3000 Euro Schmerzensgeld für Kindsmörder

  • Dir ist klar, dass das eine ziemlich fiese Fangfrage ist? Weder die eine noch die andere Antwort sind insgesamt vollkommen "richtig" oder vertretbar, zumal die wenigsten von uns Polizisten sind und somit die Frage gar nicht richtig beantworten könnten.


    Schlussendlich ist das ja auch das Dilemma an der ganzen Sache. Man sollte sich nicht auf einer Stufe mit dem Täter stellen, müsste es aber tun, um an seine "Opfer" heranzukommen und diese womöglich noch zu retten - falls sie nicht schon tot sind. Was aber, wenn sie bereits tot sind? Dann hat man alles aufs Spiel gesetzt UND verloren - für nichts, was noch wiedergutzumachen wäre.


    Insofern sollte man nicht eine solche Frage stellen. Niemand von uns kann nachvollziehen, was die Polizisten durchmachen, die vor diese Wahl gestellt werden - in der einen Hand möglicherweise die Rettung eines Entführten, in der anderen das womöglich daraus resultierende Disziplinarverfahren mit Entlassung, und man steht plötzlich auf der Straße ohne Arbeit.


    Ich lasse diese Frage deshalb auch unbeantwortet, und ich glaube, niemand hier kann sie wirklich beantworten, solange er oder sie kein Polizist ist und genau vor dieser Wahl stand.


    "Man sollte glauben, das Leben sei ein einfaches Thema.
    Wenn man die 10 Gebote beherzigen würde, dann wäre es auch so.
    Dummerweise macht das heutzutage kein Mensch mehr."
    - Philip Weisel

  • Mhhh, diese Frage geht aber nicht nur Polizisten etwas an. Auch Otto-Normal-Bürger haben Recht Leute festzusetzen, bis sie deren Identität wissen, damit sie später zur Rechenschaft gezogen werden. Oder sone Art Selbstjustiz um herauszufinden, wo wer ist. Schlißlich kann auch ein Nicht-Polizist versuchen etwas rauszufinden.
    Und wenn dieser Foltert ist es genauso schlimm (mal davon abgesehen, dass entführung hinzu kommt...)


    Man muss halt für seine Taten gerade stehen... komme was wolle... obwohl man auch immer nach en Umständen fragen sollte, dennoch bin ich gegen komplette Straffreiheit

  • Bei allem Hass und bei aller Ungerechtigkeit, die man in diesem Fall verspürt, muss man aufpassen, nicht in mittelalterliche Methoden zurückzufallen und zivilisiert vorgehen. Klar ist das extrem schwer und wirklich gerecht wahrscheinlich auch nicht. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte ein Kind und dieser Mann hätte ihm was angetan, da wird man verrückt. Wenn ich dann die Chance hätte, zu dem Täter zu gelangen, würde ich Sachen mit ihm machen, die zu brutal sind ,als dass ich sie hier posten will, das könnt ihr mir glauben.


    Gesetze müssen aber nun mal für alle gelten und können nicht individuell gestaltet werden. Auch wenn es in diesem einen Fall vielleicht total banal und bescheuert erscheint, ist ein anderer vielleicht froh, dass es diesen Rechtsschutz gibt, wenn er selber in einer ungerechten Position ist.

  • @ Senftgurke
    Es geht ja nicht darum individuell gestalteten sondern mit gesundem Menschenverstand abzuwägen was eben wichtiger ist, oder wenn alles schon verloren ist wie in diesem fall man wenigstens die würde des Opfers und deren angehörige wahrt und nicht weiter strapaziert.
    Von Mittelalter Methoden hab Ich es nicht, so soll es auch nicht kommen wie in anderen Ländern der Welt. - Nicht aus langeweile Foltern oder aus Spaß und nicht bis zum Tode, manchmal auch wenn es 'grausam' klingt auf kosten der TÄTER muss man sich eben die Hände etwas schmutzig machen, aber für eine gute sache.


    @ Al Fifino
    Wieso fies? Wenn man nicht so handeln darf wie der Polizist muss man Nein wählen und damit leben das man ein Opfer retten hätte können aber aufgrund der Menschenrechte die sogar Monster schützen eben nicht retten konnte.
    Und jetzt nicht kommen mit es gäbe noch andere möglichkeiten das Opfer zu retten. Einfach von dem ganz krassen fall ausgehn das eben diese art des druck machens die einzige möglichkeit auf rettung ist.



