Wir von ZeldaEurope hatten bereits die Möglichkeit, den Legenden- und den Abenteuer-Modus von Hyrule Warriors umfassend anzutesten, und wollen euch an der Stelle eine komplett spoilerfreie Vorschau zum Spiel bieten. In unserem Preview erfahrt ihr, wie sich die Schlachten so spielen und was ihr als Zelda-Fans von Hyrule Warriors erwarten dürft.
Der komplette Artikel beinhaltet keinerlei Details zur Story oder den Missionen, damit jeder unsere Vorschau bedenkenlos lesen kann. Diese richtet sich vor allem auch an Zelda-Fans, die noch nie zuvor einen anderen Warriors-Titel von Koei, wie etwa Dynasty Warriors, Samurai Warriors oder One Piece Pirate Warriors, gespielt haben.
Das Offensichtliche vorweg: es handelt sich hier um kein typisches Zelda-Spiel, wo man Dungeons meistert oder Rätsel löst, sondern zum Großteil um das Gameplay aus Koeis Dynasty Warriors - ein strategisches Action-Spiel, in welchem man sich als Ein-Mann-Armee durch das Schlachtgeschehen prügelt. Das Ganze hat nun einen Zelda-Anstrich bekommen und damit bei den Fans für einiges an Aufsehen gesorgt.
In Hyrule Warriors kommen die unterschiedlichsten Charaktere und Orte aus dem Zelda-Universum zusammen, um als Akteure und Schauplätze für Schlachten zwischen Gut und Böse zu dienen. Man kann den Titel quasi als eine Art „Zelda Allstars“ betrachten, wofür das Gameplay aus Dynasty Warriors als Plattform dient, diese Kämpfe zu realisieren.
Auf in die Schlacht!
Das Spiel wirft einem ohne größere Umwege oder Tutorials direkt ins Schlachtgeschehen, welches sich sofort durch die zahlreichen Truppen auszeichnet, die sich überall auf dem Schlachtfeld tummeln. Auf der Seite der Bösen hat man hier verschiedenste Varianten an Bokblins, Bulblins und Knochengängern, während die Seite des Guten mit hylianischen Soldaten und Goronen in den Kampf zieht. Der Widerstand ist hier zunächst eher geringfügig, denn anders als beispielsweise die Bokblins in Skyward Sword, schlagen diese hier nicht alle gleichzeitig auf euch ein. Ein Schwung tut sich hier und da auf, im Großen und Ganzen dienen sie aber eher als harmloses Kanonenfutter. Das gehört aber zum Spielprinzip dazu und man gewöhnt sich schnell daran, mit einem Schlag dutzende Gegner aus dem Weg zu räumen. Ja, es macht sogar viel Spaß.
Entscheidend im Kampf sind schon eher die Kommandanten und Hauptmänner. Dabei handelt es sich um stärkere Gegner wie Echsalfos, Stalfos, Nachtschwärmer oder Moblins, die mehr aushalten und euch auch gezielt angreifen. Hier ist dann auch etwas mehr Geschick erfordert, um sie zu besiegen. Erledigt man einen Hauptmann, zerschlägt man auch seine Einheit. Stärkere Gegner lassen sich in die Zielerfassung nehmen und werden zudem mit einer Lebensanzeige ausgestattet, damit sich diese weiter hervorheben.
Die eigentlichen Stars sind aber die Truppenführer, welche das Schlachtgeschehen voran treiben und die Hauptcharaktere des Spiels darstellen. Dazu gehören Link, der sich schnell von einem Rekruten zu einem Anführer etabliert, die mächtige Shiekah-Kriegerin Impa, aber auch Prinzessin Zelda, die sich hier zum ersten Mal als wahre Einzelkämpferin und Anführerin präsentiert. Die Truppen des Bösen werden zunächst von dem Drachenkrieger Volga, dem Hexenmeister Pyroma und deren Herrin Cia befehligt. Und oftmals ist das Ziel einer Schlacht, die gegnerischen Truppenführer zu neutralisieren, welche dem eigenen Charakter in Sachen Kampfkraft um nichts nachstehen. Dadurch kommt es, dass man gute Mischung aus Hack'n'Slay-artigen Gegnerhorden und klassischen Duellen serviert bekommt. Dies geht auch Hand in Hand, denn über die kleinen Gegner versorgt ihr euch mit Goodies, die ihr dann im Kampf gegen die gefährlichen Gegner nutzen könnt.
