Beiträge von Lacron

    Schleichfahrt bleibt für mich das beste Spiel, welches ich jemals spielte. Die Story war so dicht, wie Wasser bei 12.000 m Tiefe, die Atmosphäre so düster wie das Challenger Tief und doch so heiß wie ein glühendes Magnesiumgeschoss, die Sprüche flutschig wie ein geöltes Torpedorohr. =)
    Zu seiner Zeit hatte es die erste echte 3D Grafik, aber die ist es nicht mal, welche es so toll macht (so hübsch war sie nicht einmal). Es war einfach das Gesamtpaket. Man bekam gleich eine ganze Welt mitgeliefert. Schon das normale Handbuch war vollgepackt mit nützlichen und tollen Hintergrundinformationen, aber dazu gab es noch ein ganzes Büchlein, dass die Geschichte der Welt Aqua und ihrer Bewohner erzählte. Dabei war das Ganze noch nicht mal so unrealistisch. Die Macher hatten sich, wie gute SciFi Autoren auch, neben all der Fiktion von echten Entwicklungen und Strömungen inspirieren lassen und der Welt so einen besonderen Touch verliehen. Der Dipolantrieb ist gar nicht mal zu sehr daher gesponnen (geht annähernd in die Richtung eines magnetohydrodynamischen Antriebs) und Superkavitation letztlich heute für Torpedos schon möglich, aber auch die politische Situation, welche die Welt vernichtete war geradezu prophetisch. Ein Atomkrieg, ausgelöst zwischen Indien und Pakistan und wenige Jahre nach dem Spiel testet letzteres ganz offiziell seine Bombe und die Spannungen nahmen zu und heute fürchtet man das fanatische Spinner in der Region ebendiese in die Hände bekommen könnten.
    Auch überlegt man schon seit langem, wie sich die Rohstoffe der Tiefsee ausbeuten ließen und das Konzept von Unterseestationen ist nicht wirklich neu, wird aber immer wieder angedacht.

    Wirklich knapp dahinter rangieren bei mir Wing Commander (I und II) und TIE Fighter (mitsamt Addons). Das sind ebenso perfekte Geschichten, atmosphärisch toll erzählt und ich bin nun mal vor allem ein Freund dieses speziellen Simulationsgenres.

    Reine Spielzeit 56 Stunden und einige Zerquetschte für den einfachen Modus. Angefangen hab ich um den 20.11. und beendet gestern Abend. Ich spiele aber auch nur ab und zu. Als Arbeitnehmer hat man eben doch andere Verpflichtungen. Außerdem musste ich zwischendrin noch Skycrawlers zuende bringen. Ob ich den Heldenmodus spiele, ma sehen. Angefangen hab ich ihn und Ghirahim nervt mich grad wieder.

    Sehr schönes Spiel mit einem tollen Ending, bei dem man auch den Abspann abwarten sollte. Dennoch unterliegt es einigen Strömungen, die mir an modernen Spielen nicht gar zu gut gefallen (vor allem das Level-/Weltdesign ist eben doch zu linear und könnte freier und abwechslungsreicher sein).

    Was mir beim späteren Verbannten irgendwie zu Beginn einmal half, war den mittleren Luftstrom zu nutzen, der einen sehr weit über den Krater trägt. Dann auf den Kopf gesegelt und so rasch wie möglich den Stein reingeprügelt. Klappte aber nur beim ersten Versuch. Beim zweiten Versuch hat er mich abgeschüttelt. Dann brauchte es die Bombe, damit er still hält. Aber so hatte ich schon etwas Zeit gewonnen, da ich ihn einmal erwischt hab, als er noch am Anfang der Rampe war.

    Wirklich nervend finde ich eigentlich Ghirahim in allen Varianten. Fänd es toll, wenn Link auch mal mit dem Schwert blocken könnte, wäre realistischer.

    A Clash of Kings, Band 2 der Reihe Song of Ice and Fire von George R. R. Martin.

    Ich kann die zweite Staffel der HBO Serie Game of Thrones nicht abwarten, also lese ich schon mal das Buch. Es geht hier richtig zur Sache, der Krieg, welcher im ersten Band begann, wird nun deutlich voran getrieben und in ganz Westeros versinkt in Gewalt. Der Kindkönig um seine inzestiöse Mutter entpuppt sich immer mehr als Tyrann und sein Großvater entsendet den "Zwerg" Tywin, um ihn an die Kandarre zu legen. Währenddessen setzen die Lannisters den Feldzug gegen den neuen König Norden fort und verbrennen alles Land und richten den Terror gegen die Bevölkerung. Stannis, der Bruder des verstorbenen Königs vom Eisenthron ruft sich selbst zum rechtmäßigen König aus und sammelt ebenfalls eine Armee, während sein jüngerer Bruder aus dem Süden losmarschiert.
    Doch auch im Norden nimmt die Bedrohung hinter dem Wall immer mehr Gestalt an. Die Wights, Untote aus längst vergengenen Zeiten scheinen zurückgekehrt.
    Weit im Westen sammelt die letzte Erbin der Drachen aus dem Hause Targaryen Anhänger um sich und legt in einer Ödnis den Grundstein für ein neues Reich.
    Neben den großen und epischen Handlungssträngen werden viele neue Charaktere eingeführt und einigen im ersten Band als Randcharakter erschienene, Personen nun deutlich mehr Raum gegeben. Martin versteht es jedoch auch gut, alles zusammenzuhalten und man verliert nur selten den Überblick. Die einzelnen Abschnitte sind durchweg spannend und abwechslungsreich.

