Veganer/Vegetarier

  • Zur Sache mit den Schnitzeln: Genau das, was Larahn gesagt hat, lässt auch mich immer mit etwas gemischten Gefühlen auf dieses "Ersatzfleisch" gucken. Ich selbst esse Fleisch, aber habe immer mal wieder auch vegetarische Gerichte auf dem Tisch. Die dann aber ganz ohne Fleischersatz.


    Andererseits kann ich auch verstehen, dass du das für beschränktes Denken hältst, Sun. Manchmal denke ich, dass ich da doch einen langen Stock im Hintern habe und mich von der Argumentation eigentlich den ganzen "Floisch is männlich!"-Proleten annähere, von denen ich leider zu viele kenne. Ein oder zwei Mal habe ich mir so ein vegetarisches Schnitzel auch schon geholt. Meine Freundin war nicht so begeistert, ich fand es aber ziemlich lecker, und die Konsistenz war einfach angenehm zum Gemüse.


    In der Frage stelle ich mich am Ende also wohl eher auf Suns Seite. Eigentlich sollten wir für alles froh sein, was uns als Gesellschaft helfen kann, von "was richtigem zu essen" weg und hin zu einer ausgewogenen Ernährung zu kommen.


    Ich selbst würde übrigens kein Vegetarier werden wollen. Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass ich es könnte. Ich möchte es nur einfach nicht, denn hochwertiges Fleisch schmeckt mir -richtig zubereitet- einfach zu gut.

  • Ich grätsche hier einfach mal in die Diskussion rein, da ich heute etwas interessantes gelesen habe, wobei ich gleich an dieses Thema hier denken musste:


    Klick!


    Von 22 Fleischprodukten wurde nur eines als "gut" eingestuft. Ich war solchen Produkten bisher nie abgeneigt, aber das Ergebnis des Tests klingt durchaus ernüchternd.


    "Ob ein vegetarischer Wurstaufschnitt, Frikadellen oder Fleischwurst: Für Vegetarier und Veganer gibt es inzwischen viele Fleischersatzprodukte, die dem "Original" sehr ähneln können. Doch dabei ist Vorsicht geboten - denn es gibt keine gesetzlichen Regeln für die Kennzeichnung der Fleischersatzprodukte. Laut "Öko-Test" sollen Fleischersatzprodukte vor allem Flexitarier ansprechen."


    Wollte nur mal den Artikel hier teilen, das sollte kein Angriff oder Vorwurf sein. Ich bin mir sicher, dass es schon bestimmte Marken gibt, bei denen man weiß, was man kauft. Dennoch ist anscheinend Vorsicht geboten.

  • Verzeiht meine recht späte Antwort ^^


    Zitat

    Original von Larahn
    Auch wenn das sicherlich kein Grund ist, jemanden blöd anzumachen, kann ich das ein bisschen verstehen. Es gibt so viele leckere Sachen, die man als Vegetarier essen kann, da wirkt es dann schon ein bisschen seltsam, wenn die Leute dann kein Fleisch essen, dann aber genau diese Produkte „nachbauen“. Besonders, wenn recht mitteilungsbedürftige Veganer dann mit Zeug ankommen, dass wie ein normales Fleischgericht aussieht, aber alles an Fleisch durch Tofu ersetzt ist, fragt man sich da als Omnivore dann eventuell schon, ob die Leute nun auf Fleisch verzichten wollen/können oder nicht.
    Andererseits finde ich es für Gerichte deutlich einfacher, alles an Fleisch durch Tofu zu ersetzen, statt mir einen Kopf zu machen, wie ich nun um das fehlende Fleisch herumkoche oder was ganz Neues zusammenstelle.


