Feminismus

  • So, als die Foren-Feministin muss ich dieses Thema jetzt einfach mal anschneiden :D


    Erstmal zur Etablierung einer Diskussionsgrundlage:

    Zitat

    Definition von Wikipedia
    Feminismus (abgeleitet aus dem französisch féminisme, vom lat. Wortstamm femina ‚Frau‘) ist sowohl ein intellektuelles Bekenntnis als auch eine politische Bewegung und tritt für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung von Frauen ein sowie das Ende aller Formen von Sexismus. Der Begriff bezeichnet heterogene Denkansätze und Theorien, deren gemeinsamer Ausgangspunkt das Aufbegehren gegen die Identifizierung von Frauen als einer Männern nachgeordneten Gruppe ist. Ziel ist die Veränderung der Lebenssituation von Frauen als auch der Strukturen, die eine Nachrangigkeit von Frauen hervorbringen. Feminismus grenzt sich von Gleichstellungspolitik durch die Vorstellung ab, dass die geschlechtergerechte Teilhabe an der gesellschaftlichen Gestaltung nicht ohne eine Veränderung der Machtverhältnisse zu realisieren sei.


    Soviel dazu. Ich war selbst eine ziemlich "üble" Feministen vor einiger Zeit und hab eher der Sparte der Radikal-Feministen angehört, die aber mit ihrer Art im Grunde dann wiederum die Männer denunzieren bzw sich einfach generell unglaubwürdig und zum Affen machen.


    Heute vertrete ich eine moderatere Haltung, und im Grunde strebe ich gar nicht mehr nach Gleichberechtigung der Frau, sondern ganz einfach nach Gleichberechtigung. Beider Geschlechter, wohlgemerkt!


    Wie steht ihr zum Feminismus? Würdet ihr euch selbst als Feministen bezeichnen? Bis zu welchem Grad findet ihr Feministen noch glaubwürdig, in welchen Punkten gebt ihr dieser Denkweise/Bewegung Recht und wo hört für euch der Spaß auf?

  • "Feminismus" Ein Thema das wir selbst erst vor kurzem in der Schule hatten. Aber ich will nur mal davon erzählen wie ich die ganze Sache sehe. Sozusagen gleich einmal die Sicht von einem Mann :D


    Feminismus ist schön und gut. Vor allem wenn man eben für diese Sache einsteht. Aber wenn man sich, wie du schon sagtest, zum Affen dabei macht, ist das wohl das Gegenteil was man erreichen wollte. Ich bin auch wirklich für das Thema Gleichberechtigung zwischen beiden Geschlechtern. Auch gegen die Frauenquote hab ich nichts und die Ansicht, dass Frauen nicht immer vorm Herd stehen sollten und sich mehr in das Unternehmertum einbringen, vertrete ich voll und ganz. Doch wenn sich daraus eine recht extreme Feministen-Gruppierung ergibt, die sich sozusagen dann schon gezielt gegen Männer richtet, ist von Gleichberechtigung auch nicht mehr dir Rede :zwinkern:


    Ich finde, dass hier in Deutschland die Emanzipation sowieso schon sehr fortgeschritten ist. Man könnte sogar schon sagen dass gewisse Bevorzugungen beinahe ausgemerzt wurden. Wenn ich in Gegenteil an Länder wie Indien denke, in denen Frauen immer noch als Niederstes angesehen werden und Mädchen sogar gleich abgetrieben werden, finde ich die Feministen angebracht. Vielleicht kennst du dir Gruppen Frauen (mir fällt der Name nicht ein ?( ) die immer Pink trägt. Diese Frauen setzen sich gezielt und auch mit Gewalt gegen die Männer, die ihren Frauen unrecht tun, ein und dort finde ich eben den Feminismus angebracht aber hier in Deutschland wohl kaum mehr :zwinkern:

  • Oh... das ist ein schwieriges Thema, denn im Grunde genommen ist "Feminismus" nicht so schlimm würden diese, wie Midna so schön sagte, sich nicht in mancher Hinsicht total zum Affen machen. Da ich ein Forum/Wissenseite besuche indem genau, dass der Fall ist weiß ich leider wie schlimm so etwas sein kann. Seltsam, dass genau diese Frauen dem Klischee entsprechen (Kinder, Familie, Haus) und dennoch feministisch sind. (?) Seltsamer Widerspruch.


    Meine Meinung zu dem Thema ist extrem gespalten. Fangen wir mal bei meinem ersten Ex an. Deren Eltern waren der Überzeugung, dass ich das brave Lieschen sein sollte: Vorm Herd, den Mann als 'Halbgott' vergleichen und eigentlich nie die eigene Meinung vertreten. Naa ja... natürlich bin ich komplett gegen diese Art von Leben gewesen, da ich schon immer mehr der Freigeist war. Und da es für mich schon immer schwer war meine Meinung zu vertreten hatte ich mich fast schon untergeordnet, obwohl ich immer wieder regen Hass gegen diese Art von Lebenseinstellung führte.


    Ich will selbstständig sein und auch ernstgenommen werden, doch bestehe ich nicht unbedingt darauf jeden Beruf anzunehmen, zumal ich mich vor Stromkabel und derlei Handwerkergeräte fürchte, von daher versteh ich auch nicht warum manche Frauen so unbedingt darauf bestehen. Ist aber nur eine subjektive Meinung. In jedem Bereich herrscht kleiner Feminismus. Bis heute ist es für meine Mitmenschen schwer zu glauben wenn ich in ein Elektrogeschäft gehe und mich lieber den Spielen, als den Haushaltsgeräten widme oder im Laden z.B. Fleisch und Chips kaufe. Es überrascht mich auch. Ist das wieder so komisch als Frau wenn man sich für PC und Technik interessiert? Erstaunt mich oftmals.