    Ich lese es in Englisch, da die Viererbox doch deutlich billiger kam, als die deutschen Bände einzeln zu bestellen. Die Sprache ist gut verständlich und wer LotR im Original lesen kann, hat hier auch keine Probleme.

    Früchte des Zorns von John Ford aus dem Jahre 1940.

    Die Handlung spielt in den 30er Jahren inmitten einer echten Wirtschaftskrise. Nach dem Zusammenbruch der Banken und der Logistik in den USA verloren nun auch die kleineren Bauern im Mittleren Westen ihr Hab und Gut und wurden von ihrem angestammten Land vertrieben. Abertausende zogen nun los, in der Hoffnung als Erntehelfer oder Tagelöhner irgendwo in der Fremde etwas zu verdienen, nur um dort auch festzustellen, dass sie kaum erwünscht und nur selten gebraucht wurden, wenn dann ausgebeutet und sich selbst überlassen. Man vergisst auch immer mal, dass es damals sogar in den USA so etwas wie Flüchtlingslager für diese Entwurzelten gab, wie man sie heute eher aus 3. Weltländern kennt.

    Der Film greift dieses Szenario ganz gut auf. John Toad, gespielt von einem jungen Henry Fonda, kommt gerade aus dem Zuchthaus, nachdem er im Streit einen Mann erschlagen hatte, und kehrt nun voller Hoffnung in seine Heimat zurück. Doch dort findet er nur eine Ödnis und seine Familie, die hier seit Generationen lebte, wird vom Land vertrieben. Sie folgen einem Flugblatt, dass 800 Menschen Arbeit als Pflücker in Kalifornien verspricht, dem "Land wo Milch und Honig fließen". Doch schon bald merken sie, dass Abertausende der selben Hoffnung folgen und man kann sich denken, wohin es führt. Von einem Ort zum Nächsten getrieben, erleben sie Verfall und Armut, aber auch wieder Stärke und Zusammenhalt unter den Entwurzelten, während jene, die noch ein wenig besitzen es mit Missgunst und um jeden gewaltvollen Preis gegen diese Fremden verteidigen, sie verjagen und fast wie eine Krankheit betrachten, an der sie sich anstecken könnten. In der Hinsicht ist der Film großartig, die Spaltung der Gesellschaft, die Verfall von Anstand, Sitte und Mitgefühl wird hier mitreißend porträtiert. Aber auch das Besinnen auf die einfachen Dinge, wie wichtig es doch ist wieder zur Keimzelle einer Gesellschaft zu finden, der Familie, die zu zereißen droht, ebenso wie dem Willen nie aufzugeben.

    Wenn ich mir heute das Gejammer in unserer "Krise" anhöre, kann ich nur lachen.

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    Original von Kieto
    Aber dafür werden einen oftmals schon die besten Szenen im vorraus gezeigt.

    Genau das ist der Grund, weshalb ich keine Trailer mag und brauche. Aus dem Zusammenhang gerissene "Best ofs" sind einfach nicht mein Fall. Schlimmere Spoiler gibt es nicht. :zwinkern:


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    Original von Kharaz
    Lacron
    Ich finde, die Filme sind genauso langatmig, wie die eigentlichen Bücher. Von daher passt das doch. :xugly:

    Nicht unbedingt. Im Buch findet vieles mehr im Kopf statt und man malt es sich aus, wie es einem gefällt. Sicher ist es in gewisser Weise langatmig, aber in dem Medium stört es nicht so und gerade da ist so etwas durchaus gut. Zum Beispiel, wenn sich Zeit für viele schöne Details gelassen wird. Bei den Verfilmungen liegt der Schwerpunkt nur allzu oft (gerade bei HDR) auf den Dingen "für's Auge". Die Details der Welt und ihrer Kulturen gehen verloren, bzw. dafür ist in einem Kinoformat keine Zeit. Für ewiges, aber kaum storyvorantreibendes, Gemetzel und Massengeschlachte hingegen wird viel Zeit aufgebracht, ebenso für große Effektszenen. Die Dialoge und ruhigen Szenen in den Filmen wirken auf mich heute oft zusammenhanglos und eben pausen füllend, sie sind nur eine Hinleitung zum nächsten Orkspektakulum.
    Es ist unterhaltsam im Kino, vielleicht auch ein zweites Mal, aber dann hab ich dran satt gesehen.

