Die Liebe zu Videospielen

  • Da die SuFu mir nichts ausspucken wollte dachte ich mir ich eröffne diesen Thread. :eyes:

    Es geht darum, dass man als Gamer eigentlich immer eine große Leidenschaft zu Videospielen hat. Jedoch hab ich mittlerweile schon von vielen Erwachsenen gehört wie diese teilweise auch schon nachgelassen hat. Auch ich kann mich nicht davon freisprechen. Hatte ich jetzt schon mehrere Phasen wo ich gar nichts gespielt habe. Einfach weil... zu wenig Zeit, zu viel Stress, zu müde, manchmal auch schlichtweg keine Lust.

    Kennt ihr das?
    Und wenn ja wie geht ihr so damit um?
    Oder spielt ihr immer noch mit großer Begeisterung?

    Eine interessante Randthematik ist hierbei für mich auch das Thema Open World. Heutzutage werden viele Spielereihen immer größer und aufwendiger. Teilweise wird aus Nicht Open World Spielen ein solches gemacht. Und natürlich gilt nach wie vor: Angebot und Nachfrage, aber ich kenne viele die einfach schlichtweg nichts mit diesem Genre anfangen können wodurch man teilweise gezwungenermaßen Spiele auf der Strecke lässt die einen zwar Story technisch interessieren. Die jedoch nie gespielt werden weil der Umfang der Spiele einfach erschlagend ist.

    Nicht ganz unwichtig ist auch die Thematik als Erwachsener. Als Kind hatte man eine Menge Zeit und meist weniger Spiele. Während es für viele Erwachsene fast schon umgekehrt scheint. Noch dazu ist die Videospiel Produktion heutzutage (meines Empfinden nach) viel größer als bspw. früher. Vlt. hab ich auch nur das so wahrgenommen, aber ich hab das Gefühl, dass heutzutage mehr Spiele raus kommen als man spielen könnte. Zumindest wenn das Interessenfeld sehr groß ist.

    Für mich war das auch ein Grund mir nie eine neue XBox Konsole zu kaufen. Schlichtweg aus dem Grund weil ich mit Nintendo und Sony einfach schon reichlich bedient war. Und auch die Zeit ist so ein Thema was bei mir mittlerweile immer wieder im Vordergrund ist. Da man ja nicht nur Videospiele spielt und auch andere Interessen pflegt (zumindest ist das in meinen Freundeskreis so) kommen diese dann natürlich manchmal auch einfach zu kurz. Ich hab einfach das Gefühl, dass da eine Menge Themen in dieses gesamte Thema mit einfließen.

    Und nicht zuletzt hab ich schon oft gelesen: "Lust am Videospiele spielen verloren. Was tun?" Das sind auch oft Threads die von erwachsenen Menschen kommen. Was ich einfach interessant finde da es weniger die jüngere Zielgruppe zu betreffen scheint. Wobei ich glaube, dass die da auch nicht ganz unberührt davon ist. Schließlich sind Videospiele heute fast schon eine Art Massenproduktion. Jedes Jahr ein Pokémon Spiel, da wird eine Reihe immer weiter fortgesetzt und so ist der Markt einfach immer voll. Selbst Indiehersteller sind in den letzten Jahren aus den Boden gesprossen. Was natürlich super ist, aber ich muss selber sagen, dass es mir (bis auf einige Perlen) manchmal echt zu viel ist.

    Ich würde mich auf jeden Fall sehr über eure Meinung freuen und über einen netten Austausch über das Thema. Selber spiele ich aktuell nur ein Spiel, da ich gerade einfach nicht den Kopf für mehr habe. Und manchmal fühle ich mich wie das Klischee einer Frau mit dem vollen Kleiderschrank: Viel zu spielen, aber nichts was mich interessiert. Ich weiß... verrückt. :grinning_face_with_sweat:

  • Noch dazu ist die Videospiel Produktion heutzutage (meines Empfinden nach) viel größer als bspw. früher. Vlt. hab ich auch nur das so wahrgenommen, aber ich hab das Gefühl, dass heutzutage mehr Spiele raus kommen als man spielen könnte. Zumindest wenn das Interessenfeld sehr groß ist.

    Dein Empfinden ist da definitiv korrekt und allein ein Blick in Steam oder in den Nintendo eShop bestätigt deine These da.
    Seit unserer Kindheit ist die Gaming Branche rasant gewachsen. Einerseits weil die großen Firmen (Microsoft, Sony, Nintendo etc.) natürlich enorm einflussreich geworden sind und durch immer leistungsstärkere und erschwinglichere Systeme sind Games für die breite Masse zugänglicher geworden. Außerdem sind Games längst nicht mehr eine nerdige Niché wie es früher mal der Fall war - so ziemlich jeder zockt heutzutage. Abseits von PC und Konsole braucht man sich da nur den Mobile Game Markt anschauen - der größte und umsatzstärkste Markt im Bereich der Videospiele.

    Also ja, es gibt definitiv mehr zu zocke und es kommt immer mehr raus. Viele gute Spiele, aber auch viel, was Altes neu aufgewärmt ist.

    Dass einem über die Zeit hinweg aber die Lust am Zocken vergeht ist ein Gefühl, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Ich arbeite ja eh als Game Designer und hab mit dem Thema Tag für Tag zu tun, aber ich krieg längst auch nicht alles mit, was an neuen Spielen erscheint - meist nur das, was aus der Masse hervorsticht. Für viele Spiele kann ich mich mittlerweile gar nicht mehr so sehr begeistern und Neuerscheinungen lassen mich in vielen Fällen kalt. Selbst bei BotW 2 ist es bei mir so... leichte Vorfreude gemischt mit Gleichgültigkeit. Ich glaube das letzte Mal wirklich gehyped auf einen Titel war ich... weiß ich schon gar nicht mehr...

