Freshe Beats und deepe Lyrics

  • ...oder auch: Der offizielle Hip-Hop-Thread! Von mir aus allerdings eher auf Deutschrap konzentriert, internationales hör ich nicht wirklich.


    Und ja, ich weiß was die meisten jetzt wahrscheinlich denken: "Deutscher Rap ist doch nur so beleidigende Ghetto-Scheiße, wie kann man so was nur hören!"
    Wer diese Meinung vertritt, ist meiner Meinung nach allerdings vom aktuellen Rap-Mainstream verblendet. Es gibt allerdings abseits dieses Straßenraps auch heute noch genug Perlen da draußen, sei es intelligenter Battle-Rap wie von Huss und Hodn, größtenteils spaßiger Rap wie von Favorite und den 257ers oder wirklich inhaltlich überzeugende Rapper wie Prinz Pi (!) und auch der wahrscheinlich bekannteste in dieser Aufzählung, Casper.
    Letzterer wird ja oft als Emorapper, dessen Zielgruppe 12-jährige Mädchen sind, verschrien, aber auch wenn seine Tracks manchmal arg vor Pathos triefen, mag ich ihn irgendwie. Und wer von Thees Uhlmann gelobt wird kann ja kein schlechter Musiker sein. :D


    Die obigen Beispiele sind übrigens alle recht aktuell, abseits davon höre ich manchmal auch älteren Deutschrap, vorwiegend aus den 90er, gerade die Mongo Clikke und die Kolchose hatten einige gute Künstler, die Beginner und Freundeskreis dürften ja auch einigen hier ein Begriff sein.
    Ich hör dann auch mal auf mit Beispielen, obwohl ich noch unzähliges posten könnte, und gehe mal zu meinen Fragen über:


    Wie sieht's denn bei euch so aus? Gibt's hier auch andere die auch gerne mal Rap hören? (Gut, von manchen weiß ich's ja :D) Wenn ja, welche Rapper mögt ihr denn am liebsten?
    Falls nicht, was stört euch denn an diesem Genre?


    Ich hoffe dann mal auf eine rege Beteiligung, und schließe mit dem Hinweis dass die Erwähnung von Kollegah und/oder Julien in diesem Thread unter Strafe steht. ;)

  • Mit Prinz Pi oder den 257ers kann ich mich durchaus anfreunden. Zum Feiern - Bombe. Auch Mach One ist ziemlich cool.


    Ich versuche ja für jede art von Musik offen zu sein und habe daher nichts gegen HipHop, ganz meins ist es allerdings nicht. Ich beschränke mich da hauptsächlich auf die britischen Vertreter des Grime wie Example, Plan B oder Hadouken!, wobei die jedoch schon wieder in Richtung Indierock gehen, aber Sprechgesänge und Beats überwiegen. btw, meine absolute Lieblingsband.


    Die Abneigung der meisten gegen Deutschen Rap kann ich teilweise nachvollziehen, wenn man auf Aggro, Bushido und Konsorten schaut.
    Die Anhänger derselben sind ja auch nicht gerade für ihr sozialverhalten bekannt.
    Finde es jedoch schade, das die meisten unter deutschrap DAS verstehen, denn es gibt durchaus qualitativ gute sachen, textlich als auch musikalisch.

  • Uff, ich glaub, meine Meinung zum Hip-Hop ist da etwas anders gestrickt Q__Q


    Ich stehe auf die Beastie Boys, RJD2 & DJ Shadow.


    Oder auf sowas:
    http://www.youtube.com/watch?v=nyzpZgGU5CM


    Ist die Frage, inwieweit das jetzt richtiger Hip-Hop ist. ich bin da kein Experte.


    Muss auch gestehen, dass ich eher wenig damit vertraut bin. Es ist nicht so wirklich meine Musik. Mich zog es schon immer zu gitarrenlastigen- wie auch elektronischen Klängen =)

  • Da mein Bruder ziemlicher Deutschrap-Fanatiker ist, werd ich da tagtäglich mit Zeug bombardiert. Manches besser, manches schlechter. Hängen geblieben sind aber sicherlich Hollywoods Finest, Favorite und Shiml. Älteres Zeug von K.I.Z., Prinz Pi und Kollegah kann ich mir aber auch noch geben.
    Was aber garnicht geht, ist dieser behinderte Horrorcore. Null Flow, viel Gore, Rumgegröhle und dreckige Beats und das ist dann geil? Dreckiger Mist ist das.