Bei Hyrule Warriors kommen zudem noch mächtige Bossgegner ins Spiel, wie König Dodongo oder Gohma. Diese wirkten nie zuvor so bedrohlich wie hier auf dem Schlachtfeld, wo sie mit ihren gigantischen Klauen um sich schlagen und dutzende Truppen auf einmal umwirbeln. Diese großen Monster lassen sich durch normale Attacken kaum angreifen, dafür könnt ihr aber Zelda-typisch über bestimmte Gegenstände deren Schwachpunkt freilegen, um ihnen wirklichen Schaden zuzufügen.
Zu diesen Gegenständen gehören die Bomben, der Bogen, der Bumerang und der Enterhaken. Diese gibt es im Laufe des Legenden-Modus zu erbeuten und man behält diese für immer, d.h. man hat die Bomben in der nächsten Schlacht direkt im Gepäck und muss nicht extra nach welchen suchen, wenn ein King Dodongo auf dem Schlachtfeld auftaucht oder wenn euch Felsen den Weg versperren. Temporär sind hingegen nur die Power-ups für die Items, die öfters von besiegten Gegnern fallen gelassen werden. Besonders die großen Bomben bringen hier viel Spaß, mit denen ihr dutzende Gegner gleichzeitig in die Luft sprengen könnt - wenn auch nur für kurze Zeit.
Allerdings ist man auch der einzige Charakter in der Schlacht, der diese Gegenstände nutzen kann. Andere Charaktere können sich gegen die Bosse kaum wehren und auch nicht besondere Hindernisse überwinden, wodurch ihr euch zum spielentscheidenden Faktor etabliert. Generell läuft ohne euch nicht viel. Man darf also nicht erwarten, dass eure Mitstreiter ihren Job so gut machen, dass sie die Mission alleine erledigen, während ihr in aller Ruhe die Gegend erkundet. Hier und da erweisen sich die Mitstreiter als hilfreich und erledigen sogar die ein oder andere Aufgabe, aber im Großen und Ganzen seid ihr die treibende Kraft. Dies kann sich aber auch als stressig und störend herausstellen, wenn an fünf Orten gleichzeitig Gefahr droht und man hier wirklich strategisch entscheiden muss, was eure volle Aufmerksamkeit erfordert und was nicht.
Ihr steht dabei im ständigen Kontakt mit euren Mitstreitern, egal wo diese sich befinden. Für Link spricht die Fee „Proxi“ (abgeleitet von dem englischen Wort für „Stellvertreter“), alle anderen Charaktere sprechen für sich selbst über Textboxen. Dies generiert eine interessante Atmosphäre, wo man sich als Teil eines Ganzen fühlt, aber auch so richtig als echter Held. Dies hat Hyrule Warriors sogar den meisten Zelda-Spielen voraus, wo die NPCs in der Regel passiv und eher teilnahmslos sind. Seite an Seite mit anderen Charakteren zu kämpfen, war in Zelda bislang eine Seltenheit, die hier aber zum Spielprinzip wird.
Erobern und Sammeln
All diese Truppen, Monster, Helden und Anführer laufen natürlich nicht ziellos durch die Gegend. Auf den Schlachtfeldern sind überall Festungen und Vorposten verteilt, die es einzunehmen gilt. Ein Vorposten besteht dabei meist nur aus einer kleinen Horde an Gegnern mit einem Hauptmann, den man meist schon aus der Ferne sieht und nur zu erledigen braucht, damit der Posten erobert wird. Genauso einfach werden diese aber auch wieder zurückerobert und oftmals erweisen sich diese kleinen Punkte eher als unbedeutende Ablenkung.
Wichtig hingegen sind die Festungen – das sind quadratische Anlagen, die überall auf der Karte zu finden sind und als Kreuzungspunkte dienen. In vielen Fällen gelangt man also nur von einem Gebiet in das Nächste über diese Anlagen. Dabei werden sogar automatisch Tore geöffnet und geschlossen, wenn man eine Festung erobert. Dies ist aber nicht so einfach wie bei den Vorposten, denn der Kommandant einer Festung zeigt sich immer erst, wenn ihr einen bestimmten Schaden angerichtet habt. In den Festungen spawnen unentwegt Gegner und je mehr ihr davon besiegt, desto mehr Schaden nimmt die Festung. Sobald der Kommandant besiegt wurde, gehört diese euch und eure Gegner müssen durch denselben Prozess durch. Dabei werdet ihr im Laufe des Spielgeschehens gewarnt, wenn Festungen angegriffen werden. Dies geschieht wiederum durch Stoßtruppen, die ebenso von Hauptmännern angeführt werden. Genauso können aber auch eure eigenen Armeen Stoßtruppen bilden. Je mehr Festungen ihr eingenommen habt, desto mehr Truppen habt ihr zur Verfügung.
