Schubladendenken - Vorurteile

  • Jaa... das Thema ging mir heute so durch den Kopf. Ich gehör ja zu den Persönchen die sich eher spärlich bis gar nicht schminken, aber da ich heute nicht wieder mit meiner Struppelmähne hinaus gehen wollte probierte ich es mit ein wenig Eyeliner, Wimpertusche und Lipgloss. Erschreckend war für mich im ersten Moment auch wie sich mein eigenes Gesicht gewandelt hat (und das mit ein wenig 'Farbe'). Na ja, ich leg ja auf so was nicht viel wert, da die innere Ausstrahlung entscheidend ist.


    Als ich jedoch hinaus ging hatte ich oft das seltsame Gefühl im Nacken mit herablassenden Blicken konfrontiert zu werden (meist von älteren Frauen). Ich hatte das Gefühl in eine Schublade gesteckt zu werden in die ich nicht gehörte. Was mir ohne Schminke allerdings nicht passiert. Da beachtet man mich fast gar nicht. Etwas was mich sehr verwirrt hat, denn ist ein geschminktes Gesicht sofort eine Aussage darauf wie der Mensch wirklich tickt? Geschminkte Mädchen gelten also sofort als arrogant. Was ich absolut nicht verstehen kann, denn ich kenne viele die sich auch schminken, aber nicht mal ansatzweise das aufzählen was manch andere von sie denken.


    Kennt ihr das Gefühl auch in eine Schublade gesteckt zu werden in die ihr nicht gehört?
    Und wie geht ihr damit um?

  • Da fällt mir gerade das warscheinlich bekannteste Klischee ein, das es wohl gibt:
    Wir Gamer spielen alle brutale Killerspiele und werden alle alle Amokläufer. :skeptisch:


    Ich hasse dieses Klischee. Der normale Gamer spielt natürlich CoD und Battlefield, hat kein Leben mehr, duscht sich nicht und redet nicht mit Frauen (RTL-Logik). Und wenn man dann sagt, man spiele in seiner Freizeit gern PC/XBOX/Nintendo/Atari, bekommt man dann unfreiwillig dieses Klischee an den Kopf geworfen und bei sowas könnte ich einfach nur kotzen. Vorallem weil meine Mutter immer wieder mit diesem Argument ankommt.
    Ja ne, is klar. Wenn ich Landwirtschaftssimulator spiele, werde ich auch automatisch Bauer. :grinning_face_with_sweat:

  • LTG, sicher, dass dir nicht vielleicht die Übung fehlst? Schminken muss man ja wie alles andere auch lernen, und ich kann jedenfalls FÜR MICH sagen, dass meine Anfänge mit Make-öUp absolut katastrophal waren! xD Es gibt sogar noch einige Photos von der Zeit, woe ich angefangen habe, mich zu schminken, um ganz ehrlich: Ich hätte mich auch komisch angeguckt, so, wie ich aussah. Aber das muss ich ja sagen, mittlerweile ist Schminken ein großes Hobby von mir, das ich sehr gern betreibe, auch einen Blog darüber führe undundund. c:


    Zudem mache ich die Erfahrung ehrlich gesagt oft andersherum. Wenn ich meinen Typ beschreiben müsste, würde ich sagen laissez-faire trifft es besonders gut. Zudem scheint mein Geschmack noch nie der der breiten Masse gewesen zu sein, sodass ich "hippen" Menschen als unmodisch erscheinen dürfte. Noch dazu kommen die Frisuren, mit denen ich rumrenne.
    Bei alledem ist mir die Qualität der Dinge, die ich konsumiere, aber sehr wichtig, sodass ich zum Beispiel, um beim Thema zu bleiben, gerne High-End-Kosmetik kaufe. Und wenn man im Gammellook im Douglas oder bei der Kosmetikabteilung auftaucht, sieht man offenbar nicht aus wie ein Kunde, den man ernstnehmen sollte? Das macht mich fuchsteufelswild. Wenn ich gewillt bin, zwanzig Euro für 'nen beschissenen Lippenstift auszugeben, haben die blöden Tussen mich gefälligst zu behandeln wie jeden anderen auch. Grr.
    Das Problem hab ich tatsächlich oft, wenn ich ungeschminkt bin. (Ich sehe aber auch die Korelation zwischen "Ungeschminkt Schminke kaufen wollen"... Wobei es logisch sein dürfte. Wenn ich keine Hose anhätte, würde ich doch auch am EHESTEN eine Hose kaufen gehen, oder? xD) Seltsamerweise werde ich dann geschminkt (und wahlweise auf hohen Hacken) ernst genommen. Sowas pisst mich extrem an. Als ob man als Frau tatsächlich nicht akzeptiert wird, wenn man sich auch nur halb gegen das Ideal stemmt. Pff...

  • Ach LTG, ich kenne dieses Gefühl auch. Jedoch lag es bei mir noch nie daran, dass ich geschminkt rausgegangen bin. Für mich ist das was ganz normales, mich zu schminken und trotzdem hatte ich nie das Gefühl, deswegen in eine Schublade gesteckt zu werden.


    Ich denke wenn man so raus geht, sollte man auch dazu stehen. Also verstehe ich nicht ganz, wieso du dich überhaupt schminkst, wenn du dich so nicht wohl fühlst.. (oder hab ich das falsch verstanden?)Vielleicht war es die Unsicherheit, die andere Frauen veranlasst hat, dir hinterher zu gaffen. Andererseits kann es natürlich auch sein, dass die einfach nur neidisch waren. :zwinkern:


    Zitat

    Original von fowo
    Schminken muss man ja wie alles andere auch lernen, und ich kann jedenfalls FÜR MICH sagen, dass meine Anfänge mit Make-Up absolut katastrophal waren! xD


    Haha, so gings mir früher auch. :'D Ich hab mal von meiner Mutter blauen Lidschatten bekommen, das sah bei mir einfach nur grauenhaft aus. Aber damals fand ich es schön.


    Jetzt nochmal was zu, Schubladendenken Allgemein:


    Zitat

    Original von TheAdi1004
    Wir Gamer spielen alle brutale Killerspiele und werden alle alle Amokläufer.


    Oh ja, RTL sei Dank. xD Und Mädchen, die zocken, duschen nie und vergammeln in ihren dunklen Zimmern. Ne, mal im Ernst. Ich finds echt blöd, wenn Eltern solche Dokus gucken und auch noch dran glauben.

    Wir haben alle was zu verbergen, oder?
    Von dem Moment an, an dem wir aufwachen und in den Spiegel sehen, biegen wir uns die Wirklichkeit zurecht.

    Einmal editiert, zuletzt von /jenna ()

  • Thread verschoben. Meiner Meinung nach bietet die Thematik durchaus Potential für ernsthafte und interessante Diskussionen. :)

    »Zeit entschwindet, Menschen scheiden ...

    In ewig wie des Wassers Fluss ...