    Für meinen Teil bin ich mit diesem Kram ja aufgewachsen. Mein Bruder hat mir das mehr oder weniger beigebracht und da ich gerne burischkos und wild bin (was auch wieder weniger zu glauben ist, aber ich hatte gerne Stallarbeiten gemacht und mit Jungs rumgetobt) ist das für mich fremde Welt wenn man versucht mich in dieses Klischee zu packen.


    Feministisch wurde ich eigentlich erst so richtig nach meiner Trennung. Da konnte ich kaum einen Mann in die Augen schauen, geschweige denn kam damit zurecht, dass ich trotz allem noch Kontakt mit dieserlei hatte. Ich hatte schon eine regelrechte Wut auf das andere Geschlecht, aber das gehörte eher zu meiner Trennungsphase. War halt verbittert. Doch das legte sich glücklicherweise wieder.


    Meine Meinung: Es ist okay wenn man versucht sich als Frau auch mal durchzuringen und zu sagen, dass man nicht immer in die Klischee fällt (was heutzutage eh bescheuert ist, denn es gibt auch Väter, die ihre Kinder aufziehen... 'oh mein Gott, wie schlimm'). :XD: Ich verstehs nicht... eigentlich leb ich nach dem Motto: "Leb so wie es dir gefällt, so lange Niemand zu schaden kommt." Und wenn es Frauen gibt die gerne Männerberufe einschlagen, dann soll dem so sein. Nur ist es für mich heute noch schwer meine Meinung zu vertreten. Könnte natürlich auch an meiner Statur legen. Ich weiß es nicht. Komischen Blicken kann man nicht entgehen, aber man kann darüber lächeln und das einfach abwinken. Gibt ja auch immer noch Homphobe. So ziemlich vieles, was wir glauben, dass es heutzutage nicht mehr möglich ist (auch in Deutschland) gibt es doch noch.


    Wichtig ist einfach, dass man lernt damit zurechtzukommen. Doch selber bin ich auch gegen diese aufmüpfige Feministinnen, die mit ihrem Kochlöffel schwingen. :grinning_face_with_sweat:

  • Naja Thumper,auch wenn dir nicht so nach Handwerk ist, sieht das ja auch jeder Mensch anders.


    Ich tu mich mit diesem Bild der extremen, kochlöffelschwingenden Feministinnen etwas schwer, denn es ist vor allem nur die Weiterführung des feministischen Stereotyps. Ich weiß, dass es viele Feministinnen gibt, die weit über die Stränge schlagen, ich will da nur mal auf die farbigen Karten beim CCC verweisen. Und auch die Leute, die einfach nur alles als "sexistische Kackscheiße" abstempeln gehen mir gegen den Strich, die aber vor allem, weil sie nur eine Parole schmeißen und sich dann nicht weiter dazu erklären. Dadurch reagieren natürlich auch andere ablehend gegenüber dieser Parole.


    Beispielsweise, wenn ein Werbeplakat mit einem "sexistische Kackscheiße"-Aufkleber versehen wird. Klar ist es in diesem Moment oft genug wahr, aber ich bin eher ein Fan von differenzierter Kritik, statt platter Ablehnung. Mensch könnte ja zum Beispiel mit einem Edding auf das Plakat schreiben, warum es "sexistische Kachscheiße" ist, aber die Mühe wird sich selten gemacht.


    Trotzdem find ich es richtig und wichtig in dieser Beziehung auch mal pedantisch zu sein. Wir leben in einer patriarchischen, heteronormativen Gesellschaft und es wird immer noch unterdrückt, wer sich dagegen wendet. Klar mittlerweile sind wir alle aufgeklärter, aber in der ein oder anderen Beziehung findet diese Unterdrückung in jedem Land statt, in Deutschland wie in den USA oder so extrem wie in Ungarn. Dagegen muss vorgegangen werden und dazu müssen auch Grenzen überschritten werden. Auch die Aufhebung der Rassentrennung in den USA wurde durch Grenzüberschreitung erreicht und trotzdem lebt sie vielerorts in den Köpfen bis heute weiter.


    Das Problem mit diesen Ultrafeministinnen ist das gleiche Probleme wie bei allen fundamentalistisch veranlagten Gruppen, es findet kein Diskurs statt, sondern nur Verdammung. Da machen die meisten Menschen bald darauf die Schotten dicht. Die fehlende Kommikationsbereitschaft einiger seiner Vertreterinnen aber auf den Feminismus im Allgemeinen auszuweiten, halte ich für falsch.


    Dazu kommt, wenn ich mir die krasse Frauenverachtung in vielen Teilen der Nerdkultur und in den Untiefen des Internets ansehe, kann ich gut nachvollziehen, dass sich auch die Feministinnen in ihrer Sache versteifen.


    Das immerhin wäre eine interessante Frage, die mensch in diesem Thread durchaus auch behandeln könnte, nämlich was mensch tun kann, um diese Tendenzen auszumerzen.

  • Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    Seltsam, dass genau diese Frauen dem Klischee entsprechen (Kinder, Familie, Haus) und dennoch feministisch sind. (?) Seltsamer Widerspruch.


    Hausfrau zu sein ist doch kein Widerspruch zum Feminismus. Man kann auch emanzipiert, rollenbewusst und selbstbestimmt Hausfrau sein...


    Ich habe ebenfalls ein sehr zwiespältiges Verhältnis zum Feminismus. Als Student der Mitglied bei Die Linke.SDS ist, habe ich natürlich viel Kontakt zu (links-)alternativen Kreisen, da sind natürlich auch mehrere Feministen und Feministinnen dabei. Ich kenne auch viele und mag diese auch.


    Wie der Artikel es schreibt ist die Bewegung sehr heterogen und daher nicht über einen Kamm zu scheren.


