Aonuma schaut auf Skyrim

  • Bethesdas Fantasy-Epos The Elder Scrolls ist spätestens mit ihrem aktuellen Teil Skyrim zu einer ernstzunehmenden Alternative zu Zelda geworden. Insbesondere das Gefühl, eine offene Welt frei zu erkunden, wird in neueren Zelda-Spielen öfters vermisst. Eurogamer hat dazu nun Aonuma befragt, ob er auf Spiele wie Skyrim oder Dark Souls schaut, um sich von diesen inspirieren zu lassen. Und hier ist seine Antwort:


    "Offensichtlich spiele ich auch andere Spiele, und mich interessiert, was Zelda Fans an dem Skyrim-Spielerlebnis mögen. Vielleicht gibt es einige Zelda-Fans, die sich etwas ähnliches von einem Zelda erhoffen."


    Allerdings betrachtet Aonuma die Spiele auf der Grundlage, welche Emotionen sie auslösen:


    "Aber ich schaue nicht auf die Technologie, welche diese Spiele ermöglicht hat. Ich schaue nicht darauf, was im Spiel passiert, sondern welche Gefühle es in mir auslöst, was mich bewegt und wie ich dieselben Emotionen in Spielern hervorrufen kann, die meine Spiele spielen."


    "Es ist nicht das, was man sieht, sondern das, was man fühlt, was einem näher ans Erlebnis bringt."


    Aonuma hat nicht die Intention, diese Spiele zu kopieren. Aber die Gefühle, die die Spiele bei ihm auslösen, dienen durchaus als Inspiration.



    Port Monee in Skyrim - Vielleicht hätte sich Aonuma hiervon inspirieren lassen sollen?


    Im Januar hatte Aonuma bereits angekündigt, dass die Verliese in Zelda für die Wii U wieder mehr Freiheiten bieten sollen. Vielleicht entstand dieser Schritt ja durch die Gefühle, die Aonuma beim Durchwandern der offenen Welt von Himmelsrand erlebt hatte? Wir werden es wohl nie erfahren...



    Quelle: Eurogamer

  • Der Herr scheint ja dutzende Interviews gegeben zu haben. Warten wir mal ab, wie viel Skyrim in Zelda U steckt.


    Ein bisschen Dark Souls in Zelda würde mir ja schon gefallen. Die große undurchschaubare Welt, dunkle Fantasy und fordernde Kämpfe - immer her damit.

  • Nur um drei (mögliche) Beispiele anzubringen, was die Gefühle angeht, auf die angespielt werden könnte:


    1. Nostalgie [in der TES Reihe wird inzwischen verstärkt wie auch in der Zeldareihe üblich auf "running gags" und bekannte Charaktere gesetzt - man nehme nur mal Mai'q den Khajiit oder die Sweet Role Dauerwitze, dazu unzählige Anspielungen in Skyrim auf andere Spiele (Pacman, u.a.); allein der Dragoborn DLC war ein einziger Rückgriff auf die "gute alte Morrowind" Zeit]


    2. Der Überraschungsfaktor und das kribbeln beim Erkunden weil man nicht weiß was hinter der nächsten Biegung lauert [fehlt in den letzten Zeldateilen zunehmend, wie ich finde - es bleibt im Großteil der Spielzeit beim Verfolgen eines roten Storyfadens, man absolviert Rätsel und schwerer werdende Kämpfe gegen altbekannte Gegner, nebenher darf man Ausrüstung aufstocken oder Schätze und Herzteile finden, das ist aber nur selten mit kleinen Geschichten verbunden (man denke nur an die Herzmedallien in SS, wodurch ein Großteil solcher "kleinen" Nebenaufgaben einfach verloren gingen); dazu gehört auch die Frage ob ein Spiel in abgeschlossenen Kapiteln aufgebaut ist, oder ob man jederzeit zurückreisen und Orte wiederbesuchen kann um evtl verpasstes nachzuholen]


    3. Der Wiederspielwert, der auch die Kreativität des Spielers fordert, wenn Rätsel auf verschiedene Arten gelöst, Gegner auf verschiedene Weise besiegt und Dungeons in freier Reihenfolge bespielt werden können; also allgemein die Spielerfreiheit in der Spielwelt


    Nur was mir so spontan einfiel, als alter TES - Fan. :D


    Danke fürs verlinken zum Artikel! Ich find sowas immer wahnsinnig interessant.


