• Jeder, der sich auch nur annähernd mit Literatur, Filmen oder Mangas beschäftigt hat, wird sie kennen. Die Bösewichte. Diejenigen, die den Grundkonflikt des Buches, Filmes oder Mangas auslösen. Und oft auch die, die von den Fans am meisten geliebt werden.


    Doch oft sind diese Bösewichte schlecht ausgearbeitet und ihr Antrieb ist nicht nachvollziehbar. Es ist äußerst ärgerlich, wenn jemand einfach da ist, weil man einen Bösewicht braucht.


    Allerdings gibt es auch Bösewichte, die absolut nachvollziehbar sind.


    Um beide Arten soll es hier gehen.
    Was sind die besten und schlechtesten Bösewichte, die euch jemals begegnet sind? Und was macht einen guten oder schlechten Bösewichte für euch aus?


    Los geht's!!!

  • Das Thema find ich gut. Ich habe schon immer die Bösen am meisten gemocht.
    Welche der Besten waren schon immer bei den Disney Filmen. Auch wenn es meistens aus Machtgier war (wie Dschafar, Ursula und Hades), doch waren sie sehr gut ausgearbeitet. Besonders die Drei waren toll. Dschafar, weil er sehr gut planen konnte, wie er Sultan wird, oder wie er seine Rache bekommt. Ursula, auch wegen ihrem guten Plan. Das ist aber fast bei jedem Disney Bösewicht. Hades wirkte nicht soooo böse, wegen seiner lustigen Art, doch konnte man seine Boshaftigkeit immer sehen. Mein liebster Bösewicht von Disney ist seit neustem Doktor Facilier. Der erste seit einigen Jahren.
    Ich glaub mein Hauptgrund ist bei jedem von denen wohl ihr Lied oder ihre Lieder.
    Die Disney Bösewichte bleiben meine Lieblingsbösewichte. Im Moment fällt mir nur noch Grunty aus den Banjo Kazooie Spielen. Bei ihr war es der Humor (wie bei jedem Charakte in Banjo Kazooie) und ihre Reime. Ihre Reime waren sowieso das Schönste an ihr.


    Und wie LordAbbadon auf Youtube schon mal gesagt hat, oder auch Lefloid, haben die Bösen es meistens eigentlich verdient zu gewinnen, weil sie öfters mächtiger, schlauer und einfach besser sind, als die Guten. Die Guten haben oft nur Glück oder gewinnen durch die Macht der "Freundschaft".

    Paradoxa
    Dieser Satz ist falsch.
    Der Barbier rasiert alle Männer, ausgenommen die, die sich selbst rasieren.
    Wer rasiert den Barbier?
    Die Ewigkeit kann sehr lange sein, besonders gegen Ende hin.
    Je mehr Käse, desto mehr Löcher. - Je mehr Löcher, desto weniger Käse.
    Folglich: Je mehr Käse, desto weniger Käse.

  • DAS BÖÖÖSE! *:*


    Toller Thread echt^^


    Also einer meiner Lieblingsbösen ist Kuja aus FFIX. Viele preisen immer Sephirot an, aber ich mochte Kuja mehr.


    Ansonsten snd meine Lieblingsbösen die, die versuchen Böses zu tun, es aber wegen ihrer eigenen Dummheit, oder der ihrer Untergebenen nicht schaffen und versagen. (nein ich meine NICHT Team Rocket. Die sind nicht Böse, die sind nur nervig!)


    z.B. Isma und Kronk aus Ein Königreich für ein Lama, Dr. Draken aus Kim Possible, oder Hades aus Hercules. Gott ich liebe diese Flammenbirne. :XD:

    Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die die wichtigen Fragen des Lebens stellen!


    Fragen wie:


    "Was ist hinter dieser Tür?"
    "Steht das wirklich unter Strom?"
    "Pass ich da durch?"
    "Wofür ist dieser Knopf gut?"

    Und: "Brauch ich dafür wirklich einen Fallschirm?"

  • Ja da gibt es in der Tat echt grauenhafte Böseweichte wobei sich grauenhaft nicht auf ihre absichten sondern vielmehr ihre Hintergrundgeschichte bezieht.
    Es kommt dabei dann sehr drauf an was für ein Spiel es ist, ob es mich extrem stört wenn ein Bösewicht nur oberflächlich dargestellt ist. Manchmal ist mir das schlicht egal, beispiel dafür ist Tabuu aus Super Smash Bros Brawl, er ist einfach der Böse, aber bei SSBB ist mir egal warum, das Spiel ist kein Rollenspiel oder Advature die Hintergründe der Charaktere sind mir hier relativ egal, ja es gibt ne kleine Story aber berauschend is die nicht, aber ganz nett.


    Anders ist das bei z.B. Zelda oder ähnlichen Spielen, hier erwarte ich schon das der Bösewicht nicht nur da ist weil man hald einen Sündenbock braucht. Schlechtes beispiel hier:
    TMC - Vaati
    Er ist einfach böse weil er hald gern Macht haben will, naja der Grund ist nur so 08/15.


    Ein Beispiel für einen recht gut ausgearbeiteten Bösewicht ist für mich Zanto, denn für mich ist er garnicht Böse im sinne das er einfach nur Macht oder Reichtum will. Er will eigendlich ja nur das volk der Twili von der vermeindliche Unterdrückung bzw. Gefangenschaft durch das Reich des Lichtes retten, weil er der meinung ist, dass das Königshaus der Twili nichts dahingehend unternimmt und Midna für zu schwach hält. Er gerät dann allerdings an Ganondorf der dann seine Gedanken mit versprechungen von Macht verdirbt.
    Darum bleibt für mich die Frage, ob Zanto mit dem Wunsch nach Freiheit für das Schattenvolk überhaupt als Bösewicht einzustufen ist. Er ist schlicht anderer Meinung und ergreift sehr drastische Maßnahmen, was aber möglicherweise auch durch die korrumpierung durch Ganondorf verstärkt wurde. Letzendlich ist es eine Sache des Standpunktes den man vertritt.


    Ebenso finde ich die Geschichte um den Todbringer sehr interessant und lässt viel Interpretationsfreiraum, ob der Todbringer tatsächlich die Ursache für den Kampf zwischen Dämonen und Menschen war, oder ob die Schuld vielleicht gar bei den Menschen liegt. Man kennt ja das Zitat, "Der Sieger schreibt die Geschichte", weil der Verlierer in der Regel tot oder machtlos ist. Ob der Sieger dann aber auch im Recht war ist nicht relevant, aber es wird so hin gestellt, von ihm selbst natürlich. Um nun auf den Todbringer zurückzukommen.
    Es heißt in der Geschichte, dass der Todbringer aufbegehrte sich die Welt untertan zu machen. Dies konnte aber letzendlich verhindert und er verbannt werden. Somit waren die Menschen / Hylia (die "Guten") siegreich und sie schreiben die Geschichte, so wie es ihnen passte. Ob also der Todbringer der Auslöser war werden wir wohl nie erfahren, denn er hat den Kampf verloren und somit auch seine Geschichte, womöglich die wahre. Vielleicht waren ja die Menschen die Auslöser für den Krieg zwischen Dämonen und ihnen, doch wer schreibt schon sowas gern nieder. Das der Todbringer dann so grausam und böse wurde ist sehr leicht nachvollziebar.


