[Cyber-] Mobbing

  • Es erstaunt und teilweise schockiert mich, dass ich im ZE dort nichts gefunden habe. Gerade weil dieses Thema immer aktuell ist. Ich weiß nicht ob ich mit meinem eingedellten Hirn hier noch was auf die Reihe bringe *leise auf den Tasten klimper* Jedenfalls hatte ich ja genug Erfahrung damit gemacht und dank dem Schulthread erfahren, dass es hier ja mehrere gibt die solcherlei Erfahrungen gemacht haben. Kein schönes Thema. Man umgeht es gerne und viele schauen weg, doch wichtig sind ja vor allem die Punkte...


    * Wo ensteht das Mobbing [vor allem in der Schule, aber auch Arbeitsplatz, usw.]
    * Wie kann man Mobbing erkennen?
    * Wie helfe ich dem Betreffenden?
    * Wie schnell kann man vom Opfer zum Täter werden? - und andersrum
    * Gibt es auch Möglichkeiten als Außenstehender etwas gegen Mobbing zu unternehmen?
    * Wie gebiete ich den Mobbern Einhalt?
    * Familäre Probleme erkennen und an das Problem herantasten.
    * Bei schweren Mobbing in der Arbeitsstelle Hilfe holen.


    Etwas was mir wirklich Gedanken macht ist vor allem unsere Jugend, die ständig den Medien ausgesetzt wird. Natürlich kann man so etwas nicht steuern, aber wenigstens dafür sorgen, dass sie nicht der Gehirnwäsche ausgesetzt werden. Natürlich selber - sollte man Kinder haben - Vorbild für die Kinder sein und natürlich auch schauen auf welchen Seiten sie sich so rumtreiben.


    Mir ist mal so was passiert [auch wenns mir unangenehm ist schreib ich das hier mal als Beispiel rein], also so ein Cybermobbing, und danach war ich total kaputt und hatte geweint. Meine Mutter riet mir da schon mich aus solchen Seiten auszuloggen, allerdings hielten mich ein paar User dort, aber ich wurde in dem Forum wirklich fertig gemacht (leider auch währenddessen in der Schule), bis ich dann schließlich doch einfach ging... mit den Nerven am Ende, aber das Gefühl der Hilflosigkeit und dem ausgesetzt-sein war einfach brutal.


    Mein persönlicher Rat an die Eltern: Alleine nur sagen "Geh aus den Seiten raus" hilft nichts. Zur Not daneben stehen und sich auch intensiv damit auseinandersetzen. Mir fällt auf, dass grade Kinder, die zusätzliche Konflikte in Familien haben, noch mehr Probleme mit (Cyber-)Mobbing haben.


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    Natürlich sollte man nicht Panik schieben. Nicht alles ist Mobbing. Man erkennt es glaub ich am Besten wie sich beide Part (Opfer und Täter) verhalten. Ich dachte einmal, dass jemand gemobbt wurde, aber das war nur eine Blödelei zwischen Jungs. Trotzdem! Passt auf. Ich bin zwar selber noch ein wenig introvertiert, aber versuche natürlich so viel Intiative zu ergreifen wie es geht - manchmal hat man ja selber Angst zum Opfer zu werden, doch alles ist besser als Täter zu sein.


    Zum Thema Rache: Meine lieben Opfer. Das hat keinen Sinn noch mehr Wut zu schüren. Auch ich sehnte lange nach Rache, doch schlussendlich sind die früheren Opfer die guten, erfolgreichen Menschen (siehe viele Schauspieler und Stars - ja, ich weiß, dass ich im Hintergrund Hüsteln höre, aber auch das sind alles nur Menschen!).


    Lasst euch nicht runterziehen! Auch wenns schwer ist. Die eigene Individualität ist ein wertvolles Geschenk, das jeder von uns bei der Geburt bekommt. Lasst es euch nicht nehmen und unternehmt etwas gegen diese Zwietracht und Keilereien. Wer sich nicht traut hier was niederzuschreiben kann mir ruhig eine PN schicken. Bin für jedes Problem offen auch wenn ich nicht immer erreichbar bin. :)


    Und jetzt: Schreibt was das Zeug hält! Ich will eure Meinungen hören. Danke.

  • Ich möchte noch gerne Einige Punkte ergänzen wenn ich darf.


    Mobbing ist ein Langer Prozess es ist eigentlich erst die Späte Form die andere Leute als solches erkennen. Sowohl für Opfer ist es Schwer die schon beim beginnen als solches zu erkennen.


    Man kann bei Mobbing nicht nur von einem Täter sprechen da dies immer ein Gruppe ist, es kann zwar mit einem anfangen ist aber zu der Zeit noch kein richtiges Mobbing. Woran man es richtig erkennt ist das eine Person aus Gruppen ausgeschlossen und von denen Fertig gemacht wird, ebenfalls können manchmal auch selbst geglaubte Freunde sich gegen Einen Wenden.