    BtW: Wen ich in der letzten Zeit echt gut abfeiern kann, ist Battleboi Basti. Der Typ ist einfach der helle Wahnsinn! Vor allem wenn er mit seiner richtigen Stimme rappt! :D

  • Gizmo


    Hip Hop ja, Rap nein. Peter Fox lässt sich (solo) eher als Sprechgesang bezeichnen, wirklich rappen tut der in seinen Songs nicht, er folgt lediglich dem Beat. Zu Rap gehört aber noch einiges mehr, auch wenn Fox' Flow zugegebenermaßen wirklich ansprechend ist. Er hat ein Gefühl dafür, wie man Zeilen gut zu einem Ende führt, das können viele "Rapper" leider nicht von sich behaupten. Als Negativbeispiel sei hier mal Bushido erwähnt. Er weiß ganz gut, wie man Geld macht, seine Texte sind allerdings belanglos bis grottig.




    Tenza


    Danke für diesen Thread. =)
    Ich selbst hab' eine ganze Weile schon keinen Rap mehr gehört, was aber daran liegt, dass ich 2010 praktisch süchtig danach war und auch selbst den ein oder anderen Song vertont habe. Das verlief sich dann im Sande, als ich die Stadt verließ, aber ist nicht schlimm, denn die Erinnerungen bleiben ja erhalten.


    Wer in der Aufzählung noch fehlt, sind Blumio und vor allem (!!!) Tua.
    Blumio für seinen köstlichen hurmorvollen Dummie-Rap, der dennoch eine ernste Botschaft vermittelt, Tua für ein Crossover aus verschiedenen Stilen, die er in seine Songs einfließen lässt. In dem Zusamenhang muss man auch unbedingt die Orsons erwähnen, deren Teil Tua ja ist. Diese Typen sind derart selbstironisch – man könnte sie wohl als Die Ärzte des Deutschrap bezeichnen, wie sie nicht nur sich, sondern auch die ganze Szene auf die Schippe nehmen.




    Fein, jetzt bringst du mir die Begeisterung für meine Lieblinge zurück. Danke dafür. :D
    Ach ja, Lieblingslied von Tua bei mir ist auf jeden Fall das hier: Bilder. Gänsehaut.

  • Uah, vielen Dank für Tua! Der ist ja richtig gut. 8o
    Da werd ich mich auf jeden Fall nochmal reinhören. Orsons gefiel mir jetzt allerdings eher weniger.
    Und Blumio ist für mich spätestens mit "Hey, Mr. Nazi" gestorben. "Lass mal über Haie reden" war zwar witzig, aber "Hey, Mr. Nazi" ist einfach furchtbar. Da hat wohl jemand nicht zuende gedacht. Aber egal.


    Wen ich noch vergessen hab, ist 1eon. Die "Pearls before Swine" lief in unserer WG in Dauerschleife. Kuhle Beats und insgesamt ein bisschen was aggressiver. Da ich von der EP auf YT nichts finden konnte, mal was anderes von ihm: http://www.youtube.com/watch?v=1lbBsi7m0HQ


    Gefällt mir immer noch sehr gut! :D

  • Freut mich, das ich dir zu einer Entdeckung verholfen habe. Tua ist in der Sparte auch mein persönliches Nemesis. Nichts gegen Prinz Porno (wie er früher schließlich mal hieß), aber auch Pi ist in den neueren Sachen belangloser geworden, was ich schade finde. Sein Stil ist zudem immer derselbe; was ich an Tua so hoch schätze, ist seine Experimentierfreudigkeit.


    Und Blumio ist wirklich eine Gratwanderung, daher verstehe ich gut, wenn er einem nicht liegt. Ich selbst hab' ihn auch dann eher gehört, wenn ich was zum Lachen brauchte, da der ironische Ton bei ihm an sich sehr gut gefällt. Dass "Hey Mr. Nazi" nicht zu seinen Sternen zählt, darüber müssen wir glaube ich aber nicht streiten. :XD:

  • I woke up to the sound of german hip-hop in my head...


    Ich mach's kurz:
    Leute, kauft euch die aktuelle Juice (N° 142), die Jetzt EP der Orsons ist großartig. Anders als ich die Orsons bislang kannte, wirklich reiner Hip-Hop, ausser den Hooks kommt da wirklich nichts, was an normalen Gesang erinnert. Und die Texte sind jetzt auch nicht so Regenbogenmäßig spaßig, wobei ich zugeben muss sonst nur die bekannteren Tracks der Jungs zu kennen, vielleicht tu ich ihnen ja auch unrecht. Die Beats sind auch durch die Bank weg gut, die von Tua ragen da natürlich nochmal positiv raus. Generell ist Tua auf der EP großartig, alleine für die Skrillex-Line aus Motherfuckin' Orsons. :D
    Und hey, Features von Basstard und JAW (beide auch solo sehr empfehlenswert), wer kann da schon Nein sagen?


