Veganer/Vegetarier

  • Zitat

    Original von bereth
    Ich muss jetzt mal kurz hier reinschneien, denn im Moment entfernt die Diskussion sich für meine Begriffe schon von allem Rationalen, was man dann noch als Diskussion bezeichnen kann. Ich möchte euch bitten, alle lakonischen und zynischen Äußerungen, die ihr gegeneinander führt, in Argumente umzuwandeln, ansonsten entstehen hier nur Missverständnisse und unnötige Streitereien; denn ich bin davon überzeugt, dass bspw. Gizmo mit dem, was er schreibt, kaum aussagen möchte, dass nichts für ihn einen Wert hat.


    Die Kunst ist nachzufragen, nicht vorzuwerfen. Beachtet das bitte, sonst muss hier noch eingegriffen werden und das wäre unschön.


    ;-)



    Danke für den Beitrag. Ich werde versuchen das ganze absofort weniger angreifend zu gestalten.





    Der Sinn im Leben wird von jedem selbst gesetzt. Alles hat von Anfang an den selben Wert. Wenn man deshalb am liebsten tot wäre, so ist das Sache der seelisch Toten und ich überlasse das auch gernen denen. "Teenagerkram" ist es darüber zu Philosphieren ob das glas halbvoll oder -leer ist, für soetwas gibt es Interessensgemeinschaften und Selbsthilfegruppen.


    Ich kann nur nicht verstehen wie man auf Grund der Natur ein schlechtes Gewissen bekommen kann. Aus seinem essen Geschichten zu Erfinden und vielleicht sogar Sekten zu bilden ist jedem die eigene Sache - jedem seine Hobbys. Aber sich anzumaßen, für alles in der Welt sprechen und Bewertungen verteilen zu können, ist heftig.


    Zitat

    Naja, da könntest du auch recht haben, aber diese Leute setzen sich damit auseinander. Das was du meinst hängt eher mit dem zusammen dass die Kinder es eben nicht lernen wo ihr Wurstaufschnitt herkommt.


    Sich damit auseinanderzusetzen ist eine gute Sache, man sollte nie Blind der Masse folgen. Aber es gibt kein richtig oder falsch und letztendlich dient eine Auseinandersetzung dazu, sich selbst den besten Weg zu suchen. Andernfalls würde im Gesetz stehen, was richtig ist. Es ist in einer modernen Welt wichtig Einstellungen und Ansichten zu akzeptieren, oder zumindest (wie in meinem Fall) zu tolerieren. Andernfalls kommt es zu streitereien, zu Kriegen und dem ganzen Mist, nur weil man ums verrecken seinen Willen durchsetzen will.

  • Ok mir fällt gerade ein besseres Beispiel ein um meine Aussage zu verdeutlichen.


    Mien Vater ist Landwirt und damit habe ich selber recht viel mit dem Wissen wo mein Essen herkommt zu tun. Jetzt ein wahres Erlebnis aus meiner Schule und der typ ist nicht der einzige der so drauf ist:


    Ich werde gerne mal wegen der tatsache, dass ich ein Landwirtsaohn bin gehänselt (mir unbegreiflich wieso,a ebr mir macht das nichts, da steh ich drüber). Kommt einer aus meiner Schule an und meint er Bauern seien ja wohl das unnötigste der Welt. Wieso sollte man sowas machen wenn man im Supermarkt alles kaufen kann. Ich erklär ihm die Situation in der er sich als Verbraucher befindet und er rauscht mit einem "Deine Mudda" ab. Man merkt das Problem liegt nicht in der Mehrheit, aber alleine die Tatsache, dass es Leute gibt die so denken, ist erschreckend.


    Mein Erlebnis, und mein Vater kann diese Hyphothes durch seine Erfahrungen nur unterstützen.

  • Ja, das ist schon erschreckend. Solche hirnverbrannten Leute gibt es einige, man merkt aber wie sie sich langsam verabschieden, je weiter man im Leben kommt. Denn wer so denkt (und dann auch noch so redet) wird es definitiv nicht weit im Leben bringen. Es gibt mittlerweile einfach viele Leute die extrem weltabgewand sind und keine Ahnung haben, was eigentlich läuft.


    Damit will ich nicht sagen, dass Leute die später Vegetarier wurden alle mal so grottenhohl waren, muss ja auch nichts damit zu tun haben. Aber je weniger man anfangs weiß, desto granatenmäßiger schlägt die Wahrheit ein, wenn man rausfindet dass Mettbrötchen kein Obst sind.

  • Mal meine Meinung zum Thema: Ich bin selber kein Vegetarier, schon vorallem deswegen, weil ich einfach gerne Fleisch esse, denke ich, dass ich kein Vegetarier oder Veganer sein könnte. Ich brauche jetzt nicht ununterochen Fleisch, ich ess zwischen drin auch mal gern einen Salat oder frisches Obst oder sowas. Wenn andere Leute eben gerne auf Fleisch verzichten, können die das tun, solange beide Parteien gegenseitigen Respekt zeigen. So sollte also in meinen Augen der "Fleischfresser" den Vegetarier mit seinen Essenseinstellungen respektieren und ihm nicht absichtlich Fleisch vorsetzen und der Vegetarier sollte dem anderen auch nicht verletzend werden. Was Veganer angeht, davon hab ich nicht soviel Ahnung. Ich weiß nur, dass sie alles, was von Tieren stammt, ablehnen. Ich kann mir so ein Leben gar nicht vorstellen, weil damit nicht nur Essen eingeschränkt, sondern auch andere Dinge, zum Beispiel dürfen ja auch die Kleidungen nicht aus Leder oder Wolle sein, ich glaube sogar in den Kissen oder im Bett auch keine Federn sein.
    Ich hoffe mal ich hab das richtig erfasst...
    Natürlich ist das jedem Menschen selbst überlassen, wie er lebt, aber Vaganismus stelle ich mir schon ziemlich krass vor. Ich kenne jetzt auch keinen Veganer persönlich und habe auch selbst nie damit zu tun gehabt und deshalb bleib ich jetzt hier auf einem neutralen Standpunkt. Wobei ich doch hinzufügen muss, dass der Mensch an sich einfach die dominierende Lebensform ist, die nun mal das Leben anderer Lebensformen beendet um sein eigenes zu sichern, so wie jede andere Spezies auf dieser Erde auch. Es ist letztenendes einfach auch eine Frage der Einstellung.

  • Respekt zwischen den Parteien ist schwierig. Vegetarismus auf geistiger Ebene ist konträr zum Fleischkonsum.


    Veganer sein ist einfacher als man denkt. Es braucht natürlich eine gewisse innere Dynamik und Ehrgeiz um etwas. Wer sich sagt; die Welt ist wie sie ist, die Welt ist schlecht, der einzelne kann nie etwas ändern - dem fehlt die mentale Spritzigkeit. Aber das gilt für alle Bereiche des Lebens, auch für Sport, Beruf usw.