    Nachtrag: Ich sollte so spät keine Posts mehr schreiben, da muss ich immer zigmal korrekturlesen bis ich alles gefunden hab. :xugly:

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Der Herr scheint ja dutzende Interviews gegeben zu haben.


    Ja, quasi jede größere englischsprachige Gaming-Seite hat sich zur E3 ein exklusives Interview mit dem Mann gesichert... xD Ich wurde damit ganz schön erschlagen und hoffe mal, dass ich die interessantesten Punkte herausgefiltert habe und die vielen "Aonuma sagt..."-Posts nun erstmal ein Ende finden... xD

  • Also Skyrim ist mal ein ganz anderes Kaliber als zum Beispiel Zelda: Skyward Sword. Ich hatte eigentlich noch SS gezockt, als ich Skyrim kaufte, aber dann lag Zelda erstmal 3 Monate in der Ecke.


    Ich denke, dass was ich persönlich an TES immer sehr gut fand ist, dass es so viele Details zu haben scheint. Unter anderem hat jeder freundliche Char schonmal einen eigenen Namen, dann gibt es noch die ganzen Bücher, die riesigen Mengen an Städten und Dörfern. Das einzige was mich im Vergleich zu Oblivion wirklich gestört hat ist, dass es keine wirkliche Hauptstadt gibt und man kommt sich sehr verloren vor, wenn man das Spiel neubeginnt. In Oblivion kann man sich dann erstmal in der Kaiserstadt austoben, in Skyrim kommt man in irgend nem Kaff raus, wo der Hund begraben liegt.


    Jedenfalls hat das alles Zelda nicht, besonders nicht Skyward Sword, wo es nur eine kleine Stadt gibt.



    Zitat

    1. Nostalgie [in der TES Reihe wird inzwischen verstärkt wie auch in der Zeldareihe üblich auf "running gags" und bekannte Charaktere gesetzt - man nehme nur mal Mai'q den Khajiit oder die Sweet Role Dauerwitze, dazu unzählige Anspielungen in Skyrim auf andere Spiele (Pacman, u.a.); allein der Dragoborn DLC war ein einziger Rückgriff auf die "gute alte Morrowind" Zeit


    Ich wünschte das hier würde er sich für Zelda zu Herzen nehmen. Dann gäbe es nämlich garantiert unter anderem ein Wiedersehen mit diesen netten Leuten hier:


  • Oh mann, lieber nicht. :( TES ist doch eher die Antithese zu Zelda - kein starker Storyfaden, viele austauschbare Charaktere, viele lahme Nebenquests und ein eher klobiges Gameplay. Oh, und Bugs, Bugs, Bugs!
    Damit möchte ich nicht sagen, dass ich TES hasse oder so - ich spiele die Teile seit Morrowind (Daggerfall liegt auch noch rum, aber nie gespielt). Trotzdem finde ich die nie so toll wie Zelda, was einfach daran liegt, dass es eben nicht fokussiert ist sondern viele Freiheiten bieten will. Aber wenn ich mich z.B. in 20 Höhlen verlaufen kann, von denen aber 18 relativ austauschbar sind, dann ist das für mich kein Mehrwert.
    Ich hoffe, da schaut er sich nicht zu viel ab... Sollte sich lieber sowas wie Deus Ex: Human Revolution, Dishonored und sowas angucken ;)
    In Twilight Princess gab's doch schon das Geheule, dass die Welt zu groß und leer war. Ich fand die Orte und ihre Shops etc. da aber sehr gut! Das kombiniert mit den Dungeon-artigen Umgebungen von Skyward Sword wär doch schon prima. :)

  • Oh ja Deus Ex und Dishonored finde ich gute Vorschläge: Richtig düstere Welten voller zwielichtiger Gestalten, schleichende Meuchelmorde und moralische Entscheidungen. Aber ich glaube das will sonst keiner :D

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Oh ja Deus Ex und Dishonored finde ich gute Vorschläge: Richtig düstere Welten voller zwielichtiger Gestalten, schleichende Meuchelmorde und moralische Entscheidungen. Aber ich glaube das will sonst keiner :D


    Nun, ich habe Deus Ex und Dishonored noch nicht selbst gespielt - aber gegen moralische Entscheidungen, die das Spiel beeinflussen und dustere Welt hätte ich nix einzuwenden :D


    Zitat

    In Twilight Princess gab's doch schon das Geheule, dass die Welt zu groß und leer war.


