Diskussion: Einwanderer in Deutschland

  • Morgen, liebe Community – ja es ist früher Do. Morgen.
    Schon seit einiger Zeit wollte ich dieses Thema mal zu Sprache bringen, aber dank privater Unstimmigkeiten hielt sich meine Zeit in Grenzen. Nun möchte ich das aber nachholen.


    Vor nun mehr 1 ½ Wochen war ja der Tag der Deutschen Einheit. Vielleicht haben es einige mitgehört, das unser Bundespräsident, Christian Wulff, eine Rede zur Einheit gehalten hat. Eine Rede, nicht nur zur Einheit Deutschland, sondern viel mehr zur Einheit Europas. So ging es ihm auch darum das die Einwanderer in Deutschland akzeptiert werden sollen, dass diesbezüglich nun eine Einheit her muss, zwischen den „Deutschen“ und den „Zuwanderern“. Da ich selbst nur Auszüge aus Zeitungen kenne, kenne ich jetzt nicht den genauen Wortlaut der Rede, aber ihre Botschaft sollte ein klares Zeichen gegen die aufkommende Debatte sein, ob „Immigranten“ nach Deutschland gehören.


    Sicher hat es der ein oder andere mitbekommen, das gerade seit der Letzte kritischen Äußerungen vonseiten der Politiker immer mehr stimmen lauter Werden, welche fordern das „Immigranten“ (und um es mal beim Namen zu nennen, geht es ja vorwiegen um die Menschen aus dem morgenländlichen Kulturkreis) doch in ihren eigenen Ländern bleiben sollen und nicht in Deutschland Randale machen. Nur ebenso wird Protest gegen diese Äußerungen laut.


    Da es nicht nur in der Politik eine hitzige Debatte darum gibt, sondern auch im Volk, würde mich nun mal die Meinung der Community interessieren. Wie steht ihr zu dem Thema?
    Denkt ihr, das die Morgenländliche- und Abendländlichkultur nicht wirklich zusammenpassen. Sprich Einwanderer aus der Türkei (etc.) müssten sich wirklich der „Christlichen“ Kultur zumindest anpassen. Oder denkt ihr, beide Kulturkreise können nebeneinander Exsistieren.
    Habt ihr vielleicht selbst schon Erfahrung mit „Ausländerfeindlichkeit“ und/oder „Deutschenfeindlichkeit“ gemacht, die vielleicht auch eure Meinung dahin gehend prägt (also hingehend auf das eigentliche Thema).
    Und wie würdet ihr meinen könnte man es besser machen? (Also wie man besser miteinander leben könnte – oder ob man überhaupt miteinander leben könnte).


    Gleich dazu auch einmal meine Meinung …


    Tatsächlich bin ich da eher geteilter Ansicht. Einerseits bin ich der Überzeugung, wenn wir allgemein aufhören würden uns gegenseitig wegen unserer Fehler anzuschwärzen, und stattdessen mit den anderen darüber Reden würden, dass die Welt dann um vieles besser währe, aber ebenso weiß ich das Reden manchmal nicht viel bringt. So kann ich ebenso gut nachempfinden wie mache Leute (vorwiegen wohl deutsche) das Wort „Türke“ in den Mund nehmen, wie im Mittelalter jemand „Hexe“ gerufen hat, aber klar kann ich sagen: Es sind nicht alle damit gemeint, aber es wird eben nicht lange nach Namen gesucht, sondern einfach das erst beste genommen. Und andersrum sind sie auch nicht besser. Sprich: Ich habe auch schon welche „deutscher“ so rufen hören, oder eben in der Muttersprache des Jeweiligen gesagt.
    Dieser Zustand ist allerdings einfach nur traurig … Es hilft niemandem, wenn sich die Menschen mit Immigrationshintergrund so benehmen und ebenso wenn wir deutsche uns so benehmen.
    So ist meine Meinung klar: Als Gast hat man sich an die Regeln und wünsch des Hausherren zu halten, aber ebenso hat man als Hausherr auch nicht auf seinen Gästen rumzuhacken. Auf Deutschland übertragen soll das heißen: Jeder der hier herkommt sollte diesen Staat nicht ausbeuten und ausbluten lassen, wie es einige eben tun, sondern sich dahinter klemmen, deutsch lernen, die Gesetze Achten und Geld verdienen.
    Ebenso haben allerdings auch alle deutschen dann die Pflicht alle nicht gleich als „Türken“ usw. abzutun. So sind viele Ehrbahre Menschen, nette Leute und gute Nachbarn. Ich lebe im Nähren Umfeld eines „Gettos“ daher habe ich selbstverständlich viel Kontakt zu allerlei „Einwanderer-Familien“. Viele davon kann ich als Freunde bezeichnen, darunter sogar einen meiner besten Freunde. Nur wenige waren dagegen von der dreisten Sorte, und Schlimmeres als Schinderei und Mobbing ist mir zum Glück nie passiert – wobei das schon schlimm genug sein kann.


    Eine Methode wie wir besser zusammenwachsen gibt es schon, meines Erachtens, aber nach all der Zeit können wir nicht erwarten, dass es sich von heut auf morgen ändert. In Zukunft sollten allerdings doch die Bedingungen verschärft werden. Vielleicht sogar mit den USA gleichziehen, was das angeht, aber es muss noch weitaus mehr getan werden als das. Allgemein muss sich das Denken der Gesellschaft ändern. Keine „Deutsche“ oder „Muslimische“ oder „Radikale“ Gesellschaft braucht das Land, sondern eine „Wir“ Gesellschaft.


    Abschließend kann ich also sagen: Für mich haben die kritischen Stimmen nicht ganz unrecht, aber es trifft ganz klar nicht auf alle Einwanderer zu.


    (Anmerkung: Da es ein sehr hitziges Thema ist und ich durchaus nachvollziehen kann, wenn jemand dampf ablassen will – glaubt mir, das kann ich. So möchte ich trotzdem in aller Form darum bitten ruhig zu bleiben und keine hetze zu veranstalten. Sollte doch so etwas auftreten … derjenige wird dann Post bekommen).

  • Die Rede des Bundespräsidenten habe ich selber – aber leider nur teilweise – erlebt. Besonders sein Ausspruch zum Islam war prägend für die heftigen Reaktionen. Wenn ich mich recht entsinne, sagte er etwas wie: „Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland."
    Ganz ehrlich: Ich war auch erschrocken über diese Aussage.


    Ich schließe mich in meiner Meinung weitestgehend Isaac an. Ich finde, dass man als Einwanderer die Pflicht hat, sich an die neue Umgebung anzupassen und nicht zu protestieren, dass man seine eigene Kultur nicht ausleben kann. Natürlich haben die Bürger in der Bundesrepublik Deutschland das Recht auf freie Religion und Kultur, aber aus dem Osten herzukommen, sich ins gemachte Nest zu setzen und dann zu jammern, wenn es nicht so ist wie daheim, finde ich erbost. Ich bin erbost, wenn ich ausländische Jugendliche erlebe, die sich sonst wie verhalten. Ich will sie nicht alle auf einen angleichen, aber man merkt, dass viel Gewalt aus den un-deutschen Kreisen kommt, sei es auf ihre eigenen Leute oder die unseren. Grundsätzlich: Man hat sich als Gast zu benehmen und mehr sind sie nicht, wenn sie bei uns einwandern.
    Wo ich grad bei Einwanderung bin, muss ich sagen, dass ich langsam anfange, mich darüber zu grämen, dass man einfach nach Deutschland hereinkommt und die eigentliche Ausländerselektion – will ich es mal nennen – beginnt, wenn der Aufenthalt seine Fristen sieht.