    Es ist schwierig etwas gegen Mobbing zu unternehmen, gerade aus dem Grund dases nicht nur einen Täter gibt. Man denkt die erste Zeit wenn man etwas bemerkt hat das es möglich wäre wenn man vorgesetzte darauf anspricht, doch ist dies selten von erfolg gekrönt da zumbeispiel ein Direktor der ganzen Klasse einen Verweis ausspricht nicht wirklich realistich ist und das Mobbing selbst noch Schüren würde. Und selbst wenn nach so einer Aktion eine Zeit kommt in der man In Ruhe Gelassen wird währt diese nicht lange.


    Kleiner Zusatz: Mobbing ist zwar immer Aktuell dennoch ist es ein Thema das Auftaucht doch komischerweise immer sehr schnell wieder unter den Teppich gekehrt wird.



    Bin jetzt nicht direkt auf Cybermobbing eingegangen aber im Grunde ist es dasselbe Prinzip.

  • Ein sehr wichtiges Thema, wovon ich auch direkt selbst betroffen bin.


    Mobbing an Schulen und auch am Arbeitsplatz ist noch immer viel zu oft ein Tabuthema und wird gerne totgeschwiegen von Mitwissern. Der Ruf der Schule oder des Unternehmens könnte ja darunter leiden. (Schul)psychologen können helfen, aber auch das ist nicht gerade einfach, da Mobbing oft ein sehr langwridiger und auch undurchsichtiger Prozess ist. Warum wirbt gemobbt? Was steckt dahinter? Wer ist mitten in diesen Prozess eingebunden, wer nur außenstehend? Was für Aktionen passieren? Ich stimme Serel daher zu, ein direktes und wirkungsvolles Eingreifen ist schwierig, wenn man den Konflikt nicht noch weiter anschüren will. Auch, dass sich der Gemobbte Respekt verschafft und somit in Ruhe gelassen wird, ist meistens zum Scheitern verurteilt, wenn es keine Gewaltorgie werden soll. Mobber selbst merken oft gar nicht, was sie da eigentlich anrichten, für sie ist das einfach nur ein sadistischer Spaß. Dabei bewirkt jahrelanges "echtes" Mobbing (und ich spreche hier nicht vom Klauen eines Turnbeutels) mit ansteigenden brutaleren Mitteln in fast allen mir bekannten Fällen ein Ausbrechen psychischer Krankheiten, welche der Betroffene erst Jahre später bemerkt und welche sich vor allem auf sein rationales Verhalten und soziales Wesen niederschlägt. Im Prinzip ist man für sein Leben lang "geschädigt", auch wenn man mit zunehmendem Alter natürlich lernt, damit umzugehen. dennoch wird Mobbing immer noch und vor allem immer wieder massiv unterschätzt und oftmals ja nicht einmal erkannt. Oder es wird weggesehen, auch, um nicht selbst zum Opfer zu werden.


    Wenn ich mir heute auf FB die Mobber anschaue, mit denen ich in der Schulzeit zu kämpfen hatte, sehe ich sympathische, lächelnde Menschen, die oftmals auch schon eine Familie haben und sich über ihr Baby freuen. man sieht viele süße und knuffige Bilder. Kein Mensch würde ahnen, dass dahinter für ein wahrlich abartiges Wesen steckt, welches die vollen Ausmaße seiner früheren Attacken vermutlich nie richtig wahrgenommen hat.


    Eine sehr tragische und zutiefst bedauerliche Sache ist das. Gerade aus solchen Gründen setze ich mich auch ganz privat für Mobbingopfer ein, da ich dieses Gefühl der Zerrissenheit, die dadurch entsteht, kenne ..


    Allerdings muss ich aus heutiger Sicht auch sagen,d ass das Mobbing durchaus seinen positiven Seiten hatte, auch wenn das erst einmal makaber klingt. Aber tatsächlich habe ich dadurch eine Art eigene Persönlichkeit für mich entwickelt, einen indviduellen Charakter, habe Tiefgang zu schätzen gewusst und lernte auch ganz automatisch viel über Psychologie. Menschliche Abgründe sind mir nicht fremd und ich verschließe mich auch nicht vor den dunklen Seiten des Lebens. Ich gehe keinen vorgefertgten Weg, halte mich nicht ausschließlich an gängige Werte und Normen, sondern schaue herzallerliebst über den Tellerand, versuche umfassend Dinge zu betrachten und Interessen außerhalb von Trends zu entwickeln, was mir auch ganz gut gelingt. Dabei ist es mir auch völlig egal, ob etwas für Außenstehende absurd wirkt, so lange wie ich das eben mag und mir dabei selbst treu bleibe. Das ist mir ganz wichtig. Solche Entwicklungen beobachte ich bei Mobbingopfern im Anschluss sehr oft. Daraus werden später intellektuelle Menschen mit einem ganz eigenen Charakter und einem Hang zur Eloquenz, Kulturgeschehen und Ästhetik. Und das ist - ich lebe in einer Großstadt - nach wie vor eine aussterbende Art. Eigentlich ist es sehr schön, solchen Menschen auf seinem Weg zu begegnen. oftmals kan ich mich erst mit ihnen so richtig und ausführlich über das Leben mit all seinen Facetten austauschen. Tiefgründig austauschen. Das war und ist eine sehr schöne Erfahrung für mich und gibt einem selbst auch Kraft, weil man irgendwo ja somit doch weiß, dass man da draußen nicht allein irgendwelchen abnormalen Gedanken nachhängt. Alles also eigentlich irgendwie toll, währen da nicht die leider oft auftretenden Nebenwirkungen: Depressionen, Versagerängste, Selbstzweifel, Minderwertigkeitskomplexe, Irrationalität, Burnout, Anorexie, SVV, etc etc etc. ;(


    Soweit mal von mir...bin etwas ausgeschweift, aber das Thema berührt eben noch immer.