    Zu königlichem Streben reift des Kindes Mut ...

    Junger Liebe Knospen erblühen groß und stark ...«

    – Shiek in »The Legend of Zelda: Ocarina of Time«

  • Die Meisten Menschen hassen schubladen denken. Der Grund ist einfach. Menschen wollen Individuell und besonders sein, denoch aber nicht so Individuell, das man als "Abnorm" oder "freakig" rüberkommt. Bei Schubladendenken wird man aber Kategorisch zugeordnet was eben nicht für Individuell oder besonders spricht, und in vielen Fällen sogar abnorm.
    Ich finde aber jedoch, das in vielen schubladen(bis auf einigen Ausnahmen wie eben Killerspiele) ein Funke wahrheit stimmt. Vorurteile müssen ja auch erstmal erstehen.


    Aber mMn spalten sich Vorurteile/Schubladendenken in drei Grundsätzliche Sparten:
    1. Vorurteile die auf die Allgemenheit beruhen. Heißt, die schnappt man sich irgendwo auf, und auch wenn man persönlich kein Vorurteil hat, bezieht man sich auf das Vorurteil.
    2. Vorurteile die man von seinen Eltern/Lehreren etc eingetrichtert bekommt. Im Prinzip wie das erste, nur halt, das es tiefer sitzt und nicht so leicht ablösen lässt.
    3. Vorurteile die auf (schlechten) Erfahrungen beruhen. Diese sitzen wirklich heftig in einem, und deshalb schwer abzulegen.


    Ich persönlich bin ja der Ansicht, das Vorurteile im Prinzip nichts schlimmes sind.
    Und auch wenn es manche nicht höhren wollen,... Menschen kann man nunmal Grundsätzlich auch kategorisch zuordnen. Doch Leute, auch welche, die einer Kategorie zugewiesen sind, sind immer noch individuell und besonders.


    Das einzige was ich von den drei genannten Punkten sehr schlecht finde, ist Teil 2. Eltern wollen denn Kindern oft helfen, in dem sie ihnen schon vorher eintrichter, was sie durch schlechte Erfahrungen aber selbst kennenlernen würden. Aber ich finde, Kindern sollte solche aber Sachen selber erfahren...


    Was Punkt 1 betrifft, so sehe ich hier nicht wirklich ein Problem. Es hilft dabei mit Menschen richtig(oder falsch, was ich nicht sehr begrüße) vorzugehen. Da Menschen sehr Individuell sind, kann man aber auch nicht mit jedem Menschen absolut gleich umgehen. Das könnte der Gefühle etc verletzen. Da man aber nicht jeden Menschen kennen kann von Anfang an, ist so ein Schubladendenken oft hilfreich.
    Bspw: Bei Gläubigen Weiß ich einfach, das ich nicht meine negativen oder zweifelhaften Gedanken zu Gott oder der Bibel äußern darf, da diese in der Regel sehr agressiv kontern können...


    Punkt 3 ist eine sehr hässliche, aber Verständliche Angewohnheit. Wenn man so dermaßen schlechte Erfahrungen gemacht haben, das sich negative Vorurteil bilden, dann ist das es keine schöne Sache. Trotzdem sollte man auch etwas Verständniss entgegen bringen selbst wenn es nicht der Wahrheit entspricht. Und gleich so Empfindlich zu reagieren und dagegen stark kontern ist auch nicht produktiv. Um gegen Vorurteile entgegen zu wirken können, sollte man der Ansicht sein, das sie einem nicht zutreffen etc, so sollte man einfach ganz Normal und ohne gleich stark dagegen zu dementieren der Person verhalten. Wer jedoch gleich immer auf die Barrikaden geht, weil jemand ein Vorurteil hat und sich dagegen stark sträubt(auch oft mit Beleidigungen), der braucht sich nicht Wundern, wenn dessen Vorurteile sich noch stärker manifestieren.


    Warum ich vorhin sagte, verständlich, möchte ich hier noch kurz in zwei Beispielen erörtern.
    Zum einen, finde ich, das kein Mensch automatisch ein Rassist ist, nur weil er Vorsichtig gegenüber einer anderen Rasse ist... Hat jemand schlechter Erfahrungen mit "Türken" gemacht, (erkennt jemand die Ironie dahinter, das bei Vorurteilen meist mit Vorurteilen gekonntert wird)weil diese ihn immer shikaniert haben, dann ist es doch Verständlich, das man keine besonders gute Meinung von diesen hat, auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht.(da ich der Ansicht bin das es bei jeder Rasse arschlöcher und gute Menschen gibt...das hat nicht viel mit der Rasse an sich zu tun).
    Oder eine Frau die Vergewaltigt wurde. Kann man es ihr Verübeln, das sie "Männer" für schweine hält und kein Vertrauen mehr dem entgegen bringt. (um das mal anzufechten. Da ich selbst ein Mann bin, bin ich der Ansicht das wir keine Schweine sind, selbst wenn die Ärzte nen Song dazu rausgebracht haben. Aber ich verstehe wenn eine Frau, die sowas erlebt hat, so denkt...).


    Was ich aber nicht mag, sind Vorurteile die gleich ins Extreme gehen müssen, und die Handlungen die von oder gegen Vorurteile geleistet werden.
    Es gibt auch hier grenzen, und andere gleich als "nazi" zu bezeichnen, sehe ich einfach nur für falsch. Das sind Vorurteile, die man sich echt weglassen sollte, weil es ein komplett falsches Weltbild mit sich bringt. Das ist nicht die Typische Schublade wie "Gamer die sich nicht Waschen" oder "Frauen die sich schminken sind oberflächlich und nuttig", sondern hier wir man aufgrund seines Herkunft-Landes als schwere Verbrecher abstempelt....


    Desweiteren wie schon erwähnt kommt es auch darauf an, wie man mit Voruteil umgeht. Menschen die gleich anderen Menschen verachtend ansehen, oder ggf. sogar zu Gewalt übergehen, handeln Falsch. Jene die aber Vorurteile nutzen, um sich mit den Verhalten etwas anzupassen oder einfach nur, weil sie aufgrund ihrer schlechten Erfahrung etwas vorsichtiger sind, sehe ich nicht für Falsch...
    Und Leute, und ja da spreche ich jetzt spezifisch Ausländer an, da ich hier von Erfahrung spreche. haltet mich jetzt bitte nicht für einen Rassist. Aber Ausländer, die immer sehr Empfindlich reagiren, nur weil man sie wegen ihrer Person kritisiert und dann einem als Rassist abstempeln, sehe ich auch falsch...