    Bin mal gespannt, ob der Film hält, was er verspricht. Allerdings schaue ich mir keine Trailer oder sonstiges an. Ich warte bei so etwas lieber auf das fertige Produkt, als dass mir die halbfertigen Schnipsel womöglich irgendwas verderben.

    Aber an sich ist bei mir der HDR-Fimhype mit der Zeit eh verflogen. Im Kino waren sie hübsch anzusehen, auch die DVD Extended Version habe ich einige Male gesehen. Aber inzwischen ist die Luft etwas raus und mit Abstand betrachtet ist mir die Umsetzung doch teils etwas zu langatmig geraten. Vor zwei oder so Jahren hab ich sie das letzte Mal gesehen und selbst da bin ich über viele Szenen ob ihrer Bedeutungslosigkeit und Redundanz hinweg gesprungen. HDR scheint für mich etwas zu sein, wo ich mich nach einer Weile schlicht satt gesehen habe. Andere Klassiker kann ich hingegen immer wieder sehen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass heutiges Kino fast nur noch in pseudoepischen Massenspektakeln, Unmengen CGI-Effekten und belanglosen Pausengebrabbel besteht.
    Die Bücher fesseln mich da irgendwie mehr und das, obwohl sie mit Sicherheit weniger "Actionszenen" haben, bzw. ausführlich beschreiben, als die Filme.

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    Original von Vyserhad
    Vielleicht sollte Nintendo wirklich mal überlegen SPiele von 3D in alten LA-Style zu produzieren... DIe fans würdens sicher mögen g*

    Meine Rede! :eins: Ich könnte gut und gern auf 3D verzichten, wenn sie mal den Retroweg weiter gehen, den so manche inzwischen wieder beschreiten. Bei Other M klappt das auch gut. Es müsste nicht mal ganz der GB Stil sein, schon ein perfekt umgesetztes isometrisches Zelda mit durchaus modernen Grafiken und Effekten wäre sicher etwas tolles. Auf jeden Fall ein anderes Spielerlebnis, wenn man die Dungeons wieder von Oben sieht.

    Public Enemies fand ich ebenso ganz OK. Vor allem die Kostüme und die Ausstattung sind mein Fall. Ich hab einfach ein zu großes Faible für Stil und Mode jener Epoche. Schade, dass man heute kaum noch so schnieke Sachen sieht.
    Leider wirkte ansonsten der Film auch auf mich etwas gehetzt. Ich finde nicht, dass es daran liegt, dass die Geschichte so lang her ist. Es gibt andere Filme mit historischem Inhalt, die es dennoch irgendwie schaffen Atmosphäre, Geschichte und sich entwickelte Charaktere in Kinoformat zu packen. Man denke nur an die Untouchables oder in etwas anderer Art Good Fellas.

    Mein letzter Film war Black Rain mit Andy Garcia und Micheal Douglas als toughe Cops, die einen Yakuzaunterführer nach Japan bringen sollen und ihn gleich am Flughafen "verlieren". Im fremden Land müssen sie sich nun mit den örtlichen Behörden, den fremden Sitten und einem Machtkampf der japanischen Mafia rumschlagen. Ein 80er Jahre Actionstreifen vom Macher von Alien oder Blade Runner. Tolle Bilder, von denen einige stark an Blade Runner erinnern, rasante Handlung und locker lässige Schauspieler die ihre Sprüche nur so abfeuern. Immer wieder unterhaltsam und kurzweilig aber nichts für schwache Nerven.

    Ich denke es wird ein Schauspiel wie damals bei Stalin ablaufen, nur etwas in kleinerem Maße. Man wird ihn mit viel Pomp und Riesenbrimborium beisetzen, die enorme Volkstrauer propagieren und im Hintergrund laufen unterdessen die Rangeleien ab, wer die Nachfolge antritt. Sein Bengel mag offiziell vielleicht jetzt eingesetzt werden, aber die Frage ist, ob da nicht andere noch dahinter stehen werden, denn so lange ist er noch nicht die Nummer Zwei hinter dem Führer.
    Dann folgen jetzt womöglich einige Entwöhnungen, um eigene Akzente der neuen Führung zu setzen. Inwieweit man die betreibt und den Irren entzaubert, um nun den Nachfolger zu stilisieren ist sicher noch offen. Dazu kommt, der Verstorbene hat seinen alten Vater ja zum Gott und ewigen Führer stilisiert. Neben dem ist ja nun für Kim Il kein Platz, denn zwei "ewige Führer" dürften etwas lächerlich sein. Ich denke mal man wird im Lauf der nächsten Jahre eine Art "Entkimialisierung" erleben, wie es eben nach 1953 in der SU und dem Ostblock geschah, oder als damals Honecker bei uns den alten Ulbricht absägte.