  • Ach, ich finde gar nicht mal, dass du abgeschweift bist, Audi. Sich über Folgen und Hintergründe zu unterhalten gehört ja mit dazu; Problemlösungen finden sich schließlich schwer, wenn man nur an der Oberfläche kratzt. Das macht die Auseinandersetzung mit dem Thema ja auch so kompliziert: Nur durch oberflächliche Betrachtung (was könnte man machen, damit es aufhört) kann man schnell vergessen, dass die Ursachen erst mal abgeklopft werden müssen, um dem Ganzen eben beizukommen (klar – weiß ich, wieso jemand mobbt, kann ich ihm verständlich machen, was er damit anrichtet und ihn zum Aufhören bewegen).



    Meine eigenen Erfahrungen wusste ich lange Zeit nicht einzuschätzen. Dass es tatsächlich unter Mobbing fiel, dass meine Mitschüler mich gezielt ausgesucht hatten wegen meiner guten Schulleistungen, um über mich herzuziehen (Aussehen, Kleidung – eben die Dinge, in denen sie "besser" waren, wenn sie schon nicht mit Wissen glänzen konnten), war mir daher über Jahre hinweg weder bewusst noch hatte ich den Eindruck, dass ich überhaupt das "Recht" dazu hätte, mich als Geschädigte zu offenbaren. Stattdessen war es eher so, dass ich diesen Leuten im Umkehrschluss noch eher das Recht eingeräumt habe, mich anzugreifen – Stichwort Minderwertigkeitskomplexe.


    Denn was Serel schrieb, stimmt: Oft erkennt man weder als Opfer noch als Täter, was da überhaupt vor sich geht. Bei mir lief das Ganze nämlich zudem auch noch halbwegs subtil ab, tätlichen Angriffen war ich nie wirklich ausgesetzt (zweimal beinahe von zwei Prügelweibern, bin aber nochmal davongekommen), sodass alles auf psychischer Ebene stattfand. Dabei kam dem Prozess noch entgegen, dass ich nie sonderlich viel Selbstwertgefühl für mich hatte aufbauen können; das einzige, in dem ich mir wirklich wertvoll und wichtig vorkam, waren eben meine schulischen Leistungen – man kann sich vielleicht denken, dass der Angriff auf eben das, worauf ich als einziges so stolz war, seine Spuren hinterlassen hat. Noch heute leide ich daher unter einem übertriebenen Perfektionismus, der teilweise so stark ausgeprägt ist, dass allein die Angst, diesen Erwartungen nicht gerecht zu werden, dazu führt, dass ich einfach gar nicht erst den Versuch unternehme – sowohl bezogen auf Prüfungen als auch auf das gesamte Leben.


    Bewusst ist mir all das erst durch die Therapie geworden, der ich mich seit September unterziehe. Dass ich überhaupt so reflektiert über Ursachen und Folgen meiner Erfahrungen sprechen kann, habe ich einzig dem Umstand zu verdanken, dass ich vor knapp einem Jahr einfach völlig unter dieser Last zusammengebrochen bin und mich aufgegeben hatte, für nicht lebensfähig hielt, am Ende ja eh alles egal war – und so weiter; wer ähnliche Erfahrungen durchgemacht hat, dürfte derlei Gedanken gut nachvollziehen können.



    Fakt ist, wie Audi schon schrieb: Unter den Folgen solcher Handlungen leidet man sein ganzes Leben. Zweifel und Minderwertigkeitsgefühle wird man nie ganz los, nein – man kann nur lernen, sie in seinen Alltag mit einfließen zu lassen, das "Ungeheuer", wie meine Therapeutin es heute nannte, nicht einfach wegzusperren, sondern es zu zähmen. Erst dann kann man ein selbstbestimmtes Leben führen, ohne ständig an den eigenen Zweifeln zugrunde zu gehen.


    Trotzdem würde ich mittlerweile nicht mehr auf die Idee kommen, den Tätern von damals mit einem negativen Grundgefühl gegenüberzutreten. Ich trug eine Weile eine Menge Wut in mir, hätte diesen Menschen am liebsten ihre Köpfe vom Hals geprügelt, das Lächeln aus ihren Gesichtern gewischt – doch wozu? Sie leben ihr Leben auch nur auf die Art, wie sie es am besten können, sie haben alle ebenso ihre kleinen und größeren Probleme. Ändern würde es an der Störung, die sie hinterließen, ohnehin nichts.