In den Festungen finden sich Krüge, die Rubine, Herzen und ähnliches hinterlassen, sowie Donnerblumen oder manchmal gar Strahlzyklopen. Es wurden also eine ganze Reihe verschiedene Elemente aus Zelda genutzt, um die Festungen zu gestalten. Das Beste daran sind aber die Schatztruhen, die in manchen Festungen erscheinen. In Hyrule Warriors hat nämlich jeder Charakter seine eigene Animation spendiert bekommen hat, wie er oder sie eine Truhe öffnet, was sehr charmant und teilweise auch recht witzig ist.
In einigen Missionen habt ihr zudem eine Basis – fällt diese spezielle Festung, habt ihr die Schlacht verloren und ihr müsst in jedem Fall verhindern, dass eure Basis eingenommen wird. Oftmals dürfen zudem bestimmte Mitstreiter nicht fliehen, weil dies sonst ebenfalls in einer Niederlage resultiert. Ihr könnt zwar schwer verletzte Mitstreiter heilen, indem ihr euch einfach in ihre Nähe begebt (es wird dann ein Kreis um den Charakter angezeigt), allerdings müsst ihr auch rechtzeitig ankommen. Was auch wieder zu der Problematik führt, dass ihr nicht überall gleichzeitig sein könnt und auch das ein oder andere Opfer bringen müsst, um die Schlacht zu gewinnen.
Oder um Sidequests nachzugehen... Hyrule Warriors bringt hier nämlich noch eine interessante Komponente ins Spiel: während der Schlacht lassen sich Herzcontainer, Herzteile, neue Waffen und Goldene Skulltulas erbeuten. Letztere erscheinen dabei in einem bestimmten Radius, sobald ihr 1000 Gegner besiegt habt, allerdings nur für kurze Zeit. Die anderen Dinge finden sich erst durch Erkundung. Hier wird natürlich gekonnt mit dem Sammeldrang eines Zelda-Fans gespielt, denn wenn man die seltenen Spinnen erbeuten oder entfernte Ecken des Schlachtfelds erkunden will, muss man zwangsläufig das aktuelle Schlachtgeschehen vernachlässigen, was natürlich ein Risiko ist. Es ist also nicht so wie in einem typischen Zelda-Spiel, wo man in aller Ruhe angeln kann, während das Böse auf einem wartet. (In der Regel bietet sich aber für die Erkundungsfreudigen auch die passende Möglichkeit während einer Schlacht, nur muss man diese auch erkennen...)
Stärkere Gegner lassen zudem Materialien und Waffen fallen, wo beim Aufsammeln jedes mal die kurze Melodie, wenn man in Zelda ein Item findet, gespielt wird. Das macht Spaß und man erwischt sich oft dabei, wie man einfach nur über das Schlachtfeld rennt, um alles mögliche einzusammeln und dabei das „ta-da-da-da-daaa“ zu genießen. Die Waffen und Materialien findet ihr in kleinen Beuteln, wo euch am Ende einer erfolgreichen Schlacht präsentiert wird, was ihr alles so erbeutet habt.
Eine Schlacht auf Zelda-Art
Dies war aber noch längst nicht alles an Spielelementen, die aus Zelda den Weg in die Schlachten gefunden haben. Zum Beispiel kommen in manchen Missionen riesige Krabbelminen zum Einsatz, die ihre Ziele selbstständig ansteuern. Damit lassen sich Hindernisse aus dem Weg räumen oder Festungen auf einen Schlag einnehmen. Witzig sind auch die Hühner, die quasi eine Art neutrale Armee darstellen, die entweder euch oder euren Gegner zum Verhängnis werden können.
In einigen Stages gibt es zudem eine Feenquelle, wo die Große Fee auf euch wartet und bei unlösbaren Problemen behilflich ist. Und genau wie in Zelda könnt ihr auch auf dem Schlachtfeld Gras mähen, um Herzen oder eure Magie aufzufüllen...
Also, auch wenn das Kernspielprinzip aus Dynasty Warriors stammt, sind die Schlachten in Hyrule Warriors voll mit typischen Gameplay-Elementen aus Zelda, wodurch das Spiel einfach diesen einzigartigen Charme mit sich bringt, den man nur in Zelda findet. Und dadurch fällt es leicht, sich für die Schlachten und übertriebene Action aus Dynasty Warriors zu begeistern, selbst wenn einem diese Spielereihe sonst eher kalt lässt.