    Zu hoffen bleibt auch, dass es kein zu großes Machtgerangel gibt und alles stabil bleibt. Zum Einen wäre eine militärische Eskalation angesichts nuklearer Waffen bedenklich. Zum Anderen, wenn es politisch auseinanderfällt, wäre das wirtschaftlich für Südkorea und Südostasien mindestens genauso katastrophal in der jetzigen Weltwirtschaftslage. Das beste ist, wenn die dort die Lage rasch in den Griff kriegen und eher langsam eine Öffnung betreiben und die Zweistaatenlösung nicht mit einem Mal beenden. Aber von dem, was ich so von Bekannten aus Südkorea weis, haben die aus unserer "Vereinigung" durchaus ihre Sache gelernt und würden so etwas ebenfalls nicht wollen.

    1. Link's Awakening
    Das war mein erstes Zelda und mein zweites Nintendospiel überhaupt (erstes war Metroid 2 Return of Samus, wenn man das öde Tetris nicht dazuzählt, dass es zum GB damals dazu gab). Die Story, die Rätsel und die Musik haben mich sogleich in ihren Bann gezogen und ich habe es so oft es ging und an allen möglichen Orten gespielt (der GB war eine Zeit dann mein Dauerbegleiter). Keine Ahnung wie oft ich es durchgespielt habe, aber was mir eben auch gefiel, war die gewisse Freiheit es immer wieder anders anzugehen und manche Reihenfolge der Dungeons viel freier spielen konnte.

    2. A Link to the Past
    Eines der ersten Spiele für das SNES und mit der Grund, warum ich das SNES überhaupt wollte. Im Grunde mag ich es genauso gern wie LA, aber da es das zweite war und eines vorn sein muss, ist das Platz 2. Die Story war gut, wenn auch jetzt nicht so anders als in LA, nicht zu kompliziert, aber dafür wieder tolle Dungeons, schöne Welt und eine (für damalige Verhältnisse) sehr gute Grafik und Musik.

    3. Twillight Princess
    Ich mag die Grafik durchaus zu schätzen, sie gefällt mir sogar etwas besser, als die aus SS und erheblich mehr, als die versucht realistische, aber dennoch selbst damals nicht wirklich gelungene 3D Grafik von MM und OoT.
    Link als nicht mehr kindlichen Jüngling fand ich auch nicht sonderlich schlimm. Er gab mir das Gefühl einen etwas reiferen, Beschützer und Helden zu spielen und das passte auch durchaus in die Geschichte.
    Midna als Begleitung war ebenfalls klasse und gab dem einen gewissen Touch, den diese Begleitungen in den anderen 3D Abenteuern für mich nie hatten. Sie trug mehr zur Story bei und besaß einen wandelfähigen Charakter.
    Die große Karte gefiel mir gut, auch wenn sie leider nicht perfekt war. Auch hier hätte ich mir sicher mehr Entdeckungsmöglichkeiten gewünscht und kompliziertere Dungeons.
    Was mir aber TP so gut machte ist irgendwie eine undefinierbare Stimmung, die es bei mir während des Spielens hinterließ. Das ist halt sicher bei jedem etwas anders, aber mir gefiel das Düstere und das Helle zu verbinden. Es erinnerte mich auch mehr an ALttP, als bei vielen anderen Teilen. Es war deutlich erwachsener und im Gegensatz zur Kritik Rukis muss ich sagen, dass mich als umein Jahrzehnt Älteren als er es ist, gerade das Spiel mehr anspricht als diese pseudodunklen und pseudokomplizierten Abenteuer aus MM und OoT. Muss also nicht unbedingt nur Kindern gefallen. Immerhin waren auch ALttP und LA nicht gerade die Kompliziertesten und tiefgründigsten Geschichten, aber es sind Kindheitserinnerungen und an diese Atmosphäre schafft es TP viel besser anzuknüpfen. Es macht als Erwachsener auch durchaus Spaß sich mal wieder wie ein Kind zu fühlen. :zwinkern:

    Zitat

    Original von Kharaz

    Link Vs. Ganon. Hylia segnet das Zeitliche, wie auch immer, und das Mastersword verpufft. :lol:

    Dann zückt Link eine Angel und fuchtelt so lange vor Ganon rum, bis dieser Kopfschmerzen kriegt und implodiert. :zwinkern:

