Liebe Gemeinde, heute ist Karfreitag, der Tag, an dem wie Christi Kreuziung und seinem leidensweg gedenken.
Drum lasset uns auf des Leibes Wohl verzichten, das Getier heute leben und unser Leben, für den heutigen Tag, in Trauer und Demut versinken lassen.
Lasst die Finger von Fleisch, verneint dem Alkohol und bleibt zu Hause in stiller Andacht.
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Ähhh.... What?
Nach dieser leicht unorthodoxen Einführung gleich auf den Punkt: Es geht um die aufkommende Diskussion bezüglich des Tanzverbots an "stillen/hohen Feiertagen". An Solchen Tagen ist es per Gesetz verboten, zu tanzen, zu feiern, Spaß zu haben.
Jedwede Veranstaltung muss an einem anderen Tag stattfinden, „außer wenn sie der geistig-seelischen Erhebung oder einem höheren Interesse der Kunst, Wissenschaft oder Volksbildung dienen und auf den ernsten Charakter des Tages Rücksicht nehmen.“ [Quelle Wikipedia: Karfreitag]
Wie seit den späten Nuller-Jahren üblich, regt sich gegen so etwas schnell Widerstand in der jungen Schicht der Bevölkerung. Flashmobs werden im Internet organisiert Facebook-Gruppen eröffnet und sogar [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,826054,00.html]die Jungen Leute der Parteien erheben ihre Stimme[/URL].
Die Haltung der protestierenden jugend ist klar und leicht verständlich: Sich von Staat oder Kirche vorschreiben lassen, wann man tanzen darf, wann man feiern darf und wann nicht? Absolutes No-Go!
Die Haltung der Gegenseite: Wahrung christlicher Werte, Respekt vor dem Gedanken des Feiertages.
Wie ist eure Haltung dazu?
Ich persönlich stehe da auf der Seite der jungen Feierwütigen. Es hat nichts mit Werteverfall zu tun, wenn man einen bestimmten Feiertag nicht begeht, wie der Gesetzgeber es sich gedacht hat, wobei er in diesem Fall stark von der Kirche beeinflusst gewesen sein muss.
Es heißt einfach, mit der Zeit zu gehen und zu sehen, dass man nicht Stille gebieten muss, um tatsächlich Stille zu erreichen.
Im Spiegel-Artikel, den ich verlinkt hab, steht:
"Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet, schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius. Ein User übersetzt den Gedanken in Facebook-Slang: "Niemand wird gezwungen, Karfreitag tanzen zu gehen oder Musik in einer Kneipe zu hören! An alle, die das nicht wollen: Bleibt betend zu Hause!" Ich würde es nicht ganz so ... krass formulieren, wie dieser User, aber ich stimme ihm zu. Persönliche Freiheit und vorallem Religionsfreiheit werden in diesem Land immer so groß geschrieben, also sollte ich doch auch selber bestimmen dürfen, wie ich einen Feiertag begehe und ihm begegne, oder nicht?
Ich mache mir heut Mittag jedenfalls erst mal ein saftiges Steak ;)