    Wenn ich an Veganer denke, dann kommt mir immer ein Kumpel in den Sinn. Er ist Bauarbeiter, macht Karate, Judo und Fitness, fährt Motorrad und ist wohl der lebensfrohste Mensch den ich kenne.


    Der hier ist Veganer: http://youtu.be/cH7M1lXwCPo



    Für mich entsteht Veganismus/Vegetarismus nicht aus einem Pessimismus, sondern aus einem Optimismus. Der Wille und Glaube die Welt schöner zu machen. Die Überzeugung etwas ändern zu können.

  • So wie du das formulierst, klingt das, als ob Fleischkonsum grundsätzlich etwas schlechtes wäre, was von der Welt getilgt werden müsste. Ich unterstelle dir nicht, dass du wirklich so denkst, ich sage nur es klingt so.
    Ich denke eher, das Problem ist der gedankenlose, nicht hinterfragende Fleischkonsum, der dazu führt, dass es mehr Rinder und Hühner auf der Welt gibt, als es Menschen gibt, der dazu führt, dass unglaubliche Flächen an Ackerfläche als Zubringer für die Fleischindustrie genutzt werden und immer neue Flächen für die Fleischindustrie erschlossen werden müssen.


    Denn entgegen deinem Argument: "Es gibt keinen rationalen Grund nicht Veggetarier zu sein" gibt es die sehr wohl.
    Rationalität heißt nicht Vernunft sondern nur nacktes Fakten gegeneinander aufwiegen und dann den vorteilhaftesten Weg zu wählen. Subjektive Beeinflussung durch Moral, Ethik, oder schlicht Mitgefühl ist nicht in Rationalität drin.
    Rational gesehen ist Fleischkonsum "besser", weil er es einfacher macht, an die benötigten Nährstoffe zu kommen. Ich sage nicht, dass Veggetarismus es unmöglich macht, alle Nährstoffe zu bekommen, aber man muss gezielter Essen, um nicht über kurz oder lang Mangelerscheinungen zu haben. Andrerseits spielt das wieder in die Richtung "Sich bewusst ernähren". Rational gesehen kann man also einfach nicht entscheiden, was besser oder schlechter ist.

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Respekt zwischen den Parteien ist schwierig. Vegetarismus auf geistiger Ebene ist konträr zum Fleischkonsum.


    Warum sollte Respekt schwierig sein. Ist mir doch wumpe was ein anderer Mensch isst! Darum is das für mich alles garkein großes Thema, jederm das seine und aus.


    Was mich aber tierisch stört ist das viele Vegetarier ihren Lebensstiel als soooo viel besser hinstellen und andersgesinnte schlecht darstellen. Dann werden irgendwelche Studien gemacht um zu versuchen dem Vegetarier ein höheres geistiges Niveau zuzuschreiben,...


    Es wird sogar behauptet das fleischessende Menschen sich nicht darum scheren wo das Fleisch herkommt und das man dafür Tiere essen muss. Man kann auch bewusst Fleisch essen!


    Diese ganzen Unterstellungen gehen aber von den Vegetariern aus, wo manche sich, warum auch immer, als wohl Geistig so viel besser, fortschrittlicher, oder sonstwas fühlen. Den meisten Allesessern unter uns ist das so ziemlich egal was die anderen tun und scheinen da tolleranter zu sein als die Schlauberger Vegetarier.
    Sorry für den Etwas provokanten Ton aber oft wirkt das Wunder.


    Areßeus, deine Argumentation ist ja schon schlüssig, warum man kein Fleisch essen sollte. Aber ich finde die ganzen Links zu irgendwelchen Studien, Youtubevideos... sind absolut überflüssig und wertern deine Beiträge eigendlich eher ab.
    Jeder der etwas ahnung hat kennt die bedeutung von "Glaube keiner statistik die du nicht selbst gefälscht hast." und leider trifft der Satz nunmal auf viele Statistiken zu, auch wenn sie oft nicht willentlich gefälscht wurden, so sind viele dennoch nicht aussagekräftig. Daher gebe ich auf sowas absolut nichts.

  • Nicht die Fleischproduktion ist schuld am weltweiten Hunger, sondern unsere Wegwerfgesellschaft. Meine Mutter arbeitet im Supermarkt und die MUSS Alles wegwerfen, was z.B. an Obst kleine Flecken, oder Dellen hat, oder wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum nächste Woche abläuft und das ist ein viel größeres Problem, als das man für 1kg Fleisch mehrere kg Pflanzen und Literweise Wasser braucht.


    Mal abgesehen davon, dass weder Wasser noch Pflanzen verloren gehen, das was nicht zu der Kuh wird kommt nämlich am Ende auch wieder raus und ernährt neue Pflanzen, produzieren wir bei weitem mehr als genug Nahrungsmittel um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Nur ist es unfair verteilt. Bei uns liegt es in den Regalen, damit die gut gefüllt aussehen und wo es produziert worden ist, nagen die Leute am Hungertuch, weil die westliche Gesellschaft bereit ist horrende Preise dafür zu zahlen. Wobei man "horrende" relativ sehen muss, bei dem Hungerlohn mit dem man die Arbeiter abspeist.


    Und daran würde auch der Blitzvegetarismus der gesamten Bevölkerung nichts enden. Dann sind die Regale eben voll mit Joghurt, Obst und Gemüse, anstatt mit Fleisch. Die Bevölkerung in den Produktionsländern hungert trotzdem. Und wenn ein Bauer die Wahl hat 20t zu produzieren, oder noch mehr Bäume abzuholzen und 30t zu produzieren, interessiert es ihn reichlich wenig, ob er Futtermittel, oder Getreide für Cornflakes anbaut.


    Und wenn es darum geht kein Lebewesen zu töten, sind Pflanzen keine Lebewesen oder wie?
    Ja klar, sie spüren keinen Schmerz. Aber dürfte man dann Tiere, denen man mit Genmanipulation die Nervenenden entfernt hat wahllos töten? Wohl eher nicht.
    Tiere sind im Gegensatz zu Pflanzen intelligent. Also darf man jetzt dumme Tiere essen und kluge Tiere nicht? Auch nicht, oder?


    Essen ist nun mal beenden von Anderem Leben, egal ob es sich dabei um ein Schwein, oder eine Kartoffel handelt. Und entweder darf man Alles essen, oder gar nichts. Was man isst, ist Jedem selbst überlassen, aber Niemand sollte sich für etwas Besseres, oder Jemand anderen für etwas Schlechteres halten.

    Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die die wichtigen Fragen des Lebens stellen!


    Fragen wie:


    "Was ist hinter dieser Tür?"
    "Steht das wirklich unter Strom?"
    "Pass ich da durch?"
    "Wofür ist dieser Knopf gut?"

