Aonuma will Zelda-Konventionen brechen

  • Puh, ich hab mir beim lesen so viel gedacht, ich hoffe, ich bekomme das alles irgendwie niedergeschrieben.


    Einleitend möchte ich sagen, dass Zelda zwar meine absolute Lieblingsreihe ist, aber dass ich die Spiele auch nicht für perfekt halte (mit Ausname vielleicht von MM. Weil es einfach bas beste Spiel der Welt ist. Period.) und zu jedem Teil (auch MM xD) eine saftige Kritik abgeben könnte, wenn ich wollte.


    Ich finde allerdings AUCH, dass man AB UND ZU einfach mal akzeptieren muss, wenn man nicht alles hundertprozentig perfekt findet. Bei dem großen Publikum, das die Zeldaspiele erreicht/erreichen soll, KANN man es nicht allen recht machen.
    Und manche Dinge, die mir persönlich nicht gefallen, machen die SPiele nicht zu schlechteren spielen.


    Fis wirklich nerviges Gelaber zum Beispiel macht weder sie als Charakter schlecht (ich habe das Gefühl, das finden viele, ebenso bei Navi) noch SS als Spiel. Sie nervt, klar, und manchmal fühlte man sich in OoT mit der blöden Eule zurückversetzt, aber das SPIEL bleibt gut.


    Ich weiß nicht mal so recht, welche Position ich vertreten soll. Ich würde mir wünschen, dass Zelda wieder etwas mehr wie früher wird. Aber was heißt das eigentlich? Seit dem Sprung in dreidimensionale Welten finde ich hat sich pro Spiel nur so viel getan. OoT die Zeit, MM die Masken, OoT den Wind, TP der Wolf, SS das Schwert. Eigentlich finde ich, ist das Gameplay ziemlich gleich geblieben.
    Was was würe ich tatsächlich ändern wollen? Denn ich finde, diese Spiele gehen runter wie Öl. Ich kenne wenig Spiele, bei denen ich explizit so viel Bock auf das zocken habe. Einige Spiele faszinieren mich wegen der Story, andere wegen des Gameplays. Selten habe ich beides. Ich finde, Zelda schafft genau das.


    Ich hab letzte Woche erst (viel zu spät) Enslaved: Odyssey to the West durchgezockt. Das Spiel wurde besonders wegen der Charakterentwicklung und des Motion Captures gelobt. Und ich muss sagen, Charaktere und Story waren überwältigend. Ohne dass ich IRGENDWAS im Spiel aktiv hätte beeinflussen können, war ich absolut gefesselt und wollte wirklich wissen, wie es weitergeht.
    Das Gameplay? Psha. Kletter- und Kampfpassagen. Die Kletterpassagen waren alle 100% vorgegeben. Bei dem Kampfpassagen konnte man entscheiden, ob man sneaky ist oder direkt draufhaut. Das war's aber schon.
    Aber wie gesagt: Die Charaktere haben es einfach gerissen. So sehr, dass ich das Spiel, obwohl es linear und, ja, wenig anspruchsvoll war, jederzeit wieder spielen.


    Und dann haben wir Super Mario. Seit knapp 30 Jahren rennt und hüpft er. Sonst nichts. Und noch immer kaufen Millionen von Menschen seine Spiele, weil es Spaß macht und funktioniert.
    Story? Bowser kidnappt Peach, was sonst?
    Samstag erst hab ich mit einem Kumpel angefangen, Super Mario Sunshine wieder durchzuzocken, zum oomphsten Mal.


    Ich finde, man darf sicht pauschal sagen, was besser ist als das andere. Man muss einfach mit völlig verschiedenen Kriterien da rangehen. Und ich finde, bei Zelda verhält sich das ähnlich. Meiner Meinung nach kann man Zelda nicht mit Skyrim oder Mass Effekt vergleichen.




    Ich kann dir nicht völlig zustimmen. Ja, OoT war freier als SS, und ich wünsche mir das Erkunden der Welt, wie wir es in OoT hatten, auch durchaus zurück. Das Gefühl, nach dem Kokiriwald in diese Welt losgelassen zu werden und überall hinlaufen zu können und überall gibt es was zu entdecken -- das war schon verdammt episch!


    Aber trotzdem muss ich mich fragen: Macht es echt so viel Unterschied, ob ich den Wald- vor dem Feuertempel mache oder nicht? (Und wie zur Hölle willst du den Feuertempel ohne Pfeil und Bogen durchspielen? Sind doch überall Augenschalter.)
    Ich hab offenbar kein großes Problem mit Linearität, zumindest was Tempel angeht. "Am Anfang steht ein Quest, am Ende steht ein Bosskampf, mittendrin machen wir Tempel." -- So funktioniert Zelda für mich. Ist es wirklich so schlimm, wenn man sich nicht aussuchen kann, welcher Tempel wann kommt? DAS zumindest ist mir ziemlich egal.


    Das einzige Argument, das ich mir gegen diese Linearität vorstellen kann, ist, dass man sich unfrei fühlt. Aber irgendwie finde ich, dass das ein schlechtes Argument ist, denn unfrei in dem Sinne ist man auch, wenn man gezwungen ist, einen Boss auf die und die Art zu besiegen. Manche Sachen müssen einfach vorgegeben sein. Ohne Regeln ginge ja auch nix mehr...


