Pegida - eure Meinung

  • Ich denke jeder hat es in den Medien mitbekommen, dass die Pegida mittlerweile ganze Massen bewegt. Doch wie ist eure Meinung dazu !?


    Die Pegida ist gegen die Islamisierung. Dabei finde ich es eine Frechheit alle Leute einer Glaubensrichtung bzw aufgrund ihrer Religion in eine Schublade zu werfen. Nicht jeder ist gleich böse, nur weil er Muslim ist und nicht jeder ist Anhänger einer Terror Organisation, nur weil er einer Religion angehört. Ich hoffe einfach - vorallem für alle Soldaten und Familien - das dort bald wieder Frieden herrscht. Ich glaube die Welt hat genug zutun, als sich um einen (und damit will ich niemanden beleidigen) ideologischen Kleinkrieg zu kümmern & ich finde es wirklich schlimm, dass so viele unschuldige Leute dort ihr Leben lassen müssen.
    Aber was auch nicht zu verachten ist sind die Proteste der Pegida - gerichtete gegen Unschuldige! Rassismus mit neuem Titel sage ich dazu nur - keiner sollte das Recht haben Leute zu verstoßen, nur weil andere Leute Scheiße bauen.
    Soll sich neuerdings jeder Christ vom Glauben abwenden, weil mal wieder rausgefunden wurde, dass Kinder im Kloster vor Jahren oder erst vor Kurzem schwerst misshandelt wurden? Sollen sich die Christen, die einfach ihr Leben leben, nett und gütig sind, schämen? Klebt nun das Blut der Geschändeten an ihren Fingern? - Absoluter bullshit!
    Ich hoffe diese Gehirnwäsche hört bald auf und es ist nur so eine Mode Scheiße wie die Piratenpartei!
    Beschäftigt euch mit wichtigeren Dingen: in Afrika wütet Ebola, schlimmer als jemals zuvor, jemals in der Zeit, die wir aufgezeichnet haben und Ebola steht vor den Türen Europas und kratzt schon den Putz von der Wand. Beschäftigt euch mit der Umwelt - die Industrie verfrisst unsere Luft zum atmen. Unsere Meere sterben, es ist alles voller Müll, soviel Müll das man einen halben Kontinent damit füllen kann.
    Kümmert euch um den Welthunger, schaut und informiert euch, wie ihr helfen könnt. Werdet ehrenamtlich aktiv - helft den Flüchtlingen, die um ihr Leben fürchten ...keiner von euch hatte jemals TODESANGST! Diese Leute sahen den Tod und konnten fliehen, suchen Schutz und eine Chance auf Neuanfang.
    DAS sind wichtige Sachen und nicht, ob ein Moslem jede Sekunde die Waffe zückt und ausreist um zu kämpfen.... !!!


    So...ich würde auch gerne eure Meinung hören und ich wünsche meine Meinung zu respektieren, denn ich habe das Recht auf eine eigene Meinung :)

  • Ich halte die Pegida-Demonstranten für relativ unverständlich. Ich meine die nennen ihre Demos zurecht "Spaziergänge", denn sie stellen keine klaren Forderungen und auch wenn man einen von ihnen danach fragt, können sie kaum vernünftig beantworten, worum es ihnen wirklich geht. Vor allem in Dresden ist Angst vor "Islamisierung" völlig unangebracht.


    Möglicherweise sind das einfach Menschen, die nicht wissen was sie sonst mit ihrer Zeit anfangen sollen und mit möglichst einfachen mitteln bei etwas Großem dabei sein wollen. Vielleicht sind es auch Halbtags-Nazis, es gibt immerhin noch jede Menge Rassisten in Deutschland.


    Richtig schlimm finde ich aber die anscheinenden Ableger der Pegida in verschiedenen Städten, die nicht von der Pegidabewegung selbst stammen, sondern wirklich von eindeutig Rechtsextremen ins Leben gerufen wurden.



    Zum Thema noch ein netter Artikel: http://www.der-postillon.com/2…arschierender-moslem.html

  • Ich bin ebenfalls äußerst skeptisch gegenüber den Pegida-Demonstrationen, jedoch habe trotzdem eine ganz andere Sicht auf das Phänomen.


    Dass nicht alle Muslime direkt Terroristen sind und das friedlich lebende Menschen weder für den Terror von ISIS noch für den radikalen Islamismus in Deutschland verantwortlich sind, da sind wir uns einig. Genauso sehe ich ebenfalls, dass über das Label "Gegen Islamisierung" viele Menschen ihrer allgemeinen Fremdenfeindlichkeit gegenüber Luft machen und das ist auch meiner Meinung nach nicht in Ordnung.


    Jedoch sind viele dieser demonstrierenden Menschen, selbst wenn sie fremdenfeindliche Ressentiments haben, keine typischen Neonazis. Diese sind in nicht unbedeutenden Zahlen auch unter den Pegida-Demonstranten, jedoch ist das Phänomen schon viel zu groß, als das es nur aus solchen Menschen bestehen könnte.
    Sehr viele Menschen sind halt Durchschnittsbürger. Warum diese ebenfalls solche fremdenfeindliche Ansichten haben liegt nicht an irgendwelchen Naziideologien. Vielmehr müssen sich da Leitkultur, Medien und Politik an die eigene Nase greifen, denn diese sind für das Weltbild und die Ängste der Bürger verantwortlich.


