Ein Zelda ab 18, wäre das ein Sakrileg?

  • Zitat

    Da gehts mir genauso wie dir. Ich finde den Anfang echt dramatisch und auch bedrückend (man ist plötzlich wer anders, das treue Pferd ist weg und man befindet sich allein im Wald), doch wenn sich kurz darauf dann alles ins gewohnte Zelda-Thema einfindet, ist es damit auch schon vorbei. Man wird ohnehin ganz schnell wieder zurück verwandelt, man hat ohnehin keine Freunde, die einen daraufhin nicht mehr erkennen würden und das Pferd ist sicher auf ner Farm. Schlussendlich ist man doch noch immer der einzig wahre Link, der die Zeit kontrollieren kann und zweifellos unbesiegbar ist. Und auch wenn man mal einen schlecht aufgeräumten Keller mit zahllosen Foltergeräten findet, so spielt das auch keine Rolle...^^


    Das klingt danach, als würde das Spiel an Dramatik verlieren, sobald die Dekuschale von Links Antlitz fällt, doch fängt diese an diesem Punkt doch erst so richtig an. Alleine die Charaktere, denen man im Laufe des Drei-Tage-Zyklus begegnet, weisen alle doch eine solche Dramatik auf, dass es einem die Kehle zu schnüren kann. Anju und Kafei, die Leute der Romani-Ranch, das Reich der Goronen und der Zoras, der IKANA CANYON!!! alles schön dramatisch und (das ist nun an dich gerichtet Vyserhad) ungemein düster und gruselig. Spielt man erst MM und dann OoT, dann lacht man über den Schattentempel und anderen "gruseligen" Stellen. Foltergeräte schön und gut, aber gegen einen wahnwitzig grinsenden Mond, der einem auf den Kopf fallen WIRD und alles VERNICHTEN WIRD, kommen diese nicht an.
    Der Wald- und Schattentempel hatten mir als Kind das Fürchten gelehrt, das ist richtig, aber erst Majora's Mask hat mir schlaflose Nächte beschert, da es mich als kleiner Junge einfach nur fertiggemacht hatte. Jeder der sagt, MM wäre nicht das düsterste Zelda, sollte sich das Spiel einmal in Ruhe zu Gemüte führen und die Stimmung, die es verbreitet, auf sich wirken lassen.


    Und wenn das immer noch nicht reicht: In Majora's Mask wird man fast an jeder Ecke mit dem Untergang einer Welt (Mond, Charaktere) und dem Tode konfrontiert. Reist man das erste Mal ans Meer, muss man Mikau aus dem Wasser helfen, der einem dann einfach unter den Fingern wegstirbt! Man errichtet sogar ein Grab für ihn! In welchem anderen Zeldaspiel hat man denn bitteschön schon so direkt mit dem Tode zu tun?


    Sirius
    Ich muss gerade an unser MM-Gespräch bei Audi denken. :yippie:

  • Zitat

    Original von Kharaz


    Und wenn das immer noch nicht reicht: In Majora's Mask wird man fast an jeder Ecke mit dem Untergang einer Welt (Mond, Charaktere) und dem Tode konfrontiert. Reist man das erste Mal ans Meer, muss man Mikau aus dem Wasser helfen, der einem dann einfach unter den Fingern wegstirbt! Man errichtet sogar ein Grab für ihn! In welchem anderen Zeldaspiel hat man denn bitteschön schon so direkt mit dem Tode zu tun?


    Sterbender Soldat in Hyrule-Stadt, Ocarina of Time. :xugly:


    Aber ich stimme euch beiden natürlich zu. Allein die Charaktere tragen so viel Dramatik und Trauer in sich in MM, dass es mir jedes Mal das Herz zerreißt, wenn Pamelas Vater aus dem Schrank stolpert oder der einsame Geist in der Quelle des Ikana Canyons durch die Hymne des Sturms erlöst wird, da sie ihn an seinen Bruder erinnert.
    Man muss schon sehr blind sein, um all die Schicksale nicht zu sehen und in sich aufzunehmen… :kA:


