Vor wenigen Tagen hat Nintendo im Rahmen des Investorentreffens angekündigt, dass in naher Zukunft Vollpreis-Titel für den Nintendo 3DS nicht nur herkömmlich im Handel, sondern auch Digital als Download erworben werden können (wir berichteten). Weiterhin sollen mit dem Verkaufsstart der WiiU alle Spiele für die neue Konsole auch als Download verfügbar sein. Anders als bei Spielen bei der Konkurrenz wird es bei Nintendo-Spielen keinen preislichen Unterschied zwischen den beiden Fassungen geben.
Im Rahmen einer jüngst erschienenen Fragenrunde hat Satoru Iwata, Präsident von Nintendo of Japan, seine Entscheidung gerechtfertigt und näher erläutert:
So soll die Download-Version keinen geringeren, preislichen Wert gegenüber seinem physischen Pedant besitzen: Der Verzicht auf Verpackung, Anleitung und die Möglichkeit, ein Spiel zu verleihen bzw. zu verkaufen, und der Fakt, dass der Original-Verkaufspreis oft vom Handel unterboten wird, wird laut Iwata durch den Umstand ausgeglichen, dass man nicht länger mehrere Speicherkarten benötigt und mitführen muss, sondern Spieler nun mehrere Spiele auf einer SD-Karte ablegen können. Zwar würden nicht alle Hersteller diese Ansicht teilen, aber die Entscheidung läge schließlich zuletzt beim Kunden.
Viel interessanter ist jedoch Iwatas Statement
zur künftigen Strategie von Nintendo:
Zwar hält Nintendo auch weiterhin an ihrer Ansicht fest, dass die Branche sich nur dann weiterentwickeln und eine bessere Zukunft erreichen könne, wenn sie die Kundschaft vergrößert. Dennoch gesteht das japanische Unternehmen Fehler ein: Zwar habe man mit der Wii und Spielen wie Wii Sports oder Wii Fit in der Tat eine neue Zielgruppe und Käuferschaft erreicht - aber man habe nicht geschafft, diese langfristig zu unterhalten und zum erneuten Spielen zu bewegen. Das Resultat schlägt sich in den jüngst roten Zahlen wieder, nachdem Nintendo mit ihrer Strategie keinen stabilen, langfristigen Umsatz einfahren konnte.
"Zudem klaffte eine große Lücke zwischen dem Bemühen um neue Kunden und der Art und Weise, mit der wir langjährige Spieler ansprachen. Wir vermuten, dass einige Leute deswegen gedacht haben, die Wii sei kein System für sie - oder dass sie nicht mit der Wii spielen wollten, obwohl überzeugende Spiele dafür veröffentlicht wurden."
Mit der neuen Erkenntnis sollen nun Taten folgen: Für den Nintendo 3DS soll in Zukunft Software, mit der ein breiteres Publikum angesprochen werden soll, später erscheinen. Denn haben Kunden erst einmal das Gefühl, dass ein System ihnen nicht zusagt, dann sei es nachträglich extrem schwierig, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Nicht nur das: Nintendo habe schon immer die Ansicht geteilt, dass sie mit ihren Systemen sowohl Breite als auch Tiefe bieten wollen. An Breite habe es auf Wii und DS nicht gemangelt; es habe aber nicht genug Tiefe für einige Kunden gegeben. Sowohl beim 3DS als auch bei der Wii U soll deswegen gelten: Erst Tiefe, dann Breite.
Wie werden Nintendos neuen Ansätze Auswirkungen auf die Zelda Serie haben? Werden wir in Zukunft in Zelda Spielen ebenso mehr "Tiefe" erfahren, als bislang ein großartiges Abenteuer für Groß und Klein und innovativem Gameplay?
Quellenangaben: 4Players