    Auch halte ich es für ebenso unreflektiert, diesen Menschen ein "wahrlich abartiges Wesen" anzudichten. Nein. Täter kann man sehr schnell werden. Man merkt es nicht einmal. Lasst einmal eine Person auftreten, die euch unlieb ist, die einer ganzen Gruppe nicht in den Kram passt – sofort neigt man dazu, sich gedanklich auf sie zu stürzen, sie subtil oder auch offen verbal zu attackieren. Das kann uns allen passieren, ohne dass wir dabei darüber nachdenken, ob es irgendwelche weitgehenden Folgen für diesen Menschen haben könnte. Es ist uns nicht bewusst. Ich möchte nicht wissen, ob ich nicht auch dem ein oder anderen Klassenkameraden von damals mit für witzig befundenen Kommentaren geschadet habe, auch wenn derjenige sie vielleicht weggelacht hat. Deshalb erlaube ich mir auch kein Urteil über die "Täter" – der Übergang zwischen beiden Positionen passiert so schnell…
    Man kann nur sein Bewusstsein schärfen und sich selbst bremsen, wenn man merkt, dass man dem anderen vielleicht stärker auf die Füße getreten ist als es gesund ist.

  • Zitat

    Dabei bewirkt jahrelanges "echtes" Mobbing (und ich spreche hier nicht vom Klauen eines Turnbeutels) mit ansteigenden brutaleren Mitteln in fast allen mir bekannten Fällen ein Ausbrechen psychischer Krankheiten,


    Audi~ hat hier ganz klar von Tätlichen angriffen gesprochen so scheint es jedenfalls für mich, Doch nichtmal das muss sein, es reichen auch nur Beleidigungen und ähnliches die wie Si'naru sagte Minderwertigkeitsgefühl vermitteln man bekommt Selbstzweifel und ähnliches.


    Ich selbst war ein Langjähriges Mobbing Opfer, Es begann eigentlich schon in der 3. Klasse und ging Bis zur 8. bis es Eskalierte. Es ging eigentlich ganz Langsam vonstatten, zuerst waren es kleine Beleidigungen die ich damals unters Schubfach "Spaß" gelegt habe, Mit dem Wechsel der Schule hörte dies doch nicht auf, es wurde schlimmer. Ehemalige Freunde ,wie ich schon sagte, begannen einzusteigen irgendwann begann ich in der Schule nur noch daran zu denken und arbeitete kaum noch mit, Ich zeichnete im Untericht um mich zu Beruhigen, dennoch stieg die Wut weiter an, Auserdem wurde es schlimmer als sie bemerkten das ich trotz dieser nicht mitarbeit bei arbeiten noch besere Noten schrieb als einige andere, DIes waren die die am Schlimmsten gehandelt haben, Später bekam ich dann Schulangst und ging auch nichtmehr in jene bis ich in Psychologische Behandlung kam, Was aber auch erst nach einiger Zeit etwas Brachte.


    Wie ich schreib haben die Die dennoch schlechtere noten Als ich hatten die "Schlimmsten" waren was mich irgendwann zu den Schluss brachte das selbst dieses Mobbing auch nur eine Form von einem Gestörten Selbstbewusstsein schien.


    Ebenfalls Mein Psyschologe nannte die Mobber "Ungeheuer" was aus meiner Sicht auch nicht Gerecht war, Und ja ich bin mir Bewusst das ich selbst über die Jahre einigen auf die Füße Getreten Bin. Ja der Wandel vom Gemobbten zum Mobber Geht schnell.

  • Zitat

    Original von Serel
    Wie ich schreib haben die Die dennoch schlechtere noten Als ich hatten die "Schlimmsten" waren was mich irgendwann zu den Schluss brachte das selbst dieses Mobbing auch nur eine Form von einem Gestörten Selbstbewusstsein schien.


    Ein wichtiger Punkt, den du hier anbringst.


    Ich bin nämlich davon überzeugt, dass jemand, der mobbt, auch in irgendeiner Art ein Defizit hat, das ihn erst dazu treibt. Er fühlt sich unwohl, vielleicht bedroht? Dem gibt er dann nach beziehungsweise überblendet das für sich, indem er die "Bedrohung" niedermacht. Ein Gefühl von Stärke stellt sich dann ein, das er sonst angesichts seiner Leistungen im Vergleich zu denen des anderen (um mal bei dem Beispiel zu bleiben) nicht mehr erreichen würde, ohne sich selbst in den Stoff zu knien und den Versuch zu unternehmen, mitzuhalten, statt sich künstlich zu erhöhen. Mobbing macht es demjenigen leichter, sich nicht mehr selbst (in zumindest dieser Hinsicht) "minderwertig" vorzukommen – im Grunde ist es also vielleicht in der Tat nur eine andere Art der Verarbeitung.


