Umarmung und Charakter

  • Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    9. Die verliebte Umarmung <3 Wenn die Herzchen schon bei der Umarmung fliegen und man spürt, dass die Funken niederprasseln auf jene Personen. Es kann natürlich auch nur einseitig sein, aber seit mal ehrlich: Es ist einfach bloß SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜß *o* Wenn man die schüchternen, eröteten Blicke sieht... das zaghafte Lächeln, der Augenblick wo die Augen sich treffen und man nicht weiß was man tun soll außer verlegen rumzustammeln. Hach ja... :pflück:


    Du machst mir Angst...

    Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    Sagt ihrs mir. Hab ich was vergessen? :unsicher:


    Eine fällt mir Spontan ein. Ich weiß ja nicht, ob das eine staatlich Annerkannte Umarmung ist, aber ich kenne noch diese (ich weiß jetzt nicht wie es auf deutsch formuliere) "Teasing-Umarmung". Damit meine ich Umarmungen von den Ladys, die wissen, das das Gegenüber damit nicht weiß damit umzugehen oder sie es stört und es aus reinen spass machen. Wie Mädchen die Jungs damit ärgern...
    Meine Cousine hatte das früher auch immer mit mir gemacht -.- und noch nen schmazer auf die Wange. Aber auch ma eine aus einem Bekanntenkreis hatte das gemacht <.< obwohl die genau weiß das ich ein wenig unter Mädchenphobie leide...


    Ich versteh echt die Frauen nicht, die sagen sowas ist dann etwas "Süss". Wenn man als Mann nicht weiß, wie man mit sowas umgehen soll, man rot anläuft und dann desorientiert rumläuft. WTF?!?
    (Mal ab davon. Auch wenn es sicher Ausnahmen gibt. Aber ich denke kaum ein Mann möchte als "Süss" bezeichnet werden. Mir geht es zumindestens so. Sowas ist einfach nur Peinlich und entwürdigend)

  • Was fehlt ist noch die zufällige "Es wird mal wieder Zeit"-Umarmung (mein verenglischter Begriff dafür ist der "Random Hug" und die stürmisch-übertriebene Angriffs-Umarmung die eng mit dem Bodycheck oder dem "Bro Hug" verwandt ist.


    Ersteres kann man natürlich nur mit abgedrehten Personen machen. Tatsächlich bin ich erst vor kurzem auf dieser Art und Weise von einer Studienkollegin angesprungen worden, seit dem ist ein Random Hug alle par Tage mal fällig, auch wenn niemand genau weiß wer wen als nächstes damit überrumpelt.


    Zweiteres sollte man ebenfalls nur mit durchgeknallten Personen machen, die solche Ausbrüche nachvollziehen, zum Beispiel bei einer unzerstörtbaren Männerfreundschaft. Dabei wirft man sich von der Seite auf seinen Gegenüber und lässt nicht los bis dieser zu Boden geht. Anschließend kann man sich überlegen ob es wirklich eine Umarmung war, oder der Anfang einer Schlägerei, da hat man dann die Wahl. Allerdings ist bei dieser Radikalumarmung zumindest mit blauen Flecken zu rechnen.

  • Zitat

    Original von LightningYu


    Du machst mir Angst...


    Wieso denn das? So weit ich weiß warst du noch nicht verliebt, bzw. hattest noch keine Beziehung (Freundin). Das Obere ist vielleicht ein bisschen übertrieben beschrieben, aber ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass man diese Umarmung einfach mehr genießt als die typischen Bekanntschafts/Freundeumarmung. :P

  • Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    Wieso denn das? So weit ich weiß warst du noch nicht verliebt, bzw. hattest noch keine Beziehung (Freundin). Das Obere ist vielleicht ein bisschen übertrieben beschrieben, aber ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass man diese Umarmung einfach mehr genießt als die typischen Bekanntschafts/Freundeumarmung. :P


    Verliebt war ich schon =) Und wenn man so will, auch eine Online-Beziehung. Aber ich verstehe was du meinst^^
    Ja xD diese Übertreibung hat mir etwas Angst gemacht^^ Und ja - ist schon logisch das es mit der richtigen schöner ist(sofern man Umarmungen mag^^)