    Ich finde, das muss man in verschiedenen Aspekten betrachten.
    Zum einen wäre da die Konsistenz des Fleisches. Diese nachzumachen finde ich legitim, denn welche Konsistenz sollte zB Tofu denn sonst haben? Flüssig? Geleeartig? Da bietet sich die feste, aber auch relativ zarte Konsistenz (von Fleisch) doch am besten an.
    Weiter geht’s mit der Würzung, bzw Marinade des Fleisches. Das finde ich auch in Ordnung. Vor meiner Vegetarier-Zeit gab es bei uns mal Fleisch mit einer süßen Barbecue Marinade, super lecker. Spricht ja nichts dagegen, wenn Tofu mariniert wird, oder? Irgendwie muss der ja Geschmack bekommen.
    Dann wäre da noch die Form. Dazu habe ich mich ja schon geäußert. Ich kann mein Essen formen wie ich will. Und wenn ich Gemüse komprimiert in Schnitzelform bringe, damit es besser auf ein Brötchen passt, warum nicht? :)
    Und als Letztes der Geschmack des Fleisches an sich. Ich persönlich vermisse ihn nicht. Wenn ich denn mal zu solchen vegetarischen Schnitzeln oder ähnlichem greife, dann nur, weil ich mal keine Lust habe zu überlegen was ich jetzt großartig in die Pfanne werfe oder wenn‘s schneller gehen muss (sind ja quasi Fertigprodukte), also nicht, weil ich Fleisch schmecken will. Sonst kann ich bei diesem Punkt aber nicht großartig dagegen argumentieren oder für andere sprechen.


    Zitat

    Original von Larahn
    Wenn du streng vegetarisch leben willst, kommst du ums Etikettenlesen wohl nicht herum :zwinkern: Immerhin sind tierische Zutaten abseits von Fleisch oft recht praktisch bei der Zubereitung von Mahlzeiten.
    Da du nicht aus ideologischen Gründen vegetarisch lebst, kann ich jetzt auch nicht ganz nachvollziehen, warum du den bereits gekauften Apfelrotkohl verschmähst, nur weil dieser zu einem - wie geringen? - Anteil mit tierischen Produkten „kontaminiert“ ist. Bist du da gesundheitlich so empfindlich?


    Nein, so empfindlich bin ich gesundheitlich nicht.
    Aber auch wenn mich das Leben schon ziemlich in diese Richtung gezwungen/gedrängt hat, so war es immer noch eine Entscheidung - vegetarisch zu leben - die ich getroffen habe. Und ich möchte das ehrlich und diszipliniert durchziehen. :)


    @m4xwell


    Danke für den Link, finde ich sehr interessant ^^

  • »Do whatever feels right,
    but be aware, that I might


    [size=5](have to)[/size] despise
    you for that.«


    Schön zu sehen, dass es hier soviel Kommunikation und Vermittlungsversuche zwischen beiden Seiten zu geben scheint! Ich möchte auch gar nicht unnötigerweise wiederholen, was schon gesagt wurde.
    Daher hier nur ein, zwei kleine Bemerkungen:


    First of: Ich esse, egal ob vegetarisch oder nicht, super gerne die Valess Käse Schnitzel! Bin ich ein richtiger Fan von! (Zumal sie anders als natürliches Fleisch auch keine Knorpel oder ähnliche Ungeschmacklichkeiten vorweisen)
    Nun, ich finde nicht, dass die nach Fleisch aussehen; Generell denke ich, dass ein Press-Form-Schnitzel recht wenig mit der Natürlichkeit oder Authentizität eines Schweines zutun hat. Fleischersatz ist ein Wort, das mit Sicherheit von Omnivoren eingeführt wurde >.<
    Denn wenn ich Hirtenkäse paniere ist das nicht unbedingt der Versuch das Schnitzel zu imitieren, im Gegenteil, wenn ich zum Griechen gehe, ziehe ich geschmacklich das Saganaki jederzeit dem Schnitzel vor.
    Auf alles-vegetarisch gibt es auch tolle "Big-Steaks", ich bin kein Tofu-Freund und bla, aber das ist das Effizienteste Grillgut, dem ich je begegnet bin. Die Teile weisen ein großartiges Preis/Leistungsverhältnis vor und schmecken weitaus besser als Fleisch der gleichen Preisklasse!