    Zitat

    Original von TourianTourist


    Ich finde ja gerade, dass die Begleiter auch zu den Konventionen gehören, die sie überdenken sollten.... ist es wirklich notwendig, dem Spieler einen Begleiter aufzubrummen, der einem so Sachen sagt wie "Meister, dies ist eine verschlossene Tür, suchen Sie nach dem Schlüssel" (und das obwohl man den Schlüssel schon hat xD)? Ich glaube nicht.


    Der Grund für einen Begleiter ist ja das Problem, dass Link nicht redet. Der Sidekick ist sein Sprachrohr. WW war das einzige Spiel, das da etwas mutiger war und Link mehr alleine rumrennen ließ. Dafür wurde man die ganze Zeit von anderen NPCs belagert. War der Kind of Red Lions gerade nicht zum erklären da, hatten wir Tetra, Makar oder Medli. Oder Ganondorf. Oder Jabun oder Valoo. Irgendwer war immer zum erklären da. Man war nie allein.
    Ist das so viel besser als einen Begleiter zu haben? Ich weiß nicht.


    Ich bin keineswegs PRO Begleiter an sich, denn "mein" Link in meinem Kopf ist ein einsamer Wolf (hat ja gut funktioniert...) der auf niemanden angewiesen ist.
    Aber in dem Fall hat das ganze dramaturgische Gründe und ganz egal wie sehr wir hoffen und beten, Nintendo wird diesbezüglich keinen Schritt zurück gehen. Videospiele sind schon lange neben Büchern und Filmen ein Erzählmittel geworden. (Weswegen wir, um noch mal auf Enslaved sprechen zu kommen, auf einmal Schauspieler und Filmdirector an Spielen mitentwickeln.)


    Und ich finde das super. Wenn ich mich wirklich, wirklich entscheiden müsste, würde ich mich immer für Videospiele entscheiden statt für Bücher und Filme.



    Zitat

    Nintendo geht immer vom dümmst möglichen Spieler aus, aber Zelda ist einfach ein Spiel, wo man auch mal ein bisschen sein Köpfchen einsetzen und nicht alles vergekaut bekommen sollte. Langsam aber sicher kann man sich nämlich als Zelda-Fan in seiner Intelligenz beleidigt fühlen, insbesondere in Skyward Sword.
    Wer halt nicht weiterkommt, kann ja jetzt im ach so tollen Miiverse um Hilfe fragen! xD


    Oh, aber mit Recht. :I Wir hier werden ja alle eingefleischte (Zelda-)Gamer sein, die wissen, wo der A-Knopf ist. Die wissen, wie man in einem Spiel über einen Abgrund kommt. Die wissen, nach einem Dungeon geht man zum nächsten.
    Aber es gibt Leute, die wissen das nicht. Ich hab einige sogenannte Casual-Gamer im Freundeskreis. Die sind mit Mariospielen schon überfordert. Die kommen nicht von alleine auf die Idee, dass man sich mit dem Enterhaken an Efeu hangeln kann. Die kommen nicht auf die Idee, dass man mit dem Dekublatt ein Windrad andrehen kann. Wenn ich ihen sage "Du musst A drücken!" gucken die aufs Gamepad und suchen den Button. Und die sind genauso 20+ wie ich es auch bin.


    Die Zeiten, wo Videospielen den "coregamern" wie uns vorbehalten war, weil alle anderen uns für Nerds hielten, sind vorbei. Das ist vielleicht gut. Aber andererseits müssen wir jetzt Seite an Seite mit den Newbs zocken.
    Und weil Publisher ihre Sachen verkaufen wollen, müssen sie die Sachen so machen, dass auch die damit klarkommen.
    Da können wir meckern so viel wir wollen, aber ändern wird sich das nicht.

  • fowo:
    Jeder fängt mal an. Auch wir haben mit Zelda irgendwann mal angefangen und mussten bestimmte Dinge erstmal kapieren. Mein erstes Zelda war Link's Awakening, wo ich beim ersten Durchspielen über drei Monate gebraucht habe, während ich das Spiel heute in vier Stunden durchbekomme, einfach weil ich damals mit den ganzen Zelda-Paradigmen noch nicht vertraut war und vieles einfach lange nicht gecheckt habe. Aber trotzdem hat man es geschafft, ganz ohne Tutorials, ganz ohne Helferlein, ganz ohne FAQs im Internet...


    Wenn Nintendo den Anfängern helfen will, schön und gut... aber das sollte den geübten Zelda-Spielern nicht im Wege stehen. Die ganzen Hilfe-Mechanismen sollten alle vollkommen optional sein. Wenn ich im Spiel keine Hilfe will, sollte ich es deaktivieren können!


    Es gab in Skyward Sword Situationen, wo Phai mir Rätsel regelrecht gespoilert hat, obwohl ich eigentlich noch drüber nachdenken wollte... das geht nicht klar! Wozu ein Spiel mit Rätseln machen, wenn einem die Lösung sofort vergekaut wird?


