Utopia oder Dystopia?

  • Wie entwickelt sich die Zivilisation? 0

    1. Es wird weiter so gehen, wie bisher, ohne Veränderungen (0) 0%
    2. Wir sterben vorher eh alle in einem nuklearen Weltkrieg (0) 0%
    3. Es wird ein Utopia geben, aber nur für einige "Auserwählte" (0) 0%
    4. Wir werden bald in einer dystopischen Welt leben (0) 0%
    5. Es wird ein wunderbares Utopia für alle geben (0) 0%

    Dieses Thema beschäftigt mich schon eine ganze Weile...ich will die beiden Begriffe vorher mal erklären, bevor wir uns in die (hoffentlich eintretende) Diskussion stürzen können


    Eine Utopie ist kurz gesagt die Vorstellung einer perfekten Gesellschaft. Der Name rührt von der lateinischen Geschichte von "Utopia", einer Insel in der alles perfekt ist. Anwälte gibt es nicht, jeder hat Arbeit, Wohnung und Nahrung, Kriege werden nicht geführt und wenn, dann von Fremdenlegionären. Klingt etwas fies, so wird es aber erzählt. Im Endeffekt ist eine Utopie also eine Gesellschaft in der alle genug zum Leben haben und ein zufriedenes Leben führen können.


    Die Dystopie ist das genaue Gegenteil, auch wenn die Welt, die sie beschreibt augenscheinlich nicht so aussieht. Oberflächlich ist alles toll, genau wie bei der Utopie, allerdings ist das nur die Hülle. Oftmals werden in Dystopien Dinge beschrieben wie die totale Überwachung, Verbot von Literatur und Kunst, Extremes Zweiklassensystem, die Verbannung der Natur aus dem Lebensraum der Menschen (einhergehend mit der Urbanisierung der Welt), Ruhigstellung der Menschen mit Drogen, akzeptierte Diktatur und so weiter.


    Klassische Dystopien sind zum Beispiel Orwells "1984", in der die Menschen komplett überwacht werden, von einem Überwachungsapparat namens Big Brother (daher rührt auch der Name der RTL2-Volksverdummungssendung). Oder Fahrenheit 451, in der Bücher verboten sind. Oder Equilibrium, in der jeglichen Emotionen und auch Kunst verboten sind und die Menschen mit einer Droge namens Prozium ruhiggestellt werden. Die Menschen, die diese Droge nicht nehmen, werden als Sinnestäter bezeichnet.


    Es gibt noch etliche andere Dystopien, Blade Runner, The Fortress etc...sie alle beschreiben ein ähnliches Bild, wenn auch in einer gänzlich anderen Erscheinungsweise.


    Die Frage, die sich mir stellt ist nun folgende: Was meint ihr, wird sich die Menschheit eher in Richtung Utopie oder Dystopie entwickeln? Und wenn Utopie, zu welchem Preis, also welche Opfer müssen erbracht werden, um die perfekte Gesellschaft zu erschaffen?


    Meiner Meinung nach wird sich die Welt in Richtung Dystopie entwickeln. Die totale Überwachung ist nicht mehr so unrealistisch, wo man uns doch heutzutage schon anhand von Chips in Personalausweis, Führerschein, EC-Karte oder Reisepass jederzeit orten kann, sollten wir zum Beispiel in einen Laden gehen oder durch die Sicherheitsschranken der Londoner oder New Yorker U-Bahn gehen. Ganz unauffällig, ohne dass wir es mitbekommen. Dazu nocht Email- und SMS-Überwachung. Die Mails und SMSe werden über längere Zeit gespeichert, von uns allen, und von Maschinen auf Schlagwörter, die auf Terrorabsichten oder ähnliches hinweisen durchsucht. Passiert nichts, werden die nach einem halben Jahr wieder gelöscht, kann man uns mit irgendwas in Verbindung bringen, werden diese Mails aufgerufen und wir sind am Arsch...So funktioniert auch die "intelligente Werbung" auf Myspace, Google und anderen Seiten. Schlagwortsuche nennt man das.


    Tja und allgemeine Volksverdummung haben wir auch schon...ich glaube, dass dauert nur noch ein paar Jahrzehnte, dann ist 1984 oder Blade Runner erreicht.


    Die einzige Möglichkeit einer utopischen Welt wäre, gezielt Leute auszusuchen und sie in eine Art Reservat zu stecken, am Besten in eine Raumstation...und den Rest der Menschheit entweder sich selbst überlassen oder wegbomben. Versteht mich nicht falsch, das würde ich nicht wollen, aber ich denke, wenn es jemals ein Utopia gibt, dann auf diesen Weg.


