Guttenberg

  • Das will ich sagen, jeder Politiker lügt wie gedruckt, da ist die Lüge mit dem Doktortitel noch harmlos, hauptsache er macht seine Arbeit gut^^
    In Facebook gibt es z.B. eine Gruppe, die für die Rückkehr Guttenbergs ist und die hat schon haufenweise Mitglieder, das will schon was heißen.


    Ganz Deutschland steht hinter ihm und da damit seine Karriere bestimmt nicht beendet ist, kann man nur hoffen, dass er später wieder kommt^^

  • Er hat den Doktortitel nicht verdient. Schluss aus Ende. Klar hat jeder Politiker schon einmal gelogen. In manchen Ländern auch schon einmal geprügelt. Aber der gehört für mich nicht ins Amt.Schluss aus Ende


    Edit:
    Ich stehe wohl als einziger in Deutschland nicht hinter ihm. :D

  • Ja auch wenn er den Doktorentitel nicht verdient hat, beeinflusst das nicht, dass er sein Amt gt bewältigt hat. Nur weil er kein Doktor mehr ist ist er nicht Fähig sein Amt weiter zu führen? Schwachsinn

  • Creed: Einverstanden! Aber es kann wirklich nicht sein, dass man bei solchen Dingen Lügt und schummelt.


    Gut auch ohne Dr. Titel wäre er ein guter Politiker gewesen, da dran ändert auch ein Dr. Titel nix. Aber wäre er überhaupt soweit gekommen? Man weiss es nicht.
    --> Es ist einfach an unsere Zeit angepasst. Überall braucht man Diplome und Auszeichnungen und weiss nicht wie gute Noten um überhaupt mal ein Praktikumsplatz, eine Lehre oder Arbeit zu finden. Es ist leider so, wie krank es auch ist und da kann man noch so gut seine Arbeit machen.


    Wie gesagt, es ist gut das er diesen Schritt gemacht hat und wenn er wirklich daraus gelernt hat, fängt er nochmal "von vorn an" aber dieses mal ehrlich und ohne den Leuten etwas vorzuspieln.

  • Creed spricht mir aus der Seele. was hat sein Plagiat mit seinem amt zu tun? Wie Jung abgetreten ist, dass hatte was mit seinem amt zu tun, aber was hat jura mit dem verteidigungsministerium zu tun???? Und die facebookseite ziegt nicht wie komisch die deutschen sind, sondern das es den deutschen wichtiger ist, jemand fähiges im Amt zu wissen.


    da fällt mir ein schönes beispiel ein:


    Es ist Zeit, den Leiter einer "Welt-Regierung" zu wählen, und Sie müssen Ihre Stimme abgeben.
    Hier einige Fakten über drei Kandidaten.


    Kandidat A:
    Pflegt Verbindungen mit korrupten Politikern und lässt sich astrologisch beraten.
    Er hatte zwei Geliebte, ist Kettenraucher und trinkt 8 bis 10 Martini täglich.


    Kandidat B:
    Er wurde zweimal aus seinen Ämtern enthoben, schläft bis Mittag, hat als Student Opium geraucht und trinkt allabendlich 1/4 Liter Whisky.


    Kandidat C:
    Er ist als Kriegsheld ausgezeichnet.
    Er ist Vegetarier, Nichtraucher, trinkt gelegentlich ein Glas Bier, und hatte nie außereheliche Affären.


    Welchen dieser drei Kandidaten würden Sie wählen?


    Wenn ich dir sage, wer hinter welchem buchstaben steht wirst du sehn, dass es einfach gar nichts heißt, wenn ein politiker fehler hat.


    Kandidat A ist Franklin D. Roosevelt;
    Kandidat B ist Sir Winston Churchill;
    Kandidat C ist Adolf Hitler...

  • Navi: ER ist nunmal so weit gekommen, keiner weis ob er es ohne Doktorentitel geschafft hätte oder nicht. Aber er hat es geschafft und warum sollte er dann zurrücktreten, nur weil man nicht weiß ob er es soweit gebracht hätte. Zu der Lüge habe ich mich oben schon geäußert.
    Jetzt kennt jeder meine Meinung.

  • Was hat das jetzt mit Gutenberg zu tun, Mereko?


    Du hast ja nur drei Fakten aufgezählt, dass zu einer Person aber mehr als das gehört hast du vergessen. Hitler erschien vielen als Charismatische Lösung der Probleme, und wir haben ja gesehen was geschehen ist. Da spielt erstens auch der Charakter und das Zeitgeschehen eine sehr große Rolle.