    Mir geht es nicht darum das Mittelalter zurückzuholen, einen auf DDR zu machen oder einfach zu Foltern weil Er böse ist. Mir geht es darum das Täter nicht bevorzugt werden und so die würde des Opfers halbwechs ganz bleibt, auch wenn es schon tot ist. Gerechtigkeit eben, und nur für den Täter der hat es verbockt bämlich Er ist der schuldige.

  • Zitat

    Original von Hunter
    Mir geht es nicht darum das Mittelalter zurückzuholen, einen auf DDR zu machen oder einfach zu Foltern weil Er böse ist. Mir geht es darum das Täter nicht bevorzugt werden und so die würde des Opfers halbwechs ganz bleibt, auch wenn es schon tot ist. Gerechtigkeit eben, und nur für den Täter der hat es verbockt bämlich Er ist der schuldige.


    Du sagst ständig, dass der Täter nicht bevorzugt werden darf. Bitte erläutere, inwiefern er denn bevorzugt wurde. In meinen Augen hat er nicht mehr und nicht weniger Rechte als alle anderen Menschen, insofern kann von einer Bevorzugung nicht die Rede sein.


    Davon abgesehen: Foltern, um "Böses zu verhindern"? Wer zieht bitte dann die Grenze, wo Gut aufhört und Böse anfängt? In jeder Institution, wo ein solches Verfahren angewendet wurde, kam es früher oder später zu Übergriffen, die weder vertretbar noch erwünscht waren. (Siehe Guantanamo Bay, um nur ein kleines Beispiel zu nennen.) Und, um noch ein Beispiel zu bringen: Was, wenn man den Falschen erwischt hat, ihn foltert (oder es nur androht) und dieser dann unter dem Druck einknickt und sich selbst belastet, obwohl er nichts getan hat?


    Folter ist und bleibt ein Mittel, das man nicht anwenden darf und soll, solange man sich noch "Rechtsstaat" schimpfen will.


    Greets


    /edit
    Die Würde des Opfers herzustellen oder unangestatet zu lassen, ist ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit. Das Opfer ist schließlich tot. Die "Rache" übernimmt der Staat mithilfe einer wahrscheinlich sehr, sehr langen Haftstrafe. Die 3000 Kröten, die er erstritten hat, gehen derweil vollkommen in den Prozesskosten und den Schulden auf, die der Täter beim Staat hat.


    Alles in allem kann ich nur wiederholen: Hier wird viel um den heißen Brei gelabert, über ein Thema, das es eigentlich nicht wert sein sollte, so darüber diskutiert zu werden. Die Gesetze, die wir in Deutschland haben, haben allesamt eine Daseinsberechtigung, und ich sehe auch keinen Sinn darin, eine Änderung zu fordern, oder eine "Anpassung", wie andere es nennen. Es gibt hier nichts anzupassen; und es wird immer jemanden geben, der die ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, um zu provozieren. Hier erst zeigt sich, wer tatsächlich ein Mensch ist und wer eine Kröte; nämlich jene, die darüber stehen.


    "Man sollte glauben, das Leben sei ein einfaches Thema.
    Wenn man die 10 Gebote beherzigen würde, dann wäre es auch so.
    Dummerweise macht das heutzutage kein Mensch mehr."
    - Philip Weisel

    2 Mal editiert, zuletzt von Al Fifino ()

  • Nochmal: Ich rede davon wenn man genau weiss zu 100% sicher ist das man den Täter vor sich sitzen hat! Nicht von einem ja vieleicht und.. hubs wir haben ja doch einen unschuldigen erwischt. Sondern den wahren Täter.
    Wenn man die chance hat ein Leben zu retten, ein unschuldiges leben sollte man das aus meiner sicht auch tun. Allein der gesunde Menschenverstand müsste das wohl des Opfers, das leben dessen mehr aufmerksamkeit schenken als das 'wohl' des Täteres.