    Ich denke das ist auch ein wichtiger Punkt denn man Anschneiden sollte. Eben dieser extreme Wunsch nicht in Schubladen gesteckt zu werden, führt oft dazu, das man Überempfindlich ist und jede Kritik oder Handlung gegen seiner eigenen Person wird gleich auf Vorurteile reduziert...und ehrlich: Das ist Blödsinn. Oftmals erkennen anderen Menschen eigene Schwächen besser, als man selbst... und deshalb sollte man nicht immer alles auf Vorurteile schieben, nur wiel man es nicht akzeptieren kann, sondern sich vielleicht mal Gedanken darüber zu machen oder Freunde nach deren Meinung fragen.
    Wer sowas ab nicht akzeptieren kann, weil er vielleicht die Wahrheit nicht verträgt, dann sollte diese Person solche Sachen einfach ignorieren und vergessen...


    So das wars von mir =)

  • Vorurteile sind grundsätzlich erst mal schlecht.


    LightningYu, auf deinen Beitrag geh ich mal an ein paar Stellen ein.


    Zitat

    Die Meisten Menschen hassen schubladen denken. Der Grund ist einfach. Menschen wollen Individuell und besonders sein, denoch aber nicht so Individuell, das man als "Abnorm" oder "freakig" rüberkommt. Bei Schubladendenken wird man aber Kategorisch zugeordnet was eben nicht für Individuell oder besonders spricht, und in vielen Fällen sogar abnorm.


    Dass ich von meinem Gegenüber in eine Schublade gesteckt werde stört mich ja nicht, weil ich denke "oh nein, der erkennt gar nicht an wie individuell und anders ich doch bin", sondern weil ich einfach freundlich behandelt werden will, und nicht komisch angeguckt werde wegen etwas, was man mein meint mir ansehen zu können.
    "Mir egal, was du denkst, aber rede vernünftig mit mir."
    Das ist doch das, was fowo meint, wenn sie im Douglas steht und nicht so behandelt wird wie andere Kunden, nur weil sie nicht total aufgebrezelt ist.


    Zitat

    Und auch wenn es manche nicht höhren wollen,... Menschen kann man nunmal Grundsätzlich auch kategorisch zuordnen. Doch Leute, auch welche, die einer Kategorie zugewiesen sind, sind immer noch individuell und besonders.


    Das Problem ist doch, dass es nicht beim Einordnen bleibt, sondern Menschen eben ihren Vorurteilen folgend handeln. Kategorien hin und her; wissen, wie ein Mensch drauf ist und wie ich mit ihm klar komme kann ich nur, wenn ich ihn persönlich kenne.
    Ein Beispiel aus meinem Umfeld. Es gibt das Vorurteil, dass (sehr) junge Eltern verantwortungslos sind und das Kind doch bestimmt aus Unvorsicht entstanden ist und die Eltern sowieso nicht richtig für es sorgen. Das mag oft stimmen, indem man sich deswegen aber nun eine Meinung über alle jungen Eltern bildet tut man vielen einfach Unrecht.
    Mein Bruder ist vergleichsweise jung (mit 21) Vater geworden. Jetzt sieht er zusätzlich für sein Alter noch jung aus. Wenn er mit dem Kinderwagen auf der Sraße gesehen wurde gabs dann oft schonmal Getuschel oder skeptische Blicke. "So ein junger Mann mit Kind, was da wohl für ne Geschicte hinter steht."
    Würde man ihn kennen oder einfach fragen, würde man wissen: er ist verheiratet, hat eine abgeschlossene Berufsausbildung und geregeltes Einkommen und dass das Kind von seinen Eltern alles bekommt, was es braucht. Nur durch ein Vorurteil geprägt sieht man aber erst mal den 18-jährigen, der ja bestimmt noch nichtmal die Schule fertig hat und mit Kind und Freundin bei den Großeltern im Keller wohnt.


    Du sprichst außerdem Rassismus an:


    Zitat

    Zum einen, finde ich, das kein Mensch automatisch ein Rassist ist, nur weil er Vorsichtig gegenüber einer anderen Rasse ist... Hat jemand schlechter Erfahrungen mit "Türken" gemacht, (erkennt jemand die Ironie dahinter, das bei Vorurteilen meist mit Vorurteilen gekonntert wird)weil diese ihn immer shikaniert haben, dann ist es doch Verständlich, das man keine besonders gute Meinung von diesen hat, auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht.(da ich der Ansicht bin das es bei jeder Rasse arschlöcher und gute Menschen gibt...das hat nicht viel mit der Rasse an sich zu tun).


    Jemand, der andere Menschen aufgrund ihrer "Rasse", oder sagen wir lieber mal Ethnie, Nationalität etc. anders behandelt, und sei es formuliert als "vorsichtig gegenüber diesen sein", ist leider genau das: ein Rassist.
    Versteh mich nicht falsch, das hat nicht direkt mit Hass und Nazitum zu tun, aber auch hier ein (diesmal fiktives) Beispiel.
    Wenn ich auf der Straße eine türkische Familie sehe, und mein erster Gedanke ist: "Oh, Türken. Der Vater schlägt bestimmt die Frau und die Kinder klauen alle", dann ist das rassistisch. Auch wenn mir die türkischen Kinder in der Schule immer mein Pausenbrot geklaut haben und ich letzte woche diese eine Doku über Gewalt in Migrantenfamilien gesehen habe.


    Es stimmt, das gerade bei dem Thema zu oft die Nazikeule ausgepackt wird. An der Aussage "es gibt bestimmte Probleme verstärkt in Migrantenfamilien" ist nichts rassistisch, und sie muss - begründet - von jedem getätigt werden können.
    Anders sieht es aus mit "die Türken wollen sich doch alle nicht integrieren". Das ist verallgemeinernd und von einem Vorurteil geprägt und bestenfalls populistisch.
    Du schreibst es selber: In jeder Gruppe gibt es gute und schlechte Menschen.


    Was Erfahrungen mit bestimmten Gruppen angeht verwischst du da zwischen "verständlich" und "richtig".
    Wenn ich (wie in deinem Beispiel) "von Türken schikaniert" wurde, dann ist es verständlich, das ich mir eine Meinung bilde. Es ist trotzdem nicht richtig (also falsch), deswegen einem mir fremden Menschen nun anders zu begegnen und zu behandeln, nur weil in seinem Pass "türkisch" steht.
    Auch das Beispiel mit der Vergewaltigung. Die Reaktion, alle Männer für Schweine zu halten ist sicherlich absolut verständlich, wer steckt so ein tramatisierendes Erlebnis schon einfach so weg. Es ist trotzdem falsch, weil nunmal nicht alle Männer so sind, und die Frau - trotz verständlicher Gründe - vielen Männern nun Unrecht tut.


    "Vorurteile sind manchmal gerechtfertigt" ist ein problematischer Satz.


    Fiktives Szenario: 80% aller Ultras im Fußball sind gewaltbereit. (ist das erste Beispiel, das mir einfällt; ich sage nicht, dass die Zahlen so sind)
    Wenn ich nun auf einen Ultra treffe liege ich mit der Vermutung "der ist bestimmt ein Schlägertyp" in 4 von 5 Fällen richtig, der fünfte kann trotzdem nix dafür, dass ich ihm aus dem Weg gehe, obwohl er vielleicht der friedlichste Mensch überhaupt ist, der nunmal zufällig Fußball toll findet.