Steuerung, Attacken und Kombos
Auch was die Steuerung betrifft, fühlt man sich als Zelda-Fan eigentlich schnell heimisch. Koei Tecmo stellt nämlich ein zweites Zelda-Steuerungsschema zur Verfügung, welches die Belegung der Tasten A, B, X und Y auf dem Gamepad so ändert, dass es sich für Zelda-Fans intuitiver gestaltet. Mit der A-Taste weicht man dann aus oder öffnet Schatztruhen. Die B-Taste dient für normale Schläge, die Y-Taste für starke oder besondere Attacken und die X-Taste für die schick inszenierten Spezialangriffe. Es gibt natürlich auch die klassische Warriors-Steuerung, wo normale und starke Attacken auf Y und X gelegt sind, falls man es bereits so gewohnt ist.
Ein Warriors-Spiel setzt auf verschiedene Kombos für die Attacken. Wenn der ein oder andere nun „Kombos“ hört, tun sich vielleicht Vorbehalte auf, weil man sofort an komplizierte Tastenkombinationen und anstrengende Manöver mit dem Analogstick denkt, wie man es von diversen Prügelspielen kennt. Das Kombo-System von Hyrule Warriors und Warriors im Allgemeinen ist aber denkbar einfach: alle Kombos basieren auf einer Kette von normalen Attacken. Also man drückt nur nacheinander auf B, wie man es nicht anders auch in Zelda machen würde. An einen beliebigen Punkt in dieser Kette kann man nun den Kombo mit einer starken Attacke abschließen. Diese Attacke schaut anders aus, je nachdem wie oft man vorher eine normale Attacke ausgeführt hat. Also, die Tastenkombination BBY erzeugt eine andere Attacke als BY oder BBBY. Das System lässt sich eigentlich sehr leicht erlernen und bietet für Anfänger auch die Möglichkeit, einfach mal auf die Tasten zu hauen („Button Mashing“) und zu gucken, was dabei so an eindrucksvollen Attacken rauskommt.
Indem ihr Gegner besiegt oder Force-Kristalle sammelt, füllt sich auch langsam eure gelbe Spezialangriffsleiste („SP-Leiste“) auf, die sich unter der Herzleiste befindet. Mit der X-Taste lässt sich dann ein besonders starker Spezialangriff ausführen, der meist flächendeckend viele Gegner aus dem Weg räumt.
Neu bei Hyrule Warriors ist zudem die Magieleiste. Diese füllt sich nicht durch K.O.s auf, sondern nur über Magieflaschen, die sich in der Umgebung finden lassen und selten auch von Gegnern fallen gelassen werden. Sobald die Leiste voll ist, könnt ihr mit der R-Taste eure Magie entfesseln, wodurch sich temporär die Kraft und Geschwindigkeit eurer Attacken erhöht, was besonders hilfreich in Duellen gegen starke Gegner ist. Dabei reduziert sich die Magieleiste kontinuierlich, ähnlich wie bei der Magischen Barriere oder dem Magischen Umhang aus früheren Zelda-Titeln. Ihr könnt die Dauer aber etwas verlängern, indem ihr viele Gegner besiegt. Aller 25 K.O.s bekommt ihr etwas Magie zurück und spezielle Boni, wie mehr Rubine oder mehr Erfahrungspunkte.
Zusätzlich lässt sich während der Magie-Phase mit der X-Taste ein anderer Spezialangriff ausführen, der meist zielgerichtet ist und damit besonders gut gegen einzelne Gegner. Dabei leert sich aber eure Magieleiste komplett, d.h. man sollte damit bis zum letzten Moment warten. Läuft die Magie von alleine aus, ohne dass ihr den Spezialangriff nutzt, endet die Magiephase mit einer weiteren weitflächigen Attacke. Jeder Charakter hat also neben mehreren Kombos insgesamt drei verschiedene Spezialangriffe, die alle eindrucksvoll in Szene gesetzt worden sind!
Entscheidend in Duellen gegen starke Gegner und die großen Bossmonster ist aber das Schwachpunkt-System. Führt euer Gegner bestimmte Attacken aus, sind diese meistens nachher für einen kurzen Moment angreifbar, wo dann deren Schwachpunkt-Leiste mit einem Signalton erscheint. Baut ihr diese durch Attacken ab, führt ihr einen besonders verheerenden Schwachpunkt-Angriff durch, der massiven Schaden bewirkt. Bei den großen Bossen wie König Dodongo oder Gohma ist das Schwachpunkt-System sogar die einzige Möglichkeit, ihnen wirklichen Schaden zuzufügen. Hier müsst ihr vorher aber meist Zelda-typisch ein bestimmtes Item anwenden, um den Schwachpunkt freizulegen.