    Und: "Brauch ich dafür wirklich einen Fallschirm?"

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Für mich entsteht Veganismus/Vegetarismus nicht aus einem Pessimismus, sondern aus einem Optimismus. Der Wille und Glaube die Welt schöner zu machen. Die Überzeugung etwas ändern zu können.


    So ähnlich sehe ich das für mich auch.


    Natürlich "verdamme" ich die Leute nicht, die Fleisch essen, auf gar keinen Fall. Warum sollte ich? Jeder soll das essen, was er gerne möchte. Menschen sind nunmal Fleischesser, Punkt. Nur habe ich mich eben für eine andere Ernährungsweise entschieden. Ich wünsche mir ja auch, dass die Leute meine "Essgewohnheiten" möglichst akzeptieren. Also habe ich ihnen selbstverständlich den gleichen Respekt entgegen zubringen.


    Ich fände es lediglich schön, wenn wir Menschen, egal ob Fleischesser, Vegetarier, Veganer und was es sonst noch so alles Interessantes gibt, etwas "bewusster" essen würden. Das gilt nicht nur für's Fleisch.
    Ich selbst achte zumindest darauf, wo ich mein Essen herbekomme und versuche auch, lokale Bauern zu unterstützen. Demzufolge gibt's bei mir eben im Winter keine Erdbeeren o.Ä.
    Hier muss man selbstverständlich beachten, dass jeder Mensch seine Prioritäten anders setzt. Man kann von niemandem verlangen, sich mit einem Thema zu befassen, welches ihn vielleicht nicht wirklich interessiert.
    Ich selbst mag es einfach, mein Essen selbst zu kochen und zu zubereiten, mit möglichst gesunden Zutaten. Hinzu kommt, dass ich nunmal ein sehr naturverbundener Mensch bin und mit dem, was die Erde uns bringt, nicht leichtfertig umgehen möchte. Es ist schon richtig, zu sagen, dass meine Einstellung dembezüglich etwas extremer ist. :lol:


    Aber wie gesagt, jeder Mensch tickt anders und das ist auch gut so. Ich denke, das kann helfen, die Erde ein bisschen im Gleichgewicht zu halten. Wenn jetzt alle auf einen Schlag aufhören würden, Fleisch zu essen, dann würde vermutlich alles ganz gewaltig aus dem Rahmen fallen.
    Nicht jeder möchte sich permanent den Kopf darüber zerbrechen, wo sein Essen herkommt und welche Inhaltsstoffe es hat. Das ist auch verständlich. Genau herausfinden kann man das doch heutzutage sowieso nicht mehr. =)


    @TheAdi1004
    Ich vermute mal, das mit den Veganern hast Du richtig erfasst. Ich kenne mich da auch nicht 100%ig aus, vielleicht gibt es da mehrer Varianten, ähnlich wie bei Vegetariern auch.
    Der "klassische" Veganer verzichtet, wie Du gesagt hast, vermutlich auf tierische Produkte komplett, also Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Pelz, Leder, Eier, Wolle usw.
    Ich stelle es mir auch sehr schwierig vor, so zu leben. Das beginnt schon beim Essengehen. =)
    Aber dennoch muss ich sagen, dass ich vor allen Veganern dieser Welt meinen Hut ziehe. Ich finde es beeindruckend, dass diese Menschen ihre Überzeugung so konsequent leben. Ich bewundere eigentlich jeden, der sich traut, anders zu sein als die breite Masse. Aber vor Veganern habe ich doch eine andere, besondere Art von Respekt. :zwinkern:

  • Zitat

    Original von Areßeus
    Schaut euch mal das Gebiss an:


    http://farm1.static.flickr.com/210/482973648_56bd8332eb.jpg


    Das sind mal Hauer wa? Der muss ja mächtig Beute reißen! Wem gehört das Gebiss? Einem Gorilla... reine Veganer... essen den ganzen Tag nichts anderes als Blätter...


    Gorillas ernähren sich nur fast ausschließlich pflanzlich. Gegen Termiten haben sie auch nichts einzuwenden und die waren zu meiner Schulzeit noch Tiere. Und wie schon zuvor erwähnt, waren große Eckzähne nicht unbedingt ein alleiniges Merkmal von Fleischfressern. Abgesehen davon ist ein Gebiss kein gutes Ausschließlichkeitsmerkmal. Die Art der Ernährung einer Lebensform hängt in der Natur oft viel Stärker von Verfügbarkeit bestimmter Nahrung ab und es gibt viele Pflanzenfresser mit vermeintlichen Fleischfressergebissen. Die könnten oft auch, wenn sie wollten, Fleisch verdauen, aber müssen es eben nicht und tun es daher meistens nicht. Sie haben sich eine andere Nische gesucht.


    Die Homospezies hat sich hingegen abgespalten und nun einmal bald begonnen sich auch von tierischem Eiweiß und Fetten zu ernähren. Seine Verdauung hat sich daran angepasst, sowie sein Sozialverhalten und überhaupt sein ganzes Verhalten. Wenn ich mich recht entsinne, lief vor einigen Wochen eine interessante Doku, welche da eine neuere Theorie vorstellt, nachdem bereits frühe Hominiden einige Millionen Jahre vor dem Homo Erectus als an Ufern und in Feuchtgebieten lebende Wesen propagiert. Demnach ist der aufrechte Gang dann eine Anpassung an ein mehr im Wasser lebendes Wesen und auch das Gehirn entwickelte sich aufgrund reichhaltiger Eiweißnahrung in diesen Gebieten weiter. Die Nahrung bestand dann eher aus Fischen und Muscheln, also wieder nicht sonderlich vegan.
    Ist aber sicher auch kein ein Zufall, dass sich mit dem ersten echten Jägern und Sammlern vor etwa 2 Mio Jahren (also immer noch gut 1,8 Mio Jahre vor dem Homo Sapiens), welche plötzlich Feuer zu nutzen vermochten (und als erste auch Jagdwerkzeuge schufen), etwa zur selben Zeit die Steppen- und Savannenlandschaften in deren Verbreitungsgebiet ausweiteten.
    Wofür braucht aber ein vegan lebender Hominide Feuer? Sicher nicht, um sich Licht zu machen. Ist auch unpraktisch, wenn es die eigene Nahrungsgrundlage verbruzzelt und wegbrennt. Als Jäger und Sammler ist es schon eher nützlich. Mit Feuer zubereitetes Fleisch ist länger haltbar, man kann es einige Tage transportieren, zur wartenden Gruppe, als Proviant für die Jagd. Es ist auch leichter verdaulich und erleichtert damit die Aufnahme der Nährstoffe ungemein. Außerdem ist Feuer prima zur Jagd zu verwenden. Ein geschickt gelegtes Feuer brennt schöne Schneisen und treibt die Beute aus der Deckung. So kann eine kleine Gruppe in kurzer Zeit viel mehr Beute machen. Wenn man bedenkt, dass sich mit dem Aufkommen des Homo Erectus die Wälder zurückzogen, ähnlich wie sie es in Australien mit der Ankunft der Vorfahren heutiger Aboriginies taten (die ebenfalls Feuer als "Jagdwaffe" nutzen), nicht wirklich verwunderlich.