    So...was meint ihr? Ich hoffe, ihr habt Bock mitzudiskutieren...

  • Also dann fange ich mal an.


    Utopia:
    Die Idee einer perfekten Gesellschaft in der es allen gleich gut geht und alles perfekt ist.
    Klingt schön ist aber meiner Meinung nach vollkommen unrealistisch. Seit Jahren versucht das Wesen Mensch eine perfekte Gesellschaft aufzubauen, doch keines der bisherigen Systemen war auch nur annähernd gut.
    Kommunismus, schöner Ansatz wurde aber noch nie wirklich umgesetzt.
    Demokratie, gibt es auch meiner Meinung nach nicht, da wir nur in einer "Schein-Freiheit" leben.


    Dystopia:
    Wahrscheinlicher, da wir schon jetzt in der sogenannten Demokratie "überwacht" werden und vom Staat nach seinem Willen "gelenkt" werden (mit Nachrichten und den Kram).
    Wenn man ein Volk unter sich "vereinen" will und besser "lenken", dann geht das in einer Dystopia umso besser.

  • Ich muss dir auf jeden Fall Recht geben: Die Menschheit hat sich meiner Meinung nach schon immer in Richtung Dystopie entwickelt! Zu den literarischen Beispielen würde ich auch noch "Brave New World" hinzuzählen. Das Buch habe ich damals im Englsich Unterricht gelesen und es hatte sehr viel Eindruck bei mir hinterlassen. Kann ich jedem nur empfehlen mal zu lesen. Dort wurde auch ein Experiment beschrieben, was mir bei deinem Kommentar mit dem Reservat eingefallen ist: In dem Buch hat man einige der klügsten Köpfe genommen und sie alle zusammen auf eine Insel oder so gesperrt. Dort sollten diese dann eine funktionierende Gesellschaft entwickeln. Das Experiment schlug jedoch fehl, da jeder dieser klugen Köpfe einen verantwortungsvollen Posten haben wollte und niemand bereit war die "Drecksarbeit" zu verrichten. Das Fazit dieses Expermentes war daher: eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn es auch "Dumme" gibt. Natürlich musste man nun genau überlegen, inwieweit sich dieses fiktive Experiment in die Realtität übertragen lässt...


    Und was den Überwachungsstaat angeht: BigBrother hat definitv schon längst in unsere Gesellschaft einzug gehalten (und damit meine ich nicht den Scheiß auf RTL II - der fällt unter Verdummung). Heutzutage wird ja echt alles und jeder Überwacht und das mit der Begründung gegen den Terror vorzugehen. Klar mag es im ersten Moment einsichtig sein, dass man mit diesem Verfahren mögliche Attentäter eventuell ausmachen kann, bevor sie etwas tun. Sicher, das mag auch richtig sein, doch um welchen Preis?


    Und Verdummung - arrgh ich könnte mich stundenlang über die Dummheit mancher Menschen aufregen! Das ist doch echt unfassbar, was für Leute in der Welt herumrennen, die dann für manche auch noch als Idole genommen werden?!

  • Zitat

    Original von Lukon
    Ich muss dir auf jeden Fall Recht geben: Die Menschheit hat sich meiner Meinung nach schon immer in Richtung Dystopie entwickelt! Zu den literarischen Beispielen würde ich auch noch "Brave New World" hinzuzählen. Das Buch habe ich damals im Englsich Unterricht gelesen und es hatte sehr viel Eindruck bei mir hinterlassen. Kann ich jedem nur empfehlen mal zu lesen. Dort wurde auch ein Experiment beschrieben, was mir bei deinem Kommentar mit dem Reservat eingefallen ist: In dem Buch hat man einige der klügsten Köpfe genommen und sie alle zusammen auf eine Insel oder so gesperrt. Dort sollten diese dann eine funktionierende Gesellschaft entwickeln. Das Experiment schlug jedoch fehl, da jeder dieser klugen Köpfe einen verantwortungsvollen Posten haben wollte und niemand bereit war die "Drecksarbeit" zu verrichten. Das Fazit dieses Expermentes war daher: eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn es auch "Dumme" gibt. Natürlich musste man nun genau überlegen, inwieweit sich dieses fiktive Experiment in die Realtität übertragen lässt...


    Das erinnert mich an ein Buch das ich vor langer Zeit mal gelesen habe und zwar "Schöne neue Welt".