Auch der Rest der Steuerung dürfte für einen Zelda-Fan nicht ungewohnt sein. Mit dem linken Analogstick läuft man und mit dem rechten Analogstick kann man, falls nötig, genau wie in The Wind Waker die Kamera drehen. Mit der ZL-Taste, die eigentlich zum Blocken dient, lässt sich zudem die Kamera hinter euch zentrieren. Eine Besonderheit gegenüber anderen Warriors-Titeln ist die Möglichkeit, Gegner mit der L-Taste zu markieren. Diese bleiben dann in eurem Blickfeld, während ihr sie umkreist, ähnlich wie man es aus allen 3D-Zeldas gewohnt ist. Es lässt sich natürlich nicht jeder kleine Gegner markieren, sondern nur die Hauptmänner, Kommandanten und Bosse. Mit dem rechten Analogstick wechselt ihr dabei das Ziel.
Hier nochmal die komplette Zelda-Steuerung im Überblick:
- Linker Analogstick: Laufen
- A: Ausweichen, Truhen öffnen, Interaktion
- B: Normale Attacke
- Y: Starke/Besondere Attacke
- X: Spezialangriff
- R: Magie entfesseln
- ZR: Item einsetzen
- L: Ziel markieren
- ZL: Blocken & Kamera zentrieren
- Rechter Analogstick: Kamera drehen oder Ziel wechseln
- Steuerkreuz: Items wechseln, Karte zoomen
- Plus: Pausenmenü
- Minus: Wechsel zwischen GamePad und TV
- Touchscreen: Item-Wahl
Ihr habt auch die Möglichkeit, mit der Wii-Fernbedienung und einem Nunchuk zu spielen. Allerdings werden hier normale Attacken ähnlich wie in Twilight Princess oder Skyward Sword nur durch das Schwingen der Wii-Fernbedienung ausgelöst.
Charakere und Waffen
Ein besonderer Reiz von Hyrule Warriors ist sicherlich dessen Charaktervielfalt. Ihr könnt hier nämlich nicht nur mit Link spielen, sondern mit allen möglichen Charakteren aus dem Zelda-Universum. Neben gelungenen Neufassungen von Link, Zelda und Impa umfasst dies einige Charaktere aus den Spielen Ocarina of Time, Twilight Princess und Skyward Sword, die nach und nach alle freigeschalten werden. Auf unserer Übersichtsseite oder der offiziellen Seite zum Spiel findet ihr einen Überblick über (fast) alle Charaktere und Waffen mit zahlreichen Videos.
Vor jeder Schlacht wählt ihr euren Charakter und dessen Waffe. Einige Charaktere bieten dabei sogar verschiedene Waffentypen, z.B. hat Link neben der typischen Kombination aus Schwert und Schild auch den mächtigen Feuerstab. Dadurch ändern sich Links Attacken komplett und man könnte meinen, die Waffen sind nochmal eigene Charaktere für sich. Die Waffen sind zudem alle einem von fünf Elementen zugeordnet: Feuer, Wasser, Blitz, Licht und Schatten. Wer sich gewundert hat, was diese Elemente genau bewirken, für den haben wir hier die Erklärung:
- Feuerattacken sorgen für Explosionen, die Gegner wegschleudern und mächtige Funken schlagen, welche durch die Gegend springen und weitere Gegner schädigen
- Wasserattacken erzeugen eine Wasserblase um die Köpfe eurer Gegner, wodurch diese kontinuierlich Schaden nehmen (quasi eine Art Gifteffekt)
- Blitzattacken bereiten mehr Schaden, wenn sich euer Gegner in der Luft befindet - dies wird oft durch Attacken unterstützt, die eure Gegner hochwirbeln
- Lichtattacken verursachen mehr Schaden im Kampf gegen mehrere Gegner
- Schattenattacken verursachen mehr Schaden gegen Einzelgegner
Im Folgenden gehen wir auf ein paar der Charaktere als Beispiel ein:
- Link (Einhänder): Link mit Schwert und Schild ist so der gute Allrounder, mit dem man nie etwas falsch machen kann. Seine normalen Schwertattacken richten auch guten Schaden in Duellen an, während seine verschiedenen Wirbelattacken sehr gut gegen Gegnermassen sind. Als Zelda-Fan ist dies auch der perfekte Einstieg ins Spiel über gewohnte Mechaniken.
- Shiek (Lyra): Shiek ist ein Beispiel für einen eher trickreichen Charakter. Für die normalen Attacken kommen die Kunais zum Einsatz und durch die Kombos erzeugt ihr Attacken in allen fünf Elementen. Durch diese erscheint dann eine Note unter eurer SP-Leiste, wo ihr dann mit der Y-Taste ein Lied spielen könnt, welches dem Element entspricht. Zum Beispiel macht ihr mit dem Kombo BBBY eine Blitzattacke und könnt danach die Hymne des Sturms spielen, die euch in eine Blitzwolke einhüllt.