    Zum Thema, mir selbst scheint Helltons These auch recht einleuchtend und deckt sich weitgehend mit meiner Vorstellung und auch Einstellung zum Zeldahintergundmythos. Ich denke die Idee des Gleichgewichts spielt hier eine gewisse Rolle. Letztlich ist Zelda ein japanisches Produkt und die Kultur Asiens ist viel weniger eine von Extremen, als die Religionen unserer Breiten. Auch im Buddhismus gibt es Gut und Böse, ebenso bei den Hindu, jedoch kommen sie mehr aus den Intentionen der Einzelnen heraus, als aus dem übergeordneten Weltschöpfungsmythos oder Göttlichen. Das sollte man vielleicht auch bedenken, wenn man überlegt, wie sich die Macher diese Welt erdacht haben. Also was geht da in den Köpfen der Storydesigner vor, die aus jenen Gefilden stammen. Nebenbei ist ihnen auch das Konzept der Wiedergeburt nicht fremd.
    Gerade im Buddhismus, wo zwar Buddha (wenn ich mich nicht irre), das Nirvana und damit die Erlösung aus dem Kreislauf erreichte, aber irgendwie zugunsten der Belehrung der anderen Sterblichen es in bestimmten Strömungen des Buddhismus wieder aufgegeben haben musste und in Teilaspekten stets wiedergeboren wird. So stelle ich mir auch Zelda (in Wahrheit Hylia) und Link, letztlich ebenso als Gegenstück Ganon/Ganondorf vor. Zwar haben sie ihre Ewigwährende Form aufgegeben, um ihre Seele immer wieder in die Körper von Sterblichen zu bringen, aber diese Seele ist jedoch damit auch an den ewigen Kreislauf der Wiedergeburt gebunden und wird automatisch quasi nach jedem Durchlauf "neu gebootet" (Ich wusste, die Wachowskis haben nur geklaut :D). Als Quasigötter sind sie zwar auch immer da, aber eventuell gibt es irgendwelche Schranken, dass sie da weniger direkt eingreifen können. Vielleicht eine Art Gesetz unter Göttern, dass allzu direkter Eingriff verpöhnt ist (eben wegen Neutralität und so).

    Mal so nebenbei, weil grad Untergötter auch ins Spiel gebracht werden. Vielleicht haben sich auch die Designer hier Anleihen an dem Ursprung des Wortes geholt. Daimonos war zunächst der altgriechische Begriff für die Verstorbenen des "Goldenen Zeitalters", die im Lauf der Zeit zu etwas wie beratenden und immerwährenden Geistern, also Unsterblichen, extrem weisen Wesen wurden. Also fast schon Halbgötter. Insofern könnten sie wirklich, zumindest ihre ersten Lords oder eben der Todbringer vielleicht wirklich eine Art Helfershelfer bei der Weltschöpfung gewesen sein. Eben ein Kind der Götter. Hylia vielleicht so etwas wie seine "Schwester". Sie beide halfen ihren Schöpfergöttern mit, die Welt zu formen, aber hatten irgendwann womöglich andere Ansichten, wie sie aussehen sollte. Der Eine schafft sich weitere Dämonen und so manches Monsterlich, die Andere Menschen und "schöne Dinge". In diesem Disput entfernten sie sich voneinander, aber ihre "Eltern" bevorzugen nun mal keinen von Beiden, sind ja beides ihre Schöpfungen.

    Kann jemand Japanisch und mal zusammenfassen? :*-*: Wie genau kommt es zum Bug und wann merkt man, ob der Spielstand korrumpiert ist oder nicht?

    Sollte da irgendwann ein Fix rauskommen, kann sich das eigentlich auch irgendwie ohne Wii-Internetzugang ziehen? Ich hab den bei meiner noch nie zum Laufen bekommen.

    Es mag sein, dass es auch in anderen Spielen Unzulänglichkeiten in der Steuerung gibt. Hier geht es aber aktuell um SS und die Motion Plus. Die wurde von vornherein als Nonplusultra seitens der Entwickler gepriesen und ich erwarte eigentlich immer, dass man bei so vielen Vorschusslorbeeren und Vorabeigenlob auch entsprechende Arbeit abliefert. Das wurde hier nicht getan, die Steuerung ist zwar Mittelpunkt des Spieles, aber eben alles andere als perfekt in ihrer Umsetzung. Mich regt im Übrigen eine schlecht gemachte Steuerung auch bei anderen Spielen auf, da sie nun mal wichtig für jedes Spiel ist.

    Was die Wirbelattacke angeht, ich habe sie in TP schon gern genutzt. Sie richtet mehr Schaden an und im Getümmel eines 3D Spieles kann ich mich damit gegen alle Seiten absichern, bzw. auch Gegnern hinter und neben mir das Fürchten lehren. Gerade hier stürmen gern mal Bobkins von verschiedenen Seiten auf einen ein. Auch eröffnen sich taktische Möglichkeiten, sofern sie eben präziser funktioniert. In TP konnte ich sie auch nutzen, um am Feind vorbeizurennen und im Lauf in dessen Seite den Wirbel anzubringen, ohne mich seinen Angriffen auszusetzen. Das klappt hier gar nicht mehr. Bei Typen, wie Ghirahim wäre das hilfreich gewesen.