    Ich glaube, es gab schon mal Diskussionen, als es um den Bau von Moscheen ging. Es gab viele Leute, die es nicht akzeptieren wollten, dass diese Gotteshäuser in unserer christlichen Welt Einzug erhielten. In irgendeinem Land gibt es sogar einen Verbot, will ich meinen, aber ich möchte nicht raten, wo es denn nochmal war. Jedenfalls konnte man sich damals schon fragen, wo es aufhört, zu immigrieren. Bringt man nur seine Klamotten mit oder gleich sein ganzes Gotteshaus? Ist es beabsichtigt, dass Deutschland an manchen Stellen aussieht wie die Türkei? Ich selber meine, dass man die Kirche im Dorf lassen sollte oder besser gesagt: im Heimatland. Ich habe nichts dagegen, dass sich andere Nationalitäten in Deutschland ein neues Leben gestalten wollen. Es ist zu verstehen, wir haben einen hervorragenden Standard, wir gehören zu den führenden Nationen und sind zu dem durch unsere Gastfreundschaft bekannt. Aber ich habe auch schon direkt gehört, dass manche Menschen nur hierherkommen, weil sie etwas von unserem Kuchen abhaben wollen. Sie setzen sich ins gemachte Netz und verlangen nach unserer Sozialunterstützung. Jugendliche, die nicht so ganz erkennen, dass sie glücklich dafür sein sollten, im deutschen Staatsgebiet wohnen zu dürfen, randalieren herum, lassen Gewalt wirken, weil ihnen irgendetwas nicht passt. Für mich ist es schon zu spät, wenn man erst dann per Gericht agiert und die Ausweisung anordnet.
    Man kennt es doch von Kanada beispielsweise: Einwanderer müssen Finanzpläne vorlegen können, um zu beweisen, ihr „Überleben“ sichern zu können. Die Zahlen habe ich nicht im Kopf, aber einer meiner Kommilitonen hatte mir mal von erzählt. Dort geht man viel besser mit dem Einwanderungsproblem um und holt sich keine … „Parasiten“ … in den Bau.


    Ich entschuldige mich, wenn einiges unschön zu lesen ist, aber ich muss sagen, dass ich wirklich schlecht gelaunt bin, wenn ich mir anhören oder es lesen kann, wie sich mancher Ausländer in Deutschland verhält.
    Und um zum Zitat des Bundespräsidenten zurückzukehren, finde ich nicht, dass der Islam bereits zu Deutschland gehört noch je so stark beschrieben werden sollte. Klar, freie Religion, aber wir leben hier in einer christlichen Welt und nur weil es einige islamische Anhänger wohnhaft in Deutschland gibt, ist das für mich kein Grund, zu sagen, der Islam gehört zu uns. Ich lebe dafür, dass mein Land so existiert, wie es geboren wurde und nicht, wie es von Einwanderern umgestaltet wird. Die Richtlinien unserer Nation sollten auch von unseren Gleichen bestimmt werden und nicht maßgebend durch „Fremde“ bestimmt werden. Für mich geht dabei der deutsche, nationale Gedanke verloren.
    Ein Einwanderer hat die Bedingungen zu erfüllen, sich eine Existenz zu schaffen, unsere Sprache zu lernen und unsere Kultur zu akzeptieren. Wer bereit ist, „einer von uns“ zu werden, der ist auch bereit, als Teil Deutschlands mitzuwirken. Nicht aber schmarotzende Arroganz.


    Zu meiner eigenen Erfahrung: Ich habe mehrere Freunde, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind bzw. ihre Eltern es sind. Vom Italiener bis zum Perser sind die Herkunftsländer breit vertreten. Und ich weiß von jedem von ihnen, dass sie bemüht sind, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Sogar der Türke aus meinem Heimatort, der seine Dönerbude betreibt, zeigt sich freundlich zu unserer Kultur und versucht, so deutsch wie möglich zu sein. Er ist dankbar dafür, aufgenommen geworden zu sein und hier seine Existenz erfolgreich führen zu dürfen. So was wünsche ich mir, so was lobe ich.
    Einzig der Vater eines Freundes ist da noch auf schwerem Kurs. Er sieht es nicht ein, sich intensiv mit der deutschen Sprache zu beschäftigen, wenn seine Familie eh seine Muttersprache spricht. Aber na ja, im Grunde habe ich im engen Umkreis gute Erfahrungen. Die schlechten Erfahrungen kommen aus dem Kreis drum herum und den Nachrichten, welche man aufnehmen kann.


    Ich denke, wenn wir selber weniger damit konfrontiert werden, dass sich unsere Gäste unschön benehmen, wird sich auch die Gesellschaft davon distanzieren, ausländerfeindlich zu reden. Die Rückbleibsel unserer früheren Geschichte seien dabei außen vor. Sie haben damals schon mit ihrem nationalsozialistischen Gedanken nichts Gutes angestellt und das ist heute ebenso. Von ihnen grenze ich mich innig ab, wenn ich die Bedingungen für den Aufenthalt eines Einwanderers kritisiere.


    Soweit erstmal von mir. Ich denke, im Verlauf der kommenden Beiträge wird sich meine Meinung in Diskussionen breiter zeigen.

  • Zitat

    Original von Isaac
    Allgemein muss sich das Denken der Gesellschaft ändern. Keine „Deutsche“ oder „Muslimische“ oder „Radikale“ Gesellschaft braucht das Land, sondern eine „Wir“ Gesellschaft.


    Das ist so ziemlich der erste Gedanke, den ich hatte, als ich deine Hinführung zum Thema gelesen habe.
    Aber eines beachtest du dabei nicht: Dass du selbst auch schon ausgrenzt.
    Du redest von einer Wir-Gesellschaft und doch unterscheidest du gleichzeitig zwischen "uns" und "denen" -- verstehst du die Problematik? ^^



    Meine Gedanken zu dem Thema sind da auch geteilt, muss ich sagen.
    Einerseits: Lasst doch einfach alle Kulturkreise nebeneinander leben, Religion oder nicht-Religion, Christ oder Muslim, Jude oder Buddhist -- im Endeffekt kommt es nur auf den Menschen an, der dahinter steht.
    Andererseits: Diese Religionen entstammen auch verschiedenen Kulturkreisen und unterschiedliche Kulturen sind nur schwerlich vereinbar. Konventionen können nicht mit einem Fingerschnippsen abgelegt werden. Das fängt schon bei den Essgewohnheiten an, geht über die Mentalität des Volkskreises zu einem ganz bestimmten Habitus, der in anderen Ländern bekannt wird und dort als Klischee für die Einwohner eben jenes Landes eingebrannt bleibt.
    Kulturen sind einfach grundverschieden alleine durch die unterschiedlichen Hintergründe ihrer Entstehung.


    Was viele zu vergessen scheinen: Ja, die Leute sind hier Gast. Ja, sie sind hierher gekommen und leben (teilweise) auf den Kosten des Staates. Vergessen wird dabei aber gerne folgendes: Das machen "wir" Deutsche ebenso.
    Ich sehe pöbelnde Nazis, ich sehe pöbelnde Linksradikale, ich sehe pöbelnde Ausländer. Wow. Und worin besteht der Unterschied zwischen diesen Gruppen?
    Richtig, die ersten beiden sind integrierte und anerkannte deutsche Staatsbürger, die es trotz ihrer Vergangenheit innerhalb dieses Landes nicht schaffen, sich anzupassen.
    Die letzte Gruppe, Ausländer/Emigranten, nennt es auch Schlag-mich-tot, ist ja auch schnurz: Sie bekommen wenig Möglichkeiten dazu, integriert zu leben.