- Darunia (Hammer): Wer einfach nur kloppen will, der ist bei Darunia an der richtigen Adresse. Sein Gehämmer ist langsam, aber sehr mächtig und macht dabei guten Schaden mit jedem Schwung. Und die Power macht Spaß. Über die Kombos setzt ihr explosionsartige Attacken frei, mit denen ihr Gegnermassen einheizt, allerdings seid ihr dabei meist auch angreifbar.
- Phai (Schwert der Göttin): Phai hat die Besonderheit, dass sie in Bewegung angreifen kann, was vor allem nützlich ist, um gegnerische Krabbelminen während der Fahrt zu zerstören. Ihre Kombos eignen sich besonders gut, um Gegnermassen auszuschalten, wobei sie ihre Attacken mit Lichtenergie stärken kann. Dafür hat sie eine spezielle Licht-Leiste unter der SP-Leiste, die sich über die Y-Taste aufladen lässt und dann eure Attacken kurzzeitig stärkt. Allerdings schwächelt Phai eher in Duellen gegen stärkere Gegner.
Die Charaktere sind alle unglaublich abwechslungsreich, jede Waffe hat so ihr besonderes Gimmick, sowie verschiedene Vor- und Nachteile. Und es macht insgesamt großen Spaß, die verschiedenen Spielstile auszuprobieren und seine Favoriten zu entdecken. Je nach Spielmodus und Mission könnt ihr dabei frei zwischen den Charakteren wählen oder habt bestimmte Kämpfer vorgegeben ...
Die Spielmodi
Den Schlachten stellt ihr euch in einem von drei verschiedenen Spielmodi: im Legenden-Modus, im Freien Modus oder im Abenteuer-Modus. (Zum Release des Spiels wird auch der Herausforderungs-Modus zur Verfügung stehen, den wir aber noch nicht antesten konnten.)
Die erste Anlaufstelle ist der Legenden-Modus, in welchem Schlacht für Schlacht die Story des Spiels in kinoreifen Filmsequenzen und hübsch animierten Storyboards erzählt wird, alles inklusive Fan-Service, Gänsehaut-Momente und ein paar guten Lachern. Es gibt sogar eine Sprecherin, die euch die Story in Englisch (mit deutschen Untertiteln) erzählt. Wer auf weiteres Voice Acting hofft, der muss enttäuscht werden - hier blieb Koei Tecmo der klassischen Kombination aus Textboxen und Lauten treu, die aber auch in Hyrule Warriors nach wie vor ihren eigenen Charme hat und funktioniert.
An Cutscenes wurde aber nicht gespart, diese gibt es meistens zu Beginn und zum Schluss einer jeden Schlacht. Die Szenarien sind dabei perfekt der Story angepasst und bieten einen sehr hohen Wiederspielwert, d.h. ihr werdet voraussichtlich alle Missionen viele Male spielen, sei es um Extras zu sammeln oder eure Charakter hochzustufen oder einfach um nochmal die Story zu erleben.
Im Legenden-Modus könnt ihr dabei aber nur auf die Charaktere zurückgreifen, die tatsächlich auch in der jeweiligen Mission Teil der Handlung sind. Wollt ihr die Missionen mit beliebigen Charakteren nachspielen, so nutzt ihr einfach den Freien Modus, wo stets jeder Kämpfer zur Verfügung steht. Der jeweilige Hauptakteur in der Mission folgt euch dann auf Schritt und Tritt, was einen gewissen (unfreiwilligen) Humorfaktor bietet. Zum Beispiel macht ihr dann in der ersten Mission für Link die ganze Arbeit, während er meist völlig verspätet am Ort des Geschehens eintrifft.
Die wenigen Missionen im Legenden- und Freien Modus setzen eher auf Qualität und Wiederspielwert, wollt ihr aber mehr, seid ihr im Abenteuer-Modus richtig, der vor allem auf Masse setzt. Dieser wird auf der Karte des NES-Klassikers The Legend of Zelda gespielt, wo jedes Feld für eine Mission steht. Wer jetzt nachrechnet, kommt damit auf stolze 128 Missionen, mit denen ihr euch sehr lange die Zeit vertreiben könnt. Hier lassen sich auch weitere Charaktere, neue Waffen und bessere Waffen freischalten, die im Legenden-Modus nicht zugänglich sind.
