Tanzverbot an FEIERtagen

  • Liebe Gemeinde, heute ist Karfreitag, der Tag, an dem wie Christi Kreuziung und seinem leidensweg gedenken.
    Drum lasset uns auf des Leibes Wohl verzichten, das Getier heute leben und unser Leben, für den heutigen Tag, in Trauer und Demut versinken lassen.
    Lasst die Finger von Fleisch, verneint dem Alkohol und bleibt zu Hause in stiller Andacht.


    ...
    ...
    ...


    Ähhh.... What?


    Nach dieser leicht unorthodoxen Einführung gleich auf den Punkt: Es geht um die aufkommende Diskussion bezüglich des Tanzverbots an "stillen/hohen Feiertagen". An Solchen Tagen ist es per Gesetz verboten, zu tanzen, zu feiern, Spaß zu haben.
    Jedwede Veranstaltung muss an einem anderen Tag stattfinden, „außer wenn sie der geistig-seelischen Erhebung oder einem höheren Interesse der Kunst, Wissenschaft oder Volksbildung dienen und auf den ernsten Charakter des Tages Rücksicht nehmen.“ [Quelle Wikipedia: Karfreitag]
    Wie seit den späten Nuller-Jahren üblich, regt sich gegen so etwas schnell Widerstand in der jungen Schicht der Bevölkerung. Flashmobs werden im Internet organisiert Facebook-Gruppen eröffnet und sogar [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,826054,00.html]die Jungen Leute der Parteien erheben ihre Stimme[/URL].


    Die Haltung der protestierenden jugend ist klar und leicht verständlich: Sich von Staat oder Kirche vorschreiben lassen, wann man tanzen darf, wann man feiern darf und wann nicht? Absolutes No-Go!
    Die Haltung der Gegenseite: Wahrung christlicher Werte, Respekt vor dem Gedanken des Feiertages.


    Wie ist eure Haltung dazu?
    Ich persönlich stehe da auf der Seite der jungen Feierwütigen. Es hat nichts mit Werteverfall zu tun, wenn man einen bestimmten Feiertag nicht begeht, wie der Gesetzgeber es sich gedacht hat, wobei er in diesem Fall stark von der Kirche beeinflusst gewesen sein muss.
    Es heißt einfach, mit der Zeit zu gehen und zu sehen, dass man nicht Stille gebieten muss, um tatsächlich Stille zu erreichen.
    Im Spiegel-Artikel, den ich verlinkt hab, steht:
    "Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet, schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius. Ein User übersetzt den Gedanken in Facebook-Slang: "Niemand wird gezwungen, Karfreitag tanzen zu gehen oder Musik in einer Kneipe zu hören! An alle, die das nicht wollen: Bleibt betend zu Hause!" Ich würde es nicht ganz so ... krass formulieren, wie dieser User, aber ich stimme ihm zu. Persönliche Freiheit und vorallem Religionsfreiheit werden in diesem Land immer so groß geschrieben, also sollte ich doch auch selber bestimmen dürfen, wie ich einen Feiertag begehe und ihm begegne, oder nicht?


    Ich mache mir heut Mittag jedenfalls erst mal ein saftiges Steak ;)

  • Also ich kann mich hier zu keiner seite Bekennen, denn Beide seiten sehen das ganze zu engstirnig.


    Zum einen finde ich freilich nicht gut, das es ein Gesetz gibt das Tanzen an „Stillen“ oder „Hohen Freitagen“ verboten ist, wovon ich aber auch noch nichts gemerkt habe bisher. Ich denke das es jedem selbst überlassen sein sollte was er an dem Tag tut, jedoch ist ein Apell an die Besonnenheit an dem ein oder andren Feiertag nicht verkehrt. Das Jahr hat so viele Tage und nur wenige Feiertage, was schadet es da.


    Und da sind wir auch schon bei dem Standpunkt der Protestierenden. Das sie einfach ihr Leben so Leben wollen wie sie wollen ist ja nicht verkehrt und ich finde auch wie schon oben erwähnt Gesetzliche verbote für absurd. Dennoch finde ich sollte man den Tag respektvoll entgegengehen. Ich meine Jeder freut sich über den Feiertag und Schüler sogar über die Ferien, da finde ich ist es das Mindeste nicht groß dagegen zu Hetzen sondern zumindest am Feiertag ein wenig Ruhe einkehren lassen. Man muss ja nicht die glaubensbedingten Bräuche oder so mitmachen. Ich finde zumindest nicht das dies zuviel verlangt ist einfach mal einen Gang runterzuschalten, nur für sich selber.


