Twilight: Die Bis(s)-Reihe

  • Also vermarktungstechnisch haben die Twilight-Macher doch absolut alles richtig gemacht. :D



    Von Twilight habe ich zu Beginn nie viel mitbekommen. Eines Tages lief der erste Film im Fernsehen und sonst lief nebenbei nichts. Also habe ich ein paar Ausschnitte gesehen und habe mich teils gut beim trashigen Flair der Umsetzung amüsiert. Den ganzen Film sah ich aber nicht.
    Ein Bekannter (männlich) war hingegen schwer von Büchern und Filmen angetan. Da dieser auch Herr der Ringe und Tim Burton-Filme liebt, durfte sein Geschmack sicherlich bezgl. meinem nicht zu abwegig sein. Ich dachte mir erstmal nichts weiter zu.


    Als der Trailer von "Breaking Dawn Teil 1" erschien, sah man eine Sexszene, bei der ich gerne einen Fächer gehabt hätte, um mir Luft zuzufächern. :D Da ich gerade nichts Besseres vor hatte, habe ich den Film geschaut. Enttäuscht stellte ich fest, dass die heißeste aller Szenen nur einen Bruchteil an Sekunden ging.
    Ich fand den Film recht süß, hatte sogar irgendwas von Verliebtheits-Schmetterlingen im Bauch, bei denen so gut wie jeder gerne etwas kitschig wird. :D
    Es war kein hervorragender Film, aber die Protagonisten konnten sich optisch definitiv sehen lassen und irgendwie wollte ich den Film nicht zusammenhangslos stehen lassen.
    Also schaute ich die anderen Filme auch, während ich nebenher allerlei anderes gemacht habe. Es war etwas sehr Lockeres für nebenher. Und manchmal braucht man auch keinen riesigen Blockbuster. Manchmal ist etwas Einfaches, was Schmunzler zaubern kann, richtig angenehm. Leichtere, unperfektere Kost.


    Irgendwann hat's mich dann so weit gepackt, dass ich es nicht mehr ausgehalten, im Unwissen darüber zu sein, wie's weitergeht. Und so habe ich das letzte Buch gelesen.
    Es gab Stellen, die lasen sich, als hätte eine 15-Jährige sie verfasst, andere waren hingegen wirklich atmosphärisch beschrieben. Ich hatte eigentlich erwartet, es würde enttäuschend werden, doch dann hatte es wirklich einen süßen, unerklärlichen Bann entwickelt.




    Zitat

    Original von King Bowser
    Und ich glaube, dass das Ganze auf der derzeitigen gesellschaftlich Situation aufbaut (sind noch alle da?), dass Mädchen fast schon gezwungen werden, eben Jungs mit offenem und speicheltropfenen Mund hinterherzustarren. Das sie darauf schon getrimmt werden ist das Problem der Zeit und hat diesen Hype ausgelöst.


    Ach was, das sind einfach optische Reize gemixt mit Schmetterlingen - und damit noch stärker als optische Reize normal auf Männer wirken.
    Denn im Ernst: Welcher Mann fühlt sich gesellschaftlich gezwungen, bei einem knackigen Ausschnitt hinzuschauen? Man schaut schlicht und einfach gesehen deswegen hin, weil einem das Gehirn "scharf!" zuruft. Auch bei Frauen ist das keine absolute Ausnahme. (;


    Zitat

    Original von King Bowser
    Dass die Frau dumm wäre und alles für ihren Mann machen müste und dass halt deswegen Mädchen alles in die Liebe setzen müssten und dass die Jungs die "großen und starken" wären, die das schwache, hilflose Mädchen beschützen müssten und blah und blah und blah.
    (So muss es nicht im Buch stehen, so wird es aber interpretiert.)