  • Hab das jetzt eh mal verändert. War mir selber zu kitschig/aufgedreht. Na ja, sagen wirs mal so. Weiß jetzt nicht ob ich das auch auf der Liste habe, aber momentan wäre für mich die tröstende Umarmung wohl am Schönsten. Einfach jemanden der einen schützend in den Armen hält, einen über den Kopf streicht und einem das Gefühl von Sicherheit gibt. Tiere sind in dem Punkt ja besonders einfühlsam. Ob man das als 'Umarmung' bezeichnen kann weiß ich zwar nicht (höchstens bei größeren Hunden), aber man bekommt halt dasselbe Gefühl vermittelt.

  • Ich bin mir nicht so sicher, ob dieser Beitrag nach all den Umarmungskategorien, die zuletzt hier analysiert wurden, noch so recht als Anschluss hineinpasst, aber ich schreibe es nun einfach einmal hierher :P.


    Zu diesem Thema möchte ich beitragen, dass Umarmungen auch sehr kulturell geprägt sind. Alle Kategorien, die hier aufgezählt werden, entsprechen wohl der mehrheitlichen Interpretation deutscher oder europäischer Gewohnheiten und ebensolcher Ansichten. In Deutschland umarme ich meist nur gute Freunde und meine Familienmitglieder. Diese Ansichten zur Umarmung können sich jedoch in anderen Ländern ziemlich drastisch verschieben.


    Als ich im letzten Jahr in Kanada in der Provinz Québec meine einmonatige Sprachreise antrat, bei der ich bei einer Montréaler Familie unterkam und eine Sprachschule für den Französischunterricht besuchte, fiel mir die andere Wahrnehmung von Umarmungen auf. Ich trat das erste Mal bei meiner Gastfamilie in Montréal ein und die Mutter der Familie umarmte mich erst einmal eng und lange. Ich war etwas verdutzt und fühlte mich etwas überrannt, umarmte aber der Situation wegen nett zurück.


    Das ist mir in den folgenden Tagen mit mehreren anderen Québecer Kanadiern ebenso widerfahren. Zumindest in der Provinz Québec ist man Körperkontakt generell wohl nicht kritisch eingestellt, wobei ich den Québecern nicht unterstelle, dass sie alle aufdringlich seien, eher herzlich und offen. Ich hatte mich sodann daran gewöhnt und dachte mir auch nicht so viel dabei. Umarmungen sind dort weitaus verbreiteter als hier, folgerichtig auch nicht so intim wie in Deutschland.


    Was lässt dich also daraus schließen? Ich glaube kaum, dass viele Québecer dachten, sie ständen mir so nahe, dass sie mich alle umarmen dürften. Es war für sie einfach ganz normal, und für mich sodann auch :).

    Prinzessin Ruto: „Hey, Du! Du bist cool... Ein bißchen mehr als andere... Aber nur ein bißchen!” (The Legend of Zelda - Ocarina of Time: Zoras Quelle)


    Prinzessin Ruto: „Als meinen Lohn... gewähre ich Dir meine ewige Liebe! Äh, naja, das würde ich gern, aber ich merke, daß Du an eine andere denkst...” (The Legend of Zelda - Ocarina of Time: Halle der Weisen)

    Einmal editiert, zuletzt von Link-90 ()

  • Ich wühle hier gerade mal so die alten Themen durch, auf der Suche nach was interessantem. Und was finde ich? UMARMUNGEN! Hurr-durr.


    ...Ja. Ein äußerst wichtiges Thema finde ich, zudem mir gleich ein paar Dinge einfallen, die man beisteuern könnte.


    Erstmal: Ich liebe Umarmungen. Auch zur Begrüßung, immer und gerne. Das war bei uns im Freundes- und Familienkreis immer so, und gehörte auch immer dazu :3


    Eher seltsam finde ich manche Kuss-Ritualien, die ich aber eher bei der Generation meiner Eltern beobachten konnte. Da geben sich, besonders die Damen, unter Freundinnen (ob sie die nun eigentlich leiden können oder nicht), immer gefühlte fünfzig Küsschen links und rechts, während sie sich an den Ellenbogen festhalten. Furchtbar. xD
    Ich habe mal versucht, das nachzustellen, allerdings wird mir bei dem ganzen hin und her schwindelig und ich muss unwillkürlich an Autobahnen denken.