    EDIT:

    Zitat

    Original von Ap0ria
    Und wie LordAbbadon auf Youtube schon mal gesagt hat, oder auch Lefloid, haben die Bösen es meistens eigentlich verdient zu gewinnen, weil sie öfters mächtiger, schlauer und einfach besser sind, als die Guten. Die Guten haben oft nur Glück oder gewinnen durch die Macht der "Freundschaft".


    Dazu noch ein Wörtchen
    Ich bin der Meinung, dass die Böseweichte deswegen verlieren wiel sie einfach zu oft überheblich dargestellt werden. Ghirahim zum beispiel lässt sich 2 mal von Link besiegen, bevor er merkt das dieser Stark genug wird um ihn zu Töten. Warum haut er Link nicht einfach beim ersten mal weg statt ihm Gande zu gewähren, spätestens beim Zweiten mal dann beim Zweiten kampf wäre es aller höchste Eisenbahn gewesen.

  • Hellton
    Zumindest Hades aus Disney Herkules hätte gewinnen müssen. Er hat Pech und Schwefel geschickt, um Herkules in einen Sterblichen zu verwandeln. Und nur weil dessen Zieheltern in dem Moment auftauchten, fehlte ein Tropfen des Zaubertranks. Warum mussten sie genau in dem Moment auftauchen? Wären sie nur eine Sekunde zu süät gekommen, hätte Herkules keine Götterkräfte mehr gehabt. Das war nur sein Glück. Und sowieso war Hades, meiner Meinung nach, nicht überheblich. Zum Beispiel hätte Herkules auch seine Kräfte nicht zurück bekommen, wenn Meg sich nicht geopfert hätte.


    Ghirahim war natürlich zu überheblich, der Meinung bin ich auch. Allgemein bei Zelda ist der Sieg der Guten doch verdient. Denn Link hat immerhin Skill. Doch zumindest die Disney Bösewichte (auf jeden Fall die alten) haben oft nur aus Pech verloren.
    Ursula: Warum musste dieses Schiffwrack da sein?
    Dschafar: Warum musste Jago genau neben seiner Lampe landen?


    Man kann natürlich sagen, das es Zufall ist, doch wäre ein anderes Ereignis mindestens genau so warscheinlich gewesen. Wenn nicht sogar warscheinlicher.
    Das Wrack hätte einige Meter weiter Richtung Wasser sein können und wäre unerreichbar gewesen.
    Die Warscheinlichkeit, dass Jago in die Lava gefallen wäre, war wohl auch viel höher, als dass er bei der Lampe landet.

    Paradoxa
    Dieser Satz ist falsch.
    Der Barbier rasiert alle Männer, ausgenommen die, die sich selbst rasieren.
    Wer rasiert den Barbier?
    Die Ewigkeit kann sehr lange sein, besonders gegen Ende hin.
    Je mehr Käse, desto mehr Löcher. - Je mehr Löcher, desto weniger Käse.
    Folglich: Je mehr Käse, desto weniger Käse.

  • Es ist Böses im Busch :D


    Die Bösen sind schon irgendwie immer die Opfer, die verlieren, weil irgendein Ereigniss, dass nur zu 0,5% eintritt, gerade da eintritt (Meteorit auf die Birne oder so). Manchmal ist der Protagonist (der Gute) dem Antagonist (dem Bösen) aber einfach nur überlegen (siehe Zelda), wobei diese das dann einfach nicht einsehen wollen (Ich, der Großmeister des Bösen geschlagen, von einem Kind?), und wenn sie es tun, ist es meistens schon zu spät.


    Aber um mal zum Bösewicht an sich zurückzukommen: Es ist meisten das selbe:
    Der Bösenwicht will entweder:
    - die absolute Macht
    - die Weltherschaft
    - die absolute Macht und die Weltherschaft
    - seine Rache bekommen

    Von dem her gibt es sehr wenige wirklich originelle Bösewichte. Zum Teil eben aber solche wie Zanto, die gar nicht wirklich böse sind oder sein wollen. Klug sind sie alle, sie alle hecken irgendeinen klasse Plan aus, der dann meistens schief geht. Es kommt natürlich auch darauf an, wie sie rüberkommen, ob man wirklich etwas von ihrem Chrarakter und ihren Absichten versteht und sie vielleicht sogar verstehen kann.


    Ich finde solche Anti-Bösewichte allgemein ziemlich witzig, vorallem, wenn alles auf einer Parodie spielt. Da hat man immer was zu lachen :D

  • Zitat

    Original von Askel


    Also einer meiner Lieblingsbösen ist Kuja aus FFIX. Viele preisen immer Sephirot an, aber ich mochte Kuja mehr.


    Obwohl das Grundprinzip schon einiges gemeinsam hat. Künstlich erschaffenes Wesen findet über seine Herkunft bzw. Bestimmung heraus und wird verrückt. Das Ganze wird bei FFVII in Rückblenden erzählt, in FFIX erlebt man es aktiv mit. Jedoch muss man bei Sephiroth nicht überlegen, ob das jetzt ein Mann oder eine Frau ist.


    @Disney-Filme


    Es sind Kinderfilme! Niemals wird da der Böse gewinnen! :xugly:

  • Einer meiner absoluten Lieblingsbösewichte der Literatur ist Raistlin Majere, jener gelbhäutige Erzmagier der Schwarzen Künste aus Margaret Weis' Drachenlanze Romanen. Er ist hervorragend ausgearbeitet und in vielen Dingen m. E. sehr nachvollziehbar. Im Grunde ist er das perfekte Beispiel für "jene Kraft die stets Böses will und das Gute schafft". Er ist einfach jemand der weis, dass es Licht und Schatten geben muss und es auf sich genommen hat Schatten zu sein, damit andere es nicht müssen. Selbstverständlich auch, weil es der einzige Weg ist selber aktiv etwas tun und erreichen zu können, Wissen, Macht aber eben das nicht nur zum Selbstzweck zu erlangen.
    Das Gegenteil sind bei Weis' Büchern manche der "Guten", die aus Fanatismus und Hybris ihre Ideale derart über alles stellen, dass sie dadurch selbst wahrhaftig Böse werden.
    Generell ist die Ausarbeitung des Kampfes zwischen Gut und Böse in jener Reihe sehr gut gelungen und recht vielschichtig. Kann ich eigentlich nur jedem empfehlen.
    Wer mal Raistlin direkt verstehen will, dem würde ich als Einstieg die beiden Bücher der Raistlin Chronicles empfehlen. Sie erzählen die Geschichte der ungleichen Brüde Majere und ihr kompliziertes Verhältnis einer Art "Hassliebe" unter Brüdern. Aber auch in den eigentlichen Romanzyklen kommt vieles sehr gut rüber.


    Ansonsten als eine Art Rasse des Bösen, sehr detailliert ausgearbeitet und von einigen Autoren gut aufgegriffen, gefielen mit die Yuuzhan Vong aus der New Jedi Order von Star Wars recht gut.


    Aus den Forgotten Realms fand ich Artemis Entreri immer gut beschrieben und Romane mit ihm fast schon besser als mit dem irgendwann zu gut gewordenen Drizzt. Aber ansonsten gefallen mir aus den Realms die Drow als Bösewichte viel besser. Da passen sie einfach, je nachdem sehr diffizil und durchaus nachvollziehbar verdorben. Je mehr man die Hintergründe kennt, also die Historie ihrer Art, umso mehr versteht man sie auch.