    Bleibt mir nur noch zu sagen:

    Zitat

    Die Orsons - Die Fanfaren


    Ihr seid alle whack/
    das O ist wieder back!

  • Eieiei, ich fühle mich dazu verspflichten, diesen Thread mal wieder aufzufrischen.
    Ich bin seit Jahren leidenschaftlicher Hörer von Rap und HipHop (nahezu) jeder Art. Meine Devise dabei lautet, dass ich mich mit allem gerne abfinde, anabhänig vom Inhalt, außer dem, was ich für einfach nur schlecht halte. Mag vielleicht irgendwie seltsam banal klingen, aber ich höre mich eben durch das gesamte Spektrum. Solange der Rap irgendetwas individuelles oder irgendeine Eigenart hat, die ich feiern kann, höre ich mir das gerne an.
    Von mir aus kann der Rapper auch gerne irgendwelche übertriebenen Geschichten von der Straße erzählen, solange das eben gut rüberkommt und nicht generisch klingt. Deswegen kann ich mir Haftbefehl und Kollegah (ja: Kollegah, Kollegah, Kollegah - ich feiere diesen Mann einfach für seine Reime und seine Raptechnik ^^) neben Morlockk Dilemma und Huss & Hodn sowie Die Orsons, Tua, Cro, Casper und Amewu anhören.


    Vor allem aber muss ich an dieser Stelle eine Lanze für Audio88 & Yassin brechen.
    Was die beiden gemacht haben und immer noch machen ist neben Casper und Kollegah eine der wenigen Sachen gewesen, die mich richtig beeindruckt hat. Yassin benutzt nur kaum wahrnehmbare Reime, Audio88 mal gar keine und trotzdem machen die beiden unglaublich eingängige Musik mit extrem viel Inhalt (wenn nicht gar dem meisten Inhalt, die ich in deutschen Rap ja gehört habe). Is schwer zu beschreiben, wie ihre Texte sind, aber vor allem sie meist richtig mies sarkastisch und mit einer subtilen Botschaft versehen. In der Regel, weil beide selbst gar keine richtige Botschaft haben (wollen).


    Wer die beiden noch nicht kennt, hier ein paar Tips:


    Über Liebe (Remix)


    Sandy und Justin


    Wer schreit, gewinnt


    Die Erde ist eine Scheide


    Quadratur des Dreiecks


    Ich freue mich jederzeit mal mit Leuten zu reden, die Rap wenigstens 'n bisschen was abgewinnen können. Also reingehangen ^^

  • Komisch, dass ich diesen Thread erst jetzt sehe. Naja. Wenn ich mir die Daten so ansehe, hatte ich anfang des Jahres nich viel Zeit für Forum.


    Ich bin ein riesen Fan von Rap. Im Allgemeinen alles was mit Hip Hop zu tun hat. Ach Übrigens be. Deine Aussage. Hip Hop nein. Rap ja. Wiederspricht sich so ziemlich, da ja Rap zum Hip Hop gehört, aber egal. Lassen wir das Thema. ^^


    Übrigens Gizmo, ist Peter Fox kein Rapper. Er ist Dancehall Sänger. Dancehall ist zwar eine Mischung aus Reggae und Rap, hat aber nix mit Rap an sich zu tun, sondern ist eine eigenständige Musikrichtung. Den Sprechgesang nennt man Toasting und wurde extra fürs Dancehall erfunden. Ok. Im Deutschen hällt man sich jetzt nich so daran, aber wenn man sich zum Beispiel Sean Paul anhört, der ja auch Dancehall macht, da ist der Sprechgesang ganz anders, als im Rap. Soviel dazu ^^


    Rap höre ich so ziemlich Querbet. Wobei ich eher beim Ami Rap zu Hause bin. Deutsch Rap geht auch Klar, aber ich kann mir die meisten einfach nicht antun. Die ganzen alten Sachen von Bushido zum Beispiel kann ich gar nich ab. Von seinen zig Alben. Ich weiss gerade nich, wie viele er rausgebracht hat, gefällt mir eigentlich nur das Letzte. Auch wenn das nich gerade überragend ist. Bei Sido ist es ein bisschen anders. Da finde ich die aktuelleren Sachen um Längen besser als seine alten Sachen.