    Das ist eben das, was man glaubt, wenn man nur gerüchtemäßig Häppchen der ersten Filme mitbekam.
    Denn diese schwache Seite Bellas zu Beginn ist durchaus gewollt. Das Buch lebt quasi von ihrer Entwicklung, die gegen Ende sehr groß ist. [Achtung Spoiler] Hierbei dreht sich die Situation nämlich um. Bella wird die Heldin der Bücherreihe, nicht Edward, Jacob oder sonstwer. Sie wird diejenige, die alle beschützt und auf niemanden mehr angewiesen ist. Bella wird die stärkste Person und sie kann es mit Gegnern aufnehmen, vor denen selbst die geübtesten Personen eingehen würden.
    Auf mich wirkt es wie die Geschichte eines grauen Entchens, das am Ende zum Schwan wird. Und jetzt wo ich das schreibe, fällt mir gerade zum ersten Mal auf, dass vielleicht daher ihr Nachnahme "Swan" ist...

  • Zitat

    Das ist eben das, was man glaubt, wenn man nur gerüchtemäßig Häppchen der ersten Filme mitbekam.
    Denn diese schwache Seite Bellas zu Beginn ist durchaus gewollt. Das Buch lebt quasi von ihrer Entwicklung, die gegen Ende sehr groß ist. [Achtung Spoiler] Hierbei dreht sich die Situation nämlich um. Bella wird die Heldin der Bücherreihe, nicht Edward, Jacob oder sonstwer. Sie wird diejenige, die alle beschützt und auf niemanden mehr angewiesen ist. Bella wird die stärkste Person und sie kann es mit Gegnern aufnehmen, vor denen selbst die geübtesten Personen eingehen würden.
    Auf mich wirkt es wie die Geschichte eines grauen Entchens, das am Ende zum Schwan wird. Und jetzt wo ich das schreibe, fällt mir gerade zum ersten Mal auf, dass vielleicht daher ihr Nachnahme "Swan" ist...


    Du hast es wirklich geschafft, im gegensatz zu vielen anderen, in dieses Werk einen Sinn hinein zu interpretieren... du gefällst mir : )
    Die meisten tun es nur als schnulze etc ab... aber ich glaube auch, dass tief in jedem Buch ein tieferer Sinn steckt...


    [SIZE=7]Und sei es nur die Psyche des Autors zu erkunden[/SIZE]

  • Vyserhad - Danke.




    Aus oftmals gegebenem Anlass:



    Ich frage mich eher, ob es ein internationaler Sport wurde, Twilight-Hater zu sein. Und ich hätte ohne jene wahrscheinlich nie etwas von Twilight oder Justin Bieber gehört. Bis heute habe ich auch keinen einzigen Song von ihm gehört, durfte ihn aber dank Hatern an jeder Ecke sehen. Als hätte man freiwillig Werbung gemacht. Denn es kommt nicht immer darauf an, zu sagen, etwas sei schlecht, es kommt auch darauf an, etwas kennenzulernen und Personen, die so etwas mögen, solche Dinge einfacher finden zu lassen.


    Twilight fasst ein Thema an, was schlicht gerne tabuisiert und ausgelacht wird: Schwäche zu zeigen. Es ist auch der Grund, warum Menschen so oft frustriert sind. In einer kämpferischen Gesellschaft ist es nicht angesehen, Gefühle zu zeigen und sie zu leben, wenn diese nicht als anerkannt gelten - unabhängig davon, wie schmerzvoll sie für manche sind. Stets sieht man "wenn du stark bist, lieben wir dich - bist du aber schwach, werden wir lachen". Es ist also nicht okay, "echt" zu sein, wenn dieses "Echt" Schwäche beinhaltet. Und ich bin mir sicher, dass fast jeder Momente im Leben hatte, in denen er einfach nur noch losheulen wollte und sich wegen dem Umfeld zurückhielt.


    Bella ist keine Person, die ein Auslach-Opfer werden sollte, nur weil sie keine Maske trägt und all ihr Leid auslebt. Sie stand hinter ihren eigenen Gefühlen und Vorstellungen. Sie wurde kein Teil einer runterschluckenden Zombie-Welt, sondern lebte ihre - für viele kitschig wirkende - Schwäche aus.


    Ich möchte damit nicht sagen, dies sei ein super Buch oder Film, aber diese permanent erscheinende Reaktion "stelle Menschen bloß, die ihre wahre Art zeigen", erschafft und verstärkt diese Art der Welt.