    Ansonsten sind viele Charaktere aus Game of Thrones und den Folgeromanen gelungene Bösewichte, die dann doch oft sehr grau wirken. Nicht zuletzt Cersei, die im Grunde ein Kind ihrer Welt ist und als absolut liebende Mutter alles für ihr eigen Fleisch und Blut tut, um in einer rauhen Welt zu überdauern.

  • Ich muss sagen, Bösewichte, die klischeehaft böse sind, wie es hier bereits zur genüge beschrieben wurde, sind eigentlich recht langweilig. Interessanter sind dann schon eher die Antagonisten, welche tiefgründiger sind. Es gibt eine Reihe an Werken, da werden beide Seiten dargestellt,ohne dass man sagen könnte wer jetzt der Böse ist. Denn Fakt ist, das böse gibt es nicht wirklich. Was der eine tut, kann schlimme Folgen für den anderen haben. Wenn aber der andere das versucht zu verhindern, welche Folgen hat das für den ersten? Ich finde diese Frage gehört mit zu den spannendsten...


    Was ich auch schon häufig erlebt habe, war dass das Fremde gleich mit dem bösen identifizerit wurde. Da finde ich es denn immer sehr interessant, wenn versucht wird das Fremde zu erklären - etwas was nicht nach menschlicher Moralvorstellung agiert. Wie sollte man das denn auch erwarten?


    Und der dritte Aspekt, der sehr interessant ist, ist das umwenden von Klischees. So wie bei Ganondorf. in TWW wird er plötzlich als menschlich dargestellt, dass man ihm am liebsten in den Arm nehmen will. Eigentlich sollte er hassobjekt Nr1 sein, aber das wird damit verhindert. Scheiß vorgeschichten : )


    Allerdings möchte ich jetzt nicht sagen, dass Klischees unspannend sein können - da kommt es auf die Umsetzung an.


    @Lacroon: Ja, ein Bösewicht, um die Rolle des bösewichtes bestehen zu haben. Das kenne ich auch Richard schwartz. Da nahm ein Gott die böse rolle ein, damit der wahre böse nicht angebeten wird und dadurch keine Macht erhält... Auch sehr interessant, sollte auch ausgebaut werden...

  • Bösewichte wirken einem in der Regel immer symphatischer, weil sie aktiv handelnde FIguren sind. Oftmals sind die Protagonisten, d.h. Helden, eher passiv und reagieren erst, wenn es einen Grund dazu gibt. Das macht Bösewichte interessant.


    Dabei gibt es in Fantasywerke leider sehr, sehr viele schlechte Bösewichte, die nichts weiter wollen als die Weltherrschaft. Das wirkt oft langweilig und öde, und ist auch wirklich schade - gerade deshalb, weil die Bösewichte oft mehr Raum lassen für eine tragische Hintergrundgeschichte, die wirklich interessant wirkt und eine gute Wirkung auf den Leser/Zuschauer hat.


    Deswegen finde ich z.B. bei HdR Saruman wesentlich interessanter als Sauron: Er ist eigentlich einer der Guten, aber weil er verzweifelt und keinen Ausweg sieht, schließt er sich Sauron an; das wirkt im ersten Moment als riesen Schock und ist interessant. Sauron hingegen ist eher ein typischer Bösewicht (außer man kennt seine HIntergrundgeschichte) und nicht sondelrich interessant. Cool wirkt er aber wirklich dadurch, dass er im Roman eher versteckt agiert und man trotzdem seine Präsenz spürt (im Buch zumindest). Im FIlm hingegen ist er eher In-Your-Face-Präsent (mit dem Riesenauge wenn man den Ring anzieht etc...). Der Roman ist deshalb effektvoller...

  • Meine "Lieblinsgbösewichte" sind der Joker aus Batman und Darth Vader aus Star Wars.
    Batman hat eine sehr interessante Vorgeschichte, und Darth Vader gefällt mir deshalb so gut, da seine Vorgeschichte ebenfalls sehr... berührend und spannend ist.
    Bei dem Joker war es ja so, dass er seiner Mutter helfen wollte, und ihm sein Vater mit einem Messer die Mundwinkel aufgeschlitzt hat, woraufhin er Rache schwor [?].
    Und bei Darth Vader war es das riesige Verlangen danach, seine geliebte Padme zu schützen, und der unstillbare Durst nach mehr Macht. Mehr Macht, als ein Jedi-Ritter je haben sollte.


    Allerdings bin auch ich kein Fan von solchen 08-15 Bösewichten, die halt einfach böse sind, weil sie halt so sind.
    Eine bedeutende Vorgeschichte, mit dramatischen/traumatischen Geschehenissen gehört einfach dazu, denn im Grunde ist jeder Bösewicht irgendwie doch in seinem Inneren gut. - finde ich.

  • Für mich sind Bösewichte klasse, wenn man von denjenigen eine dramatische, nachvollziebare Vergangenheit erfährt. Man sollte von ihn wenigstens die Vergangenheit wissen, warum er denn böse geworden ist. Denn soetwas finde ich echt interessant. Je besser die Vergangenheit von denjenigen, dosto lieber mag ich ihn. Auch wenn jenand bsw. ein Land/Welt erobern möchte, soll´te man einen guten und nachvollziebaren Grund dafür haben.
    Kurze Meinung, ich weiß. Aber ich wollte mich auf die allgemeinen Bösewichte beziehen.

  • Die Überschrift ist wirklich klasse... DAS BÖÖÖSE! X'D


    Mir hat mal jemand als Kommentar zu einer Fanfiktion geschrieben, warum eine bestimmte "böse" Figur sich selbst als böse bezeichnet, wo die Bösen doch eigentlich immer aus ihrer Sicht gut handeln sollten?
    Ich habe da länger drüber nachgedacht. Klar, realistischer wirkt es auf jeden Fall, wenn es keine bösen Wichte gibt sondern nur Antihelden, die in ihrer Überzeugung den Weg der Problemlösung eben auf eine andere Art suchen als der Held selbst. Aber es muss auch zum Genre passen, finde ich. Wenn in einer dunklen Geschichte, die für Erwachsene geschrieben wurde, nur Antihelden zu finden sind anstatt Bösewichte, finde ich das okay. Game of Thrones ist da so ein Beispiel. Außerdem kann man dem Zuschauer/Leser so auch die Möglichkeit lassen, sich selber ein Bild über "das Böse" zu machen. Show, don't tell. Es macht ja einen großen Unterschied, ob man sagt, "der ist jetzt böse, weil er so geboren wurde" oder ob man sagt, "des Bösen gutherzige Mutter wurde vom Gott des Lichts versehentlich zertrampelt und sein Vater hat Krebs und deswegen ist er nun ein kaltherziges, egoistisches A*** geworden".


    Dabei finde ich es in anderen Genres, vorallem Kinderfilme und ähnliches, durchaus in Ordnung, wenn es auch Fieslinge gibt, die einfach nur ihre Macht missbrauchen - denn seien wir mal ehrlich, das ist mindestens genauso realistisch wie alles andere auch. Ob es sich nun um einen intriganten Politiker handelt, einen Ringe schmiedenden Dämon oder um Fritzchens diabolische Socke, durch solche einfachen Ideale können gerade Kinder sich mit dem Helden besser identifizieren. Wer hätte mit Pocahontas mitgefiebert und gedanklich mit den Indianern gekämpft, wenn man gesehen hätte, wie die Einwanderer an den Marterpfahl gebunden werden oder skalpiert... Wahrscheinlich könnte auch niemand Jack Sparrow leiden, wenn der pausenlos fröhlich umhersegelnde Zivillisten überfallen, berauben und ermorden würde. Ich glaube, es waren sogar einmal Prinzessin Zeldas Worte am Ende von TP, als sie meinte: "Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille." Das stimmt, aber es kommt auch darauf an, wo und wie man die andere Seite zeigt, wenn überhaupt. Selektieren von Informationen kann eine ganz andere Wahrnehmung beim Betrachter erzeugen, wenn man nicht objektiv bleibt.