    Von daher jedenfalls: Ich bin auch fest davon überzeugt, dass Zelda ein P18 gar nicht braucht. Düstere Geschichten, die an den Nerven zerren, kann man auch ohne Blut und Sex erzählen. Der Charme eines jeden Zeldaspiels wird doch durch die Nebencharaktere bestimmt und nicht durch eine besonders brutal dargestellte Art und Weise wie der Antagonist stirbt. Oder am besten noch eine explizit erzählte Liebesbeziehung, in die Link gerät…
    Gott, nein. Danke, aber nein danke. xD

  • Na ja, Kharaz, wenn ich mich recht erinnere, dann spielt Mikau erst noch munter auf seiner Gitarre, bevor er den Löffel abgibt. Spätestens dann wird dir bewusst, dass es nur ein sinnloser NPC war, rein zu dem Zweck existent, um dir ein Item zu liefern. Später fragt auch diese Zora-Sängerin nach ihm, vergeht aber auch nicht an der Trauer. An ihre eigentliche Reaktion erinnere ich mich nicht, aber sonderlich "dramatisch" war sie mit Sicherheit nicht. Das Leben dieses Zora hatte keine tiefere Bedeutung.
    Die Leute auf der Romani-Ranch werden von Ufos beklaut und entführt. Öhm... keine Ahnung, was du daran dramatisch findest, aber... vor allem banal ist es, das muss du zugeben.
    Allgemein ist die Stimmung aber auch nicht richtig. Wenn in unserer Welt der Tod drei Tage entfernt wäre, dann würden wir nicht unserer Arbeit nachgehen und so tun, als wäre nichts. Wir würden Termina evakuieren. In Zelda geht dagegen alles seinen gewohnten Gang. Keiner benimmt sich, als wären das seine letzten drei Tage. Außerdem... sind diese drei Tage ohnehin reversibel.^^


    Sag, was du willst, aber als sonderlich dramatisch empfinde ich das nicht.
    Ich glaube dir gerne, dass du damit aufgewachsen bist und dem zufolge nachhaltig geprägt bist, von den Szenen, die dich im Kindesalter schon beeindruckt hast, aber für andere, die das nicht so aufgenommen haben, muss ein Zelda mehr aufweisen, als nur Düsternis, um Dramatisch zu wirken.


    Ich bin mit TWW aufgewachsen und finde Ichthusk, welche man bei Sturm anläuft und vollkommen in Trümmern liegt, auch bis heute noch dramatisch. Auch Links Mimik, als seine Schwester entführt wird. Oder die zweite Begegnung mit Ganon, wo man ihm noch unterlegen ist. Aber objektiv betrachtet sind das einfach nur Ereignisse mit drastischem Inhalt, die einen Alten weniger beeindrucken als einen Jungen.



    Sirius: Unter Wasser befindet sich ein Schloss, welches von einer gewaltigen Barriere geschützt wird und in dem die Zeit stillsteht. Ein Wissenschaftler würde das als "Fossil" bezeichnen. Spuren einer Apokalypse findet man immer, das bestreite ich auch gar nicht. In der Realität verhält es sich ja genauso. Aber das ist nicht der Punkt...
    Sache ist, dass kaum jemand von diesem Schloss, den Berggipfeln und sonstigen Hintergründen weiß. Von keinem "normalen" Bewohner erfährt man was, das damit in Verbindung steht. Sie alle leben ihr Leben, sei es als Pirat, Fischer, Postbote oder was auch immer. Sie verhalten sich nicht wie die Überlebenden einer kürzlich vergangenen Katastrophe.
    Es ist, als hätte die Überschwemmung nie stattgefunden bzw. als wäre das Land schon immer mit Wasser bedeckt gewesen. Dass es nicht so war, das erfährt man, wenn man tief genug taucht, aber beeinflussen tut es einen auch nicht.

  • Zitat

    Original von Nusma
    Allgemein ist die Stimmung aber auch nicht richtig. Wenn in unserer Welt der Tod drei Tage entfernt wäre, dann würden wir nicht unserer Arbeit nachgehen und so tun, als wäre nichts. Wir würden Termina evakuieren. In Zelda geht dagegen alles seinen gewohnten Gang. Keiner benimmt sich, als wären das seine letzten drei Tage.