    Ich glaube bei mir hat das aber auch viel damit zu tun, dass Games für mich einen großen Teil ihrer Magie verloren haben. Ich bin da eigentlich sehr idealistisch eingestellt und finde, dass bei Games der Spielspaß und die Experience immer im Vordergrund stehen sollte. Wenn ich daran zurückdenke, wie ich als Stift mit 6 Jahren auf der Gamecube TWW gezockt hab - das waren einfachere und besondere Zeit. Es gab nur das Spiel und seine Welt. Keine Microtransaktions, kein DLC, kein kommerzialisierter Hype - einfach nur das Spiel.
    Heutzutage geht man da aber einfach mit anderen Augen durch die Welt und die Zeiten haben sich dahingehend geändert. Games sind Mainstream geworden - und damit kommt auch der Profitgedanke. Ein Spiel an so viele Leute zu verkaufen wie möglich - und das vielleicht sogar doppelt, dreifach, hier eine Erweiterung, da eine Lootbox... es ist mittlerweile so weit gekommen, dass manche Spiele designierte Shop-Buttons in ihre UI einbinden (looking at you, Ubisoft), und sowas gibt mir einfach nicht mehr das Gefühl, dass ich ein Game zocke - es kommt mir nur noch wie ein Pappaufsteller vor, der mir vorgaukeln will, ein Game zu sein, aber keinen Hehl daraus macht, dass es ihm eigentlich nicht darum geht, dass ich Spaß habe- sondern dass ich Geld ausgebe.

    An der Stelle sei angemerkt: Spieleproduktion ist unheimlich teuer geworden. Heutzutage wird von Spielen ein sehr viel größerer Umfang erwartet, wie es noch früher der Fall war. Open World ist ein tolles Stichwort dafür - TWW ist für mich irgendwo ein Open World Spiel (oder jedenfalls ähnlich geartet), aber mit einer solchen Overworld würde man heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnen. Zwischen einem TWW und einem Skyrim oder Cyberpunk oder Elden Ring liegen Dimensionen was den Content anbelangt.
    Und um Games eines solchen Umfangs zu produzieren, braucht man große Teams, viel Koordination, viel Können und damit vor allem - viel, viel Geld. Selbst bei Indie-Titeln glaube ich, dass wir uns da enorm große Beträge anschauen müssen, denn der Aufwand, der hinter der Spieleentwicklung steckt, ist sehr leicht zu unterschätzen. Mir fehlt da die Einsicht, wie teuer die Produktion wirklich ist, aber weit hergeholt würde ich es nicht finden zu sagen, dass 70€ pro Kopie die Kosten da vielleicht erst ab einer sehr großen Abnehmerzahl überhaupt decken. Mit DLC und Mikrotransaktions weiter zu monetarisieren und so einen Break-Even zu erreichen erscheint mir dann doch irgendwo nachvollziehbar (auch wenn der Pessimist in mir sagt, dass es da trotzdem eher um einen Profitgedanken geht, aber belegen kann ich es nicht. Benefit of a doubt und so).

    Übrigens, was Spiele neben Geld auch brauchen, ist Zeit. Viel Zeit. Einerseits für die Produktion, und das ist eine Vorraussetzungen, die heute meist nicht mehr so schnell gegeben ist. Zuletzt Cyberpunkt hat ja gezeigt, dass äh... naja, sehr viel falsch laufen kann, wenn man nicht die nötige Zeit hat um Fehler auszumertzen (und das Spiel war, was, 7 - 8 Jahre in Entwicklung? Mehr? Sollte massig sein, aber das Game ist gigantisch).
    Andererseits brauchen sich auch Zeit um genossen zu werden. Zeit, die ich zumindest für mich derzeit nicht mehr wirklich finde. Zudem, dass mir der ganze kapitalistische Hintergedanke meinen Hype killt, hab ich einfach zu viele anderen Dinge um die Ohren, die meine Zeit in Anspruch nehmen. Währenddessen wächst mein "Pile of Shame", wo so viele coole Titel drauf sind, die ich eigentlich echt mal wieder gerne mehr zocken würde. The Witcher 3 ist fantastisch, aber ich find nicht die Zeit mich vor die Playse zu hängen. Yakuza 0 ist zur Hälfte durch, aber ich komm nicht dazu es fertig zu spielen. Letztens erst einen Abend Deep Rock Galactic mit einem Kumpel gespielt, und es macht so viel Spaß das mit anderen Leuten zu zocken, sodass ich das gern öfter tun würde. Aber ich komm häufig einfach nicht dazu, weil mich andere Interessen einnehmen.

    Und dazu kommt für mich auch irgendwie der unangenehme (und wahrscheinlich auch irgendwo bescheuerte Gedanke), dass ich mich beim Zocken so fühle, als ob ich meine Zeit verschwende. Weil ich könnte ja eigentlich auch was Produktiveres machen. Ich hasse den Gedanken, weil ich eigentlich nicht das Gefühl haben will, dass ich 24/7 produktiv sein muss und ab und an einfach abschalten will. Aber der Gedanke ist trotzdem da und der hemmt mich darin, die Spiele zu genießen, an denen ich eigentlich Freude habe.

    Mittlerweile seh ich davon ab mir neue Spiele zu holen. Ich nehme mir sowieso nur noch eher dürftig die Zeit was zu zocken, also sind neue Games irgendwo rausgeschmissenes Geld, gerade wenn ich dafür keine richtige Begeisterung mehr empfinde - weder beim Hype, noch beim Spielen selbst. Irgendwo bin ich mit meiner Mentalität wahrscheinlich selber das Problem. Auf der anderen Seite find ich es aber dennoch nur schwer abzustreiten, dass Spiele mittlerweile viel zu darauf ausgelegt sind Geld zu verdienen und der Gedanke raubt mir persönlich am meisten den Spaß an der Sache. (Und dabei ich noch nicht mal von Mobile Games angefangen, because holy shit, that's a whole different can of worms.)

  • Zeit ist, neben unserer Gesundheit, das Wertvollste, was wir haben, und leider ist es auch das, was am meisten von uns abverlangt wird. Allein unsere fordernde Arbeitswelt lässt schon nur begrenzt Zeit für Familie, Freunde, Haushalt und Health / Fitness übrig, so dass sich leider unsere Hobbies und Leidenschaften oftmals hinten an stellen müssen, solange wir nicht die wichtigen Dinge im Leben vernachlässigen wollen. Und da ist es ganz natürlich, dass viele Erwachsene irgendwann einfach nicht mehr die Muse für ein zeitintensives Hobby haben.

    Und kaum ein Hobby kann so zeitintensiv sein wie Gaming. Es herrscht ein absolutes Überangebot, bei dem man nicht mehr hinterherkommt, egal wie viel Zeit man hat, und die Spiele werden selber auch stets umfangreicher. Als Kind hab ich irgendwelche GameBoy-Titel, die man in wenigen Stunden durchspielen konnte, auf und ab gespielt, heutzutage kann man oftmals in ein einzelnes Spiel hunderte Stunden stecken, um da alles zu machen. Und im Grunde ist es auch gut, wenn man mit einem Spiel so viel Unterhaltung kriegt. Nur interessiert man sich halt selten nur für ein Spiel und viele Spiele können halt schon von vornherein abschreckend wirken, einfach weil sie so ein großes zietliches Investment darstellen.