    Nun ich esse sehr gerne ein gutes Steak und ein Mettbrötchen erinnert an Frühstückssonntage bei meinem Großvater, aber i.d.R. esse ich noch lieber einfach Gerichte in denen gar kein Fleisch drin vorkommt.(Auberginen, Zucchini, Spinat, Pilze und Paprika sind nämlich alle vegan)


    Nun aber zur eigentlichen Sache, da kann man halten von was man will, ich persönlich halte es aber für äußerst erwähnenswert:
    Mein 14-Jähriger Neffe ist seit gut sieben Jahren Vegetarier aus Überzeugung. Er hat früher hin und wieder das Fleisch auch mal vermisst und seine Eltern haben ihn anfangs auch versucht davon loszukriegen, aber ich habe ihn da immer für respektiert!
    Er ist weder klein, abgemagert noch leidet seine schulische Leistung oder soziale Stellung darunter. Im Gegenteil, er kommt in jeder Hinsicht sehr gut klar. Leider mag er zurzeit noch nicht so viel Gemüse und oft verzichtet er auch auf Eier und Käse, weshalb er zu Ergänzungsmitteln greift... Als Kompromiss.
    Ich beneide ihn drum, so früh den Willen, die Moral und die Weitsicht entwickelt zu haben. Er lebt gesund und glücklich...
    Er hat schon lange niemand mehr um seine Salami-Tiefkühlpizza mit weitaus mehr Zusatzstoffen beneidet.


    Wie dem auch sei, hier nocheinmal mein liebstes Gedicht zum Thema Fleisch. Das FLEISCH-Gedicht: (Vorsicht, nichts für schwache Mägen)



    Fakt ist, wir könnten alle vegan leben, es ist nur eine Frage wie weit wir unsere Lebensqualität einschränken würden, um Leid zu vermeiden...
    (Wenn es günstig »Die Pille« mit allen Nährstoffen gäbe... Ich würd aufhören Pflanzen zu essen, die sind doch alle viel zu wunderschön und wunderbunt, als das wir sie töten sollten.)


    Respektiert die Welt,
    Peace!



    //SN: Jetzt wiederhole ich mich doch, aber es hat noch niemanden umgebracht es zu versuchen. Das Einzige was dem heutzutage im Weg steht sind Konvention, Erziehung und die alltägliche graue schnöde Ignoranz.
    Insofern verhält es sich sehr ähnlich dem Rauchen. Eine Art Abhängigkeit, die aus dem Selbstverständnis folgt.

  • Mal so ne Frage an alle Vegetarier bzw. Veganer da draussen: Würdet ihr ein in der Wildnis gestorbenes, freies Tier essen? Also wenn es z.B. aus Blödheit von ner Klippe gestürzt ist. Um zum Kern der Frage zu kommen: Geht es euch darum kein Fleisch zu essen oder darum keine Tierquälerei zu unterstützen?


    Kazam
    nun offensichtlich hast du großes dichterisches Talent, aber als schön würde ich dein Gedicht nicht bezeichnen... :D
    Ich könnt übrigens nie Vegetarier sein, dazu mag ich einfach Fleisch zu sehr.

    All men trust fully the illusion of life. But is this so wrong?
    A construction, a facade, and yet...
    A world full of warmth and resplendence.
    Young Hollow, are you intent on shattering the yoke, spoiling this wonderful falsehood?

    2 Mal editiert, zuletzt von Niab ()

  • Niab: Also ich denke es liegt bei den meisten Vegetariern/Veganern an der Leidvermeidung und Lebensbewahrung. Gibt auch Menschen den schmeckt"s wohl nur nicht und/oder sie finden die Vorstellung einfach nur eklig. Letztere würde das ungeschickte Tier nicht essen...