    Deswegen bin ich auch immer noch ein Fan von Naruto; da hat fast jeder "böse Wicht" eine Hintergrundgeschichte, die ausführlich erzählt wird.
    [SIZE=7]Manchmal zu ausführlich.[/SIZE]


    Ich persönlich versuche meine "bösen" Figuren immer als eine Mischung aus beidem darzustellen. Wenn man eine tragische Vergangenheit hat, natürlich, das ist prägend, aber meistens hat man immer noch die Wahl, sich anders zu entscheiden. So versuche ich es auszudrücken. Immerhin kann man nach dem ersten Verbrechen auch Gefallen an weiteren finden, egal, was einen anfangs dazu getrieben hat.
    Bei Antagonisten dagegen finde ich zudem noch durchaus spannend, wenn auch kulturelle Einflüsse den Ausschlag geben, ob und wie eine Figur ihr eigenes Handeln als moralisch richtig empfindet. Das wird leider häufig bei vielen Fantasyromanen übersehen... Wer sagt denn, dass es keine Orkfrauen gibt, die für ihre hungernden Orkkinder ein Zuhause brauchen und deswegen das Dorf des vermeintlichen Helden niederbrennen, dessen Volk die Orks jahrelang gezwungen hat, in kargen Felshöhlen zu leben, nur, weil sie diese hässlich und barbarisch fanden? Mal so als Gegenbeispiel.


    Es gab da mal einen klasse Ratgeber auf Fanfiktion.de, kann ich jedem empfehlen, der sich näher mit Geschichtenschreiben und Figurenentwicklung generell auseinandersetzen möchte (Kapitel 4 zum Beispiel beschäftigt sich ausführlich mit Antagonisten):


    Saku's "Wie man Fantasy schreibt"


    Da werden auch viele offene Fragen gestellt, was Böse und deren Hintergründe angeht und wie man sowas selbst am besten aufbaut, falls das jemanden interessiert. =)


    Achso, und ich finde Zusammenschlüsse immer cooler als einzelne Bösewichte/Antagonisten. Zum einen, weil es meistens besser wirkt, mehrer Leute gegen den Helden und seine Freunde antreten zu lassen als einen einzigen, übermächtigen Clown, zum anderen, weil sich die bösen dann (hoffentlich) durch verschiedene Charaktereigenschaften unterscheiden und man sich als Zuschauer seinen "Lieblingsbösewicht" selber aussuchen kann. Außerdem wäre es langweilig, würde der Held immer nur gegen ein und denselben bösen King in die Schlacht ziehen...


    ...wobei mich das beim RPG seltsamerweise gar nicht stört, meinetwegen kann Ganny noch bis in alle Ewigkeit Großmeister der Herzen bleiben. :evil:


    Zitat

    Original von GhostBride
    Meine "Lieblinsgbösewichte" sind der Joker aus Batman (...)
    Bei dem Joker war es ja so, dass er seiner Mutter helfen wollte, und ihm sein Vater mit einem Messer die Mundwinkel aufgeschlitzt hat, woraufhin er Rache schwor [?].


    Allerdings bin auch ich kein Fan von solchen 08-15 Bösewichten (...)


    Dabei ist doch gerade der Joker so ein typischer Fall von "manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen". Vielleicht ist dir aufgefallen, dass er jedem seiner Opfer im Laufe des Films eine andere Geschichte erzählt, warum er so ist, wie er ist. :xugly:


    Aber der Joker ist gerade deshalb so toll, weil er das typische Klischee vom 08/15-Bösewicht ist - aber das auf eine ganz besondere Weise. Irre, wahnsinnig, unberechenbar, aber eigentlich weiß niemand, wieso. Bei Darth Vader hat man in drei Teilen mitgefiebert, hat Sympathien aufgebaut, die sich hinterher in Abneigung umwandelten; bem Joker ist das alles genau umgekehrt. Vielleicht ist das das Faszinierende an ihm. Das ist es auch, was ich meinte mit es muss zum Genre passen - dadurch, dass klar gesagt wird, dass niemand die Beweggründe des Jokers kennt, wird ein Geheimnis daraus gemacht. Hört sich einfach besser an, wenn man sagt, der sprengt gern Sachen in die Luft als wenn man ihn nur als "machthungrigen, bösen Typen mit Verlangen nach der Weltherrschaft" oder so betiteln würde, meiner Meinung nach.

  • Yunavi


    ich stimme größtenteils zu, aber ein paar Kleinigkeiten:


    Fieslinge, die ihre Macht einfach so missbrauchen und 0815-Bösewichte darstellen, sind nicht genauso realistisch wie alles andere auch. Man verpackt es nur in Kindergeschichten, weil ein Kind niemals in der Lage sein wird, eine komplizierte Entwicklung nachzuvollziehen, und dann ist es gut möglich, dass er mit dem Bösewicht mitfiebert. Psychologische Einwirkungen sind den meisten Kindern noch sehr fremd. In der realen Welt gibt es aber wirklich keine Menschen, die man als Böse definieren würde, bzw. nicht ohne Erklärung; sogar die großen Diktatoren des 20sten Jahrhunderts haben alle eine gute Erklärung dafür warum sie so sind wie sie sind. Dementsprechend empfinde ich als angehender Erwachsener einfach Bösewichte als wesentlich interessanter, wenn ich die HIntergrundgeschichte habe, sodass ich etwas zwar nicht gutheiße, aber doch nachvollziehen kann. Selektive Wahrnehmung ist quasi der Hauptunterschied zwischen einem Werk, welches an Kinder gerichtet ist, und eines, was an Ältere gerichtet ist (mal von der Themenauswahl abgesehen). Es gibt aber natürlich Filme, die an Erwachsene gerichtet sind und trotzdem nur eine Seite der Medallie aufzeigen, so wie z.B. Avatar, welches Plottechnisch gesehen ein unglaublich schlechter Film ist, voll von Klischees und einer 0815-Begründung für das 'böse Verhalten der Menschen', die einfach so in den Raum geworfen wird (trotzdem durch Musik und visuelle Aspekte ein unterhaltsamer Film!).