    Dann nötigen viele moderne Spiele einem förmlich noch dazu, diese zu spielen, mit Daily Challenges, zeit-exklusiven Events und all solchen Kram, wo dann eher das Gefühl einer Verpflichtung entsteht oder die Angst etwas zu verpassen (FOMO), was man alles bei einem Hobby natürlich nicht haben möchte. Das sind Krankheiten, die vor allem im free-to-play-Bereich vorkommen und sogar eines eigenen Themas würdig wären, wo ich da hier gar nicht weiter darauf eingehen mag.

    Wenn sich dann noch irgendwo Spiele stapeln, die man gekauft, aber nie wirklich gespielt hat, kann sich da auch ein schlechtes Gewissen einstellen, wie @Adi das schon beschrieben hat. Und all diese negativen Emotionen führen dann dazu, dass man sich von dem Hobby abwendet und lieber etwas anderes macht, denn es ist nur ein Hobby und das sollte einem vor allem Freude machen...

    Das klingt jetzt alles sehr negativ von jemanden, dessen größte Leidenschaft immer noch das Gaming ist. Und mir ist es auch wichtig, dass man sich irgendetwas aus der Kindheit erhält, denn das hält jung. Wenn Nintendo mit einem neuen Zelda ankommt, hab ich immer noch diese kindliche Begeisterung und Vorfreude in mir und das möchte ich mir auf jeden Fall erhalten. Dennoch ist es auch etwas, was mich manchmal unglücklich macht, einfach weil ich nicht mehr die Zeit habe all das zu spielen, was ich spielen möchte. Dabei gehe ich schon weniger arbeiten, um mehr Zeit für mich zu haben, aber wahrscheinlich bräuchte ich eher jedes Jahr ein Sabbatical für's Gaming.

    Allerdings ist das irgendwo auch eine Sache der Einstellung. Vor einigen Jahren hatte ich z.B. noch den Anspruch, dass ich alles durchspiele und auch versuche zu komplettieren, was ich an Games so kaufe. Heutzutage sammele ich eher Nintendo Switch-Spiele, als dass ich sie zocke. Das mag verschwenderisch wirken, aber manchmal will man die Spiele einfach haben, ohne dass man sie auch sofort zocken muss. Das hab ich mir von @Karl der Heinz abgeguckt.

    Und dann sage ich mir inzwischen, dass der "Pile of Shame" so heißt, weil sich die Spiele darauf schämen sollten, denn für ein Spiel, wo ich auch wirklich Bock drauf habe, nehme ich mir die Zeit, und wenn es nur eine Stunde hier und da ist. Was sich dann sonst so ansammelt, sehe ich eher als eine Art Spielzeugkiste an, wo man drin "wühlt", falls man mal Bock auf etwas anderes hat. Und wenn man manche Spiele nie anfasst, dann ist es halt so, deswegen ist die eigene Sammlung nicht weniger wert.

    Auch bin ich jemand, der aus einem Spiel so ziemlich alles herausholen möchte, wenn er dieses gerne spielt. Und wenn man so ist, dann ist es aus meiner Sicht eher von Vorteil, wenn man den Fokus auf ein Genre, eine Spieleserie oder gar nur ein Spiel legt. Viele Spiele geben das inzwischen ja auch her, ohne das einem da langweilig wird, wie bereits erwähnt. Und gerade wenn man vielleicht gar kompetitive Spiele spielen und darin gut sein will, geht das auch kaum anders.

    Aber mich derartig einzuschränken fällt mir leider schwer und ich müsste da viel mehr noch zu Spielen "nein" sagen. Es ist dann eher so, dass ich "nein" zu Spielen sage, die das Potenzial hätten, das eine Spiel zu sein, einfach um Platz für was anderes zu schaffen. Das war z.B. bei Minecraft so, was ich über alles liebe, aber ich könnte da halt endlos Zeit reinstecken...

  • Ich liebe die langen und ausführlichen Antworten in diesem Forum, das kannte ich so auch noch nicht von anderen Foren! Oder eher nur selten.

    Wichtig finde ich auf jeden Fall den psychologischen Aspekt, warum Videospiele langweilig werden. Da gibt es wirklich gute Beiträge Online, die das wissenschaftlich erklären. Zumindest kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass als Kind alles noch völlig neu und somit spaßig war. Aber je älter man wird, desto öfter erkennt man dasselbe Muster wieder und desto öfter langweilt man sich. Es gab Zeiten, da hatte ich auf ein neues Pokémon-, Mario- und auch Zelda-Spiel gar keine Lust. Ich war dann so: „Oje... wieder rumhüpfen? Wieder Pokémon fangen...? Und lass mich raten, in Zelda gibt es wieder die Standard-Items wie Master-Schwert, Bogen, Bumerang... Jep...“ Es gab auch schon Zeiten wo ich mal für ein Jahr lang keine Spiele spielte. Solche Pausen zu haben hilft sehr, je länger, desto besser. Und viele verschiedene Interessen, Beschäftigungen und Hobbys neben Gaming zu haben finde ich genauso wichtig. Wenn man sich nur auf eine Sache konzentriert, hat man früher oder später genug davon. Ich kann nur vermuten, aber ich denke, dass viele Hardcore-Spieler Videospiele gar nicht mehr wirklich genießen, sondern es einfach aus Gewohnheit tun. Manche stecken vielleicht so tief da drin, dass sie gar nicht mehr sehen können, was es sonst noch alles für schöne Dinge auf dieser Welt gibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Videospiele dann Arbeit gleichen. Vor allem Online-Spiele.

