Was lest ihr gerade?

  • Ich lese gerade...Jurassic Park. Ich liebe Jurassic Park, habe mir aber nie den Roman zu Gemüte geführt; wird nun nachgeholt. Ich bin gerade am Anfang und merke schon, das sich der Roman viele Dinge ganz anders schildert, als man sie aus den Filmen kennt. Aber das ist ja normal bei Büchern, die verfilmt werden. Hab noch drei andere Bücher hier liegen die gelesen werden wollen...:ugly:


    "Tagebuch eines Vampirs", "Der will doch nur spielen" von Meg Cabot und "Necroscope - Die Auferstehung" von Brian Lumley. Ich habe viel vor merke ich gerade... ew. Zeit, wo bist du geblieben...

  • Es gibt BÜCHER von Jurassic Park o.O Das wusste ich nicht!


    Ist das Buch Tagebuch von einem Vampir zufällig von Anne Rice?
    Wenn ja, kann ich es dir nur empfehlen <3

  • Ja, es gibt Bücher; bzw. nen Roman zum erstem Teil. ist auch ziemlich gut geschrieben :)
    Ehhh, nope, Anne Rice isses nicht, die Autorin heißt " Lisa J. Smith". Aber das von Anne Rice will ich mir auch irgendwann mal ansehen.

  • Oh, dann muss ich mal schleunigst wieder mehr lesen!




    So, ich schreib denn auch einmal, was ich grad lese, hängt da schon nen Monat dran...obwohl es schön ist.


    Das Buch heißt Land der Dornen und wurde von Colleen McCullough geschrieben.
    Es geht um die junge Elizabeth Drummond, die aus dem Schottland des 1872 nach Sydney geschickt wird um dort den doppelt so alten Alexander zu heiraten.
    Dieser ist Oberhaupt einer Stadt, die er gründete um dort eine Goldader auszubeuten.


    Das Buch hat einen schönen niveauvollen Schreibstil und man beschreibt sowohl, die Landschaften, die Personen und Prozesse, die für die Goldminenausbeutung bedeutend sind, ohne das es zu Überladen von diesen Beschreibungen wirkt, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Sowohl die Protagonisten, als auch die Nebenfiguren sind nachvollziehbar und haben einen gut ausgebildeten Charakter, der nicht plötzlich von seinen Eigenschaften abweicht.

  • Ich habe heute das Drama "Die heilige Johanna" von Bernhard Shaw vollendet. Die Engländer erobern Frankreich, und Frankreich kann nichts dagegen tun, weil sie immer von den Engländern geschlagen werden. Doch dann taucht eine junge Frau namens Johanna auf (Bekannt als Jeanne D'Arc) und schafft bei einer Schlacht in Orleáns das Unmögliche: Sie besiegt die Engländer. Und somit zieht sie durch Frankreich und befreit die Städte. Sie sagt, sie tue das, weil Gott es ihr auftrage. Wenn die Kirchenglocken läuten, hört sie die Stimmen von Heiligen. Als das bekannt wird, wird sie der Ketzerei angeklagt und wird am Scheiterhaufen verbrannt.


    Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und die Aufteilung in sechs Szenen und einen Epilog ist sehr schön gewählt. Allerdings ist der Nebentext etwas ZU ausführlich, weil er sehr viele Dinge beschreibt, die aber nur schwerlich darzustellen sind. Insgesamt aber ein schönes Drama. Kann zwar nicht mit dem netten Herrn "Don Juan" oder Brechts "Der Gute Mensch von Sezuan" mithalten, ist mir aber 8,5/10 Punkten wert.


    ....................................................


    Heute habe ich "Endspiel" von Samuel Beckett gelesen, ein 40 Seiten langes Drama, von dem ich wirklich nicht weiß, was es mir sagen will. Es ist sehr skurril und merkwürdig. Hamm, dessen Name wahrscheinlich von Hamlet abgeleitet ist, ein blinder Mann, hockt in einem Sessel in einem Zimmer und lässt sich von Clov (vielleicht von Clown), seinem nicht wirklichen Sohn, unterhalten. In zwei Mülltonnen stecken seine Eltern, die keine Beine mehr haben, und deren weiblicher Part im Stück stirbt. Clov ist an Hamm gebunden, weil nur er weiß, wie man die Speisekammer öffnet. Clov droht Hamm jedoch ständig in zu verlassen. Ich habe nicht alles wirklich verstanden. Anscheindend spielt es im Krieg und soll irgendwas Trauriges rüberbringen, was es aber nicht schafft. Und es wird zu oft das Wort Pause erwähnt. 4/10. Schwach.

  • Zitat

    Original von HyruleSymphony
    Ich lese gerade...Jurassic Park. Ich liebe Jurassic Park, habe mir aber nie den Roman zu Gemüte geführt; wird nun nachgeholt. Ich bin gerade am Anfang und merke schon, das sich der Roman viele Dinge ganz anders schildert, als man sie aus den Filmen kennt. Aber das ist ja normal bei Büchern, die verfilmt werden. Hab noch drei andere Bücher hier liegen die gelesen werden wollen...:ugly:


    Seit ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich unheimliche Lust auf das Buch. =D Ich liebe den ersten Film auch und hatte das Buch vor Ewigkeiten mal in irgendeinem Regal stehen sehen, jedoch ist die Erinnerung daran nach einiger Zeit verblasst. Dabei wollte ich es damals schon lesen. Steht jetzt jedenfalls wieder ganz oben auf meiner To-Read Liste. ^_^


    Zum Thema:
    Nachdem ich Blaubär beendet hatte, habe ich zwischen meinen ungelesenen Büchern nichts gefunden, worauf ich jetzt großartige Lust hätte, und um Geld zu sparen, hab ich mir ein Buch aus einer Grabbelkiste geholt. Es kommt schonmal vor, dass sich dort kleine wie große Schätze tummeln (z.B. bin ich so vor ein paar Jahren auf "Animal Farm" von George Orwell gestoßen), diesmal allerdings klang alles, was dort war, nach ziemlichem Mist. ^^" Entschieden habe ich mich dann für Ballerina von Gabriel Barylli. Ein Krimi aus dem Jahre 2007, der von der Beschreibung her zwar recht 0815 wirkte, aber man weiß ja nie, ob sich dahinter nicht doch ein tolles Leseerlebnis verbirgt. Und bei 3€ gehe ich so ein Risiko ein. xD
    Was soll ich sagen... mein Gott, ist dieses Buch schrecklich. Ich bin auch kurz davor es abzubrechen, und das passiert wirklich nicht oft.