    Am ersten und auch am zweiten Tag will es noch keiner glauben und die Leute reden sich ein, es sei Unsinn, aber spätestens in den letzten 24 h hat jeder NPC ganz andere Dialoge und man merkt, wie sehr sie sich vor dem Mond fürchten. Wenn man das Spiel aufmerksam spielt, kann einem das gar nicht entgehen. :/


    Zitat

    Original von Nusma
    Sag, was du willst, aber als sonderlich dramatisch empfinde ich das nicht.
    Ich glaube dir gerne, dass du damit aufgewachsen bist und dem zufolge nachhaltig geprägt bist, von den Szenen, die dich im Kindesalter schon beeindruckt hast, aber für andere, die das nicht so aufgenommen haben, muss ein Zelda mehr aufweisen, als nur Düsternis, um Dramatisch zu wirken.


    Ich kann da jetzt nur von mir sprechen, aber erst mit 16 oder 17 Jahren, also weit entfernt vom Kindesalter, lernte ich Majora's Mask beim erneuten Durchspielen erst richtig zu schätzen. Ich denke, Inhalte werden mit zunehmendem Alter keineswegs harmloser, sondern im Gegenteil merkt man Jahre später oft erst, was in einer Geschichte alles enthalten ist-- Dinge, die man als Kind womöglich gar nicht so direkt registriert hat.



    Edit: Oh, und die Sache mit Mikau fällt wohl eher in diese Kategorie.

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
    Once we join the ranks, we can never get out.



    You are incredible. Everything I hoped for.
    "Promise me you won't forget... There once was an assassin named Alice."

    Einmal editiert, zuletzt von Sirius ()

  • Zitat

    Original von Nusma
    Allgemein ist die Stimmung aber auch nicht richtig. Wenn in unserer Welt der Tod drei Tage entfernt wäre, dann würden wir nicht unserer Arbeit nachgehen und so tun, als wäre nichts. Wir würden Termina evakuieren.


    Aber genau DAS ist es doch, was die Dramatik des Spiels ausmacht. Die Gegensätze. Mag sein, dass dich das nicht kratzt, aber genau die Tatsache, dass die Menschen stur weiter ihrer Arbeit nachgehen und einfach nicht wirklich glauben können, dass ihre Welt bald untergeht, sollte doch den Drang verstärken, dieses Schicksal eben genau deshalb zu verhindern. Niemand, wirklich NIEMAND flieht – das bedeutet, dass alle umkommen würden, wäre Link nicht vor Ort. Du scheinst das Ganze sehr stark als bloßes Spiel anzusehen, ohne den Charakteren auch nur einen Hauch Beachtung zu schenken. Dabei machen eben all diese Charaktere Majora's Mask aus. Nicht das Weltuntergangs-Szenario, nicht die schön inszenierten Kämpfe, nicht die mitunter komplizierten Dungeons – und genau deshalb ist dieses Spiel in meinen Augen auch so ein Meisterwerk, was von keinem P18-Gore-Porn je von seinem ersten Platz verdrängt werden dürfte.


    Und das ganz sicher nicht, weil ich mir als Kind in die Hosen gemacht habe. Ich lernte dieses Spiel erst vor zwei Jahren wirklich zu schätzen, als ich es auch in all seinen Facetten verstanden hatte. Das gleiche dürfte für Kharaz gelten.

    Zitat

    Original von Sirius
    Ich kann da jetzt nur von mir sprechen, aber erst mit 16 oder 17 Jahren, also weit entfernt vom Kindesalter, lernte ich Majora's Mask beim erneuten Durchspielen erst richtig zu schätzen. Ich denke, Inhalte werden mit zunehmendem Alter keineswegs harmloser, sondern im Gegenteil merkt man Jahre später oft erst, was in einer Geschichte alles enthalten ist-- Dinge, die man als Kind womöglich gar nicht so direkt registriert hat.


    /signed

  • Also schön... weil ich hoffe, dass ihr recht habt, werde ich Majoras Mask noch heute ein weiteres Mal beginnen. Bisher kann ich euch nicht zustimmen, aber vielleicht hat das Heranwachsen bei mir ja dasselbe bewirkt, wie bei dir, Bereth, und meine Sicht der Dinge hat sich verändert.