    Auch sollte man sich überlegen, ob Personen, die bereits bei Mario überfordert sind, wirklich die richtige Zielgruppe für Zelda sind. Wenn ich so blöd bin, dass man mir alles vorkauen muss, werd ich eh schnell frustriert und geh lieber wieder irgendein Ballerspiel zocken, wo ich nicht groß nachdenken muss. Diejenigen, die sich aber Zelda kaufen, eben weil sie gefordert werden wollen, werden mittlerweile nicht mehr bedient. Zelda ist ein Spiel, wo die Konsumentenschaft nach und nach abbaut... und das hat auch seine Gründe.


    Zitat

    Original von fowo
    Aber trotzdem muss ich mich fragen: Macht es echt so viel Unterschied, ob ich den Wald- vor dem Feuertempel mache oder nicht? (Und wie zur Hölle willst du den Feuertempel ohne Pfeil und Bogen durchspielen? Sind doch überall Augenschalter.)


    Nun, da schau nochmal nach. In der normalen Version von OoT gibt es im Feuertempel eigentlich nur einen Augenschalter, den man aber problemlos umgehen kann. D.h. man kann den Tempel durchaus als Erstes durchspielen. In Master Quest schaut das wieder anders aus, dafür benötigt man aber hier im Wassertempel nicht den Bogen...


    Es ist es jetzt so schlimm, wenn man die Verliese nicht in unterschiedlicher Reihenfolge spielen kann? - Das hängt davon ab, wie oft du das Spiel durchspielen willst. Beim ersten Durchspielen ist es sicherlich irgendwo weniger wichtig, in welcher Reihenfolge man die Verliese spielt. Meist spielt man sie auch in der vorgegeben Reihenfolge. Falls ich aber ein Zelda nochmal durchspiele, neige ich dazu, andere Wege zu gehen und zu experimentieren. Einfach weil sich hier der Wiederspielwert für mich erhöht. Und nichts ist wichtiger für ein Spiel wie der Wiederspielwert - aber moderne Zelda-Spiele haben kaum noch Wiederspielwert. Sowas wie Spirit Tracks zockt man nur einmal und nie wieder.


    Wichtiger find ich aber fast noch, dass die Verliese an sich nicht-linear aufgebaut sind. So dass man auch bisschen umherirren und nachdenken muss, wo es jetzt weitergeht. Mittlerweile folgt man ja nur noch einem geraden Kurs, wo es prinzipiell immer nur eine verschlossene Tür und einen Schlüssel gleichzeitig gibt. Im Gegensatz zu klassischen Verliesen, wo man durchaus öfters mal auch Entscheidungen treffen musste... Aber seit Phantom Hourglass ist ein absoluter Tiefpunkt im Design der Verliese erreicht. Primitiver geht es doch gar nicht mehr! Keiner kann mir erzählen, dass die Verliese in den letzten Teilen auch nur im Ansatz herausfordernd waren...

  • Zitat

    Original von fowo
    Die Zeiten, wo Videospielen den "coregamern" wie uns vorbehalten war, weil alle anderen uns für Nerds hielten, sind vorbei. Das ist vielleicht gut. Aber andererseits müssen wir jetzt Seite an Seite mit den Newbs zocken.
    Und weil Publisher ihre Sachen verkaufen wollen, müssen sie die Sachen so machen, dass auch die damit klarkommen.
    Da können wir meckern so viel wir wollen, aber ändern wird sich das nicht.


    Die Coregamer müssen Verständnis für die Anfänger haben. Das Problem ist die Entwickler haben vergessen was ein Optionsmenü, Schwierigkeitsgrade und Ja/Nein bedeutet. Ich erachte es als leicht für einen Entwickler im Optionsmenü die einfache Frage zu stellen ob man Hilfe möchte oder nicht. Ich will nicht andauernd mit dummen Gegnern oder nervigen Tipps aus der Spielerfahrung gerissen werden.


    Die Begleiter in Zelda würden mit der Option die Hilfe auszustellen mehr akzeptiert werden, da sie manchmal ihren Beitrag zur Story haben.

  • Zitat

    Original von TourianTourist
    fowo:
    Jeder fängt mal an. Auch wir haben mit Zelda irgendwann mal angefangen und mussten bestimmte Dinge erstmal kapieren. Mein erstes Zelda war Link's Awakening, wo ich beim ersten Durchspielen über drei Monate gebraucht habe, während ich das Spiel heute in vier Stunden durchbekomme, einfach weil ich damals mit den ganzen Zelda-Paradigmen noch nicht vertraut war und vieles einfach lange nicht gecheckt habe. Aber trotzdem hat man es geschafft, ganz ohne Tutorials, ganz ohne Helferlein, ganz ohne FAQs im Internet...


    Ja. Damals gab es aber auch noch keine Tutorials, keine FAQ, kein Internet. Wenn man Glück hatte, brachte Nintendo ein Lösungsheft raus. Oder sogar eine Karte! Es erschienen nicht jeden Tag zig Spiele für fünf verschiedene Konsolen. Wenn man ein Videospiel kaufte, WOLLTE man drei Monate beschäftigt sein! Ob wir die Geduld noch hätten heutzutage?


    Zitat

    Wenn Nintendo den Anfängern helfen will, schön und gut... aber das sollte den geübten Zelda-Spielern nicht im Wege stehen. Die ganzen Hilfe-Mechanismen sollten alle vollkommen optional sein. Wenn ich im Spiel keine Hilfe will, sollte ich es deaktivieren können!