    Natürlich kombinieren diese Menschen Sachen, die nicht zusammen gehören (Terrorismus im nahen Osten und Islam hier, Integrationsproblemen von Menschen aus islamischen Ländern...), jedoch gibt es auch im Mainstream keine Aufarbeitung der Themen. Diese werden totgeschwiegen oder sehr indifferenziert behandelt (man schaue sich nur die Spiegel-Cover zum Islam an), daher kann man als Nicht-Experte für Migration, Religion, Außenpolitik kaum ein differenziertes Bild über dieses Phänomen bekommen. Hinzu kommt, dass der Durchschnittsbürger immer noch eine schulische Bildung unter Abitur und damit auch unter dem Hochschulabschluss hat und gleichzeitig im Vollzeitberuf steckt. Für einen Menschen, der sich nur mittelmäßig (oder noch weniger) für Politik und Gesellschaft interessiert und der eben in seiner Bildungslaufbahn keine entsprechende Reflexionskompetenzen erlangt hat, ist es extrem schwer und vor allem zeitaufwendig sich ein differenziertes Bild über solche Dinge zu machen. Daher ist es fundamental, dass wir differentierte Mainstream-Medien haben, jedoch gibt es diese nicht. Daher sind diese sehr stark an dem Weltbild dieser Menschen verantwortlich.
    Ein weiteres Problem ist glaube ich die Leitkultur in Deutschland. Aufgrund der deutschen Geschichte gab es jahre Lang keine Definition der deutschen Identität und somit dem Leitbild, wie die Mainstream Gesellschaft funktioniert. Themen wie Migration wurden daher nicht differenziert genug behandelt. Hinzu kommt, dass eine passende Außeinandersetzung mit Religion im Allgemeinen ebenfalls nicht stattfindet, daher ist die Außeinandersetzung mit dem Islam ebenfalls nicht wirklich zielführend.


    Bei allen Kritik an den Pegida-Demonstranten und auch an den gesellschaftlichen Umständen, die für deren Weltbild verantwortlich sind, darf man nicht außer acht lassen, dass der Islam auch äußerst kritikwürdig ist. Natürlich sind die meisten islamischen Bürger ganz normale friedliche Menschen. Trotzdem gibt es vor allem durch den Salafismus eine immer stärker werdende Auslegung des Islams, die mit unserer freiheitlich demokratischen Grunordnung nicht vereinbar ist. Dieser Weltanschauung entschieden entgegen zu treten muss eine Aufgabe aller demokratischen Kräfte sein, denn dann haben die Rechten auch weniger Zulauf, da sich alle darum kümmern.
    Hinzu kommt, dass unser Staat allgemein ein Problem mit Sachen Trennung von Staat und Kirche hat. Daher muss sich der Staat meiner Meinung nach auch stärker vom christlichen Glauben trennen, denn ich bin gegen einen Islamunterricht in der Schule und gegen das Kopftuch bei Lehrern. Um das aber ohne Diskriminierung durchzusetzen muss auch der katholische/evangelische Schulunterricht abgesetzt und die Kreuze in Schulen und Gerichten abgehangen werden. Denn eine ungleiche Bevorzugung der christlichen Religion ist eindeutig grundgesetzwidrig. Aber das ist meine Meinung, da weiß ich, dass viele Menschen diesbezüglich anders denken.


    Letztlich finde ich es äußerst kritikwürdig, dass du sagt die Leute sollen sich mit anderen Dingen beschäftigen. Die von dir aufgezählten Probleme (sowie noch viele andere, die du nicht aufgezählt hast) sind auch meiner Meinung nach weitaus wichtiger als das Thema Islam und dessen Verträglichkeit.
    Jedoch ist meiner Meinung nach arrogant, den Leuten abzusprechen, dass sie sich um den Islam in Deutschland kümmern sollen. Viele der Einstellungen der Pegida-Demonstranten sind falsch, da die Überzeugungen auf faktisch falschen Begebenheiten beruhen. Jedoch sind es trotzdem Sorgen und Ängste, die diese Menschen auf die Straßen bringen. Ich finde es gut, wenn die Menschen endlich mal wieder auf die Straßen gehen und ihren Unmut ausdrücken, das ist ein Grundrecht in unserer Demokratie und für diese auch äußerst wichtig. In modernen Demokratien kamen und kommen die meisten grundlegenden Änderungen durch den Druck von sozialen Bewegungen aus der Straße und daher begrüße ich es, wenn die Menschen diesen Weg für die Änderung von sozialen Umständen bewegen. Wenn die Menschen für Dinge auf die Straße gehen die man für falsch hält, halte ich es für es trotzdem für falsch den Leute zu sagen, dass das was sie machen nur Scheiß ist und das sie sich lieber für andere Dinge einsetzen sollten, denn ihre Ängste sind im Gegensatz zu anderen Dingen total unwichtig. Jeder kann sich selbst entscheiden was er für wichtig hät und wofür er sich einsetzt, da sollte man sich nicht bevormunden lassen.
    Weiterhin könnte man mit dem selben Argumentationsmuster auch argumentieren, dass die Menschen komplett auf vermeindlich sinnlose Freizeitaktivitäten wie Videospiele, Filme, Partys verzichten sollen, da das ja im Auge von Ebola alles unwichtig ist. Jedoch sind wir immer noch freie Menschen und daher sollte sich jeder aus eigenen Stücken dafür entscheiden für was er sich engagiert und für was eben nicht.


    Noch einmal möchte ich betonen, dass diese Erklärungsversuche und die Betonung der Rechtmäßigkeit des Protests für die Durchschnittsbürger unter den Pegida-Demonstranten gelten.
    Für die Nazis die darunter sind gelten andere Bedingungen, denn das sind Menschen, die zwar in dem Fall gegen die gleiche Sache auf die Straße gehen, aber dann gleichzeitig für explizit menschendfeindliche Ideologien stehen, die ebenfalls gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung und auch gegen die Menschenrechte sind. Gegen diese Menschen und deren Einstellungen spreche ich mich explizit aus.


    In my time we didn't depend on hi-tech gadgets like you do, we didn't need a mechanical washing unit to wash our clothes, we just used a washing machine. [Philip J. Fry]

  • Hallo zusammen, ich steig mal gar nicht groß in die Diskussion mit ein, möchte nur mal kurz meine Meinung zum Thema Durchschnittsbürger einwerfen. Meiner Meinung nach laufen da keine "normalen" Durchschnittsbürger mit, die aus heiteren Himmel was gegen Ausländer oder den Islam haben. Ihr müsst bedenken das alleine über 560.000 Menschen bei der letzten Bundestagswahl die NPD gewählt haben. Und es gibt noch einige andere kleine Parteien die seltsames Volk anziehen. Das sind nur wenige Prozente der Bevölkerung (NPD ergebnis 1,3 %) aber würden die alle auf die Straße gehen würde es aussehen als wenn das dritte Reich wieder aufersteht. Obwohl es genauso viel wie immer sind.