    Die ungleiche Besetung von Führungsposten und geringere Bezahlung für gleiche Arbeit sind in Deutschland extreme Missstände die auch mit meinem Weltbild nicht vereinbar sind.
    Weltweit gesehen steht es um die Rolle der Frau noch viel schlechter. Das sind alles Punkte die ich verstehen kann und bei denen ich wirklich genauso denke.
    Sexismus ist da genauso. Während in anderen Gesellschaften Vergewaltigungen an der Tagesordnung sind und nicht geächtet werden (bei uns auch noch nicht so lange her als man in der Ehe noch vergewaltigt werden durfte), ist es bei uns die Sexualisierung. Das hat in unserer Gesellschaft einfach zu viel Überhand gewonnen. Vor allem die Werbung und auch viele anderen Medien kommen ohne nackte Frauenhaut gar nicht mehr aus. Die Porno- und Sexindustrie ist da natürlich die Spitze des Eisberges. Dies führt alles zu Zwangsprostitution und oft auch zur Degradierung der Frau als Sexobjekt.


    Ich selbst denke, dass die Gesellschaft besser wäre, wären mehr Frauen Entscheidungsträger. Viele historische Grausamkeiten wären unter eine mehrheitlich weiblichen Führung so nicht passiert.
    Leider sind die wenigen Frauen die es nach oben schaffen oft so angepasst, dass sie den Männern in nichts nachstehen.


    Es gibt also wirklich viele Themen die in unserer modernen Welt nichts mehr zu suchen haben.


    Es gibt aber auch andere Sachen die mich stören, die viele Feministen an den Tag legen.


    Andere ihre Meinung aufdrücken zum Beispiel. Ähnlich wie unter anderem auch Vegetarier und Veganer es tun, meinen auch viele Feministinnen sie haben das Recht für sich allein gepachtet. Ich kenne viele Leute aus politisch Alternativen Kreisen und muss sagen gerade in diesen Kreisen grasiert eine extreme Humorlosigkeit und Verbissenheit. Das sind eigentlich welche der Kernfaktoren, die für Unverständniss bei Unbeteiligten führt, doch um das zu erkennen fehlt oft die nötige Selbstreflektion. Feministinnen und Feministen bilden bei dieser Verbissenheit oft die Speerspitzen.
    Nicht umsonst ist der Begriff Öko-Feministin so negativ konnotiert. Alle Eigenschaften und all der Aktivismus die man ihnen zuschreibt ist eigentlich positiv, aber die Leute sind oft so verbissen und kompromislos, das man es mit ihnen nicht aushalten kann.


    Der andere Aspekt ist die Männerfeindschaft. Ich muss sagen wenn es lesbische Feministinnen sind, ist dies sogar noch extrem verstärkt. Männer sind für diese Personnen immer Unterdrücker und Feinde.


    Was ich noch erwähnen möchte ist was der meiner Meinung nach größte Feind des Feminismus in unserer westlichen Gesellschaft ist. Das sind nämlich die unreflektierten Frauen. Ich will keinem meine Meinung aufdrücken und nicht jede Frau sollte Feministin sein, doch so viele Frauen sind so unreflektiert und lassen sich degredieren, als Sexobjekte, Gebährmaschinen und Putzfrauen. Wie bei vielen Aspekten sind es die unterdrückten Massen die aufgebehren müssten. Schon allein daher leisten die Feministen wichtige Pionierarbeit.


    Zitat

    Original von Master Hank
    Beispielsweise, wenn ein Werbeplakat mit einem "sexistische Kackscheiße"-Aufkleber versehen wird. Klar ist es in diesem Moment oft genug wahr, aber ich bin eher ein Fan von differenzierter Kritik, statt platter Ablehnung. Mensch könnte ja zum Beispiel mit einem Edding auf das Plakat schreiben, warum es "sexistische Kachscheiße" ist, aber die Mühe wird sich selten gemacht.


    Das sehe ich anders. Wenn überall der identische Aufkleber verwendet wird, erkennt man es als ein Markenzeichen. Genauso wie alle Firmen, Organisationen und Bewegungen ihr Logo haben. Das Antifa Logo zeigt einem auch direkt an was Sache ist. So erkennt man einfach eine direkte Aktion und weiß mit was man sie assozieren muss. Gleichzeitig lässt sich schnell eine breite Bewegung erkennen, welche wieder für mehr erfolgsaussichten steht.
    Interessierte sehen den Aufkleber und die Nachricht mit dem Edding. Ich würde es mir durchlesen, du auch. Uninteressierte jedoch sehen die Nachricht und schauen weg ohne zu lesen, das gleiche auch beim Aufkleber. Wenn sie den Aufkleber jedoch an 100 verschiedenen Stellen sehen sind sie interessiert, da es ja eine höhrere Relevanz zu haben scheint. Dann googeln sie nach worum es geht. So funktioniert eigentlich unsere komplette Werbe- und PR-Industrie. Siehe die Werke von Edward Bernays.


    In my time we didn't depend on hi-tech gadgets like you do, we didn't need a mechanical washing unit to wash our clothes, we just used a washing machine. [Philip J. Fry]

    Einmal editiert, zuletzt von _Antiheld ()

  • Das Problem mit den Hardcore-Feministinnen ist meiner Meinung nach, dass dies sich einbilden...Nein sogar anmaßen, für alle Frauen zu sprechen. Auch wenn heutzutage die Möglichkeiten und Chancen für Frauen hundertmal bessere sind als noch vor 50 Jahren, werden immer wieder die Frauen allgemein in eine gewisse opferrolle gesteckt. Nicht von Männern sondern von Feministinnen. Frauen die widersprechen werden für dumm erklärt als hätte man Sie einer Gehirnwäsche unterzogen. Gute Frauen sind also nur die, die nach den Regeln des Feminismus leben. Somit ist diese Einstellung und die die sie vertreten genauso chauvinistisch wie der Sexismus der von manchen Männern leider immer noch ausgeht. Auch Feministinnen stecken Frauen in ein festgeschriebenes Rollenbild, was ihrer Meinung nach das einzig richtige ist. Dabei geht es doch bei der Emanzipation auch darum, dass jede Frau individuell und frei entscheiden kann welchen Beruf Sie wählt, ob Sie heiraten, kinder bekommen möchte, ja es gibt auch Frauen die freiwillig zu Hause bleiben um sich um die Familie zu kümmern. Aber das passt halt nicht ins Weltbild ein "radikalen" femme. Ganz schlimm find ich ja den ganzen Gender-"wissenschaftlichen" Quatsch, der uns erzählt Männer und Frauen sind bis auf die biologischen Unterschiede zu 100% gleich, aber im selben Atemzug Frauen halt doch die besseren Menschen. Sehr seltsam...