    Doch ganz wichtig: Wer sind wir, das zu bewerten? Wer sagt uns, dass diese Menschen nicht selbst ein kompliziertes soziales Umfeld haben? Dass sie selbst sich minderwertig fühlen, so abgestempelt werden zu Hause? Viele, denen ich begegnet bin, die in das Mobbing-Schema fielen, hatten genau solche Probleme, die man mit einem knappen Blick hinter die Kulissen schon ausmachen konnte. Diesen Menschen also zu unterstellen, dass sie ganz und gar grausam sind, ist daher sehr kurzsichtig. Man kann verabscheuen, wie diese Komplexe (die ich jetzt einfach mal voraussetze) sich äußern, klar – aber damit auf den gesamten Menschen zu schließen ist einfach ein wenig sehr weit ausgeholt.

  • Schade, dass der Thread so schnell untergeht. Gerade dieses Thema - finde ich - sollte eigentlich nicht so schnell links liegen gelassen werden. Mhm... na ja, ich werd dann nochmal was dazu schreiben. Mir liegt da eh noch so einiges auf den Lippen was ich dazu loswerden wollte.


    Zitat

    Original von Si'naru
    Doch ganz wichtig: Wer sind wir, das zu bewerten? Wer sagt uns, dass diese Menschen nicht selbst ein kompliziertes soziales Umfeld haben? Dass sie selbst sich minderwertig fühlen, so abgestempelt werden zu Hause? Viele, denen ich begegnet bin, die in das Mobbing-Schema fielen, hatten genau solche Probleme, die man mit einem knappen Blick hinter die Kulissen schon ausmachen konnte. Diesen Menschen also zu unterstellen, dass sie ganz und gar grausam sind, ist daher sehr kurzsichtig. Man kann verabscheuen, wie diese Komplexe (die ich jetzt einfach mal voraussetze) sich äußern, klar – aber damit auf den gesamten Menschen zu schließen ist einfach ein wenig sehr weit ausgeholt.


    Kennst du den Film 'Homevideo'? Wenn nicht hier wäre der Trailer dazu.
    Ganz interessanter Film: http://www.youtube.com/watch?v=xxfSGsZX6Ds


    Also es kommt immer darauf an was für Folgen dieses Mobbing hat. Wenn ich dran denke was das alles auslösen kann. Ich muss sagen, dass ich zum Ende des Films wirklich verstört war. Gerade solche Fälle können das sehr schnell auslösen. In Facebook ist das auch sehr verbreitet, aber nicht alles muss mit einem komplizierten Umfeld zu tun haben. Leider. Ich hatte leider so eine Art von Mobbing erlebt. Und das alles sollte nur 'Spaß machen'. Für viele ist Mobbing fast schon so was wie Zeitvertreib. Im TV wird einem das ja immer schön unter die Nase gerieben wie 'witzig' es doch ist jemand anderen fertig zu machen und auszulachen. Natürlich gibt es genug die selber Probleme hatten, aber es muss nicht immer der Fall sein.


    Ich hatte eine Mobberin die sich gar nichts um Menschenrechte machte. Die hatte es geschafft anderen einen Bären aufzubinden (ich bin ihr leider noch einmal im Internat begegnet) und ich stand dann praktisch als Lügnerin und Opfer da. Da fragt man sich echt wie man mit solchen Menschen umgehen sollen. Viele sind einfach zu umsichtig und wurden schon als Kind zu sehr verwöhnt. Spontan fällt mir dazu auch noch 'Dolly' ein, wo ein Mädchen teilweise so unverschämt wurde, weil sie Niemand richtig auf den Boden der Tatsache brachte. Mobbing ist ein weit verbreitetes Phänomen. Man sollte natürlich nicht jeden Scherz als Auslachen sehen, aber es fängt ja auch schon damit an wenn z.B. nur der Tollpatsch ausgelacht wird. Oder wie heißt das Zitat? - Lachen ist es wenn es alle tun. Auslachen wenn nur eine Person ausgelacht wird. Ich verirre mich gerade wieder in tausend Richtungen.


    Auf was ich hinaus will: Natürlich gibt es so Fälle wo die Mobber selbst in Problemlagen waren, aber dann frag ich mich was für Problemlagen? Was kann Menschen überhaupt so verkorksen? Stimmt. Man kann sehr schnell seinen Frust an jemanden ablassen. Ich weiß nicht. Mir passiert das Zuhause ja leider oft - dank Stiefvater, dass man den Frust an mir ablässt, aber dann gleich andere mobben? Ich bin in so einer Situation und könnte NIEMALS andere so fertigmachen. Könnte doch auch am Charakter liegen. Vieles hat man von der Erziehung, anderes sind dann auch Erbanteile und das Umfeld. Wir hatten das ja mal so schön in Psychologie gelernt.


    Meist fängt so was ja schon in Kindesalter an. Und wenns nur um so Kleinigkeiten geht. Heftig ist, dass viele Kinder (ich weiß nicht ob Eltern da so viel beeinflusst haben) andere Kinder durch Kleinigkeiten schon zwicken, hauen oder auslachen. Das ist schon erschütternd wenn man so was sieht.


    In meinen Hinterkopf ist wieder diese eine, unbeantwortete Frage: W a r u m ?!?