    Noch problematischer ist es, wenn ich nur glaube, dass 80% gewaltbereit sind, in Wirklichkeit sinds aber nur 40%. Dann vorverurteile ich sogar die Mehrheit, nur Aufgrund von falschen Informationen.
    Gerade in der Ausländerthematik passiert das meines Erachtens nach regelmäßig.


    Das war jetzt mehr Text, als ich ursprünglich schreiben wollte, und etwas offtopic dazu, sorry dafür :xugly:


    Kurz noch zur ursprünglichen Frage: Wie gehe ich damit um, selbst in Schubladen gesteckt zu werden?


    Passiert mir zugegebenermaßen nicht oft, zumindest habe ich nicht den Eindruck.
    In der Regel ist mir egal, was andere über mich denken. Wenn es mich wirklich stört versuche ich dann manchmal, meinen Gegeüber zu überzeugen, dass ich eben nicht so bin. Aktiv, in der Diskussion, oder einfach passiv, indem ich zeige: hey, ich bin ganz normal.


    Auch da ein (letztes) Beispiel.
    Ich lebe zur Zeit in China, hier bin ich ein Ausländer. Oft passiert es mir, dass von vornherein angenommen wird, ich würde kein Chinesisch sprechen. Wie eben der Türke/Araber/Asiate in Deutschland, dem gerne mal unterstellt wird, er kann kein Deutsch.
    Auf jeden Fall passiert es regelmäßg, dass mich die Leute entweder mit dem A**** nicht angucken oder automatisch englisch mit mir sprechen, weil sie meinen, ich versteh ja eh nix. Von denen, die nur Touristen abzocken wollen, fang ich gar nicht erst an.
    Das Beste, was ich tun kann, ist trotzdem offen auf die Leute zuzugehen, ihnen zu zeigen: ich halte mich nicht für was Besseres, weil ich aus dem Westen komme; ich lerne und spreche eure Sprache; und es gibt überhaupt keinen Grund, mich irgendwie geringzuschätzen.

  • Zitat

    Original von Manto
    Dass ich von meinem Gegenüber in eine Schublade gesteckt werde stört mich ja nicht, weil ich denke "oh nein, der erkennt gar nicht an wie individuell und anders ich doch bin", sondern weil ich einfach freundlich behandelt werden will, und nicht komisch angeguckt werde wegen etwas, was man mein meint mir ansehen zu können.
    "Mir egal, was du denkst, aber rede vernünftig mit mir."
    Das ist doch das, was fowo meint, wenn sie im Douglas steht und nicht so behandelt wird wie andere Kunden, nur weil sie nicht total aufgebrezelt ist.


    Ja, aber woran ist es freundlicher, "nicht" in eine Schublade gesteckt zu werden. Man findet es doch auch nicht unfreundlich, wenn man als Mensch gesehen wird.
    Wie ich schon sagte, Vorurteile selbst sind nicht das, was schlecht ist, sondern die Taten.
    Du beschreibst hier, das die Leute mit dir nicht gut umgehen, wegen den Vorurteilen. Aber Vorurteile zu haben zwingt einem nicht automatisch andere Freundlicher zu behandeln, sondern heißt im besten Fall nur, das man mit gewissen Menschen anders umgeht als mit anderen? Und was ist daran schlecht? Ich gehe auch mit Freunden anders um als mit Fremden...weil ich die eben kenne und weiß wie weit man gehen darf! Warum sollte ich das also nicht generell bei Fremden Menschen tun. Da ich aber fremde Menschen nicht kenne, und daher nicht weiß wie ich mit ihnen umzugehen habe, greife ich lieber auf Vorurteile zurück, die auf Erfahrung etc beruhen.


    Zitat

    Original von Manto
    Das Problem ist doch, dass es nicht beim Einordnen bleibt, sondern Menschen eben ihren Vorurteilen folgend handeln. Unrecht.


    Und das ist der Punkt! Rational gesehen, kann man Vorurteile nur als "Neutral" einordnen. Vorurteile ist einfach nur das Urteil, was man von einem Ersteindruck hat. Sowas erlaubt uns auf gewisse Situationen auch vorzubereiten. Jemand der überhaupt keine Vorurteile hat, ist in meinen Augen doch etwas naive und unvorsichtig. Geht ein Mann mittleren alters mit nen Rollpulli und ner Skimaske zur bank, was wäre da dann der erste Eindruck? Würde man nicht davon ausgehen, das es ein Bankräuber ist? Was aber wenn ihm das Gesicht kalt ist und das einfach nur zum schutz trägt und ganz normal Geld abheben will.
    Jeder Mensch hat vorurteile, jeder von uns. Nur wie man mit den Vorurteilen umgeht macht den unterschied.



    Rassistmus geht ins Extreme und beruht auf absoluten Hass. Und dazu noch meist allein weil man dann Rassen um den Rassen willen hasst. Mein Beispiel beruht aber auf Menschen, die mit schlechten Erfahrungen umgehen müssen. Die eben Vorsichtig und Voreingenommen gegenüber solche Gruppierungen sind. Sowas ist nicht Rassistisch, wenn aber auch nicht richtig...


    Zitat

    Original von Manto
    Was Erfahrungen mit bestimmten Gruppen angeht verwischst du da zwischen "verständlich" und "richtig".
    Wenn ich (wie in deinem Beispiel) "von Türken schikaniert" wurde, dann ist es verständlich, das ich mir eine Meinung bilde. Es ist trotzdem nicht richtig (also falsch), deswegen einem mir fremden Menschen nun anders zu begegnen und zu behandeln, nur weil in seinem Pass "türkisch" steht.
    Auch das Beispiel mit der Vergewaltigung. Die Reaktion, alle Männer für Schweine zu halten ist sicherlich absolut verständlich, wer steckt so ein tramatisierendes Erlebnis schon einfach so weg. Es ist trotzdem falsch, weil nunmal nicht alle Männer so sind, und die Frau - trotz verständlicher Gründe - vielen Männern nun Unrecht tut.


    Und jetzt kommt es zum Moralischen Aspekt.
    Ist es "Richtig" das sich Randgruppierungen an Schwachen Auslassen, nur weil sie unfähig sind sich zu integrieren oder mit sozialen Problemen nicht klar kommen? Ist es Richtig, das man auf der Suche nach nen Sexuellen Kick ne Frau vergewaltigt?
    Wenn solche Sachen passieren, dann kann man über die Folgereaktion von den Opfern nicht mehr von Richtig oder Falsch sprechen.
    Die Opfer solcher Vorfälle, leben mit einem Lebenlangen Trauma und haben das Vertrauen in die Menschheit generell schon etwas verloren. Die haben wirklich gar nichts positives aus solchen Erfahrungen erhalten und selbst wenn, ist der Preis einfach zu hoch.
    Vielleicht mag es aus deiner Subjektiven Sicht nicht "richtig" sein, das die opfer so reagieren, aber rational gesehen ist ihr Verhalten eines: Und zwar Fair. Sie selbst waren Opfer des Zufalls. Randgruppen oder Vergewaltiger suchen sich nicht Opfer, die kennen oder länger im Ziel haben, sondern es sind zufällige Opfer eines bestimmten Types. Warum also ist es nicht Fair, das eine Frau die Vergewaltigt wurde, nicht zufällige fremde Vorverurteilt....