    Zitat

    Die schöne neue Welt, die Huxley hier beschreibt, ist die Welt einer konsequent verwirklichten Wohlstandsgesellschaft »im Jahre 632 nach Ford«, einer Wohlstandsgesellschaft, in der alle Menschen am Luxus teilhaben, in der Unruhe, Elend und Krankheit überwunden, in der aber auch Freiheit, Religion, Kunst und Humanität auf der Strecke geblieben sind. Eine totale Herrschaft garantiert ein genormtes Glück. In dieser vollkommen »formierten« Gesellschaft erscheint jede Art von Individualismus als »asozial«, wird als »Wilder« betrachtet, wer - wie einer der rebellischen Außenseiter dieses Romans - für sich fordert: »Ich brauche keine Bequemlichkeit. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde!«


    Ich glaube das System in diesem Buch ist eine Mischung aus Utopie und Dystipie gewesen.
    Auf jeden Fall auch ein gutes Buch ;)
    *Nur mal so am Rande*

  • Es ist ne ziemlich schwierige Frage, die sich auch schwer beantworten lässt.
    Einerseits wird immer mehr Überwacht, mit Daten gehandelt, die Menschheit wird meiner Meinung nach ziemlich sterilisiert (zitat meiner Nachbarin: "Hast du gerade die Schokolade mit deinen Händen angefasst, wo du doch gerade die Katze gestreichelt hast?!?"... hallo?) und noch viel mehr auf das jetzt nicht eingehen möchte (kann).
    Andererseits jedoch sind die Menschen doch offener für Neues (gleichgeschlechtliche Ehe und natürlcih noch viel mehr), so gut wie jeder Mensch darf mittlerweile seine Meinung sagen ok es sind nur viele, aber mehr als früher und es entwickelt sich doch positiv) und mehr.


    Der Trend geht in für mich beide Richtungen, wobei ja ein Streben nach Perfektion in der Natur des Menschen liegt und trotzdem nie erreicht wird. Des halb hab ich für den nuklearen Weltkrieg gestimmt, denn bevor wir in irgendeinem Extrem angekommen sind, ist eh die Menschheit schon längst ausgerottet (vllt sogar durch Außerirdische^^). Oder hat sich selbst hingerichtet.

  • Interessant...
    Ja, ich muss mich dem auch anschließen. Wir leben bereits in einer Vorform des "Totalen" Überwachungsstaats. Es ist leider die Traurige Wahrheit.


    Überall Überwachungskameras und Möglichkeiten der Identifikation von Personen. Wie heißt es so schön... "der Gläserne Bürger" ... So etwas wie diese Playback Punkte, oder wie die Dinger heißen, ist genau dasselbe Prinzip. Man macht die Leute blind für das eigentliche vorhaben, in dem man sie ablenkt. In dem Beispiel durch Prämien die man bekommt wenn man so und soviel punkte hat... Und so kann man dann ganz im geheimen das Kaufverhalten studieren. Der "Legale" verkauf von Adressen ist genau so eine Sache. Wie auch zuletzt bei der Telecom (wurde ja im Fernsehen berichtet). Es ist nun mal so, dass der Staat uns überwache will. Geschickt findet dieser jedoch ausreden oder überdeckt die Nachteile mit angeblichen vorteilen. Es gab da auch Mal eine schöne Doku von "Welt der Wunder" über die Zukunft. Wo ein Verbrecher vom Staat geleitet wurde um so die Entscheidung des Volks zu Gunsten eine neune Projekts zu lenken, dass einerseits solche verbrechen verhindern sollte, aber andererseits auch die Total Überwachung bedeutete.


    Das was Kharaz und Lukon genannt haben erinnert auch mich an ein Fiktives Beispiel für so einen Überwachungsstaat. Es war ein Film, den ich im Fernsehen sah. Ich weiß den Namen nicht mehr genau, aber die Geschichte ist der die Kharaz zitierte sehr ähnlich. Könnte sogar die Verfilmung des Buches sein.


    Es ist leider so... Ein Utopia halte ich für ausgeschlossen. Eine Perfekte Welt kann nicht funktionieren (nicht mit dieser Menschheit). Wir haben nun mal alle einen Freienwillen und wollen alle nur das besten für uns selbst, oder für Freunde, Familie. Daher würde eine Solche Gesellschaft nicht gut gehen...


    Leider laufen wir direkt auf ein Dystopia zu. Doch selbst wenn es dazu kommt, was meiner Meinung nach nur eine frage der Zeit ist, wird es früher oder Später auch wieder zu Konflikten kommen, die wiederum zu einem Krieg führen könnten...