    Kurz zu Darth Vader: Darth Vader ist, wenn man die neue Trilogie ignoriert, ein toller Bösewicht, weil er eine tolle, geheimnissvolle Hintergrundgeschichte genießt. Die neue Trilogie (also Episoden 1,2 und 3) zerstören es komplett, weil die Darstellung Anakins einfach unendlich schlecht gemacht wurde. Das liegt nicht zwangsweise am Schauspieler, sondern am Regisseur, aber nichtsdestotrotz: er zeigt sich als weinerlicher, verwöhnter Vollidiot, welcher von Anfang an Kinder und Frauen umbringt (die Sandmenschen), aber es wird erst von Padme als schlecht empfunden, wenn die Geschichte es von ihr verlangt. Naja, ich könnte noch weitergehen und erläutern, warum Darth Vader in der neuen Trilogie ein schlechter, uninteressanter Charakter ist, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen :D


    Abschließend der Joker: er ist nur im Sinne dessen ein 0815-Bösewicht, weil er keine HIntergrundgeschichte hat, bzw. weil er jedem eine andere Erklärung gibt. Damit will er eben Chaos und Verwirrung verursachen, weil er als Person nicht greifbar sein soll. Aber hier ist eben der Unterschied zu 0815-Bösewichten: diese wollen in der Regel Macht oder Geld, und gar die Weltherrschaft an sich reißen. Der Joker hingegen will gar nichts - er verbrennt ja sogar seinen Anteil an Geld. Er ist quasi Chaos personifiziert, und er unterliegt dem Glauben, dass CHaos immer neben Harmonie existieren muss; dadurch empfindet er es quasi als Aufgabe, soviel Unheil wie möglich zu erzeugen. Mit dieser Motivation ist er einer der außergewöhnlichsten Bösewichte die es gibt - Chaos und Zerstörung als ideales Weltbild in seinem Sinne. Und deswegen ist er interessant: er hat keine Schwäche für irgendwas, und er ist absolut unberechenbar.

  • Tido:
    Ich habe mich auch eher auf Filme und Genres für Erwachsene bezogen, weil gerade die immer weniger solche "Idealfieslinge" beinhalten - meinetwegen könnten die ruhig eine Portion mehr kindliche böse Mächte beinhalten. Es gibt zahlreiche Aspekte, die das Wesen eines Menschen beeinflussen, das ist natürlich richtig, aber genauso gut gibt es auch jene Wesen, die wirklich einfach Spaß daran haben, sich am Leid anderer zu erfreuen, wahrscheinlich öfter, als man denkt - nur wird das in keinem Geschichtsbuch stehen. Der Mensch ist von Natur aus darauf eingestimmt, Dinge zu hinterfragen und nach ihren Ursachen zu forschen; da klingt ein machthungriger Diktator, der simpel Freude daran hat, dass alle nach seiner Pfeife tanzen, immer langweiliger als eine Figur, deren Beweggründe und Hintergrundgeschichte man selbst nachvollziehen kann - das bedeutet aber nicht, dass Machtgier und Sadismus, also die Dinge, die den "Bösen" meistens auszeichnen, dadurch vollkommen ausgeschlossen sind oder weniger relevant wären. Auch wenn die großen Diktatoren alle ihre Gründe hatten, ein gewisses Maß an Anormalität ist meiner Meinung nach immer vorhanden, wenn man ohne schlechtes Gewissen den Befehl dazu geben kann, hunderte von Menschen umzubringen oder dergleichen. Nur traut sich kaum jemand mehr, sowas zu thematisieren, weil alle direkt schreien, wie dahergelaufen solche Klischees sind.


    Es hat nicht jeder kleine Schläger in der Schule eine tragische Hintergrundgeschichte oder sieht einen Sinn darin, wenn er kleinere Schüler misshandelt oder schikaniert. Vielleicht fühlt er sich schlicht größer, wenn er sich auf eine primitive Weise über andere stellt. Dazu muss er nicht von seinen Eltern geschlagen, missbraucht oder in anderer Weise seelisch misshandelt worden sein. Manchmal reicht es, einfach zu sagen, dass jemand so ist, wie er ist, das habe ich gemeint. =)


    Was ich damit sagen wollte, war eigentlich nur: Es muss nicht immer ein tragisches/grauenvolles/schreckliches Ereignis geben, dass Ursache für irgendetwas war. Es ist schön, eine Begründung zu geben, aber manchmal reicht es einfach, die Tatsachen so stehen zu lassen wie sie sind. Mir ist ein simpel gehaltener Bösewicht lieber als einer, für den man sich dem Zuschauer zuliebe eine absurde Rechtfertigung für seine Bosheit zurechtrückt. Es wäre eben schade, wenn diese einfachen Strukturen in Erwachsenenfilmen und Geschichten einfach vollkommen wegbrächen, weil jeder eine komplexe Story hinter den Bösen verlangt.


    Und wegen Star Wars: Liegt es dann nicht eher an der Charakterdarstellung von Padme als an der von Anakin? :xugly:
    Ich fand Anakin gerade in den neuen Episoden ziemlich gut dargestellt, besonders wegen der geschichtlichen Entwicklung. Wie oft hat man es, dass ein anfangs auserwählter Held sich innerhalb seines Lebens zu dem bösen Antagonisten entwickelt und das dann auch noch in der gesamten Filmreihe gezeigt wird? Das macht ihn irgendwie doch schon recht einzigartig. Also finde ich jedenfalls, ich kenne keinen anderen Charakter, dessen Seitenwechsel so ausführlich beschrieben wurde und der danach auch noch so eine tragende Rolle spielt, das macht eigentlich einen großen Teil meiner persönlichen Faszination aus.
    Außerdem ist Anakin ziemlich knuffig als kleiner Junge :herz:


    Und beim Joker stimme ich dir vollkommen zu - es kommt darauf an, wie man es darstellt. Dadurch, dass klar darauf eingegangen wird, wie krank und unberechenbar der Joker ist, wird er interessant; die ungewisse Vergangenheit gibt dem Zuschauer wieder Rätsel auf. Aber das wird vorallem dadurch erreicht, dass andere Figuren im Film entsprechend darauf reagieren. Die Tatsache, dass sein Anzug maßgeschneidert ist, kein Label darin zu sehen ist und niemand auch nur ein Fünkchen darüber herausfinden konnte, wo der Typ eigentlich herkommt, lässt offene Fragen.
    Genauso hätte man ihm auch die Worte in den Mund legen können: "He, seht her, ich bin so geheimnisvoll, niemand weiß wo ich herkomme!" - das wäre aber eine sehr schlechte Darstellung gewesen und hätte ihn wohl nicht zu dem coolen Psychopathen gemacht, als der er heute Kultstatus genießt. "Chaos und Zerstörung" sind ziemlich einfache Motive, wenn man es genau nimmt, deswegen ist er für mich im Kern auch einer von diesen 08/15ern - aber hier wird das besonders dargestellt, deswegen meine Rede:
    Wer es kann, sollte sowas auch ruhig einbauen. Durch so authentische Kleinigkeiten kann man da auch ganz viel Großes draus bauen. Das ändert aber nichts daran, dass ich trotzdem ein bisschen mehr schlichte Boshaftigkeit bevorzuge als wirklich immer und überall eine Begründung dafür aufgeknallt zu bekommen, wieso der und der so ist, wie er ist. So ein typischer Sauron tut es manchmal auch. Und wenn man es ein wenig ausbaut, kann man auch aus dem ganz normalem Wahnsinn wirklich tolle Figuren bauen, ohne richtige Erklärungen dafür abgeben zu müssen.