    Aber soll eben jeder selber entscheiden dürfen deswegen bin ich klar gegen Gesetze die dahingehend was Vorschreiben, aber auch gegen bewusstes Boykottieren des Tages.

  • Man muss es wirklich aus beiden Seiten betrachten.
    Einerseits, klar, wollen die, die nicht christlich sind oder einfach keinen Bock haben, feiern und sich gegen diese Regel wenden.
    Niemand befolgt gerne Regeln, die er für unsinnig hält.
    Andererseits hat es für manche einen hohen Wert an diesem Tag ruhig zu bleiben und zu "beten". Das sollte man ohne Zweifel respektieren aber ich persönlich finde das Getue bisschen übertrieben.


    Ganz ehrlich:
    Die, die es wollen, bitte, macht es aber zwingt andere, welche es nicht wollen, nicht dazu...


    Das ist jedenfalls meine Meinung :)

  • Davon, dass es da tatsächlich Gesetze gibt, hab ich grad zum ersten Mal gehört. Aber ich bin ja auch im heidnischen Osten aufgewachsen. :yeah: Wie viel man drauf gibt, da großes Aufhebens um die geistliche Erbauung zu machen, sieht man doch, dass Fussball auch am kommenden Sonntag gespielt wird. In Sachsen sind da Pokalspiele und ich glaub auch in anderen Bundesländern.


    Wenn die Religiösen meinen, dass ihnen das wichtig ist, sollen sie es meinethalben für ihre Anhänger verbieten. Von Staatswegen finde ich derlei Dinge unpassend, wo man sich doch Säkularität auf die Fahnen schreibt. Denn, wenn religöse Freiheit herrschen soll, dann müsste man aber auch per Gesetz die ganzen Sachen anderer Glaubensgemeinschaften verbindlich für alle Bürger einführen. Man denke an Sabbath, Fastenzeiten und so weiter.
    Natürlich ist so ein Gesetzkram wieder historisch bedingt, wenn man bedenkt, dass die Gründerväter mit der entsprechenden Macht der Nation in den westlichen Besatzungszonen letztlich aus dem engstirnig katholisch-christlichen Umfeld stammten.
    Da wundert es mich so gesehen nicht, wenn sich solche Gesetze dann auch irgendwann eingeschlichen haben.



    Zitat

    Original von Hellton Dennoch finde ich sollte man den Tag respektvoll entgegengehen. Ich meine Jeder freut sich über den Feiertag und Schüler sogar über die Ferien, da finde ich ist es das Mindeste nicht groß dagegen zu Hetzen sondern zumindest am Feiertag ein wenig Ruhe einkehren lassen. Man muss ja nicht die glaubensbedingten Bräuche oder so mitmachen. Ich finde zumindest nicht das dies zuviel verlangt ist einfach mal einen Gang runterzuschalten, nur für sich selber.


    Ich glaube nicht, dass es um die Abschaffung des Anlasses oder freien Tages geht. Eher darum, dass sich hier eine Minderheit per Gesetz in das Privatleben der Allgemeinheit eingemischt hat und meint allen vorschreiben zu können, was diese mit ihrer freien Zeit zu tun haben. Für mich, als völlig unreligiösen Menschen ist die freie Zeit eine, wo ich mich abseits der normalen täglichen Arbeit auf meine Weise entspannen möchte. Wenn ich das am Besten kann, indem ich da "einen drauf mache", ist das schlicht meine Sache und nicht die des Gesetzgebers, der sich hier zum Handlanger einer, wohlgemerkt, einer einzigen religiös eifernden Gruppierung macht, gleichzeitig aber religöse und uneingeschränkte Glaubensfreiheit propagiert. Also entweder Hüh, oder Hott. Glauben ist in unserer Kultur der Theorie nach reine Privatsache. Warum in Deutschland selbst heut noch eine gewisse Religion Sonderrechte genießt und sich über alle anderen Religionen und auch Nichtgläubige stellen darf, ist hier der Stein des Anstoßes. Nach meinen Empfinden, müssten dann nämlich auch die hohen Feiertage anderer Glaubensgemeinschaften allgemein verbindlich werden.