    Soviele sind es bei Pegida ja zum Glück noch nicht, aber ich will damit nur deutlich machen das es deutlich mehr vernünftige Leute gibt. Nur gehen die eben nicht einfach mal demonstrieren. Daher finde ich die Gegen-Demos gut und hoffe das sich noch mehr dazu aufrappeln können. Denn die "Spinner" "Dummen" und Ewiggestrigen sind und bleiben in der Unterzahl, man muss es ihnen nur klar machen, die glauben sonst noch sie würden die Mehrheit eines unterdrückten Volkes darstellen :rolleyes:

  • Ohne Frage hat die Pegida ihren Ursprung in rechtsextrem orientieren Bewohnern unseres Landes, doch ich sehe in der Pegida weniger eine Demo gegen IS und ihren Terrorkrieg, sondern eher gegen das Scharia Recht, wenn ich es mal so nennen kann.
    Ich bin sicher kein Nazi, der andere aufgrund ihrer Herkunft verurteilt, dennoch finde ich es etwas "unfair" gegenüber uns Christen, was so passiert. In islamistischen Staaten haben Christen kaum bis gar keine Rechte und werden sogar verfolgt, gejagt,... (sage nur: "für christenfreies Syrien"), während wir hier in unserem multikulturellem Land versuchen es allen Recht zu machen (vielleicht auch nur wegen unserer Vergangenheit). Und dann wird das ganze auf die Spitze getrieben, indem sich Gruppen in Wuppertal treffen und das Scharia Recht hier in Deutschland vertreten, genau die Rechtsordnung, die allen Nicht-Muslimen (nahezu) alle Rechte nehmen. Man muss sich dabei vor Augen halten welch unterschiedliche Formen die Rechtssysteme sind. Wir haben ja bereits eine von der Religion und der Bibel losgelöste Rechtsform, während es beim Islam bzw Scharia anders ist. Die Scharia ist eine Reichtsform die direkt auf den Kuran aufbaut, also quasi eine gottgegebene Rechtsform. Wenn ich eine Scharia Polizei in einem christlichen Staat sehe, dann sehe ich sicherlich nicht, dass diese Menschen versuchen sich zu integrieren. Und hier findet der Begriff Islamisierung Platz. Es bedeutet nicht, dass der islamische Glaube nicht geduldet wird, sondern im Grunde das Rechtssystem, was darauf beruht (so versteh ich das ganze und so würde es für mich auch Sinn machen).
    Das Rechtsextreme auch mit Gewalt umzugehen wissen, sollte uns bekannt sein. Mit Pegida kann man aber auch mal ein bisschen rechts sein ohne gleich ein Nazi zu sein. Gegen Islamisierung bedeutet immerhin nicht: rottet den Islam aus sondern: Lasst uns nicht zu einem islamischen Staat werden. Politisch gesehen für Deutschland eine dicke Sackgasse, da wir, sobald wir dagegen vorgehen wieder als Nazis bezeichnet werden. Wenn wir es aber so laufen lassen, haben wir hier bald Nazis die sich auf der Straße mit der "Scharia Polizei"(oder wie sie sich dann nennen wird) prügelt.
    Die ersten, die aufgeschriehen haben, sind sicherlich "fremdenfeindlich", ob nun Nazi oder Rassist oder sonst was sei dahingestellt. Dennoch gibt es auch genug Menschen, die zeitgleich gegen die Islamisierung und gegen Nazis protestieren. Es sind einfach Menschen, die eine Bedrohung sehen, kein Verständnis für die extremen des Islams haben, das ganze nicht mal verstehen und/oder sich einfach mitreißen lassen. Vielleicht ist es da sogar besser, wenn sie sich Gehör in Städten verchaffen, wo die "Scharia Polizei" nicht gerade unterwegs ist, damit sie nicht einen offenen Konflikt provozieren.
    Grundsätzlich bin ich Pegida an sich positiv gegenüber eingestellt, auch wenn ich selber niemals Zeit oder Lust haben werde desswegen auf deine Demo zu gehen. Für mich ist es einfach unverständlich, wie man in dieser modernen und aufgeklärten Zeit noch solche religiösen Konflikte herrschen können. Im großen und ganzen kann man sagen, dass ich also einfach nur gegen die Scharia bin, was aber an sich nicht erstaunlich ist, da ich nicht mal mehr einer Religion angehöre. In einigen Staaten der USA wird die Scharia komplett abgelehnt und findet nirgends Anwendung. Das finde ich sogar gut so.

  • Darungo: Nur weil es deutschlandweit 560.000 NPD-Wähler gibt heißt es nicht, dass die 20.000 Menschen in Dresen alle Nazis sind.


    Ferner glaube ich nicht, dass alle der 560.000 NPD-Wähler alle Nazis sind. Grade in östlichen Gebieten im Osten wählen viele Nicht-Nazis die NPD. Dass das keine sehr gebildeten Menschen sind ist klar. Jeder spielt sich die NPD gerade da als die Kümmerer-Partei auf und sammelt so viele Wählerstimmen von unpolitischen Menschen.


    Shiko: Ein paar deiner Argumentationen kann ich verstehen. Ich bin auch der Meinung, dass es legitim sein muss gegen etwas auf die Straße zu gehen, jedoch verallgemeinerst du schon sehr.


    Also zu allererst stößt mir die Formulierung "uns Christen" wirklich sehr auf. Das würde ja heißen, dass es hier um Christentum gegen Islam geht. Die Konfessionslosen sind jedoch größer als die evangelischen oder katholischen Glaubensgemeinden und in wenigen Jahren werden die konfessionslosen mehr als 50% der deutschen Bevölkerung stellen also mehr alle christlichen Konfessionen, die Muslime, die Juden, die Buddhisten, die Hindus und alle anderen kleinen Religionen zusammen. In dieser Rechnung sind immer noch nicht die Menschen aufgezählt, die auf dem Papier noch zum Christentum zählen, aber in Wirklichkeit keine Christen sind. Ich selbst (ebenfalls Atheist, der momentan noch aus beruflichen Gründen nicht aus der Kirche austreten kann) kenne mehr getaufte Menschen, die nicht gläubig sind als Atheisten die aus der Kirche ausgetreten sind.