  • Naja die Sache ist eben die, dass keiner einfach so ist, wie er ist^^ Es muss ja gar nicht eine tragische Hintergrundgeschichte sein, aber Begründungen für irgendein Verhalten muss es geben. Sonst würden diejenigen Figuren gar nicht so handeln. Dabei dient es ja nicht als Rechtfertigung, sondern als Erklärung. Das ist ein Unterschied!
    Natürlich gibt es bei irgendwelchen kranken Diktatoren, die ohne schlechten Gewissen millionen Menschen umbringen, eine krasse Abnormalität, aber diese Abnormalität kommt auch immer irgendwoher. Beispiel Hitler: vom Vater verachtet, welcher ihn verprügelte und jung starb, selbst als Person unglaublich untalentiert obwohl Liebe zur Kunst, krasser Patriotismus der durch den 1. WK enttäuscht wird, Mutter an die er stark hing die jung verstarb usw. usw. – alles Gründe, die mit dazu geführt haben, dass er so wurde wie er war. So gibt es auch bei Schlägern in der Schule Gründe für ihr Verhalten. Das muss nicht heißen, dass sie einen tieferen Sinn darin sehen, Schwächere zu verprügeln oder von ihren Eltern missbraucht wurden, aber ein Mangel an Selbstbewusstsein, sodass sie unterbewusst dadurch Machtgefühle ausleben wollen ist doch auch schon eine ausreichende Erklärung dafür. Wo dieser Mangel an Selbstbewusstsein herkommt ist dann eine andere Sache – vielleicht fühlt er sich durch seine körperliche Größe ausgeschlossen o.Ä. – alles mögliche Umstände, aber niemals ein einfaches ‚er ist eben so, wie er ist‘.
    Deswegen brauche ich auch bei meinen Büchern/Filmen/Spielen eine Hintergrundgeschichte beim Bösewicht, nicht nur, weil es den Bösewicht glaubhaft macht, aber auch, weil tragische Geschichten einfach sehr interessant sind. Wie ausführlich diese Geschichte ist, ist natürlich eine andere Sache – wenn sie interessant sind, kann sie auch einen größeren Teil der Geschichte einnehmen. Wenn es nicht so uninteressant ist, ist es mir auch lieber, er bleibt so einfach wie möglich. Wie du schon sagtest, es kommt darauf an, wie es umgesetzt wird, nur ist mir es eben lieber, man hat die Tragik des Bösewichtes noch mit in der Geschichte drin, weil es sonst einfach zu Klischeebeladen wirkt. Es kommt natürlich auch auf die Art des Bösewichtes drauf an: Wie du auch schon sagtest, eine genauere Hintergrundgeschichte zum Joker würde es wahrscheinlich zerstören. Aber kommen wir zu Darth Vader.. :D


    Okay, das von mir benannte Beispiel ist ein Problem bei Padme, nicht bei Anakin. Nichtsdestotrotz wird er furchtbar dargestellt :ugly:
    In der alten Trilogie wird Darth Vader vor seinem Fall als toller Jediritter beschrieben. Er war ein toller Freund Obi Wans, unglaublich edel und gut, und sein Fall kam als ein richtiger Schock – es war nicht vorherzusehen.
    In der neuen Trilogie wird Anakin, wie schon gesagt, weinerlich und dämlich dargestellt. In seiner ersten Szene ist er direkt viel zu Stolz, heult rum und ist rechthaberisch. Später noch zeigt er, dass er überhaupt nicht in der Lage ist auf andere zu hören. Wenn er alleine mit Padme ist regt er sich die ganze Zeit über Obi Wan auf und meint, dieser halte ihn zurück. Toller Freund! Dann kommt noch hinzu, dass er (wie letztes Mal erwähnt) schon in Episode 2 Frauen und Kinder umbringt und es überhaupt nicht bereut, und seine Ideen einer Diktatur offen mit Padme diskutiert (auch wenn es nur im Spaß ist: Hinter jedem Spaß steckt ein Fünkchen ernst, und da er später ja auch plant Imperator zu werden kann man davon ausgehen, dass er es von Anfang an plant) und so weiter und so fort. Die Liste geht noch sehr weit, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Aber zusammenfassend: Anakin Skywalker macht überhaupt gar keine Entwicklung durch. Er ist von Anfang an böse; das einzige, was sich ändert, ist die Tatsache, dass er später auch böse aussieht und nicht nur böse handelt. Ein Blinder mit einem Krückstock könnte vorhersagen, dass er zu Darth Vader wird :ugly:
    Und genau hier liegt das Problem. Hätte Lucas die Geschichte richtig umgesetzt, hätte man aus seiner Vorgeschichte das machen können, was du hier beschrieben hast. Es ist ihm aber leider überhaupt nicht gelungen, wodurch seine Vorgeschichte nur noch durch die Idee an sich – auserwählter Held wird zum Hauptantagonisten – interessant wirkt, aber die Umsetzung stümperhaft und dämlich. Wenn ich mir dann nochmal die Szene anschaue, in der Obi Wan von Lukes Vater und dessen tollem Wesen spricht, kann ich fast nur noch lachen. Zusätzlich dazu gibt es noch viele, viele Fehler in der neuen Trilogie, wodurch die Reihe noch schlimmer wirkt (kurze Beispiele: Jedi Ritter, die Beschützer des Friedens, werden am Anfang von Episode 1 zur Handelsförderation geschickt um sie dazu zu zwingen eine Blockade aufzulösen? :ugly: Gute Republik, die einer Handelsgesellschaft Gesetze gewaltsam aufzwingt! Oder: Die Jedi Ritter sind dazu da, Frieden und Unrecht im Universum aufzuhalten. Aber in all den Jahren, in denen Anakin bei den Jedi ist kommt keiner der Jediritter auf die Idee, vielleicht die Sklaven auf Tattooine zu befreien? Nicht mal Anakins Mutter?! Man könnte argumentieren: sie haben zu viele anderen Sachen zu tun, aber warum werden sie dann dazu eingesetzt eine Handelsblockade aufzulösen? :S)


    Nunja! Just my 2 cents :D

  • Zu schlechten Bösewichten fällt mir spontan mal Ajax aus Deadpool ein. Ich zitiere "Er ist so unglaublich böse, dass er sonst keine Charaktereigenschaften hat" und das stimmt auch
    Ausser Geld hat er keinerlei Motivation so ein Ar*** zu sein und das reciht für nenn guten Bösewicht eben doch nicht aus.


    Ach und Bowser kann ich auch nicht nachvollziehen, ich mein was will der Überhaupt erreichen? Ne Freundin finden? ?(


    Als gutes Beispiel nenn ich mal Loki aus "Thor" usw.
    ok das ist auch bisschen subjektiv, da ich Böse Figuren die sich so Masterpläne um 20 Ecken ausdenken und den Helden an der Nase herumführen einfach klasse finde :D (dazu gehört übrigens auch light aus Deathnote obwohl dem sein Antrieb auch schwer nachvollziehbar ist, ich meine wer hat schon so nenn übersteigerten Gerechtigkeitssinn?)
    Warum er meiner Meinung nach gut gestaltet ist? Weil seine Bosheit durchaus nachvollziehbar ist. Vom eigenen Vater nicht so recht geliebt, immer im Schatten seines Bruders und dann noch, dass sein Vater ihm nichtmal die Wahrheit über seine Herkunft gesagt hat. Da kann man schon mal bisschen austicken, vorallem weil er ja im ersten Film sogar noch versucht mit den falschen Mitteln das Richtige zu tun. Danach gehts dann eigentlich vorallem um Rache und Machtgier, is dann auch nicht mehr allzu innovativ und spektakulär... :rolleyes:

    All men trust fully the illusion of life. But is this so wrong?
    A construction, a facade, and yet...
    A world full of warmth and resplendence.
    Young Hollow, are you intent on shattering the yoke, spoiling this wonderful falsehood?

