Nachdem wir über 180 Stunden mit Hyrule Warriors verbracht haben, wollen wir uns nun so langsam ein Urteil über das neue Spin-off zur Zelda-Reihe erlauben – passend zum gestrigen Release. Funktioniert das Crossover zwischen The Legend of Zelda und Dynasty Warriors? Macht es Laune? Wie sind die Charaktere? Was fehlt dem Spiel? Unser Review gibt Auskunft!
Wer mit Hyrule Warriors noch nicht allzu vertraut ist, dem empfehlen wir, erst einmal unsere Vorschau zu lesen. Dort erfahrt ihr, wie sich die Schlachten spielen, wie die Steuerung im Detail aussieht und was es alles für Features gibt. In unserem Review betrachten wir das Spiel nun in verschiedenen Kategorien und geben am Ende eine Zusammenfassung als Wertung.
Wir versuchen das Review natürlich möglichst spoilerfrei zu halten oder nutzen Spoilerboxen für Details zum späteren Spielverlauf.
Zelda Allstars
Mit Link, Zelda und Ganondorf in Super Smash Bros. spielen zu können, war zwar immer gut und schön, der Wunsch nach einem eigenen Kampfspiel für das Zelda-Universum ist aber sicher etwas, was viele Zelda-Fans bereits schon hatten. Hyrule Warriors lässt diesen Traum nun endlich wahr werden und generiert mit dem Gameplay aus Dynasty Warriors eine Art „Zelda Allstars“.
Im Fokus standen dabei erst einmal nur die vier folgenden Titel: The Legend of Zelda, Ocarina of Time, Twilight Princess und Skyward Sword. Das sind die Spiele, aus denen Charaktere, Gegner, Waffen und Schauplätze stammen, also der Großteil des Spielinhalts. Majora's Mask wird sich zudem noch zu diesen Titeln dazugesellen in einem kommenden DLC-Paket, ansonsten gibt es auf die Spiele A Link to the Past, Link's Awakening und The Wind Waker verschiedene Referenzen in Form von Spielelementen, Waffen, Medaillen oder Musik. Aus anderen Zelda-Spielen sollte man aber noch nichts erwarten.
Hyrule Warriors ist also bei Weitem noch nicht der große Allstars-Titel, welcher die komplette Zelda-Reihe umspannt, sondern nur ein Start. Das, was hier aber schon zusammenkommt, wurde mit sehr viel Liebe zum Original verpackt und lässt eher hoffen, dass Hyrule Warriors als Franchise in Zukunft wachsen und dann auch weitere Zelda-Titel mit Liebe überschütten wird.
Gameplay
Über das Schlachtfeld rennen und haufenweise Gegner hauen - das mag sich erst einmal eintönig anhören, macht aber soviel Laune, dass man so schnell nicht genug davon bekommt. Es macht einfach nur Spaß, in feindliche Gebiete zu stürmen und mit einer Spezialattacke bis zu hundert Gegner auf einmal auszuschalten. Es fühlt sich gut an, die Kombos zu lernen und im richtigen Moment einzusetzen. Die Action ist zu einem gewissen Grade sogar süchtig machend und eigentlich absolut perfekt, um nach einen Arbeitstag einfach mal etwas Dampf abzulassen. Und man hat in diesem Spiel viel mehr das Gefühl, ein wahrer Held von Hyrule zu sein, als es jemals in einem Zelda-Titel der Fall war.
Für den richtigen Kick sorgen dann die stärkeren Gegner, bei denen einfaches Draufhauen nicht ausreicht. Diese Blocken und greifen euch aggressiv an, wo dann auch gutes Geschick gefragt ist, eigentlich genau wie bei normalen Bossgegnern und Minibossen in einem Zelda-Spiel.
Die Besonderheit ist hier das Schwachpunkt-System, wo eine spezielle Leiste erscheint, sobald die Gegner nach einem Angriff verwundbar sind. Im Falle überstarken Gegnern (bei höheren Schwierigkeitsgraden) und den großen Bossmonstern ist dies sogar die einzige Möglichkeit, ihnen wirklichen Schaden zuzufügen, was aber oftmals dazu führt, dass ihr die Gegner nur umkreist und auf den richtigen Moment wartet. Bei manchen Gegnern wie etwa einem König Dodongo kann dies etwas nervig sein, wenn sie sich zu viel Zeit lassen, um die eine Attacke zu starten, die sie verwundbar macht.
Neben den stärkeren Gegnern gibt es aber noch eine weitere Herausforderung: Strategie. Ihr seid eine Ein-Mann-Armee, die für jede Schlacht absolut entscheidend ist. Ihr seid die wichtigste Ressource. Und überall werdet ihr gebraucht. Im Westen droht eine Festung zu fallen und im Osten benötigt jemand Heilung, während aus dem Norden Stoßtruppen kommen. Man kann natürlich nicht überall gleichzeitig sein und ganz am Anfang dürfte der ein oder andere Zelda-Fan mit diesem Spielprinzip etwas überfordert sein. Aber man lernt schnell, zu filtern, was eurer unmittelbarer Aufmerksamkeit bedarf und was nicht. Ja, es macht sogar einen gewissen Reiz bei den Schlachten aus, in all dem Chaos genau die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und das trägt auch wieder zu dem Suchtfaktor bei. Unerfreulich ist dabei aber auch, dass eure Verbündeten sich oftmals als absolut nutzlos erweisen und eher vom Schlachtgeschehen fliehen, anstatt Erfolge zu erzielen. Für diese seid meist ihr allein zuständig.