  • Ihr wisst aber, dass Unruh-Stadt sehr menschenleer ist? Ihr spricht, dass niemand flieht, aber das tun sie doch. Und vor allem wird direkt erwähnt, dass die besucher aufgrund des großen Mondes ausbleiben.... von daher...


    Sirius: Das meinte ich mit unterschwellig. Man kriegt es eigentlich nicht mit, weil alles bunt dargestellt wird. Selbst der Weltuntergang, oder die Sache mit Pamela hat immer etwas komisches anbei. Das meinte ich mit unterschwellig. So, dass man es nicht wirklich merkt, sondern nur im Gesamtzusammenhang.


    Nusma: Also TWW ist eindeutig postapokaliptisch. Hast du noch nie Waterworld gesehen? Auch dort findet man eigentlich keine Merkmale, dass es eine postapokalyptische Welt ist und dennoch ist es eine.

  • Zitat

    Original von Vyserhad
    Nusma: Also TWW ist eindeutig postapokaliptisch. Hast du noch nie Waterworld gesehen? Auch dort findet man eigentlich keine Merkmale, dass es eine postapokalyptische Welt ist und dennoch ist es eine.


    Und wieso?

  • Na ja, wenn du deine Aussage auch noch mit einer fundierten Argumentation untermauerst, dann kann man sie vielleicht auch glauben. Einfach nur zu sagen, TWW sei postapokalyptisch, ohne es klar und deutlich als die eigene Meinung hinzustellen, impliziert immer, dass man sich dessen sicher ist und Gründe für diese Ansicht findet. Und nach diesen Gründen frage ich dich nun ganz unverfroren...^^


    Also: Warum ist das, was du eben von dir gegeben hast, die Wahrheit? Überzeuge mich.

  • Alle Beide: AUS!!!!
    Ernsthaft, die Diskussion nimmt grade wieder ein Niveau an, dass unter dem der Titanic liegt. Also reißt euch bitte mal beide Zusammen und schreibt keine Ein-Wort Posts, das ist extrem uncool!!!


    Und zur dem Postapokalypsetopic: TWW ist nicht wirklich postapokalyptisch. Klar, das Hyrule im Meer versunken ist, ist ein Anhaltspunkt dafür, aber es ist einfach zu lange her. Postapokalypse zeichnet sich dadurch aus, dass es direkt nach der Katastrophe spielt, also zu einer Zeit, in der die Katastrophe noch in den Köpfen der Leute present ist und ihr Alltagsleben bestimmt.
    In TWW ist dies nicht der Fall. Nur noch Legenden erinnern daran, was mal war und das Volk ist inzwischen einfach ein Seefahrervolk geworden, dass mit dem Meer lebt.
    @Vys: Dein Vergleich mit Waterworld zieht nicht ganz, denn in Waterworld haben die Menschen nicht das geringste bisschen Land und leben wirklich nur auf Schiffen oder schwimmenden Inseln, wärend du TWW auch einfach mit Mikronesien vergleichen könntest: Viel Ozean und viele kleine Inseln.


    TWW ist ungefähr so postapokalyptisch, wie wir mit Atlantis ;)


    Edit: Ich seh schon, Nusma bemüht sich ein bisschen
    Edit 2: Es geht hier nicht um ein Postapokalyptisches Zelda, sondern ein Zelda ab 18. Macht doch nen extra Thread auf, da könnt ihr euch dann auslassen ;)

  • Nun gut, wie es scheint, hast du Waterworld mit Kevin Costner nicht gesehen...


    Also ziehe ich die parallelen. TWW und Waterworld sind beides Welten, die überflutet wurden. Städte sind untergegangen und die Überlebenden haben sich eine neue Zivilisation aufgebaut.


    Und eigentlich findet man auch nicht wirklich Verweise auf die Katastrophe, das alte wird in Waterworld nur als Ressourcen verwendet, die Gedanken sind in dieser archaischen Gesellschaft eher nach vorne gerichtet - bzw. auf ein gelobtes Land.