    Wobei natürlich damit auch wieder die Frage entsteht, warum dann religiöse Tage überhaupt als Anlass genommen werden, sie allgemein verbindlich zu machen. Das gehört m. E. ebenso in die Diskussion. So schön freie Tage sind, man sollte die richtigen Anlässe finden. Mir ist Ostern und der ganze Kram sowas von egal. Meinetwegen könnte man mal etwas allgemeinere Tage finden, oder einen Konsens, wenn religiöse Anlässe, dann wenigstens nur wenige christliche Tage und gleich noch einige aus Judentum, Islam und wer noch so in Deutschland lebt. Das wäre vielleicht mal ein neuer Ansatz. Aber ich denke, so lange eine Partei existiert, die sich programmatisch schon auf die Fahnen die Vertretung der Interessen von nur einer Glaubensrichtung schreibt, ist jede Diskussion dieser Thematik unmöglich.

  • Ich finde, man sollte wieder mehr Religion und Staat trennen. Soweit ich weiß feiern Juden und Moslem kein Oster und ihnen wurde das feiern damit auch untersagt. Soweit ich weiß ist Laizismus (Trennung zwischen Staat und Kirche) eigentlich Bestandteil unseres Staates.


    Ansonsten feiern die Christen den Totentag eines ihrer wichtigsten Heiligen. Und warum sollte man dort nur trauernd in der Ecke sitzen. Meine Mutter meint immer, sie will dass wir ein schönes Fest machen. Auch wenn es vielleicht etwas pietätlos ist, auch in meinen Augen, so ist es doch die bessere alternative. Trinken wir zu Ehren der Toten! Feiern wir das Leben und halten uns unsere lieben so in Ehren. Das sollte gepredigt werden. Und kein schweigen. Schließlich geht das leben weiter. Und ich bin mir sicher, dass Jesus selber einen guten Wein und Gesang nicht verachtet hätte... Warum tut es also die Kirche...


    Wie schauts eigentlich mit diesem Gesetz aus? In welchen Bundesländern gibt es solche?


    P.S.: Ich hoffe es war nicht zu pathetisch, wenn ja denn sorry...

  • Wenn die Kirche das braucht, von mir aus. Ich kann damit leben. Ich kann mich auch einen Freitag mal anders beschäftigen, als in der Kneipe oder in einem Club abzuhängen.


    Das Prinzip hingegen finde ich scheiße.


    Ich frage mich bei solchen Sachen immer wieder, wer die christliche Religion "über uns" gestellt hat? Respekt sollte es doch bitte vor allen Religionen geben und somit auch untereinander. Mit solchen Sachen aber, stelen sich die Christen über allem. Zumindest ist mir kein Feiertag einer anderen Religion bekannt, wo die Durchnittsbevölkerung so sehr eingeschränkt wird wie am Karfreitag.


    Ich verstehe ja, dass sie diesem Tag gedenken wollen, damit habe ich auch kein Problem. Aber das kann man auch anders lösen, als es eben auch auf den Rücken jener Leute auszutragen, die mit ihrem Glauben nichts anfangen können. Nur dem ist ja nicht so, und das finde ich nicht in Ordnung. Von den Umsatzeinbußen kleiner Clubs und Kneipen, die wegen dem absurden Nichtrauchergesetz eh schon viel Miese hinnehmen müssen, mal ganz abgesehen. Gerade ihre Verärgerung über das Musikverbot kann ich besonders verstehen. Abgesehen davon finde ich den strikten konservativen Brauch der Christen an diesem Tag sowieso vollkommen überholt, so nach über 2000 Jahren. Das sollte man beizeiten mal anders lösen. Hätte Gott mit Sicherheit auch kein Problem mit.


    Wäre auch irgendwie geil, wenn bei einer Änderung auch gleich der Feiertag abgeschafft werden würde. Dann heulen nämlich wieder alle rum xD Die Deutschen eben. ^^


    Im Ernst: Da sollte man eine zufriedenstellende Lösung finden. Ist zwar grundlegend unmöglich die gesamte Bevölkerung mit einer Entscheidung zu befriedigen, aber hiebrei geht es ja auch nicht um den 3. Weltkrieg. Da würde sich schon was finden lassen.


    Over and out.

  • Euch ist schon klar, dass die Nichteinhaltung von Feiertagen im Islam hart bestraft wird und auch im in den extremeren Splittergruppen des Judentums ist das nicht unüblich. Versuch mal nicht als ultraorthodoxer Jude samstags zu arbeiten. Der Hinduismus sieht sowas ja auch wesentlich enger.


