Beschützer-/Mutterinstinkt

  • Hey Leute,


    In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass ich gerade bei kleinen Lebewesen, wie meinen Kaninchen, einen sehr starken Beschützerinstinkt habe, aber auch so merke ich stark wie in den letzten Tagen/Wochen dieser Mutterinstinkt sehr gestiegen ist.


    Kennt ihr das? Das Gefühl etwas mit eurem Leben verteidigen zu wollen, weil ihr denkt es geht ohne euch kaputt, beziehungsweise braucht euch? Ich hatte glaub ich erst durch meine beiden Kaninchenbabys so ein ausgeprägtes Beschützergefühl.


    Und damit meine ich nicht unbedingt den Drang Kinder zu bekommen (wobei das natürlich auch der Fall sein kann), sondern einfach das Gefühl ein kleines Lebebewesen bei euch zu haben und es zu umsorgen und zu schützen, wobei dieses Gefühl auch bei anderen Menschen aufkommen kann, die man gerne hat. Ich hab das Gefühl auch oftmals bei meiner Oma (da sie einer der verbliebenen Großeltern ist - meine Opas sind leider beide gestorben - die ich sehr ins Herz geschlossen habe).


    Würde gerne mal mit euch ein wenig darüber plaudern und diskutieren.


    Vor allem würde mich interessieren woher dieser Beschützerinstinkt überhaupt kommt.
    Zwar weiß ich, dass vieles von unseren vergangenen Ich (also den Homo Sapiens) abstammt und wir dadurch auch einiges an natürlichen Instinkten noch uns haben, aber ich hätte gerne eine etwas tiefsinnigere Diskussion und ich würde mich über viel Anklang freuen. :)


    Um den Thread ein wenig zu lockern stell ich hier einfach mal ein paar Fragen. ^^


    Hattet ihr schon mal so einen Beschützer/Mutterinstinkt und wenn ja bei wem?
    Wie denkt ihr bei Frauen/Männer über dieser Beschützer/Mutterinstinkt?
    Habt ihr einen bei eurem Freund/eurer Freundin?
    Habt ihr automatisch einen Beschützerinstinkt bei kleinen Lebewesen/Tieren?


    Und jetzt haut fleißig in die Tasten! :D

  • Ich kann nicht direkt sagen, dass ich einen derartigen Instinkt habe/hatte. Natürlich liegt mir die Sicherheit meiner Familie und meiner Freunde sehr am Herzen.
    Allerdings würde ich diese Denkweise nicht als einen richtigen Beschützer-Instinkt werten. Wenn das so wäre, dann würde ich niemanden von ihnen mehr irgendwo alleine hingehen lassen. :ugly:


    Mehr kann ich dazu leider nicht sagen - vielleicht äußert sich ja sonst noch jemand zu diesem Thema.

  • Ich werde zum Einstieg einfach mal die genannten Fragen beantworten:


    1. Einen Beschützerinstinkt habe ich definitiv. Gezeigt hat sich der bisher vor allem bei meiner Familie, aber auch bei anderen Menschen, die mehr sehr nah stehen.


    2. Hier weiß ich nicht genau, was du fragen möchtest. Geht es dir darum, wie ich selbst diesen Instinkt bewerten würde (also positiv oder negativ)?
    Sollte das der Fall sein: Weder noch. Tatsächlich kann ein ausgeprägter Beschützerinstinkt in einem Menschen ungeahnte Kräfte wecken und tatsächlich dazu führen, dass man jemandem Schutz bieten kann, den man ohne diesen Instinkt nicht vor einer drohenden Gefahr retten könnte.
    Gleichwohl kann dieser Instinkt -da er mit den eigenen Beziehungen und Empfindungen verbunden ist, weniger mit dem logischen Denken- auch zu unüberlegtem Handeln führen.


    3. Hätte ich mit Sicherheit, hatte ich nämlich schon bei diversen Love-Interests meinerseits.


    4. Ah, das Kindchenschema. Das wüsste ich von mir jetzt nicht. Musste bislang aber auch noch nie ein kleines Tier beschützen. Generell habe ich in meinem Leben so wenig mit Tieren zu tun, dass ich darauf schlicht keine Antwort geben kann.


    Zur Frage, woher er kommt: Das hast du dir eigentlich schon selbst beantwortet: Es ist ein Instinkt, der sich im Laufe der Evolution als äußerst praktisch erwiesen hat. Ich bin gerne bereit, darüber hinaus in das Thema einzusteigen, aber dafür brauche ich doch nochmal eine Erläuterung, inwieweit du diese Frage tiefgründiger besprechen möchtest.^^

  • Mhm... na ja, als Erstes wollte ich natürlich wissen wie das bei euch so ist und (zumindest ist es meist bei einem Thema, das einem beschäftigt) dann würde sich das Ganze ergeben, aber stimmt ohne ein Ziel kann man ja keine Diskussion anfangen. =)


    Ich finds aber megalieb, dass du dir die Mühe gegeben hast darauf zu antworten (finde es immer schade wenn Threads vor sich hin vegetieren).


    Was mir dabei einfällt sind Lebenssituationen mit dem Partner/Lebewesen, die einem gerade konkret einfallen.