    Man stelle sich eine Welt vor, in der es gesellschaftlich okay wäre, schwach zu sein. Dann gäbe es diese wohl vielen bekannte Art von Gefühlsunterdrückung nicht, deren Hineinfressen einen wahnsinnig macht. Personen würden weniger in sich hineinfressen, Hass wachsen lassen und andere bekämpfen. Es wäre mehr Verständnis gegeben und es gäbe mehr offene Arme, in denen man weinen dürfte und über Ängste sprechen könnte.

    Personen müssten kein Macho sein und Kulturen würden nicht darauf basieren, sich aufgrund von Mängeln materiell durch Raub, Unterdrückung und mehr aufzuwerten. Jedenfalls nicht in dieser Weise wie heute. Aber viele Herabschauer bezgl. Gefühlen und Verhaltensweisen werden gerade Teil dieser gegenteiligen Welt.


    Denn wer sagte, Stärke sei der einzig akzeptable Weg zu leben? Warum sollte das wichtig sein? Warum kann es keine weiteren Lebensweisen geben?
    Bestimmt fühlte sich auch jeder so stark, die Welt zu retten, nachdem eine Beziehung auseinander brach, die einem sehr am Herzen lag. - Plötzlich ist vieles nicht mehr so kitschig, sondern emotional verständlich, wenn es einen selbst betrifft.


    Jeder Diktator hat seine Komplexe, die unter anderen Umständen wohl kaum so überbrückt werden würden wie es oft der Fall ist.
    Wollte schon jemand mal am liebsten einen anderen aus eigenem Frust heraus umbringen? Dass man es nicht getan hat, liegt an den Hemmmechanismen, die man hat, die aber bei anderen nicht unbedingt genauso ausgeprägt sein müssen. Im Mittelalter war es normal, zu töten, heute ist es verpönt. Aber wer sagt, dass jeder die gleichen Hemmschwellen entwickelt haben muss und andernfalls nicht lebenswert sei? Ich weiß, es klingt hart, aber Moralvorstellungen sind nicht selten auch Trendentwicklungen.


    Nur weil diese bei einem selbst gut ausgeprägt sind, heißt es nicht, dass man "so etwas" nicht auch schon mal gedanklich tun wollte.
    Ein Diktator wacht morgens nicht auf und denkt "ab morgen bin ich die gemeinste Person der Welt!". Er hat auch nur eigene Komplexe, die dazu führen, dass er mit Machtgehabe die eigene Kleinheit kompensieren muss. Jemand, der im Reinen mit sich selbst ist und sich mag, muss anderen keine Unterdrückung aufzwingen, um sich aufzuwerten. Der kann sich und das Leben komplett unabhängig genießen.
    Man schämt sich angelernt und versucht sich selbst davon abzulenken. Oft kommt man davon aber nicht los und befasst sich sein Leben lang mit dem Ziel, diesem Feld auszuweichen und sich dauernd selbst etwas zu beweisen, um sich nicht selbst zu enttäuschen. Denn enttäuscht von sich selbst, also schwach, kann man sich nicht mehr in die Augen schauen. Wieso eigentlich? Warum sollte so etwas abgewertet betrachtet werden? Wer sagt das?
    Wer weiß... würde ihn jemand in seiner Welt vorbehaltlos von Anfang an in den Arm nehmen und ihm zeigen, wie er sich auch schwach lieben kann, dann sähen viele Geschichtsverläufe womöglich anders aus.


    Aber unsere Welt ist gerade darauf getrimmt, die stärksten Helden, die schönsten Prinzessinnen und die lebensunwertesten Bösewichte zu haben, die man eher zum Feind erklärt und beseitigt, als dass man sich mit ihnen ehrlich auseinandersetzt und Probleme löst.
    Es geht mir hier vorwiegend darum, Schwäche oder Böse-Wirkendes nicht gleich auszusperren (nicht selten geht auch beides Hand in Hand), sondern statt des Spotts sich auf diese Sicht der Dinge einzulassen und gemeinsam eine Hand auszustrecken statt diese Dinge auszuschließen, bis es irgendwann "zu spät" ist und sich innerlich in manchen Vulkane entwickelt haben. Denn Personen, die auf Unterdrückung aus sind, geht es nicht selten richtig mies und sie wissen sich anders nicht zu helfen. Lösen kann man die Sache langfristig nicht mit Verbannung - dadurch verschwindet der Ursprung nicht - sondern mit Gesprächen, die einen (Vorurteile beiseite legend) umarmen, öffnen und Hilfswege zeigen, sodass Personen von den Dingen, an denen sie so stark haften, loslassen können, da sie etwas Neues finden, das ihnen Kraft gibt.
    Auch Religionen kann man nicht auslöschen. Es geht darum Zustände zu erzeugen, in denen man sich seelisch so wohl fühlt, dass man keine fanatischen Gedanken mehr braucht. Egal ob besessen von Religion, Macht, Wut oder sonstigem Wahn.