    Dass die Christen in islamischen Staaten keine Rechte haben ist ebenfalls eine Verallgemeinerung, die mehr falsch als richtig ist. Gerade in Syrien haben die Christen durch das koptische Christentum eine sehr lange Tradition. Es gibt christlichen Schulunterricht und christliche Feiertage, beides hat der Islam hier nicht. Die Christen können frei ihren Glauben Leben und das können sie in vielen islamischen Staaten. Das ist in der Türkei so, das ist in Ägypten so, das ist im Iran so und das war im Irak so (bevor die westlichen und christlichen Staaten Hussein gestürzt haben) und in den Teilen Syrien in denen Assad regiert ist es immer noch so. Die Staaten, die das Christentum unterdrücken sind vor allem Khatar und Saudi Arabien. Rein zahlenmäßig sind diese Staaten Zwergstaaten und gleichzeitig sind das unserer verbündeten Staaten im nahen Osten. Das heißt also, das unserer verbündeten Staaten das Christentum unterdrücken und die ganzen eher feindlichen Staaten das Christentum frei leben lassen.
    Um beim Beispiel Syrien zu bleiben. Wie gesagt gab es dort eine Menge Freiheiten für Christen. Bei uns in den Medien wurden die "Freiheitskämpfer" gegen das Assadregime unterstützt, obwohl das die Menschen waren, die koptische Christen vor laufender Kamera geköpt haben. Also haben die westlichen Staaten in denen das Christentum herrscht, die radikalen Islamisten unterstützt und die gemäßigten bekämpft. Ohne den Sturz von Hussein hätte es den IS auch nicht gegeben von daher sind da ebenfalls die USA dran Schuld, ein Land welches das Christentum sehr stark betont.


    Weiterhin finde ich dein Beispiel mit der Schariah-Polizei ebenfalls für sehr einseitig gewählt. Das sind Dinge, die ich aufs schärfte Verurteile. Diese Dinge werden jedoch von Salafisten durchgeführt und wenn Evangelikale bei uns durch die Straßen gehen und eine Jesus-Polizei einführen, die genau die gleichen Dinge wie die Salafisten verurteilen würde (da deren Weltbild genauso ewiggestrig ist), dann würde ich ja auch nicht das Christentum in Deutschland allgemein dafür verantwortlich machen. Die Schariah-Polizei hat mit 99% der hier lebenden Muslimen nichts zu tun. Natürlich integrieren sich diese Menschen nicht, jedoch stehen diese doch nicht für den Großteil der Menschen daher ist es einfach faktisch falsch zu sagen, dass die Schariah-Polizei für die Islamisierung von Deutschland steht, wenn diese doch auch innerhalb der Muslimen eine Randgruppe sind.


    In my time we didn't depend on hi-tech gadgets like you do, we didn't need a mechanical washing unit to wash our clothes, we just used a washing machine. [Philip J. Fry]

  • Zitat

    Original von _Antiheld
    Darungo: Nur weil es deutschlandweit 560.000 NPD-Wähler gibt heißt es nicht, dass die 20.000 Menschen in Dresen alle Nazis sind.


    Ferner glaube ich nicht, dass alle der 560.000 NPD-Wähler alle Nazis sind. Grade in östlichen Gebieten im Osten wählen viele Nicht-Nazis die NPD. Dass das keine sehr gebildeten Menschen sind ist klar. Jeder spielt sich die NPD gerade da als die Kümmerer-Partei auf und sammelt so viele Wählerstimmen von unpolitischen Menschen.



    Das wollt ich damit auch nicht sagen, ich hatte ja auch noch einpaar andere Bezeichnungen für diese Leute genannt. Mir geht es hauptsächlich um die richtige Größeneinordnung. Es klingt viel was da auf die Straßen geht, aber das sind nicht viele. Es sind extrem wenig, wenn man das Potenzial bedenkt was rechts extreme und protestparteien eigentlich von der Anzahl her haben.

  • Das ist wiederum auch vollkommen normal. Demonstrationen haben immer weitaus weniger Teilnehmer als es Menschen mit der entsprechenden Meinung gibt. Selbst Petitionen, die nur eine Unterschrift sind können immer weitaus weniger Menschen als potentiell möglich mobilisieren.


    Deutschlandweit sind beinahe täglich Demonstrationen und alles was über 10.000 ist, ist richtig viel. In den letzten Jahren sind da wohl nur einzelne Occupy Demos, die Demos gegen ACTA und gegen Stuttgart 21 auf die größe gekommen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Pegida eine eher regionale Demo ist, ist das schon verdammt viel.


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    Einmal editiert, zuletzt von _Antiheld ()

  • Zugegeben: Ich wohne nicht in Deutschland und kenne dem entsprechend die Verhältnisse dort nicht. Ich weiss auch von keiner Ableger-Demonstration in der Schweiz. Aber dass diese Feindlichkeit und Angst auch hier existiert, ist eine Tatsache. (Beispiele: Annahme der Initative "Gegen den Bau von Minaretten" in 2009, Annahme der Masseneinwanderungsinitiative in 2014.)


    Darungo mag vielleicht Recht haben, dass die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zur Gesamtbevölkerungszahl gering ist. – Hat nicht auch irgendeine Studie belegt, dass prozentual gesehen nur wenige Leute in Deutschland Pegida unterstützen? – Und trotzdem ist mir die Zahl hoch genug, dass ich es sehr bedenklich finde, wenn man diese Teilnehmer einfach allesamt als rassistisches, fremdenfeindliches Pack abtut und sie ignoriert (wie es einige Politiker tun). Es gibt offenbar Sorgen und Ängste in der Bevölkerung und Pegida hat mit seinen Forderungen einen Nerv getroffen. Ähnlich wie es die SVP in der Schweiz geschafft hat. (Die SVP ist übrigens die hauptverantwortliche Partei hinter den oben genannten Initiativen.)