    Das war das Problem. Ich mochte Twilight Princess wirklich sehr, aber an manchen Stellen war es wirklich zu leer und zu weit; es gab für diese große Welt zu wenig geheimes was man hätte erforschen können. Verschenktes Protenzial. Ich meine, die Stadt war voll von Menschen, war lebhaft (auch wenn es da wenig zu tun gab, bzw. nix). Aber der Eindruck war toll. Ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn sie mal mehr Städte und Dörfer einbauen.

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Oh ja Deus Ex und Dishonored finde ich gute Vorschläge: Richtig düstere Welten voller zwielichtiger Gestalten, schleichende Meuchelmorde und moralische Entscheidungen. Aber ich glaube das will sonst keiner :D


    Nö, Zelda sollte schon auch Zelda bleiben. Ich denke, viele mögen es, wenn Zelda etwas düsterer wird, wie zum Beispiel in Majora's Mask. Aber Leuten dann hinterrücks die Kehle durchzuschneiden und alles mit Blut zuzukleistern, ist sicherlich nichts, was man von Zelda erwarten will und sollte. xD


    In der Richtung gibt es auch so viele Spiele... Wenn du sowas magst, wirst du bereits reichlichst bedient.



    Und Entscheidungen, die das weitere Spielgeschehen beeinflussen, sind auch gar nichts, was ich persönlich in Zelda will. Ich bin 100%-Spieler und solche Dinger zerstören quasi die Möglichkeit eines perfekten Spielstands. Hier haben mich schon allein die einfachen Sidequests in Skyward Sword gestört - man hat halt immer das Gefühl, dass man etwas verpasst hat, egal wie man sich entscheidet. Nervig.

  • War jetzt auch ein bisschen überspitzt runtergebrochen, da ich die Vorschläge überraschend unkonventionell fand :D Von hinten Abmurksen ist nichts was ich in einem Zelda will.


    Die anderen Punkte will ich schon. Moralische Entscheidungen kommen in einem Spiel wie Zelda gut, da es mittlerweile eh keine gute Geschichte mehr zu erzählen hat, und man dementsprechend solche Spielereien als Aufwertung einsetzen kann.



    Seichte Dark Fantasy fand man reichlich auch in OoT - das hätte ich gerne wieder. Sowas wie eine zombiefizierte Hyrule-Stadt oder alles was an üblem Kram in Kakariko abging gabs später nie wieder in einem Zelda (außer dem direkten Nachfolger MM).

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Die anderen Punkte will ich schon. Moralische Entscheidungen kommen in einem Spiel wie Zelda gut, da es mittlerweile eh keine gute Geschichte mehr zu erzählen hat, und man dementsprechend solche Spielereien als Aufwertung einsetzen kann.


    Die Zelda-Klassiker boten eigentlich kaum Story, aber dafür jede Menge interessantes Sagengut, was die Spiele umsponnen hat und die Spieler fasziniert hat.


    Das Problem bei den modernen Zelda-Spielen ist, dass die Story komplett um die einmaligen Gameplay-Features herum entwickelt wird. Aonuma möchte Züge in Zelda haben, also wird in Hyrule geschaffen, welches mit magischen Schienen eingedeckt ist. Und man weiß, dass dies all keine Bedeutung mehr haben wird, weil wahrscheinlich kein anderes Zelda nochmal Züge nutzen wird. Die Stories sind sehr künstlich und meist ohne weitere Bedeutung für das Zelda-Universum.


    Davon muss man wegkommen. Da hilft auch nichts, irgendwelche "Spielereien als Aufwertung" einzubauen. Sowas macht Nintendo schon die ganze Zeit und keiner findet es gut. Hier muss sich fundamental etwas ändern.