    Generell ist die Gleichberechtigung natürlich gut, im Sinne der Chancengleichheit und Selbstbestimmung.

  • Zitat

    Original von _Antiheld
    Das sehe ich anders. Wenn überall der identische Aufkleber verwendet wird, erkennt man es als ein Markenzeichen. Genauso wie alle Firmen, Organisationen und Bewegungen ihr Logo haben. Das Antifa Logo zeigt einem auch direkt an was Sache ist. So erkennt man einfach eine direkte Aktion und weiß mit was man sie assozieren muss. Gleichzeitig lässt sich schnell eine breite Bewegung erkennen, welche wieder für mehr erfolgsaussichten steht.
    Interessierte sehen den Aufkleber und die Nachricht mit dem Edding. Ich würde es mir durchlesen, du auch. Uninteressierte jedoch sehen die Nachricht und schauen weg ohne zu lesen, das gleiche auch beim Aufkleber. Wenn sie den Aufkleber jedoch an 100 verschiedenen Stellen sehen sind sie interessiert, da es ja eine höhrere Relevanz zu haben scheint.


    Das leuchtet auf jeden Fall ein. Vielleicht hab ich da den faden Beigeschmack von einigen Diskussionen im Netz, die mit "sexistische Kackscheiße" ziemlich schnell beendet waren, um danach in sinnfreie Beleidigungsduelle auszuarten. Ich find es auch immer noch ein wenig zu einfach, vielleicht wäre es da auch einfach besser gewesen, anders zu formulieren oder etwas in der Art. Ich weiß es auch nicht, aber ich stimme dir zu, in dem was du sagst.


    Morrissey, puh...deine Ansicht hab ich schon oft so gehört, ich weiß noch nicht genau, wie diese Ansicht entsteht, aber ich will sie mal kritisieren:


    Zitat


    Gute Frauen sind also nur die, die nach den Regeln des Feminismus leben. Somit ist diese Einstellung und die die sie vertreten genauso chauvinistisch wie der Sexismus der von manchen Männern leider immer noch ausgeht. Auch Feministinnen stecken Frauen in ein festgeschriebenes Rollenbild, was ihrer Meinung nach das einzig richtige ist.


    Das stimmt so nicht. Es gibt keine "Regeln des Feminismus" und Feministinnen stecken Frauen eben nicht in ein Rollenbild. Der Feminismus will, dass Frauen frei sind vor Rechtfertigung gegenüber und Unterdrückung durch Männer. Deshalb wehrt sich der Feminismus auch gegen Frauen, die an alten Rollenbildern festhalten. Selbst macht er aber keine auf, oder kannst du mir welche nennen? Ohne Beispiel ist das leider nur eine Behauptung, die so nicht stimmt.


    Zitat

    Ganz schlimm find ich ja den ganzen Gender-"wissenschaftlichen" Quatsch, der uns erzählt Männer und Frauen sind bis auf die biologischen Unterschiede zu 100% gleich, aber im selben Atemzug Frauen halt doch die besseren Menschen. Sehr seltsam...


    Das allerdings ist einfach nur falsch und ein Vorurteil von jemandem, der sich mit dem Thema nicht beschäftigt hat oder sich nicht beschäftigen will. Ich studiere Gender Studies, du kannst mir hier also mal vertrauen.


    Erstens nennen die Gender Studies Frauen nicht als bessere Menschen, ich weiß nicht wo du das her hast, es ist mir in keinem wissenschaftlichen Text untergekommen. Kannst du das erläutern?


    Zweitens, die Gender Studies behaupten nicht, dass Männer und Frauen bis auf die biologischen Unterschiede zu 100% gleich sind. Es wird der Unterschied gemacht zwischen dem biologischen Geschlecht (sex) und dem sozialen Geschlecht (gender). Das soziale Geschlecht wird von allem was uns umgibt und von Anfang an bestimmt, zum Beispiel welche Farbe das Kinderzimmer haben soll (oh er ist ein Junge, BLAU!) oder mit was gespielt wird, später gibt es "Männer- und Fraueninteressen und -berufe" und so fort.


    Das soziale Geschlecht bestimmt maßgeblich unserer Verhalten und unsere Beziehung anderen Menschen gegenüber und formt die heteronormative zweigeschlechtliche Gesellschaft, in der wir leben.


    Was die Gender Studies sagen, ist dass diese Einteilung falsch ist. Es gibt wesentlich mehr Variation im menschlichen Geschlecht als nur weiblich oder männlich, es gibt asexuelle, transgender, crossdresser etc. Und es steht fest, dass Kinder nicht ein so festgefahrenes Weltbild haben was zum Beispiel andere sexuelle Vorlieben betrifft, wenn sie genderneutral erzogen werden.


    Und genderneutrale Erziehung bedeutet nichts weiter, als dass sich ein Kind selbst aussuchen kann, was für Spielzeug es will, ohne dass ihm gewisse Normen etwas vorschreiben. Dass ein Kind und Jugendlicher selbst seine Sexualität entdecken kann, ohne durch heteronormative Vorstellungen einer "normalen" Sexualität eingeschränkt zu werden. Kurz, dass sich ein Mensch so entwickeln kann, wie er will und nicht wie es ihm gesagt wird, dass es normal wäre.


