Kopfschuss oder Wattebällchen?

  • Du überinterpretierst die Aussagen einfach, das ist der Punkt.



    Ich habe selbst gesagt, dass es von der Situation abhängt. Wenn jemand einen saublöden Fehler gemacht hat und sich dieser Dummheit währenddessen schon bewusst war, sehe ich keinen Grund, ihn auch noch dafür zu belohnen. Wenn jemand ohne eigenes Verschulden in eine miese Situation gerät, wäre das einzig ehrlich, was man dazu sagen könnte: "Dumm gelaufen, aber es geht weiter und zwar könntest du…"


    Erkennst du den Unterschied? Es geht hier nicht um das Trösten nach Fehlschlägen, sondern um das ehrliche Bewerten einer Handlung. Du setzt beides gleich und an dem Punkt reden wir aneinander vorbei.

  • Aber das meine ich doch. Was bringt es jemanden der fertig ist, wenn gesagt wird, das da was schief gelaufen ist? Das merkt er selber! Er braucht keinen der ihn sagt, was er falsch gemacht hat, sondern einen der ihm zuhört, in den Arm nimmt und ersteinmal das Gefühl gibt, doch etwas wert zu sein, doch jemanden zu haben, auf den man bauen kann. Im übrigen reicht manchmal auch schweigen, da muss gar nichts gesagt werden.


    Wenn eine Person nämlich nicht bereit ist über etwas zu reden, nützt ehrlichkeit gar nichts und bvewirkt nur das Gegenteil.

  • Du machst ja schon wieder 'ne völlig andere Situation daraus und verdrehst meine Worte. xD



    Tut mir leid, aber ich kann dazu nichts mehr sagen, da ich nur wiederholen würde, was ich zuvor schon schrieb. Lies nochmal genau über unsere letzten Postings und dann überleg dir am besten, ob du mich nicht einfach falsch verstanden hast. Mehr als es erklären kann ich nicht, denn von einem "in den Boden rammen" war nicht die Rede. Es gibt einfach Leute, denen die Augen geöffnet werden müssen und das geht in meinen Augen nicht, indem ich sie in Watte packe, darum geht's hier ja nur. ^^



    Und jetzt will ich endlich einkaufen, verdammt, wieso seid ihr heute alle so diskussionsfreudig! Kusch. xD

  • Du kannst doch nicht einfach irgendwas interpretieren, wie du lustig bist, ist ja kein Wunder, dass wir aneinander vorbeireden. So kommen wir zu keinem Ergebnis, ernsthaft. An dem Punkt kommen wir jetzt auch nicht weiter, erst mal, weil wir uns im Kreis drehen und dann, weil ich gerade keine Lust habe, mich nochmal zu wiederholen ohne klare Frage, was du denn nun aus meinen Worten falsch verstanden oder herausgelesen hast.


    Sorry, ich hab' nur gleich 'n Drehwurm. xD
    Später vielleicht mehr dazu.

  • Wie Vyserhad sagt, bei einer Extremsituation wie ungeschütztem Geschlechtverkehr ist die ganze Sache natürlich etwas anders und man geht anders an den Menschen ran, aber da gibts es immer noch den unterschied: Wattebällchen oder eher die direkte Variante.


    Und es sollte immer die direkte Variante sein wie Bereth sagte, weil Menschen so beleidigt sie auch danach manchmal sein mögen, genau diese direkte Art mehr in sich aufnehmen. Sie denken im Anschluss 99 % über das gesagte nach. Und deswegen sollte man die Wattebällchen-Methodik direkt mal weg lassen. Meine Meinung!


    Wie man den direkten Weg vermittelt muss man dann in jeder Situation selbst sehen, man kann bei diesem Extrembeispielen Vyserhad einen Trösten und dennoch ihm die Meinung direkt und klar sagen.