    Bei mir fing es ungefähr mit 15, 16 an, dass mir Videospiele langweilig wurden. Davor mochte ich z.B. jede Pokémon-Generation, aber dann spielte ich die Perl-Edition von Pokémon und es langweilte mich so sehr, dass ich froh war die Pokémon-Liga endlich hinter mich gebracht zu haben. Habe es dann nie wieder gespielt. Meinen Höhepunkt hatte ich mit Super Smash Bros. Brawl, ich fand den Subraum-Emissär hammermäßig, ich liebte (und liebe) diese Zwischensequenzen! Alleine wie das Spiel schon anfängt, mit dieser Opernmusik, da spürte ich pure Gänsehaut! Das ultimative Nintendo-Spiel! Danach war dann nichts mehr so toll, haha. Darum spielte ich auch Skyward Sword nicht oder auch kein Super Mario Galaxy 2.
    Zumindest hatte ich dann Internet und ich entdeckte ein MMORPG für mich. Das war mal eine völlig neue Erfahrung und ich war vielleicht sogar etwas süchtig. Danach oder währenddessen entdeckte ich neue Hobbys für mich, aber auch hier hatte ich nach all den Jahren das Gefühl alles gesehen und erlebt zu haben. Ich konnte mich allgemein für Medien nicht mehr interessieren. Also Filme und alles halt. Das eine glich dem anderen, das meiste vorhersehbar, immer dasselbe Muster. Vieles war zu simpel, nichts war mehr stimulierend oder fordernd. Solche Sachen haben einfach eine größere Wirkung auf einen, wenn man jung ist und man das meiste noch nicht kennt. Neu ist immer schön und spaßig. Was bleibt einem noch, wenn das vorbeigeht? Wenn man Glück hat entwickelt man eine große Leidenschaft für etwas und diese eine Sache reicht einem dann vielleicht.

    Mir half es jedenfalls am Ende mich neu zu orientieren, viele Dinge auszuprobieren und etwas zu finden, dass mich im Herzen erfüllt. Videospiele waren es dann nicht für mich. Wenn man vieles ausprobiert findet man irgendwann diese eine Sache für sich und diese geht dann über reinen Spaß hinaus (reiner Spaß ist leider flüchtig). Es ist eine Herzenssache. Für manche könnten es trotzdem Spiele sein oder vielleicht bastelt jemand gerne Flöten. Da gibt es keine Grenzen. :goro: In meinem Fall ist es nicht so, Videospiele sind nicht an erster Stelle für mich, sondern eher etwas für nebenbei. Da ich meine Herzenssache bereits fand, fühle ich mich allgemein immer glücklich im Leben und ironischerweise machen mir dadurch auch andere Hobbys, wie Videospiele, wieder sehr viel Spaß. Wenn es jetzt Videospiele gar nicht mehr geben würde oder meine Sammlung in die Luft fliegen würde... ich würde ehrlich gesagt nichts davon vermissen. Aber trotzdem bin ich sehr froh, dass es all diese schönen Spiele und Erfahrungen gibt. Abwechslung und Vielfalt finde ich superwichtig.
    Aber was mich von den Spielen auch im Herzen berührt, das ist die Musik. Die würde ich nicht missen wollen. Zum Glück gibt es das meiste auf YouTube. :red_heart:

    Neue Spielkonzepte würden mich trotzdem begeistern. Als ich Hyrule Warriors zum ersten mal spielte, das war der Wahnsinn! Oder das Spiel Code Name: S.T.E.A.M. Oder Splatoon 2. Das waren mal völlig neue Erfahrungen für mich! Es kommt auf die Spielereihe an, aber meist fängt etwas an mich zu langweilen, wenn Entwickler eine Serie aus etwas machen. Das beste Beispiel ist für mich Pikmin. Teil 1 war und ist der absolute Hammer! Teil 2 ist zwar richtig gut, aber für mich nicht mehr wirklich neu und ich langweilte mich nach einer Weile. Und bei Teil 3 war die Begeisterung noch mehr weg. Es macht sogar mehr Spaß den ersten Teil zu wiederholen als das neueste von Pikmin zu spielen. So geht es mir auch mit Generation 1 von Pokémon, egal wie alt es ist, es macht immer noch am meisten Spaß.
    In Spielen wie Fire Emblem gibt es zumindest immer eine völlig neue Auswahl an Charakteren. Mario ist dagegen das genaue Gegenteil, man kennt halt die ganzen Charaktere, die meisten sind immer gleich. Da es aber Nintendo ist, die Qualität stimmt und sie trotzdem an anderen Stellen viel Kreativität einfließen lassen, finde ich es gerade noch so okay. Aber so richtig ausflippen bei „neuen“ Spielen tue ich nur bei komplett neuen Reihen oder Einzelwerken. Also bei den Spielen, die ich oben nannte. Arms hätte mir auch sehr gefallen, wenn es ein Einzelspieler-Spiel gewesen wäre mit viel mehr Inhalt und Handlung. Das Gameplay in der Demo gefiel mir echt gut, aber na ja. Splatoon 3 werde ich mir gar nicht mehr holen, Teil 2 gab mir schon alles.
    Ich kann also definitiv noch SO begeistert sein, wie ich es als Kind war. Es muss halt einfach nur was völlig neues sein. Aber ist bestimmt auch nicht einfach, sich da immer komplett neue Konzepte einfallen zu lassen. Und manchmal schaffen es ja auch Spiele von Reihen die ich kenne, wie Skyward Sword HD oder Metroid Dread! Sooooo guuuut!!!

  • Einerseits finde ich es traurig, dass ich nicht mehr so viel Zeit zum zocken habe, wie das früher der Fall war, andererseits bin ich auch ganz froh darüber. Damals kam es durch meine langen Phasen wo ich am Stück gezockt habe öfters dazu, dass ich Spiele gar nicht mehr sehen konnte. Weil man sich einfach "satt gespielt" hat. Heute habe ich nur noch bedingt Zeit zu zocken und dadurch brauche ich für ein Game gerne mal so lange, wie es damals der Fall war, ohne das vorhandene Wissen, weil es bspw. kein dauerhaftes Internet gab und ich generell wenig damit anfangen konnte.^^
    Dadurch bleibt dauerhaft die Lust am Zocken bestehen und ich freue mich immer mal wieder, wenn ich die Zeit dazu finde, mich in magische, futuristische oder sonstige Welten zu begeben, dabei reize ich auch gerne das Gameplay aus und auch wenn ich das meiste oder alles schon kenne, verliere ich mich dann doch immer wider in den Umgebungen.

    Das bezieht sich aber in den allermeisten Fällen auf die Spiele meiner Kindheit, natürlich ist es nicht mehr das gleiche Erlebnis, wie als kleines unerfahrenes Mädchen damals, aber auch nach dem x-ten Mal halten mich die Spiele bei Laune und werfen mich zusätzlich gerne in die Vergangenheit, als ich noch deutlich unbeschwerter durchs Leben ging, neben den guten Spielen verbinde ich halt auch viele Erlebnisse aus dem echten Leben, darunter sind Momentaufnahmen, was gerade im Spiel, so wie irl passiert ist, Gerüche, Geräusche usw.