    Um zum Ami Rap zurückzukommen. Was ich da besonders feiere ist Crunk. Vor allem wenn ich feiern bin und Crunk läuft, hällt mich nix mehr von der Tanzfläche fern. Zu Crunk kann man richtig gut abgehen. Besonders Lil Jon ist da mein Favorit ^^
    Sonst höre ich sehr viel Underground. Egal, woher es kommt.


    Aus Frankrein fasziniert mich besonders eine Gruppe. Sexion D´Assaut. Deren Musik ist für mich richtig klasse. Besonders auf dem neuen Album sind richtig geile Lieder dabei. Leider sind die meisten Lieder auf deren Kanal auf YT von der Gema gesperrt. Das ist ihr eigener Kanal. Warum verdammt nachmal sperrt die Gema das. Naja das wird hier etwas zu OT, deswegen kehre ich wieder zum Thema zurück.


    Was ich zum großen Teil auch noch höre, ist Balkan Rap. Für diejenigen, die nich wissen, was das ist. Das ist Rap aus dem Bereich des ehemaligen Jugoslavien. Ich komme ja von da, deswegen liegt es eigentlich nahe, das ich sowas höre. Die meisten Texte sind eher auf lustig getrimmt, es gibt aber auch viele Texte, die schon ziemlich sozialkritisch sind. Besonders von einem Rapper. Edo Maajka. Was der Mann geschafft hat, ist auch eine große Leistung. Er hat das geschafft, was viele andere Menschen dort bis heute nicht geschafft haben. Er ist ein bosnischer Rapper und sein Label ist in Kroatien. Auf diesem Label hat er Rapper aus Kroatien, Bosnien und Serbien unter Vetrag. Ein Zustand, der bis Heute unter den Menschen nicht denkbar ist. Immer noch ist der Hass zu groß. Da sieht man mal, was Musik bewirken kann.


    Da hier die meisten Balkan Rap nicht kennen werden, werde ich jetzt mal ein Paar Lieder verlinken, nur damit ihr einen Eindrucxk davon bekommt ^^


    Edo Maajka Feat. Slick One - Bruderkrieg
    http://www.youtube.com/watch?v=hgd0h9SIYwA
    Das ist jetzt eine Mischung aus Deutsch und Bosnisch. Slik One ist übrigens ein Kroate, der ein Label in Deutschland führt. Selfmade Records. Meines Wissens nach ist dort Fevorite unter Vertrag ^^


    Edo Maajka feat. Marcello & Kandzija - Drukciji
    http://www.youtube.com/watch?v…ndex=9&feature=plpp_video


    Edo Maajka - Dzigera Beat
    http://www.youtube.com/watch?v…DBF15BF28D7A64&playnext=1


    Edo Maajka - Ra Ta Ta Moj DJ
    http://www.youtube.com/watch?v…a&list=PLE0DBF15BF28D7A64


    Edo Maajka - Soma Tabi, Soma Njemu
    http://www.youtube.com/watch?v…a&list=PLE0DBF15BF28D7A64

    Ingus. Der am meisten vergewaltigte Nick ever


    (Ignus, Ignus Eisbär, Ignaz, Winnie Pooh, Ingo und Rollkeks) xD


    Rap Music is Life Music

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  • Ich hoffe, das wird hier nicht zu sehr OT, wenn wir auch über nichtdeutschen Rap schreiben...
    Mit Crunk konnte ich vor einigen Jahren mal etwas anfangen, mittlerweile aber leider gar nicht mehr, eben weil man dazu Party machen muss um es zu ertragen und das ist nicht mehr mein Ding ^^


    Zitat

    Original von Ingus
    Sonst höre ich sehr viel Underground. Egal, woher es kommt.


    Da würde mich mal interssieren, was so deine Favoriten sind. Ich hab mich in den letzten Jahren auch ziemlich durch die weniger bis gar nicht bekannten Ami-Rapper gewühlt und an einigen davon richtig festgebissen. Ich bin aber über jeden Tipp glücklich.
    Wen ich da sehr empfehlen kann ist El-P. Ist zwar nicht absoluter Underground, aber zumindest hierzulande recht unbekannt. Sein letztes Album war eine Erleuchtung für mich ;)


    Zitat

    Original von Ingus
    Slik One ist übrigens ein Kroate, der ein Label in Deutschland führt. Selfmade Records. Meines Wissens nach ist dort Fevorite unter Vertrag ^^