    Die Sache ist allerdings die: Ich bin mir sehr sicher, dass Pegidas Forderungen die eigentlichen Ängste und Sorgen nicht lösen werden. Der Schuh drückt an mehreren, ganz anderen Orten. Die wichtige Frage ist nur: Wo alles? Und warum?
    Und das ist meiner Meinung nach die Aufgabe der Politiker und Politikwissenschaftler: sich mal genau damit zu befassen und die Sache mal gründlich zu analysieren. Warum genau macht Teilnehmer A mit? Welche Sorgen plagen Teilnehmer B?


    Ich persönlich konnte hier in der CH bisher nur eine der vielen Ursachen finden, die zu einem Unbehagen beiträgt: Die zunehmende Entfremdung. Gemeint ist damit, dass sich viele in der eigenen Heimat nicht zuhause fühlen. Sie wohnen hier, aber haben das Gefühl, dass es eher wie im Ausland ist. Das wiederum führt dazu, dass sie ihre eigene, schweizerische Kultur und Traditionen stärker verteidigen und zelebrieren wollen. Was unter anderem auch seltsame Blüten treibt: In einigen Kantonen wurde eine Initiative angenommen, welche das Hochdeutsch im Kindergarten verbietet. Über die Wirksamkeit und den Nutzen dieser Massnahme hab ich so meine Zweifel. Die Regierung und das Parlament waren übrigens gegen diese Initiative.

  • Hachja, PEGIDA....


    Ich hab nicht ausreichend mit der Materie beschäftigt, als dass ich großartige Vermutungen anstellen möchte, aber meine Meinung möchte ich trotzdem äußern.


    Ob Pegida nun aus rechtsextremen Lagern kommt oder nicht ist für mich erstmal unrelevant, denn auch wenn ich das rechtsextreme Gedankengut als moralisch eher schlecht vertretbar empfinde, so spricht Pegida dennoch ein paar Punkte an, die in Deutschland nicht sonderlich rund laufen. Denn würde die Ausländerpolitik ordentlich funktionieren, so würden keine Mittelschichtler auf die Straße gehen, weil sie Angst um die Identität ihres Vaterlandes haben.


    Das Phänomen Pegida zeigt schön, wie viel eigentlich falsch laufen kann, wenn man pauschalisiert und verallgemeinert. Für Menschen ist es so einfach Dinge wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Nationalsozialismus in einen Topf zu werfen und damit gleich zu setzen. Leute regen sich über die rechts-orientierten Äußerungen und Forderung dieser Bewegung auf und schmeißen Begriffe wild durcheinander.


    Nur weil ich fordere, dass sich Imigranten an unserer Kultur orientieren, Deutsch lernen und sich in unser System einordnen, bin ich sicher kein Nazi.
    Nun fordere ich aber noch, dass straffällige Imigranten abgeschoben werden und das unsere Asylrechte verschärft werden, dann wird das ganze schon eher dem braunen Gedankengut zugeordnet, oder wie schaut das aus?


    Ich ordne mich eigentlich keiner wirklichen politischen Richtung zu, weil ich mit unseren System unzufrieden bin, distanziere mich aber explizit von jeder Form des Extremismus'.
    Meiner Meinung nach sollte jemand der nach Deutschland kommt, um dort zu arbeiten, sich auch an die Gesetze, die hier gelten, halten und versuchen sich nach besten Kräften zu integrieren. Aber ich sehe es kritisch, wenn Menschen nach Deutschland kommen und sich einfach nicht integrieren wollen, weil ihre Religion nicht konform mit unseren Gesetzen geht. Hier schlage ich in die gleiche Kerbe wie _Antiheld.


    Es ist in Deutschland wirklich anstregend über ein so ein Thema zu diskutieren, da man von allen Seiten gleich zugeflamt wird, wenn man sich nur maginal verkehrt ausdrückt, aber hey, wir dürfen uns wenigsten frei äußern.

  • Zitat

    Original von Yarion32
    Es ist in Deutschland wirklich anstregend über ein so ein Thema zu diskutieren, da man von allen Seiten gleich zugeflamt wird, wenn man sich nur maginal verkehrt ausdrückt, aber hey, wir dürfen uns wenigsten frei äußern.