    Die Intensität von Umarmungen:


    Sagen wir es mal so: Wenn mich der absolute Ober-Bär fast zerdrückt, oder ich einer sportlich-verschwitzten Umarmung geradezu ertrinke, ist das eher semi-toll. Aber ich glaube, das mag wohl niemand. Ebenso, wenn jemand riecht wie ein Pumakäfig.


    Aber, ansonsten finde ich, dass Umarmungen grundsätzlich eine schöne und herzliche Sache sind.
    Grundsätzlich ist es ja ein durchaus deutsches Phänomen, sich so distanziert zu geben, "nur" einen guten Händedruck zu geben, oder auch unruhig auf der Stelle zu wackeln, wenn man nicht weiß, welche Form der Begrüßung nun am angebrachtesten ist.
    In anderen Kulturen habe ich da meistens wärme Traditionen erlebt.


    Schmunzeln muss ich besonders bei vielen meiner jüngeren männlichen türkischen oder auch nah-östlichen Mitmenschen. Die Jungs fassen sich oft herzlich an den Schultern und geben sich dann freundschaftliche Küsse auf jede Wange.


    Das ist ja etwas, was man zumindest unter Männern, eher selten beobachten kann, worüber ich mich jedoch jedes mal total freue xD!



    Jedenfalls:


    Es gibt eine Sache, die ich gar nicht leiden kann, oder eher auch ein Prinzip, dass ich bei Umarmungen habe:
    Wenn umarmen, dann richtig!


    Ich kriege den totalen Brechreiz, wenn Leute einen nur gehaucht in ihre Arme schließen, einen nicht richtig drücken, oder eben alles nur angedeutet machen. Da kann man's auch gleich sein lassen.
    Wenn damit unbedingt eigentliche Distanz ausdrücken möchte, na gut.
    Aber gerade gegenüber Kindern finde ich so etwas furchtbar :( Die werden so gerne gedrückt!


    Das beste Beispiel für Umarmungen ist für mich mein kleiner Bruder (der aber nicht viel jünger und vor allem nicht kleiner ist, als ich! xD). Wenn der einen in die Arme schließt, spürt man immer, dass er es richtig von Herzen macht, und sich total freut, einen wieder zu sehen. :3


    Ähm joa. Das Wort zum Montag :ugly:

  • Umaramungen zur Begrüßung oder zum Abschied... schwieriges Thema finde ich, zumindest für mich persönlich. ._.


    Bis ich in die 7. Klasse gewechselt und damit in eine komplett neue Klasse gekommen bin, kannte ich das als solches gar nicht. Für mich war das immer etwas total Intimes, was ich nur mit dem engsten Kreis meiner Familie (schon bei meinem Onkel bin ich da teilweise unsicher) mache [size=7]und mit meinen Kuscheltieren >w<[/size]. Doch plötzlich haben sich alle Mädchen morgens vor und mittags nach dem Unterricht alle gegenseitig umarmt und das jeden Tag. Und wenn das Wochenende vorbei war, am nächsten Montag nochmal extra dolle. o_o
    Ich wurde auch umarmt und ich war richtiggehend konsterniert, als das das erste Mal passierte. Das verwirrendste war auf jeden Fall, als dann mitten in der Schulzeit auf einmal eine fremde Frau auf mich zukam, mich fröhlich flötend grüßte und in die Arme schloss. Irgendwann merkte ich dann, dass es die Mutter einer Freundin war, die ich vor ein paar Wochen das erste Mal auf dessen Geburtstag getroffen hatte.
    Anfangs hab ich mich noch immer ein bisschen versteckt, weil es mir irgendwie unangenehm war, Mädels zu umarmen, die ich erst ein paar Wochen kannte. Dann irgendwann hab ich mich nicht mehr gewehrt und wenn dann einfach zurückumarmt. Ich hab eine Zeit lang auch versucht, das auch von mir aus zu machen, hab aber ziemlich schnell gemerkt, dass ich das einfach nicht hinbekomme, zumahl es die anderen dann irgendwann immer mehr nur noch mit einem -"Jaja..." *drück* *weghusch*- abgetan haben. (So kann man einem auch subtil vermitteln, wie "viel" man einem wert ist. :/)