    So - zussamenfassend auf was ich hinauswill:
    Vorurteile sind nicht schlecht, sondern Neutral. Die Verbundenen Handlungen damit sind jedoch oft schlecht, und das streite ich auch nicht ab. Wenn man in ein Geschäft geht und schlecht behandelt wird, dann ist das eine Falsche Tat von den Verkäufern, und sowas kann man auch nicht tolerieren.
    Nichtsdesto trotz würde ich echt nicht zuviel in die Blicke fremder Menschen intepretieren, denn ehrlich. Wenn man jetzt nicht gerade von den Nachbarn so angestarrt wird, dann kann man eigentlich davon ausgehen, das den meisten Fremden leuten, denen man im Bus etc über den Weg läuft, scheiss egal ist, wie man selbst so ist etc. Ich finde es schon leicht Arrogant, wenn Leute, die ein Problem mit Vorurteilen haben, immer gleich so empfindlich sind und meinen alles dreht sich nur im sie weil sie anders angestarrt werden. Menschen können auch mal schlecht geschlafen haben oder nen schlechten Tag haben. Wenn ich Morgends in einem Bus sitze, und Löcher in die Luft starre, möchte ich auch ned wissen was ich für einen Blick habe. Und ehrlich, mir sind die meist scheissegal. Oder zumindestens so scheissegal, das ich nicht mal mit Vorurteilen nachdenke. Menschen zu beobachten mag zwar interessant sein, aber daraus schließe ich keine urteile.

  • Ich hab dein gutes Zitat von einem Youtuber, der sich mit dem Thema Psychologie nun schon seit mehreren Jahren auseinandersetzt und ich kann ihm nur zustimmen. Folgende Worte:


    - Toleranz ist es; den Menschen so zu akzeptieren wie er ist.
    Akzeptanz ist es; ihn so zu akzeptieren, obwohl er so ist wie er ist. -


    Heißt auf gut Deutsch: Auch wenn ich meinen Gegenüber nicht immer leiden kann und sein Verhalten nicht toleriere akzeptiere ich doch so wie er ist. Was hat das alles mit Schubladendenken zu tun? Vieles. Vieles. Denn oftmals werden Menschen grundsätzlich nicht toleriert, weil sie so sind wie sie sind, und dann auch in entsprechende Schublade gesteckt. Gerade Toleranz ist bei Vorurteilen weit gefehlt.


    Ich geh einfach mal davon aus, dass jeder schon mal mit solchen Schubladendenkern konfrontiert ist. Wäre beinahe schon komisch wenn dem nicht so wäre. Natürlich muss man lernen mit solchen Konflikten umzugehen, aber das ist auch nicht immer so einfach handzuhaben. Bei mir war das eigentlich ein sehr gutes Beispiel. Freilich kann man Blicke (je nach Person und Erfahrungen mit dem Umfeld) immer anders interpretieren, aber ich sag jetzt mal von meinen Standpunkt aus, dass ich geschminkt immer so angesehen werde. Teils aus Neid, teils auch aus Vorurteile gegenüber Mädchen, die ebenfalls geschminkt sind, sich aber ganz anders in der Gegenwart der Öffentlichkeit verhalten.


    Viel tun kann man - glaube ich - in dem Fall nicht, außer einen Scheiß drauf geben was andere Leute denken. Bei meinem Selbstbewusstsein ist das leider noch nicht so der Fall, aber ich muss sagen, dass es auch schon mal schlimmer war.


    Bedenklich finde ich eigentlich nur, dass wir Menschen mehr oder weniger zu der Rasse gehören die gerne alles in Schubladen stecken. Ist in gewissen Maße okay - um sich ein Bild von der Person zu machen - nur wo zieht man die Grenze? Ich wage zu behaupten zu der Randgruppe "PC-Freak" und "Zockerin" zu gehören, womit ich auch überhaupt keine Probleme habe. Mehr Probleme machen mir dann die Leute die meinen jedes technikinteressierte Mädchen gleich in die Schublade "dick und hässlich" hauen zu müssen (jaja... RTL lässt grüßen).


    Grade in meiner Gegend [SIZE=7]wie oft kam der Satz jetzt schon von mir? xD[/SIZE] ist das ja so, dass mehrere Zielgruppen aufeinander treffen. Unter anderen die immer jammernden Senioren über uns 'hoffnungslosen Fällen', Tussis und Machokerle mit eingerechnet (man mags nicht glauben, aber viele der aufgezählten Dinge sind 1-1 fast schon dem Klischee entsprechend O_o), ein paar skurille Gestalten und dann noch die Außenseiter und Mitläufer. Ich selber hab das jetzt auch mal als Zielgruppe zusammengefasst, aber ist das jetzt gleich Schubladendenken? - Ich glaub nicht. Man kann einem bewusst verletzen mit einem Vorurteil (Ausländer, Gamer, ect.), aber wie bei mir gerade der Fall hab ich bloß versucht sie einigermaßen zusammenzufassen.


    Und das wars erst mal mit meinen - ohnehin schon Rahmen sprengenden - Beitrag. :)

  • Verstehe deinen Standpunkt LightningYu. Am Ende kommt es darauf an, wie ich mich einem anderen Menschen gegenüber verhalte. Ob ich den Menschen mag oder nicht und in welche Schublade ich ihn stecke ist da erstmal nebensächlich.


    Aber wie ich schon gesagt habe beeinflusst ein Vorurteil nunmal mein Handeln. Ein Vorurteil enthält ja immer eine Wertung. Die ich mir eigentlich noch nicht machen kann, weil ich ja nichts über die andere Person weiß.
    Wikipedia sagt hier ebenfalls:

    Zitat

    Alltagssprachlich ist ein Vorurteil ein vorab wertendes Urteil, das eine Handlung leitet und in diesem Sinne endgültig ist.


    Ich denke, es kommt da am Ende auf die Definition von "Vorurteil" an, die man für sich findet. Nach meiner Definition ist das dem Vorurteil folgende Verhalten untrennbar damit verknüpft.


    Das gleiche gilt für den Begriff Rassismus. Rassismus beginnt nicht erst beim Hass, sondern schon viel früher. Kommt auch hier auf die Definition an. Ich hoffe trotzdem, dass du den Begriff nicht irgendwie auf dich angewendet empfunden hast, das war nicht meine Absicht.


