• Zitat

    Original von vyserhad
    Mhhh.... ich denke auch Fettleibigkeit ist eine Krankheit.
    Auch spielt der Suchteffekt spielt eine Rolle. Da kann der Willen so eisern sein wie er will, das kann man nicht wieder loswerden.


    Fettleibigkeit war mal das Schönheitsideal, Vyserhad. Seit Anbeginn des mehrzelligen Lebens fressen sich die Lebewesen den Sommer über fett um den Winter zu überstehen und auch noch die Nachkommen säugen zu können. Wir Säugetiere sind ganz einfach dazu verdammt, beim Essen fett zu werden und diejenigen, die ständig dafür bewundert werden, nicht zu zu nehmen sind eigentlich auch nur Abnormitäten des Lebens.


    Zitat

    Original von Midna:
    aber meistens - meistens - sind die Menschen ja unglücklich mit ihrer Figur, und da ist ein Leben mit Fettleibigkeit schon eine Qual, glaube ich...


    Das mag natürlich durchaus ab und an der Fall sein, doch was wäre die Alternative? In unserer kapitalistischen Welt besteht für viele einfach nicht die Möglichkeit, zwei mal pro Woche Sport zu betreiben, schon gar nicht wenn sie auch noch Kinder zu versorgen haben. So setzt auch der sonst so aktive Mensch einige Pfunde zu und die wieder los zu bringen, das ist meiner Meinung nach die Qual. Menschen, die dann sowieso sehr schlecht abnehmen, die haben dann zwei Möglichkeiten, wenn man eine Kosmetische Behandlung mal ausschließt: Einmal, einen äußerst spartanischen Lebenswandel einschlagen, auf jede Art von Genus verzichten oder sich daran gewöhnen und sich mit seinem Fett anzufreunden und das Leben genießen.
    Ich bewundere den stellvertretenden Direktor an unserer Schule immer wieder, wenn er auf seine Schuhe verweist und darauf, dass er nie Schnürsenkel dran hat. Es kommt einfach super rüber, wenn man sich vorne hinstellt und frei heraus sagt, "Seht her, ich bin FETT! Und ich steh dazu!"


    Aber klar, wenn man kein Selbstvertrauen hat, nicht abnehmen kann und ständig dafür gedisst wird, dann wäre es wohl am einfachsten, die ganze Grütze weg zu saugen. Dann bleibt es halt eine Kostenfrage...

  • Zitat

    Original von Nusma


    Genau darin liegt das Problem, immerhin schadet man jedem anders. Dem orthodoxen Pfarrer blutet mit Sicherheit das Herz, wenn er daran denkt wie viele Menschen in seiner Gemeinde auf ewig in der Hölle schmoren werden weil sie mit Ihresgleichen in die Kiste springen. Ist natürlich Schwachsinn, doch den Pfarrer bekümmert es schon.


    Und? Den Pfarrer bekümmert es, sein Herz blutet... Schön und gut, aber daran ist er wohl oder übel selbst schuld! Es sind nicht die Homosexuellen, die ihn dazu bringen über die Leute zu trauern. Es ist seine Religion, die ihn dazu veranlasst über Gleichgeschlechtliche Paare so einen Aufstand zu machen und die Religion ist (hoffentlich) eigenes Gedankengut; somit ist er es selbst, der sich schadet.Wenn du ein besseres (oder überhaupt irgendein) Beispiel findest inwiefern Homosexuelle der Gesellschaft schadet, bitte ich dich dies mit mir zu teilen. Ich werde es wiederlegen xD


    @Fettleibigkeit:


    Ich sehe da nicht wirklich das Problem. Wie Midna bereits erläutert hat, sollte man die Toleranz gegen einen dicken Menschen nicht auf Grund von Krankheiten oder der Fettleibigkeit an sich messen, sondern eher an seiner Einstellung dazu. Wer sich die ganze Zeit beklagt, kriegt von mir nur wenig Verständniss, wenn er nichts dafür tut. Dahin gegen bekommt jemand der überhaupt etwas dafür tut, egal ob mit Erfolg oder nicht, Anerkennung von mir. Und man mit nicht sagen, das es durch äußere Umstände unmöglich ist Sport zu machen.
    Man kann früher Aufstehen, um Sport zu machen. Man kann mit einem Fahrrad zu Freunden fahren, anstatt sofort das Auto zu nehmen. Man nehme die Treppe und nicht den Aufzug. Man kann von mir aus, die Aktentasche als Gewicht verwenden, wenn man will. Und wenn man wirklich keine Zeit hat, dan kann man umso öfter rennen.