  • Schöne neue Welt" ist der deutsche Titel des Buches "Brave new World". ;)
    Klar, innerhalb der Gesellschaft hat das dortige System fabelhaft geklappt: alle Menschen wurden durch Drogen/Sex unter Krontrolle gehalten und bei ihrem Reifen in der Flasche (Menschen werden künstlich erzeugt und nicht mehr natürlich geboren). Durch konditionierng (z.B. durch Stromstöße) werden den heranwachsenden Menschen dann die gewünschte Verhaltensweisen eingetrichtert. Wie gesagt: innerhalb der Gesellschaft funktioniert das System, weil die Menschen jeglichen Willen verloren haben. Als dann jedoch ein "normaler Mensch" - eben natürlich geboren und ohne Konditionierung in dieses System eindringt, funktioniert es nicht mehr. Aus der vorher erscheinenden Utopia wird schnell ein Albtraum.



    Edit:
    Hier aus Wikipedia entommen:
    Die „schöne neue Welt“ zeichnet sich aus durch:


    * Strikte Zuchtwahl
    * Konditionierung als Erziehungsmaxime
    * Kastensystem
    * Totalitäres, jedoch nicht gewalttätiges politisches System
    * „Nebenwirkungslose“ Glücksdrogen (Soma, ein Name, den Huxley nach Lektüre entsprechender Passagen in der englischen Ausgabe des Buchs Phantastica von Louis Lewin von dem Rauschtrank Soma aus der hinduistischen Mythologie entlehnte)
    * Bildungsferne
    * Gruppenzwang
    * Amüsiersucht
    * Hedonismus als Religion
    * Sexuelle Promiskuität
    * Glück durch Verzicht auf Freiheit
    * Konsumzwang
    * Massenproduktion (orientiert am Fordismus, Henry Ford ist Grundlage der Zeitrechnung und Quasi-„Gottheit“ im Roman)


    ^^ hey - einiges davon kommt einem doch beinahe schon bekannt vor ;)

  • Ich hatte "Brave New World" nicht als Beispiel genannt, weil ich nicht dachte, dass es tatsächlich ein paar kennen...über die anderen Beispiele aus meinem ersten Post bin ich hier im Forum schon ein paar Mal gestolpert...


    Die Rechtfertigung für den Überwachungsstaat soll eigentlich die Bürger davon überzeugen, dass wir nicht in Richtung Dystopie steuern, sondern dass nur der Terror bekämpft werden soll. Die Sache ist, entweder ist Schäuble zu dumm oder er hat sich nie mit Orwell befasst. Denn der beschreibt genau das was wir hier haben. Nicht nur die totale Überwachung, das dürfte ja hinlänglich bekannt sein, nein vor allem auch die Präventivmaßnahmen zum Schutz vor Terror und Verbrechen...Für die, die 1984 nicht kennen, erstens nachlesen (^^), zweitens: so ähnlich funktioniert das auch bei Minority Report...


    Es ist also tatsächlich schon so, dass wir die Grundmauern für 1984 im Jahre 2024 schon geschaffen haben. Alles was noch fehlt ist ein politischer Bruch, ein Krieg oder eine gescheiterte Revolution, die als Anlass genommen werden kann, einen solchen totalitären Überwachungs- und Polizeistaat aufzubauen. Und ich bin mir sicher in irgendeinem Aktenschrank irgendwo liegen schon die Pläne dafür...


    Und was du sagtest, Regyma, dass wir offener geworden sind und dass eder Mensch seine Meinung sagen kann...das stimmt. Das wäre vor hundert Jahren undenkbar gewesen. Aber das nimmt schon wieder ab. Wir werden allmählich wieder in den Rechten beschnitten, die die Generationen vor uns für uns erkämpft haben. Das Problem ist, wir wehren uns nicht dagegen, wie unsere Eltern und Großeltern es vielleicht taten. Weil es so schleichend kommt, dass wir es nichtmal bemerken und falls wir doch was merken, steht immer jemand bereit, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.


    In dem Film "Lucky Number Slevin" (keine Dystopie oder so, einfach ein Film) entstand eine neue Wortkreation, Kansas City Shuffle...wer wissen will, wie das entstand muss sich den Film ansehen, aber darum gehts nicht. Es geht darum was es ist. Ein Kansas City Shuffle ist, wenn alle nach links schauen und du gehst rechts herum. Quasi das Köder-Ablenkungsmanöver-Prinzip...So funktioniert das auch bei uns. Wir werden immer schön ruhig gehalten und abgelenkt, während all unsere Rechte Stück für Stück beschnitten werden.