    Ich bleibe aber dabei: Einem Menschen den ich nicht kenne eine Eigenschaft zuzuschreiben, nur weil dieser eine bestimmte Nationalität oder Ethnie hat, ist rassistisch. Es gibt auch sowas wie "positiven Rassismus", a la "alle Asiaten sind gut in Mathe", "Dunkelhäutige sind alle gute Tänzer weil sie den Rythmus im Blut haben" etc. Sollte man trotzdem vermeiden.


    Zitat

    Und jetzt kommt es zum Moralischen Aspekt.Ist es "Richtig" das sich Randgruppierungen an Schwachen Auslassen, nur weil sie unfähig sind sich zu integrieren oder mit sozialen Problemen nicht klar kommen? Ist es Richtig, das man auf der Suche nach nen Sexuellen Kick ne Frau vergewaltigt?Wenn solche Sachen passieren, dann kann man über die Folgereaktion von den Opfern nicht mehr von Richtig oder Falsch sprechen.Die Opfer solcher Vorfälle, leben mit einem Lebenlangen Trauma und haben das Vertrauen in die Menschheit generell schon etwas verloren. Die haben wirklich gar nichts positives aus solchen Erfahrungen erhalten und selbst wenn, ist der Preis einfach zu hoch.Vielleicht mag es aus deiner Subjektiven Sicht nicht "richtig" sein, das die opfer so reagieren, aber rational gesehen ist ihr Verhalten eines: Und zwar Fair. Sie selbst waren Opfer des Zufalls. Randgruppen oder Vergewaltiger suchen sich nicht Opfer, die kennen oder länger im Ziel haben, sondern es sind zufällige Opfer eines bestimmten Types. Warum also ist es nicht Fair, das eine Frau die Vergewaltigt wurde, nicht zufällige fremde Vorverurteilt....


    Der einzige Punkt, in dem ich dir widersprechen muss.
    Ich habe gesagt, dass ich das Verhalten, solche Ängste und Vorurteile, verstehen kann. Ich habe ja selbst geschrieben, dass es teils traumatische Ereignisse sind, die man eben nicht einfach vergisst.
    Aber du sprichst von Fairness, und das verstehe ich nun wirklich nicht. Wieso ist es fair, wenn eine Frau, die von einem Mann vergewaltigt wurde, dich und mich ebenfalls für potentielle Vergewaltiger hält? Denn genau das sagst du. Was können wir beide denn dafür, dass wir zufällig auch Männer sind?
    Natürlich interessiert es das Opfer in dem Fall nicht, ob es nun richtig oder falsch ist, dieses Urteil zu fällen. Das habe ich aber auch nicht gesagt. Und ich maße mir auch nicht an, der Person da irgendwas vorzuschreiben.


    Kurz ein anderes Beispiel.
    Ich bin Deutscher. Deiner Logik folgend wäre es vollkommen OK, wenn mich ein Franzose erst einmal für einen Nazi hält. Davon gabs immerhin mal so einige, und man kann ja besser mal vorsichtig sein.
    Auch der Franzose in diesem Fall hat vielleicht seine Gründe, aber fair ist es bestimmt nicht, mir ohne näheren Grund etwas zu unterstellen.


    Vielleicht meinen wir beide das Gleiche und reden nur etwas aneinander vorbei, aber der Begriff "fair" stört mich da doch sehr. Man kann jemanden nur nach etwas beurteilen, was sie selber gesagt oder getan hat, und nicht nach etwas, was mal jemand anderes gemacht hat, der zufällig das gleiche Geschlecht/Haarfarbe/Musikgeschmack hatte.

  • Zitat

    Original von LadyThumperGirl

    - Toleranz ist es; den Menschen so zu akzeptieren wie er ist.
    Akzeptanz ist es; ihn so zu akzeptieren, obwohl er so ist wie er ist. -


    Jemanden zu tolerieren bedeutet, ihn und seine Ansichten zu dulden, ihn zu akzeptieren bedeutet hingegen ihn, sein Verhalten und seine Ansichten gutzuheißen. Ich kann also auch etwas, das ich hasse, tolerieren. Muss ja nicht gleich in eine Hetzkampagne ausarten. :lol:

  • Ich möchte hier sowieso mal einwerfen(wenn ich es denn schon nicht getan habe), das zwischen Vorurteile und Schubladendenke doch ein Unterscheid für mich besteht. Vorurteil ist, wenn ich von einer Person, die ich kaum bis gar nicht kenne oder die mir Fremd ist, ein Urteil schliesse anhand dem Auftreten, Verhalten, Rasse etc.


    Schubladendenken kann man jedoch immer noch bei Leuten machen, die man auch stark kennt. Wenn man jemanden anderen einen Menschen erklärt, dann kanns oft passieren, das man das Anhand Kategorien macht...


    LadyThumperGirl:
    Auch wenn RTL maßlos übertrieben hat, so ist doch wirklich etwas wahres auch dran. Ich denke eine Großzahl, wenn auch nicht die Mehrheit, entspricht dem, was RTL dagestellt hat, sehr ähnlich. Wenn ich zu Mates fahre, die auch so Gamen wie ich, dann braucht man nur mal ins Zimmer zu kommen und man weiß, das diese auch Gamer sind. Da braucht man diese nicht mal zu kennen. ich mein, eine Mega-unordnung herrscht nicht, aber es gibt schon viele Dinge, die Auffallen.


    Was die Klischees/bekannten Vorurteile etc betrifft, so finde ich es auch immer sehr heftig. Immer wenn man glaubt, das solche maßlos übertrieben ist, läuft man doch immer Individuum übern Weg, die dem, wie du schon sagtes, 1zu1 entsprachen. Selbst wenn es im Freundes,-, Bekannten,- oder Familienkreis ist...


    Manto: Angesprochen fühle ich mich nicht wirklich. Ich mag zwar Franzosen nicht, liegt aber weniger an den Personen, sondern eigentlich mehr an der Sprache. Ich finde die klingt richtig Arrogant und das mag ich nunmal nicht =)


    Was die "Positiven" Rassismus betrifft, so wie du ihn nennst, gibt es auch hier durchaus Klischees, die zutreffen. Verfolgt man die Starcraft oder League of Legends Turniere mit, wird einem auffallen, wie Krank die Koreaner eigentlich sind. (Krank = Übertrieben Stark)
    Bei Beat em Ups würde ich mich nicht gerne mit Japanern anlegen wollen.
    Und das Brasilianer gut Fußball spielen können, ist auch ein Fakt. Allerdings muss man hier einwerfen, das es weniger an der Hautfarbe liegt, sondern mehr mit deren herkunft bzw Lebenstil. Die Kinder haben kaum was, wenns hochkommt einen Fußball und wenn man nur sowas hat, und nur mit sowas rumspielt, dann braucht man sich nicht wundern, das dort Genies findbar sind...


