Selbstverletzendes Verhalten

  • Oh, hey, hallo.
    Naja, wie ihr aus dem Threadtitel schon entnehmen könnt, geht es hier um das Thema ''Selbstverletzendes Verhalten.''
    Warscheinlich hat jeder dieses Wort schon einmal gehört, wenn auch in abgewandelter Form. [SIZE=7].. warum mache ich diesen Thread?..[/SIZE]


    Selbstverletzendes Verhalten tritt oft im Zusammenhang zu Depressionen auf, oft auch die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es gibt zahlreiche Varianten sich selbst zu verletzten, ebenso die verschiedensten Auslöser.
    Stress, Selbstbestrafung bei Fehlern, allgemeiner Druck oder einfach nur um emotionale Belastung verschwinden zu lassen. Auch bei Mobbing. Dies sind nur wenige solcher Auslöser. Hier mehr zum reinlesen:http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverletzendes_Verhalten


    Ich will euch nun fragen, wie steht ihr dazu? Findet ihr es ist tatsächlich ein Schrei nach Aufmerksamkeit und es ist komplett dumm sich dermaßen selbst zu verletzen? Oder findet es ihr verständlich sich bei emotionalem Druck den Schmerz mit Schmerz zu bekämpfen, wollt ihr den Betroffenen helfen?


    Und noch dazu: Ja ja, ich weiß ich bin erst 13 [T_T], es ist schon etwas komisch für mein Alter einen Thread über so ein ''extremes'' Thema aufzumachen, aber ich habe eine Freundin die dies macht und naja.. ~
    + ich hoffe auf eine.. schöne Diskussion..? :O_o:
    Oh und ich entschuldige mich für all' meine Rechtschreibfehler.. *hüstel*. Und.. es tut mir wirklich leid wenn ich einiges durcheinander gebracht habe oder dergleichen.. [SIZE=7]*geht sich schonmal in der Ecke schämen* ~.~[/SIZE] Und ich hoffe auf..keinerlei negative Reaktionen zu diesem Thema zu stoßen.

    Wenn dies geschah, würde jegliche Menschlichkeit aus ihm weichen und eine gefühlslose Killermaschine hinterlassen, nichts weiter als ein leerer Körper. Nur die Fassade eines Menschen. Dann würde Mord und Todschlag herrschen.

  • Ich hatte auch den ein oder anderen Freund der sich selbst verletzt hatte.
    Bei der einen war es eindeutig eine Mischung aus purer Verzweiflung und Schrei nach Hilfe. Die andere stand so dermaßen unter Druck (Schule und Familie) dass sie irgendwie Druck ablassen musste, auch sie hat so gesehen nach Hilfe geschrien.
    Jedenfalls habe ich Beiden geholfen, versteht sich von selbst finde ich ^^
    Nr. 2 habe ich zum Beispiel so lange belabert bis sie es weniger gemacht hatte... irgendwann wusste ich nicht mehr weiter, da sie nicht endgültig aufhören wollte damit und habe meine Mama gefragt, die hat die Mutter meiner Freundin drauf aufmerksam gemacht, der Stress der Familie ging weg... und für den Schulstress hat die Mutter meiner Freundin ihr einen Sandsack gekauft damit sie den vermöppelt und sich nicht mehr selbst. Hat ihr gut geholfen den Dampf so abzulassen.
    Meine erste Freundin habe ich leider nicht mehr wiedergesehen als sie die Schule verlassen hatte... angeblich ist sie in einer Psychiatrie gelandet.... da sie einen Nervenzusammenbruch hatte der nicht schön war... aber ich habe keine Ahnung ob das stimmt.....
    Ich hoffe nicht das es deiner... Freundin so ergehen wird.

  • Mir hatte sich vor Jahren eine Freundin anvertraut, die sich selbst verletzt hat. Bei ihr war es damals familiärer Stress als Auslöser. Ihre Familie waren in der Zeit auch die letzten Personen, mit denen sie darüber hätte reden wollen. Hatte mich zu der Zeit dann versucht in das Thema einzulesen, weil ich, obwohl wir uns nicht soo nahe standen, irgendwas tun wollte.
    Zum Glück hat sich das bei ihr (meines Wissens nach) wieder gebessert, ich selbst musste mir nämlich eingestehen, dass ich die "richtige" Art, ihr zu helfen, nicht wusste. Ich denke, da gibt es auch keine Patentlösung, jeder ist da anders.


    Falls du die Seite nicht schon gefunden hast (die wikipedia verlinkt auch darauf) kannst du mal hier reinschauen


    http://www.rotelinien.de/


    Wünsche deiner Freundin alles Gute.