    Du sagst, du wohnst in der Nähe eines Ghettos, Isaac. Ich finde, alleine das zeigt uns doch schon auf, was hier alles schiefläuft.
    Ghettos sind ja doch zum großen Teil Gebiete, in denen emigrierte Deutsche (das nenne ich nun absichtlich so, denn wer in Deutschland wohnt, ist verdammt nochmal auch Deutscher) leben -- und meist nur die oder sie bilden eben die große Mehrheit in dem Stadtteil. Kann mir jemand verraten, wie man sich an die Kultur des "Gastgeberlandes" anpassen soll, wenn man immer nur mit den Leuten seines eigenen Kulturkreises zu tun hat? Hier muss die Städtepolitik greifen und das tut sie nicht.
    Wer einwandert, hat wenig Geld. Er braucht eine preiswerte Wohnung, am besten noch eine, in der er mehrere Kinder unterbringen kann, denn die Konventionen haben ihn gelehrt, dass es normal ist, mindestens eine Hand voll zur Welt zu bringen. Er muss also für Kinder und Wohnung aufkommen. Die Lebenserhaltungskosten sind hoch, er hat keine andere Wahl, als auf einen Stadtteil zurückzugreifen, in dem die Wohnungen ohnehin billiger sind. Wo schon viele andere seines Kulturkreises leben, was zudem ein positiver Aspekt für ihn ist, denn er tritt mit Leuten in Kontakt, von denen er weiß, dass sie wie er denken.
    Nun wohnt er also da -- er sieht gar keinen Grund, sich noch anderweitig zu kümmern, Geschäfte, die Waren aus seiner Heimat anbieten, werden eröffnet, er muss sich nicht einmal umgewöhnen.
    Und Menschen sind Gewohnheitstiere, Veränderungen sind immer (!) die gravierendsten Einschnitte in unserem Leben, an Veränderungen erinnert man sich, nicht aber an Konstanz. Jemand, der schon seine Heimat verlassen hat, wird nicht noch ein lautes Danke gen Himmel rufen, wenn er auch alle seine Gewohnheiten von einem auf den anderen Tag ablegen soll. Schon gar nicht, wenn er die Alternative hat.


    Darüber gleich zu den "randalierenden Jugendlichen". Ich kann das Argument durchaus nachvollziehen, aber es beleuchtet nur die Spitze des Eisberges. Dessen Basis sollte man aber doch kennen, um den Rest zu verstehen.
    Woher kommen diese Jugendliche denn? Sie leben in den oben beschriebenen Vierteln (wobei ich das auch lediglich angerissen habe). Sie kennen die Möglichkeiten nicht, die sich ihnen in Deutschland bieten würden, wenn sie sie kennen würden. Sie kennen vor allem ihre kleine Welt.
    Dass sie nebenbei noch zur Schule gehen, zählt als Gegenargument nicht -- denn mittlerweile hat es sich in die Richtung entwickelt, dass auch die Schulen in eben diesem Bezirk oder eben in der Nähe vor allem von Emigrierten "beherrscht" werden. Auch dort ist man meist unter sich -- aber die Lust zu lernen fehlt. Denn wo sehen diese Jugendlichen Perspektiven? Wie sollen sie Perspektiven erkennen, wenn doch auch unser Schulsystem nur auf Lernen ausgelegt ist, nicht aber weiterführend aufzeigt, was möglich ist? (Das aber wieder nur am Rande, es würde den Rahmen sprengen.)
    Frust macht sich breit und der muss abgebaut werden, egal wie. Der Kreis schließt sich mit Gewalttaten und Randalen.
    Weil die Alternativen vom Staat nicht gegeben werden. Er gibt das Geld -- und weiter?



    Ich spreche mich hier nicht "pro Ausbeuten" aus, ich spreche mich für ein tieferes Verständnis der Situation eingewanderter Mitbürger aus.
    Patriotismus in allen Ehren -- doch hier ist er fehl am Platze, zumindest in der pur deutschkonzentrierten Form.



    Das sind jetzt nur die ersten schnellen Gedanken und Eindrücke und weit ab von einer Argumentation, ich werde öfter hier reinschauen und sehen, was sich ergibt.
    An sich wollte ich noch viel mehr schreiben, aber das kam mir währenddessen abhanden… xD

  • Zitat

    Original von bereth
    Ghettos sind ja doch zum großen Teil Gebiete, in denen emigrierte Deutsche (das nenne ich nun absichtlich so, denn wer in Deutschland wohnt, ist verdammt nochmal auch Deutscher) leben.


    Vielleicht mag das jetzt rechthaberisch wirken, aber ich bestehe darauf, diese Sache klarzustellen. Deutscher ist auf keinen Fall derjenige, der in Deutschland geboren ist oder hier wohnt. Wir leben nicht in Amerika, wo so etwas Gesetz ist. Und ich bin auch stolz darauf, dass wir diese Regelung zur Nationalität haben.
    Deutscher ist, wer deutsche Eltern hat oder aber die Kriterien zur Aufnahme der deutschen Staatsbürgerschaft erfüllt. Ich will nicht deswegen ein … Chinese sein, weil ich zufälligerweise im Urlaub frühzeitig zur Welt gekommen bin, als meine Eltern noch in Peking unterwegs waren. Ich will Deutscher sein, weil meine Vorfahren es sind und sie mich charakterisieren. Nur weil jemand nach Deutschland kommt, dort wohnt und seine Kinder dort zur Welt bringt, ist noch lange keiner von ihnen eine Deutsche oder ein Deutscher. Das würde sonst dem Gesetz widersprechen.
    Ich bitte daher die Regelungen unserer Verfassung zu beachten, wenn man schon intensiv damit hantiert, wer Deutsch ist und wer nicht.

  • Puh, okay, da haben drei Leute ja schonmal vieles an Stoff vorgelegt. ^^ Tut mir Leid, wenn ich jetzt nicht auf jedes Argument eingehe, sondern ein bisschen meinen eigenen Kurs fahre.


    Erst einmal finde ich viele der Argumente, die hier gebracht wurden, eigentlich gut und richtig angebracht. Eine Sache, die mir aber häufig aufgefallen ist: dass die "fremdländische" Religion immer mit in die Diskussion geholt wird. Ich möchte mal die Frage aufwerfen: warum dürfen Muslime, die in andere Länder gehen, dort nicht ihre Religion in allen Zügen ausleben, inklusive ihre eigenen Gotteshäuser zu bauen, wenn die CHRISTEN das doch genau so tun? Das merken wir natürlich nicht, da wir ein "eigentlich" christlich geprägtes Land sind, aber schauen wir nach China, nach Zentralafrika... die Christen hält auch keiner auf, in jedem dieser Länder ihre Missionen zu betreiben, komplett mit Kirche und Bibelschule. Natürlich, ja, das dient einem anderen Zweck (einem schlimmeren, wenn ihr mich fragt - hier geht es um den Vergleich "Ich lebe meine Religion in einem anderen Land" und "Ich bringe meine Religion in ein anderes Land"), aber warum regt sich darüber niemand auf? Warum gibt es in Kenia kein Volksvotum, ob die Christen dort ihre eigenen Kirchen aufstellen dürfen?
    (Das ist eine rhetorische Frage...)


    Ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Muslime in Deutschland Moscheen errichten - solange es in einem angemessenen Rahmen bleibt, und GANZ BESONDERS solange die Gotteshäuser und die Gottesmänner nicht den kulturellen Isolationismus predigen, wie es ja doch häufig der Fall ist. Ich stehe da mit euch auf einer Seite, was das Hauptargument angeht: Einwanderer, gerne, aber dann sollen sie sich auch mit den Deutschen Sitten und Regeln vertraut machen.


    Wo ich das gerade geschrieben habe, nur kurz als Einwurf: Bereth, du benutzt meistens das Wort "Emigrant", was hier jetzt allerdings falsch ist, außer ich konnte deiner Argumentation nicht richtig folgen. "Emigranten" sind Auswanderer, während "Immigranten" Einwanderer sind. ^^


    Zu meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Thema - da gibt es einige. Ihr wisst ja sicherlich, dass Berlin auch seinen eigenen Anteil an "Ausländervierteln" hat. Meine Mutter ist seit über 30 Jahren Lehrerin, seit über 10 Jahren lehrt sie an einer Gesamtschule in Berlin Wedding (einer der besagten Bezirke), an der der Ausländeranteil bei über 90% liegt (kein Scherz, sie hat ganze 2 Deutsche in der Klasse). Desweiteren, das ist jetzt keine direkte Erfahrung mit dem Thema, aber dennoch wichtig, bin ich seit Jahren Mitglied bei ATTAC und zähle mich selbst als äußerst Links, politisch gesehen.
    Ich persönlich hatte noch nie Probleme mit türkischen oder arabischen, indischen oder marokkanischen, polnischen oder vietnamesischen Mitbürgern. Ich muss jedoch trotzdem noch dazu sagen: gerade wegen dieses immer noch vorherrschenden Isolationismus, wegen den vermeintlichen "Problembezirken", und besonders wegen der Hitze der Debatte traue ich mir auch nicht zu, nachts alleine durch bestimmte Teile der Stadt zu laufen - viele Freunde von mir wohnen in Wedding, Neukölln und anderen Bezirken aus dieser Sparte.


    Naja... es ist noch sehr früh am Morgen und ich kann mich nicht konzentrieren, also verzeiht mir, wenn die Argumentation zusammenhangslos war und ich gerade die Hälfte vergessen habe... ^^"


    Also kurzer Edit hinten dran, weil ich ja nicht schon genug Themen angerissen habe XD Gibt es hier bei uns in der Community eigentlich User mit Migrationshintergrund? Wäre interessant, wenn diejenigen sich mal melden würden. ^^

  • Zitat

    Original von Arawn
    Wo ich das gerade geschrieben habe, nur kurz als Einwurf: Bereth, du benutzt meistens das Wort "Emigrant", was hier jetzt allerdings falsch ist, außer ich konnte deiner Argumentation nicht richtig folgen. "Emigranten" sind Auswanderer, während "Immigranten" Einwanderer sind. ^^


    Das kommt auf die Perspektive an. ;3
    Von unserer Perspektive aus hast du aber natürlich Recht, keine Frage, das war wohl ein Formulierungproblem. xD



    @Deutsche in Deutschland
    Gut, da habe ich mich missverständlich -- sprich: zu absolut -- ausgedrückt.
    Mir ging es mit dieser Formulierung vor allem um mein eigenes Empfinden im Hinblick auf die Menschen, die eben hier wohnen.
    Und ich kenne einige, die auch nur hier geboren wurden, weil ihre Eltern mal eben kurz vorher hier ankamen, die sich aber genauso als Deutsche fühlen, eben weil sie hier geboren wurden, und die auf ihre Herkunft pfeifen. Deren Perspektive empfinde ich als diejenige, mit der sich am besten "integrieren" lässt, wenn man so will.
    Desweiteren, meine Perspektive noch zusätzlich: Wer hier lebt und arbeitet (oder auch nicht arbeitet, dies sei mal dahingestellt), wird nach deutschem Gesetz behandelt, keine Frage. Aber laut Verfassung ist er damit kein Deutscher? Worin besteht der Sinn dieser Regelung? Wir wollen, dass die Menschen hier sich nach unseren Gesetzen richten und doch sehen wir sie nicht als Deutsche?
    Kommt schon, Leute, da läuft doch was verkehrt, man kann nicht einfordern und gleichzeitig einen Rückzieher machen.


    Davon ab: Ich konnte Nationalismus noch nie besonders ausstehen. Zumindest ist er für mich in keinster Weise auslebbar, mir möchten sich die Fußnägel hochrollen, wenn ich daran denke, Nationen derart strikt zu trennen.
    Meinetwegen kann man Kulturen trennen, denn die sind ohne Frage unterschiedlich, wie ich auch schon argumentierte. Aber Nationen trennen heißt -- vor allem in unserer globalisierten Welt -- Einschränkungen machen, wo wir ohne Einschränkungen leichter übereinkommen würden.


    Außerdem: Warum sollte ich stolz auf einen Zufall sein?
    Dass ich hier geboren wurde, war reine Glückssache, das ist in meinen Augen nichts, wofür man Stolz entwickeln kann. Für mich persönlich keine nachvollziehbare Position.
    Man kann sein Land lieben, weil man darin aufgewachsen ist, aber Nationalstolz? Der hat in der Geschichte schon genügend Kriege angezettelt, somit verzichte ich dankend.

  • Huh, viel geschrieben, ihr alle^^ Gut für mich, bin ich doch schlecht darin, Argumentationen aus der luft zu greifen. Also werd ich ma schauen, was sich mit euren Steilvorlagen machen lasst =). Vorweg seie nur gesagt, das ich die Rede Wulff's weder zum Teil, noch zur gänze vernahm.



    Zitat

    Original von Isaac
    Denkt ihr, das die Morgenländliche- und Abendländlichkultur nicht wirklich zusammenpassen. Sprich Einwanderer aus der Türkei (etc.) müssten sich wirklich der „Christlichen“ Kultur zumindest anpassen. Oder denkt ihr, beide Kulturkreise können nebeneinander Exsistieren.

    Hier sehe ich schon den ersten Kritikpunkt. Zwar ist es( hier noch) in Anführungszeichen geschrieben, aber dennoch wird Deutschland als christliches Land abgestempelt. Gut, natürlich ist unser Land, unsere Geschichte, christlich geprägt, Weinachten, Ostern, etc, aber das Tolle an einer Demokratie ist ja, das jeder glauben darf, was er will. Würden die entsprechenden Lehrer vorhanden sein, so würden (zumindest an meiner Schule )jüdische und muslimische Religion, und vielleicht auch andere, neben den christlichen Zweigen gelehrt werden. Deutschland ist in dieser Hinsicht ein offenes Land.


    Zitat

    Original von Isaac
    So ist meine Meinung klar: Als Gast hat man sich an die Regeln und wünsch des Hausherren zu halten, aber ebenso hat man als Hausherr auch nicht auf seinen Gästen rumzuhacken. Auf Deutschland übertragen soll das heißen: Jeder der hier herkommt sollte diesen Staat nicht ausbeuten und ausbluten lassen, wie es einige eben tun, sondern sich dahinter klemmen, deutsch lernen, die Gesetze Achten und Geld verdienen.

    Ein Gast wird allerdings mit offenen Armen empfangen. Und noch viel wichtiger: Ein Gast geht irgendwann. Da die Menschen, um die es hier geht, aber vorhaben, in Deutschland zu bleiben, sollte man sie nicht als "Gast" sehen, welcher sich Deutschland zu unterwerfen hat, sondern als hierher gezogener. Das heißt, als deutschen Staatsbürger (von mir aus auch, nachdem er die "Aufnahmebedingungen" erfüllt hat). Und dann sollte es keinen Unterschied machen, wenn ein "türkisch-deutscher" oder ein "deutsch-deutscher" Jugendlicher den Obdachlosen auf der Straße angepöbelt hat.