    Wie ich so schön sage: Wattebällchen zeigt einem nicht die Fehler so wie der "Hammerharte" weg und ich bin froh wenn man den Hammerharten weg einschlägt, bei mir oder ich bei anderen ;)

  • Dann bring ich mal mein extremstes Beispiel dran, wo ich einen echt guten Freund, als er schon am Boden lag, mit voller Absicht noch getreten habe (im übetragenen Sinne):


    Kumpel D. lief seit Monaten einer Frau hinterher, die ihn in meinen augen nur ausgenutzt hat. Immer wieder gings ihm schlecht deswegen, aber er hat es auch nicht hinbekommen, das ganze zu beenden. Immer wieder hat er sich in Selbstmitleid gewunden, hat mir gesagt, wie wütend ihn die Geschichte macht und wie sehr es ihm weh tut.
    Ich habe den lieben D. aber nicht in den Arm genommen, oder ihm wieder hochgeholfen mit einem freundlichen "Das wird schon wieder", sondern ich habe ihm durchgängig vorgeworfen, was für ein rückratloser Waschlappen er doch sei. Wie erbärmlich es wäre, immer wieder seinen Stolz für sie über Bord zu schmeißen, dass ich noch nie so etwas schwächliches gesehen hätte wie ihn. Und ich habe das alles tatsächlich auch so gemeint.
    Warum ich das gemacht habe? Die wenigsten Leute lassen sich gerne sagen, sie seien schwach, rückratlos und erbärmlich. Die meisten Leute begehren dagegen auf, wenn man ihnen sowas sagt, sei es äußerlich, oder nur innerlich. Die meisten Leute reagieren mit Trotz und "Nein, so bin ich nicht." auf solche Vorwürfe.
    Und es hat auch tatsächlich geklappt. Ich habe ihn auf die Weise immer wieder dazu bekommen, dass er sich zumindest vorgenommen hatte, es zu beenden. Leider war er tatsächlich ein rückratloses Weichtier und hat es trotzdem erst viel viel später hinbekommen xD


    Ich habe nicht nur in Kauf genommen, ihn zu verletzen, es war meine volle Intention ihn zu verletzen, weil ich wollte, dass er sich dagegen wehrt. Ich habe ihm ehrlich und so hart wie möglich gesagt, was ich von ihm halte.
    Und jetzt möchte ich gerne hören, wie ich ihn anders hätte behandeln sollen und ihn dabei ebenfalls aus dem Sumpfloch aus Selbstmitleid zu ziehen.

  • Wenn er noch nen Kumpel von dir ist, wird der einzige Grund sein, das er ein rückratloses Weichtier ist.


    Du hast recht, sowas funktioniert, ist aber ungemein gemein. Denn schließlich hast du ihn nicht für seine Tat runtergemacht, sondern für sein Sein. Da stelle ich mir die Frage, wenn du sowas nicht leiden kannst, warum hast du sowas als Freund? Hast du dich nicht einmal gefragt, warum D. sich mit seiner Freundin rumgeplagt hatte? Weshalb er unbedingt mit ihr zusammenbleiben wollte, obwohl es ihn unglücklich gemacht hat? Hast du ihm mal angeboten, dass er sich dir anvertrauen kann? Ich meine so richtig, dass er nicht nur erzählt, sondern du auch zuhörst?


    Ich finde sozial mit Menschen umgehen, sich versuchen in sie hinein zu versetzen, versuchen sie zu mögen und akzeptieren wie sie sind, ihnen die Meinung zu sagen, sie zu trösten, dass alles sollte sich die Waage halten. Und ganz sicher nicht in eine Beleidigung arten...


    Zitat

    Warum ich das gemacht habe? Die wenigsten Leute lassen sich gerne sagen, sie seien schwach, rückratlos und erbärmlich. Die meisten Leute begehren dagegen auf, wenn man ihnen sowas sagt, sei es äußerlich, oder nur innerlich. Die meisten Leute reagieren mit Trotz und "Nein, so bin ich nicht." auf solche Vorwürfe.


    Das tust du auch, da bin ich mir sicher. Das liegt einfach darin, dass wir von uns selbst ein ganz anderes Bildniss haben, als andere von uns. Selbst wenn wir denken uns einschätzen zu können - das tun wir nicht. Fühlt sich jemand immer hintergangen, wird er es gar nicht. Man denkt es nur, weil es schonmal so war.

  • 1. Ja D. ist noch ein sehr enger Kumpel von mir.


    2. Er ist mir durchaus dankbar für meine Unterstützung in dieser Zeit, egal, ob die daraus bestand, dass ich ihm zugehört hab, ihm Ratschläge erteilt hab, oder ihn runtergeputzt hab, um ihm bei seinem, von seinem selbst so hochgelobten, Trotzkopf zu packen. Ich bin anfangs mit ihm "nett" umgegangen aber weil es bei ihm nicht gefruchtet hat (ok, bei ihm hat nciht mal die Panzerfaust was gebracht) bin ich zu härterem übergegangen.
    Ich habe das gemacht, eben weil er mir wichtig ist. Wie ich schon im Anfangspost sagte: Ich mache sowas nur bei guten Freudnen, die wissen, dass ich gute Absichten dahinter habe.