    Es gab in Skyward Sword Situationen, wo Phai mir Rätsel regelrecht gespoilert hat, obwohl ich eigentlich noch drüber nachdenken wollte... das geht nicht klar! Wozu ein Spiel mit Rätseln machen, wenn einem die Lösung sofort vergekaut wird?


    Hier stimme ich uneingeschränkt zu! Hilfe einbauen, aber deaktivierbar machen. Einen schwierigkeistgrad einstellen können, wenn man so will. Ja, das finde ich, wär ein echt guter Kompromiss.
    Dass Fi teilweise tatsächlich schon geholfen hat, ehe man nachdenken konnte, war wirklich ätzend!


    Zitat

    Auch sollte man sich überlegen, ob Personen, die bereits bei Mario überfordert sind, wirklich die richtige Zielgruppe für Zelda sind. Wenn ich so blöd bin, dass man mir alles vorkauen muss, werd ich eh schnell frustriert und geh lieber wieder irgendein Ballerspiel zocken, wo ich nicht groß nachdenken muss. Diejenigen, die sich aber Zelda kaufen, eben weil sie gefordert werden wollen, werden mittlerweile nicht mehr bedient. Zelda ist ein Spiel, wo die Konsumentenschaft nach und nach abbaut... und das hat auch seine Gründe.


    Dass sehe ich so und das siehst du so. Aber Nintendo will am liebsten, dass JEDER MENSCH AUF DER WELT ZELDA SPIELT!!1 Weil das Geld bringt. Also muss man möglichst viele Leute erreichen.


    Andererseits muss ich sagen: Ich kaufe Zelda nicht, um gefordert zu werden. Bis SS kam, war Zelda für mich keine Herausforderung mehr. Ich spiel die SPiele im Schlaf. Es ist äußerst selten, dass ich in einem Spiel mal nicht weiterkomme, weil die Rätsel eben immer gleich sind, weil die Spiele immer gleich sind. -- Und das ist nichtmal Kritik! Never change a running system. Ich spiel's ja gern, weil es SPASS macht.
    Dass dann SS kam und ich völlig verzweifeln musste, weil ich aufeinmal a) immer halb tot war, weil alle Gegner auf einmal viel mehr abzogen und man sich viel mehr Mühe geben musste, zu decken (was ja sonst wirklich von alleine passierte! Ich hab den Dreh noch immer nicht raus) und b) ich auch nach 25 Jahren Fandom völlig überfordert damit war, eine Skultulla zu töten, dann ist das GROSSARTIG! Ich freue mich darüber! Das war so unerwartet und toll -- zuerst auch frustrierend, aber man ist doch kein Gamer, wenn man sich der Herausforderung nicht stellt. Ich konnte nicht mehr länger chillig im bett liegen beim Zocken, ich musste mich echt anstrengen. Ich fand, das war wirklich eine echte Verbesserung!


    In Sky Deep hatte ich dann wieder so ein Problem. Bis dahin war ich Moblins mit Schilden immer serh feige entgegengetreten, weil ich keine Lust hatte, mich damit auseinanderzusetzen, wie ich sie am besten besiege. Ich hab sie also die meiste Zeit einfach mit Bomben beworfen, bis sich das Problem erledigte.
    Dann stand ich in Sky Deep, mal wieder halb tot, der Tempel hatte bereits meine ganzen Reserven gefressen, ich hatte nichts zum heilen, ich konnte nur entweder in meinen Tod laufen oder komplett aus dem Tempel raus. Ich musste sehr strategisch und vorsichtig vorgehen, um diese Situation zu händeln.
    Genau für das liebe ich SS. Es hat insofern schon mit 'ner Menge Konventionen der Serie gebrochen.


    Zitat


    Nun, da schau nochmal nach. In der normalen Version von OoT gibt es im Feuertempel eigentlich nur einen Augenschalter, den man aber problemlos umgehen kann. D.h. man kann den Tempel durchaus als Erstes durchspielen. In Master Quest schaut das wieder anders aus, dafür benötigt man aber hier im Wassertempel nicht den Bogen...


    Es ist es jetzt so schlimm, wenn man die Verliese nicht in unterschiedlicher Reihenfolge spielen kann? - Das hängt davon ab, wie oft du das Spiel durchspielen willst. Beim ersten Durchspielen ist es sicherlich irgendwo latte, in welcher Reihenfolge man die Verliese spielt. Meist spielt man sie auch in der vorgegeben Reihenfolge. Falls ich aber ein Zelda nochmal durchspiele, neige ich dazu, andere Wege zu gehen und zu experimentieren. Einfach weil sich hier der Wiederspielwert für mich erhöht.


    Hmm, ja, das ist ein gutes Argument, das ich nachvollziehen kann. Aber ich finde, man muss noch zwischen dem ersten Spieldurchgang und einem Woederspielen unterscheiden. -- Wieder: ich kenne Leute, die spielen Videospiele nur einmal und verkaufen die Spiele dann...