    Wir sind Allesfresser, wir waren nie was anderes. Es ist überhaupt nicht "unnatürlich" sich so zu ernähren, wie die Evolution den Menschen hat werden lassen. Wir sind in dieser Form die Laune der Natur und das war die Nische, welche sich unsere Vorfahren suchten und auf die sich spezialisierten.
    Aber wir können heute dank unserer Fähigkeit zu Reflektieren tatsächlich als einzige Spezies über unser Handeln nachdenken (und sogar diskutieren). Es ist uns also durchaus möglich (bis zu einem gewissen Grad) selbst zu entscheiden was wir just tun möchten und somit zu wählen. Wer also meint, ihm schmeckt kein Fleisch und womöglich nichts Tierisches, der soll diese Wahl treffen. Jeder nach seinem Gusto. Verachtenswert finde ich nur jene, die meinen sie hätten die Übermoral gepachtet und meinen in etwas eine Unmoral zu sehen, wo Moral gar keine Rolle spielt. Wir sind was wir sind, Allesfresser, die eine Wahl haben, ob und was sie speisen wollen, ebenso wie sie leben und auf welche Weise sie es fortsetzen und an kommende Generationen weitergeben wollen.


    Um zum Punkt zu kommen, meine Essgewohnheiten und Vorlieben sind meine Sache. Mir schmecken tierische Produkte, ich sehe kein moralischeres Problem darin, sie zu kosten, nur weil deshalb das eine oder andere Tier sterben muss. Ebensowenig wie darin, würde ich rein Pflanzlich leben, dass dabei die eine oder andere Pflanze mehr dran glauben muss. Denn auch Pflanzen sind Lebewesen und es ist nun mal in unser Aller Natur, dass einige Arten davon leben, Nährstoffe aus anderen Spezies zu gewinnen. Ob das nun Pflanzen sind, Tiere oder Pilze, ist absolut irrelevant in der Bewertung.


    Viel wichtiger sind m. E. ganz andere Fragen und die haben viel eher etwas mit der Gesellschaft als Ganzes, auch jenseits der Ernährungsfrage, zu tun. Wie viel Verschwendung kann sich eine Spezies leisten, will sie wirklich dauerhaft existieren.
    Bricht man es auf Ernährung runter, so glaube ich nicht, dass sich etwas an der Wegschmeißmentalität ändert und auch nicht an der Bequemlichkeit der westlichen Zivilisation, nur weil diese morgen vielleicht keine Tiere mehr zur Ernährung nutzt. Dann sind die Läden halt mit noch mehr Pflanzen voll und jeden Abend nach Ladenschluss geht die Wegwerforgie auch hier weiter. Und wer weis, was für perverse Genmanipulationsspiele sich gierige Konzerne (und wir als ihre Aktionäre und Geldgeber) und die Technokratiegläubigen (die wir doch alle hier sind) dann alles einfallen lassen, um neue Verschwendungssucht und Massenkonsum im Lebensmittelbereich und in allen anderen Lebensbereichen weiter zu bedienen.
    Daran muss sich was ändern, an genau der Einstellung muss geschraubt werden. Ressourcen sind endlich und ewiges Wirtschaftswachstum, wie von meiner Kanzlerin und allen (auch den Grünen) als Allheilmittel, sind dauerhaft unmöglich und ein Hirngespinst, dessen Folgen das einzig wirklich Schlechte und große Übel sind. Das ändere ich aber nicht, nur weil ich ganz auf Pflanzen als Quell meiner Nahrung und einige Konsumgüter umsteige und dann in allen anderen Dingen weiter mache, wie gehabt. Bewusst kaufen, bewusst speisen, Abfall meiden, bewusst konsumieren und auch mal verzichten, dass ist m. E. der echte und moralisch bessere Weg. Ich muss nicht jeden Tag Fleisch haben, ich muss es nicht absolut zum Tiefstpreis haben. Ich muss mir bewusst machen, was es wirklich wert ist, wie bei allen anderen Dingen auch. Leider werden wir gesellschaftlich extrem indoktriniert, dass wir nur gute und für die Gesellschaft wertvolle Menschen sind, wenn wir unaufhörlich konsumieren und immer mehr verbrauchen, weil nur das Arbeit sichert und nur so die Zukunft schön werde.
    Die Auswüchse im Lebensmittelbereich sind nur eines von vielen kranken Symptomen unsere Gesellschaft. Mag sich mal jeder Fragen, ob man wirklich alle zwei (oder gar weniger) Jahre ein neues Natell (iPhone oder was auch immer) braucht, in Anbetracht, dass darin verdammt seltene und sehr endliche Rohstoffe drin sind, wie viele Klamotten man so braucht und wie viele Unterhaltungselektronikfirlefanz alle paar Jahre neu dazu und an alten Dingen weggeworfen werden muss.


    Zitat

    Original von Areßeus
    Ich denke also bin ich. Denkt die Kartoffel? Höchstwahrscheinlich nein. Denkt das Schwein? Definitiv ja. Gleichsetzung von Pflanze und Tier ist ja cool und so, aber dann muss man auch den Mensch in die Formel mit reinnehmen. Ist ja alles egal. Töten wir uns. Essen wir uns. Töten wir alles. Töten wir nichts. Ist doch egal. Ändert ja doch nichts.


    Denkt ein Schwein? Darüber würde ich mir keine abschließende Beurteilung anmaßen, warst du schon mal eins? Denkt eine Pflanze? Hm, sie hat Nervenzellen und die haben auch Aktivitäten, denkt sie vielleicht nur anders als Tiere? Was ist Denken überhaupt? Sorry, aber du bist hier etwas zu voreilig und wenig glaubhaft, in dem was du ausdrücken willst. Nennt man reine Verallgemeinerung und ist jetzt nicht gerade argumentativ hilfreich.


    Zitat

    Original von Areßeus
    Bin auch gegen Bevölkerungswachstum und für einen Rückgang der menschlichen Population. Aber jetzt dem Vegetarismus irgendeine Verbindung zu diesem Vorgang anzukreiden ist doch völlig hanebüchen.