    Was ich hiermit anspreche, ist der Spott, der auf Twilight fällt, da diese Reihe gerade zu Beginn sehr viel Schwäche auf einen Präsentierteller legt und - wie erwartet - darauf rumgetrampelt wird.
    Das Buch ist kein Meilenstein, aber warum sollte man es auch daran messen? Lieblich wirkt es trotzdem nicht selten und es beschäftigt sich viel mit dem Ausleben dieses "Gefühlslochs". Doch die Reaktion gegenüber Schwäche zeigt doch genau, wo es in unserer Welt emotional stark knirscht und wo der Frust aus Abweisung heraus wächst.

  • Sorry, dass ich deinen Mega-Post auf dieses Zitat runterreduziere, aber das hier hat mich einfach gestört:

    Zitat

    Denn wer sagte, Stärke sei der einzig akzeptable Weg zu leben? Warum sollte das wichtig sein? Warum kann es keine weiteren Lebensweisen geben?


    Die Natur hat das so bestimmt. Das Leben ist ein Kampf, ein Kampf ums Überleben. Die Schlagworte Survival of the fittest und Struggle for life sind 100% treffend.
    Zugegeben, unsere heutige Gesellschaft ermöglicht Überleben trotz Schwäche, aber unserer heutige Gesellschaft ist ja auch nicht mehr natürlich.


    Eine Gesellschaft, wie du sie beschreibst, in der Schwäche vollkommen in Ordnung ist und es nicht nötig ist zu kämpfen, ist dem Untergang geweiht. Was treibt Menschen dazu an, imer alles zu verbessern, überall Bestleistungen vollbringen zu wollen und stehts für sich selbst und die eigenen Liben zu kämpfen?
    Schwäche wäre nicht als negativ abgestempelt, wenn sie es nicht tatsächlich wäre.
    Wer schwach ist stirbt! So einfach ist das leider.

  • Hach ja, die Biss- Bücher... Schönes Thema. :lol: Die Bücher sind ganz gut gelungen, habe sie vor der Verfilmung gelesen und war zuerst begeistert. Gegen ein bisschen Kitsch habe ich eigentlich nichts, aber das war mir dann doch zu viel. xD Ich hatte das Gefühl auf jeder zweiten Seite taucht mindestens einmal der Name 'Edward' auf. Meistens wie gut er aussieht, das er ja sooo geheimnisvoll ist und das ohne ihn alles doof ist. -.- Oh man, am Meisten hat mich glaube ich genervt, dass Bella keinen eigenen Willen mehr hatte.


    Schade ist auch, dass ich mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen konnte. Sie denkt ganz anders und an manchen Stellen kam es mir so vor, als wenn sie allein nicht denken könnte. :argh: Ich verstehe ihr Handeln und ihre Gedanken nicht. Edward ist mir auch nicht wirklich sympathisch, vor allem im 2. Band. Ist es nicht irgendwie unnormal, dass man einfach mal die Freundin sitzen lässt und ans Ende der Welt reist?? :ugly:


    Es gibt aber auch Charaktere, die ich sehr gern mag, zum Beispiel Rosalie und Laurent. Über Rosalie weiß man von Anfang an nicht so viel, was sie ziemlich interessant macht. Bei Edward weiß man leider sobald seine blasse Haut usw. beschrieben wird, dass er der Vampir und Bellas Lover ist. Im ersten Biss- Film kam es echt billig rüber, wie die Vampire in Slow- motion durch die Cafeteria gelaufen sind.