    Und allein die Tatsache das Er Geld bekommt (auch wenn nicht verwentbar da schulden, es geht jedoch um´s prinzip) und rechte zugesprochen bekommt die Er einem Kind aus Geldgeilheit genommen hat ist einfach nicht inordung. - Und doch in dem fall ist es eine 'bevorzugung' jeder weiss das Er was grausames getan hat und unsere Gesetzt so nutzt das Er zusätzlich darauf spucken kann, Er lacht sich ins Fäustchen. Du glaubst doch wohl wirklich nicht Herr Gräfen hat wegen ein paar worte (worte nicht taten!) einen knacks bekommen sodas Er arm dran ist.


    Ich sage nicht weg mit Menschenrechte für Mörder/Vergewaltiger. Menschenrechte sind inordung doch die Justiz darf sich einfach nicht auf der Nase herumtanzen lassen. - Vergess nicht das die schmerzensgelder die der Gerichtshof für Menschenrechte freigesprochen hat von uns kamen, sogesehn hat jeder Erwachsene von uns denen Geld gegeben. Das sind so dinge die einfach nicht angehn.


    Justiz soll die Schuldigen bestrafen und sich nicht ausnutzen lassen. Das ist in Namen des Volkes.


    Oh und es spielt keine rolle ob das Opfer lebt oder leider getötet wurde. Würde muss sein. - Ich denke das einige Opfer die im sterben liegen wenigstens die wunsch haben das ihr peiniger zurecht bestraft wird. Manche würden sich aber sicherlich im Grabe den Hals umdrehn was da alles passiert, bzw. nicht passiert.

  • Ich weiß nicht, wie oft ich das noch sagen muss, aber es ist keine Bevorzugung, die Rechte, die jeder verdammte Mensch vor Gericht hat, in Anspruch zu nehmen. Es gibt einen guten Grund für das Gesetz, nach dem man Leute wegen Folter oder der Drohung von Folter verklagen kann: Damit keiner auf den Gedanken kommt, diese auch anzuwenden.


    Wenn Du der Meinung bist, dass man jemanden foltern sollte, um die Chance zu erhalten, ein Leben zu retten - bitte. Allerdings sagt Dir nicht dein Menschenverstand, dass das in Ordnung wäre, sondern dein Sinn für Selbstjustiz, und da ist nochmal ein großer Unterschied dazwischen. Der Verstand sollte Dir sagen: "Was Du nicht willst, was man dir tut, jada jada". Man kann Feuer nicht effizient mit Feuer bekämpfen, und das Recht muss in solchen Fällen immer zurückstecken, keine Frage. Verständlich ist auch, dass Du Folter in diesem Fall gutheißen würdest. Das macht sie aber nicht richtig oder vertretbar, weil ein Mensch Dir gegenüber sitzt.


    Es ist trotz allem so wie immer: Ein Mann nutzt die Lücke in der Justiz, ganz Deutschland schreit auf, was für eine Sauerei das ist. Wie vielen Menschen diese "Lücke" bereits geholfen hat, Unrecht wiedergutzumachen oder gewalttätige Polizisten auffliegen zu lassen, tritt natürlich in den Hintergrund.


    Man sollte sich nicht nur von einem einzigen Fall leiten lassen, sondern vielmehr versuchen, das Gesamtbild zu sehen, auch wenn das womöglich eine gewisse emotionale Kühle erfordert. Aber gerade bei solchen Dingen wie der Rechtssprechung ist es wichtig, neutral zu bleiben und nicht emotionale Entscheidungen zu treffen.


    "Man sollte glauben, das Leben sei ein einfaches Thema.
    Wenn man die 10 Gebote beherzigen würde, dann wäre es auch so.
    Dummerweise macht das heutzutage kein Mensch mehr."
    - Philip Weisel

  • Und Ich bleib dabei das Ich lieber das Opfer retten würde bzw. die würde des toten halbwechs zu bewahren. Wer bei einem verhör wo man weiss ''Das ist 100% unser Mann.'' Lieber auf dessen würde achtet, entscheidet sich für den Tot des Opfers (sofern es noch lebt).
    Soll der Gerechtishof für Menschenrechte und Menschen die dahinter stehn ruhig aufschreien.
    Das wohl des Opfers geht vor, fertig.

  • Ihr argumentiert irgendwie aneinander vorbei... Al Fifino argumentiert auf der rechtlichen Ebene, auf welcher schließlich auch das Urteil verkündet wurde und Hunter reicht moralischen Einspruch ein.