    Und ich denke, man kann also TWW und Waterworld miteinander vergleichen und ich komme zu dem Schluss, dass auch TWW wie Waterworld postapokalyptisch ist.

  • Nun, "post-apokalypisch" meint im Wortsinn lediglich "nach dem Weltuntergang". Um welche Form von Weltuntergang es sich dabei handelt, wie die Welt im Anschluss daran aussieht und ob es den Überlebenden überhaupt bewusst ist, dass ein solches Ereignis stattfand, hat keinerlei Einfluss auf den Umstand, dass es eben an einem Punkt in der Vergangenheit passiert ist.


    Dass aus einem halbernst gemeinten Vergleich eine solche Debatte entstehen würde, hätte ich allerdings auch nicht gedacht...


    Zitat

    Original von Vyserhead
    Sirius: Das meinte ich mit unterschwellig. Man kriegt es eigentlich nicht mit, weil alles bunt dargestellt wird. Selbst der Weltuntergang, oder die Sache mit Pamela hat immer etwas komisches anbei. Das meinte ich mit unterschwellig. So, dass man es nicht wirklich merkt, sondern nur im Gesamtzusammenhang.


    Davon spreche ich doch schon die ganze Zeit?

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
    Once we join the ranks, we can never get out.



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    "Promise me you won't forget... There once was an assassin named Alice."

  • Ich finde viele Aspektem, die hier für Pro und Contra gegeben wurden, sind alle einleuchtend, wenn die Vermarktung von einem Zelda ab 18 etwas ist, dass niemand sagen kann.
    Ich glaube selbst, dass ein USK 18 für Zelda unnötig wäre. Natürlich könnte man bessere bzw. realistischer Kämpfe einführen, wobei unmengen Blut gar nicht notwendig sein müsste, aber wie sehr schön in der MM-Disskusion gesagt wurde, baut Zelda in dem Fall auf eine eher unterschwellige Dramatik, die einen manchmal eine Gänsehaut über den Rücken laufen lässt.
    Zelda sollte so weiter machen wie bisher, wenn auch niemand sagen könnte, ob back-to-the-routes besser wäre als etwas Neues auszuprobieren.

  • Dicke Frage, die sich mir gleich stellt: Wozu?


    Ich kann Sirius erst mal zustimmen, mit der Tatsache, dass man als Kind nicht so wirklich viel realisieren konnte, und den Sinn dahinter verstanden hatr, ich sehe es genau so. Bei mir ist es aber nicht auf das Beispiel von Majoras Mask zugeschnitten, sondern eher auf Links Awakening. Majoras Mask habe ich erst sehr viel später angefangen zu spielen, doch die bedrückende Thematik kam dort auch bei mir auf. Bei Links Awakening aber wurde erst später, sehr viel später die Dramatik, die hinter diesem Spiel steckte mir bewusst, und dass die ganze Welt, und all die Menschen, und Seelen, die dort das ganze Spiel über eine freundliche Stimmung ausdrückten, nur noch in Links Gedanken weiter gelebt haben, nachdem der Windfisch wieder aufgewacht war. Da hatte ich echt Schiss vor dem Ende, muss ich zugeben, aber eher auf die Gesamte Atmosphäre bezogen, die sich dadurch aufgebaut hat, und der bittere Beigeschmack, als auf die Tatsache, dass da Menschen sterben.


    Aber nun zu dem eigentlichen Thema.


    Ich fände ein Zelda, welches eine Ab 18 ist, eigentlich nicht wirklich nötig.
    Für mich besteht da einfach kein Sinn. Für mich braucht es kein Blut, kein härtestes Gore-Gemetzel, fliegende Köpfe, und ähnliches, um Stimmung aufkommen zu lassen. Sex in Zelda sowieso nicht. Ein Ganon, der Zelda raped, das würde mir meine Kindheit zerstören. :unsicher:


    Eine düstere Thematik würde erzählt werden können, aber braucht es dazu Gore Elemente, oder sonstiges? Bisher hat mir Zelda auch so Spaß gemacht. Sicher, man könnte ein bisschen mehr auf die Bindung der Charaktere und Link eingehen, und hier und dort einen der lieb gewonnenen Chars sterben lassen, aber muss das total brutal, mit Blut und allem drum und dran sein? Bei Spirit Tracks ist Delok, oder wie er mir lieber ist, Byrne auch zwar clichehaft, aber dennoch mit einer leichten Dramatik gestorben. Oder hat sich für uns aufgeopfert.