    Laurent ist mir auch sympathisch, hauptsächlich durch seinen Sarkasmus und seiner leichten Neigung zum schwarzen Humor. Irgendwie ist er schon genial. Schade, dass man nicht so viel über ihn erfährt.


    Generell finde ich Bücher besser als ihre Verfilmungen. (was nicht heißt, das ich keine Buchverfilmungen mag!) Es wird oft zu viel ausgelassen, wie auch bei 'Breaking Dawn'. Das Buch ist viel blutiger. Okay, Altersbeschränkung hin oder her, sie hätten echt nicht soo viel rausschneiden müssen.

    Wir haben alle was zu verbergen, oder?
    Von dem Moment an, an dem wir aufwachen und in den Spiegel sehen, biegen wir uns die Wirklichkeit zurecht.

  • Zitat

    Generell finde ich Bücher besser als ihre Verfilmungen. (was nicht heißt, das ich keine Buchverfilmungen mag!) Es wird oft zu viel ausgelassen, wie auch bei 'Breaking Dawn'. Das Buch ist viel blutiger. Okay, Altersbeschränkung hin oder her, sie hätten echt nicht soo viel rausschneiden müssen.


    Da hast du recht, aber ich denke, dass Twilight eine ziemlich gute Buchverfilmung darstellt... vor allem der erste... Bei anderen Buchverflílmungen läuft es mir da eiskalt den Rücken runter (HdR....)

  • Salev
    Also erstmal muss ich es loben, dass sich jemand mal für die Twilightreihe einsetzt - ich persönlich bin zwar bei weitem kein Fan davon, aber die ständige "haterei" kann einen schon ab und an auf den Kecks gehen, aber ich muss sagen, egal wie lang und ausführlich deine Verteidigung ist und wie viel Psychologie du da reinpackst - sie ist trotzdem eine einzige große Ansammlung von Widersprüchen!


    Punkto eins - Das was schon Mereko sagte:

    Zitat

    Das Leben ist ein Kampf, ein Kampf ums Überleben. Die Schlagworte Survival of the fittest und Struggle for life sind 100% treffend. Zugegeben, unsere heutige Gesellschaft ermöglicht Überleben trotz Schwäche, aber unserer heutige Gesellschaft ist ja auch nicht mehr natürlich. Eine Gesellschaft, wie du sie beschreibst, in der Schwäche vollkommen in Ordnung ist und es nicht nötig ist zu kämpfen, ist dem Untergang geweiht. Was treibt Menschen dazu an, imer alles zu verbessern, überall Bestleistungen vollbringen zu wollen und stehts für sich selbst und die eigenen Liben zu kämpfen? Schwäche wäre nicht als negativ abgestempelt, wenn sie es nicht tatsächlich wäre. Wer schwach ist stirbt! So einfach ist das leider.


    Punkt zwei:
    Du führst an, wie Twilight mit dem Thema "schwäche" spielt, dass man schwäche zulassen soll, und auch sie lieben kann... Wo? Wo soll das genau in der Geschichte vorkommen? Etwa da, als sich Bella in den Vampir verliebt, der nichtnur superschlau, superschön, superschnell und superstark ist - oder da, als Edward ihre Liebe erwiedert, weil sie der einzige Mensch ist, der (ich sag jetzt mal) "mächtig" genug ist, dass die Vampiersuperkräfte bei ihr keine Wirkung zeigen. Als dann mal die beiden getrennt waren, gibt es eine tolle Stelle, bei der Bella sich gegen den "schwächlichen" Menschen entscheidet, dem bei einem Horrofilm schlecht wird und wendet sich dafür an den übermenschlich starken Werwolf Jakob! Wenn irgendjemand keine schwäche akzeptiert, dann Bella!