Die Schlachten sind aber alle zu großen Teilen geskriptet. Das heißt, eure Feinde reagieren immer gleich und planen immer dieselben Manöver. Ihr könnt zwar den Schlachtverlauf in jeder Mission maßgeblich beeinflussen, indem ihr andere Wege geht und andere Strategien verfolgt. Zum Teil gibt es auch Faktoren, die eher vom Zufall abhängen. Aber wenn man eine Schlacht mehrmals spielt, weiß man irgendwann schon, was wann unter welchen Umständen passiert und kann sich darauf vorbereiten. Das ist nicht unbedingt schlecht, tatsächlich machen viele Missionen sogar wesentlich mehr Spaß, wenn man sie kennt. Und auch wird das durch die große Masse an Missionen im Abenteuer-Modus ausgeglichen, die auch in vielen Fällen darauf ausgelegt sind, euch gezielt zu überfordern.
Vieles davon bekommt man natürlich in jedem anderen Warriors-Spiel, das Magische an Hyrule Warriors ist jetzt, dass viele Spielelemente aus Zelda eingeflossen sind. Das fängt damit an, dass ihr wie gewohnt Gras schneidet und Krüge zerstört, um an Herzen, Magieflaschen und andere Goodies zu kommen. Auf den Schlachtfeldern sucht ihr nach Skulltulas und Herzteilen. Ihr nutzt Heiltränke, um eure Herzleiste wieder zu füllen. Mit Bomben, Bogen, Bumerang und Enterhaken räumt ihr Hindernisse aus dem Weg und besiegt die großen Bossmonster. Gigantische Krabbelminen kommen zum Einsatz, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Festungen mit einem Schlag zu erobern. Die Große Fee wartet in einer Feenquelle und hilft euch mit ihrer Magie in ausweglosen Situationen. Und legt euch bloß nicht mit Hühnern an...
Aus Zelda sind so viele Dinge eingeflossen, dass es sich hier keineswegs um einen bloßen Anstrich von Dynasty Warriors handelt. Natürlich sollte man keine Dungeons und Schieberätsel erwarten, es geht schon nach wie vor um die Schlachten. Aber genau wie Link's Crossbow Training kein einfaches Zielscheiben-Schießen ist, ist Hyrule Warriors auch kein einfaches Dynasty Warriors. Der Zelda-Charme macht den Unterschied und den besonderen Reiz aus.
Story & Charakterdarstellung
Jede Schlacht im Legenden-Modus wird von Filmsequenzen, Erzählungen oder Storyboards begleitet, die für die nötige Stimmung sorgen und euch gut anheizen. Koei hat dabei auf eine Überdosis an Fanservice gesetzt und das meinen wir im positiven Sinne. Die komplette Story von Hyrule Warriors, in der Charaktere aus den unterschiedlichsten Zeiten zusammenfinden, hat durchaus epische Proportionen und bietet für Zelda-Fans ein Highlight nach dem anderen.
Es hat ein wenig etwas von gutem Popcorn-Kino: die Dialoge sind alle kurz gehalten und das ein oder andere Klischee wird bedient, es macht aber einfach Spaß. Was uns dann wirklich vom Stuhl gehauen hat, war eine besondere Wendung im Laufe des Story-Modus... mehr dazu im Spoiler:
Als Teil der Kampagne spielt ihr mit Ganondorf und helft ihm dabei, Hyrule und das Triforce zu erobern. Der Teil des Spiels ist zwar leider recht kurz, aber einfach unglaublich gut gemacht. Und jeder, der sich schon immer mal gewünscht hat, in einem Spiel mit Ganondorf die Weltherrschaft zu erlangen, wird hier bedient.
Hervorheben muss man aber auch die Darstellung der Charaktere an sich. Nicht nur vom Design, sondern auch vom Verhalten und ihrem Zusammenspiel werden die Charaktere aus Hyrule Warriors ihren Vorlagen nicht nur gerecht, sie überflügeln diese. Ein gutes Beispiel wäre hier Ganondorf, der noch nie so „badass“ war wie in diesem Spiel und alle Inkarnationen des Charakters gut vereint, inklusive des Todbringers. Und Impa wurde in dem Spiel einfach nur fantastisch herübergebracht. Auch wenn sie zwischenzeitlich etwas zu naiv dargestellt wurde, wenn es um Shiek ging, ist sie so durch und durch die Art von Mitstreiterin, die man immer an seiner Seite haben will. Wenn Zelda-Fans an Impa denken, wird ihnen in Zukunft als Erstes die Impa aus Hyrule Warriors in den Sinn kommen.
Aber wirklich alle Charaktere in dem Spiel sind so gelungen. Link steht sein neuer Schal echt gut und seinen Charakter umgibt das erste Mal auch eine Moral. Prinzessin Zelda ist einfach nur zum Verlieben, Midna ist verdammt cool und man kann sogar mal über Phais Prozentangaben lachen („Die Wahrscheinlichkeit meines Ablebens liegt bei 90%“). Auch ist die gesamte Interaktion zwischen den Charakteren, auch während einer Schlacht, einfach nur vortrefflich und oft auch sehr humorvoll.
