Da TourianTourist mich in einer PN dazu aufgefordert hat, zu begründen, warum ich OoT für überbewertet halte, mache ich das jetzt auch.
Von vornherein: OoT ist kein schlechtes Spiel, das ist klar, das würde ich auch niemals behaupten, aber für so gut wie sein Ruf halte ich es bei weitem nicht.
Am besten zähle ich mal in Stichpunkten, was mich an OoT stört:
- Zu aller erst: Die Overworld ist leer und langweilig, es gibt nichts zu entdecken - war das nicht einmal der Grundgedanke der Zelda-Reihe? OoT war als 5. Teil und als 4. "klassischer" Zelda-Teil der erste, der diesem Konzept nicht gefolgt ist, weil die Welt einfach leer und wüst ist.
- genauso sind auch die Nebencharaktere - gesichtslos, genauso wie Link auch: Man wird einfach in die Story hineingeworfen: "Hey du da, komm mal schnell hier her, du musst die Welt retten, kay?" - das hat man in TWW zum Beispiel hervoragend gelöst, hier stolpert Link sozusagen ganz zufällig in die Sache hinein
- das Spiel ist pupseinfach. Wenn man mal bedenkt, wie knackig schwer ALttP und LA noch waren, ist das eine herbe Enttäuschung
- noch schlimmer ist: Es wird Schwierigkeit vorgetäuscht und zwar in dem man den Spieler bei jedem Gegner warten lässt. Egal ob Ritter, Muscheln oder Wölfe - die Kämpfe bestehen hauptsächlich aus Warten
- Man ist in diesem Spiel zu sehr an den roten Faden gebunden - Herzteile und alles andere liegen auf dem Weg und man muss nicht großartig danach suchen, es lohnt sich auch nicht mal, diese Oberwelt-Wüste erkunden zu wollen. Ich verweise wieder auf TWW, was in diesem Punkt glänzt
- die Story ist in meinen Augen total lahm und viel zu dünn, anfangs geht noch, aber als Erwachsener löst sich die Story nach einem Plot-Twist sozusagen in Luft auf und man hoppst nurnoch von Tempel zu Tempel
- Es mangelt dem Spiel an kreativen Rätsel - meistens muss man irgendeinen Schalter betätigen, eine Fackeln anzünden oder ein Auge im Raum finden, das macht die Dungeon ziemlich langweilig. Einzig der Wald- und der Wassertempel konnten innovative Rätsel bzw. Konzepte aufweisen
- Die Grafik sieht heute derbe hässlich aus und es gab auch damals Spiele die besser aussahen. Diese 2 1/2D-Areas wie zB der Marktplatz oder alle Häuser müssen ja wirklich nicht sein
- Ocarina of Time ist das so ziemlich nervigste Zelda aller Zeiten:
- Langsame Textboxen
- Unnötige Tutorials
- Eule
- Navi
- sehr nervige Quests (Biggoron-Quest, Nachtschwärmer-Quest)
- Durch diese Sachen wird für mich der Wiederspielwert seit weit nach unten getrieben
So, das war meine Meinung, ich bin gespannt, was ihr (und vor allem die OoT-Fans) davon halten