    Du hast das ganze Prinzip der Genderforschung falsch verstanden deshalb bezeichnest du es auch nur als "'wissenschaftlichen' Quatsch" und das sehen einige so. Das ist ungefähr so als würden Leute Archäologen dafür kritisieren, dass sie nur durch die Welt reisen, Schätze rauben und Abenteuer erleben. Das tut Indy, aber Archäologen für gewöhnlich nicht.


    Wenn du Fragen hast, dann stell sie ruhig. Ich will dich nicht überzeugen oder sowas, nur zeigen, dass das Bild, das du von diesem Wissenschaftszweig hast, völlig falsch ist.

  • Ich bin selbstverständlich für die Gleichbehandlung von Mann und Frau. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten. Tatsächlich muss ich als Mann in letzter Zeit die weibliche Ehre des öfteren verteidigen, weil meine strunzdumme Hinterwäldler-Zimmergenossin nicht in der heutigen Zeit lebt und gerne alles was sie betrifft verallgemeinert. Ich finde es sehr toll wenn Mädels die selben Interessen und Pläne haben, wie es früher eher Männerdomäne war und auch andersherum ist das ziemlich interessant.


    Was allerdings den Gleichberechtigungskampf der Frau betrifft, hab ich gemerkt, dass viele Frauen jediglich auf die Vorteile scharf zu sein scheinen und z.B. (zumindest vor ein par Jahren) nicht in den Wehrdienst/Zivildienst gehen wollten, was ich ziemlich hinterhältig finde.


    Mit irgendwelchen Kampagnen deswegen habe ich aber nichts zu tun, auch wenn ich meiner Meinung gerne offen Kund tue.

  • Wo ich nur noch den Kopf schütteln kann sind Auswüchse wie diese hier. Ging des den ErfinderInnen des Feminismus wirklich darum, Fußgänger zu "zu Fuß gehenden" zu machen? Von der Angst getrieben, Sexismus unterstellt zu bekommen, und um auch in jeder Ecke Wählerstimmen abzugreifen, lassen sich Politiker dann zu solchen Sachen hinreißen. Muss ja alles politisch korrekt sein.


    Die Grundidee des Feminismus - Gleichbehandlung - ist natürlich richtig, aber die Auswüchse die das teilweise annimmt sind nur noch lächerlich.

  • Ich muss Gizmo und Manto größtenteils zustimmen. Wie Gizmo stößt mir gerade dieser Aspekt am Feminismus immer wieder sauer auf, dass Frauen nur zu gerne alles auch haben wollen, was sie beim Mann toll finden, aber das, was der Mann muss, aber eben nicht toll ist, nicht haben wollen (meine Güte, wo ist mein deutsch abgeblieben?^^). Gerade das Beispiel Wehrdienst (ja, ist abgeschafft): Einerseits wurde lange gekämpft, bis Frauen überhaupt an die Waffe durften, andererseits will kaum jemand was hören von verpflichtendem Jahr bei der Armee oder einer sozialen Stelle.


    Und um auf Manato einzugehen: Nomenklaturen, die rein grammatikalisch männlich sein (DER Fußgänger) umzuändern in neutrale Benennungen geht ja noch, auch wenn ich es komplett unnötig finde. Was dann aber doch zu weit geht, ist, neutrale Bennenungen (DAS Mitglied) krampfhaft zu femininisieren (DIE Mitgliederin) :baff: Wie gesagt: Halte ich für großen Unsinn


    Und jetzt mal noch allgemein: Ich bin definitiv für Gleichberechtigung aller, keine Frage. Aber wie Hank es schon sagte, es gibt ein sex und ein gender. Ich habe nichts dagegen, wenn eine Frau Mechanikerin wird oder General, aber eine zierliche Dame auf dem Bau oder im Steinbruch, will mir nicht in den Kopf. Emanzipation in allen Ehren, aber nur weil man sein gender frei wählen kann und darf, sollte man dabei dann bitte nciht sein sex ignorieren.
    In einer Buchreihe, die ich gerade lese gibt es eine religion, in deren Haupttext sinngemäß steht: "Die Frau muss die Stärke des Mannes akzeptieren. Mit ihren eigenen Stärken soll sie ihn unterstützen und ergänzen." Finde ich sogar so ganz passend und richtig. Es heißt nicht, dass der Mann, oder die Frau besser ist, aber eben, dass sie nicht gleich sind und sich mit dem, was sie jeweils tatsächlich besser können, unterstützen und ergänzen sollen.

  • Das mit der Sprachänderung halte ich in diesem Auswüchsen auch für sinnfrei, aber es gibt gewisse Dinge in der Sprache, über die es sich schon lohnt nachdenken, denn die Sprache formt auch das Handeln und eine Änderung der Sprache ändert vielleicht auch einige Handlungsweisen. Ich denke da gerade an die unsägliche Angewohnheit, Dinge zum Beispiel als "schwul" zu bezeichnen, wenn mensch sagen will, dass sie schlecht sind.


    Mereko deine Bauarbeiteranalogie will mir nicht ganz in den Kopf. Du meinst du verstehst nicht, was eine zierliche Frau im Bau will, dein Rückschluss ist also dass mensch also nicht sein natürliches Geschlecht außer Acht lassen sollte.


    Sollte ein zierlicher Mann auf dem Bau arbeiten? Oder wie sieht es mit einer kräftig gebauten Frau aus, die ja ihr natürliches Geschlecht hier laut deiner Ausführung außer Acht lässt? Oder eben ein Transgender, was ist sein natürliches Geschlecht, dass bei der Berufswahl nicht außer Acht gelassen werden sollte? Siehst du worauf ich hinaus will? Du formulierst es ja selbst, du störst dich eher an der Zierlichkeit. Es geht also doch eher um den Körperbau und dass der ein Kritierium für die Berufswahl ist, steht natürlich außer Frage.