    Zuerst einmal der Schreibstil: Diese kurzen Sätze. Sie nerven. Sie nerven unheimlich. Insbesondere die Wiederholungen. Wiederholungen, in denen das letzte oder zweitletzte Wort des letzten Satzes ständig wieder aufgegriffen wird. Aufgegriffen, um die Dramatik hervorzuheben. Dramatik, die nicht existiert.


    Die Story ist simpel: In einer Wiener Staatsoper wird eine junge Tänzerin in ihrer Garderobe ermordet aufgefunden, und sie hat den Täter allem Anschein nach gekannt. Nun wird ermittelt.


    Der Autor versteht wirklich etwas von Spannungsaufbau, das muss man schon sagen. Nachdem die Tote nämlich aufgefunden wurde (auf den ersten Seiten schon), wechselt die Szene zum Direktor, der telefonisch davon erfahren hat.
    Und nun geht es erstmal um seinen Kleindungsstil, die Farbe der Anzüge, die er so gerne trägt, seine Vorliebe für's Rasieren, seine Vorliebe für's Rasieren seiner Geliebten (kein weiterer Kommentar dazu x.X) und darum, was er mit seiner Geliebten sonst noch gerne tut. Also Brettspiele spielen, Filme gucken und so.. =D
    Was das angeht, folgt zudem noch eine sehr ausführliche Szene, die uns das schön vor Augen führt. Ja, und irgendwann geht es dann auch mal wieder um die Ermordete.


    Ernsthaft, sowas kann man Stück für Stück im Buch preisgeben. Es kann ja sein, dass sein Rasierwerkzeug später noch eine Rolle spielt (weil er der Mörder ist!!11!!1 :xugly:), aber wenn gerade jemand ermordet wurde, will ich nicht wissen, was der Direktor alles mag und nicht mag, was für perverse Vorlieben er hat und welche Farben seine Anzüge haben.


    Richtig gut war auch folgende Stelle, in der der hauseigene Arzt der Oper die Tote untersucht: "Michael löste seine Finger von ihrem Hals und strich ihr mit einer stillen Bewegung über die Augenlider. Isabelle wehrte sich nicht."
    Ach, wirklich?? Ist das hier doch kein Roman der Zombies thematisiert? Schade.


    Also.. nee. Ob ich das weiterhin aushalten werde, ist fraglich.

    "The thing under my bed waiting to grab my ankle isn't real, I know that.
    And I also know that if I'm careful to keep my feet under the covers, it will never be able to grab my ankle."

    - Stephen King

    Einmal editiert, zuletzt von Celestial ()

  • Mit ... - Schneiderbücherreihe. Bin grade beim ersten Teil. Hab mich gestern darin "vergraben" und konnte mich (trotz Müdigkeit) kaum mehr davon lesen. Diese Bände verzücken mich echt jedesmal wieder. Hab vor erst mal wieder die alten Schneiderbücher aufzuholen (Billy und Zottel, Dolly, Mit...) und später dann die längeren Romane. :) Ist schön sich wieder mal an die guten alten Zeiten zu erinnern. Irgendwie sind das echt Bücher die man sogar beim 100 Mal einfach nicht weglegen kann (zumindest nicht für lange Zeit). ^^

  • Ich habe heute mit "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertolt Brecht begonnen. Es geht um den Fleischfabrikchef Mauler, der einen Brief von Freunden aus New York bekommt, der besagt, dass das Fleischgeschäft den Bach runtergeht. Also behauptet er, er könne es nicht mehr aushalten, die Tiere sterben zu hören. Er verkauft seine Anteile von 10 Millionen an einen anderen Firmenchef verkauft. Diese 10 Millionen sind ein Drittel der Gesamtheit. Doch da die Löhne sinken, verkauft sich das Fleisch nicht mehr, weshalb der Wert auf 10 Millionen sinkt. Mauler fordert trotzdem 10 Millionen, weil der Vertrag vor dieser Krise gemacht wurde, was seinen Geschäftspartner in den Ruin treiben würde. Währenddessen versuchen die "Schwarzen Strohhüte", eine Organisation, die sich Gott verschrieben hat, unter Führung von Johanna, den Leuten zu zeigen, dass das Irdische egal ist. Die hören aber nicht zu. Trotzdem gibt sie nicht auf. Jetzt will sie den Arbeitern wieder Arbeit verschaffen, indem sie sie zu Mauler führt und ihm die Arbeiter zeigt. Der verspricht, dass er alle Fleischvorräte kauft.



    Brecht schreibt wie gewohnt genial, allerdings verstehe ich das mit der Wirtschaft nicht wirklich. Aber es ist schön. 7/10.