    Zitat

    Wichtiger find ich aber fast noch, dass die Verliese an sich nicht-linear aufgebaut sind. So dass man auch bisschen umherirren und nachdenken muss, wo es jetzt weitergeht. Mittlerweile folgt man ja nur noch einem geraden Kurs, wo es prinzipiell immer nur eine verschlossene Tür und einen Schlüssel gleichzeitig gibt. Und seit Phantom Hourglass ist ein absoluter Tiefpunkt im Design der Verliese erreicht. Primitiver geht es doch gar nicht mehr! Keiner kann mir erzählen, dass die Verliese in den letzten Teilen auch nur im Ansatz herausfordernd waren...


    Ja, auch das versteh ich. aber ich finde auch, dass SS hier schon anders war als der Rest. Mir persönlich ist aufgefallen, dass die Tempel in SS anders waren als in den Spielen davor. Sie waren kleiner (räumlich), aber es gab pro Raum sehr viel mehr zu tun als bisher. In den älteren Spielen war es immer so, dass es unglaublich kleine Räume gab, durch die man aber quasi so durchlief, das war in SS anders. Ja, linear war es noch, aber ich konnte eine Veränderung im Prinzip sehen, was ich wirklich nur gutheißen kann. -- Und irgendwo muss man ja auch anfangen.


    Und dann gab es Sky Deep. Was hab ich Jubelschreie ausgestoßen. Das war einfach mal nur geil.


    Ich finde, das ist absolut eine silver lining. c:

  • Zitat

    Original von fowo
    Dass sehe ich so und das siehst du so. Aber Nintendo will am liebsten, dass JEDER MENSCH AUF DER WELT ZELDA SPIELT!!1 Weil das Geld bringt. Also muss man möglichst viele Leute erreichen.


    Momentan haben sie eher damit zu kämpfen, dass diejenigen, die früher Zelda toll fanden und es gekauft haben, daran nicht mehr interessiert sind. Sie haben versucht, Zelda zugänglicher zu machen in der Hoffnung, es würde sich besser verkaufen. Genau das Gegenteil ist aber eingetreten. Sie können Zelda so einfach machen wie sie wollen, es ist einfach kein Spiel, das vollends jeden ansprechen wird. Die, die es aber ansprechen sollte, werden durch den zunehmend geringeren Schwierigkeitsgrad abgeschreckt.


    Zelda ist nicht mehr das, was es mal war. Und die Leute spielen lieber Skyrim. Das Spiel mag in vielerlei Hinsicht schlechter als Zelda sein, aber es bietet einfach das, was die Spieler früher von Zelda geboten bekommen haben. Und es hat sich damit besser verkauft als das bislang erfolgreichste Zelda-Spiel, Ocarina of Time...


    Nintendo muss versuchen, die Konsumenten zurückzugewinnen, die an einem ordentlichen Fantasy Action RPG interessiert sind. Das sollte deren primäre Sorge sein.


    PS: Es heißt "Sky Keep", nicht Sky Deep. Der Dungeon ist wirklich toll, was aber auch daran liegt, dass er als einziger Dungeon im Spiel nicht-linear aufgebaut ist und zumindest ein wenig Nachdenken erfordert. Nicht-lineares Dungeondesign ist einfach das spielerisch interessantere.

  • Zitat

    Original von TourianTourist


    Momentan haben sie eher damit zu kämpfen, dass diejenigen, die früher Zelda toll fanden und es gekauft haben, daran nicht mehr interessiert sind.


    Kann man das so pauschal sagen? Ich hab gelesen, dass die Verkaufszahlen von SS schlechter waren als TP. Wobei auch nicht schlechter, nur langsamer. Weniger Leute, die's am ersten Tag gekauft haben und dann eher über Zeit. Ich hab auch von niemandem gehört, auch nicht von denen, die SS scheiße oder nur mäßig fanden, dass sie deswegen aufhören würden, die Spiele zu kaufen.
    Ich denke, die Verkaufszahlen von SS haben auch generell was mit der Konsole zu tun. Es hat mal wieder zu lange gedauert, die Konsole war schon wieder zu alt, viele Leute haben eher auf die Wii U gewarte.


    Zitat

    Zelda ist nicht mehr das, was es mal war. Und die Leute spielen lieber Skyrim. Das Spiel mag in vielerlei Hinsicht schlechter als Zelda sein, aber es bietet einfach das, was die Spieler früher von Zelda geboten bekommen haben. Und es hat sich damit besser verkauft als das bislang erfolgreichste Zelda-Spiel, Ocarina of Time...


    Ganz ehrlich sehe ich allerdings auch eine Entwicklung bei den Spielern, dir mir nicht gefällt. Stichwort Grafiknazis und Co. Wenn ich hier schon so oft lese, dass Leute sich über die kindische Grafik von TWW und SS aufregen, krieg ich schon zu viel. Grafik ist genauso Stilmittel wie Gameplay, und eine photorealistische Grafik sieht beeindruckend aus, ist aber keinerlei Stilmittel. Zelda ist immer darum bemüht, sich pro Spiel selbst neu zu erfinden. Aber ich glaube, viele Leute können sowas gar nicht mehr wertschätzen, und das find ich traurig.
    Außerdem sagtest du selbst, Zelda wird nie allen gefallen. Spiele wie Skyrim sind sehr darauf angelegt, genau das Kriterium zu erfüllen. Ich meine, ich hab's nicht gespielt, weil ich (ironischerweise) kein Interesse an solchen Spielen habe. Aber ich denke, hier zieht dasselbe Prinzip wie eben: "Zelda? Das sieht so kindisch und unrealistisch aus. Lieber Sykrim, da kann man metzeln!"