    Noch was, weil das Argument schön öfter kam; wo weigern sich Frauen denn, die Pflichten eines Mannes auch selbst anzunehmen? Ihr habt das Beispiel vom Wehrdienst erbracht, aber der Wehrdienst ist mittlerweile auch freiwillig und es gehen auch etliche Männer nicht mehr zur Bundeswehr. Da es auch nicht so lang her ist, seit Frauen in der Bundeswehr kämpfen dürfen, sollte mensch den Fokus hier vielleicht eher darauf legen, wie viele Frauen es mittlerweile gibt, die den Wehrdienst antreten. Habt ihr noch andere Beispiele für Frauen, die gleiche Rechten, aber nicht gleiche Pflichten wollen?

  • Ohne mir jetzt alles hier durchgelesen zu haben stimme ich vom Grundtenor her Manto und Gizmo zu. Feminismus als Aktion zur Bekämpfung von Ungerechtigkeiten ist gut und richtig, aber Dinge wie die Beschneidung der Sprache (man sehe hier) sind in meinen Augen einfach nur idiotisch. Dort werden teilweise Probleme geschaffen, die es gar nicht gibt, während wirkliche Probleme wie der Tatsache, dass Frauen bei gleicher arbeit schlechter bezahlt werden ignoriert werden. Mal ehrlich, was bringt die ganze Debatte um die Sprache? Wozu durchsetzen wollen, dass an alles allgemeine ein "-Innen" angehängt wird? Abgesehen von meiner persönlichen Meinung dazu ist die ganze Sprachdebatte einfach nur nicht zielführend und represäntieren damit die allgemeine Richtung dieser Strömung. Dazu kommen dann natürlich auch noch Auswüchse wie Femen, bei denen ebenfalls hirnlos gewettert und sich selbst dargestellt wird, anstatt an irgendetwas konstruktiv zu arbeiten.


    Ein "Die Frau muss die Stärke des Mannes akzeptieren […]" wie von Mereko angeführt ist zwar in den meisten Fällen zutreffend, aber ich bin kein Freund von kategorischem Denken. In den meisten Fällen wird eine Frau wohl nicht in der Lage sein, den Beruf des Bauarbeiters zu ergreifen, aber wenn sie das doch kann und auch möchte, dann sollen ihr keine Klischees im Wege stehen. Ich bin nicht für eine generelle Abschaffung des Geschlechtes, aber grundlegend für die Differenzierung zwischen den einzelnen Menschen und die Akzeptanz von Menschen, die eben keinen Platz im normalen Geschlechtermodell finden und stattdessen lieber ihren eigenen Weg nehmen.

  • Zitat

    Original von Master Hank
    Das mit der Sprachänderung halte ich in diesem Auswüchsen auch für sinnfrei, aber es gibt gewisse Dinge in der Sprache, über die es sich schon lohnt nachdenken, denn die Sprache formt auch das Handeln und eine Änderung der Sprache ändert vielleicht auch einige Handlungsweisen. Ich denke da gerade an die unsägliche Angewohnheit, Dinge zum Beispiel als "schwul" zu bezeichnen, wenn mensch sagen will, dass sie schlecht sind.


    Das sehe ich genauso. Ich will jetzt nicht die Flaniermeile haben, kann aber die Anstöße wenn sie in einem sinnvollen Ramen sind verstehen. Ich selbst als Linkshänder und als politisch links stehender Mensch sehe das auch bei dem Thema. Einerseits ist es Rechtsprechung, rechtens und Recht haben im Gegensatz zu jemanden linken. Dann kam noch bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts die Diskretitierung und körperliche Misshandlung von Linkshändern, was die Begrifflichkeiten wirklich komplett anders wertet. Rein sprachlich gesehen ist alles was links ist daher eher an den Rand gestellt. Inzwischen wird das ganze ausgeglichen, da vor allem im politischen Rahmen rechts immer mit rechtsextrem verbunden wird und sich daher Parteien wie CSU höchstens als rechts von der Mitte bezeichnen. Schlussendlich würde ich aber nicht fordern das zu ändern, da es in unserem Sprachgebrauch so verankert ist.


    In my time we didn't depend on hi-tech gadgets like you do, we didn't need a mechanical washing unit to wash our clothes, we just used a washing machine. [Philip J. Fry]

  • Zitat

    Original von Mereko
    In einer Buchreihe, die ich gerade lese gibt es eine religion, in deren Haupttext sinngemäß steht: "Die Frau muss die Stärke des Mannes akzeptieren. Mit ihren eigenen Stärken soll sie ihn unterstützen und ergänzen." Finde ich sogar so ganz passend und richtig. Es heißt nicht, dass der Mann, oder die Frau besser ist, aber eben, dass sie nicht gleich sind und sich mit dem, was sie jeweils tatsächlich besser können, unterstützen und ergänzen sollen.


    Tschuldige, Mereko, wenn ich da gerade zu viel rauslese, aber genau das ist eigentlich auch wieder unterschwelliges "Die Frau ist das schwächere Geschlecht".
    Warum soll die Frau den Mann unterstützen, ergänzen?


    Eine Over-the-top-Feministin würde nun sagen "Ja, ey, soll doch der Mann die Frau unterstützen und ergänzen" und mit diesem Ausspruch würde sie (vermutlich vor allem bei Männern) auf Stirnrunzeln und abwertendes Kopfschütteln stoßen - warum eigentlich? Weil's Korinthenkackerei ist? Wahrheit steckt aber trotzdem drin, und wenn es doch "eh keinen Unterschied macht", wie rum es nun formuliert ist, sollte man doch der Fairness halber auch mal eine Weile sagen "Der Mann sollte die Frau ergänzen und unterstützen" ;-)
    Anyway, was ICH sagen will: Ich finde diesen Ansatz genauso blöd und sexistisch (as in "die Geschlechter unnötig kategorisierend"), denn letztlich haben beide Geschlechter ihre Stärken und Schwächen. Weder soll die Frau den Mann unterstützen ergänzen, noch der Mann die Frau. Menschen sollen sich ergänzen und unterstützen, ganz allgemein, und das hat rein gar nichts mit dem Geschlecht zu tun.