    Und Kollegah auch :D

  • Also. Ich kann Crunk auch so hören. Wenn ich iwie schlechte Laune hab, dann brauche ich nur das Lied Outta yo Mind von Lil Jon feat. LMFAO und ich hab direkt wieder gut Laune. Soviel mal dazu ^^


    Ich hab mal meine Musiksammlung durchstöbert um mal einige Underground Rapper zu finden. Meine Sammlung ist so groß, dass ich gar nich alle kenne kann, also musste ich nachsehen ^^


    Space Boys
    Young Dee
    YG
    YC
    BallisitQ
    Young Steff
    Young Ca$h
    2Much
    unk
    Treal Lee
    TQ
    Too Short
    Tinchy Stryder
    No Clue


    So ich finde, das sollte reichen. Ich kann nich zu 100 % garantieren, dass das alles Underground Rapper sind. Die meisten werden es wohl sein. Auf jeden Fall sind die alle in Deutschland weitestgehend unbekannt.


    edit: Tua ist ja echt was aussergewöhliches. Ich hätte nich gedacht, dass ich so einen im Deutsch Rap finde. Danke be ^^

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  • Hab mir die ganzen Posts hier im Thread nur halbwegs durchgelesen bzw. überflogen und mir ist ziemlich stark aufgefallen, dass hier anscheinend viel Kommerz Rap gefeiert wird, was ich teilweise ziemlich schade finde. Ich kann mich mit dem besagten Kram kaum anfreunden. Rapper á la Casper, Cro verachte ich, da sie nicht für Rap leben, sondern von Rap leben, um es mal so auszudrücken. Außerdem haben sie allesamt ein billiges Reimschema, keine gute Technik und meistens inhaltslose oder auch nur Texte, die zwar eine breite Masse ansprechen sollen, allerdings eher mit 08/15 Themen.


    Rapper, die sich eher an der Grenze befinden, also beispielsweise die 257ers, JAW, Morlockk Dilemma oder andere sind größtenteils noch wirklich gut und haben es vollkommen verdient, ihre Platten zu verkaufen, weshalb ich diese auch supporte. Sie erfülllen wohl alle Punkte, die ich oben angesprochen habe, so brachte JAW mit Tracks, wie "Elena" oder "Meer aus Tränen" deepe, sehr Hintergrundreiche und vorallem gute Tracks raus, aber zeigt sich mit Sachen, wie "Ausreden" usw. auch von witzigen, aber dennoch technisch hochwertigen Tracks. Die 257ers sind schon eine ganz andere Kategorie - Irrsinnig viel Scheiße in Texten verfasst, aber dennoch auf einer ziemlich hohen raptechnischen Ebene. "Scheiße" sollte keineswegs negativ aufgefasst werden, da man ihnen anmerkt, dass sie stark gebildet sind, wie man es auch von KIZ kennt. Sie benutzen Worte, die der Bildungsdurchschnitt noch nie im Leben gehört hat und verpacken diese in vielsilbige, gute Kettenreime, die außerdem klanglich echt gut sind. Auch Alligatoah kann man hier einordnen, welcher übrigens sehr, sehr, sehr hochwertigen Rap macht.


    Aber nun will ich mal von den Leuten absehen und mal auf unbekannte Künstler eingehen. Die wohl besten Beispiele für den Threadtitel sind Rexx und Silv-R oder auch andere Künstler, wie Das W, Vist und was noch auf rappers.in herumstolziert. Das W und Vist mögen recht bekannt sein, da sie sich auf rappers.in einen großen Namen gemacht haben, aber die ersten beiden Beispiele kennt fast keiner.


    Silv-R macht Tracks, wo ich an Tiefgründigkeit fast ersticken könnte, weil einfach jede Phrase zum Nachdenken anregt. Alles ist auf extrem passenden Beats mit einer unglaublichen Technik verpackt, kein Wunder, dass er da zu den Top 10 Heads der RBA (Reimliga Battle Arena) gehört. Das Nachdenken ist bei solchen Tracks auch das Wichtigste, was die genannten Kommerzrapper aber niemals hinkriegen würden. Ich liebe es einfach, mit nächtelang Gedanken über alles mögliche zu machen, was durch solchen Rap erst recht angeregt wird. Rexx mag nicht so tiefgründig rappen, spricht allerdings auch sehr gute Themen an und verpackt diese gut. Es gab bisher keinen einzigen Track, den ich von den beiden schlecht fand, deshalb werde ich mir auch das Album kaufen, das Rexx bald (eher Untergrundmäßig) verkaufen wird, allein, um ihn damit zu supporten.


