Am 24. 11. 2017 waren unsere Moderatoren Erolatilon und Ôra als Redakteure für Zelda-Europe auf dem The Legend of Zelda: Symphony of the Godesses Konzert mit dem Titel Fall in Love Again (wir berichteten) in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf zu Gast.
Erolatilon berichtet euch über diese grandiose Erfahrung:
Ich könnte mein Review mit einer Menge Hintergrund-Informationen über das Konzert: »The Legend of Zelda - Symphony of the Goddesses« füllen, doch über das meiste wurde bereits an anderer Stelle viel ausführlicher berichtet und es sind nur wenige Klicks nötig, um sich da umfassend zu informieren. Mir geht es hier in erster Linie darum, meine Eindrücke und Empfindungen mit euch zu teilen.
Vorweg – Wer nur in irgendeiner Weise ein Freund des Zeldafranchises, insbesondere der fantastischen Musik ist, wird dieses Konzert lieben. Zunächst ein paar Eckdaten, damit ihr mir folgen könnt. Am Freitag den 24. November fand in Düsseldorf das letzte Konzert dieser Art für 2017 in Deutschland statt. Da ich mit meiner Freundin bislang schon zweimal das Vergnügen hatte, in den beiden vergangenen Jahren 2015 und 2016 den Klängen der 66 Musiker und 24 Chorsängern zu lauschen, sind wir dieses Mal als Veteranen erschienen und haben viel Schönes wiedererkannt und uns auch über die neuen Darbietungen sehr gefreut.
Den Beginn bildete eine Ouvertüre, die ein Medley des bekannten Zelda-Hauptthemas darstellte und mir gleich zu Anfang eine Gänsehaut über den Rücken jagte und sehr männliche Tränen in die Augen trieb. Der Aufbau mit der großen Leinwand, die Ausschnitte aus den jeweiligen Spielen zeigte und die tolle Lichtshow, die das akustische Geschehn subtil begleitete, trugen dazu bei, ganz bei der Musik und der Stimmung zu bleiben, die erzeugt wurde.
Nach einer kurzen Begrüßung des Veranstalters und einer Videobotschaft des großen Miyamotos, in der er auf Japanisch mit englischen Untertiteln allen Zuschauen eine schöne Zeit wünschte, ging es direkt mit einem Dragon-Roost-Island (Drakonia)-Stück aus Wind Waker weiter gefolgt von einem grandiosem Majora’s Mask Medley, das zu meiner großen Freude auch das extrem eingängige Deku-Palast-Thema beinhaltete.
Kurz darauf stieg die Spannung, denn – wie in der Begrüßung angekündigt – sollte diesmal zuallererst ein Breath of the Wild Stück präsentiert werden. Die Stille, die so maßgeblich für den für Zelda eher ungewöhnlichen und neuen Ansatz im Soundtrack von Breath of the Wild war, wurde auch von den Musikern aufgegriffen. Zu den Bildern des Trailers wurden zunächst nur Windgeräusche und Vogelgezwitscher abgespielt, die nach einer Weile durch das Einsetzen des Pianos zum Hauptthema aus BotW führten. Nach und nach setzten immer mehr Instrumente ein und durchbrachen die anfängliche Stille, bis sich das Ganze in einen Höhepunkt steigerte, der geradezu bombastisch einschlug und einen großen Applaus erntete. Darauf folgte ein A Link Between Worlds Medley und die Musik aus Ocarina of Time, die die Erschaffung der Welt Hyrule begleitet – Din, Nayru, Farore. Gerade hier konnte der Chor zeigen, welche Kraft von seiner Stimme ausgeht; Ein Klangteppich irgendwo zwischen gregorianischem Mönchschor und heidnischer Weltschöpfungsgeschichte.
Es folgte ein Skyward Sword und ein Ocarina of Time Medley, die beide mit gewohnten Klängen begeistern konnten. Hier ist auch das tolle Ganondorf-Thema aus OoT hervorzuheben, dass mit seinen kraftvollen Paukenschlägen und der düsteren Atmosphäre einfach prima in die Pause entlassen hat.
Während der Pause hat sich auch ein Trüppchen von Cosplayern in Bühnennähe getroffen, mit denen wir auch einige coole Bilder machen durften. Generell sind auf dem Konzert viele Cosplayer vertreten, die begeistern. Neben Link und Zelda-Kostümen, haben wir auch eine tolle Midna und ein genial umgesetztes Wolf-Link-Kostüm zu Gesicht bekommen. Unser persönliches High-Light waren Kotake und Koume, die wir nach der Vorstellung noch für ein Foto vor der Halle abfangen konnten. Auch zu erwähnen sei hier das Merchandise, das exklusiv auf der Veranstaltung verkauft wurde: T-Shirts mit Zelda-Motiv, Poster und ein Taktstock (der Wind Waker aus gleichnamigen Spiel), waren schnell ausverkauft und man sollte am besten vor Beginn des Konzertes schon versuchen sich das Merchandise zu schnappen, das man gerne hätte.