    Ich brems mich jetzt erst mal. Obwohl mir sicher noch mehr dazu einfallen würde. *sigh*

  • Wenn es erlaubt ist, schildere ich von mir:
    Vielleicht bin ich nicht das "typische" Mobbingopfer das in euer Bild passt, aber seit der Grundschule wurde ich eigentlich immer wegen meine Gewichts gemobbt, was mich eigentlich schon immer belasted hatte...allerdings mehr Unbewusst. Zur Hauptschul(weiß nicht wie man sowas in Deutschland nennt...realschule?)zeit war es sogar so schlimm, das ich oft unbewusst aber auch bewusst Krank wurde und oft in der Schule gefehlt habe, was natürlich meine Noten nicht gerade aufwertete...es ging sogar soweit, das ich ein Jahr die Schule wiederholte um von meinen Mitschülern(auf einen Rat meines Klassenlehrers hin) wegzukommen.


    Auch wenn es in meiner neuen Klasse damals noch 1-2 Vollpfosten gab, ging es mir schon wesentlich besser und was noch hinzukommt, das sich auch der Kontakt mit meinen alten Mitschülern verbessert hatte... ich denke das ihnen das dann doch etwas zu Herzen ging das ich wiederholt habe.

    Was aber ziemlich ironisch ist, das ich durch meinen Klassenwechsel aber mehr zum Problemkind wurde und viel Blödsinn machte...und vorallem dann im letzten Schuljahr schäme ich mich für Dinge die ich getan habe...es ist schon schlimm, wie schnell es passieren kann, wenn man vom Opfer zum Täter wird und dann auch noch die Opferrolle missbraucht um bei seinen Missetaten davonzukommen =/


    Jetzt bin ich eher Passiv und versuche mich vor großen Menschenmengen fernzuhalten, da ich mich unwohl fühle, außerdem weiß ich, wenn ich in ner Gruppe bin, das ich zwar anfangs sehr ruhig sein kann etc, aber wenn ich mit den Leuten vertraut bin, oftmals übertreibe und meine Grenzen überschreite, was ja nich so gut ist. Deshalb verbringe diesbezüglich wirklich lieber meine Zeit mit Leuten aus meiner Familier(meinen Neffen/nichten zb) oder eben ausgewählten Freunden... auch mit Onlinebekannschaften, weil es Online einfach viel Einfacher ist zu handhaben.


    Eine Problematik die ich weiterhin besitze, bezieht sich auch auf die Mädels....so wurde ich auch von den Mädels sehr oft gehänselt und hatte sehr wenig kontakt zu ihnen(in der Grundschule hatte ich ne nachbarin mit der ich oft rumgehangen habe, aber das änderte sich eben ab der Hauptschule), weshalb ich im Reallife keine Ahnung habe wie ich mit ihnen umgehen kann, was für mich deshalb ein Problem stelle, da ich mich zu Mädels sehr hingezogen fühle(auf deutsch, ich steh auf Frauen...). Anfangs war es sogar schon Phobielastig, das ich vor Mädels davon gelaufen bin, aber mehrmaliger Kontakt durch Freunde etc hat mir zumindestens über das hinweggeholfen. Aber wie ich mit einer Frau richtig sprechen kann etc hab ich immer noch ned drauf...


    Ich weiß nicht ob meine Person, die ich heute bin wirklich nur aufs Mobbing zurückzuführen ist oder mehr dahinter steckt, als ich vielleicht zugeben will etc... aber ich weiß durchaus, wie es ist - wenn man gemobbt und shikaniert wird, genauso wie ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man selbst Leute mobbt etc...

  • Zum Thema Mobber: Ich stimme Si'naru insofern zu, dass es oftmals leicht passieren kann, in diese Rolle reinzurutschen. Gruppen reißen einzelne Personen, die im Grunde gar keine bösen Absichten hegen, gerne mal mit. Und wenn es da nun jemanden gibt, mit dem jene Person - sowie auch der Rest der Gruppe - ein Problem hat, wird schnell mal eine Grenze überschritten. Natürlich spielen oft auch psychische Probleme eine Rolle, wie z.B. Minderwertigkeitskomplexe, ein geringes Selbstwertgefühl, die Angst vor Ausschluss aus der Gemeinschaft etc.
    Ich sehe jedoch einen Unterschied zwischen solchen, die sich im Eifer des Gefechts haben mitreißen lassen, und solchen, die über Jahre hinweg (!) genau wissen was sie tun. Bei letzteren Personen fehlt mir jegliches Mitgefühl angesichts eventueller Probleme - ich sehe da einfach nur einen widerwärtigen Charakter. Und ich gestehe, dass ich auch heute noch einen Funken Wut in mir spüre, wenn ich an jene Personen denke, die jahrelang einen heiden Spaß daran hatten, mich psychisch brechen zu sehen. Ich denke NICHT "Ohne euch hätte ich dieses und jenes Problem nicht", denn in gewisser Weise haben sie meinen Horizont auch erweitert (siehe Audis letzten Absatz). Es ist die Gehässigkeit dieser Personen im Allgemeinen, die mich wütend macht. Rachegedanken und Verwünschungen gehören jedoch glücklicherweise der Vergangenheit an.