    Natürlich hat das Gaming auch seine Schattenseiten, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass die nicht selten selbst auferlegt sind.^^
    Viele Gespräche die ich miterlebt habe, haben gezeigt dass es viele Gamer und Gamerinnen gibt, die an FOMO (fear of missing out) leiden, sprich die Angst etwas zu verpassen. Weshalb man oftmals bei den neusten Spielen gerne dabei sein will und da der Gamingmarkt mittlerweile so übersättigt ist, heißt das für die ein oder andere Person, man ist permanent neue Spiele am kaufen. Das führt dazu, dass man am Ende so viele Spiele hat, dass man gar nicht mehr weiß wo man überhaupt anfängt und man steht oder sitzt vor seiner physischen und/oder digitalen Sammlung und verbringt mehr Zeit zu überlegen, was man jetzt am liebsten Spielen würde, nur um zu merken, dass man nach dem man das Spiel angeworfen hat und einige Minuten gedaddelt hat, doch lieber irgendwas anderes spielen will. Dann fängt das gleiche Spiel wieder von vorne an. Auch ich war davon mal betroffen, als ich mit meiner Ausbildung angefangen habe und das erste Mal mehr Geld hatte, da wurden sich auch gerne mal Spiele gekauft, die in einem kurzen Gameplay sehr überzeugend ausgesehen haben. Das Ende vom Lied, es ist genau so abgelaufen wie oben beschrieben.^^
    Mittlerweile ist das Interesse so weit abgeflacht, dass ich tatsächlich erst nach längerer Zeit auf ein neueres Spiel aufmerksam werde, was ich mir wirklich kaufen würde, da mich die meisten neuen Spiele nicht mehr "hypen" und ich vieles als aufgewärmtes Einheitsbrei sehe, was natürlich nicht heißen soll, dass die Spiele per se schlecht sind, dass ist nur mein eigenes empfinden. Ein BotW und TotK bspw. haben auch gezeigt, dass sie überzeugt haben und auch ich habe mir die Spiele geliehen und einmal durchgespielt und es war zum größten Teil sehr unterhaltsam, nur hier als Beispiel, ist das was man im Vergleich zu früheren Zeldas machen kann zu massig für mich, gerade weil ich eine Gamerin bin, die gerne 100% Spiele durchspielt, was dazu geführt hat, dass es irgendwann richtig zäh wurde und ähnliches sehe ich auch bei vielen anderen Spielen. Deshalb bin ich froh das Privileg zu haben, ältere Konsolen zu besitzen und zumindest einen großten Teil der damaligen Spiele zocken zu können und auch sehr dankbar, dass ich zu einer Zeit geboren wurde, wo der Gamingmarkt so richtig Fahrt aufgenommen hat und es auch ins 3D Gaming übergegangen ist. Auch hier als Beispiel die Zeldareihe, ich habe die Zeldas auf dem GB angespielt, waren aber für mich nie wirklich so unterhaltsam, als Zelda mit Ocarina of Time dann ins 3D überging, war ich hin und weg und natürlich gibt es das sogar umgekehrt, Pokemon, pixelig und 2D, später 2,5D, TOP, als es dann aber ins 3D und immer besser werdender Grafik überging, war die Luft alleine wegen diesen Punkten schon raus.

  • Super Thema MelinaFluff. Endlich komme ich dazu, auch etwas zu hinterlassen. ^-^
    (Ewig als Lesezeichen drin, ächz.)

    Zunächst, die ersten zwei Fragen existieren nicht bei mir. Haben es nie. Und ich stelle gar die Behauptung auf, dass sie es auch nie werden.
    Auf die dritte Frage gehe ich später noch ein, zunächst möchte ich erst einmal auf ein paar Sätze deines Postings eingehen, da ich gleich fühle.

    Wall of Text. Wuhu!

    Nicht ganz unwichtig ist auch die Thematik als Erwachsener. Als Kind hatte man eine Menge Zeit und meist weniger Spiele. Während es für viele Erwachsene fast schon umgekehrt scheint. Noch dazu ist die Videospiel Produktion heutzutage (meines Empfinden nach) viel größer als bspw. früher. Vlt. hab ich auch nur das so wahrgenommen, aber ich hab das Gefühl, dass heutzutage mehr Spiele raus kommen als man spielen könnte. Zumindest wenn das Interessenfeld sehr groß ist.


    ---> Stimmt durchaus was du sagst. Als Kind hatte man mehr Zeit, aus Gründen die auf der Hand liegen: man ist Kind, man muss nicht arbeiten, seinen eigenen Lebensunterhalt bestreiten, Rechnungen zahlen, je nach Job die verfügbare Freizeit „sinnvoll“ investieren.
    Doch auch während meiner Jugend- und Erwachsenenzeit hatte und habe ich immer die Zeit zu spielen. Vor Februar 2018 habe ich in meiner Freizeit stets gespielt. Seit Februar 2018 deutlich seltener und meine Downloads auf dem Switch an Spielen, die ich da seit Jahren drauf habe und ungespielt sind.
    Und heutzutage hauen gefühlt Indie Studios ein Spiel nach dem anderen raus. Überall sprießen sie wie manche Bäckereiketten aus dem Boden und man hat das Gefühl, einfach nicht genügend Geld zu haben um sich alles zu kaufen. (Zumindest mir geht es manchmal so, wenn ich etwas aus dem Sale möchte, das Geld aber aus anderen Gründen spare.)
    Du irrst dich also nicht, wenn du sagst, dass die Produktion von Games früher eben nicht so groß war wie heute. Da entwickelt sich auch die Technik weiter.


    Meine Erfahrung / Hintergrund zu meinem Gamer-Leben

    Solange man Kind, Jugendlicher und auch junger Heranwachsener ist, „viel Freizeit“ (Beispiel: man kann täglich 5+ Stunden zocken, trifft sich mit Freunden nur 1-2x die Woche, hat keine andere Verpflichtungen und ist in keinem Verein) hat, kann man entsprechend viel spielen.

    Ich mochte es als Kind schon nicht, bei warmen Temperaturen raus zu gehen (weder Kindergarten noch Schule). Vertrug das Wetter damals wie heute nicht (schnell müde, helle Haut, rotes Haar, Sommersprossen, oft Schwindel und Kopfschmerzen), bin dann auch lieber drinnen und wenn überhaupt bei Regen und Schnee draußen, weil das für mich angenehmer ist und Lieblingswetter.
    Gespielt habe ich draußen durchaus (ja, auch in der Sonne). Dann bei für mich noch gerade so akzeptablen Temperaturen und auch nicht länger als drei bis fünf Stunden.