    Und dass wir diese Rechte haben, dass wir so offen sind, dass wir sagen können, was wir wollen...ich glaube das ist nur eine kurze Zeitspanne, in der das möglich ist. Das war vor einigen Jahrzehnten noch nicht möglich und wird auch in einigen Jahrzehnten nicht mehr möglich sein. Wahrscheinlich haben wir echt Glück...


    Aber wie gesagt, das Schlimmste ist, dass wir uns das gefallen lassen. Und mit wir mein ich die Allgemeinheit. Die Menschen werden ruhiggehalten...und es funktioniert. Als der Benzinpreis die 2 Mark-Grenze überschritt, da gab es richtig Stunk, jetzt sind wir bei fast 2 Euro und es interessiert gar keinen. Alle meckern und fahren weiter, bleibt ihnen ja auch nichts übrig. Die Menschen sind unorganisiert, ein zerstreuter Haufen, die es nicht schaffen sich zusammen aufzulehnen gegen was auch immer, weil sie es ja kaum noch schaffen zum Pinkeln vom Fernsehsofa aufzustehen...


    Kirch Media, BILD und RTL sorgen für die Volksverdummung, Spiegel und Stern schüren die Angst, vor dem Islam, vor dem Terror, vor den Killerviren, was auch immer...Wieder BILD schürt den Fremdenhass, "Wissenschaftsmagazine" wie Galileo verklären oder drehen sich nur noch ums Essen oder Polizeikontrollen.


    Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral und nebenbei zeigt Kabel1, dass die Polizei ja unser Freund ist...nur für den Fall, dass sie irgendwann wieder nachts durch die Straßen ziehen, ein flottes Liedchen auf den Lippen. Tja frei nach Marx...Fernsehen ist Opium fürs Volk.


    Ich schwafel schon wieder, eigentlich möcht ich gar nicht daran denken...Vielleicht haben wir ja wirklich Glück und es wird nochmal besser, vielleicht reißt ja irgendeiner nochmal das Ruder rum...Aber es ist ein ganz schön fetter Pott, den man da umlenken muss und der fährt im Moment mit Volldampf in die Scheiße...

  • Ich habe dafür gestimmt das wir alle vorher in einem Weltkreig sterben.....ist für mich das logischte.....machen wir uns doch nichts vor....von einem Utopia können wir höchstens träumen....ich denke bis zu diesem Krieg wird alles so weitergehen wie jetzt.....
    bis wir alles abgeholzt,ausgerottet und alle Rohstoffe verbraucht haben.
    Dann ist es nur logisch da jeder diese Rohstoffe will und braucht.....und die wird keiner freiwillig rausrücken.
    So meine Meinung....

    Nur wer die Schmerzen der Niederlage kennt,kann Freudentränen über seinen Sieg vergießen.
    Und wer seinen Blick vom Tod abwendent,der wird auch das Leben nicht sehen.Glück ist,wenn man dankbar sein kann für das,was man hier und heute hat.


    Es scheint leicht zu sein-aber es ist schwer ;
    es scheint schwer zu sein -aber es ist leicht.

  • Ich hab auch für die dystopische Gesellschaft gestimmt, aus bisher oft genannten Gründen, allerdings mit einem Vorbehalt, den ich damals auch schon bei Brave New World hatte. Die Frage ist einfach, wo liegt genau die Linie zwischen Utopia und Dystopia? Gerade in BNW wird diese nämlich absichtlich verwischt, vor allem in der Szene, wo der "Wilde" im Gespräch mit dem Vorgesetzten Freiheit herunterkristallisiert auf das Recht, unglücklich sein zu dürfen.
    Die Frage ist also wirklich, was eigentlich dieser entscheidende Punkt ist, der Utopia von Dystopia unterscheidet. Wir sind instinktiv gegen Konditionierung und Gehirnwäsche, aber woher kommt das? Der Gedanke ist unbequem, aber wir sind dagegen, weil wir so aufgewachsen sind, so erzogen wurden, und damit ironischerweise gegen die Konditionierung konditioniert wurden. Konditionierung ist ein notwendiger Prozess in jeder Erziehungsmaßnahme, Rechtsbewusstsein, Sozialfähigkeit, all das sind Ergebnisse von externer Konditionierung, und wenn man so will, Gehirnwäsche an Kleinkindern und Kindern.
    Die Frage ist nun wirklich, wenn man von unserer instinktiven Ablehnung dieser als dystopisch genannten Gesellschaftsformen absieht, was ist das wirklich abstoßende an ihnen? Ganz offensichtlich sind die Menschen darin glücklich, ihnen fehlt an nichts, Anwälte gibt es nicht, jeder hat Arbeit, Wohnung und Nahrung, Kriege werden nicht geführt und wenn, dann von Fremdenlegionären... Und ja, das ist jetzt Copypasta aus Hanks erstem Post, und zwar seine Beschreibung einer UTOPIE.
    Wenn man die Bewohner einer Dystopie fragen würde, dann würden sie sich selbst mit Sicherheit in einer Utopie ansiedeln. Im kalten Krieg hätte fast jeder Amerikaner UND jeder Sowjetbürger sich selbst als Utopianer und den Gegner als Dystopianer bezeichnet. Heute würde jeder Islamist ohne zu zögern die gesamte westliche Welt als Dystopie und nur einen Gottesstaat als Utopie kennzeichnen, genauso wie der Papst den Vatikan wohl als Utopia bezeichnen würde, ein Haufen anderer Leute (inkl. mir) allerdings als ziemlich gelungenes Beispiel einer Dystopie.