    Wobei auch fleischliche Ernährung mit dem Bevölkerungszuwachs der Spezies Mensch wenig zu tun hat. Eher allgemeine Verfügbarkeit von Nahrung und anderen Ressourcen überhaupt. Übrigens ist es geradezu ironisch, dass die Bevölkerung in jenen Teilen der Welt am Schnellsten wächst, die weit weniger Fleisch und tierische Produkte konsumieren, als es die westliche Gesellschaft tut. Aber das ändert dennoch nichts am Grundproblem.
    Wie viel jedoch die Welt an Menschen verträgt, kommt wohl einfach darauf an, wie gut man die allgemeinen Ressourcen der Erde nutzt und ob die Menschheit bereit ist die Natur noch mehr an sich anzupassen, als sie es bereits tut. Optimal genutzt, so rein als Agrarwelt mit hohem technologischen Aufwand und kompakten Bevölkerungzentren dürfte eine vereinheitlichte und ganz auf uns angepasste Flora und Fauna sicherlich einige Dutzend Milliarden bis einige Hundert Milliarden Menschen ernähren. Dabei könnten es sogar mehr sein, wenn man weitgehend eine pflanzliche Ernährung einführt.
    Insofern sind die Grenzen noch nicht erreicht. Die Frage ist nur, ist das dann eine schöne Welt und wollen wir unseren Enkeln eine solche Zukunft bauen?
    Aber das ist wieder ein anderes Thema und keine Frage, ob Vegetarier oder Allesfresser.
    Ich selbst habe weniger etwas gegen Bevölkerungswachstum, als das angeblich grenzenlos mögliche Wirtschaftswachstum. Gegen dessen Folgen nehmen zunehmende Bevölkerung und daraus resultierende Probleme sich geradezu gering aus. Eine Umdefinierung von Wohlstand und Glück, würde m. E. die meisten Probleme eher lösen, als so simple Strategien, wie ein bissel Futterhokuspokus.


    Zitat

    Original von AreßeusDer Vergewaltiger hat auch nicht das Ziel eine Person zu quälen. Der will auch nur einen wegstecken. Ist eigentlich voll ok. Lassen wir ihn.
    Mit dem Argument, dass man zwangsläufig töten muss um Fleisch zu essen, brauch ich dir ja nicht kommen, da töten dir nichts schlimmes zu sein scheint, und das Leben für sich keinen Wert hat.


    Obacht, du neigst sehr zum Verallgemeinern. Viele Vergewaliger haben durchaus auch eine Neigung dazu und wollen die Opfer erniedrigen und quälen. Die Gründe dafür willst du lieber nicht wissen, nicht immer sind traumatische Ereignisse der Kindheit schuld.
    Was das Töten angeht, Pflanzen leben anscheinend für dich nicht. Du wirfst uns Amoral vor? Was für ein Heuchler!


    Zitat

    Original von AreßeusEs braucht natürlich eine gewisse innere Dynamik und Ehrgeiz um etwas. Wer sich sagt; die Welt ist wie sie ist, die Welt ist schlecht, der einzelne kann nie etwas ändern - dem fehlt die mentale Spritzigkeit. Aber das gilt für alle Bereiche des Lebens, auch für Sport, Beruf usw.


    Und warum glaubst du immer, dass jeder Fleischesser das tut, weil er perse meint "ich kann nix tun, die Welt ist schlecht, ...? Ich kann sicherlich wenig tun, denke aber nicht, dass die Welt an sich schlecht ist. Einzelne Dinge gefallen mir nicht, so weit es geht vermeide ich sie, oder versuche meinen Beitrag zu leisten und nach meinen Möglichkeiten die Dinge zu bessern. Aber die Welt ist m. E. als solche weder gut, noch schlecht. Es sind die Taten einzelner oder größerer Gruppen, die vielleicht nicht ganz einwandfrei sind. Aber sich normal zu ernähren ist in meinen Augen absolut nichts Schlechtes und absolut nichts Verwerfliches. Übermaß ist schlecht, Verschwendung ist schlecht, Gedankenlosigkeit im Umgang mit allen Lebensmitteln und Ressourcen ist schlecht. Aber einfach essen, was man gern hat und Leben genießen? Warum sollte das schlecht sein?
    Du magst es auf andere Art genießen, aber schreib doch bitte nicht immer anderen vor, was dir gefällt und zwing ihnen deine Vorlieben auf. Wären wir alle gleich, wäre Leben wahrlich öde.
    Du unterstellst anscheinend nur gern, dass andere sich nicht ändern wollen (weil zu bequem?) und stets fortfahren mit schlechtem Gewissen zu handeln. Aber genau da liegst du in meiner Ansicht (und wenn ich hier manch andere Sicht lese, wohl auch deren Ansicht) falsch. Wir haben kein schlechtes Gewissen dabei uns teils tierisch zu ernähren. Das ist für uns nichts unmoralisches, es ist für uns ein normales Vorgehen. Wir haben vielleicht, wie du sicherlich auch, das gleiche schlechte Gewissen ob der ganzen Verschwendungssucht und extremen Auswüchse, die sich in der Lebensmittelbranche manifestieren. Gegen die kann es verschiedene Vorgehensweisen geben, aber das ist m. E. nicht die Frage, welche Ernährungsweise für jeden besser und allgemeingültig sein soll.


    Um deine Worte zu gebrauchen, für mich entsteht bewusster Konsum von Lebensmitteln (egal ob tierisch oder pflanzlich) nicht aus Pessimismus, sondern aus sondern aus einem "Optimismus. Der Wille und Glaube die Welt schöner zu machen. Die Überzeugung etwas ändern zu können."

  • Ach du liebe Güte, der Thread hier ist ja so dermaßen vollgepackt mit gefährlichem Halb- und amüsantem Dreiviertelwissen, dass ich nach ein paar Seiten schon nicht mehr weiß, ob ich befreit auflachen oder bitterlich weinen möchte. Von 'Der Mensch ist Allesfresser' über 'Es treten Mangelerscheinungen auf' bis hin zu 'Massentierhaltung ist doch eigentlich voll okay' waren jetzt alle großen Hits der letzten Jahrzehnte dabei.


    Ich für meinen Teil bin Lacto-Vegetarier, meine Freundin ist Veganerin. Und was soll ich sagen, uns geht's prima. Wir distanzieren uns allerdings ein Stück weit vom Großteil der gesamten Bewegung, da (nicht nur in Deutschland) viele Leute, die dies praktizieren, nur unzureichend (oder gar nicht) über die Ursprünge informiert sind (Stichwort Indien/Buddhismus) oder aus falschen Gründen handeln (Gewissensberuhigung, Elitarismus). Bei den meisten Vegetariern/Veganern, denen ich begegne, wundert es mich daher ehrlich gesagt auch überhaupt nicht, dass man in der Öffentlichkeit ein so negatives Bild von dieser Interessengemeinschaft hat.


    Es handelt sich hierbei mitnichten um ein Dogma oder eine Religion (wie einige es gern darstellen), sondern schlicht um einen Boykott. Gegen die Art, wie Tiere in unserer Gesellschaft behandelt werden, mit Schwerpunkt auf der Ernährungsindustrie. Je weiter man dabei in Richtung 'vegan' geht, desto konsequenter ist der Boykott. That's it. So einfach isses. Stichwort 'Hungerstreik', falls man den Begriff noch kennt in der Ersten Welt, wo Überflussproduktion und Wegwerfen an der Tagesordnung sind.