  • Also irgendwie scheine ich gerade auf den Geschmack von Literatur aus England gekommen sein. Nach Christi traue ich mich nun an einen weiteren Meister des Krimis ran und zwar an Sir Arthur Conans Doyles Sherlock Holmes, oder um genauer zu sein den ersten Roman "eine Studie in Scharlachrot". Ok, den habe ich dann gestern durchgelesen aber was solls. Ich muss sagen das Buch hat mir verdammt gut gefallen. In den Lesefluss des Buches kommt man sehr schnell rein. Doyles Schreibstill ist ein kanpper und präziser Schreibstil der dennoch ausreichend ausgeschmückt ist. Besonders gut geschrieben finde ich die Dialoge, die sind ein wahres Highlight, da sie sich so natürlich lesen und voller Emotionen stecken. So hat es viel Spaß gemacht sie zu lesen. Ein weiteres Highlight sind natürlich Holmes Deduzierungen gewesen. Faszinierend wie man von den kleinsten Dingen auf Schlüsse kommen kann, aber sie dennoch logisch und verständlich erklären kann. Ich möchte jetzt nicht wie ein Holmes Fanatiker klingen, doch dieser Holmes ist echt ein genialer Hund. :ugly:


    Zum Fall möchte ich eigentlich nicht viel sagen, nur so viel es ist ein Mord der einen einige Moralische Fragen aufwirft. Es gibt auch eine ausführliche Hintergrundstory zum Täter, die aber sehr langweilig geschrieben ist so dass ich sie übersprungen habe. Was mich ein bischen enttäusch hat, das gerade die Deduzierung wie Holmes überhaupt den Täter entlarvt hatte, komplett fehlt.


    Nun lese ich "Im Zeichen der Vier", da ich ihn mir Heute gekauft habe kann ich nicht wirklich was dazu erzählen.

  • Zitat

    Original von Celestial
    Seit ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich unheimliche Lust auf das Buch. =D Ich liebe den ersten Film auch und hatte das Buch vor Ewigkeiten mal in irgendeinem Regal stehen sehen, jedoch ist die Erinnerung daran nach einiger Zeit verblasst. Dabei wollte ich es damals schon lesen. Steht jetzt jedenfalls wieder ganz oben auf meiner To-Read Liste. ^_^


    Also, ich habe es jetzt seit ein paar Wochen durch und ich kann wirklich sagen, das dieses Buch sehr gut ist! An manchen Stellen fand ich es sogar um Meilen besser als den Film (und der Film selbst ist ja schon klasse). Der Stil ist schön und flüssig, die Beschreibungen sehr genau (gerade was die Saurier angeht) und was ich auch loben kann ist, das der ganze wissenschaftliche Teil in dem Buch wirklich so geschildert worden ist, das selbst ein Laie eine Vorstellung davon hat, was sie da reden; das finde ich besonders wichtig bei einem Buch, das Dinge beschreibt, von denen ein normaler Mensch eigentlich so gar keine Ahnung hat.
    Oh, und der T-Rex ist böse. Richtig böse ;)


    Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert und da ich letztens erst gesehen habe, das es auch zum zweiten Teil ein Buch gibt, werde ich mir das sicher auch noch einmal ansehen. Zum dritten wirds sicher kein Buch mehr geben; der gute Michael Crichton ist ja leider schon von uns gegangen :(

  • Ich lese gerade "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt.
    Eine Milliadärin kehrt in ihren alten Heimatort Güllen zurück, der vollkommen verwahrlost ist. Die Bewohner der Stadt wollen an das Geld von ihr kommen, um die Stadt zu sanieren. Doch das erweist sich nicht als ganz so einfach. Denn ein ehemaliger Liebhaber dieser alten Dame, der dazu noch zukünftiger Bürgermeister ist, soll getötet werden. Dann bekommt die Stadt ein Milliarde.
    Es ist ein sehr schönes Drama, mit viel Zynismus. Vor allem von Kätis Humor bin ich begeistert. Ill sagt, dass ihre Hand immer noch so schön weiß ist. Sie antwortet: "Auch eine Protese. Elfenbein."
    10/10 Einach genial!

  • Ich lese gerade "Magus" von Arno Strobel.
    Es geht um eine geheime Bruderschaft, die die katholische Kirche infiltrieren will, um so, über den Einfluss und die Macht der solchen die Weltherrschaft zu erlangen. Der Schauplatz ist in der Gegenwart, beginnt jedoch kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs, 1948, um genau zu sein. Ein ehemaliger auf der Seite Deutschlands kämpfender Mann, der "Herrman" genannt wird, gründet die "Simoner", deren Ziel eben die Untergrabung der Kirche sein soll (abgeleitet von "Simonie"- Ämterkauf in der kath. Kirche. Das leitet sich wiederum von der biblischen Figur "Simon Magus" (Simon der Zauberer) ab, der versucht, den umherziehenden Jüngern ihre heilerischen und überirdischen Mächte gegen Geld abzukaufen). Am Ende dieses Projekts steht dann schließlich in den Nazi-Ideologien so umschwärmte "Weltherrschaft", die auch die Sponsoren der Geheimloge für ihre Mühen entschädigen soll - ein ehrgeiziges Ziel, das durch die Ernennung eines "Simoners" zum Papst erreicht werde. Das ganze wird aus der Sicht des Anführers der Loge, Friedrich von Keipen, geschildert, was es von anderen Werken dieser Art unterscheidet - nur selten findet eine Geschichte aus der Sicht des Antagonisten statt.


    Wer vielleicht Beiträge im RPG von mir gelesen hat, dem wird auffallen, dass ich es 'n bisschen mit "dunklen" Organisationen hab - die haben jedoch nichts mit dieser zu tun, sondern sind allein meinem Hirn entsprungen. :ugly:
    Abgesehen davon: "Magus" ist, meine ich, auf seine direkte und lakonische Weise ein gutes und stimmiges Buch, das ich nur weiterempfehlen kann. Man merkt ebenfalls, dass es herrvorragend recherchiert wurde - somit Daumen hoch. Wer Untergrundbruderschaften à la Illuminati und ähnliches mag, sollte ruhig einen Blick riskieren!

