Genrewandel im Laufe der Zeit?

  • Hey yo, in einem anderen Thread war davon schon die Rede und mir ist es auch schon aufgefallen. Die Genre, die man in den Spielen damals fand (und schon damals schlecht zu unterscheiden waren) sind irgendwie ineinander aufgegangen. Es ist schwer, weil dieses Thema bislang kaum feste definitionen besitzt, aber es ist dennoch interessant.


    Ich möchte es mal darlegen. Wir haben Mario. Mario ist ein klassisches Jump'n'run Spiel. Man hüpft über Abgründe, Hindernisse und Gegner. Da geht jeder einher. Neuerdings kommen auch Spiele heraus, die sich Plattformer nennen. Eigentlic h ähnliches SPielprinzip, nur dass es nicht von links nach rechts scrollt, sondern von unten nach oben. Das gilt in meinen Augen aber nur für die 2D-Spiele. Viele Jump'n'run Spiele verloren mit den Übergang zu 3D ihr Genre. Klar, noch sind immer Jump'n'run Elemente vorhanden, aber es ist auch teilweise aufgebaut, wie ein Adventure.


    Und Adventure sind Rätsel lösen, Gegenstände finden und sie besitzen meist eine bessere Story. Man nehme nur Mario Sunshine, hier kann man kaum von einem Jump'n'run sprechen. Aber was ist es denn genau? Dies ist die frage, die wir uns stellen sollten.


    Was denkt ihr, ist euch ähnliches aufgefallen?

  • Zitat

    Original von Vyserhad
    Neuerdings kommen auch Spiele heraus, die sich Plattformer nennen.


    Ah, das stimmt so nicht. Plattformer ist nur der englische Begriff für Jump `n´ Run. Klingt komisch ist aber so. Von daher nicht wirklich neu und daher sogar das selbe. Das Thema Genre ist wirklich soetwas wo es kaum haltbares gibt. Die Grenzen verlaufen sich ständig und unter den einzelnen Genres gibt es auch wieder verschiedenste einzelne Unterteilungen.


    Wie viele Unterteilungen zu Adventures existieren denn bereits?
    Wir haben Text-Adventure, die Urform. Grafik Adventures oder Point and Klick Adventures, Action Adventures und und und.


    Es ist auch interessant wie geringfügig die Unterschiede doch sind. Zeichnet wirklich einen Egoshooter nur die Ego-Perspektive aus? Listigerweise entstand die Egoperspektive aus einen Adventure herraus. Oder die Art und Weise wie ein Jump `n´ Run scrollt, wird darraus ein Sidescroller.


    Soviel zu den Definitionen. Das einzige was mir im Wandel der Zeit aufgefallen ist das die Definitionen immer verwaschender wurden und die Genres sich unter einander paaren wie ein Stamm wild gewordener Bonobos.

  • Ich finde Genres ohnehin nur der Übersichtlichkeit halber nützlich. Ein Spiel ist letztlich ein Spiel. Es hat eine Spielmechanik, die sich an bereits erschienenen Spielen orientiert. Wenn ich also in einem Spiel als Spielziel habe einen bestimmten Ort zu erreichen, dabei massig Zeug einsammeln muss und die Spielmechanik mir vorgibt viel zu Hüpfen, Abgründe zu überwinden und so weiter, so wird das Jump 'n' Run beziehungsweise Platformer genannt. Mir geht es da weniger um die breite Masse an Spielen, die sich als Strategie-, Action-, "Baller"-Spiel oder nun Adventure bezeichnen, sondern mehr um den Mehrwert des Spiels.


    Ich finde jedes gute Spiel sollte, wie auch jeder gute Film ein Mischwerk all dieser Faktoren sein. Als Beispiel ist Minecraft vielleicht ohne konkrete Story, hat dabei aber eine unglaubliche reizende Spielmechanik, indem man einfach alles ab- und anbauen kann. Unabhängig davon, dass man da hüpfen kann und Gegner bekämpfen würde ich das weder als Jump 'n' Run, noch als Action-Game bezeichnen. Und wenn man ganz erhlich ist, schafft man sich selbst ja eine Art Geschichte in diesem Spiel. SimCity oder Die Sims sind Simulationen und leben davon, sich einfach in all diese Elemente hineinzufinden, die das Spiel beitet. Auch Point and Click Adventures besitzen durch viel Story, massig Humor und Rätselspaß-Elemente aus anderen Genres.


    Ich weiß noch, wie ich früher (zu OoT-Zeiten) davon ausgegangen war, dass Zelda ein Rollenspiel ist. Was mir als 7-Jährigen völlig logisch erschien. Immerhin schlüpfte man in die Rolle des jungen Link und rettete die Welt. Für mich gab es da also damals fast nur Rollenspiele und Rennspiele (und Tetris!). Selbst Mario 64 war einfach »Mario« und keinem Genre unterworfen.


    Was also die Benennung eines Genres für einen Titel bedeutet, kann ich nur im Zusammenhang mit anderen Spielen dieser Kategorie sehen. Für mich wirkt das heutzutage ein wenig wie bei den Amazon-Käufen: »Benutzer, die dieses Spiel gespielt haben, spielten auch folgende Titel [...]«.