    Das liebste Beispiel ist das perfekt zubereitete Steak auf der einsamen Insel auf der man sonst verhungert. Die Antwort lautet: Ich würd's essen. Selbstverständlich.
    Aber hier in Deutschland, in unserer Zeit gibt es keinen Zwang mehr Fleisch zu essen... Wenn jmd hungert und er hat nur noch Salami im Kühlschrank, die ein carnivorer Bekannter da vergessen hat und die eh bald schlecht wird, dann soll er sie aufessen und mit der neuen Stärke in den Einkaufsladen gehen und sich dann was vegetarisches jagen und ich wäre voll damit einverstanden.(Denn hier wäre es schlimmer es dann aus Prinzip nicht zu essen. Prinzipien sind eh meist schlecht...)
    Es ist letztlich eine Frage, wie viel jemand bereit ist zutun... Pflanzen zu essen "tötet" auch Lebewesen und Leben is generell immer ne komplexe und krasse Sache, aber irgendwo von muss man sich ernähren. Deswegen denk ich, muss jeder für sich wissen, wie weit sich das mit dem Fleisch richtig anfühlt. Ich kenne einen, der bewertet bei jedem Essen neu, ob er das Fleisch in dem Fall essen möchte.


    Sobald man's übrigens ausprobiert merkte ein jeder den ich in dem Bezug kenne, dass es bis auf wenige echt hart ankonditionierte Gerichte gar nicht so schwer war.
    (Da ist der Verzicht auf Käse oder Zigaretten viel schwerer und das sag ich, obwohl ich Steaks super lecker fand.)

  • Niab
    Ich würd's nur essen, wenn ich der Woche noch kein Fleisch hatte. :D


    Das fasst nämlich so ziemlich den Lebensstil zusammen, den ich momentan pflege. Größtenteils ernähre ich mich momentan vegetarisch, jedoch handhabe ich das so, dass nur 1-2 Mahlzeiten, die ich in der Woche zu mir nehme, Fleisch enthalten (dazu zähle ich auch Fisch). Der Hintergrund hat weder was mit Tierliebe, noch mit Pflanzenhass zu tun, sondern ich persönlich glaube einfach, dass ein verringerter Fleischkonsum gesünder ist. Und ich muss ehrlich sagen, seitdem ich das so mache, fühle ich mich auch besser, allgemein fitter und habe auch das Gefühl, dass ich tagsüber produktiver geworden bin. Vielleicht ist es aber auch einfach nur Einbildung. :xugly:
    Ein anderer Grund, der aber auch einen gesundheitlichen Aspekt hat, ist einfach der, dass ich mich so selbst quasi zwinge, weitestgehend auf Fast Food zu verzichten und selbst zu kochen schmeckt nicht nur besser, sondern sättigt auch mehr. Abgesehen davon hab ich gemerkt, dass ich zugenommen habe, seitdem ich ausgezogen bin. Muss es jetzt ja nicht noch provozieren und dann aufgehen wie ein Hefekuchen. Evtl. kann ich mich irgendwann auch noch für Sport motivieren... *hust*


    Um aber auf Niabs Frage zurückzukommen und sie mal seriös zu beantworten: Wenn ich wirklich allein in der Wildnis wäre, kurz vorm Hungertod, dann würde ich wahrscheinlich auch das Tier grillen, egal ob's meine erste oder fünfte Fleischmahlzeit diese Woche wäre. Wobei es bei mir auch noch darauf ankäme, welche Tierart da tot rumliegt. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich guten Gewissens genauso gut einen Hund verspeisen könnte, wie etwa ein Schwein oder eine Kuh. Davon abgesehen ist es sowieso wieder etwas Anderes, wenn man das Tier selbst schlachtet, als wenn man es fertig verpackt im Supermarkt kauft. Aber ich denke, letzteres dürfte im Angesicht eines Hungertods kaum mehr eine Rolle spielen. ^^


    Zitat

    Original von Kazam
    Sobald man's übrigens ausprobiert merkte ein jeder den ich in dem Bezug kenne, dass es bis auf wenige echt hart ankonditionierte Gerichte gar nicht so schwer war. (Da ist der Verzicht auf Käse oder Zigaretten viel schwerer und das sag ich, obwohl ich Steaks super lecker fand.)