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  • Wann ein Bösewicht schlecht oder gut ist, ist echt schwer zu beantworten, weil es auch einfach auf das Szenario ankommt. Ein paar meiner Lieblinge wurden schon genannt: Dr. Draken aus Kim Possible z.B. ist einfach der perfekte Bösewicht für eine Parodie. Zanto ist ein gutes Beispiel für einen Bösewicht, der nicht einfach da ist, um da und böse zu sein, sondern ein valides Motiv hat und, wie oben schon erwähnt, nicht zwangsläufig überhaupt als Bösewicht angesehen werden muss.


    Wenn es jetzt um den reinen Bösewicht geht, der böse ist, um böse zu sein, wähle ich wohl als meinen Liebling Ganondorf in der Ocarina of Time-Version. DAS ist für mich das Böse pur. Hinterlistig, machthungrig, zielstrebig und lässt einen belebten Markt zu einem Zombieplatz werden. Und alleine schön dieses diabolische Lachen - dem würde ich niemals persönlich begegnen wollen.


    Wenn es um Bösewichte mit einem Hintergrund oder einen gewissen Tiefe geht, dann ist Mithos Yggdrasil aus Tales of Symphonia mein Liebling. Ein Held, der als Teil einer diskriminierten Minderheit für die Beendigung eines aus Rassismus begonnenen Krieges kämpft und alles riskiert und plötzlich durch den Tod seiner Schwester amokläuft und Rassismus über die Gleichschaltung aller Lebewesen aus der Welt entfernen will, der hat für mich einfach einen richtig interessanten Hintergrund und bringt vor allem so ein paar echte Dilemma an den Tag, die einen selbst berühren und zum Grübeln bringen können.


    Ein Beispiel für schlechte Bösewichte sind z.B. diese 08/15 Marvel-Bösewichte. Z.B. der Kerl aus Guardians of the Universe oder der Dunkelelf (?) aus Thor 2. Kein Charakter und nichts, was für mich irgendwie hängen bleibt, kann mit so etwas echt null anfangen.

  • Es kommt wohl immer darauf an wie man "böse" definiert. Kein Mensch ist von Anfang an böse. Genauso wie ein Tier. Man muss es erst quälen und reizen damit es einen verletzt. Das beruht sich dann meist auf psychische und physische Unterlegenheit. Ich selbst bin der Meinung, dass da oftmals viel vom Umwelt und der Erziehung mitschwingt. Und das bezieht sich auch auf fiktive Figuren. Ich weiß, dass es auf der Welt grausame Menschen gibt. Gierig auf Herrschaft, Macht, Geld, voller Intrige und Hass. Hass ist sowieso ein schlimmes Wort. Die meisten, so habe ich im Gefühl, wissen nicht wirklich was dieser absolut blutrünstige, verdorbene Hass heißt. Es heißt ja immer, dass Hass nicht weit von Liebe entfernt ist und so glaube ich auch, dass viele "böse" Menschen einfach nur ein Mangel an fehlender Zuneigung erfahren haben.


    Ich kenne schon einige Charaktere aus Büchern und Filmen die ich inständig verachte. Verachte, weil sie den Protoganisten Leid zufügen, weil sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle haben oder auch weil sie mit der Macht spielen wie ein Puppenspieler. Das ist traurig, kommt aber in der Realität auch allzuoft vor. Für manche spricht das Wort "Rache" einen großen Wert. Wer möchte sich nicht gerne an seinen ärgsten Feind rächen? Jetzt stellt sich die Frage wie man böse definiert, denn auch Protoganisten (also Gutgesinnte) machen oftmals Fehler und bereuen es dann, aber ich glaub das ist es was manche sogenannte "Bösewichte" überhaupt erst zu dem machen was sie sind. Denn die meisten sind einfach ohne jegliches Gewissen. Das hatte ich selber schon oft im Leben zu spüren bekommen.


    Und ein Bösewicht braucht ja nicht mal großartig viele Kräfte um den Protagonisten das Handwerk zu legen. Eine Machtposition reicht meist schon aus. Eine gewisse Überlegenheit, Rafinesse oder auch Hinterhältigkeit. Ich glaube auch im echten Leben gibt es diese Antagonisten. Ich denke mal jeder hat seinen persönlichen Antagonisten. Das Leben spielt leider so, dass man auch mal Menschen in die Arme rennt die einen nicht gut tut. Manchmal sind es sogar die eigenen Eltern. Schließlich kann man nichts für sein eigenes Fleisch und Blut.


    Ich finde es grade in Büchern faszinierend wo der angebliche Protagnist doch nicht der ist, der er zu sein scheint. Ist es nicht so, dass grade die Menschen die wir am meisten lieben uns am meisten wehtun? So läuft es doch auch in Liebesbeziehungen ab. Da kann schon mal ne Welle an Bitterkeit und Hass aufkommen. Ich denke das, der Neid, die Eifersucht und viele andere negativen Gefühle müssen mit einfließen um einen Menschen sprichwörtlich den Verstand verlieren zu lassen.


    Ob ich eine Zuneigung gegenüber Antagonisten habe? Mhm... schwer zu sagen. Bei Snape glaubte man damals auch, dass er der Böse wär, dabei war es klar, dass er nur versucht hatte Harry zu schützen. Auch wenn das eher eine Art Hassliebe war, aber diese Beziehung fällt mir besonders in Auge. Dann fiele mir aber auch noch die Mutter von Cathy aus "Blumen der Nacht" ein. Ob man seine Mutter nun sympathisiert oder nicht bleibt einem selber überlassen, jedoch gibt es sicher viele die nicht grade das beste Verhältnis zu ihrem Elternteil haben. Und wenn Geld im Spiel ist kann das meist auch üble Bahnen einschlagen, allerdings bezieht sich das auch sehr stark auf die Geschichte, doch ich finde die Beziehung zwischen Cathy und Corinne echt faszinierend, denn man merkt, dass im Grunde auch die Mutter durch die Großmutter in Mitleidenschaft gezogen wurde.


    Was ich damit sagen will? Kettenreaktion. Dieses Leiden wird wohl nie ein Ende nehmen. So lange Menschen auf der Welt sind wird jeder seinen persönlichen Protagonisten (oder auch "Helden") als auch seinen persönlichen Antagonisten haben. Sei es nun jemanden der einen das Leben schwer macht oder einen vom ersten Tag an schon gehasst hat. Ich glaube jeder hier in diesem Forum muss sich eingestehen so eine Person im Leben zu besitzen. Es ist auch vollkommen natürlich, doch leider denke viele bei Bösewichte sofort an große, starke (vielleicht sogar Männer) machtgierige Personen, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen.


    Ich kann nur sagen, dass man nicht mal die Weltherrschaft braucht um Chaos zu verursachen. Es gibt genug Menschen die schon mit einfachen Handlungen vieles aus dem Gleichgewicht bringen können. Das Leben eines oder vieler Menschen zu zerstören ist wahrlich grausam und ich glaube wenn ich einem meiner Antagonisten (aus Romanen, Filmen oder Serien) gegenüberstehen würde, würde ich - egal wie attraktiv die Person sein mag - keine Sympathie empfinden.


    Da kommen wir schon zum Thema Sexualität und Attraktivität. Das spielt bei vielen ja eine Rolle. Ich muss mir nur die Draco Malfoy Video anschauen. Freilich, das ist meist nur pubertäre Schwärmerei, aber manchmal frage ich mich wie manche reagieren würden wenn jene Person sie ebenfalls so behandeln würden. Doch ich will keine Vorurteile haben. Viele Antagonisten haben eine schreckliche Kindheit, aber das haben meist auch Protagonisten. Also was bewegt manche zu solchen Schandtaten?