    Zu Kriegszeiten sieht die ganze Sache anders aus, da müssen andere Kriterien gelegt werden. Aber wir sind in Friedenszeiten. Und in solchen Zeiten sind andere Sachen wichtig. Zum Beispiel auch die Vorbildfunktion, die ja den Deutschen abhanden gekommen ist.
    Wer braucht schon nen Vorbild! Die Jugend wird ja ehe nur noch mit Samthandschuhen angefasst. Wenn geklaut wird gibt es nur ein "du du". Warum nicht auch noch zeigen, dass Diebstahl, auch wenn es geistiger ist, erlaubt ist. Warum schaffen wir denn nicht gleich das Rechtssystem ab. Wer braucht das denn?


    Soll man Diebstah durchgehen lassen, nur weil es ein Politiker ist der gemocht wird? Soll man einen geplanten Mord ungestraft davon kommen lassen, nur weil ein Mann von 100 Leuten geliebt wird und immer nett zu Tieren und Kindern ist? Denkt mal darüber nach.

  • Zitat

    Original von vyserhad
    Soll man Diebstah durchgehen lassen, nur weil es ein Politiker ist der gemocht wird? Soll man einen geplanten Mord ungestraft davon kommen lassen, nur weil ein Mann von 100 Leuten geliebt wird und immer nett zu Tieren und Kindern ist? Denkt mal darüber nach.


    Bei Diebstahl bekommst du ein Verfahren, eine Geldstrafe und das war's auch schon. Zu deinem Beispiel mit Mord sage ich lieber mal nichts, wir wollen die Sache ja nicht unnötig dramatisieren und unrealistische Vergleiche aufstellen.


    Zitat

    Original von vyserhad
    Zu Kriegszeiten sieht die ganze Sache anders aus, da müssen andere Kriterien gelegt werden. Aber wir sind in Friedenszeiten. Und in solchen Zeiten sind andere Sachen wichtig. Zum Beispiel auch die Vorbildfunktion, die ja den Deutschen abhanden gekommen ist.


    Guttenberg war der erste, der die Sache in Afghanistan wörtlich als Krieg bezeichnet hat, in den wir freilich verwickelt sind. Niemand zuvor hat jemand dazu gestanden und ich denke, genau aus diesem Grund war Guttenberg doch ein gutes Vorbild.


    Sein Rücktritt zeugte ebenfalls von einer gesunden Rolle als Vorbild und deshalb solltest du auch endlich mal aufhören, den Punkt der Vorbildfunktion gegen ihn zu verwenden, Vyserhad. Dieser eine Fehler kostet ihn jetzt Kopf und Kragen, aber das war's auch schon. Mehr als das gibt es an seiner Vorbildfunktion nicht zu kritisieren.

  • Diebstahl kann auch mit Gefängnisstrafe geahndet werden. Und der Vergleich mit Mord ist legitim. Wo sollen wir denn aufhören, das Recht zu biegen? Nur bei geistigen Eigentum? Bei richtigen Diebstahl? Bei Mord? Bei Vergewaltigung? Darum geht es doch.


    Gutenberg diente nicht nur nicht als Vorbildfunktion, er hat ein Verbrechen begangen. Es ist gesetzlich geregelt, dass man das nicht darf. Von daher ist es ein Verbrechen. Und wenn man nicht dafür bestraft wird, gegen ein Gesetz verstoßen zu haben, warum sollten andere nach einem Gesetz bestraft werden?


    Ja, die Bundeswehr ist in einem Krieg verwickelt, was ich auch nicht abstreite, aber das ist nicht das was ich meine. Keines unserer neun Nachbarländer oder andere befinden sich mit uns in Krieg. Wir haben Frieden in Deutschland. Das andere ist räumlich soweit weg, dass es uns nicht tangiert.


    Weiterhin weigere ich mich seinen Rücktritt als Zeugnis einer Vorbildfunktion zu nehmen. Er hat nur den Druck nachgegeben und versucht sich ins rechte Licht damit zu rücken, bevor andere ihn weiter denunzieren. Von Courage wäre es gewesen, sofort seinen Posten abzutreten und nicht erst zu warten, bis alle das von ihm verlangen.

  • Was ich mit meinem Beispiel sagen wollte, war, dass ein "sauberer" politiker auch was schlechtes sein kann, und das die anderen beiden Beispiele, beides nicht grad "Vorbilder", trotzdem großartige Politiker waren.