Nach der Pause ging es gleich weiter mit einem erneuten Fokus auf den Chor. Die Hymne der Zeit wurde von den Sängern so sakral vorgetragen, dass ich gleich das Bedürfnis hatte, eine hylianische Kirche aufzusuchen, um dort zu den Drei Göttinnen zu beten. Einfach unglaublich, was für eine Wucht die Menschliche Stimme haben kann.
Bald meldete sich auch Koji Kondo, Komponist der meisten Zelda-Lieder, per Video-Botschaft zu Wort und betonte noch einmal die Verbindung (den ›Link‹), die die Musik zwischen den Geschehnissen im Spiel und den Emotionen der Spieler schafft. Jeder Ort, jeder Charakter und jedes Spiel haben ihre eigenen, immer wiederkehrenden Melodien, die sich tief im Herzen all jener festsetzen, die von den Geschichten und Figuren der Welt von Hyrule begeistert wurden.
Ein Wind Waker- und Twilight Princess- Medley folgten, bei denen ich ganz besonders die Szene vor Augen habe, wo zu der comichaften Musik im Piratenschiff die Musiker zum Takt auf den Stühlen hoppsten. Hier zeigt sich, dass die Musiker selbst mit Spaß bei der Sache sind und nicht nur für irgendwelche »Nerds« Dinge spielen, die ihnen selbst nicht gefallen. Ähnliches zeigte sich am Ende nochmal, als die Musiker ihre Geigenbögen als Schwerter oder Bögen benutzt haben.
Was mich persönlich noch stark gefreut hat, war die Ballade des Windfisches aus Link’s Awakening. Hier wurde das Stück aus dem Gameboy-Klassiker Orchestral (und ohne zu laute Triangel) umgesetzt und trieb mir als jemanden, der mit diesem Spiel seine Liebe zur Zeldareihe entdeckt hat, ungehemmt Tränen der Nostalgie in die Augen.
Wie immer bei den Konzerten, verabschiedete der Dirigent die Streicher, Bläser, Schlagwerker und den Chor und allesamt bekamen sie stehende Ovationen und einen tosenden Applaus von den weit über 5.000 Zuschauern, die in der Halle waren. Nach dieser Verabschiedungsrunde, wurde dann eine finale Abschlusszugabe gegeben, die es in sich hatte. Ein weiteres Stück aus Breath of the Wild wurde gespielt.
Und meine Überraschung sowie die darauf folgende Begeisterung waren groß: Das Goron Town (Goronia)-Thema. Hier konnten die Bläser (allen voran die Posaunisten) zeigen, was in ihnen steckt. Von all den Liedern, die man aus diesem Spiel entnehmen konnte, hatten sich die Produzenten für dieses eher lustige und fröhlich ausgelassene Stück entschieden und damit sowohl mich wie auch die Halle in Freude versetzt. Frenetischer Beifall, weitere stehende Ovationen und überschwängliche Entzückung wurden bald von der Wehmut ersetzt, dass jetzt schon wieder alles vorbei war. Auch wenn die zweieinhalb Stunden sehr schnell vorbeiflogen, so hat auch dieser Abend wieder einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen.
Letztlich lässt sich als Fazit sagen, dass es wieder ein wunderschönes Erlebnis war, grandiose Musiker, eine tolle Licht und Bühnenshow, die nicht von der Musik ablenkte. Super Umsetzungen der neuen Stücke und eine einfach einzigartige Stimmung, die einen zu Ende ergreift, wenn eine ganze Halle von Zelda-Fans ausgelassen ihrer Freude Ausdruck verleiht. Auch das Stücke wie das Gerudo-Tal Thema, die Hymne des Sturms, das Schlossthema aus Breath of the Wild, der Felsenturmtempel aus Majora‘s Mask und Midna‘s Desperate Hour gefehlt haben, tat dem keinen Abbruch. Die Zeit ist – auch wenn zweieinhalb Stunden viel erscheinen – begrenzt und dennoch wurde ein tolles Arrangement aus lauten, pompösen sowie leisen und gefühlvollen Stücken gewählt und zudem auch viel zu Breath of the Wild vorgetragen.
Wir bedanken uns herzlich für diese tolle Gelegenheit und hoffen darauf, dass alle Zelda-Fans sich auch in Zukunft an den wundervollen Konzerten der Zelda-Symphony erfreuen können!
Kleine Foto-Impressionen:
Zelda Cosplayer beim Symphony Konzert
Ôra mit Zelda und Link (der Noggin)
Ero mit Kotake und Koume vor der Mitsubishi Electric Halle
Weiterführende Links:
Offizielle Website der Zelda Symphony
Offizieller Web-Shop der Zelda Symphony (Tipp: hier bekommt ihr Merchandise, welches ihr vielleicht auf den Konzerten nicht mehr ergattern konntet)
Mit freundlichem Dankeschön an alle Cosplayer, die uns für Fotos für diesen Bericht zu verfügung standen. Schaut doch mal auf ihren Seiten vorbei, sie freuen sich bestimmt!
Der Noggin
(weitere Links folgen! Und wenn ihr jemanden erkennt, dann gebt uns Bescheid ;) )