    Da ich Jahrgang '88 bin, war es damals eine ganz andere Zeit bezüglich Heimcomputer- und auch Videospielen. Man musste deutlich länger auf einen neuen Teil seines Lieblingsspiels warten und es gab außer Nintendo und Sony nichts anderes – gefühlt. Waren damals die beiden Big Player.
    Bei uns war Thema Videospiele nie ein Problem oder wurde als etwas schlechtes gesehen. Nintendo stand für unsere Eltern für etwas Gutes, familienfreundliches und dann bekam man bunte, kindgerechte Mariospiele mit denen man sehr lange beschäftigt war. In der Familie tauschte man auch mal mit einem Onkel Spiele aus. Unsere Game Boys waren auf langen Autofahrten neben Büchern, Malsachen und Kassettenrekorder eine gute Beschäftigung.
    Videospiele gab es dann ausschließlich zu Geburtstagen oder Weihnachten (wie etwa Pinocchio für unseren SNES). Oder als Belohnung für gute Noten (1 oder 2). Sonst gab es keine. Die waren auch damals schon mit 100-180DM recht teuer und konnten sich nicht mal eben so „zu Hauf“ kaufen, wie man das heutzutage kann.

    Mit meiner Kommunion '97 und dem ganzen Geld habe ich mir endlich meinen eigenen ersten TV gekauft und meinen N64. Ab da ging es dann mit dem Anstieg von meinen Konsolen und Spielen langsam los. Taschengeld wurde gespart, oder zu Weihnachten und Geburtstag dann einmal ein Spiel gewünscht. Mit dem NGC nahm der Kauf von Videospielen dann eher zu und alles danach dann regelmäßiger.

    Heute – inzwischen bin ich 37 – kommen so viele Videospiele auf den Markt (so ab 2010 nahm dass echt zu wie ich persönlich finde), dass man nur noch damit beschäftigt ist (ich für meinen Teil manchmal, näheres dazu gleich) zu kaufen, kaufen und nochmal zu kaufen.
    Ich kaufe bevorzugt im eShop im Sale und achte penibel darauf, dass die Spiele entweder nur rein digital käuflich sind, oder dass sie eine physische Version haben. Letztere bevorzuge ich und ich möchte was im Regal stehen haben.
    Viele meiner digitalen Spiele (Switch, damals auch Wii/U, NDS/3/i) habe ich geladen weil es sie um 50-90% reduziert gab. Über Jahre hinweg. Sehr vieles ist noch nicht angespielt, manches durchaus (sehr kurze Spielzeit) und bei manchen hänge ich fest.

    Vor 2018 habe ich regelmäßig und viel gespielt. Nach der Schule Hausaufgaben gemacht und dann überwiegend gespielt. Einfach weil es „mein Ding“ ist, ich gerne spiele und mich Videospiele inspirieren. Sowohl zum Schreiben, als auch meine Träume recht fantasievoll und abenteuerlich sind (gerne auch mit Fandombezug, yeah!).
    Seit Februar 2018 spiele ich deutlich weniger, was chronisch-gesundheitliche Gründe hat. Ein neuer Metroid- und Zeldateil sind da die einzigen Must Haves die ich zwischendurch auch versuche zu spielen. Allein schon, um für ein Forentreffen gerüstet zu sein, um sich mit anderen Zeldafans austauschen zu können. *zwinker*
    Bei mir häuft sich viel an, was für mich einfach keine Priorität hat. Dann spiele ich die Games eben in 5+ Jahren. Und wenn ich auf einer Retrobörse bin und dort uralte Spiele kaufe, dann haben die auch keine Priorität und können erst einmal warten.


    Ab hier möchte ich auf ein paar eurer Sätze eingehen, da ich diese sehr gerne kommentieren möchte.
    Meine persönliche Meinung zu einigen Punkten sind hier nie auf euch selbst bezogen, sondern auf von euch angesprochene Situationen. Niemals auf euch selbst.

    Heutzutage wird von Spielen ein sehr viel größerer Umfang erwartet, wie es noch früher der Fall war. Open World ist ein tolles Stichwort dafür - TWW ist für mich irgendwo ein Open World Spiel (oder jedenfalls ähnlich geartet), aber mit einer solchen Overworld würde man heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnen. Zwischen einem TWW und einem Skyrim oder Cyberpunk oder Elden Ring liegen Dimensionen was den Content anbelangt.
    Und um Games eines solchen Umfangs zu produzieren, braucht man große Teams, viel Koordination, viel Können und damit vor allem - viel, viel Geld.


    ---> Ich stimme dir hier zu Adi.
    Spiele die heute OW sind, brauchen ein größeres Team, Leute mit langer, langer Erfahrung und sie kosten auch unheimlich viel Geld. Wenn man so etwas spielen möchte, dann sitzt man so seine 300+ Stunden sicher vor der Konsole oder dem PC. Die Xenoblade-Reihe und auch Zelda BotW und TotK fressen ordentlich Zeit.
    WENN man jeden Pup- äh Krog finden will, jede Nebenaufgabe, Upgrades sammeln, eben, wenn man alles machen möchte dauert es.
    Nicht jeder hat dafür Zeit, 300+ Stunden zu investieren und das ist auch völlig okay. Dann tut man sich auf das wesentliche wie die Hauptstory konzentrieren und macht das hübsche Beiwerk später.

    Zeit ist, neben unserer Gesundheit, das Wertvollste, was wir haben, und leider ist es auch das, was am meisten von uns abverlangt wird. Allein unsere fordernde Arbeitswelt lässt schon nur begrenzt Zeit für Familie, Freunde, Haushalt und Health / Fitness übrig, so dass sich leider unsere Hobbies und Leidenschaften oftmals hinten an stellen müssen, solange wir nicht die wichtigen Dinge im Leben vernachlässigen wollen. Und da ist es ganz natürlich, dass viele Erwachsene irgendwann einfach nicht mehr die Muse für ein zeitintensives Hobby haben.