Man merkt, dass in dem Entwicklerteam wirklich Zelda-Fans gesteckt haben, die hier etwas schaffen wollten, was bei Zelda-Fans gut ankommt. Und das ist ihnen durch und durch gelungen. Ein paar Plotholes sind uns aber aufgefallen, z.B. was Midna betrifft...
Ursprünglich wurde sie von Cia in die Zwergenform verhext und Midna ist auf der Jagd nach ihr, weil sie ihre ursprüngliche Form wiedererlangen will. Allerdings erlangt Midna im Laufe des Spiels diese nie zurück und macht hier auch keinen Aufstand um die Tatsache...
Eventuell ist das aber etwas, was aus Zeitgründen es nicht mehr ins Spiel geschafft hat und vielleicht in einem kommenden Update adressiert wird...
Neben alten Bekannten gibt es in Hyrule Warriors noch vier Neuzugänge: Lana, Cia, Volga und Pyroma.
Lana sehen wir so bisschen als eine Mischung der drei Göttinen und Orakeln Din, Nayru und Farore, aber auch Salia, was ihr Design und auch ihre Kampftechniken angeht. Sie ist der weibliche Hauptcharakter in der Story und damit eine Identifikationsfigur für den ein oder anderen weiblichen Fan. Sie hat auch ein wenig etwas von einem Otaku und ihre überdrehte Art beim Kämpfen sorgt für den ein oder anderen Schmunzler. Im Vorfeld gab es deswegen zwar viele Kritiken von Fans, wir fanden aber, dass sie sich doch sehr gut ins Spiel und die Story einfügt. In dieser ist sie ein wichtiges Schlüsselelement und auch umgibt sie ein eher trauriger Hintergrund, wodurch ihr Charakter doch ganz anders ist, als man zunächst vermutet.
Besonders gut gefallen haben uns aber die drei neuen Bösewichter, Cia, Volga und Pyroma. Vom Design her wurden diese von früheren Gegnern aus der Zelda-Reihe inspiriert (am Deutlichsten dürfte hier Volga sein, der einen menschlichen Volvagia verkörpert), wodurch sich diese optisch schon mal gut einfügen. Auch erinnern sie von ihren Fähigkeiten und Design her an das Bösewichter-Trio Veran, Onox und Vire aus den Spielen Oracle of Ages & Seasons.
Von den Design-Einflüssen aus früheren Titeln mal abgesehen, funktionieren alle drei als Bösewichter unglaublich gut. Cia ist besessen vom Helden Link und ihr Fanatismus nimmt groteske Züge an. Aber sie ist auch jemand, die alle Zeiten überblicken kann und damit ihre Gegner besser kennt als sie sich selbst. Volga ist ein absolutes Powerhouse, der euch im Laufe des Spiels mehrere harte Duelle liefert. Wo Volga hinschlägt, wächst kein Gras mehr. Und Pyroma versucht, die Helden mit allen Möglichen Täuschungen und Tricks hinters Licht zu führen, und seine Verschlagenheit ist einfach nur witzig. Auch ist Pyromas Hintergrundgeschichte sehr faszinierend.
(Uns gefallen die drei neuen Bösewichter so gut, dass wir die Tage bis zum 16. Oktober zählen, wo man sie wird auch endlich selber spielen können!)
Grafik & Sound
Die Grafik des Spiel ist sehr zweckbestimmt. Das heißt, dass der Wert vor allem auf die Charaktere und Action gelegt wurde. Die Charaktermodelle schauen alle super aus und werden flüssig animiert. Auch die Effekte im Kampf lassen sich sehen – was wichtig ist, denn immerhin schaut man sich dieselben überdrehten Spezialattacken viele Male an. Und Koei legt hier großen Wert darauf, dass man sich an all dem nicht so schnell satt sieht. Auch geht natürlich viel Rechenleistung dafür drauf, hunderte Gegner gleichzeitig darzustellen, die alle animiert werden.
Wo dann eher gespart wurde, sind die Umgebungen. Vieles ist hier recht trist und detailarm, die Texturen sind auch alles andere als hochauflösend und insgesamt geht da sicher mehr. Ein allzu großes Kriterium ist das aber ehrlich gesagt nicht, weil dies kein Spiel ist, wo man stehen bleibt, um die Umgebungen zu bewundern. Tatsächlich sind uns einige Details in den Stages erst nach wiederholtem Spielen aufgefallen, weil man auf so etwas während der Daueraction quasi gar nicht achtet.
Wichtiger ist da eher schon der Sound und der stimmt im Großen und Ganzen. Für vieles hat Koei sich direkt bei Nintendo bedient und Soundeffekte aus verschiedenen Zelda-Spielen übernommen, womit man schon mal nichts falsch machen konnte. Die „Stimmen“ von Charakteren wurden neu aufgenommen, allesamt aber sehr originalgetreu und wahrscheinlich sogar von denselben Synchronsprechern. Und selbst wenn nicht, sollte man die Sprecher für spätere Zelda-Spiele direkt engagieren, denn alle Stimmen sind sehr treffend und prägend.