    Zitat

    Original von Rigé & Xave
    Die Rede des Bundespräsidenten habe ich selber – aber leider nur teilweise – erlebt. Besonders sein Ausspruch zum Islam war prägend für die heftigen Reaktionen. Wenn ich mich recht entsinne, sagte er etwas wie: „Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland."
    Ganz ehrlich: Ich war auch erschrocken über diese Aussage.

    Darüber bin ich wiederrum erschrocken. Wie schon gesagt, Deutschland ist eine Demokratie, in der jeder die Religion ausleben kann, die er möchte. Und wie auch schon gesagt, sobald diese Leute in Deutschland wohnen, sollten sie auch ihr Gepäck auspacken dürfen - worin sich selbstverständlich Werte und Normen anderer Kulturen finden. Diese sind, denke ich, aber nicht als gefährlicher Gegner anzusehen, sondern eher als Bereicherung für die deutsche Kultur, als ein weiteres Teil im Puzzle zur vollständigen Kultur.


    Zitat

    Original von Rigé & Xave
    Ich glaube, es gab schon mal Diskussionen, als es um den Bau von Moscheen ging. Es gab viele Leute, die es nicht akzeptieren wollten, dass diese Gotteshäuser in unserer christlichen Welt Einzug erhielten.

    Hier seie erstmal klarzustellen: Eine Moschee ist kein Gotteshaus, in dem sich die Angehörigen des muslimischen Glaubens verschanzen, um in ihrer eigenen, kleinen Welt zu leben. Nein, in einer Moschee kommen die Leute zusammen - egal, welcher Religion - natürlich auch zum beten (gut, das betrifft dann natürlich nur die Muslime), aber auch zum Informationsaustausch, zum Plaudern, zum gemeinsamen-Probleme-lösen. Gibt es eine wichtige Nachricht, so wird diese über Moscheen verbreitet, und die einzige Vorschrift, die es gibt, ist, das man sich die Schuhe auszuziehen und den Körper rituell zu waschen hat. Aber wenn man keine Akzeptanz für die anderen Kulturen aufbringen kann, um wenigstens das zu machen, dann kann ich verstehen, wieso man keinen gemütlichen, weil mit Teppichen ausgelegten, Freizeittreffpunkt haben will. Was eventuell stören könnte, wären die Gebetsausrufe Morgens, Vormittags, Mittags, Nachmittags, Abend, aber das ist nicht so schlimm wie herumgrölende Fussballfans, die vom siegreichen Spiel nach Hause kommen.


    Zitat

    Original von Rigé & Xave
    Ich selber meine, dass man die Kirche im Dorf lassen sollte oder besser gesagt: im Heimatland.

    Zwei Dinge: Seit wann haben Religionen ein klar definiertes Heimatland? Gut, das Land ihrer "Entstehung", aber das ist nur ein einziges für jede. Und das zweite: Kreuzzüge? Christianisierung, um nicht zu sagen, zunehmende Verchristlichung der Welt? Haaallooo?


    Zitat

    Original von Rigé & Xave
    Ein Einwanderer hat die Bedingungen zu erfüllen, sich eine Existenz zu schaffen, unsere Sprache zu lernen und unsere Kultur zu akzeptieren. Wer bereit ist, „einer von uns“ zu werden, der ist auch bereit, als Teil Deutschlands mitzuwirken. Nicht aber schmarotzende Arroganz.

    Das heißt, ein bisschen übertrieben gesagt, du forderst eine Auslöschung jeglicher anderer Kultur aus dem Kopf, sobald der entsprechende Träger nach Deutschland kommt? Das kommt mir bekannt vor...


    Zitat

    Original von Rigé & Xave
    Sogar[Hervorhebung von mir] der Türke aus meinem Heimatort, der seine Dönerbude betreibt, zeigt sich freundlich zu unserer Kultur und versucht, so deutsch wie möglich zu sein.

    Woah! Bis dahin fand ich den Absatz nich schlecht. Aber sage mir doch bitte mal, wieso gerade der Türke dieses "sogar" verdient hat. Ist er schlechter als die anderen von dir genannten Volksgruppen? Fällt es ihm schwerer, sich komplett von seinen Ursprüngen zu lösen, nur weil er aus der Türkei stammt?


    ---Kein Zitat aus bereth's Post, soweit ich das gesehen habe, stimme ich mit ihr überein---


    Zitat

    Original von Arawn
    Ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Muslime in Deutschland Moscheen errichten - solange es in einem angemessenen Rahmen bleibt, und GANZ BESONDERS solange die Gotteshäuser und die Gottesmänner nicht den kulturellen Isolationismus predigen, wie es ja doch häufig der Fall ist. Ich stehe da mit euch auf einer Seite, was das Hauptargument angeht: Einwanderer, gerne, aber dann sollen sie sich auch mit den Deutschen Sitten und Regeln vertraut machen.

    Siehe weiter oben.



    So, und nun auch was eigenständiges: Ich selber lebe in Linden-Nord, was gerne mal als das "Türkenviertel" Hannovers abgestempelt wird. Tatsächlich leben hier viele Leute mit Migrationshintergrund, und sie haben alle ihre Eigenart, sind teilweise recht laut, doch bitte sage mir jetzt mal jemand, kein einziger "Urdeutscher" habe diese Eigenschaften. Sie sind ganz normale Nachbarn, mit denen ich mich, würde ich mehr Eigeninitiative zeigen können, anfreunden könnte wie mit anderen Menschen.




    quod est dubitandum - nehmt meinen Beitrag bitte auseinander=)

  • Hm, ich muss sagen, dass ich jetzt nicht gerade die freundlichste Einstellung den "typischen" Türken gegenüber hab.
    Das rührt aber daher, dass wir in unserer Gegend einfach enorm viele Ausländer - speziell Türken - haben, und ich traue mich nachts eigentlich schon nicht mehr, allein über den Busbahnhof zu gehen, weil das so eine Art Treffpunkt für die geworden ist und man dann von allen Seiten angepöbelt wird.
    Eine weitere schlechte Erfahrung wäre da, dass wir vom Gymnasium in der Mittelstufe immer die Sporthalle einer Sonderschule mitbenutzt haben, die eben einen hohen Ausländeranteil hat. Und dort wurden wir dann regelmäßig beschimpft, obwohl wir lediglich den Schulhof überquert haben, um in die Sporthalle zu kommen.
    Noch etwas wäre, dass ich einmal von zwei Halbwüchsigen mit "Heil Hitler" im Vorbeigehen gegrüßt wurde; hat mich da schon sehr aus der Bahn geworfen.
    Unter den Aspekten muss ich sagen, dass ich grundsätzlich nichts gegen Ausländer habe - aber nur, solange sie sich auch angemessen verhalten.


    Ich würde nicht mit einem "Die klauen uns unsere Jobs" argumentieren, denn warum sollten nicht die die Jobs kriegen, wo doch ohnehin schon immer gejammert wird, unsere Bevölkerung würde schrumpfen und wir sollten mehr Kinder kriegen? Ebenso finde ich, dass Ausländern nicht verboten werden sollte, hierher zu kommen - manche von denen sind bessere Deutsche als wir. Ich könnte wetten, dass mehr Deutsche als Ausländer Hartz IV-Empfänger sind. Außerdem haben doch WIR die anderen Länder sogar überfallen, uns genommen, was wir gebraucht haben, Firmen haben ihre Sitze in solchen Ländern - warum sollte man dann nicht auch etwas von unserem Profit an die abtreten, die dafür herhalten müssen?