    Ja das stimmt leider, manchmal hab ich das Gefühl, dass es hier besonders schlimm ist.
    Man kann sagen was man will und wird generell immer dafür dumm angemacht.
    Ich persönlich halte von Pegida genauso wenig, wie die meisten hier. Ich kenne selber jemanden der da fleißig mitmacht. Als ich danach gefragt habe, was denn genau das Problem daran ist, Flüchtlinge ins eigene Land aufzunehmen (auf das wurde zumindest geschimpft), kam die Antwort, dass der IS sich nicht noch weiter ausbreiten darf. Was haben bitte schön Flüchtlinge mit IS zu tun?! Der Großteil der Einwanderer kommt doch nicht mal unbedingt aus der Gegend, oder? (Berichtigt mich bitte wenn ihr einen Fehler findet). Außerdem finde ich die Tatsache niederschmetternd, dass man solch pauschale bzw. verallgemeinernde Aussagen machen kann. Das schlimme daran ist das viele der Leute, die bei Pegida mitmachen, sooo inkompetent sind, dass einem die Kinnlade runterklappt, weil die wenigsten eigentlich genau wissen, was sie mit ihren Forderungen eigentlich genau wollen. Für viele ist Pegida einfach nur, metaphorisch gesehen, ein Überdruckventil, um sich über gewisse Probleme in Deutschland auszulassen (Wenn ich mich nicht täusche, dann ist besonders die die ältere Mittelschicht bei Pegida aktiv?).
    Klar, es gibt genügend Probleme aber ich verstehe nicht warum man dann gegen die vermeintliche Islamisierung des Abendlands vorgehen will. Das eigentliche Problem stellen vielmehr die Extremisten dar und nicht jeder der dieser Glaubensrichtung angehört. Ich meine was ist denn schlimm daran wenn der Anteil der muslimischen Bevölkerung ansteigt?
    Die Mehrheit entscheidet ja nicht über die Religion die ein Individuum auszuüben hat.
    Wo liegt dann das Problem?
    Wenn man schon alleine über die Bedeutung des Namens Pegida nachdenkt, sollte einem klar werden, wie absurd das ganze ist.
    Ach ja und dann gibt es ja noch die ganz Extremen, die da mitmachen und grundsätzlich gegen jegliche Art von Immigranten sind. Meiner Meinung nach, sind die offensichtlich an ihrem eigenen Ziel, Deutschland nicht noch mehr zu "islamisieren" vorbeigeschossen und und fordern auch noch gegen jegliche Immigranten vorzugehen. Ich will mich jetzt politisch gar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber eine gewissen Partei, die fleißig mitmischt, erinnert mich da ein bisschen an die Farbe braun.
    Ich finde es ja in Ordnung wenn man sagt, dass sich Einwanderer integrieren müssen also z.B. entsprechende Sprache lernen, usw. Aber nur wegen der Religion jemandem den Zutritt in ein Land zu verwehren ist wirklich dreist, wie ich finde.
    Ich hoffe einfach mal, dass das ganze nur eine mehr oder weniger kurzfristige Erscheinung ist und bald eingesehen wird, dass man nicht pauschal, alle die einer bestimmten Religion angehörig sind abschieben darf.
    Wenigstens kann man hier mal seine Meinung zu diesem Thema äußern, ohne dafür beleidigt zu werden.
    Ich freue mich auf weitere Statements.
    ;-)

  • Was PEGIDA macht ist einfach nur scheiße! Sie spielen mit den Ängsten der Bürger und hetzten enorm stark gegen Flüchtlinge, schmeißen mit lügen um sich rum die andere wiederum glauben und selbst weitergeben beschimpfen die Medien mit "Lügenpresse" obwohl sie wie erwähnt selbst oft nicht die Wahrheit sagen. Schon zu Beginn ihrer "Spaziergänge" im Jahre 2014 haben sie fremdenfeindliche äußerungen von sich gegeben, jedoch haben sie sich mittlerweile noch viel mehr radikalisiert und sind sehr schnell ziemlich stark an den rechten Rand gerutscht. Am Anfang waren noch sehr viele aus der "Politischen Mitte" dabei gewesen, aber die sind mittlerweile auch total verbräunt... .


    PEGIDA ist unter anderem "mit Schuld daran", dass der Rechtsruck in Deutschland so enorm gestiegen ist und rechtspopulistische Parteien wie die AfD so viel zuwachs bekommen haben. Ich hasse diesen "Ich bin ja kein Nazi aber ..." Satz den viele dieser Besorgten Bürger von sich geben und dabei wie die Weltmeister hetzen. Sie machen vor nix mehr halt, was nicht in ihre reindeutsche passt. Jetzt haben sie sogar bei der EM sich über Kinderschokolade aufgeregt, weil da die Kinder der deutschen Nationalmannschaft abgebildet waren und einige dieser Kinder sind eben die von Spielern mit Migrationshintergrund. Daraufhin haben einiger der Pegidisten sogar teilweise im Supermarkt deswegen Packungen zerissen usw. . Ich mache schon lange keinen unterschied mehr zwischen Neonazis und PEGIDA, da sie die selbe faschistische, rassistische und nationalistische kacke von sich geben. Und wenn jemand den selben Quatsch wie PEGIDA von sich gibt und sich auch noch darüber aufregt deswegen als Nazi bezeichnet zu werden, der braucht sich auf gar keinen fall wundern.


    Das schlimme ist ja, das durch die ganzen Terroranschläge vom IS usw. sich das braune Pack auch noch bestätigt fühlt und damit enorm Instrumentalisiert. Dabei vergessen sie, dass die Mensche gegen die sie hetzen, die jenigen waren die vor diesen Terrroristen geflohen sind.


    Was schon mal eine gute Nachricht ist, dass die Facebookseite von PEGIDA, jetzt endlich Offline ist. Endlich hat Facebook da mal durchgegriffen!



    Ich hoffe sehr stark, dass dieser Rechtsruck in deutschland zurückgeht und so bald wie möglich verschwindet und sich Bewegungen wie PEGIDA und co. auflösen und die AfD und andere rechtspopulistische Parteien verschwinden.
    Diese fremdenfeindlichkeit muss endlich aufhören, keine Lust auf ein 4. Reich!

  • Ich kann verstehen, wieso Leute zur Pegida gehören bzw. gegen Einwanderer, Flüchtlinge etc protestieren, das heißt NICHT, dass ich der selben Meinung bin.
    Ich kam letzte Woche in den Genuss eines einwöchigen Praktikums am Amtsgericht Stuttgart (Sehr interessant übrigens ^^) und von den ca. 15 Fällen waren 14 Angeklagte eben Flüchtlinge/Einwanderer (Der eine nicht-Flüchtling hatte falsch geparkt xD) und ich sag ja nicht, dass alle Flüchtlinge/Einwanderer Verbrecher sind, aber das ist doch schon etwas auffällig. Natürlich längst kein Grund gegen Flüchtlinge zu hetzen aber wenn man sich diese "Quote" vor Augen führt kann man vielleicht die extremen Ansichten der Pegida etwas besser nachvollziehen. Das sind im Grunde auch nur Menschen, Menschen die eben Angst haben und zwar vor Flüchtlingen, weil die vielleicht Arbeitsplätze wegnehmen oder weil viele klauen oder, oder, oder... Und ihre Angst kommt nur daher, dass sie vielleicht etwas beschränkt sind :D


    Abgesehen davon bin ich mir nicht ganz sicher wie sinnvoll der Thread ist, man kann hier im Grunde nur eine Meinung vertreten, Pegida ist scheiße, punkt. Selbst wenn man Pegida toll fände würde mans ja hier nicht zugeben, also kann auch keine Disskussion entstehen sondern nur eine Hasswelle gegen Pegida-Anhänger :lol:

    All men trust fully the illusion of life. But is this so wrong?
    A construction, a facade, and yet...
    A world full of warmth and resplendence.
    Young Hollow, are you intent on shattering the yoke, spoiling this wonderful falsehood?