Sprachausgabe gibt es aber keine! Eine Sprecherin erzählt zwar auf Englisch (mit deutschen Untertiteln) die Story und macht hier gute Arbeit, bei den Charakteren setzt Koei aber ganz traditionell auf die üblichen Laute. Hier hätte man sich vielleicht mehr wagen können, aber man kann Koei auch keinen Vorwurf machen, dass sie sich an die Konventionen von Zelda gehalten haben. Und zumindest der Kauderwelsch von Midna und Phai ist wieder mit dabei und bei allen Charakteren bekommt man schon durch ihre Laute ein gutes Bild davon, wie sie sich anhören würden. Halt in dem klassischen Zelda-Charme.
Entscheidend ist aber im Endeffekt die Musik, denn gerade so ein Actionspiel lebt von guter Musikuntermalung, die einem antreibt. Und das hat Koei wirklich gut hinbekommen. In der Tat läuft gerade der Song „Eclipse of the Sun“ (die Musik aus Lanas Trailern) im Hintergrund, während dieses Review geschrieben wird, weil er so gut anspornt. Dies ist übrigens die Musik aus der Ranelle-Schlucht, die perfekte Melodie für diese Mission und nur eines von vielen Highlights in der Playlist von Hyrule Warriors. Auch gefällt der gekonnte Wechsel zwischen klassischen und rockigen Klängen.
Neben einigen neuen Melodien wurden auch ein paar bekannte Songs neu aufgelegt und einige sind dabei gar nicht wieder zu erkennen. Zum Beispiel wurde die klassische Haus-Musik aus Ocarina of Time mit Trompeten-Klängen komplett neu als Marschmusik interpretiert. Dies wird für den Schlachtplaner zu Beginn jeder Mission verwendet, passt absolut perfekt und sorgt schon für eine kleine Überraschung, wenn man die Melodie zum ersten Mal wiedererkennt.
Ein paar Melodien sind leider etwas eintönig, insbesondere die Dauerschleife mit „A Great Evil“ während eines Teils der Kampagne hätte nicht unbedingt sein müssen. Auch wird monotone Lied „Under Siege“ leider viel zu oft im Abenteuer-Modus gespielt. Im Großen und Ganzen ist der Soundtrack von Hyrule Warriors aber wirklich klasse. Übrigens bietet das Spiel eine Musikgalerie, wo ihr euch alle Titel in einem Player anhören könnt.
Steuerung & Interface
Wie wir schon in unserer Vorschau geschrieben hatten, ist die Steuerung für Zelda-Fans absolut intuitiv zu handhaben, es wird sogar ein spezielles Zelda-Steuerungsschema angeboten, wo man gewohnt A zum Ausweichen und B zum Angreifen nutzt. In der aktuellen Version (1.2.1) ist es sogar möglich, die Steuerung komplett frei zu konfigurieren, was kaum noch Wünsche übrig lässt.
Nur das Wechseln der Items macht sich etwas schlecht, da man sowohl bei dem Steuerkreuz, als auch beim Touchscreen einen Daumen oder gar eine ganze Hand von der sonst üblichen Bedienung nehmen müsst. Das ist oftmals nicht weiter problematisch, stört aber dann, wenn ihr in hektischen Situationen eure Items wechseln sollt.
Leichte Probleme hatten wir auch mit der Zielerfassung, die prinzipiell immer zuerst den stärksten Gegner sucht. Während dieser Ansatz zwar nicht falsch ist, will man manchmal einfach nur den Gegner vor der eigenen Nase ins Visier nehmen, wo es dann nervt, wenn die Kamera ganz woanders hingeht. Das Wechseln der Zielerfassung ist zudem manchmal etwas bockig, so dass man nicht direkt zu seinem gewünschten Ziel kommt, vor allem mit mehreren Gegner in der Nähe. Hinzu kommt, dass sich die Kamera während der Zielerfassung manchmal hinter Wände oder in Objekte verschiebt. Dies kommt glücklicherweise nur selten vor, versperrt euch aber dann die Sicht...
Ihr könnt direkt über das Wii U GamePad spielen, wo ihr jederzeit und ohne Verzögerung per Knopfdruck zwischen TV und GamePad wechselt könnt. Spielt ihr auf dem TV, wurde das GamePad aber leider nicht allzu sinnvoll genutzt. Ihr seht hier nur die Lebensenergie eurer wichtigsten Mitstreiter und den aktuellen Schlachtverlauf (Statusnachrichten). Das ist leider nicht ausreichend und man hätte hier wesentlich mehr bieten sollen, angefangen mit der größeren Karte.
Gerade die Karte ist absolut wichtig beim Spielen und hier die detailliertere Version aus dem Pausenmenü auf das GamePad zu legen, gepaart mit den Postionen eurer Mitstreiter, sowie weitere entscheidender Informationen, wäre mehr als sinnvoll gewesen. Auch eine Anzeige der Uhr wäre gut gewesen, da man im Abenteuer-Modus eigentlich immer auf Zeitdruck spielt, wenn man den besten Rang erzielen möchte.