  • Ein Lehrstück ohne Lehre. Mit einem Nachspiel. "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch.


    Die Fälle von Brandstifterei häufen sich in letzter Zeit sehr. Meist werden diese Brände von Obdachlosen verursacht, die einen Unterschlupf für die Nacht suchen. Gottfried Biedermann würde solchen Obdachlosen niemals Unterschlupf bieten. Als aber tatsächlich einer namens Schmitz auftaucht, lässt er sich tatsächlich überreden. Schmitz lässt dann seinen alten Freund Willy herein, was Biedermann nach einem Gespräch auch erlaubt. Als er Benzinfässer am Dachboden entdeckt, will er sie hinauswerfen, tut es aber nicht. Schmitz und Willy reden mit ihm ständig davon, dass sie das Haus anzünden werden, was Biedermann aber nicht glaubt, weil kein Brandstifter das so offen erzählen würde. Er hält es für Humor. Als Zeichen des Vertrauens gibt er ihnen sogar Streichhölzer. Sie brennen das Haus ab. Biedermann, seine Frau und das Dienstmädchen Anna sterben dabei. Anna wird im Jenseits das Dienstmädchen von Willy, der in Wirklichkeit der Herr des Todes ist. Schmitz ist Beelzebub. Weil in die Hölle nur Kleinsünder kommen, und die, die die großen Verbrechen begangen haben, sich im Himmel vergnügen, zetteln sie einen Streik an.


    Die Szenen sind voll von unglaublich amüsantem Sarkasmus und werden von Intermezzos eines Chores der Feuerwehr abgetrennt. Die Ideen sind - wie von Frisch gewohnt - merkwürdig, aber genial. Meiner Meinung nach besser als Don Juan.


    10/10. Genial.

  • Eternus:
    Bezüglich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame ist in der Tat ein ganz fabelhaftes Buch, da stimme ich zu. Sogar noch weitaus genialer fand ich die 'Die Physiker' (welches du wahrscheinlich schon kennst, wenn du seine Sachen liest, aber ich kann leider nicht aufhören, es jedem zu empfehlen xD). Der gute Mann hat irgendwie immer so hit or miss-Titel, z.B. fand ich 'Der Richter und sein Henker' sterbenslangweilig und konnte kaum glauben, dass es vom selben Autoren stammt. Ansonsten noch zu empfehlen wäre 'Das Versprechen' samt Verfilmung (allerdings die amerikanische mit Jack Nicholson, bei der deutschen habense das Ende voll versaubeutelt).


    Dem Biedermann konnte ich allerdings nie was abgewinnen, obgleich die Grundidee und die Aussage wirklich gut sind. Weiß bis heute nicht genau, warum es mich nicht so mitgerissen hat. Da fand ich andere Sachen von ihm wie das von dir erwähnte 'Don Juan' (letztens noch als Theaterstück gesehen, ganz phantastisch) oder 'Homo faber' (obwohl jenes leider gegen Ende etwas abbaut) deutlich besser.


    Ansonsten, kennst du 'Warten auf Godot' von Samuel Beckett'? Könnte dir eventuell gefallen.

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
    Once we join the ranks, we can never get out.



    You are incredible. Everything I hoped for.
    "Promise me you won't forget... There once was an assassin named Alice."

    Einmal editiert, zuletzt von Sirius ()

  • Zitat

    Original von HyruleSymphony
    Zum dritten wirds sicher kein Buch mehr geben; der gute Michael Crichton ist ja leider schon von uns gegangen :(


    Na, der dritte Teil stammte aber auch aus anderer Regiehand und bediente sich in den Filmen noch unbenutzter Ideen beider Bücher, sowie einiger Eigeneinfälle. Abgesehen davon kamen eh erst die Bücher, dann die Filme.

  • Sirius


    "Die Physiker" kenne ich natürlich, muss ich aber noch lesen, wie noch so viel. Ich habe noch 60 Bücher mit je etwa 6 Dramen in Planung. :xugly: Könnte etwas dauern, bis ich dazu komme. Genauso wie "Warten auf Godot".


    Ich habe gerade Jahnns "Thomas Catterton" begonnen, kann aber noch nicht viel darüber sagen, weil ich erst den ersten Akt beendet habe.



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    So, ich habe "Die Wanze" von Majakowski beendet, eine Zauberkomödie in neun Bildern.


    Bratfisch, die Hauptfigur, ist in seiner WG sehr beliebt und liebt ein Mädchen namens Zoja. Doch dann verlobt er sich mit einer Friseurstochter und wird so in die hohen Gesellschaftsschichten erhoben. Er wird zum arroganten Schnösel. Zoja startet einen Selbstmordversuch. Bei der Hochzeit fängt plötzlich das Haus an zu brennen. Alle Leute bis auf eine Person werden gefunden. Diese Person ist Bratfisch.



    50 Jahre später: Unter der Stadt wird ein vereistes Zimmer entdeckt, samt Menschen darin. Sie beleben ihn wieder, doch Bratfisch findet sich in der Welt nicht zurecht. Alles ist aus Glas, Verliebtheit ist eine Krankheit. Überhaupt ist alles eine Krankeheit, und es muss vermieden werden, dass die Menschen von heute vom selben Bazillus befallen werden. Händeschütteln ist unhygienisch. Zoja ist bei ihrem Selbstmordversuch nicht gestorben, und trifft Bratfisch wieder. Außerdem wird im vereisten Zimmer eine Wanze gefunden, die letzte auf der Welt.


    Sehr, sehr verrückte Komödie, die wirklich lustig ist. Die eingebauten Reime sind auch wunderbar gelungen.