    Überdies ist ein "Die Frau muss die Stärke des Manns akzeptieren" wieder einfach zu allgemein gefasst und damit eckt man bei einer eingefleischten Feministen ganz einfach irgendwo an. "Stärke"; körperliche Stärke? Geistige Stärke? Moralische/Generelle Stärke?
    Das sind einfach zu verallgemeindernde Aussagen, und sind nicht nur abwertend Frauen, sondern auch Männern gegenüber (denn was bedeutet so eine Aussage für einen Mann, der bspw. im Armdrücken gegen eine Frau verliert?).


    Edit:
    Insofern stimme ich Alls zweitem Absatz ganz besonders zu. Ich unterscheide von Mensch zu Mensch, nicht nach Geschlecht, und genau so eine Behandlung würde ich mir vom Rest der Gesellschaft auch wünschen.

  • Ich habe mich eigentlich schon öfter gefragt, ob man die Leute nicht einfach als Leute wahrnehmen kann. Warum sollte man eigentlich nen Unterschied machen? Ich finde dieses extreme sich nach vorne tun, nur weil man denkt, zu wenig beachtet zu werden. Da ist Feminismus nur eine Ausprägung. Eine andere Extremheit ist die für Homosexuelle, Dicke, Gemobbte. Immer dieses aufdringliche. Ehrlich - sowas wiedert mich eigentlich an. Es gibt für mich nichts dermaßen schreckliches, wie dieses Hervortun. Wenn jemand hilfe braucht, soll er sie sich holen, aber nicht auf Almosen hoffen, nur weil es sich um Frau oder Mann handelt.


    Zitat

    Ich unterscheide von Mensch zu Mensch, nicht nach Geschlecht, und genau so eine Behandlung würde ich mir vom Rest der Gesellschaft auch wünschen.


    genau darum finde ich diese Aussage gut. Wäre es nicht besser, die Leute zu nehmen wie sie sind? Ohne dass manauf Besonderheiten rumlatschen muss? Bezüglich Feminismus und Frauen kenne ich genug Frauen, die stark sind - sowohl körperlich als auch geistig. Das ist ein Grund warum ich dieses Gehabe nicht nachvollziehen kann.


    Und das ist acuh der Grund, warum ich mich persönlich weigere, so extrem auf meien Sprache zu achten. Jeder der es will, kann in meinen Wörtern wohl auch antifeministische Elemente finden (wobei ich mich zum beispiel weigere im weiblichen und männlichen Geschlecht zu sprechen. Ich wähle da das grammatische maskulin für alle!). Dementsprechend Midna - Den von Mereko zitierten Satz ist nicht so schlecht - wenn man ihn in den Dualismus Mann-Frau einsetzt. In diesem Fall ist der Satz total korrekt. Schließlich sollten Paare sich doch immer ergänzen? Wenn eine Feministin da was negatives rausliest, dann übertreibt sie. Ich denke, jeder kann Selbstbewusstsein, ohne andere runterzumachen oder in jeder Ecke eine Beleidigung zu sehen!


    Es bleibt aber dabei - auch mir gefällt es besser, wenn man davon ausgeht, dass Menschen sich gegenseitig ergänzen, auch wenn sie keine sexuelle Beziehung pflegen.

  • Ich frage mich auch, warum Frauen "die Stärke der Männer" anerkennen sollen. Welche Stärke, die Zeiten in denen es um rein um Körperkraft ging, weil Mammuts gejagt werden mussten, sind doch lang vorbei. Die Frau muss gar nichts am Mann anerkennen, wenn sie nicht will. Genauso wenig müssen weder die Frauen die Männer noch umgekehrt ergänzen.


    Und Vyserhad du sagst der Satz sei korrekt, immerhin sollen Paare sich ergänzen, aber es sind ja nicht alle Paare Teil der "Dualität zwischen Mann und Frau". Die Menschen sollten sich in ihren Ideen ergänzen und sich nicht daran reiben, welches Geschlecht nun wie wichtig genommen werden muss. Es ist doch völlig egal, oder nicht?


    Und Vyserhad, ich versteh nicht warum der Feminismus eine Ausprägung davon ist, dass sich jemand hervortun will, genauso wenig wie Homosexualität oder andere. Es ist kein Hervortun, es ist ein Eintreten für Gleichberechtigung.

  • Zitat

    Und Vyserhad, ich versteh nicht warum der Feminismus eine Ausprägung davon ist, dass sich jemand hervortun will, genauso wenig wie Homosexualität oder andere. Es ist kein Hervortun, es ist ein Eintreten für Gleichberechtigung.


    Ne, das sollte es sein, ist es aber nicht. Das Problem an der Sache mit der Gleichberechtigung ist, dass es meistens über das Ziel hinausschießt. Es sollte ja die Frauenquoten geben für wichtige Berufe. Aber wo bitte schön sind die Männerquoten für zB den Frisörberuf? Oder die Sache mit "Frauen mit gleicher qualifikation werden bevorzugt eingestellt"? Erstens ist es klar, dass es nie gleiche Qualifikation geben kann, dementsprechend ist das nur nen Aushängeschild. Zweitens werden mit diesem Satz aber Männer diskriminiert und zwar ganz offen. Das checkt aber keiner. Wie ich die Sache sehe, wird jetzt vermutlich auch nur solche Schlagworte kommen wie Frauenquote und "hab dich nicht so". Aber wenn man es ganz nüchtern betrachtet ist das keine Gerechtigkeit!


    Aber es geht ja weiter. Man darf den Altweibersommer nicht mehr so nennen, weil Frauen geklagt haben, dabei hieß er immer so - das wäre so, als wenn man McDonald nicht mehr so nennen darf, weil der Name politisch inkorrekt wäre.