    Ihr habt beide recht. Al Fifino sieht das sehr richtig, das Urteil, welches gefällt wurde, ist nach wie vor legitim und keineswegs irgendwie rechtswidrig. Dies in Frage zu stellen wäre auch komplett abwegig.
    Hunter überzeugt das Gesetzt in diesem Fall aber nicht und wenn er die Chance hätte, dann würde er sich tendenziell gegen den Täter entscheiden. Auch du, Al Fifino, würdest sicherlich nicht tatenlos zusehen, wenn du die Chance hättest, etwas zu unternehmen. Spätestens wenn es dein Kind bzw. Angehöriger wäre, dann würdest du den Täter in die Mangel nehmen. Jeder würde das, solange er nicht komplett abgebrüht ist.


    Man sagt nicht umsonst, "Justitia ist blind". Sie ist kalt, gefühllos, unbestechlich und unmoralisch. Aber mal ehrlich, ist das Leben bei genauerer Betrachtung denn nicht genauso? Wir reden hier von einem praktisch statischen und unbeeinflussbarem Naturgesetz, ähnlich dem der Schwerkraft. Klar ist es ungerecht, dass kleine Kinder aus großer Höhe in den Tod stürzen... aber was will man machen? Das Kind in diesem Fall ist nicht gestorben, weil die Rettung untersagt wurde... es ist gestorben, weil es einfach Pech hatte. Ich weis, das ist hart... und moralisch nicht unbedingt vertretbar. Aber wenn wir alles nach subjektiven Moralvorstellungen beurteilen würden, dann endete dies in heillosem Chaos.


    Aber wie auch immer...
    Was er im Endeffekt machen würde, das bleibt jedem selbst überlassen. Schon allein deswegen, weil man sowieso nie die Gelegenheit dazu erhält.

  • Ich glaube, dass auch Fifino auf moralischer Ebene argumentiert, aber eben auf der "höheren" moralischen Ebene, einer die Menschlichkeit umfassenden Ebene, und weniger dem direkten "Polizist-Täter-Kind"-Dilemma.


    Bei all den Ansprüchen, die Hunter stellt, sollte er sich fragen, und das in einer tief egoistischen Art und Weise: Würde ich wollen, dass mir nicht die selben Rechte eingeräumt werden, wenn ich eine Straftat begangen habe? Wenn ich einem Laden eine CD klaue und ich deswegen eine Vorstrafe bekomme und Schadensersatz leisten muss, und mir zwei Wochen später mein Geldbeutel geklaut wird, will ich dann, dass der Dieb nicht bestraft wird, auch wenn ich genau weiß, wer es war? Will ich, dass ich keinen Schadensersatz bekomme, nur weil ich auch schonmal geklaut habe und obwohl ich für das Klauen auch schon meine Strafe bekomme habe?
    Wenn man das alles mit "Ja" beantworten kann, ohne an das "höhere Gut" zu denken - sprich, ohne zu philosophieren, ob es einem ja nur "recht geschieht" und man eben nicht hätte klauen sollen - dann kann man auch verlangen, dass Mördern auf ewig die Rechte entzogen werden, selbst nachdem sie bestraft wurden.
    Hunter, du musst einfach aufhören, das Schmerzensgeld mit dem Kindsmord in Verbindung zu bringen. Der Mord ist eine Sache. Das Schmerzensgeld eine andere.


    Ähnliche Situation: Du hast ein Auto geklaut. Dann fährt dir jemand hinten rein, und du erleidest so schwere Verletzungen, dass du die Kosten für eine Therapie nicht selbst tragen kannst und ohnehin Anspruch auf Versicherungsleistungen hättest. Würdest du dann WOLLEN, dass du diese Leistungen nicht erhältst und womöglich lebenslang bspw. mit nur einem Bein herumlaufen musst, obwohl du gar nicht schuld an dem Unfall bist? Würdest du das ehrlich wollen?

  • Diese 'Stell dir vor Du..' masche zieht nicht den Ich bin, auch wenn es schwer fällt zu glauben extrem lieb, ja lieb! Ich kann mich schlecht in sowas reinversetzen irgendwas zu klauen oder ähnliches weil es nicht zu meiner person gehört bzw. nicht mal ansatzweiße. Ich kann nichtmal eine kleine minilüge rausbringen weil mein gewissen mich dann sowas von beißt.


