ZitatOriginal von Shatnu
Nun zur Frage/Fragen:
Was gibt euch die Gewissheit dass euer Gott euch erhört wenn ihr zu ihm betet?
Woher nehmt ihr den glauben an ein solches Wesen wie es in der Bibel/Koran/Tora/wasauchimmer beschrieben wird?
Warum fühlt ihr euch Wohl/Geborgen bei diesem Wesen von dem ihr noch nichtmal wisst ob es existiert?
Ich bin zwar nicht gläubig (zumindest nicht im herkömmlichen Sinn), aber ich glaube, dazu kann ich trotzdem etwas beitragen, denn ich habe eine gute Freundin, die sehr gläubig ist und mit der ich daher des Öfteren diskutiere.
Auf die Frage mit dem sich gegenseitig Verzehren kann ich auf die Art zwar nicht eingehen (denn mir kam, ehrlich gesagt, noch nie der Gedanke, sie ausgerechnet nach sowas zu fragen), aber allgemein kann ich etwas beisteuern, denn auch ich habe sie schon oft gefragt, was ihr diese Gewissheit gibt.
Vor allem bei deiner letzten Frage würde sie dir sofort widersprechen. Sie weiß sehr wohl, dass Gott existiert (bzw. sie ist eben felsenfest überzeugt davon), die Erklärung basiert aber auf Gefühlen, soweit ich das richtig verstanden habe. Ihr Argument war, dass man Gott, wenn man ihn in sein Leben lässt, fühlen kann, er begleitet angeblich jeden (selbst Nichtgläubige) im Leben permanent, nur denken wir Ungläubigen das eben nicht, weil wir „Gott nicht kennen“, weil wir ihn nicht erfahren haben und dieses Gefühl nicht deuten können.
Die Gewissheit, dass Gott ihre Gebete erhört, sieht sie an den Zeichen, den Auswirkungen, die ihre Gebete haben. Sie hat mir ein (zugeben, für mich eher eigenartiges) Beispiel gebracht, wie Gott in ihr Leben eingegriffen hat.
Sie hat immer viel zu tun und manchmal mache ich mir Sorgen, dass sie sich übernehmen könnte, so stark, wie sie immer auf Achse ist. Einmal stand ihr wieder so ein Tag bevor, mit viel zu tun und keine Freizeit, doch es kam anders, weil ihr morgens buchstäblich kotzübel wurde und sie total flach fiel.
Ich fragte, was das mit Gott zu tun hätte und sie meinte, auch wenn es nicht angenehm gewesen war, dass es ihr plötzlich so schlecht erging, war es Gottes Wirken, weil er immer weiß, was das beste für seine Kreation ist. Sie erhielt an diesem Tag quasi eine Pause von dem Stress, der sonst immer bei ihr herrschte und konnte sich erholen.
So verhält es sich eben auch mit ihren Gebeten und der daraus resultierenden Überzeugung, Gott würde sie hören. Wenn sie betet, dann kommt auch eine Reaktion (ob diese Reaktion tatsächlich von Gott kommt oder ob sie sie nur so interpretiert, sei mal dahingestellt, das sehen Gläubige und Nichtgläubige dann natürlich anders.)
Ihr Glaube basiert also auf dem, was sie fühlt und erfährt.
Was ich im Übrigen sehr interessant fand, war ihre Ansicht von der Hölle, denn von ihr hörte ich, als ich jünger war, das erste Mal von einer Hölle, in der kein Feuer lodert und wo die Seelen gepeinigt werden. Ihrer Ansicht nach ist die Hölle schlichtweg ein Zustand, in dem es Gott nicht gibt. Da Gott aber während unseres Lebens allgegenwärtig ist, können wir es uns nicht vorstellen, sie meinte nur, es wäre ein schrecklicher Ort.