Ohne diese Anzeigen auf dem GamePad kommt es, dass man ständig pausieren muss, um sich darüber zu informieren, wie viel Zeit man noch hat, wo sich diverse Mitstreiter befinden oder wie hoch nun die Lebensenergie von dem einem Hyrule-Hauptmann ist, den es zu retten gilt. Hier hätte Koei einfach mehr aus dem GamePad machen müssen, denn all dies würde das Spielen wesentlich komfortabler gestalten.
Während wir für den Einzelspieler trotzdem das GamePad empfehlen, könnt ihr noch die Wii-Fernbedienung mit Nunchuck, sowie einen Wii U Pro Controller nutzen. Bei der Wii-Fernbedienung müsst ihr für normale Attacken diese schwingen, was sich auf Dauer nicht allzu gut macht, die Option ist natürlich trotzdem schön zu haben. Was leider komplett fehlt, ist die Unterstützung für einen Classic Controller (Pro). Gerade das wäre fast noch sinnvoller gewesen, weil er dieselbe Tastenbelegung wie ein Pro Controller bietet, aber weitaus günstiger ist.
Kooperativer Mehrspieler
Wozu braucht man all die Controller-Optionen, wenn man eh auf dem GamePad spielen kann? Für den Mehrspieler! Hyrule Warriors bietet nämlich die Möglichkeit, dass vor jeder Schlacht ein zweiter Spieler dazustoßen kann, ganz gleich in welchem Spielmodus. Dieser kann dann wie im Freien Modus einen beliebigen freigeschaltenen Charakter wählen und Spieler 1 auf dem Schlachtfeld unterstützen. (Beim allerersten Spielen müsst ihr die erste Mission alleine bestehen, danach wird der Coop freigeschalten!)
Für den ein oder anderen ist dies vielleicht sogar die einzig wahre Art, einen Warriors-Titel zu zocken. Gerade in Situationen, wo an mehreren Orten gleichzeitig Gefahr droht, macht es einfach Spaß, sich aufteilen und gemeinsam das Schlachtfeld dominieren zu können. Auch ist besonders cool, dass Schwachpunkt-Attacken auf einen Gegner zu zweit ausgeführt werden können.
Ein Spieler nutzt dabei das GamePad und der andere den Fernseher als Bildschirm. Dies lässt sich frei wählen und einen Splitscreen gibt es nicht. Allerdings geht die Technik im Coop ziemlich den Bach runter. Quasi alles wird halbiert: Frame-Rate, Auflösung, sogar die Zahl der Gegner. Hier schwächelt die Wii U massiv. Der Coop ist zwar deswegen spielbar und man gewöhnt sich an die Einschränkungen, aber im direkten Vergleich zum Einzelspieler wirkt es doch sehr unschön und ruckelig.
Solche technischen Einbußen sollten sich theoretisch in einem Online-Coop, wo sich die Last auf zwei Wii Us verteilen lässt, vermeiden lassen. Der Online-Modus fehlt aber leider gänzlich. Der technisch nicht ganz einwandfreie Online-Coop von Warriors Orochi 3 auf der Wii U wurde zwar oft kritisiert, deswegen auf diese Option in Hyrule Warriors komplett zu verzichten, war aber irgendwo ein Fehler, zumal viele das Spiel sicher auch online mit Freunden spielen wollten. Dies wäre also ein weitere Punkt auf der Liste mit Dingen, die Koei eventuell nachliefern sollte, um das Spiel noch zu bereichern.
Spielbare Charaktere
Wo Koei aber bereits plant, nachzuliefern, sind die spielbaren Charaktere. Und diese sind gut und sicher das absolute Hauptargument, sich das Spiel zuzulegen. Wer immer schon mal mit Prinzessin Zelda, Midna, Darunia oder Ganondorf in die Schlacht ziehen wollte, wird hier bedient. Lasst uns erst einmal einen Blick darauf werfen, wer alles genau spielbar ist und welche Waffen sie bieten:
- Link (Einhänder, Zauberstab, Handschuh, ???)
- Lana (Zauberbuch, Stab, Portal)
- Impa (Großschwert, Naginata)
- Zelda (Rapier, Taktstock)
- Shiek (Lyra)
- Darunia (Hammer)
- Ruto (Magische Schuppe)
- Agnetha (Schirm)
- Midna (Fessel)
- Zanto (Krummsäbel)
- Phai (Schwert der Göttin)
- Ghirahim (Dämonenschwert)
- Ganondorf (Breitschwerter)
Das sind also insgesamt 13 verschiedene Charaktere mit 20 unterschiedlichen Waffen (wobei Links verrückte vierte Waffe, die wir hier nicht verraten wollen, und Lanas Portal auch noch weitere Charaktere und Gegner aus dem Spiel in die Schlacht bringen). Die Auswahl deckt im Großen und Ganzen die wichtigsten Personen aus den jeweiligen Zelda-Titeln ab und beinhaltet auch einige beliebte Wunschkandidaten für Super Smash Bros. - wie Midna, Ghirahim oder einen Ganondorf, der endlich mal kein Klon von Captain Falcon ist. Hyrule Warriors liefert all das.