    Eine Zeit lang waren Umarmungen mit "Freunden" dann einfach gar kein Thema mehr, bis ich dann vor ein paar Wochen ein Mädchen kennengelernt habe. Wir haben relativ schnell festgestellt, dass wir uns verdammt gut verstehen und schon nach ein paar Tagen hieß es dann beim Abschied auf einmal "Umarmung?". Kurz hab ich gezögert und dann dachte ich mir "Ach, komm". Und ich glaube, es war das erste Mal, dass ich eine Umarmung von jemandem außerhalb meiner Familie wirklich genossen habe. =)


    Ich weiß nach wie vor nicht, wie genau ich jetzt zu dem Thema stehen soll. Vielleicht bin ich auch einfach ein wenig sehr schüchtern und menschenscheu, um wirklich auf andere zuzugehen und sie gleich in die Arme zu schließen. Aber inzwischen (wohl seitdem ich sie kenne) bin ich da irgendwie nicht mehr so negativ, was das angeht. Wer mich herzlich umarmen möchte, kann das gerne tun (heißt "wenn" :lol: ), aber bitte nicht wundern, warum ich das nicht mache.

    »Ein Gelehrter in einem Laboratorium ist nicht nur ein Techniker,
    er steht auch vor den Naturvorgängen wie ein Kind vor einer Märchenwelt.«


    ~ Marie Curie

  • Zumindest kann ich diesen Thread aus meiner Liste abbestellen, jetzt, wo ich endlich nach Jahren auch hierauf mal antworte.
    x___x
    Schrecklich. Favorisiere Threads und äußere mich dann nie - oder selten. >.<"




    Umarmungen haben für mich nichts mit Intimität zu tun. Mehr mit Mag ich und Mag ich nicht. Egal wer dann wen umarmt, ob familiär oder freundschaftlich.
    Das ist meine Meinung dazu.


    Als Kind wurde ich immer umarmt. Besonders von den Eltern und meiner Oma mütterlicherseits. Habe ich auch immer mit mir machen lassen und fand das wohl auch toll.
    Kann ich heute schlecht beurteilen, was ich vor rund fünfundzwanzig Jahren so alles noch toll fand. Man ändert sich auch charakterlich und mag irgendwann bestimmte Dinge einfach nicht mehr.


    Meine Abneigung hatte ab dem 14. Lebensjahr (2002) begonnen. Da fand ich das ganze umarmen einfach nicht mehr toll und habe da auch heute einfach keine Lust mehr drauf. Bin der Händeschütteln-Typ und empfinde das als angenehmer.
    Meine Oma mütterlicherseits umarme ich freiwillig und lasse mich auch seit jeher freiwillig von ihr umarmen. Allerdings vermeide ich es dabei dicht vor ihr zu stehen. Ich beuge mich eher vor, halte aber möglichst viel Oberkörperabstand, ja versuche mich sogar nach hinten zu lehnen.
    Der Kontakt zweier Körper die eng voreinander stehen und man spürt den jeweils anderen, das graust mich einfach seit Jahren schon.


    Selbst wenn meine Mutter freudig angerannt kommt und mich umarmen möchte, renne ich entweder weg, oder aber ich halte meine Arme vertikal vor mich, um bloß nicht umarmt zu werden.
    Umarmungen mag ich absolut und überhaupt nicht.




    Jene, die mich von den Forentreffen kennen, wissen, dass ich bei Umarmungen entweder wegrenne, rückwärts gehe, mich wegducke oder einfach schnell meinen rechten Arm für das Händeschütteln ausstrecke.