    3. ich sagte nie, dass sie seine Freundin wäre. Sie war die Freundin eines anderen, hatte mit D. eine ausgewachsene Affäre, über Monate hinweg, wollte sich aber nie dafür festlegen ihren Freund für D. zu verlassen, oder es mit D bleiben zu lassen. Das war es, was ich meinte mit, er hatte sich da nur selber gequält.


    4. Er hat immer gesagt zwischen ihnen gäbe es eine magische Verbindung und deshalb kann er nicht von ihr lassen. auf mein, "wenn es diese Verbindung wirklich gibt, warum weiß sie nichts davon?" wusste er allerdings auch keine Antwort. Meine Meinung: Kurzschluss aufgrund Hormonüberschuss. Der Kerl war verknallt und konnte nicht mehr loslassen, obwohl er selber 1000 mal gesagt hat, er wollte es ja eigentlich. Er war schlicht zu schwach

  • Ok, ich lese aber aus deinen beiträgen heraus, dass du nicht von Anfang an ihn so dermaßen beleidigt hast... Da liegt der Fall wieder anders... und dort finde ich sie auch angemessen (auch wenn es noch immer unschön ist...), schließlich ist das auf einen lange Zeitraum geschehen.


    So wie ich das Thema aufgefasst habe, ging es mir immer um Situationen, plötzliche Momente und nicht um lange Zeiträume mit entwicklungen - denn hat man das schon eine Weile mitangehört, ohne eine Änderung verfolgen zu können, dann muss auch das verhalten angepasst werden.

  • Es hat auch niemand etwas anderes behauptet. Wenn jemand wie in meinem Beispiel weiter oben einfach nie in der Lage ist einzuschätzen, wie er in der und der Klamotte ausseht und ich ewig vorher lieb bin und aber dabei mit ansehe, wie sich die Freundin lächerlich macht gegenüber allen, weil's einfach bescheuert aussieht, dann gehe auch ich zu härteren Mitteln über, indem ich einfach sage: "Ne, komm, sieht scheiße aus, merkst du das nicht?"


    Zudem sprach auch ich die ganze Zeit von Abwägen und der Situation anpassen. Tut mir leid, dass du das nicht da rausgelesen hast bei deiner Interpretation, Vyserhad, aber genau das ist der Punkt: Du hast dich hier auf was versteift, bist der Ansicht, so und so würde ich handeln und dann kann man dich auch nur durch eine klare Ansage davon abbringen, denn deine Sicht der Dinge war hier einfach nicht richtig mich bezüglich. Bitte merk dir einfach mal, dass 'interpretieren' in einem Gespräch Murks ist und man so nur dazu beiträgt, dass man sich gegenseitig gegen eine Wand redet, weil man aufhört, den anderen verstehen zu wollen und ihm nur die eigene Sicht der Dinge aufzwingen will.
    Das dazu.



    Jedenfalls, Mereko: Ich muss sagen, hätte ich vor einem oder schon vor zwei Jahren einen Freund wie dich gehabt, dann hätte ich mir sicher durch Ansagen wie diese einiges an Leid und vor allem Selbstmitleid gespart. Da war es nur Hylia, die mich durch ihre mehr oder weniger dezente Art mit der Nase drauf gestoßen hat, dass es Quatsch ist, was ich mache. Das zeigt mir nur, dass es wirklich besser ist, jemand knallt eine ehrliche Ansage heraus, so verletzend sie auch sein mag. Das treibt einen am Ende mehr an als alles andere.
    Auch ein Tief, in dem ich Ende letzten Jahres steckte, konnte ich vor allem durch einen Wendepunkt in meinem Denken überwinden – nachdem mein Vater mir einen verbalen Tritt verpasst hatte. Ich war da schon am Boden, seine Worte traten noch einmal nach. Und es hat mir gut getan. Anders geht's bei solchen Menschen, die nicht mehr wissen, wo vorn und hinten ist, eben einfach nicht, Mitleid hin oder her.


  • Jetzt frage ich mich, wenn jemand erst angeschrien und manipuliert werden muss, damit man reagiert. Ist das nicht eigentlich ziemlich willensschwach?