    Zigaretten - gut, denke ich mir mal. Bin selber Nichtraucher, weshalb ich das nicht selbst einschätzen kann, halte ich aber für durchaus logisch. Käse ist aber auch der Hauptgrund, warum ich als Veganer wahrscheinlich nicht glücklich werden würde. Der Verzicht auf Milchprodukte würde mir persönlich sehr viel schwerer fallen, als komplett vegetarisch zu leben.

  • Zitat

    Original von Adi1004
    Um aber auf Niabs Frage zurückzukommen und sie mal seriös zu beantworten: Wenn ich wirklich allein in der Wildnis wäre, kurz vorm Hungertod, dann würde ich wahrscheinlich auch das Tier grillen, egal ob's meine erste oder fünfte Fleischmahlzeit diese Woche wäre. Wobei es bei mir auch noch darauf ankäme, welche Tierart da tot rumliegt. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich guten Gewissens genauso gut einen Hund verspeisen könnte, wie etwa ein Schwein oder eine Kuh. Davon abgesehen ist es sowieso wieder etwas Anderes, wenn man das Tier selbst schlachtet, als wenn man es fertig verpackt im Supermarkt kauft. Aber ich denke, letzteres dürfte im Angesicht eines Hungertods kaum mehr eine Rolle spielen. ^^


    Nur um das nochmal klar zu stellen: Du wärst in dem Szenario in keiner Not oder sowas ^^ ich mein bloss, ob ihr als Vegetarier ein Tier essen würdet das ohne Einfluss eines Menschen starb, das also weder gefangen gehalten wurde, noch durch die Hand eines Menschen ums Leben kam sondern auf natürliche Weise starb. Wenn ihr euch aber entscheidet es nicht zu essen, verhungert ihr deswegen nicht.

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    Einmal editiert, zuletzt von Niab ()

  • Zitat

    Original von Niab


    Nur um das nochmal klar zu stellen: Du wärst in dem Szenario in keiner Not oder sowas ^^ ich mein bloss, ob ihr als Vegetarier ein Tier essen würdet das ohne Einfluss eines Menschen starb, das also weder gefangen gehalten wurde, noch durch die Hand eines Menschen ums Leben kam sondern auf natürliche Weise starb. Wenn ihr euch aber entscheidet es nicht zu essen, verhungert ihr deswegen nicht.


    Naja, dann greifen oben genannte Gründe. Nur weils tot im Wald liegt, würde ich es nicht essen. xD Da bin ich dann doch faul, spar mir den Aufwand des Schlachtens, geh in Supermarkt und kauf mir 'ne Paprika.

  • Niab: Das heißt deine Frage ist gleichbedeutend mit "Mögt ihr Fleisch?" und analog zu "Würdet ihr Steaks essen, wenn sie an Bäumen wachsen würden?"
    Und da könnt ich spontan nicht für alle sprechen, aber mir kämen da drei Gedanken:
    Zum ersten, warum sollte ich es essen, wo es doch auch genug Alternativen gibt?
    Eine Antwort auf das 'warum?' findet sich dann im zweiten Gedanken, ob ich nämlich Fleisch wohlschmeckender finde als Alternativen wie z.B. mit AnalogKäse überbackene Aubergine auf Knoblauch-Röstbrot, oder Valess-Schnitzel mit selbstgemachter Jägersoße(Mit frischen Pilzen aus dem Wald, wo auch dein Tier verendet ist :D).
    Abschließend würde ich wahrscheinlich feststellen, dass wenn nichts gegen den Verzehr spricht(Als Antwort auf die Frage 'Warum denn nicht?') ich es vermutlich in irgendeiner Form verwenden würde, weil ich Verschwendung ganz furchtbar finde...