  • Zitat

    Original von HyruleSymphony
    Also, ich habe es jetzt seit ein paar Wochen durch und ich kann wirklich sagen, das dieses Buch sehr gut ist! An manchen Stellen fand ich es sogar um Meilen besser als den Film (und der Film selbst ist ja schon klasse). Der Stil ist schön und flüssig, die Beschreibungen sehr genau (gerade was die Saurier angeht) und was ich auch loben kann ist, das der ganze wissenschaftliche Teil in dem Buch wirklich so geschildert worden ist, das selbst ein Laie eine Vorstellung davon hat, was sie da reden; das finde ich besonders wichtig bei einem Buch, das Dinge beschreibt, von denen ein normaler Mensch eigentlich so gar keine Ahnung hat.
    Oh, und der T-Rex ist böse. Richtig böse ;)


    Das klingt ja schon mal sehr gut. Danke für die Infos, wird demnächst auf jeden Fall gelesen. :3


    Ich lese gerade The Girl Who Loved Tom Gordon von Stephen King und bin damit nun auch bald durch. Was könnte ich mich in dieses Buch reinlegen gerade...
    Zwar bin ich wirklich ein hoffnungloser King Fan, es ist aber nicht so, dass ich ausnahmslos alles von ihm supertoll finde. Diverse Bücher haben mir auch mal weniger gut gefallen (z.B. Dreamcatcher oder Needful Things, wobei auch diese Bücher ihre guten Seiten hatten), und an "The Girl" bin ich mit gemischten Gefühlen und zugleich großer Neugier rangegangen, weil die Meinungen zu diesem Buch ja enorm geteilt sind. Ich für meinen Teil finde es klasse. :3 Das ist wieder so ein Buch von King, das mich, kaum habe ich es aufgeschlagen, vollkommen von der Außenwelt abschottet. Es gibt für mich wirklich nichts schöneres und entspannenderes, als ins King Universum abzutauchen. Die Story mag an sich simpel erscheinen (Mädchen verirrt sich im Wald), und sie ist natürlich nicht mit Kings Wälzern a la "Under the Dome" oder "The Stand" vergleichbar, aber auch seine kürzeren, einfacher gehaltenen Geschichten, in denen weit weniger Charaktere vorkommen, haben ihren ganz besonderen Charme. Ich habe Trishas einsame (? ^^) Wanderung durch den Wald durchgehend detailgetreu vor Augen, ich fiebere und leide mit ihr mit, und natürlich frage auch ich mich, was von den Dingen, die Trisha sieht und fühlt, nun Illusion und Wahrheit ist. King nutzt seine Rolle als allwissender Erzähler auch mal wieder schamlos aus um den Leser zu quälen. Ich denke da nur an die Stelle, in der er darauf hinweist, dass Trisha nach langer Zeit endlich aus dem Wald hätte finden können, wäre sie ihrer ersten Überlegung, einen gewissen Weg einzuschlagen, nachgekommen. Nach all dem, was sie bis dahin durchmachen musste, ist es einfach nur grausam, das zu erfahren. Freue mich schon auf's Weiterlesen! :3


    Hach, Stephen King. Kein Autor sonst vermag es, mir stressige Tage mit seinen Geschichten so zu versüßen. Ich fühle mich in seinem fiktiven Maine immerzu heimisch und freue mich auch immer, wenn am Rande mal "Castle Rock" oder "Derry" erwähnt werden. Da kommen dann sofort Erinnerungen an "gute alte Zeiten" hoch. xD Äh, das klingt jetzt alles sehr freakig, ich weiß, aber was soll ich machen.. seine Bücher begleiten mich, und für mich gibt es nichts schöneres als ein gutes King Buch. Das ist dann so, als würde ich irgendwie... heimkommen. Nach Hause, ins King Universum. Ahh, ich sollte wirklich aufhören zu schreiben, bevor man mich für total bekloppt hält. o_o

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    - Stephen King

    Einmal editiert, zuletzt von Celestial ()

  • Seit dem letzten Beitrag hier habe ich wieder einige Dramen gelesen.


    Zuerst wäre da "Quoat-Quoat". Darin geht es um einen französischen Geheimagenten, der in Südamerika in Ruinen einen Schatz finden soll. Doch als Geheimagent darf man auf dem Schiff keinen engeren Kontakt mit Mädchen haben. Das ist der Kodex. Sonst wird man erschossen. Das erklärt der Kapitän dem Geheimagenten. Dann schickt der Kapitän seine Tochter rein, die Bande mit dem Agenten knüpft, der jetzt vom Kapitän erschossen werden soll. Doch am Ende kommt raus, dass er gar nicht der Geheimagent ist, sondern bloß da ist, um den Verdacht vom richtigen Agenten abzulenken. Doch jetzt WILL er erschossen werden. Sehr verwirrend und verrückt. 7.5/10


    Dann "Das letzte Band" von Beckett. Im Gegensatz zum Endspiel fand ich das genial, auch wenn es bloß sechs Seiten lang ist. Es geht um einen alten Alkoholiker, der jedes Jahr eine Spule aufnimmt. Doch die einzige, die er sich ständig anhört, handelt hauptsächlich von seiner großen Liebe. Sehr traurig. 9/10.


    Dann "Schweyk im Zweiten Weltkrieg" von Brecht. Es geht um Schweyk und seine Bekannten im Zweiten Weltkrieg, wobei es tatsächlich sehr satirisch ist. Ich finde es nicht so gut, wie andere Werke von ihm, aber das Ende im endlosen Winter Russlands ist richtig schön. 5/10.


    "Ein verdienter Staatsmann" von Eliot. Wunderschönes Stück über einen alten Mann, kurz vor dem Sterben, der mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. 9/10.


    Und jetzt habe ich "Yerma" begonnen, ein Stück über eine verheiratete Frau, die keine Kinder hat, aber unbedingt welche will. Bisher: 7/10.