Nur Agnetha sticht aus der Masse heraus als eher kuriose Wahl, hatte wohl aber einen großen Fan im Entwicklerteam und ebnet in der Zukunft vielleicht auch den Weg für andere verrückte Charaktere. Denn bei den 13 Leuten wird es nicht bleiben. Mit dem Update am 16. Oktober gesellen sich bereits die drei Bösewichter Cia, Volga und Pyroma kostenlos dazu, auch wird es einen weiteren Charakter aus Twilight Princess und zwei Charaktere aus Majora's Mask in DLC-Paketen geben, die für November und Januar geplant sind. Hinzu kommen noch zwei weitere Waffen für bekannte Charaktere.
Für Nachschub ist also gesorgt und Koei adressiert mit ihren Updates eigentlich bereits die zwei größten Lücken: die drei fehlenden Bösewichter, die aktuell noch nicht spielbar sind, sowie Majora's Mask als weiteren großen Titel, der sich stilistisch gut einfügen dürfte. Die einzige Lücke, die noch so hervorsticht, wäre Bado. Skyward Sword ist die einzige Ära im Spiel, aus der nur ein Held stammt. Auch kommt Bados Katapult in den Schlachten zum Einsatz, aber er selber fehlt. Er hätte sich also noch gut ins Spiel eingefügt und wird hier sicher von einigen Fans vermisst werden.
Aber bis der Nachschub da ist, hat man genug mit den 13 Charakteren zu tun, die es bereits gibt. Wie schon in unserer Vorschau angeführt, hat jeder Charakter seine eigene Herzleiste und Stufe, sowie einen Baum an Medaillen zum Freischalten. Und die Waffen haben je noch alle zwei Upgrades, die es zu entdecken gilt. Man kann allein mit einem Charakter schon zahlreiche Stunden verbringen, diesen komplett aufzurüsten.
Spielerisch sind die Charaktere und Waffen auch alle unglaublich abwechslungsreich. Und gerade dadurch wird das Spiel auch nie langweilig, weil es sich durch jeden Charakter komplett anders spielt. Nicht nur, dass jeder verschiedene Kombos und Spezialattacken bietet, die alle toll inszeniert worden sind, viele Charaktere bieten auch noch besondere Spielmechaniken, die es zu meistern gilt.
Die verschiedenen Movesets sind dabei alle vollgestopft mit Referenzen auf die Zelda-Spiele und wirklich gelungen gestaltet. Hier hat Koei wirklich saubere Arbeit geleistet, die passenden Waffen und Kampfstile für jeden Charakter zu entwickeln. Es gibt da eigentlich nichts zu meckern und dafür jede Menge zu entdecken, was sehr viel Spaß macht. Natürlich spielt sich nicht jede Waffe so gut wie alle anderen und jeder wird verschiedene Präferenzen haben. Link mit Einhänder oder Zauberstab stach bei uns heraus als guter Allrounder mit schnellen Attacken, wodurch Link auch stets der Charakter mit der höchsten Stufe war.
Die Schlachtfelder
Insgesamt gibt es 14 verschiedene Stages im Spiel, die für die verschiedenen Szenarien verwendet werden. Für kleinere Missionen im Abenteuer-Modus kommen dabei auch oft nur Ausschnitte einer Karte zum Einsatz, während die restlichen Gebiete abgeschottet sind.
Hier kommen verschiedene bekannte Orte aus den 3D-Zeldas zusammen, wie der Wolkenhort aus Skyward Sword oder die Gerudo-Wüste aus Twilight Princess, wobei man aber keine 1zu1-Umsetzungen erwarten sollte. Teilweise sind die Orte kaum wieder zu erkennen, was auch damit zu tun hat, dass alles mit einer gewissen Breite entworfen wurde. Die Bossgegner sind im Spiel komplett mobil und ein König Dodongo muss halt auch durch alle Türen passen. Und entsprechend breitgestreckt schaut alles aus.
Es gibt auch ein paar neue Umgebungen, die man nicht aus den Zelda-Spielen kennt, wo vor allem Cias Seelenpalast als absolutes Highlight heraussticht.
In Cias Palast befinden sich überall Bilder und Statuen von Link, die ihre Besessenheit grotesk wiederspiegeln.
Die Stages sind aber im Endeffekt genauso entscheidend dafür, dass das Spiel abwechslungsreich bleibt, wie die Charaktere. Jede Stage bietet nicht allein ein anderes Feeling, sondern auch einen anderen Aufbau und damit unterschiedliche Taktiken. Leider wird das vor allem im Abenteuer-Modus aber etwas überstrapaziert, wo dieselben 14 Stages auf und ab gespielt werden und man sich irgendwann andere Ortschaften wünscht.
Spielumfang & Schwierigkeitsgrad
Der Legenden-Modus, wo ihr die Story nachspielt, bietet aktuell insgesamt 18 Szenarien. Diese Schlachten sind alle erstklassig, sehr abwechslungsreich und haben einen wirklich guten Wiederspielwert. Um alle Herzteile, Herzteile und Skulltulas zu erbeuten, muss man die Schlachten eh mindestens noch einmal wiederholen. Bei dem einem Mal wird es aber nicht bleiben und ihr werdet voraussichtlich jedes Szenario viele Male spielen, ob nun zum Entsiegeln von Waffenfähigkeiten oder zum Aufleveln eurer Charaktere oder einfach nur so, weil die Schlachten Spaß machen.