Bei einem Großteil der Missionen im Abenteuer-Modus handelt es sich aber um „Einzel-Schlachten“, wo ihr im Alleingang ohne die Unterstützung von Truppen verschiedene Aufgaben lösen müsst. Zum Beispiel gilt es, innerhalb von 10 Minuten eine bestimmte Zahl von Monstern oder mehrere Bossgegner zu besiegen. Manche dieser Einzel-Schlachten setzen sogar auf reine Duelle ohne Monsterhorden.
Es gibt aber auch „Abenteuer-Schlachten“, die ähnlich wie die Schlachten im Legenden-Modus ablaufen, nur dass es hier keinerlei Einschränkungen durch die Story gibt. D.h. bei diesen Missionen kann quasi jeder gegen jeden kämpfen, was für recht kuriose Szenarien sorgt. Es bietet aber auch die Möglichkeit, gegen Charaktere anzutreten, denen man normalerweise nicht gegenüber stehen würde (auch um deren Materialien zu sammeln - mehr dazu gleich).
Wenn ihr Schlachten gewinnt, könnt ihr im Abenteuer-Modus „Item-Karten“ erspielen. Dabei handelt es sich zunächst um klassische Gegenstände wie den Kompass, die Bomben oder der Kerze. Diese könnt ihr nun auf der Spielkarte anwenden, um versteckte Belohnungen freizuschalten (wie etwa neue Waffen). Mit den Bomben öffnet ihr Höhlen und mit der Kerze verbrennt ihr Bäume, ganz wie im Original. Der Kompass hilft euch dabei, die richtigen Stellen zu finden, wo ihr die Items einsetzen könnt, denn jede Item-Karte lässt sich nur einmal anwenden. Nutzt ihr sie am falschen Ort, ist sie verspielt. Ihr könnt aber wieder neue Item-Karten bekommen, indem ihr Schlachten einfach nochmal besteht.
Kenner des NES-Originals können sich hier sogar auf ihre Erinnerungen (oder auf Karten im Internet) verlassen, um sich den Kompass zu sparen, es gibt aber auch gänzlich neue Gegenstände und Verstecke, die in The Legend of Zelda nicht vorkamen und hier für neue Entdeckungen sorgen.
Abgeschlossene Missionen werden im Abenteuer-Modus zudem mit einem Rang von A, B oder C bewertet. Um manche Belohnungen zu erhalten oder um an bestimmten Stellen auf der Karte weiter zu kommen, müsst ihr die Mission mit Rang A abschließen. Und für einen guten Rang müsst ihr die Schlacht möglichst schnell gewinnen, dabei möglichst viele Gegner besiegen und möglichst wenig Schaden nehmen. Das hört sich erst einmal anstrengend an, ist in der Regel aber gut machbar, solange euer Charakter die richtige Stufe hat... womit wir beim letzten Thema unser Vorschau wären:
Einkaufen und Leveln
In vielen Spielen mit mehreren Kämpfern wie etwa Super Smash Bros. oder Street Fighter ist es üblich, dass man die spielbaren Charaktere nacheinander freischaltet, kennen lernt und dann war es das. Allerdings nicht in Hyrule Warriors. Hier durchläuft jeder Charakter eine längerfristige Entwicklung, die ihr aktiv steuert.
Das geht damit los, dass jeder Kämpfer seine eigene Herzleiste hat. Herzcontainer und Herzteile, die sich während einer Schlacht erbeuten lassen, sind immer nur von bestimmten Charakteren auffindbar und erweitern auch nur deren Herzleiste und nicht die von anderen.
Weitere Herzen kann man bekommen, indem man die Stufe eines Charakters erhöht. Diese kann von Level 1 bis 99 reichen und hat direkten Einfluss auf eure Angriffsstärke und eure Lebensenergie. Dies kann in bestimmten Missionen den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen, wo ein Feind, der zunächst noch unbesiegbar und unfair erscheint, 10 Stufen später schon wesentlich machbarer wirkt.
Die Stufe eines Charakters erhöht ihr durch K.O.s – für jeden Gegner, den ihr besiegt, erhaltet ihr Erfahrung, die in eure Stufe einfließt, genau wie in Zelda II – The Adventure of Link oder vielen RPGs. Ihr könnt im Basar aber auch den Trainingsraum aufsuchen und dort die vielen Rubine, die ihr im Kampf erbeutet habt, dazu nutzen, eure Charaktere direkt aufzuleveln. Die Kosten für einen Stufenanstieg können dabei bis in den sechsstelligen Bereich gehen, aber das sind durchaus Beträge, die man sich irgendwann erspielt. Dieses Feature ist vor allem nützlich, damit Charaktere nachziehen können, die ihr selten nutzt.