    Es läuft alles auf die Frage hinaus: Gibt es überhaupt so etwas wie Utopie und Dystopie, oder sind das alles nur persönliche, individuelle Extremzeichnungen der eigenen Überlegungen und Wünsche? Gibt es, praktisch gesehen, überhaupt einen Unterschied? Klar gibt es in der Literatur einige typische Dystopia-Beispiele, BNW, Equilibrium, die Matrix, 1984 - aber diese sind alle für unsere westliche Welt geschaffen und der Entzug von persönlicher Freiheit wird uns von klein auf als nicht erwünschenswert eingetrichtert, damit teilen wir fast alle die Konditionierung, die im Endeffekt dafür sorgt, dass wir diese fiktiven Dystopien als solche abtun. Ich bin mir sicher, in einer anderen, entsprechend fremdartigen Gesellschaft würden diese fiktiven Welten als Utopia und unsere Demokratie als Dystopie abgetan.

  • Zitat

    Original von Master Hank
    Ich schwafel schon wieder, eigentlich möcht ich gar nicht daran denken...Vielleicht haben wir ja wirklich Glück und es wird nochmal besser, vielleicht reißt ja irgendeiner nochmal das Ruder rum...Aber es ist ein ganz schön fetter Pott, den man da umlenken muss und der fährt im Moment mit Volldampf in die Scheiße...


    Wen so eine Person auftauchen würde und versuchen würde den, wie du so schön sagtest, großen Pott umzulenken wird dieser es sehr sehr schwer haben.
    Heutzutage ist es doch so, dass die meisten zu Hause sitzen. Sich das Programm von RTL und Co reinziehen und ab und an mal ihren wichtigen Tätigkeiten nachgehen (Arbeiten, Haus sauber machen, ...). Ab und zu beschwert man sich mit Kollegen darüber wie blöd alles ist, dass die Politiker total blöd sind. Doch tut einer von diesen etwas? Nein die Menschen nehmen es hin wie es ist. "Solange es mir gut geht, ist mir alles andere egal.", schönes Zitat eines Bekannten.
    Das reichere Bürger so etwas sagen und sich nicht gegen etwas auflehnen würden was ihnen nur gutes tut, kann ich noch gerade so nachvollziehen.
    Was ich aber noch schockierender finde ist die Tatsache, dass sogar die meisten "Armen" ihre Situation der Arbeitslosigkeit und Co hinnehmen und vielleicht sogar hoffen das die von der CDU oder SPD das schon wieder hinkriegen. Das es den Regierenden eigentlich gar nicht interessiert, kriegen diese Menschen entweder nicht mit oder sie wollen es nicht mitkriegen. Das es genau an ihnen liegt etwas zu ändern wissen die meisten anscheinend überhaupt nicht.


    Ein Umsturz, eine Revolution ist heutzutage sehr schwer durchzuführen. Wieso?
    Ganz einfach, weil einem einfach heutzutage die Masse hinter einem fehlt.


    Bin auch abgeschweift, aber ich wollte nur sagen das ich glaube. Bevor wir (das Volk) etwas ändern, wird das System die Dystopia werden können.

  • Kharaz


    Das ist so nicht ganz richtig...die Revolution scheitert nicht (nur), weil die Masse fehlt, sondern weil es uns einfach nicht schlecht geht...wir leben wie die Maden im Speck auf Kosten anderer Kulturen, uns geht es nicht schlecht, noch nicht. Es fehlen einfach die Vorraussetzung für eine Revolution...zumindest für eine politische...