    Und konkrete Grenzen gibt es da seit ich Kid Icarus (1986) kenne, für mich auch nicht mehr. Dazu ein Zitat der Nintendo-Power-Ausgabe 204:


    »Jump like Mario, collect items like Link, and shoot enemies like in Metroid«

  • Zitat

    Das einzige was mir im Wandel der Zeit aufgefallen ist das die Definitionen immer verwaschender wurden und die Genres sich unter einander paaren wie ein Stamm wild gewordener Bonobos.


    Das ist wohl der passendste Satz, den ich dazu jemals gehört habe : )


    Ob nun Genrebezeichnungen nun wirklich sinnvoll sind oder nicht, ist ja die eine Frage, man kommt aber nicht umhin, dass die Leute eben solche Grenzen ziehen. Das wird es in jedem Medium immer und immer geben, leider.


    Aber was ihr schreibt, deckt sich gut mit meiner Beobachtung. Nicht immer lässt sich ein Spiel wirklich einem Genre zurechnen, meistens sogar mehrere und auch das ist immer kunterbunt durcheinander. Dennoch werden diese Bezeichnungen geählt. Mario bleibt Jump'n'run, weil es das immer war. Da stellt sich die Frage, ob man nicht einfach jedes Spiel für sich betrachten sollte.

  • Ich fuer meinen Teil finde, dass die Genreentwickelung momentan sehr monoton verläuft. Wie ich schon in einem anderen Thread angesprochen habe, Ein Resident Evil 5 oder 6 ist mit den ersten 3 Ablegern nicht zu vergleichen. Momentan boomen 3rd Person/Egoshooter. Heißt das überhaupt 3rd Person Shooter? Ich weiß es nicht, jedenfalls weiß ich auch nicht wie ich es anders nennen koennte. Last of Us, Uncharted, Resi 4-6 etc..
    Ich finde es interessant zu sehen wie sich der Markt entwickelt und bin ebenso gespannt darauf wie es weiter verlaufen wird. Allerdings bin ich kein Fan davon wie der Stand der Dinge momentan ist und ich hoffe das mit der Zeit auch wieder andere Genre in den Fokus rücken.

  • Genre's verändern sich prinzipiell nicht, sondern nur die Bezeichnungen wurden abgeändert. Beispielsweise nennen die einen, ein offenes Spiel ala GTA als ein Sandbox, die anderen als Open World. Ich finde auch nicht, das sich die Genres nicht wirklich stärker vermischen wie damals, nur weils heutzutage etwas schwerer zu definieren ist. CoD Beispielswiese hat Rollenspiel-Elemente, ist aber trotzdem ein Ego-Shooter - mit Rollenspiel elementen. Genau wie Zelda immer ein Action-Adventure mit Rollenspielelementen ist. Und Diablo dem Hack´n`Slay Genre zuordnen. Welches ein untergenre des Action-Rollenspiels ist...
    Ich sehe da keine Problematik, das sich die Spiele immer noch gut zuordnen lassen...


    @Henning:
    Ich finde deine Definition etwas falsch.
    Resident Evil 4-6 + Revelations(letztes ist RE1 wirklich ähnlich) sind immer noch wie die alttypischen Teile 1-3. Mag schon sein, das der Horrofaktor vorallem mi Teil 5 und 6 etwas abnahm, spielprinzip hat sich aber nicht großartig geändert - nur das die Kamera jetzt komfortabler ist. Ändert aber nichts das es nach wievor in die Survival-Horror(wobei ich mit keinem einzigen, mit evtl ausnahme teil 4, in RE ein Horrorspiel sehe, da ich bisher bei noch keinem RE wirklich angst verspürhrte) szene zu setzen. Selbst Teil 4,5 und Revelations(6 nie gespielt) glänzten mit Munitionsknappheit, sehr schweren Schwierigkeitsgrad etc...


    Und auch so finde ich es etwas falsch...die Genreentwicklung hat sich nicht wirklich verschoben etc...es gibt halt heutzutage viel ein größeres Spieleangebot als damals. Dadurch wirkt ets, als wären heutzutage Shooter etc viel beliebter, als damals. Was so auch nicht stimmt...

  • Hat Resident Evil nicht dieser Horrorfaktor ausgemacht? Ich habe die ersten Teile alle auf der ersten Playsi gespielt, damals war ich auch noch ein Pimpf... Und dementsprechend habe ich mir auch in die Buchse gemacht.
    Aber die letzten Teile legen mehr Wert auf Multiplayer. Passt für mich nicht in diese Welt. Aber große Titel müssen mit der Zeit laufen. Und da anscheinend aktuell viel Wert auf Multiplayer gelegt wird, muss der Einzelspieler meist auf der Strecke bleiben. Das beste Beispiel war fuer mich der Multiplayermodus in Uncharted 3 (meine ich) war das. Ein supergeiles Spiel. Schön gemacht, atmosphärisch, Gameplay läuft. Aber wer sich abschiessen will greift wohl eher zu Call Of Duty oder ähnlichem. Dann hätte ich mir lieber einen weiteren Akt im Singleplayer gewünscht, wobei solche Entscheidungen wahrscheinlich schon sehr sehr weit ins Wunschdenken gehen. Diesen Punkt lassen wir vielleicht einmal aussen vor.

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