    Dementsprechend ist das in meinen Augen nur ne Farce, keine Gerechtigkeit. Gleichberechtigung bedarf kein großes rumgetröte - es braucht Akzeptanz. Aber wie soll man die dann kriegen, wenn son Mist fabriziert wird?

  • Du überspitzt deine Beispiele ganz schön :)


    Diese Dinge wie "Frauen werden bevorzugt eingestellt" sind Maßnahmen, um für eine höhere Frauenquote zu sorgen, aber ganz ehrlich ich finde die Frauenquote auch nicht das beste Beispiel für feministische Ideen. Die Frauenquote ist eine Anpassung an eine Welt, in der es immer noch Berufe gibt, die von Männern oder Frauen dominiert sind. Sie betrifft nicht die Wurzel, nämlich, dass grundsätzlich immer noch zwischen "Männer- und Frauenberufen" unterschieden wird. Du tust es selbst, du sagst, es sei klar, dass es nie die gleiche Qualifikation geben kann. Warum denn nicht, was steht dem denn im Wege, sich einzugestehen, dass ein Mann und eine Frau beide für einen Beruf exakt die gleichen Qualifikationen mitbringen?


    Und zu der Sprache, wie gesagt, solche extreme Auswüchse (wie etwa ein Altweibersommerverbot wäre oder eben das Flaniermeilenbeispiel) finde ich unnötig. Aber trotzdem sollte mensch auf seine Sprache achten, deshalb hatte ich auch extra noch das "schwul" Beispiel genannt.


    Wer darauf achtet, nicht zu sagen "Ist die Musik schwul", sondern "Ist die Musik scheiße", der tut der Welt einen Gefallen. Trotzdem ist es nicht zu vergleichen mit solchen Dingen wie Altweibersommer, das nur zur Verdeutlichung.


    Noch ein Beispiel, ich achte zum Beispiel auch auf meine Sprache und sage nicht mehr Dinge wie: "Gott sei dank" oder "gottverdammt", denn ich glaube nicht an Gott, warum sollte ich ihn also in meine Sprache einbinden. Das ist das gleiche Prinzip. Würde ich verlangen, dass alles was nach irgendetwas religiösem benannt ist, umbenannt werden sollte, dann wären wir auf der Stufe, die ihr ansprecht und die tatsächlich unnötig ist.


    EDIT:


    Ich seh gerade, dass ich deine Frage nicht beantwortet habe, warum es keine Männerquote für den Friseurberuf oder ähnliches gibt. Die Frauenquote soll auf dem Papier dazu da sein, Frauen, die sich auf männerdominierte Berufe bewerben, eine Chance geben, den zahlenmäßigen Vorteil der Männer rechnerisch auszugleichen. Denn es gibt viele Frauen, die sich auf diese Berufe bewerben.


    Wenn du nach einer Männerquote für den Friseur fragst, dann musst du dir vor Augen führen, dass es eine viel geringere Zahl an Männern gibt, die sich überhaupt auf den Friseur bewerben (als zum Beispiel Frauen, die sich auf Managementjobs bewerben) und ich sehe nicht, dass es beim Friseur ein derartiges Aussortieren gibt. Es gibt zahlreiche männliche Friseure und ich kann mich nicht erinnern, mal davon gehört zu haben, dass sich Männer beschweren, sie würden bei "Frauenberufen" nicht gleichberechtigt beachtet werden. Was ich versuche, dir zu verdeutlichen, ist dass die Relation eine ganz andere ist.


    Dazu noch eins: Wenn gesagt wird (und ich hab das so oder in anderer Formulierung schon oft gelesen), dass die Männer auch unterdrückt werden, dann gesteht mensch sich ja ein, dass eine Unterdrückung vorhanden ist, ergo der Feminismus legitim. Ich finde diese Argumentation fragwürdig, denn Gleichberechtigung heißt für mich nicht, dass alle gleich unterdrückt werden, das ist Gleichschaltung, Gleichberechtigung ist, dass keiner unterdrückt wird.

  • Zitat

    Original von Master Hank
    Es gibt zahlreiche männliche Friseure und ich kann mich nicht erinnern, mal davon gehört zu haben, dass sich Männer beschweren, sie würden bei "Frauenberufen" nicht gleichberechtigt beachtet werden. Was ich versuche, dir zu verdeutlichen, ist dass die Relation eine ganz andere ist.


    Da muss ich dir leider widersprechen. Das kenne ich aus meinen persönlichen Umfeld.


    Ich arbeite gerade in einem Kinderhort und dort sind nur Frauen in der Erziehung.
    Warum? Weil die Eltern nicht wollen, das ein Mann ihre Kinder betreut. Das heisst auch, dass kein Mann eine Schnupperlehre oder Praktikum dort machen darf.


    jetzt stellen wir uns vor, ein Betrieb würde keine Frau einstellen wollen, weil die Kunden das nicht wollen. Da wäre der Aufschrei gross.

  • Zitat

    Original von Zelda_Sapientia
    Ich arbeite gerade in einem Kinderhort und dort sind nur Frauen in der Erziehung.
    Warum? Weil die Eltern nicht wollen, das ein Mann ihre Kinder betreut. Das heisst auch, dass kein Mann eine Schnupperlehre oder Praktikum dort machen darf.


    jetzt stellen wir uns vor, ein Betrieb würde keine Frau einstellen wollen, weil die Kunden das nicht wollen. Da wäre der Aufschrei gross.



    Stimmt, das Beispiel habe ich nicht bedacht, da geb ich dir Recht. Ich denke aber auch, dass es genau diese Betriebe, die deshalb keine Frauen einstellen, tatsächlich gibt.


    Und die Problematik mit den männlichen Kindergärtnern ist ja zum Beispiel auch eine, die die Gender Studies behandeln, denn auch hier geht es wieder um Geschlechternormung. Aber danke für das Beispiel, da hab ich mich tatsächlich geirrt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!