    @Cassius


    Die Frage ist berechtigt...Ich denke, dass wir sowieso nur von einem kleinen Kreis um uns herum ausgehen, wenn wir von einer Dystopie oder Utopie reden...wenn wir einen Polizeistaat haben werden, dann nicht den Polizeistaat Erde, sondern nur den Polizeistaat Europa. Und da die Kultur und die Bedürfnisse in Europa sich alle in gewissen Teilen sehr ähnlich sind, wird da auch die Grenze zwischen Dystopie und Utopie deutlich. Für die Afrikaner wäre der Polizeistaat Europa vielleicht eine Utopie, für uns eher nicht.


    Und zu deinem Copy/Paste...ich würde das (von meiner Warte) nicht so sagen, dass es den Leuten in Dystopia gut geht...extreme Gegensätze der Klassen oder Verbot von Emotionen wären für mich absolut dystopisch und ich denke für viele andere auch...für die, die schon in dieser Welt leben, vielleicht nicht...


    Oder Hedonismus als Religion, Wohlstand im Eintausch gegen Freiheit...da würden schon viele sagen, hey klingt doch ganz gut, für mich wäre es der Horror...


    Ich denke dein Frage lässt sich nicht wirklich beantworten, die Grenze liegt von Person zu Person woanders, es gibt nur bestimmte Dinge, die keiner möchte...


    Wahrscheinlich würde es helfen, wenn man aufschreiben würde, wie man sich ein Utopia oder Dystopia vorstellt, damit man einen Einblick bekommt, wo die Grenzen liegen, zwischen dem Utopia des Einen und dem Dystopia des Anderen...


    Ich glaube das mach ich demnächst mal^^

  • So ein Thema würde ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen! :D


    Nein Scherz beiseite, ich find das Thema sehr interessant, da fast jeder seine eigene Vorstellung zu einer Utopie oder Dystopie hat. Ich kann mich da ganz gut an einen Text eines Liedes erinnern, indem es um "Straßen aus Zucker", "Panzer aus Watte", "Futter für alle" geht, selbst wenn wir uns weiter so benehmen wies jetzt der Fall ist. Mindestens in 1000 Jahren. Die Ironie ist nicht zu übersehen, nach 1000 Jahren hat die Bibel warscheinlich schon die 50ste Apokalypse angekündigt! Es werden mehr Waffen produziert als Menschen sie tragen können. Durch die ganzen Schreckensmeldungen, die tagtäglich über den Bildschirm flimmern wird man bis dahin unendlich Paranoid sein. Man lässt sämtliche Abschaffungen der Menschenrechte zu, nur damit man Tag für Tag seinem Job nachgehen kann, um Geld zu verdienen, damit man einmal im Jahr in Urlaub gehen kann. In fremde Länder in denen schöne bunte Vorhänge gezogen werden um das Elend der Bevölkerung zu verstecken. Die Bevölkerung die sämtliche Ausbeutung annehmen nur damit die "anderen Menschen" nicht über erhöhte Preise in den Kleiderläden schimpfen. Und in 1000 Jahren gibt es nur noch ein minimaler Teil der Bevölkerung der Erde die glücklich ist.


    Aber einen Momment, 1000 Jahre sind mir da 1000 zuviel. ^__^



    EDIT: Selbst wenn sich jeder auf einmal vertragen würde... ich denke es ist ein primitiver Trieb mehr zu Besitzen als ein anderer, der in unsrem Hirn sein Platz gefunden hat, mit sowas kommt man nie zur Utopie



    Die Kritik hat die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche.
    Karl Marx

    Einmal editiert, zuletzt von Squall ()

  • Also, Utopia oder Dystopia ... ? Wahrscheinlich kommt beides nicht, das glaube ich. In der bisherigen Geschichte unserer Welt gab es immer mal dunkle Zeiten und schöne Zeiten, manche sehr lang, andere kurz. Auf lange Sicht hin wird sich dieser Prozess wohl fortführen, denke ich. Es wird immer schlechte Zeiten geben oder gute, an eine dauerhafte Hinentwicklung zu einem Utopia oder einer Dystopia glaube ich nicht.


    @ Squall: Den Herren in deiner Signatur schreibt man doch eigentlich ohne "h" und ohne "d", oder? ;)

  • wo hank big brother angeschnitten hat:
    hat jemand von euch die Truman show gesehen?
    das ist ein Drama, das ein Vorgänger von big brother war.
    ihr könnt es auch auf youtube anschauen, aber gute Englischkenntnisse sind erforderlich
    zum thema:
    ich denke dass es bis zu einem utopia niemals kommen wird.
    es gibt immer irgendjdm., der dir das leben mies machen will, wie kim-jong -il,
    möge er bald sterben :evil: , die eine atombombe liebend gern auf dein haus werfen.
    sollte irgendeine idiotische terrorgruppe eine atombombe kriegen und sie hochgehen lassen,
    geht die welt unter.
    das einzige spiel, dass irgendwie dabei noch fröhlich scheint ist fallout 3....