    Ich finde, dass es sicher ein interessanter Aspekt wäre, einmal ein richtig hartes Gore-Zelda zu schaffen, es aber nicht für nötig und möglich halte. Es wurde ja schon angedeutet, dass man dafür auch noch andere Spiele hat. So ist es bei mir auch. Für mich wäre es einfach nicht mehr Zelda, das märchenhafte, verspielte, und dennoch manchmal wirklich ernste Spiel, für das ich es so liebe. Eine bessere Grafik kann kommen, ein paar interessantere und dramatischere Wendungen, wo auch hier und dort wer abkratzt gerne, aber ich brauche keine überflüssigen Blutspritzereien. Man kann auch mit ganz anderen Dingen eine düstere Atmosphäre schaffen. Man kann auch so Menschen sterben lassen, und es dennoch als FSK 12 durchgehen lassen. Ganon kann seiner Gewalt auch so Ausdruck verleihen.


    Ich würde gerne sehen, mit welcher Thematik sich unser ritterliches Zelda dort dann befassen würde, wahrscheinlich gäbe es dort dann eine deutliche und erschreckende Darstellung von der Übermacht Ganons, und seiner Unterdrückung. Wie brutal er mit dem Volk umgeht, und das er leicht Leute umbringt, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber da würde das Märchenhafte verschwinden. Und das will ich nicht.

  • So, hab noch etwas über diese Frage nachgedacht, und kam dabei zu dem Schluss, dass ich kein Ü18-Zelda haben möchte, aber nicht, weil es vielleicht nicht passen könnte; nein, ich würde es persönlich einfach nicht wollen. Die Frage, die man sich hier stellen muss, lautet nicht: "Passt es oder passt es nicht?", sondern: "Was zeichnet die Zeldareihe eigentlich aus und würde ein Ü18-Zelda nicht einfach die Erwartungen an eben jenes zerstören?"
    Für mich persönlich, ist Zelda eine Spieleserie, in der ich, in die Rolle Links schlüpfe und in einer fantastischen Welt, in der es Feen, Monster, Schwerter und Magie gibt, versuche das Böse zu bekämpfen (oft in der Form von Ganondorf). Auf dieser unglaublichen Quest ( :XD: ) bereise ich das Land Hyrule (oft), begegne gut durchdachte Figuren, die einen ungemein ulkigen Charme besitzen. Alles ist bunt und freundlich, dennoch kann es auch düster und bedrückend werden (Schattentempel, MM). Während ich so also durch Hyrule auf meiner immerwährenden Misdion meine Freundin zu retten... oh shit, falscher Film xD... das Land vor dem Bösen zu retten, muss ich finstere Dungeons erkunden und Bossgegner bekämpfen. In einem Ü18-Zelda könnte man es auch realisieren, doch würde Link seine Feinde plötzlich köpfen, mit Bomben zerfetzen, oder einfach mit Prinzessin Zelda ein Stelldichein haben, würde ich den Bildschirm anstarren und ungläubig sagen: "Das ist kein Zelda. Warum explodieren die Gegner nicht und wo ist die harmlose Liebe zwischen Link und Zelda hin?"
    Das Gefühl wäre einfach automatisch ein anderes - der Zeldacharme ginge verloren. Kurzum, es wäre kein Zelda mehr.


    Anderes Beispiel: Wer möchte ein GTA spielen, wo man alten Damen über die Straße hilft, statt sie zu überfahren, statt mit Waffen, mit Blumen umsich wirft und statt einem Gangster einen Hippie (nicht so gemeint xD) spielt; oder ein Call of Duty, wo man statt mit Waffen zu schießen, mit Wasserpistolen hantiert und andere LACHENDE, kleine Kinder nass spritzt?


    :kA:

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