    Und kaum ein Hobby kann so zeitintensiv sein wie Gaming. Es herrscht ein absolutes Überangebot, bei dem man nicht mehr hinterherkommt, egal wie viel Zeit man hat, und die Spiele werden selber auch stets umfangreicher. Als Kind hab ich irgendwelche GameBoy-Titel, die man in wenigen Stunden durchspielen konnte, auf und ab gespielt, heutzutage kann man oftmals in ein einzelnes Spiel hunderte Stunden stecken, um da alles zu machen. Und im Grunde ist es auch gut, wenn man mit einem Spiel so viel Unterhaltung kriegt. Nur interessiert man sich halt selten nur für ein Spiel und viele Spiele können halt schon von vornherein abschreckend wirken, einfach weil sie so ein großes zietliches Investment darstellen.


    ---> Bei manchem stimme ich dir zu TourianTourist.
    Gesundheit ist wichtig und darauf sollte man achten. Allerdings: Abhängig des eigenen Bildungsstandes, dem Willen im Leben weiter zu kommen (Fortbildungen, Seminare [was mit höherem Gehalt verbunden ist = Fachkraft. Ja, aber auch mit Verantwortung und Stress], Jobwechsel) und ob man nun eine Familie gründet oder nicht, da fängt es schon an, ob man für irgendetwas begrenzt Zeit hat.
    Wer einen Job mit viel Verantwortung hat, der ist eher gestresst, gar überfordert und dies kann sich gesundheitlich auswirken. Allzu weit möchte ich das Thema nicht ausholen, da ich befürchte vom eigentlich Thema abzukommen, daher; jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wer nicht umdenken kann oder möchte, der wird früher oder später das Ernten, was er gesät hat.
    Es gibt ein Überangebot an Spielen, da stimme ich dir auch zu. Seit es die eShops gibt (egal welche[r] Handheld/Konsole) und man sich mal die Vielzahl anschaut was dort an DLCs, Costumizegedöns, Upgrades, Erweiterungen, Bundles, Avatare/Borders/Themes, digitale Versionen herumfleucht, wird man erschlagen. Ich nehme mich nicht davon aus. Auch ich verbringe 1x im Jahr rund 1 Stunde Zeit damit, mir auf dem Switch (PS3+4 seltener) anzuschauen, was es da alles so gibt, ordne nach Preis, Sale, Genre und haue alles auf meine Wunschliste was mich anspricht.

    Dann nötigen viele moderne Spiele einem förmlich noch dazu, diese zu spielen, mit Daily Challenges, zeit-exklusiven Events und all solchen Kram, wo dann eher das Gefühl einer Verpflichtung entsteht oder die Angst etwas zu verpassen (FOMO), was man alles bei einem Hobby natürlich nicht haben möchte. Das sind Krankheiten, die vor allem im free-to-play-Bereich vorkommen und sogar eines eigenen Themas würdig wären, wo ich da hier gar nicht weiter darauf eingehen mag.


    ---> Ich bin durchaus extrem in meiner Ansichtsweise was die von dir genannten Sachen angeht. Muss aber sagen, wenn sich jemand unter Druck gesetzt fühlt und sich unter Druck setzen lässt, weil es tägliche Herausforderungen und zeitlich exklusive Events gibt; selbst schuld.
    Hier sehe ich zudem Eltern in der Verantwortung, ihre Kinder (Altersunabhängig) besser zu begleiten/beobachten und auf die Gefahren die so etwas auslösen können, aufmerksam zu machen. Auch Publisher und Entwickler sollten hier ins Boot geholt werden und es muss (Präventiv)Kurse geben, die über die heutzutage verfügbaren Medien verbreitet werden. Auch im TV, auf Plakaten, in Wahlprogrammen.

    Das klingt jetzt alles sehr negativ von jemanden, dessen größte Leidenschaft immer noch das Gaming ist. Und mir ist es auch wichtig, dass man sich irgendetwas aus der Kindheit erhält, denn das hält jung. Wenn Nintendo mit einem neuen Zelda ankommt, hab ich immer noch diese kindliche Begeisterung und Vorfreude in mir und das möchte ich mir auf jeden Fall erhalten. Dennoch ist es auch etwas, was mich manchmal unglücklich macht, einfach weil ich nicht mehr die Zeit habe all das zu spielen, was ich spielen möchte. Dabei gehe ich schon weniger arbeiten, um mehr Zeit für mich zu haben, aber wahrscheinlich bräuchte ich eher jedes Jahr ein Sabbatical für's Gaming.

    Allerdings ist das irgendwo auch eine Sache der Einstellung.


    ---> Danke dir für den letzten Satz, denn so sehe ich das zu 100% selbst. Auch in Bezug auf andere genannten Dinge die ich schon zitiert/kommentiert habe und noch werde. Wer an sich selbst nichts ändert und Gaming nur noch als Stress-Sofort kaufen-Muss jetzt alles erledigen für heute, sieht, der macht sich nur selbst kaputt.

    Wichtig finde ich auf jeden Fall den psychologischen Aspekt, warum Videospiele langweilig werden. Da gibt es wirklich gute Beiträge Online, die das wissenschaftlich erklären. Zumindest kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass als Kind alles noch völlig neu und somit spaßig war. Aber je älter man wird, desto öfter erkennt man dasselbe Muster wieder und desto öfter langweilt man sich.


    ---> Dein letzter Satz ist etwas, worauf ich gerne eingehen möchte Sven Silver. Du sprichst aus eigener Erfahrung und folglich Lese ich es hoffentlich richtig, dass sich wiederholende Muster dich schnell langweilen. (Pokémon, Zelda wie du es angesprochen hast) Du hast recht. Wiederholende Muster können langweilig sein, müssen es aber nicht.
    Für mich ist dies etwas sehr individuelles. Heißt im Klartext für mich, ja, bei meinen Must Haves weil langjähriger Fan wie Metroid weiß ich, Samus verliert ständig ganze Ausrüstung und man muss das ganze Spiel damit verbringen, wieder voll ausgerüstet zu sein (oder auf Erlaubnis warten etwas aktivieren zu dürfen).
    Bei Zelda muss man „ständig“ (nicht mehr 100%) die Prinzessin retten, weil irgendein Schurke sie entführt/das Böse die Welt ins Chaos stürzen will. Ja, gleiches Muster immer und immer wieder. Stört mich selbst jetzt gar nicht. Weil ich Fan bin der Reihen. Mich stören da eher lahme Enden (BotW <_<) und das Auslassen von Lieblingscharas.
    Jedes Videospiel, jede Reihe hat ein anderes (Haupt)Genre und ist dadurch schon in seinen Möglichkeiten eingeschränkt. Ausnahmen sind hier dann Crossover-Genre, die ein Spiel/eine Reihe ergänzen können. Manches lässt sich sicherlich auch nicht kombinieren oder nur schwer. Ich fände es super schwer beispielsweise ein Action-Adventure Spiel zu spielen, wo alle 10-30 Minuten irgendwelche Countdowns runterzählen, weil du durch die Gegend hetzen musst um was-auch-immer zu machen. Das würde ein Spiel sein, wo man permanent unter Druck gesetzt wäre, selbst wenn es ein neues Muster (Action-Adventure trifft Countdown Situationen) etablieren würde.