    Punkt drei:

    Zitat

    Es geht mir hier vorwiegend darum, Schwäche oder Böse-Wirkendes nicht gleich auszusperren (nicht selten geht auch beides Hand in Hand)


    Wann? Als zum beispiel die "bösen" Vampire kommen und die dann ... naja so behandelt werden als wären sie böse? Oder als die Volturi als skrupellose Killer auftreten und dann skrupellose Killer sind? Appropos Volturi - wart ihr schonmal in Volterra? Das is ein winziges Kaff - ich glaub kaum dass sich da ein Vampirclan verstecken könnte... aber es is ja ein Fantasyroman und naja, da kann ich ein Auge zudrücken.
    Prinzipiell gibt es in Twiligth abgesehen von Bella, Edward und Jacob nur drei Typen von Charaktäre: Unschuldige Menschen, gute Übernatürliche, die aber (theoretisch) sowas wie eine Schattenseite haben, gegen die sie ankämpfen müssen und die Bösen. Solche eine Konstellationen kann man überall zu genüge, z.B. bei Zeichentrickserien am Samstagvormittag finden.


    Ich kann die Faszination für die Bücher/Filme nicht nachvollziehen - so wie ich die Sache sehe, handelt es sich bei Bella, Edward und Jakob um Psychopathen... um Stalker, die nachts ohne Erlaubnis in fremde Häuser eindringen und den Bewohnern beim schlafen zusehen. Es sind Personen, die sich mehrere male in Lebensgefahr begeben nur um im Adrenalinrausch die Silhouette des Geliebten zu sehen. Es sind Personen, die angeblich Leuten Lügen unterstellen, obwohl sie ja eigentlich deren Gedanken lesen können. Nach allem was ich gesehen und gelesen habe würde ich sagen, dass da einige eine Therapie nötig hätten! Versteht mich nicht falsch - ich habe nichts gegen Charaktere, die nicht perfekt sind, die Maken und Fehler haben (wie z.B. die Kids auf NGE) aber ein solcher Anti-Held sollte doch geläutert werden, bzw. seine Fehler und Ängst überwinden - bei Twilight wird jedoch das alles in einem gewissen Grad glorifiziert und verschönt!
    Romeo und Julia haben sich zwar aus Liebe auch jeweils selbst das Leben genommen - doch da war das ein Drama! Hier ist das gegenseitige "töten" ja erst richtige Beginn der Liebesgeschichte! Alles ist bingo-bongo und wenn jemand etwas völlig irres tut ist das romantisch! Das sind einfach Handlungsstränge, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann...


    Zuletzt noch zu den Hatern:
    Warum ist Twilight so ein großes Ziel für den Spott der Internetgemeinschaft? Erstens ist es eine Romanze - Zielgruppe sind hauptsächlich Frauen, eigentlich aber Mädchen. Die Onlinegemeinde ist jedoch extrem Testosterongeschwängert. Also eigentlich sollte das eine mit den anderen am Hut haben, aber Twilight "borgt" sich einiges aus dem Horror- und Fantasygenre, dass eigentlich auch hauptsächlich von Männern konsumiert wird. Diese ärgern sich jetzt a darüber, dass Figuren wie die diabolischen Vampire jetzt als glitzernde Schmusespitzzähne beschrieben werden UND b, dass diese Darstellung um einiges beliebter ist als die altehrwürdigen Untoten. Dies verstärkt sich dann natürlich noch durch den Hype, der immer meht anwächst, an dem die Hater natürlich auch Mitschuld haben, weil sie ja durch ihr geläster ständig Werbung machen. Beste Erklärung für ein solches Phänomen hat allerdings mal Samb in einem Video gebracht.
    Das hat nichts mit dem Thema "schwäche" zu tun, sondern einfach, weil es eine Romanze ist, die oft unnötig kitschig ist und das Vampirthema behandelt...


    Und weils so schön ist:

    Ja, ich trage auch dazu bei - der Kreislauf des Lebens (hat sonst noch jemand Elton John im Ohr?)