    Ich glaub viele Veganer/Vegetarier waren auch mal auf Fleisch konditioniert und nicht alle finden Fleisch per se eklig, sondern mochten es lange auch gerne essen. Einige mochten es sicherlich einfach nie, die haben den Vorteil viel einfacher vegan leben zu können, andere wiederrum haben sich vielleicht auch angefangen zu Ekeln, als ihnen klar wurde was sie da essen.(So wie selbst Fleischfresser sich erstmal sträuben würden Innerein, Menschenfleich oder Tiergenitalien zu essen- selbst wenn man's tun würd, würd es einem wohl allein durch den Kopf nicht so recht gefallen)


    In jedem Fall wird ein erfolgreicher Vegetarier/Veganer gemerkt haben, dass er das Fleisch nicht braucht- und ab dann ist es kein Problem mehr! (Ich empfehle Adi's Einstellung zur Umgewöhnung, hab ich selbst lange so ähnlich gemacht!)

  • Zitat

    Original von Kazam
    Abschließend würde ich wahrscheinlich feststellen, dass wenn nichts gegen den Verzehr spricht(Als Antwort auf die Frage 'Warum denn nicht?') ich es vermutlich in irgendeiner Form verwenden würde, weil ich Verschwendung ganz furchtbar finde...


    Im Wald wird das Tier sowieso nicht verschwendet. Gibt ja genug andere Aasfresser, Insekten und andere Lebewesen, die davon profitieren, wenn das Tier im Wald vor sich hinverwest. Am Ende bleibt von dem Vieh ohnehin nichts mehr zurück als Erde, aus der dann wieder Pflanzen wachsen. Nur weil der Mensch nicht davon profitieren kann, ist also noch lange keine Verschwendung. 5 Krähen, 12 Mistkäfern und 35 Fliegen gefällt das! ;)

  • Zitat

    Original von Adi1004


    Im Wald wird das Tier sowieso nicht verschwendet. Gibt ja genug andere Aasfresser, Insekten und andere Lebewesen, die davon profitieren, wenn das Tier im Wald vor sich hinverwest. Am Ende bleibt von dem Vieh ohnehin nichts mehr zurück als Erde, aus der dann wieder Pflanzen wachsen. Nur weil der Mensch nicht davon profitieren kann, ist also noch lange keine Verschwendung. 5 Krähen, 12 Mistkäfern und 35 Fliegen gefällt das! ;)


    Ja, klappt aber nicht, wenn z.B. das Tier in deinem Kühlschrank verendet, wollte meine Antwort möglichst allgemein halten- Ich würd es auch nicht unbedingt selbst essen, aber wohl dafür sorgen, dass etwas damit passiert(Beerdigen, jmd anderes spenden, an wilde Berglöwen verfüttern o.ä.)
    Abgesehen davon, "gefällt mir!"

  • Zitat

    Original von Kazam


    Ja, klappt aber nicht, wenn z.B. das Tier in deinem Kühlschrank verendet, wollte meine Antwort möglichst allgemein halten- Ich würd es auch nicht unbedingt selbst essen, aber wohl dafür sorgen, dass etwas damit passiert(Beerdigen, jmd anderes spenden, an wilde Berglöwen verfüttern o.ä.)
    Abgesehen davon, "gefällt mir!"


    Ich bin aber auch grade von Niabs Beispiel mit dem Tier ausgegangen, dass zu doof war, in der Nähe von steil abfallenden Klippen einen Sicherheitsabstand einzuhalten und daraufhin im Wald gelandet ist - buchstäblich. :D Bevors im Kühlschrank schlecht wird, würd' ich's auch selber essen oder an irgendwen weiterreichen, der sich drüber freut. Andererseits würde ich Fleisch gar nicht erst kaufen, wenn ich weiß, dass ich es eh nicht essen werde. ^^

  • Ein interessantes Thema, zu dem ich auch mal meine Meinung abgeben möchte. Als ich noch in Tibet lebte aß ich viel Fleisch und auch Milch und Käse waren oft auf dem Teller, da wir diese Produkte selbst herstellten. Ich wurde Vegetarier, als ich das Land verließ. Vor einiger Zeit habe ich auch begonnen mich Vegan zu ernähren. Eier aus Gartenhaltung esse ich von Zeit zu Zeit noch. Aus dem Supermarkt aber nicht. Es ist einfach sinnlos, wenn man Tierleid verhindern möchte, dann aber Milch trinkt und Eier isst. Das Milchvieh/die Hühner leiden mindestens genauso wie das Fleischvieh.