    Der Aufwand, der dahinter steht, wird gemeinhin überschätzt. Im Grunde geht es nur darum, beim Gang durch den Supermarkt (oder wo auch immer man einkauft) bei allen Produkten, die einen potentiell interessieren, einen prüfenden Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Was viele Hersteller in ihre Produkte reinpacken, obwohl es dort ü-ber-haupt nicht reingehört, ist bei näherem Betrachten... erstaunlich.
    (Da gibt es natürlich auch Ausnahmen, da bestimmte Lebensmittel nur bedingt deklarierungspflichtig sind oder der Hersteller einfach zu faul ist, die Verpackung abzuändern. Auch bei Käse wird viel getrickst. Aber das sind dann eben die feineren Nuancen, die man als Ernährungs-Pro mit der Zeit lernt.)


    Oh, und was ich noch sagen wollte: BIO hat nichts mit Vegetarismus/Vegenismus zu tun. Wird ja auch gern verwechselt. BIO ist überwiegend teurer Quatsch. Was nicht heißt, dass man im Biomarkt nicht hin und wieder preiswerte 'saubere' Produkte findet... wir wollen ja nicht in S/W denken.


    Ich bin da auch niemand, der Bock drauf hat, ewig lange mit Leuten über ihre Einstellung oder ihr moralisches Blahblah zu diskutieren. Entweder kommt es von einem selbst oder eben nicht, Beeinflussung von außen hilft da m.E. nicht viel. Mir kommt es eigentlich nur darauf an, dass man sich insgesamt bewusst ernährt und nicht jeden Scheißdreck in sich reinstopft-- was die meisten tun, auch solche, die sich womöglich für besonders gewitzt halten.


    Ich denke, ich belasse es abschließend einfach bei "Das Kaufverhalten beeinflusst das Angebot maßgeblich". Jeder kriegt zu essen, was er verdient. :)

    I've seen a lot in my journey up the ranks. An endless cycle of violence, now broadcast as a spectator sport. Why do so many assassins join if we're all going to end up killing each other in the end? We've all become trapped, don't you see? Addicted to the violence, to a life in the shadows.
    Once we join the ranks, we can never get out.



    You are incredible. Everything I hoped for.
    "Promise me you won't forget... There once was an assassin named Alice."

    Einmal editiert, zuletzt von Sirius ()

  • Ich verstehe grundsätzlich das Problem der gegenseitigen Toleranz bei diesem Thema nicht. Damit meine ich jetzt nicht einmal explizit den Thread hier. Ich erlebe im Alltag immer mal wieder Sticheleien gegen Veganer und Co, was auch daran liegt, dass die meistern meiner Freunde und Bekannten zumindest Vegetarier sind.


    Wo zur Hölle ist also das verdammte Problem, nicht einfach zu akzeptieren, dass der Kumpel Veganer ist? Oder kommt dann so ein Argument wie, dass man beim grillen ja für diesen "extra" einkaufen muss.?! Lol. Alles schon einmal dagwesen, ich habe fast geweint vor dieser Lächerlichkeit. Das Dissen von Veganern und Vegetariern entzieht sich völlig meiner Kenntnis. Es kann einem doch egal sein, wie sich andere ernähren?! Echt, ich verstehs nicht.


    Meine pesönliche Meinung zum Thema habe ich hier schon geschrieben (?), nämlich dass ich die Einstellung eines Vegetariers bzw. Veganers grundsätzlich sehr lobenswert finde. Daran ändern auch diverse Argumentationsketten wie "Mangelerscheinungen" u.ä. nichts daran. Diese Ansicht ist felsenfest verankert, was sicherlich auch mit einer gewissen Aufklärung über die Jahre in meinem Umfeld zu tun hat, da o.g. Freunde so ziemlich alle überzeugt in ihrer Einstellung sind und das eben nicht als Besserwisser oder per Modeerscheinung tun. Dadurch lernt man auch als Außenstehender viel dazu.


    Es bleibt aber auch dabei, dass jeder Mensch selbst entscheiden muss, wie er sich ernährt. Menschen sind von Natur aus im Prinzip nichts weiter als "hochentwickelte" Tiere und seit der Evolution als Fleischesser manifestiert. Deshalb kann ich auch nachvollziehen, wenn jemand auf sein Steak um keinen Preis verzichten will. Grundsätzlich sollte aber auch der Fleischkonsument in gewisser Weise Verantwortung zeigen und nicht einfach kiloweise Fleisch ohne Sinn und Verstand in sich hineinstopfen. Das grenzt zB auch bei mir in gewisser Form an Ekel. Man sollte schon nachforschen, woher das zB Schnitzel stammt und überhaupt, wie es produziert wurde. Zwischen dem sanften Einschläfern des Tieres ohne Schmerzen Folter und strikter Massentierhaltung liegt nämlich ein gewaltiger Unterschied. Hintergrundwissen in diesem Bereich ist m. E. sehr wichtig. As what Sirius said.


    Daraus resultiert auch die Selbstverständlichkeit, dass Fleischesser Vegetariern ihren Konsum nicht aufzwingen sollten und andersherum. Sollte aber auch eigentlich kein Thema sein. Mein gesamter Freundes- und Bekanntenkreis kriegt das jedenfalls gegenseitig ohne Probleme hin.


    Deswegen *wiederhol* ich verstehe das Problem der Akzeptanz bzw. Toleranz einfach nicht.
    ...und werde es vermutlich auch nie verstehen.

  • Ich denke mal, das grundsätzliche Problem mit der gegenseitige Akzeptanz ist das, dass es immer gibt, wenn zwei entgegengesetzte Gruppen aufeinander treffen. Die andere Gruppe steht mitunter komplett für das Gegenteil der eigenen Einstellung und man muss es jedem hoch anrechnen, der das nicht als guten Grund zur Provokation und Diskussion sieht und es einfach so stehen lässt, denn das ist wirklich eine Charakterleistung.


    Warum Veggies und Veganer allgemein nicht besonders viel Toleranz erfahren, könnte auch in gewisser Weise mit Schubladendenken zu tun haben: Der Fleischesser sieht sich selber als Archetyp für seine "Glaubensrichtung" und tut fanatische Steak-Anbeter als Fanatiker ab. Denkt ein Fleischesser allerdings an den Archetyp eines Veggies, kommt einem da meist schnell der rumproletende Ökofutzi in den Sinn, der jedem seine weltverbessernde Ansicht aufzwingen will, der jedem sagt, wie moralisch/ethisch falsch das eigene Verhalten ist und warum seine Lebensweise um soooo vieles besser ist.