    Wie schon oft gesagt wurde, hat Mobbing weitreichende Folgen, die meist das ganze Leben prägen. Ich habe dadurch eine Angststörung entwickelt, die ich heute allerdings recht gut im Griff habe (u.a. dank mehrjähriger Therapie). Inzwischen kann ich mich auch wieder selbstbewusst in der Öffentlichkeit bewegen (früher konnte ich z.B. nicht einmal an einer Supermarktkasse stehen, ohne in Angstschweiß auszubrechen), wobei ich doch merke, dass mir eine bestimmte Sache oft noch Bauchschmerzen bereitet: Schrilles Mädchengekicher. Zudem betrete ich ungern Sporthallen, und auch die Tatsache, dass ich nicht gerne vor anderen koche, ist auf Mobbinggeschichten zurückzuführen. Es prägt eben wie gesagt für's Leben.

    "The thing under my bed waiting to grab my ankle isn't real, I know that.
    And I also know that if I'm careful to keep my feet under the covers, it will never be able to grab my ankle."

    - Stephen King

  • Um das Thema mal wieder ein wenig anzukurbeln und auch alternativer zu agieren als immer nur reine Erlebnisberichte:


    Celestial hat es ja in ihrem vorheigen Post schon angedeutet, ich möchte das mal weiter ausführen - Mich würde interessieren, wie die Gemobbten unter euch heute auf ihre Peiniger zu sprechen sind. Seitdem ist ja viel zeit vergangen, das Leben hat sich geändert, der Charakter wurde weiterentwickelt. Wie wäre das, wenn ihr z.B. auf Facebook die Profile der damaligen Mobber euch anschaut? Habt ihr immer noch eine Welle des Hasses um euch, oder ist es euch unlängst gar egal geworden? Wie ist eure Denkweise zu den Mobbern heute, wo man erwachsen ist?

  • Ich wollte hier nochmal was dazu schreiben, aber da mir der Teil, den ich gepostet habe zu persönlich war wollte ich diesen erst entfernen.


    Freilich bin ich nicht mehr gut auf meine Mobber zu sprechen, doch Rache planen bringt nichts. Höchstens zu sagen, dass so etwas nicht Recht ist und sie fragen warum sie diese Menschen überhaupt so erniedrigt haben. Das allein hilft jedoch nichts aus. Es ist gut wenn diejenigen, die dem Arbeitsplatz/Ausbildung/Schulstelle/was auch immer...entkommen sind wieder zur Normalität finden, doch leider gibt es viele die zum Selbstmord neigen und genau das ist das Traurige daran.


    Viel schlimmer ist, dass lange Zeit gebraucht wurde bis es ein Gesetz gegen Cybermobbing gab, da ja alles viel zu anonym verdeckt im Internet ist, bzw. "Worte doch nicht so schlimm seien wie Gewalt". Leider ist dem nicht so. Worte können wie Messer sein und genau diese Auswirkung haben sie auch auf das Opfer. Die Situationen sind natürlich immer unterschiedlich, aber das Ergebnis ist meist dasselbe:


    Verzweiflung, in-sich-gekehrt oder gar der Selbstmord selbst...


    Nur jenen Verstand und Herz einzubläuen, die andere Menschen seelisch/psychisch so sehr quälen werden wohl nie verstehen was an Mobbing so schlimm ist!

  • Zitat

    Original von Audi~
    Um das Thema mal wieder ein wenig anzukurbeln und auch alternativer zu agieren als immer nur reine Erlebnisberichte:


    Celestial hat es ja in ihrem vorheigen Post schon angedeutet, ich möchte das mal weiter ausführen - Mich würde interessieren, wie die Gemobbten unter euch heute auf ihre Peiniger zu sprechen sind. Seitdem ist ja viel zeit vergangen, das Leben hat sich geändert, der Charakter wurde weiterentwickelt. Wie wäre das, wenn ihr z.B. auf Facebook die Profile der damaligen Mobber euch anschaut? Habt ihr immer noch eine Welle des Hasses um euch, oder ist es euch unlängst gar egal geworden? Wie ist eure Denkweise zu den Mobbern heute, wo man erwachsen ist?


    Ich kann dazu sagen, dass mir meine damaligen Peiniger, inzwischen vollkommen egal sind. Wenn sie mir heute begegnen, kann ich mich einfach normal mit ihnen unterhalten. Ich verspüre auch nicht den Drang, mich an ihnen zu rächen oder so, auch wenn ich das damals gerne gemacht hätte. Heute habe ich mich verändert und das würde mir auch nich mehr so schnell passieren.


    Ich kann nun auch drüber stehen und wenn ich an damals denke, muss ich heute einfach nur noch drüber schmunzeln, wenn ich sehe, wie ich heute bin und wo ich mich befinde.