    Zitat

    Nintendo muss versuchen, die Konsumenten zurückzugewinnen, die an einem ordentlichen Fantasy Action RPG interessiert sind. Das sollte deren primäre Sorge sein.


    /sign
    Ich finde, SS hat sehr deutlich gezeigt, dass man versucht, wieder mehr in diese Richtung zu gehen. Das der Übergang vielleicht ein, zwei Spiele braucht, finde ich dabei gar nicht schlimm. Ein 100%iger Wandel wäre ein zu großes Risiko für Nintendo. Deswegen probieren sie pro Spiel ein bisschen aus, gucken, wie es ankommt, und entwickeln dann weiter.


    Zitat

    PS: Es heißt "Sky Keep", nicht Sky Deep.


    Natürlich. Mein Fehler. SS ist zu lange her. Ich muss es dringend wieder zocken, ich hattw viel zu wenig Zeit dafür... Ich liebe es nämlich wirklich sehr. Mit MM und TWW in meinen Top 3, absolut.

  • Kleiner Einwand mal an TourianTourist. Nicht alles was du schreibst entspricht so blind der Wahrheit wie du es verkaufst, zumindestens fehlt bei manchen Dingen noch der zusätzliche Grund:


    Skyrim besser verkauft als Zelda? Oh mein Gott wie kann das nur sein ... Ich meine OoT kam für N64 und 3DS, also nur für Nintendo ... wie kann da Skyrim nur mehr verkauft werden? PC, PS3 und XBox360 kann da wohl gerne ne Erklärung sein!


    Im übrigen mag Ich nochmal kurz daran erinnern das bei nem großen Online-Voting Skyward Sword Skyrim und alle anderen Spiele im Wettbewerb geschlagen hat! Was da natürlich mit reinspielte war die Wut von Zelda-Fans dass die Macher des Votings Skyward Sword offensichtlich weit unten sehen wollten, aber trotzdem gab es den Sieg für Skyward Sword.


    Im übrigen wird Skyrim inzwischen von VIELEN gar nicht mehr so hoch angesehen ... es hat ein Meer von Quests, wird aber dabei höchstens knietief.


    Du bist in vielem schlichtweg viel zu endgültig, verkaufst deine Meinung als die der Mehrheit und wirfst bei mir so die Frage auf, warum du überhaupt noch Zelda spielst. So vieles von dem was du anprangerst wird gar nicht so gehasst. Ich meine, du sprichst einige richtige Sachen an, dass will Ich hier nicht anzweifeln, aber du bist manchmal so extrem, sowohl in deinem Wunsch der Änderung (den dir keiner verwehren kann) als auch in deinem Begründungen warum die Zelda-Gemeinschaft das will (was mehr als 1mal weit übers Ziel hinaus geht).


    Hilfe des Begleiters optional machen? Ja BITTE, SOFORT!
    Begleiter abschaffen? Bitte was? TP ohne Midna? SS ohne Phai (mal angenommen sie wäre nicht immer nur am Rätsel verraten)? ST ohne Zelda? Ich glaube das ein Großteil der Fans wütender wäre wenn der Begleiter verschwindet, als wenn der Begleiter seine übertriebenen Tutorial-Hinweise und Tipps behält.


    Ja, das war mein grober Input ... nicht alles in der Zelda-Welt ist so verhasst, und damit dass hier auch nochmal zum Thema kommt: Deswegen glaube Ich auch das gar nicht so viele Zelda-Konventionen gebrochen werden werden.

  • Zitat

    Original von schleifenbaumj
    Du bist in vielem schlichtweg viel zu endgültig, verkaufst deine Meinung als die der Mehrheit und wirfst bei mir so die Frage auf, warum du überhaupt noch Zelda spielst. [...] als auch in deinem Begründungen warum die Zelda-Gemeinschaft das will


    Nun, es lag nicht in meiner Absicht, mir anzumaßen, für die Zelda-Gemeinschaft zu sprechen, wie sie online bei uns und in anderen Zelda-Communities existiert. Das tu ich ganz offensichtlich nicht, insbesondere hier auf ZE steh ich mit meinen (zugegebenermaßen durchaus extremeren) Ansichten meist alleine da, wie den meisten ja schon aufgefallen sein dürfte. :)


    Bei der aktuellen Zelda-Fangemeinde hab ich eher das Gefühl, dass sie sehr durchwachsen ist und jeder Zelda als völlig unterschiedlichen Gründen mag und spielt. So gibt es durchaus welche, die mit Wind Waker aufgewachsen sind und für die bei Zelda Story wichtiger ist als alles andere... also das komplette Gegenteil zu mir zum Beispiel. xD Und gerade weil die Fans auch teilweise ganz gegensätzliche Ansichten haben, wird es auch völlig unmöglich sein, die aktuelle Zelda-Gemeinde völlig zufrieden zu stellen...


