ZitatAlles anzeigenDer Orkan ?Kyrill? hat Deutschland erreicht. In Sturmböen wurden am Morgen Windgeschwindigkeiten von fast 120 Kilometern in der Stunde gemessen. Selbst in tieferen Lagen stürmte es oftmals mit 60 bis 70 Kilometern in der Stunde.
Spitzenwerte wurden auf dem Feldberg im Schwarzwald mit 119 und auf dem Brocken im Harz mit 115 Stundenkilometern gemessen.
Meteomedia wie auch der Deutsche Wetterdienst rechnen ab der Mittagszeit mit Orkan-Böen von mehr als 110 Stundenkilometern. Sie sollen sich zunächst über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen ausbreiten. Anschließend würden sie vom Nordwesten her südostwärts ziehen und das ganze Land erfassen.
Die Feuerwehr musste bereits mehrere Male zu wetterbedingten Einsätzen ausrücken und Keller auspumpen und umgestürzte Bäume entfernen.
In Nordrhein-Westfalen erwarten die Meteorologen den schwersten Sturm seit mehr als vier Jahren. «"Kyrill" wird auf jeden Fall schlimmer als "Franz" letzte Woche und erinnert an "Jeanette" im Herbst 2002», sagte ein DWD-Experte in Essen. Damals waren in Nordrhein-Westfalen mehrere Menschen ums Leben gekommen. In Düsseldorf kündigten Schulen an, den Unterricht nach der vierten Stunde zu beenden. Die Feuerwehr Mönchengladbach warnte vor herabfallenden Ästen und Trümmern.
Auf den nordfriesischen Inseln befürchten die Gemeinden nach den schweren Sandverlusten und Uferabbrüchen in der vergangenen Woche weitere Schäden. In Niedersachsen droht der Sturm in der Nacht zum Freitag. «Wir haben eine Sturmflutwarnung ausgegeben, wonach mit einem Hochwasser von etwa zwei Metern über dem normalen Hochwasser zu rechnen ist», sagte Herma Heynen vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Es müsse auch an den ostfriesischen Inseln mit Deichabbrüchen gerechnet werden.
«Wenn in den Abendstunden die Kaltfront des Orkans Deutschland erreicht, müssen wir mit Windböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde rechnen», warnte Meteorologe Stefan Külzer vom Deutschen Wetterdienst. Vereinzelt müsse man im nordwestlichen Flachland sogar mit 130 Stundenkilometern rechnen, an der Nordseeküste und in höherem Bergland können schon am späten Nachmittag Geschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometern erreicht werden.
In den südlichen Niederungen bleiben die Sturmböen bei Geschwindigkeiten von 110 Stundenkilometern. Zwischen 16.00 und 24.00 Uhr sind die Böen deutschlandweit am stärksten. «Am sichersten ist es, dann zu Hause zu bleiben», sagte Meteomedia-Meteorologe Holger Starke.
Während ab Mitternacht der Orkan vom Nordwesten her langsam verebbt, bleiben die Windgeschwindigkeiten in den östlichen Bundesländern weiterhin hoch. Dort werden die Orkanböen erst am Abend ihre Spitzengeschwindigkeiten erreichen. Der Wind bleibt im Osten bis zum Freitagmorgen kräftig.
Und es soll heute beginnen, was sagt ihr dazu?