    Bei der Wanderung des Sommertreffen in Steinbach, hat mich irgendwer gefragt, warum ich keine Umarmungen mag. Wir waren da gerade bei den Pferden / der Koppel, angekommen.
    Meine Antwort war ein einfaches "Mag ich halt einfach nicht". Darauf folgte - von der gleichen Person - etwas in Richtung wie "Ja kann ich verstehen, im Sommer wenn es warm ist und man schwitzt, mag man das wohl nicht so".
    Ob jemand schwitzt oder nicht, ist für mich jedenfalls kein Grund jemanden nicht zu umarmen - wenn ich denn jemanden umarmen würde. Auch das Aussehen wäre für mich kein Grund, jemanden nicht zu umarmen - wenn ich denn jemanden umarmen würde.
    Nein, bei mir ist es nicht nur ein einfaches "Mag ich halt nicht", sondern - wie man oben vielleicht bereist erahnt hat - ich mag den Kontakt von weiblichen Oberkörpern einfach nicht.
    Weder an mir (wenn mich diese umarmen), noch von mir an jemand anderen. Da spielt es für mich keine Rolle, ob derjenige männlich oder weiblich ist.
    Diese Macke habe ich halt, was weibliche Oberkörper angeht - gerade in Bezug auf Umarmungen.


    Deswegen bevorzuge ich nach wie vor das Händeschütteln. *g*
    Da gibt es keinen unangenehmen Kontakt für mich, sondern nur Patschepfötchen, die freudig andere begrüßen - und verabschieden.


    Deshalb nehmt es mir auch weiterhin nicht Übel, wenn ich vor euch wegrenne, mich ducke oder es einfach bevorzuge, die Hand zu schütteln, wenn ihr mich umarmen wollt.

  • Umarmungen finde ich auch immer so schwierig: Bei wem mache ich es und wann wende ich eine Umarmung an / wann ist sie angebracht? xD
    Bin eigentlich jemand, der gerne mal die Familie, Verwandte oder Freunde in den Arm nimmt, wenn man sich begrüßt oder verabschiedet. Das hat etwas herzliches an sich. Bei Kollegen ist es entweder ein Händedruck oder man winkt sich, wenn man sich auf der Arbeit mal über den Weg läuft, kurz zu. Ich würde aber jetzt nicht gefühlt jeden Umarmen, denn ich denke, es kommt am Ende einfach auch auf die Person an.


    Meinen Vater umarme ich fest, wenn ich zu ihm fahre und ihn begrüße und wenn ich wieder nach Hause fahre und mich von ihm verabschiede. Ab und zu gibt es auch mal einen lieben Bussi auf die Wange. Andere Verwandte umarme ich dagegen eher so halb, das kommt einfach auf die Situation an. Bei guten Freunden gibt es dann entweder eine feste Umarmung oder eben nur eine Begrüßung (meistens weiß ich selber auch nicht, wie ich eine Freundin begrüße bzw. was sie nun als Begrüßung "plant"). Mir ist es tatsächlich auch mal passiert, dass ich eine Freundin herzlich umarmen wollte, während sie mir "nur mal eben" die Hand schütteln wollte... :xugly:


    Wenn ich allerdings auf einer Fete mit Gästen und bekannten Gesichtern eingeladen bin (beispielsweise Geburtstage im größeren Kreis [vor Corona]), begrüße ich die Leute nur von Weitem und gebe somit zu erkennen "Hallo allerseits, schön, euch zu sehen", anstatt nun reihum jeden einzelnen Gast persönlich die Hand zu geben oder, wenn es ein Verwandter ist, zu umarmen.


    Tatsächlich finde ich es allerdings sehr unangenehm, wenn man jemanden zur Verabschiedung einen Kuss auf den Mund geben will. Das ist mir einmal bei einer Abendgesellschaft passiert, auf der ich zusammen mit meinem Vater war (auch vor Corona) und da wollte mir eine gute Freundin von meinem Vater, nachdem ich mich verabschieden wollte, einen Mundkuss aufdrücken. Sie hat aber relativ schnell gemerkt, dass ich da bereits auf Abstand gegangen bin.

    »So do all who live to see such times, but that is not for them to decide.

    All we have to decide is what to do with the time that is given to us.«
    - J.R.R. Tolkien: The Lord of the Rings -

  • Ich weiß nach wie vor nicht, wie genau ich jetzt zu dem Thema stehen soll. Vielleicht bin ich auch einfach ein wenig sehr schüchtern und menschenscheu, um wirklich auf andere zuzugehen und sie gleich in die Arme zu schließen. Aber inzwischen (wohl seitdem ich sie kenne) bin ich da irgendwie nicht mehr so negativ, was das angeht. Wer mich herzlich umarmen möchte, kann das gerne tun (heißt "wenn" :lol: ), aber bitte nicht wundern, warum ich das nicht mache.