Gerade durch die Story bieten die Schlachten auch einen guten Antrieb und das gewisse Extra, das für den Wiederspielwert sorgt. Man steckt so richtig drin und ist motiviert für die Schlacht. Über den Freien Modus habt ihr auch die Möglichkeit, jede Schlacht mit einem beliebigen Charakter durchzuspielen, was dann für weiteren Wiederspielwert sorgt.
Einmal die komplette Story durchzuspielen, kriegt man in 10 Stunden hin, wenn man es darauf anlegt. Das Spiel ist dann aber lange noch nicht vorbei, sondern fängt gerade erst an. Die Masse liegt vor allem im Abenteuer-Modus, wo insgesamt 133 Level auf euch warten.
Im Abenteuer-Modus schaltet ihr euch neue Waffen und Waffen-Upgrades frei, sowie jede Menge weiterer Herzteile, Herzcontainer und Skulltulas, aber auch insgesamt vier der Charaktere als Hauptpreise. Es ist aber etwas schade, dass die entsprechenden Charaktere dadurch im Legenden-Modus nicht spielbar sind und somit auch nicht besser in die dortigen Missionen integriert worden sind. Besonders bei zwei der Helden fällt auf, dass diese quasi aus dem späteren Legenden-Modus geschnitten worden sind und dort nur als Ersatz dienen, falls man mit bestimmten Charakteren spielt...
Die Missionen im Abenteuer-Modus unterteilen sich in „Einzel-Schlachten“ und „Abenteuer-Schlachten“. Bei den Einzel-Schlachten seid ihr ohne Unterstützung von Truppen unterwegs und müsst meist diverse Aufgabe lösen, wie „Besiege alle Gegner“. Einiges davon macht richtig Laune, insbesondere die Missionen, wo ihr euch mehreren starken Gegnern im Duell stellt, andere Missionstypen sind eher durchwachsen. Zum Beispiel gibt es einige „Verheerende Treffer“-Missionen, wo ihr und eure Gegner mit einen Treffer erledigt seid. Das hört sich vielleicht erst einmal witzig an, läuft aber im Endeffekt nur darauf hinaus, dass ihr die ganze Zeit mit dem Bogen herumrennt und Gegner aus Distanz erledigt, was jetzt nicht sonderlich viel Spaß macht.
Die Abenteuer-Schlachten laufen genauso ab wie die Szenarien im Legenden-Modus, nur dass es hier leider keine wirkliche Story gibt und alles auch recht zusammengewürfelt wirkt. Bei der Masse an Missionen hätten wir natürlich nicht Filmsequenzen und aufwendige Skripte für alles erwartet, aber zumindest ein kleiner Text, wie das Szenario zustande kam, wäre sicher ganz nett gewesen. Und auch, dass die Fraktionen von Gut und Böse aus dem Spiel erhalten bleiben... denn so fragt man sich eher, wie es nun kommt, dass Link und Ghirahim gegen Phai in die Schlacht ziehen (auch wenn der ein oder andere Zelda-Fan vielleicht schon dasselbe Bedürfnis hatte) oder warum sich Zelda und Shiek duellieren. Viele der Szenarien wirken eher zufällig, wo man nicht wirklich darüber nachdenken darf, und insgesamt dient der Abenteuer-Modus allein der Beschäftigungs-Therapie.
Beschäftigt seid ihr auf jeden Fall aber lange. Um den Abenteuer-Modus komplett abzuschließen, braucht man schätzungsweise um die 200 Stunden. Dies bezieht das Aufleveln von Charakteren mit ein, denn dies ist im Abenteuer-Modus oft dringend nötig, in einigen Fällen sogar bis Stufe 99. Der Schwierigkeitsgrad ist im Abenteuer-Modus bei jeder Mission fix und oft werdet ihr ins kalte Wasser geworfen, weil eure Gegner viel zu stark sind, um eine Schlacht zu gewinnen. Ihr macht dann selbst bei einem Moblin kaum Schaden, während dieser euch mit einem Treffer acht Herzen abzieht... Dann hilft nur Aufleveln, wobei eine Mission auch wieder zu leicht sein kann, wenn man den entsprechenden Charakter zu weit hochgestuft hat. Der Schwierigkeitsgrad hängt also stark von eurer Stufe ab und hier wäre es sinnvoll gewesen, wenn man zu jeder Mission eine empfohlene Stufe angegeben hätte (wie man sie sogar bei den „Online-Links“ hat - zufällig generierte Missionen, die ihr über Freunde bekommt).
Im Legenden-Modus könnt ihr übrigens zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen: Leicht, Normal und Schwierig. Der Schwierigkeitsgrad wirkt sich auf die Aggressivität, Lebensenergie und Angriffsstärke eurer Gegner aus. Und dadurch wird vor allem die eigene Stufe entscheidend, so dass selbst „Schwierig“ irgendwann leicht ist, wenn eure Stufe hoch genug ist. Dieses Prinzip gehört aber irgendwo dazu, weil man dadurch erst richtig merkt, wie sehr die eigenen Charaktere gewachsen und stärker geworden sind. Die Herausforderung bei den jeweiligen Missionen ist dann allerdings weg.