    Die Kalibirierung mag bei manchen weniger zum Tragen kommen. Bei mir waren es gestern binnen einer halben Stunde 3 Nachjustierungen und mich nervt das.

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    Original von bereth
    Eben. Im Grunde raubt einem Motion Control am Ende noch Möglichkeiten. Man kann zwar den Fangstoß ausführen – aber mal ehrlich, ehe ich die Fernbedienung zwei Mal nacheinander geschüttelt habe, um einen Gegner erst mit der Wirbelattacke umzuhauen und dann das Zeitliche segnen zu lassen, habe ich in anderen Spielen vier, fünf Knöpfe gedrückt, mich an eine bestimmte Kombination erinnert und gleich drei Angriffe ausgeführt, die ungefähr zehnmal mehr Stil haben als dieses Geschüttel. -.-

    Und die auch noch funktionieren. :eins: Diese ganze Motionsache artet m. E. viel zu sehr in ein großes Rumgezappel aus. Wann verwende ich schon Wirbelattacken? Manchmal klappt sie nicht mal und ehe ich da das getan hab, ist es mit ein bissel gezappel auch getan.

    Ebenso dieser Zwang Paraden der Gegner mit gezielten Attacken aus Gegenrichtungen abzulenken, ist vom Prinzip zwar gut gedacht, aber auch das funktioniert eben nicht ständig. Wird es hektisch, interpretiert die Wii meine, versucht, sachte Bewegung, um das Schwert auf die andere Seite für den Angriff zu bringen schon als Attacke und die landet natürlich in der Parade. Bei einfachen Gegnern ist das nicht so tragisch, die halten nicht viel aus und greifen kaum an. Da genügt es die Kontroler manchmal auch nur herumzufuchteln. Aber bei Ghirahim, gerade in seiner 2. (und sicher auch 3.) Steigerungsform ist das einfach nur noch ätzend. So wirklich viel präziser als der atle Wii Controler, scheint mir diese MotionPlus nicht zu sein.

    Auch nervt es, wenn ich dauernd kallibrieren muss. Ich hab manchmal das Gefühl, dass deshalb gerade diese bestimmten Richtungsangriffe nicht recht funktioneren, weil eben mal wieder alles verschoben ist und ich kallibrieren sollte. Toll wenn das in Bosskämpfen passiert oder während anderer hektischer Situationen. Die angesprochenen Laufattacken vermisse ich auch. Genau die sind praktisch, wenn man es mit schnellen und wendigen Gegnern zu tun hat. Immerhin greifen die auch im Laufen an, warum also nicht Link? Dan könnte man wirklich mal ausweichen und zugleich angreifen, den Gegner also wirklich lebendig attackieren. So ist man nur eine ruhige Zielscheibe.

    Das Zielen ist ebenfalls nicht wirklich präzise und zum Umherschauen im 3D Raum kam man eigentlich auch mit dem kleinen Daumenstick vom GC Controler gut aus. Das hat dort schon Metroid Prime gut bewiesen. Auch bei diesem Spiel ist der Wii Controler eher ein Hindernis und das angeblich so einfache und präzise Zielen ohne Hilfsmittel eher eine Glückssache. Bei beweglichen Gegnern spart man nerven und schaltet es ab, auch nicht Sinn der Erfinder. Bei Zelda ist es ähnlich, dieser Krakenaugenkram nervte ein wenig, da gerade hier mindestens drei Kallibrierungen nötig waren, in nur einem kurzen Abschnitt. Da wünscht ich echt, man könnte wenigstens wie bei MPE3 Anvisierhilfen aktivieren.

    So gesehen kann und würde ich eigentlich gern auf dieses Zeug verzichten, oder es wenigstens wahlweise an und abschalten können.

    Alten Stil, darunter verstehe ich "back to the rules", also etwas Isometrisches wie in ALttP, LA und den NES Klassikern. Das ganze modernisiert, mit schönen Effekten (Wolken, Schatten, Tag und Nacht, Wetter, tolle Magieeffekte) wäre wirklich mal mein Ding. Also extrem tolle Hintergründe mit vielen Details. Mit der N64 Grafik konnte ich nicht viel anfangen, damals hatte ich eh mehr eine PC Phase.

    So ganz hab ich die Hoffnung auf ein gelungenes Retro nicht aufgegeben. Mit Metroid Other M ist es ihnen auch gut gelungen klassisches 2D mit modernen 3D und peppigen Effekten zu verbinden.