  • Hmm ich denke du verstehst da etwas falsch...obwohl nicht mal unbedingt...aber so Leute wie Kim-Jong Ill können auch Vorreiter einer Utopie sein...denn ein Utopia ist fast immer nur für einen bestimmten ausgewählten Teil der Weltbevölkerung. Der Rest schmachtet entweder weiter dahin oder wird vernichtet. Utopia als Ort beschränkt sich deshalb auch meist nur auf eine riesengroße Stadt/Insel/etc...

  • Außerdem ist es auch nicht ganz so einfach, Kim-Jong Ill unter "Die Bösen" einzustufen und seine Motivation als "Böses tun" abzufertigen. Kim-Jong tut, genau wie alle anderen, das, was er für das Richtige hält. Ob das jetzt egoistische Motive, religiöse Verblendetheit, Machthunger oder einfach ein Knacks im Getriebe ist - "Böse sein ist cool" war bisher eher selten der Antrieb für eine Dystopie, und daher macht man es auch etwas sehr simpel, wenn man mal so dahinstellt, er wolle einem eh nur das Leben mies machen. Selbst Hitler, so makaber das klingt, wollte das Beste für sein Volk (oder das, was er für das Beste hielt). In diesem Kontext zitier ich grad mal Kettcar: "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint".

  • Den Gedanken einer Utopie würd ich schon verwerfen, wenn ich darüber nachdenke, was ich alles will, das aber nicht mit diversen Gesetzen übereinstimmt (sowohl weltliche als auch moralische). Der Mensch ist so sehr von dem Drang seine (unnötigen) Bedürfnisse zu erfüllen, das ihm alles andere egal ist. Um ein utopia zu schaffen, müsste die gesamte alte Bevölkerung weg und die Nachkommen im Sinn der Sache erzogen werden.


    Das wir im nächsten Krieg alle Hopps gehen ist schon viel wahrscheinlicher, aber es bestehen Chancen zu überleben....


    Dystopia scheint da das einzige Mögliche, ne?


    Und eine Revolution zum Besseren wird nicht stattfinden, denn alle meckern nur, wie schlecht es ihnen geht, aber keiner kriegt den Arsch von der Couch gehoben, denn es ist ja viel einfacher zu warten, bis ein anderer aufsteht.


    Und irgendwie bezweifle ich doch, das die Zukunft eine der dargeboten Möglichkeiten sein wird... aber welche dann?
    Auf jedenfall steckt jeder irgendwie bis zu beide Ohren im Mist, und mit der derzeitigen Wirtschaftslage versinken wir nochmal ein Stück. Ich denke die jetzige Kriese schafft die Bühne für die Ereignisse die wohl nuklearer Exitus oder Dystopia sein werden.

  • Ganz naiv habe ich den letzten Punkt angekreuzt. Es wird sich nicht viel ändern, was aber genauso gut heißen kann, dass ein ganzer Kontinent im Krieg untergeht und irgendwann wieder eine neue Renaissance geben wird, in der sich wieder eine Hochkultur erhebt. Der Unterschied zu uns ist nur, dass der gesamte Globus mittlerweile vernetzt ist.
    Ich revidiere also, es könnte gut möglich sein, dass die Menschheit einem Sytem verfällt, wie zB: in "eine schöne neue Welt" von A. Huxley oder "Fahrenheit 431". Zumindest wäre soetwas mit den heutigen technischen Errungenschaften möglich.
    Dennoch glaube ich, dass Revolutionen immer wieder das System aufmischen werden, was zu einen, für die Menschheit gefährlichen, Krieg ausarten könnte.


    Es wird also nie ein "Utopia" geben, den der Freigeist der Menschen kann nicht verloren gehen, selbst mit allen technischen Mitteln in der Neurologie. Anderenfalls gäbe es, unserer Vorstellung nach, keine Menschen mehr.

    mitten im Unterricht:
    - Lehrerin! Lehrerin ! komm ma ganz kurz her! Guckst du, de Kaya hat ne drei, isch ne fuff. Dabei hab isch das selbe geschrieben wie dea !"
    - Ja ich weiß Hakan. Kaya schrieb bei Aufgabe 3 : "weiß ich nicht" du:
    "isch auch nicht..."

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