Uff, schwieriges Thema...
Ich verstehe Kha's Ansichten voll und ganz. Es ist mit Sicherheit ein schönes Gefühl, wenn du dein eigen Fleisch und Blut im Arm hälst. Manchmal kommt dieses warmherzige Elterngefühl ja auch wirklich erst dann, wenn man das Baby das erste Mal im Arm hält. Und auch ich stelle mir das sehr schön vor. ^_^
Prinzipiell würde ich gerne Kinder haben. Mein Verstand macht mir aber dann immer wieder klar, dass das unter keinen Umständen möglich ist. Nicht für mich. Das fängt schon einmal an bei Krankheiten, die ich hatte, und die vererbar sind. Viel wichtiger wäre mir aber die Tatsache, dass ich keinem Kind der Welt das gegenwärtige Leben auf diesem Planeten zumuten will. Dafür kann ich nicht die Verantwortung übernehmen. Sicher, eigentlich hält jedes Leben auch schöne Momente parat, aber meine persönliche Erfahrung ist einfach Jene, dass die Mehrheit aus Schmerz diverser Formen besteht. Ob sich die schönen Momente dabei rentieren, halte ich für stark umstritten. Und ich möchte nicht eines Tages sehen, wie mein Kind schwer depressiv und weinend zu mir kommt und mich unter bitteren Tränen fragt: "Papa, warum hast du mich in diese Welt gelassen?". Und darauf hätte ich dann mal einfach so keinen Antwort. Soll ich dann sagen, "Ich wollte eben gerne mal ein Kind"? Das klingt dann wieder so arrogant, als würde man das Kind nur benutzen, um sich sein eigenes Leben zu verschönern. Insofern stimme ich Marthik in gewisser Weise zu, auch wenn ich das nich ganz so extrem sehe, wie er das darstellt. Ich kann also sowohl ihn, wie auch Kharaz, vollstens verstehen.
Ich möchte aber nicht, das das hier jetzt falsch verstanden wird. ich hasse Kinder nicht. Ich bin bloß kein allzu großer Menschenfreund, von Ausnahmen abgesehen, aber mein eigen Fleisch und Blut würde ich selbstverständlich lieben, pflegen und so gut ich kann großziehen. Ein Kind zu erziehen ist so mit die größte Aufgabe im Leben und entsprechend ernst sollte man da zu sich selbst sein. Ich wurde als Kind wirklich wunderbar von meinen Eltern erzogen, was ich ihn auch heute noch gerne sage. Sie haben mich auf ehrliche Weise geliebt, mir das auch so gezeigt und viel mit mir unternommen. Kein Tag war wie der Andere. Glücklich und zufrieden wuchs ich auf. Aber auch die beste Erziehung kann außenstehende Dinge nicht verhindern. Man kann noch so gut erzogen worden sein, wenn dich Krabnkheiten oder z.B. Mobbing an der Schule ereilen, kann da niemand was gegen machen. Oft sind dann auch die Eltern ratlos. Das Kind verändert sich, obwohl es früher so glücklich war, und keiner weiß genau warum..und was man dagegen tun kann. Denn mit einem gestörten Weltbild kommt meist auch die Verschlossenheit. Auch so eine Sache, weswegen ich "Kinder-kriegen" als kritisch betrachte.
Und dann gibt es noch diese Eltern, deren Beziehung gerade nicht läuft. Aber mindesteisn einer der beiden Partner möchten den jeeils Anderen nicht verlieren. Also zeugt man ein Kind. Ja, das klingt jetzt schroff dahergesagt, aber so etwas erlebe ich immer wieder. Ein Kind sll die Beziehung retten. Eine arrogante Denkweise, die mich mehr als nur ankotzt. Oft (zu oft!) snd dolche Elter dann überhaupt nicht daarauf vorbereitet, was auf sie zukommt. Was es bedeutet, ein Kind großzuziehen. "Ach das wird schon" bla bla bla. Sie sehen nur ihre persönlichen Vorteile. Das Kind wird später unter der dauerhaften Abneigung leiden. Dieses Leid wird sich dann auch auf die Psyche auswirken und so sind Depressionen und alles was dazu gehört ja quasi wie vorbestimmt. Sowas finde ich megascheiße. Diese Eltern kapieren ja selbst oft nicht einmal, was sie ihem Kind mit dieser fehelnden Grundliebe antun. Wie sich das auf das Kind auswirkt - ein Leben lang.
Menschen, die ihre Kinder aufrichtig lieben würden, so wie Kharaz das tun würde, dürften in der Tat zunächst einmal ein überwiegend glückliches Kind großziehen. Aber was dann im Leben passiert, darauf hat ein Niemand Einfluss. Und ich persönlich will diese Gefahren meinem Kind nicht aussetzen - der eigenen Erfahrungen wegen.
Ich weiß nicht, wie das in ein paar Jahren mal ausschauen wird. Eventuell ändere ich meine Meinung dazu auch wieder etwas. Das wird die Zeit zeigen. Momentan sage ich klar "nein".
Und so, wie ich verstehe, dass Menschen gerne aus natürlicher Überzeugung und Liebe ein Kind in die Welt setzen möchten, so erwarte ich von ihnen auch, dass sie meinen Standpunkt nachvollziehen können. Toleranz und Verständnis sind hierbei Schlüsselwörter ;)