    Wobei ich Ganondorfs blinden Hass in TP durchaus verstehen konnte. Zuvor wollte er erobern, besitzen, war noch irgendwo menschlich. Dann aber wurde er von den Weisen verbannt in die Finsternis getrieben und anscheinend seines Körpers, seiner Möglichkeiten beraubt. Er war verdammt zu einer köperlosen, ewigen Existenz und seine Aussichten je wieder normal zu sein gering. Er konnte nur noch nachdenken, erkennen was er war und was er verloren hatte, was er begehrte und womöglich nie wieder habe würde. Ich glaube da wird jeder irgendwann in blinden Hass verfallen und jene, die ihm das antaten komplett vernichten und das Gleiche widerfahren lassen wollen.

    Mir geht es wie Hellton. Das Gebiet Ranelles macht mir den meisten Spaß (beosnders bei der Rückkehr und der anschließenden Bootsfahrt). Die Zeitsteine sind eine interessante Sache und irgendwie hat es so etwas trauriges und schönes zugleich, wenn man einmal die "toten Roboter" und Ruinen sieht und schwupps im nächsten Moment wie bunt und lebendig es zuvor war. Das spricht irgendwie den Archäologen in mir an und ich wünschte, solche Zeitsteine hätte ich auf Ausgrabungen mal dabei gehabt. :zwinkern:
    Ansonsten finde ich das Gefühl, des Waldes von Phirone trotzdem schön. Das Leveldesign ist zwar nicht sonderlich forscherfreundlich, aber es ist niedlich präsentiert und die Musik ist dort besser.
    Der Vulkan ist interessant, aber von den drei Gegenden doch der letzte Platz. Er könnte größer und vielleicht abwechslungsreicher sein. Da gefiel mir das Level in TP mehr.

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    Original von bereth
    Aber ich sehe schon, wenn ich mal richtig gute Rollenspiele vor mir haben möchte, muss ich mich an Gizmo und Lacron halten, ihr beide habt da ja so einiges genannt, von dem ich auch schon am Rande gehört, mich aber noch nicht wirklich mit auseinander gesetzt hatte.
    Schade finde ich nur, dass diese älteren Sachen wie Baldur's Gate, das immer so hoch gelobt wird, pure PC-Spiele sind. Ich war nie ein besonderer PC-Zocker, seit ich eigene Konsolen besessen hatte. Vielleicht ist es wieder an der Zeit, darauf umzusatteln für dieses Genre, immerhin habe ich mit dem PC auch zum ersten Mal ein Gefühl für Videospiele gewonnen (Monkey's Island und der ganze restliche geniale Kram von LucasArts damals *_*), die Begeisterung und das Bewusstsein für Rollenspiele kamen zudem ja auch erst in den letzten zwei Jahren bei mir auf, als ich selbst anfing, mich mit Figuren und ihren Motiven zu beschäftigen.

    Das sind ja auch die Spiele, weswegen ich mehr den PC (heute Notebook) vorziehe. Die Konsole ist wirklich für einige Minuten daddeln zwischendurch. Wobei ich da gute Story, ansprechende Grafik und durchaus Kurzweil mag. Aber hier eben Nintendo wegen der wenigen Spiele, die mich auf Konsolen überhaupt interessieren. Das sind nun mal nur Zelda und Metroid. Tomb Raider habe ich zwar auch auf Konsole und finde da gehört es hin, aber mehr in dieser Richtung ist nicht nötig (daher Uncharted und extra für sowas ne PS? nee danke, Lara sieht knackiger aus :D).

    Ich kaufe allerdings selten neue Sachen. Einerseits keine Zeit wirklich viel zu zocken und manches ist so zeitlos, dass ich sie alle paar Jahre auch gern mal wieder hervor krame. Übrigens gerade gute alte Adventure gibt es viele, die ich früher vermisst habe. Wenn du auf Monkey Island und Co. stehst, probier mal die restlichen Sachen aus, ob nun die Kings Quest Reihe, oder so manches in Richtung einer Dystopie. Es gibt da ein Blade Runner Game, dass wirklich genial ist und die Atmosphäre des Films super einfängt.
    Ansonsten bin ich immer noch Fan richtiger Flugsimulationen und da hat ein PC einfach seine Stärken. Ist aber wieder ein anderes Genre als die RPG und Adventuresparte.
    Neben BG gab es ja auch noch die Icewind Dale-Reihe und ein anderes Spiel aus dem D&D Multiversum, dass man da nicht missen sollte, ist Planescape Torment. Abgedrehte, aber sehr gute Story. Neverwinter Nights ist Ansichtssache. Meins war es nicht so. Man hat zwar gewisse Freiheiten, aber irgendwie durch das 3D wirkte vieles lieblose, weniger detailiert und schnell gleichartig. Auch war es zu sehr auf actiongaming aus, die Charaktere und das Ganze drumherum sehr oberflächlich. Aber der Welteditor für eigene Spiele bietet wiederum tolle Möglichkeiten für sehr gute Eigenmods und die Szene war da sehr vielfältig.