    Aber da die 'Stell dir mal vor..' sache sehr beliebt ist, stell du dir vor Midna das in deinem Ort ein Mehrfacher Kinderschänder bei seinem Bruder wohnt. Du hast nun selbst Kinder kannst aber rein garnichtsmachen, den troz mehrfacher bescheide das der Mann gefährlich ist, ist Er laut recht frei da Er seine strafe abgesessen hat. Die Polizeibewachung gibt dir, auch wenn sie gut gemeint ist leider nicht das sichere gewissen als das wenn Er weggesperrt wäre.
    In Namen des Volkes heißt es, wäre es also auch in deinem Namen das sowas inordung geht? - In meinen Namen geht sowas nicht ok.
    Und das Beispiel bezieht sich auf einen wahren fall, einige erinnern sich sicherlich an die meldung wo ein Bürgermeister allen mitgeteilt hat das ein Kinderschänder im Ort wohnt und auch wo. - Er hat sogesehn gegen diverse auflagen verstoßen, er durfte das nicht. Doch warum hat der Mann das trozdem gemacht und den ärger den Er bekam in kauf genommen? Für eine Hetzjagt? Nein, um die anderen zu warnen damit sie sich schützen können.
    Also auch so eine sache, da hat wer gegen diverse sachen verstoßen um andern zu helfen und ist für diese auch kein Buhmann sondern ein Mensch mit gesunden Menschenverstand.

  • Hunter, das ist keine Masche - das nennt man Konsequenz.
    Deine Forderungen weisen einfach an allen Enden Inkonsequenz auf und du biegst dir deine Forderung, dem Mörder seine Rechte zu entziehen, so hin, wie du sie gerade brauchst.


    Selbst wenn ich jetzt auf dein Beispiel wahrheitsgemäß antworten würde, würdest du mir sicherlich dennoch unterstellen, nur deshalb so geantwortet zu haben, weil es meine Argumentation unterstützt. Aber nicht aus diesem Grund würde ich sagen "Der Bürgermeister hat die Privatsphäre dieses Mannes auf's Heftigste beschädigt", sondern weil ich mir zum Thema Recht eine konsequent durchdachte Meinung gebildet habe. Für mich ist ein Bürgermeister, der seine Bürger bloßstellt, kaum mehr wert als die Bildzeitung. Wenn er diesen Bürger bloßstellt, woher weiß ich dann, dass er nicht auch meine Kinder zu Opfern von Propaganda macht, wenn die mal etwas klauen sollten oder anderweitig etwas widerrechtliches tun sollten? In so einer Gemeinde würde ich nicht wohnen wollen, speziell weil in solchen Dörfern ja dann doch jeder jeden kennt und der Tratsch sich schnell zu etwas weiterentwickelt, was nur noch wenig mit der Wahrheit zu tun hat.


    Wenn du forderst, dann fordere das gleiche für alle, und nicht ein "Wenn DER jemandem schadet, sollen ihm die Rechte entzogen werden, wenn ICH jemandem schade, will ich gefälligst alle Rechte, die ich habe - ich bin schließlich auch ein Mensch und es wäre unfair, mir meine Rechte zu entziehen!".
    Wenn du nicht irgendwann damit anfängst, deine eigene Meinung zu hinterfragen und immer wieder darauf zu überprüfen, ob du sie noch immer verteten kannst (was ich zumindest jedes Mal mache, wenn ich mich in einer Diskussion befinde), dann hat das hier herzlich wenig Sinn, denn wie Nusma schon sagt - so reden wir nur aneinander vorbei.

  • Die Sachen die ihr euch Vorstellen sollt könnt ihr euch gar nicht Vorstellen weil ihr noch nie in so einer Situation wart. Ihr könnt euch schlecht vorstellen wie es ist ein Mörder zu sein. Ihr könnt euch schlecht vorstellen wie es ist, unschuldig gefoltert zu werden. DAS KÖNNT IHR ALLES NICHT ! WEil ihr, wie gesagt, noch nie in so einer Situation wart. Ok vielleicht war es auch schon jemand hier (der es bestimmt nicht zugeben wird) in so einer Situation weiß ich nicht. Aber sowas kann man sich einfach nicht vorstellen. Punkt.