    Zitat

    Warum in Deutschland selbst heut noch eine gewisse Religion Sonderrechte genießt und sich über alle anderen Religionen und auch Nichtgläubige stellen darf


    Du darfst wählen, welche Religion du privat ausübst, da du allerdings in einer christlich geprgten Gesellschaft lebst, wirst du dich ihren Grundsätzen zumindest im öffentlichen Leben beugen müssen. Es müssen keine zig verdammten Sonderregelungen für Minderheiten aufgestellt werden, schonmal garnicht für einen einzigen Tag.


    Das Gesetz umfasst, soweit ich richtig informiert bin, sowieso nur öffentliche Veranstaltungen, im gemäßigten privaten Rahmen ist nichts dagegen einzuwenden, zumal das Gesetzt eher als Gebot zur Ruhe und Besonnenheit, denn als strenge Richtlinie zu betrachten ist.


    Sollen die Leute an Karfreitig machen, was sie wollen, ich für meinen Teil finde es allerdings erbärmlich, dass irgendwelche degenerierten, sittenlosen Bas... Vollheinis es nicht einmal für einen Tag schaffen, die Füße still zu halten und eines Mannes zu gedenken, der für die Freiheit seines Volkes starb, zumal Karfreitag und Ostern die wichtigsten christlichen Feiertage sind (und Christentum istwichtigste Religion, nech?), weshalb ich das Gesetz als unterstützenswert erachte. Was ein Dorn im Auge feierwütiger Blitzbirnen ist, kann ich prinzipiell erstmal nur für gut befinden, zumal

    Zitat

    „außer wenn sie der geistig-seelischen Erhebung oder einem höheren Interesse der Kunst, Wissenschaft oder Volksbildung dienen und auf den ernsten Charakter des Tages Rücksicht nehmen.“

    einem genug Raum für Freizeitgestaltung bietet.

  • Nein, Christentum ist keine Staatsreligion... Sie ist nur die wichtigste Religion. Seit der Gründung des deutschen Reiches gibt es keine Staatsreligion. Das hatte Bismarck abgeschafft.


    Ein solches Gesetz bringt aber genau die Verknüpfung zwischen Staat und Kirche, welche eigentlich gar nicht existiert. Es wurden nur christliche Feiertage zu Staatsfeiertage gemacht, weil es halt die größte Religion ist. Im übrigen... in Berlin und Brandenburg dürfte es solche Gesetze nicht geben, denn dort sind es nicht katholiken sonder evangelen... liege ich richtig?

  • Danke für die Berichtigung, der Fauxpas wird dann korrigiert.


    Tatsächlich würde dieses Gesetz in diesem Fall eine Verbindung darstellen, die bereits abgeschafft worden war und ist somit tatsächlich fehl am Platz, allerdings: wer sich Karfreitags nicht zusammenreißen kann, der kann auch arbeiten gehen, aber das will dann ja doch wieder niemand.
    Als gefirmter Christ (und das sind wohl die meisten, die sich da beschweren), sollte man es aber als persönliche Pflicht erachten, Karfreitag ruhig angehen zu lassen.


    Zitat

    in Berlin und Brandenburg dürfte es solche Gesetze nicht geben, denn dort sind es nicht katholiken sonder evangelen


    Evangelische Christen feiern den Karfreitag aber ebenso und da ist es sogar der allerhöchste Feiertag. Sieht man dementsprechend also sogar noch enger. Eigentlich.

  • Das Gesetz gilt Bundesweit, die Kontrolle und Bestrafung des Gesetzes ist allerdings jedem Land selber überlassen.
    In Bayer und Hessen zB. kanns einen Wirt bis zu 10.000€ kosten, wenn er dagegen verstößt, in Berlin wollen die Behörden von der Regelung nichts wissen.
    Man sieht ganz deutlich, dass es einfach darauf ankommt, wie das Land regiert wird. Sitzen die Christ-Demokraten oder allgemein sehr christlich geprägte Menschen in der Regierung, ist am Karfreitag tote Hose. Ist den Regierenden alles andere wichtiger, als "die Wahrung christlicher Werte", gibt es entprechend andere Regelungen dazu.