    Ich meine, jemand der Probleme hat, und sie löst, alles auf die Reihe kriegt, der kann doch nichts falsch machen... Wenn man aber eine Manipulation benötigt, um auf die richtige Fährte zu kommen... ist das nicht schlimmer?


    Ich weiß, so recht hat das nichts mit dem Thema zu tun, aber dieser Gedanke schwirrte gerade in meinen Gedanken umher... Was denkt ihr?

  • Vyserhad, ganz einfache Lösung: nachfragen. Das war jetzt die letzte Off-Topic-Ansage dazu, bleib beim Thema und lass deine persönlichen Probleme mit mir außen vor. Das sind Dinge, die nicht hierher gehören, also lasse sie auch draußen.


    Wenn du den Thread für eine OT-Diskussion zum Verhalten nutzen willst, werde ich zudem auch Gebrauch von den Mod-Rechten machen, ob du mir dann Willkür vorwirfst oder nicht. Danke für's zuhören. ;-)

  • Gut, wenn du willst das ich nachfrage, dann mache ich das auch. Was meinst du mit nachfragen? Ich soll nachfragen, was du gemacht hast? Du ich weiß nicht, was du mir damit sagen willst...


    Im übrigen, ich habe den Kommentar an dich extra in einen Spoiler getan, also tue nicht so, als wenn ich diesen Thread mit OT zupacken... Was mir aufgrund des nicht Verstehns deiner Aussage nicht mehr möglich ist.

  • Das mit dem Nachfragen war einfach drauf bezogen, dass es eine Diskussion ad absurdum führt, wenn man anfängt, Aussagen des anderen zu 'interpretieren'. Wenn dir etwas an meinen Beispielen nicht klar gewesen wäre, hättest du nachfragen können, statt einfach etwas da reinzulesen, denn wie du selbst schon so schön gesagt hast, kann man sich über's Internet missverstehen. Sagst es und schließt dennoch von dir auf alle anderen, so geht's aber nicht und genau das war der Punkt an der ganzen Sache.


    Lassen wir dieses ganze Off-Topic nun endlich und kommen zurück zum Thema, ich bin es müde, solche selbstverständlichen Dinge so groß und breit darlegen zu müssen.

  • Das kommt drauf an, um welche Person es sich handelt.
    Mit meiner Familie geh ich sanft um. Da sag ich meine Meinung immer so sanft wie möglich. Außer, ich bin wirklich richtig sauer. Dazu brauchts aber einiges. Eigentlich glaub ich, war ich auf meine Familie noch gar nie richtig sauer ^^


    Bei allen anderen ist es anders. Da ist es mir egal, was sie denken oder ob sie verletzt sind. Meinem Freund knall ich meine Meinung ohne Umschweife vor den Latz. Da er ebenfalls so ist führt das oft dazu, dass wir uns gegenseitig anschreien und es recht laut wird. Ist dann anch 10 Minuten aber auch wieder ok. =)
    Grundsätzlich bin ich schon direkt und sags, wenn mir was nicht passt. Außer halt bei meiner Familie, ist ein wenig komisch, irgendwie. ^^

  • Sehr gute Frage. Das ist wohl auch sehr situationsabhängig. Zu Leuten, die mir sprichwörtlich einfach auf den Senkel gehen und mich so lange nerven, bis mir der Kopf platzt bin ich wohl sehr direkt und hart. Manchmal nehme ich aber auch die Variante Schweigen und sich seinen Teil dazu denken, denn es gibt für mich nichts Nervigeres als so Puderquasteln, die andauernd nur kichern (und vielleicht auch noch in einer anderen Sprache sprechen - trifft leider auf jung und auf alt zu). Zumal es auch Situation gibt wo ich wirklich mit Wattebällchen hantiere. Das geschieht aber nur dann wenn mir etwas wirklich unangenehm ist, z.B. wenn es darum geht schlechte Nachrichten zu überbringen bin ich meist eher am Stottern und am Nuscheln, da mir solche Dinge echt nicht legen. Auch wenns ums Thema Liebe geht bin ich wohl sehr umständlich. Ich kann so was einfach nicht. Ehrlich. Ich glaube jeder Mann wäre in so einem Punkt besser als ich, denn mir liegt so was nicht einem guten Freund meine Gefühle preiszugeben, da ich Angst habe mich und ihm dabei zu verletzen (zumal so eine Freundschaft für mich einfach mehr Wert hat als eine Liebesbeziehung), außerdem ist es für einen Kumpeltyp sowieso eher ein Schlag ins Leere, aber das gehört hier nicht mehr her. Mhm... ansonsten würde ich wohl sagen schieß ich gerne mit Wattebällchen, die vorhin aber noch in einer Pistole gesteckt haben. Ich will jetzt nicht jeden mit Samthandschuhen anfassen, nur wenn ich so richtig schlecht drauf bin benutze ich meist nicht nur ne Pistole, sondern zieh gleich eine Pumpgun heraus. So ganz nach dem Motto: "Ihr könnt mich alle mal." Liegt wohl immer an der Situation. Wenns um sensible Menschen geht bin ich selber auch sorgsamer, wenns hingegen um Trampeltiere geht reagier ich meist eher entnervt und komme auch nicht drum rum deren Meinung knallhart ins Gesicht zu sagen.