    Einmal editiert, zuletzt von Niab ()

  • Niab: Um mal eine etwas unpopuläre Meinung zu vertreten: Diese Ängste sind letztlich nicht völlig unbegründet und kommen nicht zwingend daher, dass Leute beschränkt sind. :D


    Problematisch an der ganzen Diskussion ist, dass sie eben so stark emotional aufgeladen ist. Ich bin froh, dass es in Deutschland viele Stimmen gibt, die sich gegen den Nationalsozialismus sowie rassistische Äußerungen erheben. Aufgrund unserer Geschichte sind wir da vielleicht besonders kritisch, und ich denke, dass wir als "deutsches Volk" (dieser Begriff wird ja häufig ein wenig missbraucht, eben von solchen Gruppen wie Pegida) da auch in der Verantwortung stehen, eben diesen kritischen Blick zu haben. Inzwischen kann so ziemlich niemand mehr für die Verbrechen des zweiten Weltkriegs verantwortlich gemacht werden. Es muss sich nahezu niemand mehr schuldig fühlen, weil er damals entweder nicht geboren oder so jung war, dass er noch in gar keiner Position zum Widerstand o.ä. gewesen sein kann. Aber das Wissen um die damaligen Gräueltaten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, die Erinnerungen daran zu bewahren und in der Gesellschaft ein entsprechendes Verständnis von Menschenrechten, Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu formen und zu erhalten, das ist definitiv eine Aufgabe, die insbesondere uns Deutschen zufällt. So zumindest mein Denken.


    Um aber zum eigentlichen Thema zurückzufinden: Es ist eben sehr schwer, etwas gegen Flüchtlinge in irgend einer Form zu sagen, wenn man auf der einen Seite die Leute hat, die brüllen, dass wir alle Menschen und eigentlich ganz fromme Schafe sind, und auf der anderen Seite diejenigen, die "Deutschland den Deutschen!" und so einen Nonsens brüllen. Ein türkischstämmiger Deutscher in der dritten Einwanderungsgeneration ist definitiv deutscher Staatsbürger und somit Deutscher. Da geht es nicht um Gene, zumal Deutschland schon immer ein Land mit nicht wenigen Völkerbewegungen war und so etwas wie "urdeutsches" Genmaterial überhaupt nicht existiert. Vielleicht in einer einzigen Familie irgendwo im Wald, mit ganz vielen Eltern die Geschwister sind.


    Wie du geschrieben hast, begehen Flüchtlinge tendenziell häufiger Straftaten als der typische Mittelständler. Das gilt auch für Menschen mit Migrationshintergrund hier in Deutschland. In der Regel sinkt die Zahl der Straftaten aber weniger mit einer langsamen Transformation des Erbguts durch die Injektion mit dem Blut deutscher Schäferhunde, sondern durch eine Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände. Wenn die Asylanträge von Flüchtlingen nach langer Schwebe doch noch abgewiesen werden und sie anschließend vielleicht geduldet werden, aber hier halt nur sicher sein, sich kein Leben aufbauen dürfen, und eigentlich in der ständigen Angst vor der Abschiebung leben müssen, gepaart mit einer immensen Langeweile, begeht sich so eine Straftat doch wesentlich schneller.


    Natürlich sind manche Flüchtlinge auch einfach blöde Säcke. Andere haben einen derart starken moralischen Kompass, dass sie auch unter schlimmsten Bedingungen niemals kriminell würden. Und dann haben wir ganz viele dazwischen. Mitläufer, Verzweifelte, Gelangweilte, Abhängige. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig, vieles liegt sicherlich am System, wenn auch nicht alles.
    Hier wären die Medien in der Pflicht, vernünftig aufzuklären. Wenn Flüchtlinge Straftaten begehen, sollte das auch klar gesagt werden. Aber auch über die möglichen Gründe hierfür muss aufgeklärt werden. Gleichzeitig muss versucht werden, den schlechter gestellten Menschen in Deutschland zu zeigen, wie genau sich die Flüchtlingswellen auf ihre individuelle Situation auswirken. Und dann käme vermutlich raus, dass viele der Probleme eher aus dem kaputtreformierten sozialen Sicherungssystem, aus wirtschaftlichen Entwicklungen und, und, und resultieren, als aus den Flüchtlingsaufnahmen. Nicht, dass diese den Sozialstaat nicht vor große Aufgaben stellt.


    Um hier aber einfach einen Cut zu setzen: Ich bin gegen Pegida und andere Gruppierungen dieser Art. Die einfachen Leute in diesen Gruppen haben Angst und wollen einfach mal wütend über andere herumbrüllen können. Das ist in sich in Ordnung, dafür kann man aber auch allein in den Wald gehen. Die Anführer solcher Bewegungen instrumentalisieren und kanalisieren diese Angst, dreschen leere Phrasen und dumme Sprüche, versprechen den Leuten das Blaue vom Himmel, haben selbst keine Ahnung, können keine vernünftige Lösung präsentieren, sorgen für noch mehr Missinformation und profilieren sich auf Kosten von Menschen, die auf unseren Schutz angewiesen sind.
    Solche Aktionen wie die Belagerung eines Busses mit Frauen und Kindern ist wiederum einfach widerwärtig, und da verliere ich auch jeden Respekt vor diesen Affen, die sich als "das deutsche Volk" bezeichnen. Man darf Angst haben und das auch veräußern. Aber so etwas ist einfach widerwärtig.

