Es wundert mich, dass dazu kein Thread existiert bisher.
Nun, ich will hier mal einen echten Meilenstein der Wii-Games vorstellen, nämlich das oben genannte "Xenoblade Chronicles".
Als, mittlerweile wohl erfahrener Rollenspieler (nach so vielen Jahren kann man das behaupten oder?) und Final Fantasy Purist war ich zuerst skeptisch, als ich diesen dämlichen Nintendo-Newsletter bekam.
Eher gelangweilt und lustlos schaute ich aber doch mal auf die offizielle Seite von dem Spiel.
Es folgten Trailer, Youtube-Videos usw, bis ich dann schließlich kaum noch die nächste Gelegenheit abwarten konnte, es mir zu kaufen.
Zur Handlung:
Das Game findet auf dem Körper eines kontinent-großen Titanen statt, dem Bionis (biologischer Titan). Dieser starb im Kampf gegen den, nun ebenso toten Mechonis (Maschinentitan).
Die Homs (Menschen) haben dort eine große Zivilisation und Städte aufgebaut, jedoch wurden sie eines Tages, wie aus heiterem Himmel von Maschinenmonstern angegriffen, die vom Mechonis auf den Bionis herüber wanderten (Das Schwert, das der Mechonis dem Bionis in die Seite schlug dient als Brücke zwischen den beiden Körpern).
Diese Invasion der sogenannten "Mechons" wurde abgewehrt durch eine einzige Waffe, nämlich die einzige, die sie überhaupt verletzen kann: Das Monado. Das ist so eine Art Power Rangers Waffe, nur viel cooler ;)
Ein Jahr später greifen diese Mechons jedoch erneut an und sind, zu allem Überfluss nun auch gegen diese Wunderwaffe teilweise resistent.
Man spielt einen jungen Waffenspezialisten namens Shulk, dessen Freundin von einem der Mechon-Anführer getötet wurde und der sich nun, mit seinem Kumpel Reyn an den Blecheimern rächen will (nebenbei kommt noch die Weltrettung hinzu).
Die Reise führt die beiden über den gesamten Körper des Bionis (später auch über den mechanischen Mechonis), welcher über riesige Ebenen und Schluchten verfügt. Dabei entdecken sie immer wieder Überlebende des desaströsen Mechon-Angriffes und decken immer mehr Geheimnisse über die Hintergründe und die Beschaffenheit der Mechons auf.
Das Gameplay
Dazu lässt sich nicht allzu viel sagen.
Es handelt sich um ein Open-World-Spiel. Man kann jeden Ort, den man besucht hat frei erkunden und wieder dorthin zurückreisen (was dank der kostenlosen Schnellreise-Funktion noch viel einfacher ist ;)
Dazu muss man sagen, dass der Körper des Bionis (ein Paradies übrigens) einfach gigantisch ist. Bereits das erste Gebiet ist eine Wucht, was die Größe und die Ansicht betrifft.
Generell gilt nämlich die Regel: Alles was du siehst, kannst du auch erreichen.
Es gibt dunkle Höhlen mit wundersamen Seen, riesige Ebenen, imposante Brücken, Städte undundund...
Allerdings machen die, am Anfang stark überlevelten Monster an einigen Stellen das Weiterkommen unmöglich (ein LV.70-Monster treibt sich schon im Anfangsgebiet herum! OO)...
Naja, aber man muss zu Anfang ja nicht alles erkunden oder?
Ein weiterer Faktor sind die Unmengen an Missionen, die man von den Leuten bekommt (und die ordentlich Preise einbringen). Es lohnt sich praktisch immer, nach einer Weile nochmal in ein, bereits besuchtes Gebiet zurückzukehren, denn es gibt wirklich immer neue Missionen.
Nächster Punkt: Der Tag-Nacht-Zyklus. Dieser wirkt sich nicht nur auf das Ökosystem aus, da nämlich manche Monster nur nachts erscheinen, nein, auch Personen haben einen Tagesablauf, dem sie folgen. Manche Leute sieht man tagsüber nicht, manche eben nachts nicht.
Um nicht so lange warten zu müssen, ein bestimmtes Monster oder eine bestimmte Person zu finden, gibt es eine Zeitanzeige, die man beliebig manipulieren kann.
Man macht damit keine Zeitreisen in dem Sinne, dass man Ereignisse wiederholen kann, aber man kann die Nacht in Windeseile zum Tag machen!
Kampfsystem
Jeder, der schon mal Final Fantasy XII gespielt hat, weiß bescheid...denkt man. Denn es hat wirklich so einige Ähnlichkeiten.
Die Charaktere greifen automatisch an, was aber nichts heißen muss, denn, vom Level her gleich starke Gegner wird man mit diesen Autoattacken kaum aus der Bahn werfen können. Deshalb gibt es ja die Techniken, die man am unteren Bildschirmrand schön aufgereiht hat.