  • Zitat

    Zuletzt noch zu den Hatern:
    Warum ist Twilight so ein großes Ziel für den Spott der Internetgemeinschaft? Erstens ist es eine Romanze - Zielgruppe sind hauptsächlich Frauen, eigentlich aber Mädchen. Die Onlinegemeinde ist jedoch extrem Testosterongeschwängert. Also eigentlich sollte das eine mit den anderen am Hut haben, aber Twilight "borgt" sich einiges aus dem Horror- und Fantasygenre, dass eigentlich auch hauptsächlich von Männern konsumiert wird. Diese ärgern sich jetzt a darüber, dass Figuren wie die diabolischen Vampire jetzt als glitzernde Schmusespitzzähne beschrieben werden UND b, dass diese Darstellung um einiges beliebter ist als die altehrwürdigen Untoten. Dies verstärkt sich dann natürlich noch durch den Hype, der immer meht anwächst, an dem die Hater natürlich auch Mitschuld haben, weil sie ja durch ihr geläster ständig Werbung machen. Beste Erklärung für ein solches Phänomen hat allerdings mal Samb in einem Video gebracht.
    Das hat nichts mit dem Thema "schwäche" zu tun, sondern einfach, weil es eine Romanze ist, die oft unnötig kitschig ist und das Vampirthema behandelt...


    Ich denke, es wird heruntergemacht, weil es bekannt ist, aber nicht jedermans Geschmack trifft...


    Zitat

    Als dann mal die beiden getrennt waren, gibt es eine tolle Stelle, bei der Bella sich gegen den "schwächlichen" Menschen entscheidet, dem bei einem Horrofilm schlecht wird und wendet sich dafür an den übermenschlich starken Werwolf Jakob! Wenn irgendjemand keine schwäche akzeptiert, dann Bella!


    Film anschauen oder Buch lesen hilft, denn deine Aussage kannst du mal getrost ignorieren, schließlich wusste sie nicht, dass Jakob ebenfalls ein übernatürliches Wesen ist. Nein, sie hat ihn sogar verurteilt, als sie es erfuhr und davon ausging, dass er getötet hat...


    Zum Rest: Gut-Böse. Diese Klischees tauchen in fast jeder Geschichte auf. Doch das stellt hier nur die Rahmenhandlung dar. In erster Linie ist es eine Liebesgeschichte. Ein Mädchen trifft einen Jungen und verlieben sich. Das er ein Vampir ist und sie eine außenseiterin, die sehr anziehend auf ihn wirkt. Kommt es bekannt vor? genau, ein jeder Teeniefilm läuft so ab. Dabei ist Edward nun der Quaterback und Bella die neue, die sich erst einleben muss.
    Das ganze wurde, einfach weil Fantasy toll ist, in einen Fantastischen Rahmen gepackt. Warum kann sich keiner für ein neues, oder falls es das schon gab, neu angewandtes Konzept freuen? Warum immer nur altes? Das begreife ich nicht. An dem Konzepz der glitzernden Vampiren ist nichts auszusetzen. Auch die Volturi verleihem diesem viel Scharm. Die Szenerie der neuen Vampire als Vampirarmee, welche schon öfter aufgetreten ist...


    Zitat

    Ich kann die Faszination für die Bücher/Filme nicht nachvollziehen - so wie ich die Sache sehe, handelt es sich bei Bella, Edward und Jakob um Psychopathen... um Stalker, die nachts ohne Erlaubnis in fremde Häuser eindringen und den Bewohnern beim schlafen zusehen. Es sind Personen, die sich mehrere male in Lebensgefahr begeben nur um im Adrenalinrausch die Silhouette des Geliebten zu sehen. Es sind Personen, die angeblich Leuten Lügen unterstellen, obwohl sie ja eigentlich deren Gedanken lesen können. Nach allem was ich gesehen und gelesen habe würde ich sagen, dass da einige eine Therapie nötig hätten! Versteht mich nicht falsch - ich habe nichts gegen Charaktere, die nicht perfekt sind, die Maken und Fehler haben (wie z.B. die Kids auf NGE) aber ein solcher Anti-Held sollte doch geläutert werden, bzw. seine Fehler und Ängst überwinden - bei Twilight wird jedoch das alles in einem gewissen Grad glorifiziert und verschönt!


    Auch nur eine Handlung, die eigentlich als Normal angesehen wird. Wer würde bitte schön in einem Drame sich darüber beschweren, wenn der Liebste des Mädchens an dessen Fenster steine wirft...?


    Zitat

    Romeo und Julia haben sich zwar aus Liebe auch jeweils selbst das Leben genommen - doch da war das ein Drama! Hier ist das gegenseitige "töten" ja erst richtige Beginn der Liebesgeschichte! Alles ist bingo-bongo und wenn jemand etwas völlig irres tut ist das romantisch! Das sind einfach Handlungsstränge, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann...