    Zitat

    Orginal von Martikhoras
    Sollen die Leute an Karfreitig machen, was sie wollen, ich für meinen Teil finde es allerdings erbärmlich, dass irgendwelche degenerierten, sittenlosen Bas... Vollheinis es nicht einmal für einen Tag schaffen, die Füße still zu halten und eines Mannes zu gedenken, der für die Freiheit seines Volkes starb, zumal Karfreitag und Ostern die wichtigsten christlichen Feiertage sind (und Christentum istwichtigste Religion, nech?), weshalb ich das Gesetz als unterstützenswert erachte. Was ein Dorn im Auge feierwütiger Blitzbirnen ist, kann ich prinzipiell erstmal nur für gut befinden,


    "Let the Hawk perch, let the Eagle perch" wie man in USundA so schön sagt. Die Menschen, die sich gegen diese Regelung wehren wollen, wollen dir nicht dein Recht nehmen, dich an diesem Tag zu besinnen, und in Ruhe auf deine Weise den Karfreitag zu begehen, sondern sie wollen ihr Recht wiederhaben, den Karfreitag komplett so zu gestalten, wie sie möchten und nicht so, wie ihnen die Regierung das vorschreibt.
    Ich könnte ja genauso sagen "wenn so ein paar zurückgebliebene Religionsfanatiker meinen, bla bla blubb", aber ich tue es nicht, weil ich den "Religionsfanatikern" ihre Art lasse, solang sie mir meine Art lassen.
    Nennt man Toleranz ;)


    Lacron: Du darfst gerne einen Extrathread dafür aufmachen, wie sinnig es heutzutage ist, religöse Feiertage verbindlich zu machen, und warum man dann nciht auch die von anderen Religionen dazu nimmt. Die Diskussion hier ist schon groß genug ;)

  • Zitat

    Original von Martikhoras
    [...] ich für meinen Teil finde es allerdings erbärmlich, dass irgendwelche degenerierten, sittenlosen Bas... Vollheinis es nicht einmal für einen Tag schaffen, die Füße still zu halten [...] Was ein Dorn im Auge feierwütiger Blitzbirnen ist [...]


    Etwas einseitig gedacht, oder? Warte mal ab, bis du zu zu einem besinnlichen und ruhigen Konzert einer deiner Lieblingsbands gehen willst und selbiges dann eiskalt kurzfristig wegen Karfreitag abgesagt wird. Glaub mir, da erfüllt Freude den Raum. ; )


    at topic:
    Ich nehme gern Rücksicht auf Leute, die ihr Leben wieauchimmer gestalten möchten (und erwarte das rückwirkend ebenso), aber alles, was über common sense hinausgeht, sollte nicht in irgendeiner Weise gesetzlich verbindlich sein.

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
    Once we join the ranks, we can never get out.



    You are incredible. Everything I hoped for.
    "Promise me you won't forget... There once was an assassin named Alice."

  • Zitat

    Original von Martikhoras
    Du darfst wählen, welche Religion du privat ausübst, da du allerdings in einer christlich geprgten Gesellschaft lebst, wirst du dich ihren Grundsätzen zumindest im öffentlichen Leben beugen müssen. Es müssen keine zig verdammten Sonderregelungen für Minderheiten aufgestellt werden, schonmal garnicht für einen einzigen Tag.


    Definiere christlich geprägt? Das ist ein schönes Schlagwort aus der C-Ecke und verkennt, dass es mitnichten den Alleinanspruch auf die Entwicklung unserer historischen und kulturellen Gepflogenheiten hat. Genauso ist das Abendland jedoch islamisch, jüdisch, vorchristlich und auch nicht-religiös geprägt worden. Selbst Teile unseres Rechtsystems und seiner Form der Interpretation gehen weder auf Religion, noch eine Epoche der Christen zurück, sondern fußen in weitaus älteren Traditionen.
    Des Weiteren ist die Idee des Humanismus, der Demokratie, sowie der Rechtsauffassung, dass Menschen gleiche Rechte besitzen, keine aus dem Christentum und bildet gerade für unsere westliche Gesellschaft die Grundpfeiler. Lass die Kirche mal lieber im Dorfe, denn da gehört sie hin. Gerade die Freiheiten, die wir heute genießen, sind aus einem Geiste heraus entstanden, der die Doktrinen und Machtdünkel religiös motivierter Engstirnigkeiten der für jahrhunderte dominierenden sich auf göttliche Rechte berufenden Klerikalen und ihrer vermeintlich weltlichen Gegenstücke abwarf.
    Leider haben im Zuge der Entstehung des westdeutschen Systems aber gerade Menschen ihre Hand im Spiel gehabt, die diese Entwicklung in Teilen durchaus wieder rückgängig machten. In der Hinsicht haben selbst Franzosen den Laizismus noch besser in ihren Systemen implementiert.
    Die C-Ecke sollte sich hier endlich wieder auf den Boden der Tatsachen einfinden.