    Weiter oben sprach ich aber auch nicht wirklich von der aktuellen Fangemeinde, sondern von Leuten, die gänzlich das Interesse an Zelda verloren haben. Sprich, die gar keine Fans mehr sind. Mir passiert es oft, dass ich mit Leuten ins Gespräch komme, die früher sehr gerne Zelda gespielt haben, aber den neuen Spielen (teilweise mit der Ausnahme von TP) rein gar nichts mehr abgewinnen können. Es reizt sie einfach nicht, während sie die Klassiker wirklich gern gespielt haben. Und sicherlich sollte es für Nintendo ein Ziel sein, ihre früheren Konsumenten zurück zu gewinnen. Oder nicht?


    Ich bin bei Zelda alte Schule, d.h. ich bin mit den Klassikern groß geworden und stelle diese meist über die neuen Teile. Einem wird dann gerne blinde Nostalgie vorgeworfen und wenn man mal was Schlechtes über die Aonuma-Ära sagt, kommen dann gleich so Sprüche wie "Warum spielst du überhaupt noch Zelda?". Ich bin leidenschaftlicher Zelda-Fan, aber entgegen meines Benutzertitels kein Fanboy, der alles schön und gut finden muss, was Aonuma da einem vorsetzt. Natürlich kann ich auch den modernen Zelda-Spielen etwas abgewinnen, sonst wär ich vermutlich nicht hier, aber wirklich voll and ganz zufrieden gestellt hat mich schon lange kein Zelda mehr. Und ich fokusier mich eben gern auf die Dinge, die man imho anders/besser machen sollte, damit Zelda wieder wirklich an Fahrt gewinnt (wobei ich durchaus auch versuche, auf die guten Dinge hinzuweisen, nur spielen die bei den News hier offensichtlich keine Rolle - es geht darum, was sich ändern muss).


    Die Frage, warum spielt man Zelda, ist natürlich eine wichtige. Oder warum man überhaupt spielt. Das sind Fragen, von deren Antwort die Existenz von Nintendo abhängt.


    Ich denke mal, ein sehr wichtiger Faktor bei Zelda ist der der "Exploration". Also, auf Erkundungstour zu gehen und eine Welt voll zu erforschen. Dörfer zu erkunden, mit Personen zu reden, Höhlen zu entdecken und dort Schätze zu bergen. Gepaart mit einer mittelalterlichen Fantasy-Welt hat das meist einen ganz besonderen Reiz und bietet einfach eine gewisse Romantik (im abenteuerlichen Sinne). Das ist sicherlich einer der Gründe, warum Leute Zelda spielen. Und besonders Spiele wie Ocarina of Time sind hier einfach stark.


    Und ich finde, hier hat Zelda leider doch sehr abgebaut. Skyward Sword ist da sicherlich das beste Beispiel. Ich fand den Wolkenhort sehr, sehr schön, es hat mir großen Spaß gemacht, das Dorf in vollen Zügen zu erkunden (besonders nachts, geile Atmo!)... aber das war es leider. Der Himmel war bis auf die Kürbisbar leider nahezu leer. Und die Oberwelten hatten eher so eine Art typisches Videospiele-Levelformat, das war teilweise mehr Mario als Zelda. Der Wald war sicherlich ganz geil gemacht, aber im Großen und Ganzen fand ich die Oberwelten nicht so berauschend. Wirklich das Gefühl, eine Welt frei zu erkunden hatte man hier nicht... Ich fand Skyward Sword hier sehr unbefriedigend und steh mit der Meinung nicht alleine da.


    Und die Nicht-Linearität, die ich immer und immer wieder anpreiße als das A und O, ist nur die Spielstruktur, die einer möglichst erkundungsfreudigen Spielwelt zu Grunde liegt. Das ist natürlich etwas, was die wenigstens wirklich bewusst wahrnehmen, um jetzt sofort die pöhse Linearität zu haten. Aber es gibt durchaus eine Reihe von Zelda-Fans, die das Problem in der Linearität erkannt haben, und ich zähl mich dazu.


    Exploration ist natürlich aber nur einer von ganz vielen Faktoren, die eine Rolle beim Erfolg von Zelda spielen. Aber in meinen Augen einer der wichtigsten.



    Zitat

    Original von schleifenbaumj
    Skyrim besser verkauft als Zelda? Oh mein Gott wie kann das nur sein ... Ich meine OoT kam für N64 und 3DS, also nur für Nintendo ... wie kann da Skyrim nur mehr verkauft werden? PC, PS3 und XBox360 kann da wohl gerne ne Erklärung sein!


    Im übrigen mag Ich nochmal kurz daran erinnern das bei nem großen Online-Voting Skyward Sword Skyrim und alle anderen Spiele im Wettbewerb geschlagen hat! Was da natürlich mit reinspielte war die Wut von Zelda-Fans dass die Macher des Votings Skyward Sword offensichtlich weit unten sehen wollten, aber trotzdem gab es den Sieg für Skyward Sword.


    Oh, toll, da kann sich Nintendo aber auf die Schulter klopfen, sie haben eine Onlineumfrage gewonnen! xD Da wird sich Iwata sicherlich mit Stolz dran zurück erinnern, wenn er denn demnächst abdankt... Sorry, dass ich hier den Sarkasmus raushängen lassen muss, aber eine Onlineumfrage bei GameSpot ist nun nicht wirklich relevant. Sieh mal, wieviel haben bei dieser Umfrage teilgenommen? So im fünfstelligen Bereich, wenn überhaupt? Wir reden hier aber von Verkaufszahlen im Millionenbereich. So eine Umfrage wird Nintendo wenig interessieren, am Ende zählt das, was sich verkauft.