    Bei mir fing es ungefähr mit 15, 16 an, dass mir Videospiele langweilig wurden. Davor mochte ich z.B. jede Pokémon-Generation, aber dann spielte ich die Perl-Edition von Pokémon und es langweilte mich so sehr, dass ich froh war die Pokémon-Liga endlich hinter mich gebracht zu haben.


    ---> Videospiele wurden für mich zwar nicht langweilig, aber ich habe als Super Mario Sunshine für den NGC erschien, aufgehört die Hauptreihe zu spielen und zu kaufen. Es war der Dreckweg 08/17, mit dem man die Tintenflecken (ich habe das Spiel nie gespielt) wegspritzte, was mich dazu brachte und verärgerte, die Mario Hauptreihe nicht mehr zu kaufen. Weil dieses Gerät für mich dermaßen Mario-untypisch war, dass es weder mit dem Muster der (S)NES, noch GB noch N64 Spiele zu tun hatte. Sterne sammeln, durchs Level rennen und gut ist. Super Mario Galaxy habe ich JAHRE nach der Veröffentlichung gekauft, auch Super Mario 3D Land (meine ich, müsste ich Kassenbon checken). Will damit sagen, für mich reichte damals dieses eine Item, die Veränderung dieser Kontinuität hat mich dazu gebracht, die Hauptreihe links liegen zu lassen. Und ich gebe zu den Tag zu fürchten, an dem dies mit Metroid und Zelda passiert.

    In Spielen wie Fire Emblem gibt es zumindest immer eine völlig neue Auswahl an Charakteren. Mario ist dagegen das genaue Gegenteil, man kennt halt die ganzen Charaktere, die meisten sind immer gleich. Da es aber Nintendo ist, die Qualität stimmt und sie trotzdem an anderen Stellen viel Kreativität einfließen lassen, finde ich es gerade noch so okay.


    ---> Ich mag die FE-Reihe. Also (S)NES Spiele. Ich bin damit groß geworden und mag diesen Bishonen-Stil von hübchen Typen und Tussen nicht. Alles immer auf hübsch, kawaii, groß+rund+erdrückend+kaum Kleidung und ja. Der Artstyle ist halt nur noch so Anime/Manga-like und für eine eher japanische+pubertierende+ältere Kerle Zielgruppe. Mir fehlt das alte Design für (S)NES Games sehr. Wahrscheinlich bin ich deswegen so sehr auf 8-/16-Bit Games aus. Ende Oout-of-Topic.
    Da lobe ich mir Mario – auch wenn du es anders siehst – wo man wenigstens in der Charakterauswahl eine Kontinuität hat. (Ich brauche auch keine drölfzig-Millionen PKMN und ein noch älteres/erstes PKMN als das aus der ersten Generation).
    Es ist gut, dass Nintendo Reihen in seinem Portfolio hat, die im Grunde für jeden etwas bieten. Und das manche Reihen eben nicht so stark verändert werden. Ich für meinen Teil fühle bei vielen neumodischen Teilen einfach nicht mehr dieses nostalgische Gefühl aus meiner Kinderzeit. Doch dafür gibt es die Möglichkeit, mir entsprechende Games digital zu laden und zu spielen.


    Alter, Schulpflichtig, Berufstätig, finanzielle Mitteln, weitere Hobbys/Interessen, Gesundheitszustand, Freundeskreis, Zeit, familiäres Umfeld, eigene Familie haben, all dies spielt eine große Rolle, wie oft man spielen kann oder möchte.
    Auch die eigenen Erwartungen an neue Teile einer Reihe oder neue Spiele fließen mit ein. Und Genre.

    Ganz wichtig finde ich immer, wie man SELBST zu diesem Thema steht. Wie man selbst ist.
    Ob man sich gut reflektieren kann, eine eventuelle Sucht und/oder Angstzustände erkennt (egal ob bei sich selbst oder Freunden, Familienmitgliedern) und unterstützen kann.
    Vieles ist von einem selbst abhängig. Meine Meinung. Wenn ich mich selbst unter Druck setze, schadet es mir. Es schadet dem, was mir Spaß macht (egal ob Videospiele oder anderes Hobby). Wenn ICH nichts an MIR ändere, bleibt ein möglicher Teufelskreis bestehen.
    Man kann sich nicht immer auf andere verlassen, oder hoffen. Man muss auch selbst mitwirken. Ja, es ist gut wenn andere (Familie, Freunde, Fremde) einen drauf ansprechen, es merken und helfen.

    Videospiele sollen Spaß machen.
    Nicht krank machen. Nicht irgendetwas anderes, wichtiges vernachlässigen. Nicht dazu führen, das man das Gefühl hat etwas zu verpassen. Sich nicht schämen, weil man Videospiele spielt oder viele Spiele angehäuft hat die man noch immer nicht gespielt hat. Oder weil man denkt, man vergeudet seien Zeit. Krogsamen drauf.

    Ein wenig positiver Egoismus auf sich selbst bezogen schadet nicht.
    Es schadet nicht, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten – welche auch immer dies sein mögen. Es schadet nicht, mal wie-lange-auch-immer gar keine Videospiele zu spielen. Abstand ist okay. Dauer egal. Gesundheit wichtig. Eigene Bedürfnisse sind wichtig.

    Man hat was Wichtigeres zu tun als zu zocken? Super für dich. Aber bitte, bitte schäme dich deswegen nicht, wenn du ein anderes, Wichtigeres Bedürfnis hast.

    Ganon Mandrag

    From the burning earth, under the ruins of happiness and family, she would be born. The hatchling.

    Einmal editiert, zuletzt von GanonMandrag (18. Mai 2025 um 18:01) aus folgendem Grund: Wuhu! Mir wurde gehelft, danke Jeanne.

  • Beitrag von GanonMandrag (18. Mai 2025 um 16:51)

    Dieser Beitrag wurde von Jeanne gelöscht (18. Mai 2025 um 18:30).

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