    Um das aber noch einmal kritischer zu sehen:
    Es sollte nicht überhand nehmen. Deutschland sollte auch ein Stück weit erlaubt sein, seine Form zu behalten, damit es nicht irgendwann zu einem Melting Pot der Kulturen wird. Ich finde schon, dass Ausländer ihre Religion ausüben sollen, wie sie wollen, und ich finde es beispielsweise auch völlig in Ordnung, wenn Lehrerinnen Kopftücher tragen - ich mein, wen stört das? - aber wie andere schon sagten, sie sollten sich dann nicht beklagen, nicht genug zu bekommen. Wer sich anpassen kann und sich auch wie ein Gast im Land verhalten kann, der soll gerne herkommen, aber wer sich verhält wie der letzte Depp, bei dem seh ich nicht ein, dass man ihn hier behalten sollte.


    Mag durch meine Erfahrung bedingt sein, aber gerade als Ausländer in Deutschland sollte man doch etwas mehr Toleranz zeigen und nicht mit dem Bild "Alle Deutschen sind Nazis" durch die Gegend laufen. Ich verurteile ja Türken auch nicht, weil Fanatiker des Islams Terrorakte ausüben.


    Oh, dazu muss ich sagen - ich bin kein bisschen politisch ausgerichtet, also insofern sollte mein Beitrag eher unter dem Aspekt der Moral/persönlicher Vorstellungen gelesen werden :)

  • Tut mir Leid, wenn ich kurz einmal ein kleines bisschen vom Thema weggehen muss, aber so ausführlich du auch auf die anderen User und ihre Argumente eingegangen bist, Feris...


    Zitat

    Das heißt, ein bisschen übertrieben gesagt, du forderst eine Auslöschung jeglicher anderer Kultur aus dem Kopf, sobald der entsprechende Träger nach Deutschland kommt? Das kommt mir bekannt vor...


    ...ist es trotzdem ziemlich unbedacht, gerade in so einer aktuellen Diskussion mit Vergleichen - ob direkt oder indirekt - in diese Richtung anzukommen. Zumal du Rigé noch dazu falsch verstanden hast: er hat nicht davon geredet, dass Migranten, die nach Deutschland kommen, assimiliert werden sollen, sondern dass sie lernen sollen, unsere Kultur zu akzeptieren. Das heißt nicht, ihre eigene damit abzulegen, sondern nur, sich keine isolierte Zelle inmitten einer anderen Kultur zu schaffen. Ich kann auch in einem anderen Land leben, gewisse deutsche Sitten pflegen, und trotzdem die Kultur, in der ich lebe akzeptieren und an ihr mitwirken.
    Verstehst du, was ich meine?


    Du hast es sicherlich nicht so gemeint, aber sei lieber etwas vorsichtiger, was solche Vergleiche angeht. :nick:

  • Arawn hat völlig Recht, das nur zur Unterstützung.
    Ansonsten gehe ich aber auch mit Feris d'accord.



    Zitat

    Original von Midna
    Unter den Aspekten muss ich sagen, dass ich grundsätzlich nichts gegen Ausländer habe - aber nur, solange sie sich auch angemessen verhalten.


    Hier lässt du aber etwas wichtiges außer Acht, was ich schon versucht habe, auseinander zu nehmen: Sie haben (meistens) keine Chance, das für uns "angemessene" Verhalten zu übernehmen. Weil man sie ihnen nicht lässt.


    Im Prinzip ist es genau das, was du einen Absatz früher anbringst:

    Zitat

    […] Sonderschule (…), die eben einen hohen Ausländeranteil hat. Und dort wurden wir dann regelmäßig beschimpft, obwohl wir lediglich den Schulhof überquert haben, um in die Sporthalle zu kommen.


    Diese Jugendlichen werden ja praktisch in eine Situation gedrängt, in der ihnen aus Frust, aus Perspektivlosigkeit (s. meine Ausführungen weiter oben) eben die Galle hochkommt, sie aggressiv reagieren, versuchen, ihre Langeweile zu besiegen etc.
    Ich sage nicht, dass nicht jeder selbst für sein Handeln verantwortlich ist. Und sicher wissen auch diese Leute, dass es falsch/verboten/gesellschaftlich nicht konform ist, sich auf diese Art zu verhalten. Doch wer zeigt ihnen andere Wege auf? Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer eigenen Situation? Sie sehen keinen Grund, sich konform zu verhalten -- und warum auch? Sie benehmen sich nur dem Bild entsprechend, das ihnen zugewiesen wird, also darf sich doch keiner beschweren.
    Mir ist bewusst, dass das jetzt überspitzt ist, aber anders ließ es sich gerade nicht ausdrücken.


    Ich kann mich nur wiederholen (oder meinen Standpunkt ausweiten, sollte der noch etwas unklar sein): Das einzige, was gegen diese Ausgrenzung helfen würde, wäre eine grundsätzlich abgeänderte Politik, die unter Integration eben NICHT versteht, Immigranten (ich achte drauf, Arawn ^^) eine völlig andere Lebensweise aufzudrücken. Denn genau dieses Bemühen führt dazu, dass sie sich eher noch abwenden und sich in ihre Kreise zurückziehen, wo es schlicht unmöglich ist, unsere Kultur auch nur kennenzulernen, geschweige denn sie zu akzeptieren.


    Bevor man also mit Forderungen um sich wirft, sollte man immer noch darüber nachdenken, wie sich das Problem an der Wurzel packen lässt.

  • Woher kommen denn dann die Immigranten an den Gymnasien? Wie kommt es, dass DIE sich "konform" verhalten können?


    Auch wenn du schon darauf hingewiesen hast, dass du es überspitzt hast - ich finde keinesfalls, dass die Immigranten die Opfer der Gesellschaft sind.


    Natürlich, letztendlich kann man nicht sagen, ob Ausländer oder Deutsche an dieser Grund-Hass-Haltung schuld sind, die sich langsam eingeschlichen hat, aber ich würde niemals so weit gehen und sagen "Unsere Gesellschaft zwingt die armen Ausländer dazu, assoziale Trottel zu werden". Das stimmt einfach nicht. Wie gesagt, es gibt genügend Ausländer, die es in erfolgreiche Positionen schaffen, die sich ins Zeug legen und sich gesetzes- bzw. sozialkonform verhalten können.


    Wenn es nur wenige Ausländer wären, die ein bisschen neben der Spur sind, dann würde ich sagen "okay, schließlich haben wir auch ein paar Deutsche, die immer noch Hitler verehren". Wenn man deine Gedanken analog führen würde, müsste man genauso sagen, dass die armen Neonazis nur Opfer von Hitler sind, wenn sie sich so falsch verhalten, obwohl die Gesellschaft sie nicht gutheißt.


    Ich denke, jeder - auch ein Ausländer - kann, wenn er will, Anerkennung finden in Deutschland.


    Natürlich spielen in Sachen Bildung auch noch Dinge wie Tradition und Muttersprache zuhause mit, aber da muss ich ganz ehrlich sagen... wir haben zum Beispiel einige Türken in unserer Stufe, die es alle gut geschafft haben und bei denen daheim türkisch gesprochen wird. Ich will nicht behaupten, dass das jedes Kind könnte, aber ich würde sehr wohl sagen, dass viele schlicht zu faul sind, sich zu integrieren.