    Ist wohl immer unterchiedlich. Am Besten ist es ja immer aus dem Herzen oder Bauchgefühl heraus zu handeln. Zumindest war das bei mir immer sehr effektiv und ich finde wer sich wie der erste Mensch auf Erden verhält sollte auch keine Sonderbehandlung bekommen.

  • Mh, ich find's eigentlich etwas doof, da nur zwischen "Voll in die Fresse" und "Blümchenumschreibung" zu unterscheiden. Ich mache nichts von beidem, bilde ich mir ein.


    Ich habe in der Vergangenheit nun vielfach die Erfahrung gemacht, dass es eher kontraproduktiv ist, dem anderen die Wahrheit einfach direkt an den Kopf zu klatschen. Ebenso nervtötend ist es, wenn der andere nur um den heißen Brei herumredet, denn dadurch wird der Sachverhalt nur größer und dramatischer gemacht als er eigentlich ist.


    Inzwischen versuche ich grundsätzlich mehrere Ziele einzuhalten, wenn ich jemandem Kritik vermitteln möchte. Das schließt ein:
    1. Klarstellung, auf welcher Seite man steht bzw "woher dieser Wind jetzt weht". Ich begründe, warum es mir wichtig ist, die Kritik zu äußern und mache einfach sicherheitshalber klar, dass ich Kritik nicht äußern würde, wenn mir die andere Person nicht wichtig wäre.
    2. Der Kritikpunkt selbst. Den versuche ich in einem flüssigen Gedankengang darzustellen, mit einer "Hinleitung" zum Problem. Sobald der eigentliche Punkt gefallen ist:
    3. Gedankengänge nachverfolgen. Ich versuche mir vorzustellen, wohin die Gedanken dann zuerst fliegen und versuche dann aufkommende Zweifel oder Missverständnisse sofort klarzustellen, mit "damit ist NICHT gemeint, dass..." oder ähnlichem. Gleichzeitig müssen bei der Äußerung einer Kritik meiner Meinung nach auch Zugeständnisse kommen; ein bloßes "So ist es und so ist es scheiße" bringt niemandem was, denn sonst fühlt man sich schnell komplett in die Ecke gedrängt und handlungsunfähig. Wichtig ist es...
    4. Alternativverhalten aufzuzeigen. Und klar abzustecken, welchen Bereich die Kritik einschließt und welchen nicht, indem man dem anderen auch sagt, was er RICHTIG macht, denn irgendwo kommt Kritik letztlich immer nur entweder durch ein Zuviel oder ein Zuwenig einer Sache zustande.


    Und das wäre es eigentlich auch schon. Klar, das hört sich jetzt nach einem Schema F an, aber ich habe mir beileibe nicht eines Tages dieses "Schema" aufgestellt, sondern einfach irgendwann festgestellt, dass ich oft und mit bestem Gewissen diese Schiene fahre und es im Kern immer der gleiche Ablauf ist. Ich habe jetzt über's Internet, sprich in geschriebener Form, schon einige Konflikte (auch zwischen anderen) gelöst und für mich zeigt das positive Gefühl, mit dem man dann aus einem Konflikt herauskam, schon irgendwie, dass mein Ansatz nicht so falsch sein kann. :nick:


    Mir ist bewusst, dass ich einige sogar damit "brüsten", Kritik immer knallhart und direkt an den Mann zu bringen, aber wie gesagt... ich kenne niemanden, der nach einem bloßen "Du machst zu wenig im Haushalt" nicht erstmal mental das durchgeht, was er eben DOCH macht. Ich kenne niemanden, der nach brüsk geäußerter Kritik erstmal sagt "Jo, hast recht, danke dir!"...

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