    Vyserhad Nicht übel nehmen, aber Zelda, egal welches, ist ein Adventure, auch wenn es für dich eine Rolle zu spielen bedeutet. Die Elemente sind einfach zu vorgegeben, die Charaktere entwickeln sich nicht wegen der Spielerentscheidung, sondern storygetrieben. Ein echtes RPG ist definitiv noch etwas anderes. Wobei hier ohnehin zwischen dem ein Unterschied besteht, was schon früher auf Konsolen als RPG bezeichnet wurde und was schon damals auf PCs solche kennzeichnete. SoM und Co. sind ebenfalls nur Adventure. Ein RPG damals folgte mehr dem Schema der Pen & Papers, man nehme nur mal die Dragonlance Abenteuer, welche sogar die Mechanik aus dem P&P Bereich übernahmen und nur mittels einiger Bilder und viel Text (soweit sogar, dass ich meine Aktionen in Worten dem Computer beschrieb, wie ich es ja bei P&P mit echten Personen auch tue).

    Um es mal anders zu beschreiben:
    Bei einem Adventure kommst du vor eine verschlossene Tür und weist, irgendwo ist ein Schlüssel, oder ich hab ein Rätsel zu lösen. Man guckt sich um und macht die Tür auf. Das ist festgelegt, die Spielmechanik lässt nichts anderes zu.

    Bei einem RPG komme ich in den Raum, habe mehrere Charaktere dabei, bzw. allerlei Hilfsmittel und Fähigkeiten und kann manchmal sogar etwas tun, was vielleicht die Macher nicht so gedacht haben. Auch hier ist vielleicht irgendwo ein Schlüssel versteckt, eventuell auch ein Rätsel verborgen und damit sollte sich das Teil öffnen lassen. Aber der Dieb in meiner Gruppe sagt sich "och nö, ich knack das Ding", der Kämpfer "bah zur Seite, ich nehm die Axt" und der Mager schüttelt halt den Kopf, schnippst mit dem Finger und teleportiert sich auf die andere Seite, der Alchemist hat vorher oder gar von einem anderen Quest und Abenteuer noch eine Flasche Säure übrig und kippt sie jetzt einfach auf das Schloss. Vielleicht diskutieren sie auch erstmal über die Möglichkeiten und einigen sich auf eine (wäre das Singleplayerergebnis), oder sie machen etwas völlig anderes. Das Zufallselement ist dann, dass der Dungeonmaster, bzw. die Mechanik im Spiel sie bei zu langem Zögern nun wieder vor eine andere Situation stellen könnte, denn auch Abwarten ist eine Aktion und erfordert eine Reaktion. Alles wird komplexer, nur wenig ist im Spiel bei den unmittelbaren Einzelsituationen strikt linear in den Details.
    Die Story ist dennoch vorgegeben und bestimmte Ergebnisse werden erzwungen. Daher sind es ja Spielekampagnen. Man wird nicht einfach ins kalte Wasser geworfen. Aber die Story ergibt sich durch wesentlich freiere Interaktionen und kann unter Umständen sich auch anders entwickeln, bzw. andere Perspektiven (meinetwegen "Endings") aufweisen. Eben als Resultate, wie der Spieler selbst entscheidet. Bestes Beispiel Baldur's Gate, ich spiele den Helden, der nur gutes tut, das Böse bekämpft. Ergo jeder Dieb, jeder zwielichtige NPC mag mich nicht und am Ende muss ich logischerweise das Angebot ablehnen, böser, grausamer Mördergott zu werden. Hab ich aber entschieden und konsequent den Bösen gespielt, gemordet, geklaut und keine noch so ruchlose Tat ausgelassen, dann jagen mich auch die Stadtwachen und am Ende wird man der neue Gott des Mordes.

    Und bei dem Türbeispiel zu bleiben, es ist letztlich egal, wie ich die Tür öffne, denn öffnen werde und muss ich sie, um weiterzukommen. Es sind nur unterschiedliche Reaktionen auf meine Taten drin. Der Dieb knackt das Schloss lautlos und wir schleichen in den Raum dahinter. Der Kämpfer haut laut das Holz ein, aber damit macht er zig Monster und Wachen auf uns aufmerksam. Der Magier kommt drüben an und dort platzt er vielleicht mitten in eine Gruppe lauernder Ungeheuer, die bei der Methode des Diebes vielleicht eher hätten überrascht werden können. Dennoch ist bei allen Entscheidungen das Endergebnis das Gleiche, Tür offen, weiter gehts. Die Folgen sind vielleicht nur andere (der nervende Magier ist halt endlich tot).