  • Mein Stiefbruder gab mir vor ein paar Monaten "Ich bin kein Serienkiller" von Dan Wells mit auf dem Weg und meinte, es würde mir sicherlich gefallen. Leider tut es das ganz und gar nicht, dabei ist das Grundkonzept nicht mal ein schlechtes. Der Protagonist ist soziopathisch veranlagt und hat offensichtlich doch Probleme damit, zumal immer für ihn immer offensichtlicher wird, dass er eine Gefahr für seine Mitmenschen darstellen könnte. So interessant das auch klingt, so platt und plump wird das Thema abgehandelt. Es ist, als lese man einen Wikipedia-Eintrag. Alles fein nach Rezept. Auch dass der Antagonist nicht menschlich ist, wäre soweit nicht weiter tragisch, wenngleich auch dennoch fragwürdig, würde man nicht bereits im ersten Kapitel mit der Nase darauf gestoßen werden.
    Knapp 400 Seiten ist das Buch dick, allerdings so locker geschrieben, dass man es in gut und gern 5 Stunden durch bekommt.


    Als nächstes kommt dann wohl Edward Bulwer-Lyttons "Das kommende Geschlecht" dran, auf welches ich mich ehrlich gesagt auch ziemlich freue. Allerdings wirds wohl ne richtig fiese Umstellung sein, da sein Stil ein recht förmlicher, steifer ist, was bei einem Roman aus den 1870ern aber auch nicht weiter verwundert.

  • Ich habe vor wenigen Tagen das Buch "Wir beide, Irgendwann" zu Ende gelesen. :)


    Das Buch lässt den Leser in eine Geschichte eintauchen, die im Jahre 1996 spielt. Das Zeitalter der Computer hat begonnen, und der Teenager Emma freut sich schon direkt zum Anfang des Buches über den neuen PC, den sie von ihrem Vater geschenkt bekommen hat. Hilfe zur Installation bekommt sie von ihrem langjährigen Jugendfreund Josh, der in diesem Zeitpunkt unglücklich in sie verliebt ist. Die beiden entdecken, nachdem sie eine AOL CD eingelegt haben eine Seite, die sich Facebook nennt, über den Internetzugang, der durch diese CD gewährt wird. Zusammen mit Josh erforscht sie diese Seite, welche sie 15 Jahre in ihre eigene Zukunft bringt, und so zeigt, was jene Zeit für sie bereit hält. Während Emma arbeitslos und unglücklich verheiratet ist, hat Josh das schönste Mädchen der Schule zur Frau. Emma gefällt diese Zukunft nicht, und in ihr blüht der Gedanke, all dies ändern zu wollen auf, da ihr diese Zukunft missfällt, und sie ein anderes Schicksal haben will. Was liegt da also näher, als durch Handlungen im Jahre 1996 die Zukunft im Jahre 2011 zu verändern? Mit den Details zu spielen, und dadurch etwas besseres zu schaffen? Daraus bildet sich dann der folgende Konflikt zwischen den Hauptcharakteren. Die Geschichte wird daher abwechselnd aus der Sicht von Emma oder Josh erzählt, was es im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig macht, doch nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran, und bekommt einen besseren Einblick in die Gedankenwelt und die Meinung der Charaktere.


    Durch meine Freundin bin ich auf dieses Buch Aufmerksam geworden, und fand das Setting sehr interessant. Was werden Jugendliche wohl mit einer solchen Möglichkeit machen? Wie weit wird sie ausgeschöpft werden? Ich fand den Kontext, oder eher diese Rahmenhandlung, die mit ihren offenen Möglichkeiten einem gegeben wurde, extrem interessant, und habe mir unter dem Aspekt der Zukunft, die beeinflusst wird, wirklich etwas sehr spannendes erhofft und ausgemalt, das ein paar durchdachte aber interessante Wendungen beibehält.


    Emma und Josh finden Einträge, schauen sich Bildergallerien aus der Zukunft an, und versinken in der Onlinewelt, um so ihre Zukunft kennen zu lernen, und das Schicksal zu beeinflussen. Mit kleinen Dingen das, was die Zukunft ausmacht beeinflussen und verändern. Schauen, was die Veränderungen bringen. Erzählen tun sie von der CD niemanden, und hinterfragen tun sie das, was sie dort sehen auch nicht wirklich stark genug, als das daraus ein weiterer Spannungsbogen entstehen könnte. Nach einem Tag bemerken die beiden, dass sich die Statusmeldungen vom Vortag verändert haben, und beide realisieren, dass ihre Zukunft nicht bestimmt ist, sondern das Schicksal sich durch die kleinsten Handlungen oder Eingriffe wieder verändern kann.


    Soweit kommen interessante Gedanken auf, und Erwartungen, was dieses Setting bringen könnte. Fragen stellen sich auf, auch auf philosophischer Grundlage, zum Schicksal, was den Lebensweg beeinflusst, oder was wäre, wenn man die Zukunft bereits kennen würde. Dadurch wurde einem langsam bewusst, dass nur die kleinsten Dinge große Folgen haben würden, und dadurch auch nachtragend bleiben werden. Ich hab zu diesem Setting ein paar interessante Gespräche führen können, und mir einige Möglichkeiten, Wege und Probleme, die zwischen den beiden aufkommen werden ausgedacht, und mir ausgemalt, was mich in der Geschichte erwarten wird, da ich durch den Bestseller “Tote Mädchen lügen nicht” schon erfahren habe, was für einen Tiefgang der Autor schafft. Fragen sind in mir aufgekommen, wie sich das alles lösen und erklären würde, und was ernsthafte Folgen durch diese Zukunft wären.