  • Tja, ich frag mich zwar gerade, wozu dieser Thread hier sein muss, denn viel Diskussionsstoff gibt es zu dem Thema SVV im Grunde nicht, wie ich meine, aber wie auch immer.
    Meine "Meinung": Wie so oft kann man nicht verallgemeinern. Obgleich SVV auch teilweise schon eine Modeerscheinung ist/war würde ich es nicht gleich als Aufmerksamkeitshurerei beurteilen. Die Gründe können auch ganz andere sein, von Autoaggression bis zum tatsächlichen Hilfeschrei. Wie man Leuten hilft, die sich selbst verletzen, weiß ich aber nicht zu sagen, doch ich würde keinesfalls den Fokus auf die Verletzung legen. Es bringt niemandem etwas, wenn man ihn von der sichtbaren Tat abhält, viel eher geht es um die Gründe. Doch wenn es dann in Richtung Suizid geht, wird die Sache natürlich kritisch und das Umfeld sollte versuchen, direkt einzugreifen... Denn in den seltensten Fällen ist das Individuum sich wirklich der Entscheidung bewusst und sicher.
    Zu dieser Freundin direkt: Versuch einfach für sie da zu sein, hör ihr zu. Die Ergebnisse von SVV können unschön sein, doch es bringt wie gesagt nichts, die Probleme darauf zu reduzieren. Aber ist auch nur meine Ansicht ^^'

  • Ich erinnere mich, dass das in meiner Jugendzeit (das klingt als sei ich 80, okay) irgendwie schon so eine Art Trend war. Viele haben so auf normale Pubertätsprobleme reagiert, anscheinend wohl in dem Glauben, anders nicht genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. Oft habe ich auch von Bekannten, Klassenkameraden usw. ein einfaches "ja, das habe ich auch mal ausprobiert" gehört, was mich schon damals arg verwundert hat. Hatte schon so einen Status wie rauchen, im Prinzip.
    Nicht immer liegt also automatisch eine pychische Belastung oder gar Störung vor. Sollte das bei deiner Freundin aber der Fall sein, du wirst ihre Hintergrundgeschichte ja zumindest zum Teil kennen, dann ist es wahrscheinlich am besten, ihr zu helfen, den ersten Schritt zu gehen. Professionelle Hilfe halte ich da dann immer noch für wichtig und sinnvoll. Meist wollen sich die Betroffenen ja helfen lassen, aber wie gesagt, Hilfe beim ersten Schritt ist sicher nicht verkehrt.
    Alles Gute für sie!

  • @Elster
    Ja, meistens wollen diejenigen nicht aufhören, eher können nicht aufhören. Sie versprechen es dir vielleicht sogar, aber am Ende brechen sie das Versprechen.
    Ich hoffe das es deiner ersten Freundin jetzt soweit etwas besser geht.
    Nein, sie ist auf dem Weg der Besserung, das Mobbing in der Schule hat auch nachgelassen.


    @Manto
    Da hast du Recht, meistens gibt es keine richtige Lösung, jeder Mensch ist schlichtweg einfach anders. Gut das es sich bei ihr wieder gebessert hat.


    @All

    Zitat

    Tja, ich frag mich zwar gerade, wozu dieser Thread hier sein muss, denn viel Diskussionsstoff gibt es zu dem Thema SVV im Grunde nicht, wie ich meine, aber wie auch immer.


    Ich fühle mich jetzt komischerweise angegriffen, aber naja. O.O liegt warscheinlich an meiner gereizten Stimmung oder so.. T_T


    Stimmt, es bringt nichts wenn man einen davon abhält sich selbst zu verletzten, auf Dauer nützt das ja nichts, man muss aber die Probleme lösen um Besserung zu schaffen und das man irgendwann tatsächlich - mit professioneller Hilfe oder nicht - damit aufhört.
    Ja, die Ergebnisse sind wahrlich nicht schön, sie traut sich nichtmal mehr im Hochsommer bei 30 Grad im T-Shirt rumzulaufen, stets eine Jacke. Nicht schön.