    Niemand lässt sich gerne sagen "Deine Lebensweise ist total schlecht und böse." (außer man weiß es und es gefällt einem :D)
    Ich kenne genügend Veggies, die nicht so drauf sind, aber ich verbinde den Archetyp trotzdem aus irgendeinem Grund mit so einer unliebsamen Person, die mir ihr Dogma aufzwingen will...

  • Jeder hat seine eigene Lebenseinstellung und kann essen, was er will. Ich kenne nicht viele Vegetarier, doch wenn ich höre, das jemand diese Einstellung vertritt, dann nehme ich eben Rücksicht darauf und zwing ihm doch nicht mein Steak auf. Völlig schwachsinnig. Wenn jemand sagt, er mag keine Nudeln, dann koch ich ihm diese doch nicht, nur um ihm zu beweisen, wie lecker sie doch sind. Ich würde es eigentlich gar nicht als Lebenseinstellung bezeichnen, sondern als normale Ernährung, und jeder hat diese selbst zu bestimmen. Solange der Vegetarier/Veganer weiß, dass es auch andere Menschen gibt und denen ihre Einstellung nicht permanent aufdrängen und die andere Seite versteht, dass es auch ohne geht. Was es da an Diskussion bedarf, weiß ich eigentlich nicht.


    Obwohl, ich kenne ein Mädchen, dass sich ebenfalls in den Kopf gesetzt hat, Vegetarierin zu sein. Ob man das bei einer Zwölfjährigen ernst nehmen kann, ich bezweifle es, aber gut. Zumindest schaute sie auf das Fleisch vom Grill, als wäre es giftig und hochexplosiv. Als ihre Mutter sie fragte, ob sie ihr denn ein Würstchen geben könne, war es eine Art Schock für sie, und auch auf den gegrillten Mais verzichtete sie, der mit dem Fleisch schließlich auf einem Teller gelegen hatte. Sowas kann ich wiederum nicht nachvollziehen, denn bei aller Tolleranz, man kann es auch übertreiben. Und vor allem hat das einem die ganze Stimmung vermiest, als man sein Fleisch aß und sich fühlte, als würde man etwas Verbotenes tun. xD


    „For most men, time moves slowly, oh so slowly, they don't even realize it. But time has revealed
    itself to me in a very special way. Time is a rushing, howling wind that rages past me, withering
    me in a single, relentless blast, and then continues on. I've been sitting here passively,
    submissive to its rage, watching its work. Listen! Time, howling, withering!“
    ~Barnabas Collins

  • Zitat

    Original von Rogue
    Als ihre Mutter sie fragte, ob sie ihr denn ein Würstchen geben könne, war es eine Art Schock für sie, und auch auf den gegrillten Mais verzichtete sie, der mit dem Fleisch schließlich auf einem Teller gelegen hatte. Sowas kann ich wiederum nicht nachvollziehen, denn bei aller Tolleranz, man kann es auch übertreiben.


    Hm, ich kann das schon ein wenig nachvollziehen. Muss ich Fleisch berühren, kommt bei mir ein gewisser Ekel auf, und ich vermeide es, so gut es eben geht. Nun gut, das mit dem Mais.. ich weiß nicht. Wäre er direkt mit dem Fleisch in Berührung gekommen, hätte ich damit wohl auch ein Problem gehabt, aber wenn er einfach nur daneben auf dem Teller gelegen hat.. naja, das muss jeder selber wissen.


    Man möge mir übrigens verzeihen, dass ich hier nur vereinzelte Beiträge gelesen habe. Ich finde es allgemein immer wieder erstaunlich, in welchem Ausmaß sich Vegetarier und Fleischesser in Grund und Boden diskutieren können. Da muss ich nur an ein anderes Forum denken, in dem ein Thread zu diesem Thema geschlossen werden musste, weil die Diskussion ausgeartet ist. Ich bin nur froh, dass da in meinem Umfeld vollkommene Toleranz herrscht. Alle meine Freunde sind Fleischesser, wirklich außnahmslos alle. Habe ich ein Problem damit? Nein. Haben sie ein Problem mit mir, weil ich mich fleischlos ernähre? Nein. Von mir aus können sie direkt neben mir sitzen und ihr Fleisch essen, wie gesagt, ich habe nur mit Berührungen so meine Probleme. Das mag einigen sicherlich übertrieben erscheinen, aber in den 7 Jahren, in denen ich inzwischen Vegetarier bin, habe ich schlicht einen gewaltigen Ekel vor Fleisch entwickelt. Und nein, dieser Ekel sagt nichts über meine Meinung zum Fleischkonsum an sich aus. Ich verstehe, dass Menschen Fleisch essen, ich verstehe, dass es ihnen schmeckt, und ich sage auch nicht, dass es moralisch verwerflich ist, Fleisch zu essen. NIE würde ich jemanden bekehren wollen, und ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ich von Vegetariern lese (selber kenne ich keine), die genau dies bei ihren Mitmenschen versuchen. Zeigt jemand Interesse und möchte mehr über diese Lebensweise erfahren, stehe ich gerne zur Verfügung, doch den Leuten die eigene Einstellung aufzuschwatzen ist falsch, aufdringlich und unhöflich. Das gilt natürlich genauso für Fleischesser.


    Wie gesagt, ich toleriere Fleischesser und wünsche mir im Gegenzug, dass mein Ekel vor Fleisch ebenfalls toleriert wird. Den stelle ich übrigens nicht zur Schau à la "Iiiiiiih, Fleisch, nimm das weg!!!", sondern erkläre ruhig und sachlich, dass ich ein Problem damit habe, wenn Lebensmittel, die ich essen möchte, mit Fleisch in Berührung kommen. Liegt es einfach vor oder neben mir, besteht keinerlei Problem.


    So, warum bin ich denn nun eigentlich Vegetarier? Ganz einfach, weil MEIN Gewissen nicht damit klar kommt, Tiere zu essen. Ich fühle mich damit unwohl, so einfach ist das. Und genauso unwohl fühle ich mich, wenn ich damit irgendwie in Berührung komme. Aber nur weil ich so empfinde, sind Fleischesser in meinen Augen nicht böse oder tun moralisch Verwerfliches. Es geht mir schlicht um mein persönliches Wohlbefinden.


    Die Familie meiner besten Freundin isst übrigens recht viel Fleisch, vor allem die Mutter. Komme ich zu Besuch, kocht sie aber immer nochmal extra etwas vegetarisches für mich, ohne, dass ich das je verlangt hätte. Sie meint immer, dass sie das gerne macht und ich ja auch etwas haben soll; finde ich sehr süß von ihr.
    Und als meine Freundin ihre Eltern von einer Feier abholen sollte (sie hatten da was getrunken) und ich mitkam, wurden wir beide kurzerhand eingeschleußt und saßen mit recht vielen Leuten an einem Tisch. Ein bisschen angeschwipst erzählte ihre Mutter den Leuten dann, dass ich Vegetarier sei und dass das für sie erstmal etwas völlig neues war, jedoch sei ich sehr pflegeleicht. xD Allgemein war die Reaktion der Menschen dort durchweg offen und positiv. Toleranz und Akzeptanz sind etwas wirklich schönes und erleichtern das Leben ungemein. :3

    "The thing under my bed waiting to grab my ankle isn't real, I know that.
    And I also know that if I'm careful to keep my feet under the covers, it will never be able to grab my ankle."