    Den Tiefgang habe ich in dem Buch leider nicht finden können. Erst zum Ende hin, in den letzten paar Kapiteln kam der Tiefgang, den ich mir erwünscht habe, durch geniale Feststellungen und Sinneswandlungen der Charaktere, die einen mitreißen konnten, und neue Gedanken auflegten. Zum Ende hin wurde mir erst richtig klar, welche krassen Veränderungen durch die kleinsten Dinge kommen könnten, jedoch nicht allzu sehr betrachtet werden sollten, da man sich sonst in der Zukunft, und nicht im Hier und Jetzt lebt. Außerdem gefiel mir das zwar typische und voraussehbare, aber dennoch schöne Ende für die beiden Charaktere in einer gewissen Art und Weise. Bis man aber zum Ende angelangt ist, wurde ich leider etwas enttäuscht. Bei den Entscheidungen für die Zukunft haben die beiden – und ja, es ist sicher eine Liebesgeschichte, und da gehört sich sowas ja schon, aber dennoch – nur den Beziehungsstatus oder ähnliches im Kopf, und gefiel eine Kleinigkeit einem nicht, so wurde direkt ein Strich gezogen, und die Zukunft geändert. Ohne Überlegungen, und ohne Sinn dahinter, alleine aus dem Affekt, und das auf eine sichtlich einfache Art und Weise. Zum Beispiel redet sich Emma ein, dass sie nie in London wohnen wird, damit sie einen Lebenspartner los wird, der ihr Geld für ein iPad ausgibt, ohne die Hintergründe davon zu kennen. Josh ist irgendwann mit seiner Zukunft doch recht zufrieden, und hat Angst, dass er die Beziehung zu dem schönsten Mädchen verlieren könnte, daher versucht er aus diesem Grund Emma von der Seite abzubringen. Zwischendurch werden zwar moralische Fragen, wie die ganzen Kinder, die sie durch die Veränderungen verloren hat, und ob das nicht falsch wäre aufgeworfen, jedoch treten diese schnell wieder in den Hintergrund. Die Geschichte entwickelt sich durch eben solche Dinge eben direkt darauf, dass es für Emma von einem falschen Partner in Facebook zum nächsten falschen Partner verschlägt, während Josh mit den schönsten Mädchen der Schule zusammen bleiben will. Emma ist in dieser Hinsicht die naive und egoistische Protagonistin, ohne jegliche Gefühle, ohne Romantik oder Liebe, die ihr Leben pausenlos wegen ein paar weniger Dinge, die nicht perfekt scheinen, ändert, und Josh sein Glück nicht gönnen kann. Keine wirkliche Liebesgeschichte für mich, aber auch kein interessantes oder tiefgründiges Fantasyelement, welches die Geschichte für mich hervorstechen lässt, im Vergleich zu den anderen Ideen, die es auf dem Büchermarkt gibt. Die Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren hat mich in gewisser Weise berührt, da sie mich an ein Beispiel aus dem realen Leben erinnert, und auch diese typische Mädchen-liebt-Freund-hat-jedoch-Angst-das-die-Freundschaft-daran-kaputt-geht Geschichte auf eine gute Art und Weise mit ihren Folgen dargestellt, und dennoch ein gutes Ende geliefert.


    Was mich jedoch am meisten stört, und wirklich sehr interessiert hätte, wäre die Ausbreitung der Zukunft auf etwas mehr, als nur die Liebe.


    Es hätte viele Möglichkeiten gegeben, durch den Aspekt, dass man die Zukunft kennt, diverse andere Themen anzusprechen, und dadurch einen unglaublichen Tiefgang, den ich erwartet hätte, aufzubauen. Ganz einfach dadurch, dass man sich nicht nur auf die Liebe an sich konzentriert hätte. Emma und Josh sitzen in dem Buch nur vor dem PC, und diskutieren über die Liebe, welche sich dort offenbart, und kurze Szenen aus ihrem eigenen Leben werden hier und dort noch eingebracht, um ein bisschen Abwechslung in das immer gleiche und wenig spannungsreiche Schema rein zu bringen. Es gibt keine anderen Aspekte, die in dem Buch angesprochen wurden, kein anderes Thema, welches sich durch Facebook offenbart. Und das wurde mir auch direkt zum Anfang bewusst, als die beiden Protagonisten auf Facebook nur die Profilseite thematisiert haben, und sich nicht auf der Startseite, oder gar dem Nachrichtenverlauf bezogen. Allein durch diese kleine Idee hätte man so viele krasse Änderungen einbauen können, die noch mal deutlich mehr Spannung und ein gesteigertes Interesse hinein gebracht haben. Es wurde einfach zu wenig auf die Auswirkungen an sich eingegangen, da die einzigen relevanten Auswirkungen in dem Buch die Liebesbeziehungen von Emma und Josh, und ihr Leben, welches zu diesem Zeitpunkt in der Zukunft statt fand, aber bei diesem auch nur, ob es ihnen gut oder schlecht ging. Und dort wurde zu leichtfüßig mit der eigenen Zukunft umgegangen, und mit der von Freunden gespielt.