    Und nein er ist nicht wegen des Drucks gegangen, das hätte er dann schon viel früher tun müssen. Allgemein wurde ja überall gesagt,d er Rücktritt wäre zu spät gekommen. Also hätte er es ja auch gleich lassen können.


    Und bitte hör auf, dein kriegszeiten/Friedenszeiten Beispiel weiter auszuführen. Jeder Soldat, der dort drüben stirbt, ist zu viel und der Grund, dass sie dort drüben kämpfen ist, damit Leute wie du sich so s Maul zerreisen können, also zolle ihnen den Respekt, der ihnen zusteht, vollkommen belanglos, ob du für oder gegen den einsatz bist. Sei froh, dass wir keinen V-Krieg führen und wohl in nächster Zukunft nicht führen werden.


    Der Vergleich mit Mord ist sogar mehr als nur an den Haaren herbeigezogen. Wir reden hier nur von geistigem Diebstahl, der zwar unfein ist, aber niemandem weh tut. Mord ist eine ganz andere Sache. Mörder werden generell sofort öffentlich geächtet und ich bezweifle, das ein Bundestagsabgeordneter, der in einen Mord verwickelt wäre, von der Bevölkerung noch rückhalt bekommen würde.


    Es stimmt, dass er eine Straftat begangen hat, aber das kümmert hauptsächlich nur die Leute, die ihn weghaben wollen (wie du). Er stellt sich doch jetzt den Konsequenzen, dementsprechend weiß ich gar nicht, was ihr alle noch von ihm wollt? Er ist ausm Amt, er wird wahrscheinlich seine politische Karriere neiderlegen und er wird dann auch strafrechtlich verfolgt werden. Für mich ist ein Mann, der sich den Konsequenzen eines von ihm begangenen Fehlers stellt, immer ein Vorbild!
    Und btw: Du redest, als könntest du ihm einen Vorsatz nachweisen. Ich halte es persönlich auch nicht gerade für möglich eine halbe arbeit abzuschreiben ohne dafür den Vorsatz zu haben, aber meine Arbeiten waren bisher maximal 40 und nicht 450 Seiten lang. In Deutschland gilt, unschuldig bis die Schuld bewiesen ist, also verhalte dich auch so!

  • Jetzt habe ich doch mal eine Frage: Es wird immer so viel darum geschwafelt (ja, geschwafelt =) ), was Guttenberg alles dolles für die deutsche Politik getan hätte. Aber ganz ehrlich, jetzt sagt mir mal bitte: Was zum Teufel hat der Kerl denn Gutes für die Verteidigungspolitik der Deutschen getan? Er hat sich zum größten Teil selbst inszeniert (s. Besuch in Afghanistan mit Interview) und sich schon mal in Stellung gebracht, um der nächste Bundeskanzler zu werden. Die Zahlen lügen ja schließlich nicht. Guttenberg war der bekannteste und beliebteste Politiker in Deutschland, aber praktisch keiner konnte stichhaltige Argumente für gute Politik seinerseits bringen.
    Wirklich: Der einzige Punkt, für den ich Guttenberg respektiere, war die Tatsache, dass er die Kämpfe in Afghanistan "Krieg" genannt hat und nicht "kriegsähnlicher Zustand". Was für ein riesiger Unterschied - jeder wusste genau, was da drüben los war.


    Greets


    "Man sollte glauben, das Leben sei ein einfaches Thema.
    Wenn man die 10 Gebote beherzigen würde, dann wäre es auch so.
    Dummerweise macht das heutzutage kein Mensch mehr."
    - Philip Weisel

    2 Mal editiert, zuletzt von Al Fifino ()

  • Mh, ich kann mich da irgendwie auf keine der beiden Seiten schlagen, weder auf die "ARMER GUTTENBERG"- noch auf die "Betrüger!"-Seite.