    - Stephen King

  • Patrik Baboumian, veganer Strongman aus Deutschland hat mal wieder einen Weltrekord geknackt:


    https://www.facebook.com/Patri…age/posts/511417708940093


    Video: http://www.youtube.com/watch?v=aL4lb6IevWw



    Er hat einen 555 Kg schweren Yoke (Metalgestell, das auf dem Rücken getragen wird) über 10 Meter getragen und damit den Weltrekord in dieser Disziplin gebrochen. Der vegane Sportler ging den schwersten Weg der Geschichte.



    (Inoffiziell brach er den Rekord schon vor einigen Tagen auf dem vegan, vegetarischem Sommerfest in Berlin.)


    Baboumian war stärkster Mann Deutschlands 2011, hält den Weltrekord im Bierfassstemmen (Ein mit gewichten Gefülltes Stahlfass wird über den Kopf gehoben) und den Weltrekord im Fronthold (Ein Gewicht wird an horizontal gestreckten Armen so lange wie möglich in Position gehalten). Außerdem hält er den deutschen Rekord im Loglift (eine einem Baumstamm nachempfundene Hantel wird stehend über den Kopf gestemmt).


    Patrik gehört zu den stärksten Menschen der Welt. Definitiv eine Leitfigur für Veganismus und den veganen Sport - nicht nur in Deutschland, sondern Weltweit.


    Gratulation von mir an echtes Idol.



    PS: Mangelernährung hat er keine.

  • Ich bin Vegetarier, was mehrere Gründe hat.
    Ich habe persönliche Erfahrungen mit dem Schlachten von Tieren gemacht, als ich etwa 7 Jahre war. Und seitdem esse ich kein Fleisch mehr.
    Und ich habe nichts gegen Leute die Fleisch Essen. Aber richtig ausrasten Tu ich in solchen Situationen:


    1. Kindergeburtstag von einer Klassenkameradin deren Eltern Metzger waren. Toll nicht? Ich hab extra angerufen und gesagt dass ich kein Fleisch esse, da angekündigt wurde.dass es ein ganz tolles Fleischbuffet geben würde. Mir wurde gesagt dass sie für mich panierte Pilze machen. Aber irgent so ein Vollidiot hat meinen panierten Pilz durch ein Schnitzel ersetzt, und ich habs gegessen. Davor hatte ich noch nie einen Pilz gegessen, wusste also nicht wie das schmeckt. Ich hab mich so aufgeregt.
    2. Allgemein, wenn alle anderen um mich herum Fleisch Essen und dann immer zu mir sagen: " Lecker! Fleisch! Willst du?" oder mir den Teller untsr die Nase halten. Das finde ich einfach... Mies. Aber da war ich nich wenig jünger, jetzt finde ich das nicht mehr ganz so schlimm.


    Aber ich hab einmal einen Schwächeanfall gekriegt. Grund: Vitamin B Mangel, oder so. Jetzt nehm ich halt einmal in der Woche so ne Tablette, und dann ist mir das nie wieder passiert. Und das lag auch nur daran dass ich in der Zeit keinen Sport gemacht habe.

  • Hallo meine Freunde.
    Ich wollte gerne mal von euch wissen, wer von euch Vegitaria ist. (ist wahrscheinlich falsch geschrieben -.-) Ich habe mich entschieden Vegitaria zu werden und zwar aus einem Bestimmten Grund. Ich habe letztens ein Video gesehen, was mich dazu gebracht hat nie wieder Fleisch zu essen. Ich glaube, jeder weiß, was ich meine. Deshalt möchte ich nicht weiter ins Detail gehen. Ich freue mich auf eure Meinungen und Begründungen!
    Liebe Grüße
    Yliane

  • Zunächst: Vegetarier


    Das ist schön und gut dass du dich dafür entscheiden willst etwas für dich selbst zu tun. Schließlich gibt es viele auf dieser Welt die der Tiermaßenhaltung keine Unterstützung bieten wollen und sich unter anderem deswegen dazu entscheiden sich fortan nur vegetarisch zu ernähren. Das du dies tun willst ist an sich ein guter Schritt, doch solltest du dir das wirklich gut überlegen und dich dementsprechend darauf vorbereiten.


    Zunächst solltest du zu einem Arzt gehen und dich mal komplett abchecken lassen, meiner Meinung nach immer wichtig bevor man seine Ernährung derart umstellt. Außerdem, da ich ja weiß dass du noch jung bist, solltest du deine Mutter darüber unterrichten und um ihre Unterstützung bitten - das ist auch sehr wichtig. Bedenke aber dass man sowas nicht einfach mal aus einer Laune heraus tun kannst, oder weil es ein Vorbild von dir tut oder sonstiges.


    Ich habe an sich nichts gegen Vegetarier, ziehe vor jedem der das durchzieht auch den Hut, denn ich selbst habe es nicht geschafft auch wenn ich es sogar bereits mit einer veganen Ernährung probiert habe was ja noch weniger ist als nur vegetarisch. Allerdings bin ich befürworter der Sache, da ich finde, dass jeder für sich selbst das essen soll was ihm auch wirklich schmeckt. Und bedenke man die heutigen Arten der Haltung der Tiere, sowie allgemein die Chemie die bei uns in den Produkten enthalten ist kann ich das auch keinem verübeln.


    Falls du dich dazu durchsetzt wünsche ich dir viel Glück dabei. Und schau dass du dabei auch gut Sport treibst, das ist auch bei einer Ernährungsumstellung sehr wichtig! Zwar kein intensiver Sport, aber bewegen sollte man sich ab und zu schon mal ;)

  • Ich habe auch nichts gegen Vegetarier, ich hab ein paar Freunde die das sind. Das einzige was mich wirklich abgöttisch nervt ist, dass gefühlt 80% der Vegetarier in einer Unterhaltung fast ausschließlich über Essen, "E"s und Inhaltsstoffe reden und das finde ich einfach stinkend langweilig. Dementsprechend hab ich dann keine Lust mehr in Gesellschaft solcher Leute zu sein.


    Ansonsten ist es mir im Großen und Ganzen völlig Wumpe was wer isst und ich toloriere alles, ob Obst, Gemüse, Schweine, Hunde, Heuschrecken, solang ich nicht irgendwelchen bescheuerten Bekehrungsversuchen ausgesetzt werde (was auch ein Bestandteil meiner ersten Beobachtung ist).

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