    Persönlich denke ich, dass Veganismus etwas gutes ist. Man verändert etwas, man lebt bewusster und teilweise auch gesünder. Zudem verändert man etwas, sowohl in seinem Leben, wie auch für die Umwelt.


    Oft wurde mir gesagt, dass man als einzelnes Individuum ja nichts verändern kann - das ist wahr. Allerdings gibt es mehr als nur einen Veganer. Wenn jeder sich denkt, er könne allein nichts verändern, dann verändert sich auch nichts. Man muss das große Ganze betrachten.


  • Der Thread passt gerade wie Deckel auf Topf für mich. Denn ich lebe seit dem 11. Januar 2019 vegan und bin sehr froh über diese Ernährungsumstellung. Das Ganze fing aber eigentlich schon Mitte 2019 an. Denn dort hatte ich meine ersten Sodbrennen Probleme bemerkt. Gerade bei stärkeren Kuhmilch/Kuhkäse Konsum. Dies artete dann so sehr aus, dass ich mich über das Thema informierte. Mein Arzt selber hatte davon nicht einmal was bemerkt, aber als ich testweise merkte wie mein Körper auf die Laktose reagierte ("Fun" Fact: Meine Mutter hat auch eine Laktose Intoleranz) hab ich diesen Konsum sofort gestoppt. Dazu kam, dass ich auf andere tierische Produkte eher wenig gut reagierte. Ob es jetzt eine Ei Allergie ist weiß ich nicht. Allerdings hatte ich auch nach jedem Ei Konsum immer Magenprobleme (die andere komischerweise nicht hatten). Zuerst hatte ich mir "What the Health" angeschaut. Und danach gleich "Earthlings". Das war der Film der es bei mir quasi instant geschafft hatte vegan zu leben. Denn diese Bilder bekam ich sicher nach mehreren Wochen und Monaten nicht mehr aus dem Kopf.


    Die Ironie dahinter ist, dass ich in diesem Thread noch von extremen Veganern/Vegetariern geredet hatte. Und jetzt stehe ich auf der Seite die so stark (von mir) kritisiert wurde. Zudem muss ich sagen, dass ich mir eine Menge in der Zeit anhören müsste, aber zuvor möchte ich anmerken, dass ein ebenfalls alt eingesessener User (mein Mann) ebenfalls seit dem 11. Januar vegan lebt. Was den Einstieg natürlich sehr erleichtert hat. Und wie gesagt: Sprüche bekam ich von allen Seiten genug. "Bekommst du genug Proteine?" "Wie ist das mit den Vitaminen?" "Fehlt dir denn gar nichts?" - Nein... eigentlich fehlt mir nichts. Außer die permanente Rechtfertigung vieler Mitmenschen und die Fragen während des Essens. :grinning_squinting_face: Die hatte ich vor meiner Veggiezeit schon sehr genossen. Fairerweise muss man sagen, dass der familiäre Teil meines Mannes da etwas toleranter mit umgeht als meine Eltern aus Bayern. Das wird sowieso eine Feuerprobe werden wenn ich sie dieses Jahr wieder sehe. Denn meine Mutter hatte leider nicht gerade sehr tolerant auf das Thema reagiert und war sogar sehr wütend deswegen. Da will ich mir nur ungern die Reaktion meines ohnehin konservativen Vaters ausmalen.