  • Zitat

    Original von JaffarAnjuhal
    Niab: Um mal eine etwas unpopuläre Meinung zu vertreten: Diese Ängste sind letztlich nicht völlig unbegründet und kommen nicht zwingend daher, dass Leute beschränkt sind. :D


    da hast du wohl recht, das hab ich etwas falsch formuliert. Ich meinte bloss, dass weniger intelligente Menschen eher Angst um ihre Arbeitsplätze haben denn ich würde sagen jeder mit einem halbwegs anständigen Schulabschluss kann ne Ausbildung machen oder studieren und da kommen die Flüchtlinge ja eh nicht rein also muss man da sich nicht weiter sorgen machen. Aber die einfachen Arbeiter-jobs für die man im Grunde nicht viele Kenntnisse braucht, die können Flüchtlinge einnehmen. Und deshalb glaube ich haben Leute ohne Schulabschluss (oder sehr schlechtem) die auf solche Jobs angewiesen sind mehr Angst, dass Flüchtlinge ihnen die Jobs klauen.

    All men trust fully the illusion of life. But is this so wrong?
    A construction, a facade, and yet...
    A world full of warmth and resplendence.
    Young Hollow, are you intent on shattering the yoke, spoiling this wonderful falsehood?

  • Ich hab mir das grad alles mal durchgelesen, ich finde hier sind schon einige richtige und auch wichtige Argumente gefallen, einige würde ich gerne widerlegen und gerne ein paar von mir anbringen.


    Zitat

    Ausbildung machen oder studieren und da kommen die Flüchtlinge ja eh nicht rein


    Was viele nicht wissen (auch vermutlich viele die bei der Pegida mit laufen):
    Auch in anderen Ländern gibt es Schulen und damit gebildetete Leute.
    Auch Flüchtlinge haben oft studiert und/oder eine Ausbildung abgeschlossen.
    Hier nur ein Beispiel


    Der Mann meiner Cousine ist geborener Syrer, er ist Zahnarzt hier in Deutschland, spricht deutsch, hält sich an Gesetze und ist integriert, ohne dabei seine Kultur verraten zu müssen.
    Er sagt aber ganz offen, dass er sich im Osten nicht wohl fühlt, da dort eben durch die Pegida und die leider doch noch recht weit verbreitete Braune Gesinnung schon Probleme hatte.


    Zudem kann ich als Atheist nur einigen meiner VorrenderInnen zustimmen, es macht absolut keinen Sinn Menschen aufgrund ihresGlaubens zu verurteilen, und sollte man diesen selbst für noch so absurd halten.
    Ich finde es grenzwertig von uns als Christen zu sprechen, da das eben schon lange nicht mehr der Fall ist, es gab schon lange vor Pegida Moscheen und andere Gotteshäuser von anderen Religionen hier in Deutschland.
    Ist deswegen "unser" Deutschland schlechter geworden?
    Ich denke man sollte hier ganz genau aufpassen, was man eigentlich mit solchen Aussagen erreichen will.


    Ich finde Religionsfreiheit wichtig, und ich finde es wichtig, dass jeder seine Religion in dem dafür vorgesehenen Umfeld ausleben kann (Gotteshaus), solange man sich eben an die lokalen Gesetzte hält.
    Ich halte es für vollkommen ok, wenn eine Frau eine Burka trägt, weil es ihr Glaube ist.
    Ob Sie das aus Überzeugung oder aus Unterdrückung durch andere tut ist nur Spekulation und deswegen nicht mein Aufgabengebiet.
    Man könnte zu dem Thema Religion ganze Bücher verfassen, deswegen belasse ich es jetzt mal bei dem kleinen Ausflug.


    Wie einige hier auch schon festgestellt haben ist Pegida eben nicht das, was sich einige erhoffen.
    Viele Menschen, die dort mitgehen haben Angst vor den "Neuen", sie verstehen nicht, was dort passiert.
    Wenn man aber anstatt auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren seine Energie in die Integration und die Verhinderung der Ghettoisierung der Flüchtlinge stecken würde könnte man eben diese Ängste abbauen.
    Wobei hier ganz klar zu sagen ist: Integration heißt nicht Bekehrung zum christlichen Glauben, es geht darum den Menschen zu zeigen, dass sie hier nur "erfolgreich" sein können, wenn sie sich integrieren. (Ich habe erfolgreich deshalb in Anführungszeichen gesetzt, weil es eben für einige schon reicht ein sicheres Leben abseitz vom Krieg zu führen und seine Familie ernähren zu können)


    Flüchtlinge nehmen, wenn sie Integriert sind natürlich auch Jobangebote an, die sonst eventuell ein Deutscher angenommen hätte, da muss man sich nichts vor machen.
    Aber Flüchtlinge bieten eben auch eine Möglichkeit neue Jobs entstehen zu lassen.
    Seihen es Dolmetscher, Deutschlehrer oder so etwas wie Integrationshilfen (gibt es sowas?).


    Naja alles in allem finde ich, wie ihr vielleicht merkt die Pegida Bewegung ziemlich sinnlos und das ganz ohne mit Begriffen wie Rassismus und Nazi um mich schmeißen zu müssen.
    Wer sich mit der Pegida aber genauer befasst wird merken, wie viele Kontakte die Führung der Bewegung in die rechte Szene hat und wie man versucht den armen ängstlichen Bürger zu instrumentalisieren.

  • Karl der Heinz: Ja, Integrationshelfer gibt es, und sie werden aktuell vermehrt in Form professioneller Sozialarbeiter und -pädagogen gesucht. Darunter fallen dann auch solche Aufgabenfelder wie Deutschunterricht, der aufgrund der Knappheit an Fachkräften oft nicht von richtigen Deutschlehrern durchgeführt wird. Vor allem umfasst die Tätigkeit aber die Begleitung bei Amtsgängen (insbesondere natürlich beim Asylverfahren), die Betreuung in Sachen schulischer und beruflicher Bildung, Unterstützung in der Alltagsstrukturierung... Also eigentlich ein ganzheitlicher Ansatz, der hier verfolgt wird.


  • Das hab ich auch nicht behauptet, ich sagte nur, dass viele solche Berufe nicht einnehmen können weil sie kein deutsch sprechen oder ihr Abschluss hier garnicht anerkannt wird.

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