Wenn die Sicherung durchbrennt..

  • Mobbing...


    Ob ich mich damit indefizieren kann?
    JA das kann ich, nicht als rolle des Aktioneurs, sondern als Rolle der Zielperson...


    Es began mit einem sehr sehr geringen Selbstbewusstsein...Tja, was soll man dazu sagen, auf dem Gymnasium, aber auch auf den Mittelschulen, mit denen ich zu tun hatte (zwangsweise) gab es hauptsächlich verbales Mobbing...aber das auf einer sehr verletzenden Ebene...


    Habe ich schwerwiegende Folgen davon getragen?
    Ich persöhnlich würde sagen: JA
    Es gibt einen Ausrutscher meiner selbst, über den ich nicht rede (hat andere Emotionale Hintergründe), aber sonst, denke ich dass cih mitlerweile Selbstbewusster, oder einfach nur abgestumpfter bin. JA, beides hat miteinander zu tun, da ich kaum ncoh einen eigenen Willen besitze. D.h. mir ist sozielmich alles egal, und wenn jmd etwas will beuge ich mich. Dies hat zur Folge dass man weniger Prbleme hat (oder mehr [Situationsbedingt->siehe Beziehung])


    Hatte ich schoneinmal Gedanken über Verletzungen?
    Auch hier wieder ein JA. Sowohl die angesprochenem Amoklauf-, grausamer Tod- etc. Gedanken, wie auch ähnliche Gedanken über einen selbst...



    Eins ncoh zum Schluss...Ich rede eigentlich NIE über diese Art von gefühlen...nciht mit Eltern, kaum mit Freunden...
    Wenn es mir jemand erklären kann, warum ich das hier schreibe, würde ich mich sehr freuen.


    MfG Thara

  • In der Opferrolle war ich glücklicherweise nie in der Schule. Klar hier und da gab es Sticheleien und auch mal kleinere Handgreiflichkeiten die allerdings nicht oft vorkamen und am nächsten Tag wieder vergeben und vergessen waren. Bei uns in der Stadt laufen viele komische Typen rum (Troisdorf...leute in der Umgebung werden es vielleicht im negativen Sinne kennen) die mal gerne zuschlagen. Das hat aber weniger mit Mobbing als mit Jugendkriminalität zu tuen.


    In der Täterrolle war ich teilweise. Es gab früher einen Typen in meiner Klasse den alle immer gemobbt haben und ich muss zugeben dass ich auch teilweise mitgemacht habe (verbal). Ich habe keine Ahnung warum ich das gemacht habe. Doch wenn es zuviel wurde habe ich selber auch gesagt die Leute sollen aufhöhren ihn zu mobben. heute lebt er in der Schweiz und wir verstehen uns eigentlich ganz gut wenn er mal wieder hier ist. Heutzutage mache ich sowas garnicht mehr. Klar es gibt Leute die ich nicht leiden kann aber dann schüttel ich einfach meinen Kopf wenn mir was auf den Senkel geht und mache meinen Kram weiter. In der Oberstufe (13) ist sowas eh nicht mehr so ein Problem, zumindest bei uns auf der Schule.

  • Zitat

    Original von Tharathiel
    Eins ncoh zum Schluss...Ich rede eigentlich NIE über diese Art von gefühlen...nciht mit Eltern, kaum mit Freunden...
    Wenn es mir jemand erklären kann, warum ich das hier schreibe, würde ich mich sehr freuen.