    Ansonsten liebe ich den veganen Lebensstil der auch auf andere Bereiche übergeht. Also nicht nur die Ernährung. Sondern auch alles was ich sonst so abdecken kann. Denn wusstet ihr z.B. dass auch in Seife tierische Reste sind? Und was für mich auch noch wichtig ist, dass die Menschen (so gut es geht) behandelt werden. Das heißt auch nachhaltige Kleidung und nicht das von der Massenproduktion. Was mir sehr wichtig ist da ich ohnehin nicht gerade das bin / war was man Shoppingqueen nennt.


    In jedem Fall ist dieser Lebensstil eine Bereicherung. Zudem ist es in der heutigen Zeit mit all der Vielfalt an veganen Produkten ohnehin leichter vegan zu leben. Als noch vor einigen Jahren. Ich liebe es mich in Rezepten auszutoben und hatte auch vieles Neues entdeckt. Egal ob Hummus oder spezielle Gemüsesorten: Es ist alles mit bei. Und seitdem ich das Ei beim Kuchen weg lasse ist die Zubereitungsdauer von Kuchen noch kürzer. Also Win-Win Situatione. Mich freut es auch einfach wenn ich die Menschen in meinen Umfeld mit meiner Ernährung begeistern kann. Man will gar nicht glauben was vegan alles möglich ist wenn man nur kreativ genug dafür ist. Mein größter Erfolg dieses Jahr war ein veganer Gouda. Und ich bin gespannt was die nächsten Jahre noch so möglich sein wird.


    Ich freue mich übrigens auch über jeden der seinen Fleischkonsum reduziert und generell sich einfach Mal in das ein oder andere vegetarische/vegane Produkt rein schnuppert. Kenne mittlerweile viele Flexitarier und freue mich einfach wie offen der Umgang mit dem Thema ist. Zwar wird es immer welche geben die das als "Kaninchenfraß" bezeichnen, aber das sind auch meist die, die beim Wort "vegan" dicht machen. Selbst wenn vor ihnen ein leckerer veganer Braten oder eine tolle, cremige Torte steht. :tongue:

  • Größtenteils ernähre ich mich momentan vegetarisch, jedoch handhabe ich das so, dass nur 1-2 Mahlzeiten, die ich in der Woche zu mir nehme, Fleisch enthalten (dazu zähle ich auch Fisch). Der Hintergrund hat weder was mit Tierliebe, noch mit Pflanzenhass zu tun, sondern ich persönlich glaube einfach, dass ein verringerter Fleischkonsum gesünder ist.


    Trifft eigentlich genau auch auf meine Einstellung / Essgewohnheit zu. c:
    Unter der Woche kommt bei mir Reis (love it!) und sehr viel Gemüse in allerlei Variationen (Gemüseauflauf ohne fett Käse, Gemüsepfanne oder als Beilage zu Brot und Humus oder anderen Dip auf den Tisch. Daneben kommen dann ab und zu Fischstäbchen (je nachdem, ob ich Lust drauf habe), aber würde ich jetzt an die vergangenen Tage und Wochen denken, ist das Essen bei mir auf jeden Fall sehr Gemüse lastig und ausgewogen gewesen. Ich meide "Fast Food" und vorbereitetes Essen aus der Dose wie z.B. Ravioli oder vorgefertigtes Chilli aus der Dose. Ich nehme mir wirklich die Zeit und bereite mein Abendessen vor, damit ich auch weiß, was drin ist. An heißen Tagen kommt es aber auch vor, dass ich nicht so viel Lust habe, in der Küche zu stehen. Dann mache ich mir gerne einen Salat (u.a. Blattspinat getoppt mit Himbeeren und / oder anderen Früchten :tongue: ).


    Fleisch esse ich nur 1-2 mal pro Woche, wenn überhaupt. Meist esse ich tatsächlich die gesamte Woche kein Fleisch. Fast jedes Wochenende besuche ich meinen Vater daheim und bei ihm weiß ich, dass ich dann wieder sehr gutes und leckeres Fleisch essen kann. xD

    »So do all who live to see such times, but that is not for them to decide.

    All we have to decide is what to do with the time that is given to us.«
    - J.R.R. Tolkien: The Lord of the Rings -

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