    Aber momentan bin ich auch zu müde zum Schreiben. Sry... werde das morgen wohl nochmal editieren. ^^

  • Werde ich mich auch mal erbarmen, was zu schreiben. ^^
    (Ich wollte es von Anfang an, als ich davon gehört habe. Hatte bloß ewig keine Zeit. :))


    Aaaalso, Mutterinstinkt: Generell ist er, wie man schon am Namen erkennen kann, bei Frauen ausgeprägter als bei Männern (meine ich zumindest mal gehört zu haben, scheint auch so zu sein). Muss auch so sein, denn die Frauen bekommen schließlich die Kinder. Der Mutterinstinkt ist dafür verantwortlich, dass eine Frau, die ein Kind bekommt, dieses Kind "automatisch" liebt und es beschützt. Wenn dies nicht der Fall ist, also dieser Mutterinstinkt sich nicht einschaltet, kann dabei durchaus eine psychische Störung der Grund dafür sein.
    Verständlich ist, dass dieser Instinkt sich im Laufe der Jahrtausende als nützlich herausgestellt hat: Ohne Eltern, die das Kind, solange es noch unselbstständig ist, beschützen vor Feinden, ist das Kind verloren. So würde das nichts mit der Fortpflanzung.
    Und dass es bei Frauen ausgeprägter zu sein scheint, könnte wahrscheinlich auch erklären, warum Frauen eher dazu neigen "Ohhhhh, wie niedlich!" zu sagen als Männer. :)


    Das Kindchenschema zielt darauf ab, diesen Mutterinstinkt auszulösen: ein evolutionärerer Schutzmechanismus. Dazu gehört nicht nur das Aussehen (proportional größerer Kopf, große Augen, etc.), sondern z.B. auch der Geruch - (Tier-)Babys haben einen sehr charakteristischen Geruch, der im Laufe der Zeit allerdings verfliegt. Das ganze zielt nicht nur darauf ab, bei den Eltern den Mutter-/Beschützerinstinkt zu wecken, sondern auch in gewisser Weise bei anderen Lebewesen - sprich: evtl. Fressfeinden. (Wie ich mir das so vorstelle, kann das aber nur in eingeschränkter Art und Weise funktionieren. Aber DASS es funktioniert, sieht man ja daran, dass wir Menschen Hasen-, Katzen- oder andere Tierbabys süß finden, obwohl sie zu einer anderen Spezies gehören.)


    Dass dieses Kindchenschema auch (komerziel) umgesetzt wird, ist etwas anderes. Wir alle kennen ja schließlich ein gewisses kleines Inselvölkchen, dass mit ihren Chibis & co. ganz groß darin ist, nicht wahr. ^^



    Das Ziel bleibt dasselbe, der Zweck variiert. Muss ja nicht nur zu Werbezwecken benutzt werden. Einem anderen Zweck dienen z.B. diese "Achtung! Wildwechsel! Bitte vorsichtig fahren."-Schilder, die man an viel befahrenen Landstraßen gerne sieht und auf denen dann wahlweise immer ein Reh oder ein Wildschwein mit Knopfaugen abgebildet ist. Die Macher wollen damit wohl einen Effekt à la "So ein niedliches Tierchen kann ich doch nicht überfahren! Ich sollte lieber vorsichtig fahren an dieser Stelle." erreichen. Dazu kann ich nur sagen: Gut gedacht, aber ein Wildschwein ist auch mit Knopfaugen nicht süß. :grimacing_face:
    Daran sieht man auch wieder, dass die Wirkung des Kindchenschemas abhängig vom Individuum und der Ausgeprägtheit seines Mutter-/Beschützerinstinktes ist. Ein anderer würde das wahrscheinlich total niedlich und hilflos finden.


    Puh... Hab mich jetzt etwas auf den Mutterinstinkt versteift, aber muss ja nicht schlimm sein. =) Ich hoffe nur, dass ein paar Sachinformationen die Diskussion etwas entfachen und hab dazu alles, was ich so an Wissen dazu habe aus den Ecken meines Gehirns gekratzt. Muss natürlich nicht alles richtig sein.

    »Ein Gelehrter in einem Laboratorium ist nicht nur ein Techniker,
    er steht auch vor den Naturvorgängen wie ein Kind vor einer Märchenwelt.«


    ~ Marie Curie

  • Mir kam soeben der Gedanke, ob sich der Instinkt bei Männern wohlmöglich eher in Aggressivität / Gewalt gegen die Gefahrenquelle richtet und bei Frauen eher in Richtung der Abschirmung des Kindes gegen die Gefahr.
    Das nur als kurz eingeworfener Gedanke, ich habe da nichts recherchiert oder so.

  • JaffarAnjuhal


    Ineressanter Gedanke. Schutz kann man ja auf verschiedene Art und Weise ausführen. Aber ich glaube, dass das mehr am Gemüt, als am Geschlecht liegt. Natürlich ist dieses wiederum auch vom Geschlecht abhängig.
    Ganz grob könnte ich das aber so unterschreiben. Beim Mann hängt da vllt noch diese Jäger- und Sammlermentalität aus Urzeiten mit drin.

    »Ein Gelehrter in einem Laboratorium ist nicht nur ein Techniker,
    er steht auch vor den Naturvorgängen wie ein Kind vor einer Märchenwelt.«


    ~ Marie Curie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!