    Ingus. Der am meisten vergewaltigte Nick ever


    (Ignus, Ignus Eisbär, Ignaz, Winnie Pooh, Ingo und Rollkeks) xD


    Rap Music is Life Music

  • Also zu dem Thema kann ich nur eins sagen: Es ist schrecklich und total daneben, jemand anderen zu Mobben. Völlig egal wie, warum oder wann. Es gibt einige Leute die ich kenne, die denken wenn man in der Grundschule gemobbt wird, wäre das ja nicht „so“ schlimm, weil kleine Kinder das irgendwann vergessen. Aber wenn man schon als kleines Kind angefangen wird gemobbt zu werden, oder anfängt zu Mobben, kann das die Psyche eines Menschen komplett zerstören. Ich selbst kenne jemanden bei dem sie in der Grundschule mit dem Mobbing angefangen haben und dieser Junge ist noch heute komplett Psychisch kaputt und diejenigen, die ihn damals gemobbt haben, sind noch viel schlimmer als früher. Also ich bin komplett gegen Mobbing, denn es hat keiner Verdient. Jeder Mensch ist einzigartig und kann nichts dafür wie er ist. Entweder man akzeptiert ihn oder nicht, aber wenn man ihn nicht akzeptiert sollte man ihn einfach in Ruhe lassen.

  • Ich wurde auf der Grundschule aufgrund meiner rumhopserei, ausgelöst durch mein Adhs, gekonnt. Jetzt auf dem Gymnasium gehts etwas besser, aber verachten tun sie Mich trotzdem noch :P
    Das passt auf eine Studie, Von dich einmal gehört habe:
    7 von 10 Leuten finden mobbing cool/spaßig, 2 Leute werden gekonnt und 1 Person ist dagegen.
    Leben ist Hart...
    Dieselbe Studie ergab auch, Das 9 von 10 Leuten Ich gar nicht wusste dass sie mobben.
    Meinem persönlichen Erfahrungen nach wollenbdie das auch garnicht wahrhaben. Meine schlimmste Mobbingzeit ist jetzt vielleicht zwei Jahre (exakt zwei Jahre) her, aber wenn ich heute an meine Mobber( das klingt ja total harmlos :/ ) denke oder ihnen begegnet muss ich manchmal in mich hinein Lächeln, weil mir klar wird, was für vollidipten das sind.


    Im Zusammenhang mit meinen Rechtschreibfehlern wirkt meine letzte Aussage geradezu.lächerlich :(

  • Kinder können äußerst grausam sein und im Kindesalter wird die Persönlichkeit erst noch durch das Zusammenspiel von Umwelt und Anlage gebildet. Traumatische Erlebnisse (wie beispielsweise Mobbing) führen dann in diesem noch labilen Zustand zu einem Bruch und es können einfacher Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen entwickelt werden. Leider kann man auch sagen, dass es wohl zu einem natürlichen und gewöhnlichen Klassengefüge gehört, wenn jemand ausgeschlossen wird und das "Opfer" ist. Gruppen werden gebildet, Kinder versuchen ihre Grenzen auszutesten und Macht zu demonstrieren, "Survival of the fittest" herrscht und es kommt zu einer Art natürlichen Selektion. Dabei ist es manchmal vollkommen egal, wer es nun ist, denn man kann selbst mit Gewalt noch irgendwelche Gründe finden, an denen man sich klammern kann und die zum Mobben "rechtfertigen".


    Kinder ziehen natürlich mit dem stärksten Glied und ein elitärer Egoismus herrscht - "Besser er/sie als ich". Nach dem "warum" wird häufig gar nicht gefragt und reflektiert wird nur sehr selten. Zudem kommt noch, dass Kinder stark beeinflussbar sind und somit das Bilden von Gruppen noch weiter verstärkt wird und die Kluft zwischen den Gruppen und dem vermeintlichen "Opfer" noch größer wird.


    Erstaunlich ist, dass Menschen, die "gemobbt" wurden, auch später häufig dazu neigen, selbst zum "Peiniger" zu werden. Dieses Umkehrverhalten verleit wohl bisher nicht geahnte Macht und Stärke, die sie vorher nie spüren konnten.
    Aber wenn man sich selbst heute noch umschaut scheint das alles recht normal. Nur im Gegensatz zu früher passiert das Mobbing nicht unbedingt direkt und mit Gewalt sondern eher hintenrum; Gruppen verschwören sich gegen Einzelne (wohl wegen fehlender Sympathie) und die Freunde dessen ziehen einfach mit. Das merkt man auch schon im normalen Alltag; Selbst harmloses "Lästern" reicht dafür schon und ist ja sozusagen Diskriminierung und Benachteiligung anderer.


    Nur würde ich persönlich mit Sicherheit es nicht für sinnvoll finden (besonders in meinem Alter) gegen Einzelne zu hetzen. Lästern ist ganz normal, wie ich finde, das macht jeder mal - Kann auch nicht jeder jeden mögen. Aber in unserem Alter müssten wir schon dazu fähig sein selber zu reflektieren und sich jeweils ein eigenes Bild von bestimmten Personen zu machen. Mobbing halte ich zwar selbst dann noch für möglich, aber sollte doch schon allein durch das Reflektieren des eigenen Verhaltens vorgebeugt werden.


    We are not your kind of people.
    Speak a different language. We see through your lies.
    We are not your kind of people.
    Won't be cast as demons, Creatures you despise.

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