  • Toleranz ist ein so schönes Wort. Wie schnell kann man sagen "Ach, tolerieren wir sein Verhalten" oder "Diese Tatsache tolerieren wir jetzt".


    Was ist die Bedeutung von Toleranz?


    Zitat

    Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen. Das zugrundeliegende Verb tolerieren wurde im 16. Jahrhundert aus dem lateinischen tolerare („erdulden“) entlehnt. Das Adjektiv tolerant in der Bedeutung „duldsam, nachsichtig, großzügig, weitherzig“ ist seit dem 18. Jahrhundert belegt. Ebenso die Gegenbildung intolerant, als „unduldsam, keine andere Meinung oder Weltanschauung gelten lassend als die eigene“. Der Gegenbegriff zu Toleranz ist die Intoleranz, in der Bedeutung „Unduldsamkeit“ im 18. Jahrhundert aus dem französischen intolérance entlehnt.[5]


    Quelle Wikipedia


    Aber sind wir immer und jeder Zeit tolerant? Ehrlich gesagt, gelingt es mir nicht immer.
    Ich sage zwar nichts oder zeige den Leuten extra die kalte Schulter. Mir kommen Gedanken, ja es können auch nur Vorurteile sein, in den Sinn. Und das beeinflusst mein Verhalten.
    Es ist schwierig zum erklären, ich hoffe es ist klar wie ich es meine ;-)



    Jetzt haben wir über dickere Menschen und Ausländer geredet (oder vor allem über das Thema Fettleibikeit ;-) ). Aber was ist mit der Toleranz über behinderte Menschen? Seien es körperlich oder psychische Behinderte, wie reagiert Ihr auf solche Menschen?


    Ich hatte früher als Kind ziemliche "Probleme" mit solchen Menschen. Mir taten sie einfach sehr Leid und ich hatte manchmal auch Angst vor Ihnen.
    Und heute macht es mir so gut wie nichts mehr aus. Sei es, weil ich einfach reifer geworden bin und ich selbst in einem Betrieb arbeite, in dem vor allem Behinderte eine Arbeit finden.


    Sie müssen hier nicht Kugelschreiber zusammen basteln oder Weihnachtskarten malen. Sie können hier richtige Arbeit erledigen. In der Küche, in der Bäckerei, in der Gärtnerei sogar auf einem in der Nähe liegenden Bauernhof können Sie arbeiten.


    Ich bin ehrlich, es gibt Leute die können einem auf den Geist gehen. Ich meine nicht, das sie nicht schnell arbeiten können oder man Ihnen bestimmte Dinge 10 mal erklären muss.
    Zum Beispiel hat es eine Mitarbeiterin, die einem in der Kaffepause ziemlich nahe kommt und einem immer berühren muss. Man muss ihr dann einfach sagen, das man dies nicht gerne hat (manchmal schmollt sie zwar, aber sie muss es einfach lernen).


    Aber ich sage mir einfach immer: Sie können nichts dafür. Auch wenn es eben manchmal nervig ist.

  • Für mich ist Toleranz die wichtigste Tugend und grundlegend im Umgang mit anderen. Den hohen Wert der Toleranz wird man wohl spätestens dann erkennen, sobald man einmal am eigenen Leib richtige Intoleranz zu spüren bekommt.


