In einem Interview mit Kotaku auf der E3 in Los Angeles sprach Miyamoto darüber, wie er seine neuen Spielen mehr wie die alten Klassiker machen könnte. Insbesondere ging es darum, dass es immer länger dauert, bis man zur eigentlichen Action kommt. Gerade in modernen Zelda-Spielen muss man erst eine Reihe von Tutorials und Sequenzen über sich ergehen lassen, bevor der richtige Spielspaß losgeht.
Kotaku konfrontiere Miyamoto hierbei mit einem Vergleich auf Gamasutra, wo gezeigt wird, wieviel länger es mittlerweile dauert, in einem Zelda-Spiel zum ersten Dungeon zu kommen. So dauerte dies in A Link to the Past nur zwei Minuten, während man im aktuellen Titel Skyward Sword stolze 70 Minuten benötigt.
Miyamoto: "Das ist tatsächlich ein Thema, was bei uns zuletzt eine große Diskussion war. Ich denke, hier spielen einige Dinge eine Rolle. Zum einen machen wir Spiele, wo man viele verschiedene Aktionen ausführt. Zelda ist ein Beispiel dafür. Und gerade bei dieser Art von Spiel muss man erstmal eine Aktion lernen und dann diese meistern und dann kommen weitere Aktionen, die man auch noch meistern muss. Sobald man viele Aktionen beherrscht und alle gleichzeitig ausführen kann, kommt man an einen Punkt, ab dem das Spiel richtig Spaß macht. Und bei einem Spiel wie Zelda kommt noch hinzu, dass man viele Story-Elemente hat, die auch noch mal Zeit benötigen, sie zu erzählen."
"Also, wir reden intern darüber, wie man die Spieler schneller an diesen Punkt bringen kann, ab dem das Spiel Spaß macht [...] - und wie wir außerdem noch die Story erzählen - und wie dieses Gleichgewicht insgesamt aussieht und wie wir es erreichen. Das ist eines der Schlüsselelemente, über die wir uns momentan bei Zelda unterhalten."
Auf die Frage hin, ob sich Nintendo hierbei an den Klassikern Super Mario Bros. und The Legend of Zelda auf dem NES orientieren will, wo man ohne Umwege und ohne Tutorial direkt ins Spielgeschehen einsteigt, antwortete Miyamoto, dass dies genau das sei, worüber aktuell bei Nintendo diskutiert wird. Nur während es in den Klassikern nur sehr einfache Aktionen gab, die man schnell und simpel erlernen konnte, so bieten heutige Spiele einen Vielzahl an verschiedenen komplexeren Aktionen, welche der Spieler erst erlernen muss.
Miyamoto erinnert sich, dass Super Mario World eines der ersten Spiele war, wo Nintendo mittels spezieller Blöcke, die Textnachrichten angezeigt haben, Tutorial-Elemente eingebaut hatte. Solche Elemente haben sich mehr und mehr durchgesetzt und mittlerweile hat Nintendo einige Spiele, wo es immer länger dauert, bis man zum Kern des Spiels kommt. Und genau daran will Nintendo arbeiten.
Quellenangaben: Kotaku