    Was?

  • Ich habe die Bücher gelesen, als der Hype darum längst begonnen hatte, und werde nun einmal meine jugendliche Meinung kundtun. Stephenie Meyer ist keine herausragende Autorin, doch dass man sie aufgrund ihrer Arbeit niedermacht, kann ich nicht nachvollziehen - egal, wie schlecht man ihre Bücher auch finden mag. Der Grundstein für diese Trilogie hatte Potenzial, doch an der Umsetzung scheiterte es. Edward zu vollkommen, Bella zu schwach und unselbstständig, Spannung suchte ich vergeblich. In unserer heutigen Gesellschaft kann man Schwäche jedoch nicht mit dem Tod gleichsetzen, wie Mereko andeutete. Warum ist unsere Gesellschaft nicht natürlich, nur weil wir uns von anderen Lebewesen abgehoben haben und zivilisiert miteinander leben können? Nur weil du aufgrund eines Beinbruchs ein paar Wochen mit Krücken herumlaufen musst, wirst du nicht ausgestoßen, weil das ein Beweis deiner Schwäche ist. Du bist nicht zum Tode verurteilt, wenn du mal nicht stark sein kannst, denn wir befinden uns hier nicht im Tierreich.


    Doch in Twilight wurde alles enorm übertrieben; wie hinreißend doch alle Vampire seien und wie die schwache Frau ihrem Geliebten hinterher schmachtet. Da kann ich nur verstehen, dass viele sich nicht mit der Protagonistin anfreunden können - ich persönlich auch nicht. Trotzdem las ich es bis zum bitteren Ende, welches - was für eine Überraschung - ohne Spannung endete. Sowieso empfand ich den letzten Teil als den schlechtesten der Reihe; Bella leidet unter schrecklichen Qualen, welche Vampirnachwuchs mit sich bringen, nachdem ihr Ehegatte konsequent auf den Gebrauch von Verhütungsmitteln verzichtete. Lächerlich, mehr fällt mir dazu nicht ein.
    Doch letzten Endes verhalfen die Fans gleichermaßen wie die Hater der Trilogie zu dessen Image und auch dem Erfolg, welcher mit einherging. Denn die Hater machten unweigerlich darauf aufmerksam, während die weibliche Fangemeinde mich eher abschreckte als überzeugte.


    Zitat

    Original von Jeanne
    Dieses Buch hat mich gelehrt, in meinen eigenen Texten Aussehensbeschreibungen künftig radikal nüchterner zu gestalten. :xugly:

    Das würde ich so nicht sagen, denn es kommt stets darauf an, wie du das ganze inszenierst. Stephenie Meyer hat ihr Buch darauf ausgelegt; dass das nicht jedem gefallen kann, ist logisch. Doch wenn beispielsweise mein Charakter im RPG jemandem begegnet, der optisch attraktiv wirkt, werde ich das ohne Bedenken niederschreiben können; denn mein Stil ist nicht der Stephenie Meyer's.


    „For most men, time moves slowly, oh so slowly, they don't even realize it. But time has revealed
    itself to me in a very special way. Time is a rushing, howling wind that rages past me, withering
    me in a single, relentless blast, and then continues on. I've been sitting here passively,
    submissive to its rage, watching its work. Listen! Time, howling, withering!“
    ~Barnabas Collins

  • Zitat

    Bella leidet unter schrecklichen Qualen, welche Vampirnachwuchs mit sich bringen, nachdem ihr Ehegatte konsequent auf den Gebrauch von Verhütungsmitteln verzichtete. Lächerlich, mehr fällt mir dazu nicht ein.


    Da muss ich schmunzeln : ), du weißt aber schon, dass Vampire unbtereinander nicht verhüten brauchen, weil sie keine Kinder zeugen können g*. Warum sollte also irgendjemand an Verhütung denken, wenn es eigentlich nicht geht...


    Das es nun doch so für Bella endet wusste ja keiner...


    P.S.: Warum verteidige ich diese Buchreihe so? Ich denke, es liegt daran, wie man kleine Kinder verteidigt : ), sie können sich halt nicht wehren...

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