    @Tetra
    Hm, das mit diesem Trend kenn ich doch irgendwo her.. Aber das nervt einfach nur wenn man mit Wunden rumläuft, die jedem zeigt, dann heult, nur weil man Aufmerksamkeit bekommen will. Die kann man auch anderweitig bekommen, ehrlich.
    Ja, also, wie gesagt, ihr geht es besser. ^-^


    @Thread-Thema
    Also, ich finde wenn es kein ''Trend'' ist, wie Tetra beschrieben hatte, ist es ernst zu nehmen und wenn man dann noch Depressionen bekommt, folgend von Suizidgedanken, ist es erst recht kein Spaß mehr. Häufig kommt es ja bei Mobbing vor und wenn man versucht so etwas zu verstecken und die Mobber es dann halt trotzdem irgendwie mitbekommen, wird es meistens noch schlimmer. Ich frage mich ob die irgendwann mal checken was für Folgen entstehen, bei ihren ''Späßen''.
    Aufjedenfall.. wenn man mitbekommt das einer aus seinem Bekanntenkreis/Freundeskreis so etwas tut.. versucht zu helfen. hört zu. Demjenigen vorzuhalten wie falsch das doch sei, das derjenige so etwas tut, macht es noch schlimmer.
    Meistens ist SVV nämlich kein Schrei nach Aufmerksamkeit, sondern nach Hilfe. Also helft demjenigen, so weit ihr könnt. Und wenn es so schlimm ist, das ihr euch ernsthafte Sorgen macht, sollte derjenige/diejenige professionelle Hilfe aufsuchen.

    Wenn dies geschah, würde jegliche Menschlichkeit aus ihm weichen und eine gefühlslose Killermaschine hinterlassen, nichts weiter als ein leerer Körper. Nur die Fassade eines Menschen. Dann würde Mord und Todschlag herrschen.

  • Ich finde den Thread hier eigentlich gut, solche Themen kann man eigentlich nicht oft genug durchsprechen :nick:


    Da ich psychische Krankheiten einfach schon vom medizinischen Standpunkt kennengelernt habe, halte ich Selbstverletzung in keinem Fall für ein bloßes "Schreien nach Aufmerksamkeit". Selbst wenn dem der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit zugrunde liegt, so zeugt es halt doch von ernsthaften Problemen, wenn man bereit ist, sich für "Negativ-Aufmerksamkeit" Schmerzen zuzufügen.


    Ich selbst hätte einfach nicht den Mut, mir selbst so Schmerzen zuzufügen. Für mich ist es unversändlich, wie es einen psychisch dermaßen erleichtern kann, sich selbst die Arme blutig zu schneiden; aber trotzdem würde ich jeden ernst nehmen, der so mit sich umgeht. Gerade weil jeder Mensch anders ist; der eine kommt locker mit Mobbing, Druck zu Hause und Stress mit dem Freund klar, beim anderen reicht schon eine Komponente. Da zu vergleichen und anzunehmen, es sei nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit - denn schließlich gibt es andere in der gleichen Lebenslage, die sich nicht ritzen - ist in meinen Augen daher niemals angebracht.


    Noch kurz anmerken wollte ich aber, dass nicht jeder, der sich selbst verletzt, zwingend wirklich gefährlich lebt. Das "Horizontalritzen" ist für gewöhnlich tatsächlich nur da, damit man sich wieder selbst fühlt; wirklich gefährlich wird's, wenn sich jemand der Länge nach den Arm aufschneidet :/

  • Mit diesem Thema habe ich in der Tat sehr viel Erfahrung und habe vor allem schon viele verschiedene Szenarien erlebt. Vorweg: Es gibt sehr wohl Leute bzw. Jugendliche, die sich Narben durch SVV zufügen, um aufzufallen und in gewissen Szenen akzeptiert zu werden. Das ist eine elitäre Geschichte, um auch ja "true" zu wirken. Dazu werden die Narben auch in aller Öffentlichkeit präsentiert, verstecken kommt nicht in Frage. Je dicker und länger, umso besser. Sowas gibt es leider wirklich und ist nicht nur eine Legende. Zum Glück sind das aber krasse Ausnahmefälle, welche aber leider dafür sorgen, dass die Krankheit nicht mehr so ernst genommen wird, wie man sie ernst nehmen sollte. Midna hat das schon gut erläutert. Entdecke ich entsprechene Narben, so denke ich auch nicht automatisch zunächst an reine Aufmerksamkeit, sondern forsche da schon hinterher.


    Ritzen bei unermesslichem Druck und Stress ist tatsächlich ein gegenwärtiges Thema. Damit geht jeder anders um. Das Ritzen dient in der Regel zum Druckabbau oder aber auch, um sich selbst zu zeigen, dass man noch Gefühle und Emotionen spürt , kurzum: dass man noch lebt. Das sind so die beiden gängigsten Faktoren (wobei es immer auf den Menschen ankommt).


    Dass viele Borderliner sich ritzen ist allerdings eine Legende. Es gibt natprlich welche, die das tun, aber die Zahl ist nicht höhger Derjenigen, die an anderen psychischen Krankheiten leiden.

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