    Mal ab davon, gibts auch medizinisch Nachgewiesene Fakten, das manche Dunkelhäutige mehr anfälliger sind auf bestimmte Krankheiten, wohingen wiederum ander Krankheiten nicht so anfällig sind, aber dafür bei weiße... ist das dann Rassistische Medizin???


    Was deinen Wikipedia beitrag betrifft, so nimm es mir nicht krumm. Aber Wikipedia kann jeder Editieren und der Verfasser dieses Postes könnte auch nur seine Eigene intepretation veröffentlicht.


    Was das letzte betrifft, dann muss man hier auch differenzieren. Es klingt hart, aber Rational gesehen, ist die Zahn um Zahn Einstellung eigentlich Fair.
    Weltlich betrachtet, ist es nunmal Fair, das sie sowas in uns sehen dürfte. Sie wurde vom Zufall als Opfer eines Vergewaltigers ausgewählt, wir mit zufall ihres hasses.


    Aber die Welt ist nunmal nicht Fair, und ich bin auch der Ansicht, das Fairness generell etwas überbewertet ist. Würde ich Fairness befürworten, wäre ich ein zustimmer der Todesstrafe. Ich meine, ist es Fair, das ein Mörder weiterleben darf?
    Ich denke, das Richtige oder Gute anstreben, ist der weg, aber bin auch der Meinung, das man auch die schlechten oder bösen Dinge akzeptieren sollte.


    Deshalb sagte ich ja...es ist eine Verständliche Reaktion, und rational gesehen wäre es Fair. Heißt aber immer noch nicht, das es richtig ist...


    Und ja - da skann gut der Fall sein, das wir Dinge ähnlich sehen. Ich denke nur, das ich etwas unkritischer bin als du, da ich das mit dem Rassismuss jetzt nicht streng sehe, oder aber das ich in Vorurteilen selbst auch nichts falsches shee, nur mit den Verbundenen handlungen, die mich stört.... da aber du jemand bist, der in Vorurteile ne starke Verbindungen mit schlechten Handlungen, sieht, läuft es im Prinzip aufs selbe hinaus. Der unterschied ist nur, das ich zwischen Vorurteile und Handlung differenziere...

  • Zitat

    Original von LightningYu
    LadyThumperGirl:
    Auch wenn RTL maßlos übertrieben hat, so ist doch wirklich etwas wahres auch dran. Ich denke eine Großzahl, wenn auch nicht die Mehrheit, entspricht dem, was RTL dagestellt hat, sehr ähnlich. Wenn ich zu Mates fahre, die auch so Gamen wie ich, dann braucht man nur mal ins Zimmer zu kommen und man weiß, das diese auch Gamer sind. Da braucht man diese nicht mal zu kennen. ich mein, eine Mega-unordnung herrscht nicht, aber es gibt schon viele Dinge, die Auffallen.


    Was die Klischees/bekannten Vorurteile etc betrifft, so finde ich es auch immer sehr heftig. Immer wenn man glaubt, das solche maßlos übertrieben ist, läuft man doch immer Individuum übern Weg, die dem, wie du schon sagtes, 1zu1 entsprachen. Selbst wenn es im Freundes,-, Bekannten,- oder Familienkreis ist...


    Ist das dein Ernst? Du stimmst weRTLos auch noch zu? O_o Autsch. Kann sein, dass du hie und da jemanden kennst, aber das umfasst die ganze Gamergemeinschaft und es gibt viele Menschen die zocken und trotzdem nicht aussehen wie ein Penner. Also genau das was du da gerade gesagt hast SIND Vorurteile und die kotzen mich wirklich derbe an.


    Entschuldige wenn ich das so direkt sage, aber ich kenne genug gepflegte, junge Männer die sich aus ihrer Freizeit dem Gaming widmen und nicht aussehen als hätten sie tagelang nicht geduscht. :grimacing_face:


    Zitat

    Jemanden zu tolerieren bedeutet, ihn und seine Ansichten zu dulden, ihn zu akzeptieren bedeutet hingegen ihn, sein Verhalten und seine Ansichten gutzuheißen. Ich kann also auch etwas, das ich hasse, tolerieren. Muss ja nicht gleich in eine Hetzkampagne ausarten.


    Genau das sagt das Zitat. O_o Du hast es jetzt nur umschrieben, aber der Sinn ist der Gleiche.

  • Zitat

    Was die "Positiven" Rassismus betrifft, so wie du ihn nennst, gibt es auch hier durchaus Klischees, die zutreffen. Verfolgt man die Starcraft oder League of Legends Turniere mit, wird einem auffallen, wie Krank die Koreaner eigentlich sind. (Krank = Übertrieben Stark)Bei Beat em Ups würde ich mich nicht gerne mit Japanern anlegen wollen.Und das Brasilianer gut Fußball spielen können, ist auch ein Fakt. Allerdings muss man hier einwerfen, das es weniger an der Hautfarbe liegt, sondern mehr mit deren herkunft bzw Lebenstil. Die Kinder haben kaum was, wenns hochkommt einen Fußball und wenn man nur sowas hat, und nur mit sowas rumspielt, dann braucht man sich nicht wundern, das dort Genies findbar sind...


    Mal ab davon, gibts auch medizinisch Nachgewiesene Fakten, das manche Dunkelhäutige mehr anfälliger sind auf bestimmte Krankheiten, wohingen wiederum ander Krankheiten nicht so anfällig sind, aber dafür bei weiße... ist das dann Rassistische Medizin???


    Das sind ja alles Beispiele, die auf die Lebensumstände zurückzuführen sind. Auch ein Koreaner wird nicht mit einer Veranlagung zum Zocken geboren.
    Natürlich gibts aber Unterschiede, die auch medizinisch/biologisch begründbar sind. Um die Deifinition von Rassismus wollt ich auch gar nicht disskutieren.
    Auch nicht um die von "Vorurteil". Der Wikipediaartikel war nur ein Beispiel, der Duden definierts nochmal etwas anders. Gerade unter philosophischen Aspekten gibts aber noch zig verschiedene Definitionen. So ganz einig wird man sich da wohl nicht.


    Zu "Auge um Auge": Das gälte ja nur, wenn es den Vergewaltiger träfe. Gleiches mit Gleichem vergelten. Weil das Opfer zufällig ausgesucht wurde nun ebenso zufällig irgendjemanden dafür zu bestrafen is doch blanke Willkür. Das ist höchstens dann "fair" wenn man generell sagt: "Wen's trifft, der hat halt Pech gehabt", und das dann für eben alle gilt. (Das relativiert dann aber auch wieder die ursprüngliche Tat.)
    Aber "fair" im Sinne von "gerecht" ist es sicher nicht.


    Das ist "Aug um Auge" bzw die Todesstrafe übrigens auch nicht, aber ich entferne mich ja immer weiter vom Thema.