    Edit:
    Ah, und: Wenn jemand nach Deutschland kommt, dann muss er nunmal damit rechnen, dass er sich gewisse Dinge aufzwingen lassen muss - wir haben nicht umsonst die Freizügigkeit. Wenn es denen hier nicht passt, dann könnten sie auch woanders hin.


  • Mhm :S Habs mir jetzt nochmal genau durchgelesen, und muss eingestehen, das ich da wohl im Eifer des Gefechts ein bisschen zuweit gegangen bin^^"
    Bitte entschuldigt vielmals, vor allem Rigé&Xave, hab wohl teilweise nur überflogen:(

  • Ohne gross die anderen Beiträge gelesen zu haben, melde ich mich auch zu Wort.


    Ich habe grundsätzlich nichts gegen Ausländer. In der Unterstufe habe ich mich sogar besser mit Ausländer verstanden als mit Schweizern, auch auf meiner alten Arbeitstelle war das so.


    Was aber nicht immer schön war, war wenn ich am Freitagabend nach Hause fahren musste. Am Bahnhof haben sie sich in Grüppchen gesammelt, rumgepöbelt und auch in den Zügen war es nicht besser. Besonders schlimm für mich war es, wenn sie sich über die Leute lustig gemacht haben die Arbeiten (ich fuhr oft mit der Arbeitsuniform nach Hause) und sich einfach über die Schweizer beschwert haben.
    Da habe ich oft gedacht: Euch sollte man einsammeln und in Kisten nach Hause schicken!


    Auch ein Thema was mich aufregt ist Religion. Wir dürfen keine Kreuze mehr in den Klassenzimmer aufhängen oder die Kirchenglocken dürfen nicht mehr in der Nacht läuten. Aber DIE wollen ein Minarett bauen und beschweren sich, das sie IHRE Religion nicht leben können?

  • Z_S: Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen "Religion leben" und "Religion allgegenwärtig machen". Gut, die Christen dürfen keine Kreuze mehr in die Klassenzimmer hängen (was ich persönlich auch richtig finde, aber das ist ein ganz anderer Diskussionspunkt und gehört nicht zum Thema), aber es wurde doch den Christen nicht verboten, Kirchen zu bauen oder sie zu besuchen, oder? Den Christen wird lediglich gesagt "wir wollen nicht, dass die Religion überall in unserem Alltagsleben auftaucht", den Muslimen hingegen wird gesagt "wir wollen nicht, dass ihr eure Religion bei uns auslebt", da sie ja keine Moscheen bauen sollen.


    Und bist du dir sicher, dass die pöbelnden und lauten Gruppen tatsächlich nur aus Immigranten bestehen? Bist du dir sicher, dass sie sich über dich lustig machen, weil ihr verschiedenen Kulturkreisen angehört? Das ist übrigens auch das gleiche wie Midnas Beispiel am Busbahnhof und mein eigenes über Berlins Viertel: ja, dort gibt es natürlich äußerst viele Immigranten, jedoch diejenigen Individuen, die einen anpöbeln, die einen womöglich sogar angreifen oder ausrauben: das sind einfach nur perspektivenlose Jugendliche. Ja, die meisten von ihnen sind perspektivenlose Jugendliche mit einer anderen Hautfarbe, aber das hat damit meiner Meinung nach gar nichts zu tun. Wenn es Deutschland (oder der Schweiz) GAR KEINE Ausländer gäbe, gäbe es diese Jugendlichen trotzdem noch.

  • Ich verlange ja nicht, dass alle Ausländer stockkatohlisch werden und aus der Bibel zitieren. Was mich aber sauer macht, ist das man uns vorwirft, das wir KEINE Rücksicht auf andere Religionen nehmen. Nur weil die Schweizer für das Minarett-Verbot waren.
    Für mich ist es egal, ob jemand ein Kopftuch, eine Kippa oder ein Kreuz trägt.


    Und ja, Arawen, die Grüppchen die ich meine waren Ausländer. Natürlich kann es sein, dass auch Schweizer dabei waren. Aber die Mehrzahl waren Ausländer.

  • Vorweg:
    Bereth: Oh o.O“ Das ist dann wohl etwas falsch rüber gekommen. Denn so deutlich hab ich die unterschiedlichen Seiten nur beschrieben, damit keine Missverständnisse aufkommen. Selber stempel ich nicht ab nach „Deutscher“ und „nicht Deutscher“ – dafür kenne ich zu viele „nicht deutsche“ die nett sind und mit denen ich mich gut verstehe und auch zu viele „deutsche“ sind mir begegnet welche einfach nur asozial wahren.


    Da sind ja einige Meinungen zusammengekommen.


    Nun, das scheint ja doch um einiges die allgemein Stimmung wieder zuspiegeln, welche zurzeit in Deutschland vorherrscht.
    Es ist angespannt. So hab ich vermehrt die Tage gehört, dass „rechtsradikale“ Äußerungen zunehmen und somit die Hetze gegen Einwanderer. Die Befürchtung, dass bald erste Häuser brennen würden, ich halte sie nicht für unbegründet. Und die Regierung schweigt das Thema öffentlich lieber tot … Mal abgesehen von den Äußerungen gegen Einwanderer und die pro sowie Kontras dazu habe ich nicht viel von der Politik vernommen. Gerade die Kanzlerin und der Bundespräsident sollten da mal wieder ein Machtwort sprechen.
    Schließlich kann es in einer Demokratie so nicht weiter gehen. Gerade den „guten“ eingewanderten Familien ist die Politik dass schuldig. Jenen Familien die sich mit großer Mühe angepasst haben und es trotzdem noch schaffen ihre eigene Kultur zu leben. Es ist eben auch die Vielfalt, welche Deutschland zu dem gemacht hat, was es nun ist.
    Was bedeuten da schon so Belanglosigkeiten wie Religionszugehörigkeit?


    Leider schindet diese große Gerede von der Einheit des „deutschen Volkes“ die Problemmacher recht wenig. Sie wollen stur bleiben, ob nun, weil sie nichts anderes kenne, nichts anderes kennen wollen oder keine andere Möglichkeit sehen – Fakt ist nun mal: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Doch wohl gerade wegen unzureichender Klärung der Möglichkeiten bzw. der perspektive mit Illegalem oder einfach vom Staat zu leben ist es vielen einfach bequemer die Füße hoch zu legen und andere Leute dumm an zu machen.


    Wie ich bereits schrieb, muss sich das Denken unserer Gesellschaft grundlegend ändern, sonst werden gerade diese Probleme immer bleiben. Das schafft die Politik aber nicht alleine, auch wenn diese den Anstoß dazugeben sollte. Selbst der türkische Europaminister (oder so ähnlich) hatte seine Landsleute dazu aufgerufen deutsch zu lernen, sich an die Gesetze zu halten und sich anzupassen. Ob sie auf ihn hören werden … Fraglich.
    Einige werden vielleicht darüber nachdenken und andere werden sich fragen, warum sie das tun sollten.
    Doch wie soll man noch Leute zum Umdenken bewegen, wenn nicht einmal Persönlichkeiten aus dem eigenen Heimatland etwas bewirken?

  • Nein, Nein, Isaac, das ist ganz und gar nicht falsch rübergekommen.
    Ich wollte nur deutlich machen, dass wir alle schon abgrenzen, ohne dass es uns überhaupt noch bewusst wäre. Es ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden, über die niemand mehr nachdenkt. Und selbst wenn man sich dafür ausspricht, Immigranten so hier leben zu lassen, wie sie es für richtig halten -- schon mit dem Begriff "Ausländer" findet ja eine Abgrenzung statt. Die nicht anders geht, aber ich wollte nur darauf hinweisen, dass es gar nicht so einfach ist, solche Muster abzulegen, um dann objektiv zu urteilen, da sie eben schon in Fleisch und Blut übergegangen sind. ^^



    Zitat

    Doch wie soll man noch Leute zum Umdenken bewegen, wenn nicht einmal Persönlichkeiten aus dem eigenen Heimatland etwas bewirken?