    Zur Sache:
    Die Rechte sollte man einem Menschen nie entziehen. Denn sonst rebelliert er, klar. Wenn dir von deinen Eltern verboten wird, dass du nicht vor die Tür gehen darfst auf unbestimmte Zeit wird man irgendwann dagegen rebellieren. Und das kann hier denke ich keiner Abstreiten. Der Mensch hat und braucht seine Rechte. KEINE Ausnahmen. Und wenn er noch so schuldig ist bekommt er seine Rechte.
    Rechte sind Rechte und jeder Mensch hat diese egal was er verbrochen hat.

  • Tut mir leid, dass ich einfach so hier reinplatze, aber da ich gerade im "Death Note-"Thread unterwegs war, musste ich hier mal kurz vorbeischneien. ^^


    AllShallPerish:
    Vorstellen kann man sich so gut wie alles, es kommt auf jeden selbst an, wie gut er sich in soetwas hineinversetzen kann.
    Wenn man sowas real erlebt, ist das natürlich nochmal eine ganz andere Sache, aber ich schätze, dass die hier aufgeführten "Stell dir mal vor..."'s dienten nur dazu, Beispiele zu verdeutlichen. :)


    Zum eigentlichen Thema:
    Ich denke, dass Gäfgen einfach Glück gehabt hat. Glück in der Beziehung, dass die Polizei einfach den Fehler gemacht hat, ihm überhaupt Folter anzudrohen. Glück, dass unser Gesetz keine Folterandrohung erlaubt, geschweige denn durchführt, selbst wenn man jemanden entführt hat. Jetzt kann er natürlich auf den bewundernswerten Mann/Frau zeigen, der dafür sorgen wollte, das Kind noch lebend zu befreien. Ja, ich finde es gut, dass die Polizei in diesem Sinne eigenständig gehandelt hat und mir gefällt es ebenso, dass sie dies taten, obwohl sie sich der Konsequenzen bewusst waren. Aber laut unserem Recht hätten sie genau das eben nicht tun dürfen, so traurig es auch ist. Oder wie Nusma sagte: So ist das Leben nunmal.


    Es ist nun einmal so, dass jemandem, dem die Polizei soetwas androht, Schadensersatz zusteht, ebenso wie es einfach so ist, dass man (für mehrere Jahrzehnte hoffentlich) ins Gefängis geht, wenn man ein Kind umgebracht hat. Wenn wir diese kühl klingenden Grundregeln jetzt für jeden x-beliebigen Sonderfall, der von den Medien hochgepusht wird, verändern, sind wir wirklich am Rande der Selbstjustiz angelangt, in der man den Straftätern das Schicksal ereilen lässt, das die Mehrheit sich wünscht.


    Zitat

    Original von Al Fifino
    Wer zieht bitte dann die Grenze, wo Gut aufhört und Böse anfängt?


    Genau, wer soll denn entscheiden, wie mit einem solchen Kindsmörder umzugehen ist? Du, ich, der Nachbarsjunge von gegenüber? Es wird immer verschiedene Meinungen beträchtlich so einer Sache geben, weil es immer verschiedene Blickwinkel gibt, die in einem Rechtsstaat niemals alle vollständig berücksichtigt werden können.
    Eine junge Mutter, deren Sohn gerade ermordet wurde, wird für einen Kindsmörder eine härtere Strafe verlangen als die Mutter des Kindsmörders beispielsweise, die weiß, dass ihr Sohn nur durch Zufall zu solchen Taten fähig war, weil das Leben ziemlich unglücklich mit ihm mitgespielt hat.
    Oder, ein extremeres Beispiel, inspiriert von einem von Midnas vorherigen Posts:
    Ein Mann zündet das Haus eines anderen an, der seinen über alles geliebten Hund anscheinend aus Jux und Tollerei getötet hat.
    Der Hundemörder kommt dabei ums Leben.
    Ziemlich heftig möchte man zuerst meinen.
    Doch bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass der Brandstifter, der ehemalige Hundehalter, nicht nur arbeitslos, psychisch krank und drogenabhängig war, sondern er seinen Hund auch noch geliebt hat wie sein eigenes Kind.
    Der Ermordete hingegen, das Brandopfer, war kurz zuvor von seiner Frau verlassen worden, nachdem er spielsüchtig geworden war, weil er bei einem Unfall mitansehen musste, wie sein bester Freund ums Leben kam, und ließ seine tobenden Gefühle am Nachbarshund aus, der ihm regelmäßig Häufchen in das Gras setzte.