Zum einen wäre da, pro Charakter eine Spezialtechnik, die nach Gebrauch durch Autoangriffe wieder aufgeladen wird.
Die anderen Techniken haben fixe Ladezeiten, die sich durch Trainieren der jeweiligen Technik verkürzen lassen.
Man kann jedoch nur die Techniken des Gruppenanführers wählen. Die anderen Charaktere handeln nach eigenem Ermessen.
Zusätzlich dazu gibt es eine Menge Kombos, um dem Gegner schadhafte Zustände beizubringen.
Wende zum Beispiel mit dem Anführer eine Technik an, die den Gegner schwanken lässt, so wird ein Gefährte mit ziemlicher Sicherheit eine seiner Techniken einsetzen, die den Gegner umwirft.
Ist das geschehen kann man ihn dann sogar noch ohnmächtig werden lassen.
Ein weiteres Feature ist die Kraft, in die Zukunft zu sehen.
Dies ist nicht nur ein Bestandteil der Storyline (man sieht 'ne Menge Leute sterben, gegen deren Zukunft es anzukämpfen gilt), nein. Man wird, bevor der Gegner eine tödliche Attacke macht oft eine Vision empfangen, die einem genau das anzeigt. Nun hat man die Möglichkeit, in der verbleibenden Zeit (Countdown) den entsprechenden Gefährten zu warnen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Insgesamt sind die Kämpfe sehr actiongeladen, da sie in Echtzeit stattfinden und oft gut und gerne mal 5 Gegner auf einen einstürmen.
Da gibt es allerdings wieder Unterschiede, denn einige Gegner reagieren überhaupt nicht auf euch, solange ihr sie nicht angreift.
Andere greifen selbst an, entweder, wenn sie euch sehen (Reviertiere wie diese riesigen Bullen...) oder wenn sie euch hören (Spinnen und Fledermäuse) oder wenn sie spüren, dass ihr Äther (Magie)-Attacken anwendet (Elementare).
Besonders starke Gegner werden euch einfach angreifen, weil sie es können...
und euch hundertpro töten...
das ist aber auch gar kein Problem, denn der Tod bringt euch lediglich an euren zuletzt besuchten Reisepunkt (Teleportstationen) zurück, ohne euch in irgendeiner Weise Verlust zu bescheren. Toll eigentlich. Es gibt sogar eine Trophäe für den ersten Tod (und noch eine, wenn man sich vom Rande des Bionis herabstürzt... xD).
Allerdings ist die Kamera im Kampf häufig ein problem, denn bei großen Gegnern verliert man schonmal seine Gefährten aus dem Auge...
Die Graphik
Okay, ich will nicht lügen... die Graphik ist scheiße...selbst für Wii-Verhältnisse... Die Charaktere, Hände, Gesichter sehen aus, wie auf der PS1...
Dafür sind die Landschaften aber wirklich grandios und nicht so matschig wie die Umgebungen in Twilight Princess oder Final Fantasy XII. Praktisch überall lassen sich Details erkennen. Man kan gar nicht aufhören, zu starren.
Auch die Ausrüstungsgegenstände sind mit viel Liebe zum Detail hergestellt und, was mir persönlich besonders gefällt, man kann sie in Cutscenes und auf der Map sehen, wenn sie angelegt sind.
Zugegeben, bei diesen Ausrüstungsgegenständen sind aber wirklich eine Menge Palette-Swaps dabei...
Der Sound
Generell gilt: Jedes SPiel, für das eine extra Soundtrack-CD gemacht wird, hat eigentlich gute Musik. Dieses bildet keine Ausnahme.
Für jedes Gebiet gibt es zwei Tracks, einen für den Tag, einen für die Nacht. Die Musik untermahlt die jeweiligen Situationen und Landschaften wirklich perfekt, ich habe noch keine Situation erlebt, in der das nicht der Fall wäre!
Zum Abschluss lässt sich sagen, dass selbst ich, als gnadenloser Verfechter des Final Fantasy bereit bin, zuzugeben, dass dieses Spiel hier noch besser ist.
Es hat mich, aufgrund der, oben genannten Argumente einfach in jedem Punkte überzeugt.
Die Spielzeit liegt bei mir bereits bei 20 Stunden (mit Nebenmissionen) und ich hab noch nicht mal ein Viertel der Hauptstory erreicht Oo), außerdem treibt einen die Neugier immer wieder in, noch unerforschte Regionen, in denen sich dann tatsächlich noch etwas Neues verbirgt.
Dieses Spiel ist also ein absoluter Pflichtkauf für alle Rollenspiel-Fans!
Ich hoffe, für die Unentschlossenen oder jenen, die von dem Spiel noch nichts wussten, war dieser Beitrag hilfreich ^^