    Eine gute Frage, die sich wohl kaum einseitig beantworten lässt.
    Midna spricht an, dass man die jugendlichen Immigranten (oder Immigranten-Kinder) nicht zu Opfern der Gesellschaft degradieren soll, was natürlich richtig ist. Genauso richtig ist es aber gleichzeitig meiner Ansicht nach, dass es genügend gibt, die eben das doch sind. Es kommt immer darauf an, wieviel Glück und Können mit im Spiel ist.
    Einen "deutschen" HartzIV-Empfänger kann man auch von diesen beiden Seiten betrachten: Entweder, er hatte Pech oder eben Glück, er hatte Können oder nicht, die "Gesellschaft" legte ihm Steine in den Weg oder nicht (ich mag den Begriff nicht, daher die Anführungszeichen; er klingt, als gäbe es einen gemeinsamen Willen…).
    Die Menschen, die es trotz guten Willens nicht schaffen, sich zu integrieren, sollten doch aber genug Aufruf zu mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema sein.


    Und nochmal: Gewohnheiten -- oder anders ausgedrückt: gesellschaftliche Konventionen -- legt man nicht so einfach ab. Viele bringen das Argument, dass sie sich in einem fremden Land schließlich auch anpassen und dessen Kultur akzeptieren würden. Dabei bedenken sie aber ihre eigenen Argumente nicht, wenn sie sagen, Deutschland wäre ein toleranter Staat, der sich müht, seinen "Gästen" (an der Stelle nochmal der Hinweis: sie LEBEN hier, der Begriff ist schwammig!) alles an Offenheit zu bieten, was geht.
    Achtung -- Deutschland ist für seine Gastfreundlichkeit bekannt, sagen sie (sagt ihr). Was folgt daraus? Seine Einwohner sind tolerant und gastfreundlich. Wir sind dies. Ergo fällt es uns leichter, fremde Kulturen zu akzeptieren. Wir sind es gewohnt, die Dinge so zu sehen -- Hinweis auf gesellschaftliche Konventionen hier.
    Werfen wir einen Blick auf eben diese fremden Kulturen, kann es schon wieder ganz anders aussehen. Ich halte das jetzt bewusst allgemein, weil es immer Ausnahmen und Vorreiter gibt und es in allen Ländern anders läuft; das alles auseinander zu nehmen, würde nun zu lange dauern und den Rahmen (zumindest zZ für mich) sprengen. Worauf ich jedenfalls hinaus will, ist: Uns fällt es alleine schon von unserer Gesellschaft aus leichter, fremde Lebensweisen zu akzeptieren, sie anzunehmen, mit ihnen zu leben bzw sie in der Nachbarschaft aktiv wie auch passiv mitzuerleben.


    Doch besitzen andere Menschen aus anderen Kulturkreisen denselben Blick, dieselbe Toleranz? Hier lohnt es sich in meinen Augen, nachzuhaken.

  • Ich muss mich hier jetzt auch einklinken, obwohl bereth und Feris mir schon sehr viele Worte aus dem Mund genommen hat. Was mir vor allem allerdings auffällt, ist, dass alleine die Struktur der Diskussion doch schon wieder ein krasses Vorurteil aufzeigt: Die Diskussion geht über "Einwanderer", aber diskutiert werden fast ausschließlich der Bodensatz der Gesellschaft, unintegrierte, ungebildete, gewalttätige Ausländer ohne Perspektive im Leben.


    Das ist aber nur eine kleine Minderheit der in Deutschland lebenden Ausländer! Ein Löwenanteil der Ausländer ist gut integriert, hat Jobs und kommt im Leben gut klar. Auch die Gewalttätigkeit ist ein Mythos, alle existierenden Zahlen zeigen eindeutig, dass ausländische Jugendliche NICHT gewalttätiger sind als deutsche Jugendliche aus einem vergleichbaren sozialen Umfeld! Das nimmt den ganzen xenophoben Mythen vom gewalttätigen und chauvinistischen, islamischen Kulturkreis recht schnell den Wind aus den Segeln.


    Das eigentliche Problem ist ein völlig anderes. Wie schon gesagt wurde, müssen wir nicht die Ausländer zwangsassimilieren oder rausschmeißen, um die Probleme in den Griff bekommen, sondern die Schere zwischen arm und reich schließen. Das Problem ist nicht Überfremdung unserer Kultur, sondern eine wachsende Anzahl verarmter Menschen (nicht nur Jugendlicher) in Deutschland, die ohne Perspektive auf der Loserseite der Gesellschaft leben. Es ist zwar einfach und bequem, mit dem Finger auf die Ausländer zu zeigen, aber alle Studien zeigen, dass die genannten Probleme nicht mit der Herkunft, sondern mit sozialer Schicht zusammenhängen. Radikales Umdenken ist hier also angesagt.


    Davon abgesehen: Natürlich gibt es viele Ausländer, die sich weigern, zu integrieren. Was steckt dahinter für ein Typ Mensch? Die integrationsunwilligen sind meistens die tendentiell ungebildeten, bequemen, nicht sehr offenen Typen, zu denkfaul, um etwas Neues auszuprobieren und durch niedriges Selbstwertgefühl pathologisch feindlich allem Unbekannten und Fremden gegenüber. Kommt ein solcher Typ Mensch in ein fremdes Land, verweigert er die Integration. Lebt er sein Leben lang schon dort, stimmt er gegen den Minarettbau.

  • Zitat

    Original von Cassius deNayru
    Kommt ein solcher Typ Mensch in ein fremdes Land, verweigert er die Integration. Lebt er sein Leben lang schon dort, stimmt er gegen den Minarettbau.


    Ich liebe dich dafür. :D


    Auch ansonsten kann ich deinen Beitrag zu 100% unterschreiben.

    Jap. Das wollte ich nur kurz eingeworfen haben. ^^;
    *rausschleich*

  • Nuun... eine heitere Diskussion, wie ich sehe. Auch ich bin der Meinung, dass es ein Mythos ist, die ausländische Jugend wäre gewalttätiger als die deutsche. Eine Abneigung gegen wäre von daher eigentlich unbegründet. Und doch existiert eine solche Abneigung und da wir in einer Demokratie leben, in der die Macht mehr oder weniger beim Volk liegt, werden Ausländer mehr oder weniger ausgegrenzt.
    Ich sehe es schon kommen. Bei den nächsten Wahlen wird irgendwer gewählt, der seinen Wahlkampf mit einer Kampagne gegen die Immigration gestaltet. Und natürlich gegen Moscheenbau und so weiter.


    Auch wenn das moralisch vielleicht nicht richtig ist, die Menschen mögen keine Immigranten und werden sich auch noch gegen sie durchsetzten. Das mag nicht richtig sein, moralisch gesehen, jedoch gehört dieses Land den Deutschen und jeder darf nun mal lieben und hassen wen er will. Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Wenn wir die Immigranten nicht mögen, wegen der Islamisierung oder so, dann haben die Immigranten eben Pech gehabt. Jeder hat sein eigenes Land wo er hin gehört und wenn´s da wirklich nicht zum aushalten ist, dann bleiben immer noch die USA um auszuwandern. Die Menschen dort sind etwas offener in Sachen Immigration. Objektiv betrachtet.

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