    Wow, dieser Thread existiert. Hab ich voll vergessen. Und genauso hab ich vergessen, dass ich hier was geschrieben habe. Sechs Jahre ist das jetzt schon her und meine Einstellung zu dem Thema hat sich inzwischen komplett geändert. Ich hab nämlich über die letzten Jahre, und besonders das letzte Jahr, festgestellt, dass ich extrem ausgehungert bin, was emotionale Nähe zu meinen Mitmenschen angeht.


    Meine Familie geht sehr sparsam mit Liebesbekundungen um, sowohl verbalen als auch körperlichen. Ein Kuss zur Begrüßung, zum Abschied und vorm Zubettgehen sind Usus, zumindest bei meinen Eltern und mir. Meine Geschwister sind da allerdings überhaupt nicht so. Wenn sie zu Besuch sind, gehen sie auch oft einfach ins Bett, ohne vorher Gute Nacht zu sagen. Ich meine, wir sind alle erwachsen und mehr oder weniger selbstständig und es ist vollkommen okay, wenn sie da nicht so viel Wert drauf legen. Aber ich hab einfach gemerkt, wie sehr ich solche kleinen Gesten nicht nur wertschätze, sondern auch brauche.
    "Man soll sich immer Gute Nacht und Auf Wiedersehen sagen, auch wenn man sich gestritten hat, denn man weiß nie, ob man sich danach wiedersieht" - mir wurde irgendwann mal gesagt, dass das eine sehr pessimistische Einstellung sei, aber ich sehe das gar nicht als pessimistisch sondern als sehr wertvoll, diese kleine Versicherung zu bekommen, dass man sich gegenseitig wichtig ist, auch wenn gerade nicht alles Ponyhof zwischen einem ist. Da ich sehr lange und sehr hart darum kämpfen musste und immer noch muss, irgend eine Form von Sicherheit bei anderen Menschen zu empfinden, sind mir solche kleinen Gesten sehr wichtig, um diese Sicherheit empfinden zu können und anderen auch selbst zu vermitteln. Gerade Umarmungen spielen da eine große Rolle. Eine feste, liebevolle Umarmung zum Abschied, zur Begrüßung, als Dank oder auch einfach so fühlt sich halt einfach gut an. Ich glaube, meine Schwester ist am öftesten verwirrt von meiner spontanen Liebesbedürftigkeit, aber ich denke, sie hat es inzwischen akzeptiert, genauso wie der Rest meiner Familie, weil sie inzwischen wissen, wie sehr ich das für meine psychische Gesundheit brauche. xD


    Ähnlich sieht es bei meinem engsten Freundeskreis aus, wobei wir da alle durch die Bank weg sehr kuschelbedürftig sind, also sind wir uns da weitestgehend einig. Da mache ich auch keinen Unterschied zwischen Geschlechtern. Ich hab männliche und weibliche Freunde, die alle gleichermaßen fest gedrückt werden, wenn man sich sieht. x)
    Gehe ich allerdings etwas weiter in meinen entfernteren Freundes- und Bekanntenkreis, werde ich diesbezüglich wieder lockerer. Die wenigsten meiner Leute aus der Uni umarme ich, wenn wir uns sehen. Ein paar, mit denen ich etwas mehr zu tun habe, manchmal und manchmal stehen wir beide awkward da und wissen nicht recht, "Umarmung? Nicht Umarmaung? <.< ... >.>" Mit denen habe ich einfach keine derart intime emotionale Beziehung, das sind halt einfach Leute, mit denen ich gerne mal abhänge und da bin ich sehr flexibel, was mein Gegenüber da für Präferenzen und Grenzen hat. Aber Auf Wiedersehen sagt man sich trotzdem immer. So viel Zeit muss sein.

    »Ein Gelehrter in einem Laboratorium ist nicht nur ein Techniker,
    er steht auch vor den Naturvorgängen wie ein Kind vor einer Märchenwelt.«


    ~ Marie Curie

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