  • Ich hatte die beiden Spiele eigentlich eher in Hinblick auf den Detailgrad und die Größe der Umgebungen, die Dynamik der Kämpfe und die Fülle und Art der Nebenquests vorgeschlagen :)
    Und wer in Twilight Princess die Welt schon zu leer fand, wird halt mit Zelda: The Skyrim Sword auch nicht glücklicher.
    Moralische Entscheidungen und Meuchelmorde finde ich für Zelda auch eher unpassend. Link ist doch immer ein Guter :engel:


    übrigens, Thema Gewaltgrad und Handlungsfreiheit: Ich hab im eigenen Spieldurchlauf bei Deus Ex und Dishonored nichts davon gemerkt, dass es FSK 18 Titel sind. Einfach aus dem Grund, weil ich dort niemanden töte, wenn es sich vermeiden lässt. Erst als ich dann Aufnahmen von anderen gesehen habe, hab ich gemerkt, dass man das Spiel auch verflixt blutig spielen kann :O

  • Stimmt, dass Nitendo ständig Spielereien und Gimmicks einbaut, aber nur im Gameplay-Bereich. Moralische Entscheidungen gehen da ja eher in den Story-Sektor - da erlebt man seit 15 Jahren seitens Nintendo ja eigentlich keine großen Neuigkeiten. Marios Story mit allem drum und dran hat sich sogar seit dem NES nicht verändert.


    Aber moralische Entscheidungen sind auch eigentlich nichts, was ich in einem Zelda brauche. Eine ordentliche Handlung allein macht da in jedem Fall mehr her. Aber ich habe die arge Befürchtung; so lange die aktuellen Köpfe bei Nintendo in der Spitze der Entwicklung sitzen, wird sich da nicht viel tun. in 10 Jahren kann man ja vielleicht auf Besserung hoffen.


    Ich habe kürzlich gehört, alle auf der E3 vorgestellten Titel (Donkey Kong, Mario, 3DS-Zelda) könnten optisch auch einfach ein und das selbe Spiel sein. Dadurch, dass man bei Nintendo bei jeder neuen Gameplay-Idee einfach ne Münze wirft, in welchen der etablierten Titel man sie einbaut, werden sie charakterlos und gleichen sich nach und nach an.


    Man muss ich sich einfach mal die Prämisse der Top-Titel vor Augen führen; Link - Muss Prinzessin Zelda retten und dafür den Bösewicht Ganon besiegen, Mario muss Prinzessin Peach retten und dafür den Bösewicht Bowser besiegen. Das hat sich nie verändert und steht storytechnisch ungefähr eine Stufe hinter Pong.

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Man muss ich sich einfach mal die Prämisse der Top-Titel vor Augen führen; Link - Muss Prinzessin Zelda retten und dafür den Bösewicht Ganon besiegen, Mario muss Prinzessin Peach retten und dafür den Bösewicht Bowser besiegen. Das hat sich nie verändert und steht storytechnisch ungefähr eine Stufe hinter Pong.


    Also das Link Zelda retten muss kam jetzt eigentlich doch recht sehr spät in den Spielen oder auch nur manchmal vor. In Ocarina of Time musste man Zelda nicht von Anfang an retten, das kam erst so gegen Ende vor. Twilight Princess im Grunde genommen das selbe. In Skyward Sword musste man regelrecht Zelda verfolgen bzw. suchen, die Rettung kam erst mitten im Spiel vor.


    Super Mario braucht auch keine Story, es ist ein Jump 'n' Run und da ist die Story nur Nebensache. Ich kenne niemanden, der Super Mario nur wegen der Story spielt. Aber auch hier liegst du wieder falsch.
    In Super Mario Bros. 2 musste man Peach nicht retten. In Super Mario Sunshine, eher so gegen Ende - Hauptstory war seine Unschuld zu beweisen und die Insel zu säubern. In Super Mario Galaxy musste man praktisch Rosalina helfen die Sternenkraft zurückzuerlangen, damit man Peach retten kann und Bowsers Plan ein 1000 jähriges galaktisches Imperium zu vereiteln.
    Das neue Super Mario-Spiel ist ebenfalls ein Beispiel: Peach ist ein spielbarer Charakter.
    Wenn man ein Super Mario-Spiel mit Story möchte, kann man auch Paper Mario spielen ;-).


    Was Zelda eigentlich braucht, ist einfach eine "flüssigere" Handlung, alles muss wie Zahnräder "ineinander zusammenhaken".


    Aber das Standard-Gameplay von Zelda ist schon gut genug, dass man sich auch auf die Story konzentrieren könnte. Wenn man es so betrachtet, haben alle Zeldas eher eine weniger gute Story.


    Naja.


    Liebe Grüße
    - Kikatzu, der Keatonfuchs

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