    Zurück also zu meiner ursprünglichen Aussage und damit auch die Antwort zu deinem letzten Absatz:
    Vorurteile und Schubladendenken fördern nicht ein friedliches Miteinander, sondern bewirken eher gegenteiliges. Auch wenn du sagst, erst die Handlungen machen den Unterschied: Wer Menschen in Schubladen einordnet, behandelt diese (in der Regel) unterschiedlich, auch wenn sie gleiche Behandlung verdient hätten.
    Wenn jeder Mensch über seinen Vorurteilen stehen würde und sich tatsächlich nicht davon leiten lassen würde gäbs ja viele Probleme überhaupt nicht.

  • Ich kenne dieses Gefühl der Schubladeneinordnung sehr eingehend und nur allzu gut. Ich mag es nicht, jedoch bin ich mittlerweile in Zusammenhang mit meiner Person irgendwie daran gewöhnt. Meine Eltern sind leider die besten Beispiele dafür, dass ich in Schubladen liege. Hmmm ...


    Nun ja, ich muss hierbei sagen, dass ich allgemein schon immer nicht zur Mehrheitsmasse der Gesellschaft passte. Das äußerte sich schon früh an meiner wesentlich anderen Sprache, womit ich selbst in der Universität noch konfrontiert werde. Viele Leute finden mich komisch, laut, anders, anormal, leider auch unpassend. Dass ich mich für Videospiele interessierte und es auch immer noch tue, verfestigte ebendieses Denken natürlich noch.


    Ich gehe jetzt einmal nicht auf noch wesentlich Persönlicheres ein. Das führt bestimmt zu weit weg und möchte sicherlich ohnehin keiner wissen, denke ich einmal XD.


    Letztlich finde ich mich mit meinen Schubladen ab, da ich es nicht verhindern kann, dass ich irgendwo eingeordnet werde. Ich versuche zwar ab und an, bestimmten Gedanken über mich durch konträres Verhalten widerlegend beizukommen, aber ich sehe das auch nicht als sehr wirksam an, eher als eine Verzweiflungstat XD ...

    Prinzessin Ruto: „Hey, Du! Du bist cool... Ein bißchen mehr als andere... Aber nur ein bißchen!” (The Legend of Zelda - Ocarina of Time: Zoras Quelle)


    Prinzessin Ruto: „Als meinen Lohn... gewähre ich Dir meine ewige Liebe! Äh, naja, das würde ich gern, aber ich merke, daß Du an eine andere denkst...” (The Legend of Zelda - Ocarina of Time: Halle der Weisen)

  • Also vorweg: ich ken'n das auch. Ich bin ganz oft der Emo der sich ritzt.
    Und nur, weil ich viel schwarz und schwarzen Liedschatten und Eyliner trage. Das reicht.


    Ich finde im großen und ganzen was LightningYu gesagt korrekt, was z.B diese 3 Arten des Schubladendenkens anbetrifft.


    Zitat

    Original von LightningYu Bei Gläubigen Weiß ich einfach, das ich nicht meine negativen oder zweifelhaften Gedanken zu Gott oder der Bibel äußern darf, da diese in der Regel sehr agressiv kontern können...


    Sich komplett darafu zu verlassen find ich allerdings verkehrt, wie mMn an diesem Bsp zu erkennen. Ich würde das eher zu 3. zu ordnen. Warum sollte man als z.B Christ agressiv reagieren, wenn jemand sagt, er halte Gottes Existenz für schwachsinn. Ich selbst find das sogar ziemlich interessant, mal so konkret gesagt zu bekommen, warum jemand nicht an Gott glaubt (bin selber Christlich/ evang.). Und auch, wenn man darüber keine Stundenlangen Diskussionen führen möchte, reagiert man in der Regel auf so eine Aussage nicht Agressiv.

  • Zitat

    Original von LightningYu
    LadyThumperGirl: Ich sagte nicht, das die Personen selber ungepflegt Aussehen, ich sagte, das wenn man deren Wohnung sieht, hat es so Gaming-Typische Eigenschaften...und mal ab davon... Ich sagte das RTL es übertrieben da getellt habe, aber so ein paar Aussagen etc treffen halt doch auch immer wieder zu <.<


    Genau das ist in meinen Augen Schubladendenken. Nur weil es ein paar so aussieht und die zufälligerweise Gamer sind beziehst du das gleich auf die ganze Gamergemeinschaft? Und RTL ist wohl der Beweis dafür wie sehr man Menschen in den Dreck ziehen kann. Ich befürworte diesen Sender in keinster Weise. Mal abgesehen davon, dass sie selber total unhygienisch sind, aber darauf will ich gar nicht weiter drauf eingehen.


    Ein Beispiel: DSDS. Dort werden alle Klischees aufgezählt und wieso? Weil RTL das natürlich voll cool findet und das doch die 'Zuschauer' lockt. Anders gesagt: Wenn du in diesen Sender willst hast du nur eine Wahl: Du legst deine ganze Individualität für so einen Schwachmatenhaufen ab.


    Ich kann einfach nicht verstehen wie du denen (trotz der Tatsache, dass sie menschlich unmoralisch sind) auch noch zustimmst. Bitte erklär mir das. Denn genau da fangen die Vorurteile an. Und nur mal so gesagt: Jeder normale Mensch hat mal hin und wieder ein leicht chaotisches Zimmer. Das schließt nicht gleich auf einen Gamer. Das ist so wenn du sagen würdest: "Jeder der Brot isst, ist ein Gamer." Und du weißt, dass das auf sehr viele Menschen zu trifft. Ich finde deine These sehr gewagt. :/


    Oder was genau verstehst du unter Gaming-Typische Eigenschaften?


    Ich für meinen Teil lehne RTL gerade deswegen ab, weil sie nichts anderes liefern als irgendeinen Mumpits (Vorurteile ganz groß geschrieben).


    Vielleicht sagt dir Fernsehekritik.de etwas. Die nehmen den Sender genau unter die Lupe und was du findest ist sicher nicht so erfreulich wie manche denken.


    Was ich allerdings noch sagen möchte ist (wegen Schubladendenken und Klischees). Weiß der Teufel wieso, aber ich hatte das große Pech genau auf zwei dieser Typuse zu treffen. Zum einen die streng gläubige Mutter und zum anderen den strengen, ungerechten Lehrer, der sich aber selber nicht vorbildlich verhält.


    Ich sage nicht, dass es nicht solche Klischees gibt, aber ich finde es am Allerschlimmsten wenn man versucht durch EINE Tatsache gleich mehrere Menschen unter die Haube zu stecken.

  • Naja, also in dem Punkt muss ich LTG auch zustimmen. In meinem Zimmer liegt auch alles rum, und hier und da steht ne mehr oder weniger volle wasserflasche o.ä usw. Deswegen bin ich ja noch lange kein Gamer...


    Vielleicht ist es so, das einige, die so gut wie den ganzen Tag nur vor'm PC hocken, genau in dieses Klischee passen, und mit ein oder 2,3 Beischpielen lässt sich dann so eine Klschee-These "Beweisen". Es wird immer das extremste von allem genommen, is dem nich so?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!