    Zitat

    Original von Martikhoras
    Sollen die Leute an Karfreitig machen, was sie wollen, ich für meinen Teil finde es allerdings erbärmlich, dass irgendwelche degenerierten, sittenlosen Bas... Vollheinis es nicht einmal für einen Tag schaffen, die Füße still zu halten und eines Mannes zu gedenken, der für die Freiheit seines Volkes starb, zumal Karfreitag und Ostern die wichtigsten christlichen Feiertage sind (und Christentum istwichtigste Religion, nech?), weshalb ich das Gesetz als unterstützenswert erachte. Was ein Dorn im Auge feierwütiger Blitzbirnen ist, kann ich prinzipiell erstmal nur für gut befinden, zumal

    einem genug Raum für Freizeitgestaltung bietet.


    Und du bist jetzt kein Vollheini, wenn du blitzbirnerisch Menschen vorschreiben willst, was sie zu tun haben, ne? :xugly: Alles, klar meiner. :lol:
    Nebenbei, seit wann ist das Christentum die wichtigste Religion? Es gibt mehr Menschen, die dieser Richtung nicht angehören, als bekennende Christen. Selbst einzeln betrachtet, steht sie schlicht in Zahl der Anhänger hinter einigen anderen weit zurück. Wichtig also für wen? Nur für die Praktizierenden. Alle anderen, who cares?
    Für welches Volk sei der Mann gestorben (so es ihn denn gab)? Die Judäer, die Römer, die Griechen, die Germanen? Auch da sollte man mal die Kirche im Dorfe lassen. Er war Jude, wenn es ihn gab, und begehrte gegen eine Ordnung auf und musste die Konsequenzen tragen, die ein solches Aufbegehren damals mit sich brachte. Der ganze andere Kram bedeutet mir und allen anderen Nichtchristen relativ wenig bis gar nichts. Aber das ist eine grundsätzliche Frage, ob man an Wundertaten glauben mag, die Menschen niederschrieben, in einer Zeit als an jeder Ecke jemand von den Toten auferstand und letztlich das zur ordentlichen Mythenbildung um einen Sterblichen unsterblich zu machen, dazu gehörte.

  • Für Christen ist dies der wichtigste Feiertag und ich denke, dass jeder verstehen wird warum. Deshalb ist es auch klar weshalb sie an diesem Tag auf alles "unnötige" verzichten wollen. Deutschland ist nun mal seit jeher ein eigentlich chrichtlicher Staat, dass muss akzeptiert werden.
    Nun ist es aber der Fall das Deutschland sich zu einem Multikulistaat entwickelt hat, wodruch es viel mehr andere Kulturen/ Religionen gibt und es ist klar, dass diese keine Lust haben an einem Freitag keine Party zu machen und Tanzen zu gehen, wenn sie nicht an einen Jesus glauben.
    Auch gibt es viele Jugendliche, die schon längst nicht mehr so nahe an der Religion sind, wie ihre Vorfahren.
    Somit verstehe ich gut, wenn sie sich dagegen währen, aber meiner Meinung nach sollte wegen einem Tag, an dem für die Christen so etwas Wichtiges geschehen ist, nicht so ein Aufstand gemacht haben, dann verzichtet man halt einen Tag auf Tanzen...
    Ich hab nichts dagegen. :engel:

  • Ich stehe dem auch neutral gegenüber. Zum ersten bin ich zwar selbst christlich getauft, aber wirklich daran glauben tue ich nicht und auch mit den Bräuchen hab ich nicht allzu viel am Hut. Zum Anderen gehör ich aber auch nicht zu den Jugendlichen, die ständig abfeiern, saufen und laut rumtoben...Ich habe heute demnach kaum etwas anders gemacht als davor die Tage. Nur auf Fleisch hat meine Familie komplett verzichtet, aber das kenn ich nicht anders, weil es schon immer so war..
    Einen Mittelweg sollte man da selbst finden, damit man beide Parteien zufriedenstellen kann. Oder einfach so wie ich in kleiner Runde Spaß haben, ganz unabhängig davon, was für ein Feiertag denn ist.. =)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!