Für genau dieses Problem gibt es noch den vierten Schwierigkeitsgrad „Held“ zum Freischalten, der so ausgelegt ist, dass ihr auch mit Stufe 99 noch einen knackigen Kampf vor euch habt. Allerdings fehlt irgendwas dazwischen. Mit Charakteren auf der Stufe 60 bis 70 ist der Schwierigkeitsgrad „Schwierig“ zu leicht und „Held“ wieder zu schwer...
Der Belohnungsfaktor ist übrigens ziemlich gut trotz der Masse. Sobald ihr alle Charaktere erst einmal freigeschalten habt, sind eure Hauptziele die Upgrades für Waffen. Und gerade die dritten Stufen zu allen Waffen sind nicht nur besonders stark, sondern sie schauen auch absolut genial aus und bieten gelungene Referenzen auf die Zelda-Klassiker, wo sich allein dafür schon die Mühe lohnt. Gepaart mit dem Sammeln von Skulltulas, Herzteilen, Herzcontainern, Materialien, sowie dem Entsiegeln von Waffen-Fähigkeiten gibt es eigentlich immer genug Gründe, sich in die nächste Schlacht zu stürzen. Ein Ansporn ist immer da.
Was aber auch da sein kann, ist Frust. Um die begehrten Preise zu erlangen, braucht ihr im Abenteuer-Modus oftmals den Rang A, wo ihr neben Zeit und der Zahl an besiegten Gegnern noch das Kriterium habt, dass ihr nur begrenzt Schaden nehmen dürft. Das Sammeln von zusätzlichen Herzcontainern wird dadurch obsolet, weil man diese eh nicht braucht, und Siege fühlen sich oft wie eine Niederlage an, nur weil man nicht den besten Rang hat. Zusätzlich fehlt im Abenteuer-Modus komplett die Möglichkeit, Speicherpunkte zu erstellen, wie es sie im Legenden-Modus gibt. Macht ihr einen Fehler, der euch den A-Rang kostet, dürft ihr die Schlacht wieder komplett von vorne starten. Hier wurde der Schwierigkeitsgrad nur künstlich erhöht und das hätte nicht sein müssen.
Alles in allem dürfte euch Hyrule Warriors aber über sehr lange Zeit beschäftigen. Das Gute dabei ist, dass dies sich das Spiel problemlos zwischendurch spielen lässt. Die Schlachten dauern meist nie länger als 30 Minuten, die Einzel-Schlachten sind sogar auf unter 10 Minuten ausgelegt. D.h. man kann problemlos eine kleine Runde spielen und die Action bietet auch die perfekte Möglichkeit, einfach mal nach einem langen Arbeitstag kurz abzuschalten. Das hat Hyrule Warriors auch einem normalen Zelda-Titel voraus, den man vielleicht erst mal zur Seite legt, wenn man ihn abgeschlossen hat. Sicher spielt man das ein oder andere Zelda-Spiel auch nochmal durch, aber Hyrule Warriors ist einfach ein Dauerbrenner, der euch viele Monate begleiten wird.
Fazit
Auch wenn wir in unserem Review den ein oder anderen Mangel ansprechen mussten, soll dies nicht das Gesamtbild trüben. Hyrule Warriors macht Spaß! Allein die Tatsache, dass wir schon so viele Stunden mit dem Spiel verbracht haben und immer noch süchtig danach sind, spricht für sich.
Hyrule Warriors ist die perfekte Ergänzung zur sonst üblichen Zelda-Kost. Mit anderen beliebten Charakteren spielen, dutzende Monster gleichzeitig verhauen, Schlachten zwischen Gut und Böse erleben und sogar selber mal in die Rolle des Bösewichts schlüpfen - all das bietet ein Zelda-Spiel normalerweise nicht, wird in Hyrule Warriors aber zum Spielprinzip. Auch seid ihr mit diesem Titel über einen längeren Zeitraum gut versorgt, wenn ihr wirklich alles freischalten und meistern wollt.
Absolut erstklassig ist zudem das Design aller spielbaren Charaktere, die einem Hyrule Warriors nur noch mehr ans Herz wachsen, nicht zuletzt weil man erstmals in ihre Rollen schlüpfen kann.
[+]Grandioses Zelda-Kampfspiel
[+]Fantastisches Charakter- und Waffendesign
[+]Abwechslungsreiche spielbare Charaktere
[+]Über 200 Stunden Spielspaß
[+]Jede Menge zum Freischalten
[+]Süchtig machende Action
[+]Gute Integration von Zelda-Spielelementen
[+]Intuitive Zelda-Steuerung
[+]Epische Story und Filmsequenzen
[+]Perfekte Darstellung der Charaktere
[+]Rockiger Ohrwurm-Soundtrack
[+]Viel Potential für die Zukunft
[+]Hoher Wiederspielwert / Dauerbrenner
[-]Massenware-Missionen im Abenteuer-Modus
[-]Teils künstlicher Schwierigkeitsgrad im Abenteuer-Modus
[-]Mäßige Umgebungsgrafik
[-]Schwachpunkt-System zu dominant
[-]Kein Online-Coop / technisch dürftiger lokaler Coop
[-]Seltene Kameraprobleme bei der Zielerfassung
[-]Schlechte Ausnutzung des Touchscreens
[-]Keine Unterstützung des Classic Controllers