    Neben dem tiefgründigen Rap gibt es aber auch die so genannten "VBT-Künstler", die sich durch hervorragenden Battle-Rap auszeichnen können. Dazu zählen Leute, wie Battleboi Basti aka. Fiksch (Sollte bekannt sein), 3Plusss, Splifftastic, Djin, Sorgenkind, Kico, T-Jey, 4tune usw. Diese machen allerdings allesamt auch allgemein hervorragenden, gut klingenden, technisch hochwertigen Rap, den ich jedem stark ans Herz lege.


    Außerdem höre ich noch recht viel aus dem tiefsten Untergrund. Dazu gehören Leute wie Blokkmonsta, Basstard, Kontra K, Kaisa usw. Diese verkaufen ihre Alben zwar, tun dies allerdings in eigenen Shops oder bei Distribuitionz (Untergrund-Shop), weshalb man sie keineswegs in die Kommerz-Schublade stecken sollte. Deren Rap handelt eher von mieseren Themen, wie teilweise Mord etc., doch auch sie machen größtenteils verdammt tiefgründigen und sozialkritischen Rap. Manchmal direkt und manchmal auch zwischen den Zeilen, weshalb Künstler wie Blokkmonsta auch schon mehrere Monate in U-Haft saßen und durch ihre Musik wie Terroristen behandelt wurden (Geschah wirklich, könnte dazu auch mehr erzählen).


    Bin jetzt gerade ein wenig faul, um noch mehr zu schreiben.

  • Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese willkürliche Unterteilung in Kommerz und Untergrund seit mehreren Jahren nicht mehr kümmert. Vor allem da man damit Gefahr läuft, viel gute Musik zu verpassen. Casper ist so ein Beispiel: "XOXO" ist meiner Ansicht nach ein in jeder Hinsicht brilliantes Album. Die Reimtechnik mag nichts besonderes sein, aber zu behaupten, dass die Themen oder gar die Texte 08/15 sind, ist für mich nicht verständlich. Im Gegenteil: die Texte sind sogar sehr tiefgründig und erst nach mehreren Hördurchgängen ganz zu verstehen. Seine Sprache auf dem Album finde ich überhaupt sehr poetisch.


    Bloß weil ein Musiker von einer größeren Zahl an Leuten gefeiert wird heißt das noch nicht, dass seine Musik schlecht sein muss. Das war nie so und ist auch nicht so. Ich habe einen guten Freund, der auch nur sehr verkrampft absoluten Untergrund hört - und ich habe immer das Gefühl, dass ihm dadurch sehr viel Musik entgeht.
    Solange ein Musiker nicht irgendeinem Trend nachläuft, sich extrem verstellt um zu gefallen oder seine Musik aus dem Baukasten kommt, ist es mir ziemlich egal, ob er gut verkauft oder nicht. Im Gegenteil: ich freue mich für jeden Musiker, der von seiner (möglichst guten) Musik gut leben kann. Casper und Materia sind perfekte Beispiele dafür. Davon abgesehen müsste dir doch der Track "Meine Band" von Alligatoah was sagen ;)


    Die meisten Rapper, die du ab deinem dritten Absatz ansprichst, kenne ich nicht. Ich gehe aber meist davon aus, dass, wenn die Musiker einen oder mehrere gute Tracks haben, ich irgendwann darauf stoßen werde und mir ggf. noch mehr von ihm anhören werde.
    Ich kenne aber zum Beispiel 4tune und Battleboi Basti und finde beide auch richtig gut. Vor allem 4tunes Battles höre ich mir immer wieder gerne an und ich habe auch sein Album gehört, aber da ist mir auch das große Problem aufgefallen, das eigentlich alle neuen Rapper haben: irgendetwas an ihrer Musik passt nicht. In 4tunes Fall sind es die durchweg miserablen Beats auf seinem Album, die klingen, als hätte die irgendjemand an einem halben Tag in Fruityloops zusammengebastelt. Viele Musiker brauchen erst einige Jahre um ihre Musik langsam zu verfeinern. Ich kenne kaum einen (deutschen) Rapper, dem das auf Anhieb gelungen ist. Und bis es soweit ist, sind sie ja auch immer schon ein bisschen bekannter.


    Naja, was ich damit sagen will, ist, dass man einen Musiker nicht gleich generell ignorieren sollte, bloß weil er gut verkauft. Die Beatles waren ja auch weltweit erfolgreich ;)

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