    Durch den einfachen Aspekt der Nachrichtenverläufe hätte man genauere Hintergründe, die zwar aufwendiger durchdacht, aber umso interessanter gewirkt hätten, heraus finden können, durch einfache Nachrichten, die verschrieben worden sind, oder ganz einfache Bilder, oder Texte. Emma hätte dort direkte und konkrete Beziehungen und Verbindungen raus finden, genauere Strukturen ausmachen, und so ein noch verzweigteres Bild aus Lügen, Freundschaften und Träumen aufbauen können. Das Posten aus der Vergangenheit, und die Reaktionen der Mitglieder wurden ebenso ausgelassen, wobei es hätte möglich sein sollen, einen Beitrag oder auch eine Nachricht schreiben zu können, an Menschen, die wahrscheinlich in der Form nie existieren würden. Oder den Zugriff auf die Startseite, welches der riesige Eintopf aus Nachrichten und Schockmeldungen war, der einem wirklich hätte Gedanken aufwirbeln können. Da fehlte eindeutig an der durchdachten und aufeinander aufbauenden Geschichte, welche ich mir in diesem Buch erwartet hätte, insbesondere durch diese Idee. Ein mal die Anzeige, dass Emma tot sein würde, hätte schon für Dramatik im Jetzt gesorgt, und wirkliche Spannung aufgebracht, wenn sie immer den Tod gefürchtet hätte, oder ganz allein auch ihre Reaktionen und Ängste vor der krassen Veränderung Amerikas, durch die Wirtschaftskriese, die Terror-Anschläge, oder die Ungerechtigkeit, die in der Zeit sich dort aufgebaut hat. Ein einziger anderer Freund, der gestorben wäre, dadurch dass er als Soldat arbeitet, oder eine wirklich erschreckende Wendung im Charakter einer Nebenfigur, die Josh und Emma auf trab halten würde, aber nein. Nicht einmal der Tod eines Familiemitgliedes, der durch diese Angst dramatisiert worden wäre, und kein Wort oder Laut über andere Dinge, die man in der Vergangenheit nicht kannte, abgesehen von dem iPhone und dem iPad. Es hätte durch nur einen dieser kleinen Aspekte deutlich an Tiefgang gewonnen, und wäre mir wirklich in Erinnerung geblieben, dem war dann aber doch leider nicht so. Es gibt keine Spannung, keine Überraschung, keine unerwartete Wendung. Alles verläuft so, wie man es sich von Anfang an gedacht hat und auch das Ende kann man schon nach wenigen Seiten vorhersagen.


    Was mich eher weniger gestört hat ist der Aspekt, dass das Buch immer noch nicht aufschlüsselt, wie dieser Trick mit der Zukunft funktioniert hat. Dass die beiden Charaktere mit einer solchen CD nicht irgendwo hingegangen sind, sondern in ihrem naiven Weltbild sich um Beziehungsprobleme gekümmert haben. Würde ich eine CD in die Zukunft haben, würde ich sie zwar auch benutzen, um zu schauen, wie es für mich aussehen wird, und alles den Wünschen entsprechend verlaufen kann, jedoch könnte ich niemals mich nur mit dem Gedanken zufrieden geben, dass das mit dem Blick in die Zukunft halt so ist, und weiter Liegestütze machen.


    Ein weiteres Mankel, das zu kritisieren ist, sind die Charaktere. Josh fand ich einfach genial, da er trotz der ihm vorher gesagten Zukunft bodenständig bleibt, realistisch, und schlicht und ergreifend sympatisch, und den Start in seine Zukunft einzuleiten, ohne dabei egoistisch zu werden, oder auf das Leben der anderen Menschen keine Achtung zu geben. Er ist reif, loyal, fair und intelligent, was man nicht immer von Emma sagen kann. Sie ist im Vergleich zu ihm mir direkt zu Anfang etwas negativ aufgefallen, was mich etwas traurig gestimmt hat. Es war schwer sie zu mögen, oder sich gar auf ihre Verhaltensweise einzulassen, da sie sehr naiv und eigensinnig gewirkt hat. Gegen Ende hin hat sich diese fehlende Sympathie verzogen, und ich war am Ende total glücklich, dass die beiden “Freunde” nun zu einem “Paar” wurden, jedoch blieb ein gewisser Beigeschmack an dem, was sich Emma geleistet hat kleben. Trotz der Tatsache, dass sie die Zukunft sehr ernst nimmt, und sich eigentlich nur ein ideales Leben in der Wirklichkeit von Morgen wünscht, spielt sie leichtsinnig und ohne Verstand mit der Wirklichkeit von Heute. Trotz der Tatsache, dass sie weiß, dass Josh lange Zeit in sie verliebt war, und diese Liebe beim ersten Versuch nicht erwidert wurde, woran ihre Freundschaft fast zerbrach, da Emma nicht mit der Tatsache klar gekommen ist, küsst sie ihn einfach, nur weil sie nicht mit ihrem Ehemann einverstanden ist. Sie geht einfach zu Leichtsinnig mit einem wertvollen Wort wie der Liebe um, und spielt schon fast mit ihr. Auch ein negativer Aspekt von ihr ist, dass sie die Zukunft ihrer Freunde, obwohl diese glücklich sind, versucht zu ändern, und auf neue Bahnen zu führen. Sie denkt nur an sich, und an ein perfektes Leben mitsamt einem perfekten Umfeld. Keine schlechten Charaktereigenschaften, jedoch nur auf einem Maß, welches langweilig und abstoßend wirkt, ausgeführt wird. Auch die anderen Figuren sind nur Platzhalter ohne eine richtige Geschichte, keine Figur ist wirklich greifbar.


    Das Buch ist definitiv einen Blick für jene wert, die sich durch die Idee, die dahinter steckt angesprochen fühlen! Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen, da es durch den guten Schreibstil, und die schnelle Handlung leicht zu lesen ist, und mir hat das Buch in der Hörbuchversion ein paar schöne Stunden bereitet. Jedoch hebt es sich durch die fehlende Tiefgründigkeit nicht allzu sehr von anderen Büchern ab, weswegen ich etwas enttäuscht von dem Buch war. Meine Erwartungen waren wohl etwas zu groß, aber vollkommen abgeneigt bin ich dem Buch nicht. Als Hörbuch wird es mir immer wieder ein paar nette Stunden bereiten. Mich berührt aber immer noch in gewisser weise die Verbindung zur Realität etwas. Das ist ein lustiger Zufall.


    Die Aussage des Buches ist das, was mich wohl direkt mitgenommen hat. Lebe in der Gegenwart, konzentriere dich auf das, was dir etwas bedeutet und lass dich nicht so sehr von deinen Zukunftsängsten beeinflussen, dass du eben das vergisst.


    6/10


    Boahr, benutze ich oft das Wort "Aspekt". XD

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