    Und glaubst du wirklich, dass Skyrim nur so erfolgreich war, weil es auch für Xbox360 und PS3 raus kam? Die meisten Spiele erscheinen heute auf all drei diesen Plattformen, die wenigstens sind so erfolgreich. Davon mal abgesehen hat die Wii sich sehr gut verkauft und bot von der letzten Konsolengeneration den größten Absatzmarkt. Viele der größten Videospiele-Bestseller in den letzten 10 Jahren waren für die Wii. Nur warum ist Zelda nicht dabei...?


    Versteh mich nicht falsch, ich will hier nicht Skyrim anhimmeln. Ich hab's nicht mal gespielt, ich hab nur beobachtet, dass es durchaus sehr populär ist. Und dass es eben Leute gibt, die früher gern Zelda gespielt haben, jetzt lieber zu Skyrim oder Minecraft oder anderem greifen. Einfach weil diese Spiele das bieten, was Zelda früher geboten hatte und jetzt nicht mehr tut, wie eben eine erkundungsfreudige Welt.


    Ich bin davon überzeugt, dass Zelda sich viel besser machen könnte, als es jetzt mit den letzten drei Titeln (also Phantom Hourglass, Spirit Tracks und Skyward Sword) der Fall war. Diese Spiele waren sicherlich nicht das Nonplusultra in allen Belangen. Aber ich bin sogar davon überzeugt, dass Zelda locker mal die berüchtigte 10 Millionen-Grenze überschreiten könnte, wenn es wieder mehr auf die Prinzipien der Klassiker setzt und sich wirklich auf die Frage konzentriert "Warum spielt man Zelda?".

  • Ich bin ein wenig zwiegespalten ob Aonumas vollmundiger Ankündigungen. Zum einen finde ich die Intention, die Konventionen der Reihe zu hinterfragen (vor allem die der jüngeren Vergangenheit, die teils fragwürdige Resultate zutage förderten), durchaus eine gute Idee. Andererseits schwingt da natürlich die Frage mit, wie ernst man das Vorhaben nehmen sollte, denn so ähnliche Kommentare gab es bereits in der Vergangenheit. So sollte Twilight Princess das letzte Zelda seiner Art werden und Skyward Sword auch wieder alles ganz anders machen. Letzteres ist in gewisser Weise eingetreten, nur nicht so, wie es sich viele gewünscht hätten. Ich habe den Verdacht, dass man sich bei Skyward Sword sehr stark darauf konzentriert hat, das Spiel für etwaige Anfänger zugänglich zu machen, was dann in einem gemächlichem Einstieg, umfassenden Tutorials, einer ziemlich aufdringlichen Begleitperson und dem Shiekah-Hilfestein geführt hat, anscheinend. Irgendwie schien man der Auffassung zu sein, dass zurückgehende Verkaufszahlen der Zelda-Reihe daher rührten, dass die Spiele als eine der "hardcorigsten" Serien von Nintendo zu schwer für viele Spieler ist, woraufhin man dann eben solche Maßnahmen setzte. Das stieß natürlich viele gesottene Hardcore-Spieler zurecht vor den Kopf, wenn man so will.


    Ich finde, dass der "mangelnde Erfolg" (relativ betrachtet) der Reihe vor allem daher kommt, dass Zelda einfach unter Gamern nicht mehr die Markenmacht von früher hat. Von NES bis N64, so ziemlich, war Zelda sowas wie der Heilige Gral, quasi einer der größten und beliebtesten Profitipps unter Gamern. Danach, auch durch das gewaltige Erstarken der Playstation-Marke, baute die Marke popularitätstechnisch scheinbar ab. Ich glaube, dass der Schlüssel zu einem Zelda mit vielen Verkäufen, das auch viele durchspielen, darin liegt, ein episches, als Meilenstein geltendes Erlebnis zu schaffen wie es einst ALttP oder OoT war, und dieses dann auch gescheit zu bewerben. Skyward Sword hätte bei entsprechender Vermarktung als der Inbegriff des Motion Control-Zeitalters gelten können, aber es kam leider zu spät auf einer sterbenen Konsole heraus. Insofern hoffe ich, dass beim Brechen der Konventionen für ein neues Zelda das richtige Augenmerk auf die Bereiche gelegt wird, die tatsächlich eine Überholung brauchen. Denn auch wenn es anders ist, so hilft es der Zelda-Serie nicht weiter, den Tag-Nacht-Zyklus wegzurationalisieren oder auf eine Oberwelt zu verzichten. Was weg gehört ist vielmehr das Gefühl, dem sich viele Spieler ausgesetzt fühlen, angekettet zu sein oder an der Hand gehalten zu werden. Zelda war meist dann am besten, wenn es den Spieler nicht in eine Richtung geschubst hat, damit er weitergeht, sondern ihm einfach eine Welt eröffnet und zum Erkunden eingeladen hat; denn der Forscherdrang und der Wunsch, die Geheimnisse dieser Geschichte und der Welt zu lüften, haben den Spieler ganz automatisch dazu motiviert, dass er sich von selbst vorwärts bewegt hat.

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