Der Basar ist übrigens etwas, was ihr zwischen jeder Schlacht über die Plus-Taste aufsuchen könnt und wo es in Menü-Form noch viele weitere Möglichkeiten gibt, eure Charakter zu stärken.
Eine davon wäre die Medaillenschmiede. Stärkere Gegner im Spiel lassen Materialien fallen, die ihr dazu nutzen könnt, eure Charaktere mit Medaillen auszustatten. Die Medaillen sind zwar für alle Kämpfer gleich, müssen aber für jeden einzeln freigeschalten werden und unterscheiden sich dabei in den benötigten Materialien. Die Fähigkeiten, die ihr durch die Medaillen bekommt, sind ebenso essentiell wie die Stufe eines Charakters. Erst über Medaillen lassen sich bestimmte Kombos der Waffen nutzen oder Elixiere mit in die Schlacht nehmen. Auch gibt es wirklich mächtige Fähigkeiten, wie etwa eine zweite Spezial-Leiste. Die Medaillen sind dabei in Angriffs-, Verteidigungs- und Hilfsmedaillen unterteilt.
Besonders starke Medaillen benötigen natürlich besonders seltene Materialien, die ihr nur von Bossgegnern erhaltet. Es kann also eine sehr lange Zeit dauern, für jeden Charakter alle Medaillen freizuschalten. Materialien, die ihr im Überfluss habt, wie etwa Lumpen von Bokblins, könnt ihr dann in Tränke investieren. Dabei handelt es sich um verschiedene Effekte, die für eine Schlacht andauern und euch beispielsweise im Kampf behilflich sind oder dafür sorgen, dass ihr mehr oder bessere Waffen erbeutet.
Ähnliche Effekte befinden sich auch auf den Waffen selber. Zu jedem Waffentyp kann ein Charakter bis zu 10 Exemplare gleichzeitig besitzen, die nun verschiedene Angriffswerte und Sockel mit Fähigkeiten haben können, wie z.B. mehr Erfahrung oder längerer Wasserschaden. Diese Fähigkeiten lassen sich dann gegen Rubine auf andere Waffen mit freien Sockeln übertragen, indem ihr im Basar die Waffenkammer nutzt. Wenn ihr mehr als zehn Waffen pro Typ habt, müsst ihr welche verkaufen, womit man aber auch gut Geld machen kann.
In jeder Schlacht erbeutet ihr meist mehrere Waffen, die alle zufällige Fähigkeiten und Angriffswerte haben. Manche Fähigkeiten sind zudem noch versiegelt. Hier müsst ihr erst eine bestimmte Zahl an Monstern mit der Waffe bezwingen, bevor die Fähigkeit zugänglich ist. Das sind dann meist stärkere Fähigkeiten, wobei einige aber auch Nachteile haben können!
Alles in allem kann man aber bereits jede Menge Zeit damit verbringen, einen Charakter aufzubessern und dessen Waffen zu pflegen. Das lässt einem sogar die Enttäuschung vergessen, die man im Vorfeld vielleicht hatte, weil bestimmte Charaktere noch nicht dabei sind. Mit den 13 bereits vorgestellten Charakteren hat man schon so viel zu tun, dass man komplett beschäftigt sein dürfte, bis Koei das erste Update mit neuen Charakteren abliefert.
Fazit
Unser Ersteindruck vom Spiel ist überwiegend positiv. Mit Dynasty Warriors und The Legend of Zelda hat sich einfach ein gelungenes Paar gefunden, wo beide Seiten deutlich davon profitieren. Das Gameplay von Dynasty Warriors wird um verschiedene klassische Elemente aus Zelda erweitert, während Zelda-Fans mit Hyrule Warriors die Möglichkeit bekommen, erstmals Schlachten im Zelda-Universum nachzuspielen und mit verschiedensten Charakteren in den Kampf zu ziehen. Dabei hat Koei Tecmo sich viel Mühe gegeben, dass man sich als Zelda-Spieler auch sofort heimisch fühlt, sowohl was die Steuerung, als auch die Spielelemente betrifft.
Uns kam beim Spielen übrigens auch ein altes Artwork in den Sinn, wo Link und Shiek von Monsterhorden umzingelt sind:
Dies wurde für Ocarina of Time angefertigt, allerdings kam diese Szene so im Spiel nie vor, vielleicht sogar zur Enttäuschung einiger Fans damals. 16 Jahre später lässt Hyrule Warriors aber genau dieses Bild lebendig werden...
Wir freuen uns also auf viele weitere Schlachten in diesem Titel!