    So, wer jetzt darüber entscheiden möchte, welche der Personen ärmer dran war, möge bitte vortreten und mir eine berechtigte Erklärung liefern. ^^
    Zugegeben, arg zusammengesponnen, was ich da gerade von mir gegeben habe, aber ab hier ungefähr müsste man jetzt abwägen, wieviele Jahre der Brandstifter bekäme. Würdet ihr nun sein Schicksal genau kennen, würdet ihr ihm nun ernsthaft eine vergünstigte Strafe gewähren, nur weil er seinen Hund verloren hat? Oder würdet ihr Mitleid zeigen und als leidenschaftliche Hundeliebhaber ein paar Vergünstigungen beim Strafmaß geltend machen?


    Was ich damit nur andeuten wollte, ist, dass man in so einer Diskussion niemals zum Ende kommen wird, weil keine Seite Recht hat. Die Seite auf der das Gesetz in dem Fall dann steht, hat eben Glück gehabt und die andere Pech. Aber wenn es diese Ordnung nicht gäbe, könnte man jedes Strafmaß anders beurteilen, je nachdem auf welcher moralischen Seite man steht.
    Würde man jetzt polizeiliche Folter erlauben, ab welcher Grenze sollte sie denn einsetzen? Für die Rettung entführter Personen? Oder eben auch beispielsweise, für entführte Haustiere, die für ihre Besitzer wie eigene Kinder sind?
    Gut, man mag mich jetzt in Frage stellen, weil ich die Tiere gerade mit Menschenleben gleichsetze und ein Menschenleben vor laut der Justiz mehr Wert hat, aber wenn ich persönlich das nun so empfinde und verlange, dass diese beiden Sachen gleichgesetzt werden, was würde man sagen?
    (Das soll jetzt wirklich nur als Beispiel dienen, ich verlange nicht, dass man dem Entführer meines Hundes die Zehennägel ziehen würde.)


    So, also, zurück zum Thema, ich bin schon wieder viel zu weit. ^^"
    Was ich sagen wollte, ist, dass man einem Menschen auch nach einer so einer Tat, so grausam sie auch sein mag, seine Rechte nicht absprechen darf. Das würde zu Chaos führen. Und selbst wenn dieser Gäfgen seine Dreitausend bekommt, was kümmert's mich?
    Er hat schonmal nicht die volle Summe erhalten, kann damit im Gefängnis sowieso nichts anfangen und steht nun für die paar Euro in der Öffentlichkeit erst recht als das Schwein da, das er ist. Soll er sich sein Geld doch in den Allerwertesten stecken, er hat's bekommen und nun keinen Grund mehr, weiter rumzuheulen, wie arm er doch dran wäre. Das ist es mir ehrlich gesagt wert.


    Ich finde es zwar für die Verwandten und Bekannten des Kindes nicht gerade schön, aber leider kann man da nichts dran ändern, wenn man sich ein geregeltes Zusammenleben wünscht.

  • Und woher weißt du das? Irgendein Verweis, wie du ausgerechnet auf derart Summe kommst, wäre nicht schlecht.


    Gewandet in Rot stand sie reglos wie eine Wachsfigur am Fenster. Selbst das fahle Mondlicht konnte die Farbe
    von Blut auf dem samtenen Stoff, der sich um ihren makellosen Körper schmiegte, nicht dämpfen.
    Ihr Licht war zu dieser dunklen Stunde erloschen, begraben unter einem Berg an verstorbenen Sehnsüchten und
    leeren Hoffnungen, und doch strahlte es heller als je zuvor. Nur tief in ihrem Inneren verborgen, lediglich sichtbar
    für die raubtierhaften Augen der wachsamen Schatten, die in jenem Moment in Form von Annith Hadusa
    dicht hinter ihr standen. Seine Hände lagen ruhig auf ihren nackten Schultern.
    Er zehrte von ihrer Kraft. Und zog sie immer weiter ins Vergessen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!