    Nusma hat im Thread einmal zwischen aktiver und passiver Toleranz unterschieden - ich weiß jetzt nicht, inwieweit dieses Thema abgehandelt worden ist, da die Diskussion doch sehr umfassend war und ich sie schon vor einigen Tagen gelesen habe -, aber ich halte diese Unterscheidung für nicht möglich. Interessiert man sich nicht für etwas, besser gesagt, nimmt man es nicht richtig wahr, kann man gar nicht tolerant sein, denn was man nicht bemerkt, kann man auch nicht tolerieren. Nimmt man den Umstand nun tatsächlich wahr und schenkt ihm keine Aufmerksamkeit, ist das für mich eher eine (harmlose) Form des Ignorierens. Man beachtet die Sache einfach nicht, das hat nichts mit Toleranz zu tun, was nämlich bedeuten würde, dass man darüber reflektiert, um es anschließend zu akzeptieren und respektieren. Ich gebe zu, die Übergänge sind da teilweise fließend.


    Tolerant zu sein heißt nicht, sofort alles ohne Hinterfragen lieb zu haben. Natürlich darf man seine eigenen Ansichten und seinen eigenen Geschmack haben - aber man sollte hin und wieder auch darüber nachdenken. Beim Beispiel, dass man den Austausch von Zärtlichkeiten bei einem homosexuellen Paar für ekelig hält, muss ich mich Heath anschließen (ich glaube jedenfalls, dass er das gesagt hat? xD) - wenn man das für ekelig hält, sollte man derselben Meinung sein, tut ein heterosexuelles Paar das Gleiche. Andernfalls sollte man ernsthaft darüber nachdenken, ob man hier nicht unbewusst die unterschwellige Ablehnung gegenüber Homosexuellen übernimmt, die in unserer Gesellschaft leider immer noch anzutreffen ist. Dabei ist es in beiden Fällen Liebe; wieso sollte sie plötzlich in der einen Situation verwerflich sein, in der anderen nicht? Ekelig finden darf man es (in beiden Fällen), das ist die eigene Meinung, man sollte nur so tolerant sein, zwischen den eigenen Interessen und denen anderer abzuwägen - also entweder höflich darauf ansprechen oder schweigen.


    Dass man Dinge, die sich jenseits der Legalität bewegen, kaum tolerieren kann, sollte klar sein. Wobei man da auch einschränken muss: Gesetze sind Konstrukte der jeweiligen Gesellschaft, ein Spiegel genereller Ansichten, daher sind sie nie absolut. Noch heute wird ja, um wieder obiges Beispiel aufzugreifen, Homosexualität in einigen Ländern gesetzlich geahndet, weil die Gesellschaft bisher nicht den Schritt geschafft hat, sich überholter Dogmen zu entledigen.


    Toleranz ist eng mit Akzeptanz und Respekt verknüpft, denke ich. Ich möchte akzeptiert und respektiert werden, so wie ich bin. Das schließt nicht aus, dass man mich kritisieren darf, im Gegenteil, denn das zeigt mir, derjenige macht sich Gedanken, gibt mir Hinweise, was mich eventuell voranbringen kann (dabei setze ich voraus, dass Kritik nicht nur ein Mittel zum Herabsetzen des Gegenübers ist, sondern sinnvoll gebraucht wird). Es muss mich auch nicht jeder mögen. Aber wer tolerant ist, der wird mich trotz persönlicher Differenzen für voll nehmen und normal behandeln, wenn es nötig ist; sonst kann man sich gerne aus dem Weg gehen, solange man einander nicht böswillig ausgrenzt (und dadurch vielleicht sogar schadet). Da ich mir das von meinem Umfeld erhoffe, versuche ich mich genauso nach diesen Grundsätzen zu verhalten. Wahrscheinlich gelingt mir das nicht immer, doch ich versuche zumindest an mir zu arbeiten und überdenke meine Anschauungen nötigenfalls auch.

    »Zeit entschwindet, Menschen scheiden ...

    In ewig wie des Wassers Fluss ...

    Zu königlichem Streben reift des Kindes Mut ...

    Junger Liebe Knospen erblühen groß und stark ...«

    – Shiek in »The Legend of Zelda: Ocarina of Time«

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