    MfG Thara


    Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, wie auch, da ich dich ja nicht kenne xD, aber vielleicht liegt es daran, dass hier GERADE Leute sind, die du nicht zu deinen engeren Freunden zählst? Manchmal ist es einfacher, mit Fremden über solche Dinge zu reden. Weil sie die Hintergründe nicht kennen und einen völlig von der Vergangenheit losgelöst betrachten, das erleichtert dann oft und gibt einem das Gefühl, ernst genommen und nicht nur auf Vergangenes reduziert zu werden. Wäre jetzt meine bescheidene und spontane Erklärung/Vermutung dazu, aber wieso du es hier schreibst, musst du letztendlich selbst wissen. :)

  • Ich würde genau in die selbe Richtung vermuten, wie bereth: Das Internet ist die totale Anonymität! Man kann sein wer man will und tun was man will (im Rahmen der vorgegebenen Regeln, natürlich). Durch diese Anonymität, kann man sich auch anderen öffnen, weil diese anderen einem unmöglich einen Strick daraus drehen können, höchstens für das zukünftige miteinander, aber das ist im Normalfall im Internet ja eher beschränkt und daher nicht so wichtig.


    Fazit: Das Internet ist der beste Psychiater, weil man hier jedem seine Sorgen erzählen kann :D

  • Hm. Ich war bzw. bin ein Mobbingopfer.


    War eine Zeit lang schon im Kindergarten so, danach ging es in der Grundschule weiter. Was sich aber gelegt hat und ich war dann wirklich mit allen in meiner Klasse befreundet. Sie waren eine Familie für mich und ich habe geheult als wir uns trennen mussten.
    Auf meiner neuen Schule ging es dann wieder los, was mich sehr schwer getroffen hat. Weil ich von meinen besten Freundeskreis getrennt war, und dann auch noch gemobbt wurde. Ich wurde lange nicht gemobbt und dann kam es aufeinmal wieder. War eine sehr schwere Zeit für mich, auch weil ich mich von meiner 'besten' Freundin entfernt habe. [Was allerdings eine gute Entscheidung war, weil sich letztendlich herausgestellt hat, dass sie doch nicht wirklich so... Naja. Besonders war. Je mehr ich mich aber von ihr entfernt habe, desto mehr bin ich mit zwei guten Freundinnen zusammengewachsen und wir können uns also auch schon als 'beste Freundinnen' bezeichnen.]
    Zudem war ich in der Pubertät, hatte Stress zu Hause, auch wegen Scheidung... Das übliche.


    Ich habe mir vorgestellt wie es ist, wenn ich sie nicht einfach umbringen könnte. Aber im nächsten Moment musste ich daran denken, warum ich nicht so eine Heldenrolle einnehmen sollte? [Ähnlich wie Nyanko.] Mich bei einem Amok heroisch vor jemanden schmeißen oder so... Fand ich auch cool. Jemanden töten könnte ich generell nicht. Nicht mal Mücken kann ich erschlagen. Danach bekomme ich ein schlechtes Gewissen.


    Was ist der Grund? Ich schätze mal, weil ich eine Augenlähmung habe. Ich kann mein linkes Auge zwar bewegen, aber ich kann nicht komplett nach links schauen. Es stockt irgendwann so gegen Mitte. Damals war es schlimmer, da ich mein Auge nichtmal bewegen konnte und dazu noch immer nach rechts geguckt habe. Also, mit dem linken Auge. Ich habe also dauerhaft geschielt. Mit dem einen Auge. Die Vorstellung ist lustig, aber wenn man es erstmal selber hat... Naja. Ist es nicht mehr lustig.
    Ich habe jetzt schon drei Augen-Operationen hinter mir. Die ersten zwei, da hat der Arzt rumgeschlampt. Es hat sich nichts verändert, und ich habe das Gefühl, die haben mich nicht mal richtig operiert. Drittes Mal → Charité Berlin → Operation zum Teil gelungen. Ich habe nicht mehr so geschielt, leider kann ich, wie schon geschrieben, mein Auge immer noch nicht bewegen. Der Arzt hat gesagt, dass eine Operation wahrscheinlich noch gereicht hätte und mein Auge wäre in Ordnung. Leider darf man am Auge nicht mehr als drei Mal operieren. Ich kann zwar nochmal ein OP machen, aber es steht mein ganzes Auge aufs Spiel. Ich kann es verlieren. Ich kann mit Pech sogar völlig erblinden. Auch auf mein rechtes Auge, was eigentlich vollkommen gesund ist. [Ich werde ich jetzt aber nicht erklären, wie die vierte OP verlaufen würde. Schon als ich jemanden meine erste OP im Charité erklärt habe, fand der das ecklig.]