    Ich kann da auch nur aufzählen, was schon genannt wurde. Einerseits ist es einfach mal falsch, wissentlich in der Doktorarbeit Quellen nicht zu nennen. Im Gymnasium und der Uni lernt man das durchweg, auch die Quellen für seine Zitate anzubringen, und inzwischen ist ja auch klar, dass er diese Stellen absichtlich nicht als Zitate gekennzeichnet hat. Allerdings finde ich diesen ganzen Trubel, der darum gemacht wurde, einfach puren Schwachsinn. Es ist einfach verdammt unverhältnismäßig, dass ein Politiker - ein Politiker von internationaler Bedeutung - zurücktreten muss, weil er keinen Doktortitel mehr hat. Was hat der Doktortitel mit Politik zu tun?
    Ich will nicht behaupten, er hätte irgendetwas Großartiges für unsere Politik getan, aber ich finde es falsch, dass er sein Amt abgelegt hat wegen des Abkupferns. Dass er seinen Doktortitel abgesprochen bekommt ist vollkommen legitim, aber ehrlich mal, wer hat das Thema überhaupt auf den Tisch gebracht? Da muss ja jetzt irgendjemand eine riesige Freude haben, Guttenberg das Leben kaputtgemacht zu haben. An der ganzen Affäre stört mich einfach nur eins: Die Medien. So etwas könnte diskreter gelöst werden.


    Da schreien so viele nach Korrektheit, aber ich möchte nicht wissen, welche Lügen und kleine Tricksereien jeder einzelne von denen schon am Stecken hat. Aber nicht umsonst heißt es "Eine Regierung ist nur so gut wie das Volk, das sie regiert", nicht wahr? ;-) Natürlich hat ein Politiker eine Vorbildfunktion, aber ehrlich, erklärt mal erstmal den Personen, die noch beeinflussbar sind - Kindern nämlich - was es mit Copyright und erschlichenen Doktortiteln und dem Zusammenhang damit zu Politik zu tun hat. Da kümmert mich die Vorbildfunktion ehrlich gesagt herzlich wenig, und für mich ist es nur ein Mensch, der da um seinen Job gebracht wurde, weil er früher einen Fehler begangen hat. Ja, es ist nur konsequent, aber ich weiß nicht, ob da unser Volk nicht einen Tick zu spitzfindig war.

  • Mir ist es egal ob er abgeschrieben hat oder nicht. Wer hat in der Schule nicht mal die Hausis abgeschrieben oder hat während ner Arbeit den Nachbarn ,,Was ist die lösung bei Aufgabe 2b?" gefragt. Und wegen dem Thema, man kann ihm jetzt net mehr vertrauen. Er hat jetzt einmal sowas gemacht und solange er seinen Job gut macht ist es mir wurscht. Warum ist er überhaupt zurückgetreten. Ist er jetzt auch so Empfindlich wie unser Ex-Bundespräsident Horst Köhler. Es hat keiner gesagt,er soll gehen. man hat ne Umfrage gemacht und über 70% wolten ihn als Minister behalten.

  • Also ohne mich jetzt groß zu dem überragenden Thema "Guttenberg" äußern zu wollen, möchte ich mich kurz auf den Kommentar meines Vorschreibers beziehen:


    In einer Mathearbeit abzuschreiben ist zwar auch "falsch", "verboten" möchte man sagen, ist jedoch bei weitem nicht damit zu vergleichen, seine Doktorarbeit in Teilen aus anderen Quellen zu kopieren. Für eine Schularbeit kriegst du eine Note, die mit anderen Noten verrechnet eine Halbjahres-Note ergibt, die erstmal überhaupt nichts zu sagen hat; und sollte es eine Abiturprüfung oder ähnliches gewesen sein, wird dieses Ergebnis noch immer mit anderen Faktoren verrechnet, eh es nach langem Rechenweg deinen Abi-Schnitt ergibt.
    Eine Doktorarbeit schreibst du, und wenn's gut ist, bekommst du einen Doktortitel. Einen Doktortitel. Damit hast du in wissenschaftlichen Kreisen quasi ausgesorgt.
    Und obgleich dieser Doktortitel nicht zwingend notwendig wäre für einen Minister jeglicher Art, würde ich trotzdem mal die Behauptung aufstellen: ohne den Titel wäre seine politische Laufbahn längst nicht so steil verlaufen, wie sie es nun tat (und das sowohl bergauf als auch bergab).


    Zu dem Kommentar "er hat jetzt einmal sowas gemacht": wer sagt das? Jemand, der es sich erlaubt, so dreist in einer so wichtigen Arbeit zu kopieren, der erlaubt sich womöglich auch Schlampereien in anderen wichtigen Arbeiten.