    Die OP hat mich selbstbewusster gemacht und ich bin nicht mehr so labil. Ich bin schon etwas abgehärtet. Auch etwas offener. Ich kann mich schon gut mit Leuten unterhalten, aber meist muss man mich ansprechen. Wenn man dann aber ein Thema gefunden hat bin ich nicht aufzuhalten, mit Reden. Mir geht es jetzt also schon ganz gut. [Habe auch viele neue und gute Freunde gefunden. Zwar nicht auf meiner Schule, aber auf dem Gymnasium wo meine beiden Freundinnen hingehen.]
    Ich höre trotzdem immer noch stark auf das Wort 'Schielen'. Man hat mir damals echt gemeine Sachen zugerufen. Es bleibt also auf ewig so. Was einem im Kindergarten gesagt wird, bleibt meist im Kopf. Zumindest so etwas.
    Ich wünsche niemanden wegen körperliche Erkrankungen gemobbt zu werden. Man selbst kann meist nichts dafür. Dennoch machen es einige...


    Mobbing sollte eigentlich viel ernster genommen werden. Seelischer Schaden ist meist schlimmer als körperlicher.

  • Ich habe fast meine gesamte Schulzeit unter heftigem Mobbing gelitten...
    Das schlimmste aber war, als Menschen sich als meine Freunde ausgaben, wirklich systematisch, mich nach hause einluden, sich mit mir verabredeten, um mein Vertrauen zu gewinnen..
    um mich dann eiskalt, als ich genug vertraute an einen verlassenen bahnhof zu locken und mich zu verprügeln und zu erdniedriegen. Näher möchte ich darauf nicht eingehen, aber es sind mit die schlimmsten erfahrungen meines lebens.
    Es gab namen für mich... haufenweise. wenn ich diese wörter heute höre, in völlig anderem zusammenhang läuft es mir noch kalt den rücken hinunter und ich zucke zusammen.
    Nach diesen geschichten hatte ich eine jahrelange paranoia, überhaupt aus dem haus zu gehen, aus angst, diesen Menschen wieder zu begegnen. Ich habe mich nie weit vom haus entfernt, bin wirklich jahrelang, WENN ich ins Dorf gegangen bin, wie ein gehetztes tier umhergelaufen...
    und auch in der wohngruppe, in der ich meine Jugend verbrachte war ich das Opfer, denn ich war ja nicht wie die anderen, trank keinen alkohol, hörte keinen hip hop und zog mich ja auch nicht "normal" an. Auch diese attacken gingen teilweise sehr, sehr weit.


    Und niemand stand hinter mir, meine Mutter nicht, meine Erzieher in der Wohngruppe nicht, Die Lehrer ignorierten es. Ich war so richtig am Ende und hätte ich die Möglichkeiten gehabt, hätte ich gerne, wirklich zu gerne diesen Menschen genau das gegeben,was sie mir gaben und am besten noch mehr.
    Ich hab meine Wut und Verzweiflung allerdings an mir selbst ausgelassen. Ich war in Monatelanger Stationärer Therapie wegen dieser geschichten.


    Ich denke, das das permanente Mobbing in meiner Kindheit und Jugend auch zu einem großen teil an dingen schuld sind, mit denen ich heute noch böse zu kämpfen habe.


    Und auch heute, 6 Jahre nach den schlimmsten geschehenissen, würden mir diese menschen noch einmal über den weg laufen, ich könnte ihnen ohne zu zögern die schädel einschlagen, Allerdings hält meine Vernunft mich dann doch von sowas ab. Aber wenn ich die nicht hätte... wer weiß.

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