    Als Schlusspunkt zurück zum Hauptthema:
    Ich finde es richtig, dass die offensichtlichen Fehler in der Doktorarbeit nicht ignoriert wurden, finde es allerdings albern, dass es nun durch die Medien so aufgeblasen wurde. Das alles ist eine Sache einzig und allein zwischen Karl-Theodor und der entsprechenden Universität bzw. den Prüfern. Da müssen weder andere Politiker etwas zu sagen, noch müssen irgendwelche Verrückten auf Facebook eine "Jagd auf Guttenberg" anzetteln. Ein Quatsch alles.
    Im übrigen ist sein Fall außerdem leider nur so tief geworden, weil er vorher meines Erachtens vollkommen grundlos in höchste Höhen gelobt wurde. Der Mann war ein politischer Popstar, und wieder sieht man die Lächerlichkeit der Überdramatisierung in Medien.

  • Zunächst ist es mir bei dem Vorfall um Guttenbergs Doktorarbeit fast so vorgekommen, als wollte man versuchen, ihm vehement irgendetwas in die Schuhe zu schieben, um ihn schön absägen zu können. Mit der Zeit hat sich dieser Eindruck eigentlich widerlegt; nun wird ja sogar bei anderen Politikern genauer hingesehen. Dabei muss ich zugeben, dass ich Guttenberg schon vorher nie besonders gemocht habe (und gerade deswegen erst mal nicht über ihn geurteilt habe, um mich nicht davon verleiten zu lassen), er hat arrogant auf mich gewirkt, als wäre er zu sehr darum bemüht, immer sein Image aufrechtzuerhalten, sich als sympathisch zu präsentieren, als idealer Politiker mit perfekter Ehe ... er hat die Medien genutzt, um sich zu profilieren. Umso tiefer war letztendlich sein Fall.


    Mittlerweile kann ich sagen: Selbst schuld. Dass er den Doktortitel abzulegen hatte, so etwas sollte gar nicht zur Debatte stehen. Wer sich so einen Ausrutscher tatsächlich erlaubt - wobei der Begriff ja fast schon zu harmlos ist, da es sich um Betrug, um eine Straftat, handelt -, muss auch dafür gerade stehen, wenn es auffliegt. Das hätte er wissen müssen. Er hätte seinen Fehler von Anfang an klar und deutlich einräumen sollen, dann hätte er vielleicht etwas weniger Angriffsfläche als ohnehin schon geboten.


    Dass er sich aus der Politik zurückgezogen hat ... dem stehe ich dann doch generell ein wenig zwiespältig gegenüber. Einerseits bin ich der Ansicht, dass man genauso gut ohne irgendeinen Doktortitel ordentliche Arbeit in der Politik leisten kann.
    Andererseits hat sich mir die Frage gestellt, was er bisher geleistet hat und ich muss sagen: Als Verteidigungsminister scheint er mir durchschnittlich gewesen zu sein. Da war nichts herausragendes, eher noch einige Fehler. Hinzu kommt, dass man nicht ausschließen kann, ob ihm der Doktortitel zu seiner Position verholfen hat; höchstwahrscheinlich hat er das, was seine Position und die Glaubwürdigkeit seiner Person in den Grundfesten erschüttert, da der Titel ja unrechtmäßig erlangt war. Sein zögerliches Verhalten, zu den Tatsachen zu stehen, hat seinen Teil dazu beigetragen.
    Davon abgesehen hätte er nach einem solchen Vorfall ohnehin nicht mehr sein Amt wie früher ausüben können: Man hätte ihn ständig auf diese Sache reduziert, egal, was er tut, es wäre immer wieder auf ihn zurückgefallen. Da ist es das einzig Kluge, sich erst einmal zurückzuziehen und in einigen Jahren, sobald sich die Wogen geglättet haben, einen Neuanfang zu versuchen. Dass sich die Medien dabei so auf ihn gestürzt haben, mag zwar nicht unmittelbar seine Schuld gewesen sein, denn leider ist es in solchen Fällen meistens so, und dass es so aufgebauscht worden ist, hätte nicht sein müssen; aber dieser Verlauf war nach seiner Selbstinszenierung absehbar.


    Jetzt, wo der Vorfall auch einige Zeit zurückliegt - irgendwie ist es ohne Guttenberg nicht anders. Ich zumindest habe nicht das Gefühl, dass mit ihm irgendetwas Wichtiges verloren gegangen wäre.

    »Zeit entschwindet, Menschen scheiden ...

    In ewig wie des Wassers Fluss ...

    Zu königlichem Streben reift des Kindes Mut ...

    Junger Liebe Knospen erblühen groß und stark ...«

    – Shiek in »The Legend of Zelda: Ocarina of Time«

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