    Ich weiß es natürlich nicht mit Sicherheit, aber ich glaube das ist wie wenn man einen wütenden Hund einsperrt und an allen Vieren fesselt. Irgendwann türmt sich da einfach so eine Aggression aus, die nicht mal mehr Fesseln standhalten können. Es ist sozusagen eine Überprovokation. Ich hab selber keine reine Weste und weiß wie es ist aufs Übelste provoziert zu werden. Das ist mir mehr oder weniger in der Schule passiert wo ich so lange gemobbt wurde bis ich zugeschlagen habe. Das war eine impulsive Handlung, die ich im Nachhinein auch bereut habe, aber ich glaube wenn man einen Menschen psychisch und physisch so sehr zurrichtet, dann würde er wohl wirklich alles machen.


    Bestes Beispiel ist doch Peeta aus die Tribute von Panem. Der ist eigentlich voll der liebe Kerl, etwas in sich gekehrt, aber eigentlich eine sehr treue Seele. Man hat ja gesehen was aus ihm gemacht wurde. Und genau so sehe ich das bei vielen Antagonisten. Peeta wurde seelisch und körperlich entstellt, provoziert, gereizt, geängstigt bis zum Letzten. So kitschig es klingt... letzendlich war es doch die Liebe die ihm davor bewahrt hat.


    Viele der "Bösewichte" sind leider über diesen Punkt hinaus und ich glaub nur mit einer gewisse Prise Wahnsinn ist es möglich einen Menschen so zu degradieren, dass er fähig ist Schmerz und Leiden zu verursachen und sich dabei auch noch im Recht zu fühlen. Manche kennen es gar nicht anders und empfinden diese Handlung als normal, aber wenn man jetzt auf die meisten Bösewichte eingeht hat wohl jeder seinen Hintergrund. Viele mögen die Vorgeschichte von Darth Vader nicht, aber war es nicht die Besessenheit die ihn zu diesem Verhalten geführt hat? Er hatte Angst, er war wütend, er war traurig, er fühlte sich schuldig. Und dies hat ihn dann zu dem gemacht was er war. Jedoch trug die Hauptschuld natürlich sein "Meister" (entschuldige wenn ich den Namen vergessen habe), der seine Angst und seine Wut nur noch mehr gesteigert hatte.


    Ich glaube sogar, dass vielen die Entwicklung von Darth Vader gefallen hätte wäre es in einer Buchform gewesen, denn ich glaube das Filmische konnte nicht immer ganz ausdrücken was überhaupt in dem "verlorenen Helden" vorging. Und da wären wir wieder beim nächsten Thema: ANGST!


    Angst ist wohl einer der Hauptgründe warum viele Antagonisten so handeln. Angst zu sterben, Angst die große Liebe zu verlieren, Angst die Kontrolle über das Leben zu verlieren, Angst sich selbst zu verlieren. Denkt doch mal an Voldemort, Frollo, ach... mir fallen grade nicht so viele ein, aber denkt doch mal an eure "Bösewichte". Wie viele von ihnen hatten Angst, wurden erzogen durch Angst oder Machteinfluss? Ich glaube das beantwortet auch schon einige Fragen.


    Das ist zumindest meine Meinung zu Bösewichten. Viele von ihnen mögen vielleicht schon als Baby Wut in sich gehabt haben, aber ich bin davon überzeugt, dass viele nur deswegen so geworden sind, weil sie ihre Angst, ihren Hass, ihre Rachsucht und ihre Emotionen nicht mehr unter Kontrolle kriegen konnten. Anders kann ich mir das nicht erklären.


    Was die Macht anbelangt: Wir alle sind von einer gewissen Machtgier befallen. Das ist leider so. Ich will nicht sagen, dass jeder Mensch "böse" ist, sondern, dass ich glaube wenn man manchen Menschen die Macht in die Wiege legen würde, dass nicht jeder die Beherrschung hätte sie für alles Gute einzusetzen. Da steht oftmals auch das eigene Ego im Weg. Und ich weiß, dass viele sagen würden "Nein, ich würde mich immer für Gutes einsetzen" könnte ich das nicht jedem abkaufen. Viele spenden natürlich (Beispiel: Gronkh, gibt natürlich noch unzählige andere), aber ich glaube jeder würde aus dieser Macht oder dem Geld einen Schluss für sich zu ziehen, denn Mensch lebt halt davon sich seine Vorteile herauszuziehen.


    Wobei... eins fällt mir noch ein. Wenn der sogenannte "Bösewicht" jetzt nicht an erster Stelle steht kann es natürlich auch sein, dass die Person von jemand anderen durch Macht und Kontrolle von dem jeweiligen "Bösewicht" beherrscht wird. Heißt: Auch "Bösewichte" haben nicht immer die komplette Macht. Manchmal trügt der Schein und man sollte auch immer bedenken, dass die meisten nur durch psychische und physische Demütigung an diesen Punkt gekommen sind.


    Hab ich Mitleid mit Bösewichten? - Jein.... Bösewichte sind oftmals Mörder, machtbesessene Dikatoren, hinterhältige Menschen die gerne anderen das Leben schwer machen, die nun mal gerne "den einfachen Weg" gehen. Je mehr Steine man anderen in den Weg legt, desto leichter ist es für einen selbst. Viele ernähren sich von den Schwächen anderer und fühlen sich dadurch stärker. Ich glaube das könnte Niemand in echt sympathisieren. Jedoch glaub ich schon, dass ich ohne dieses Wissen Sympathie für einen Antagonisten empfinden würde.


    Bestes Beispiel: Merlin. Morgana und Merlin haben ja genau dieses Verhältnis zueinander. Merlin stellt die helle und Morgana die Schattenseite der Medallie dar. Und trotz aller Grausamkeiten die Morgana macht versucht Merlin ja immer wieder sie zur Vernunft zu bringen. Ich glaube nicht, dass es immer Hass ist der die Antagonisten zu solchen Taten treibt. Bei Morgana war es schlichtweg Angst getötet zu werden. Was kam ihr also näher Camelot einzunehmen und die Macht an sich zu reißen. Ich glaube viele würden anderen Menschen nur schaden damit sie vor einem schlimmen Schicksal bewahrt werden.



    Jedoch... das kann man noch ewig weiter ausführen. Lieblingsantagonisten hab ich so per se nicht, aber ich glaub manchmal feiert man einfach diese "Durchtriebenheit". Ich kann Ramsay für den Tod nicht ausstehen. Er ist ein Folterer, Perversling und einfach krank im Kopf, dennoch hat Game of Thrones genau durch ihn diese "gewisse Würze" bekommen. Anakin war für mich nie ein Antagonist, sondern einfach nur ein von Liebe und Angst getriebener Mensch... Corinna war da schon eher schlimm für mich, da sie ihre eigenen Kinder verhungern hatte lassen und sie bis in den Wahnsinn getrieben hat. Ein Glück, dass sie im Buch entkommen sind, doch eine Kindheit so zu zerstören ist einfach nur pure Grausamkeit. Das ist Lebenszeit die nie wiederkehrt.


    Zu Sauron kann ich nicht viel sagen. Ich glaube das kommt daher, dass ich mit ich nenns mal "menschlichen" Bösewichten viel mehr anfangen kann als mit Monstern, ect. Auch kann ich nur leise lächeln wenn es um diese "Ich will die Weltherrschaft" ala Kim Possible Bösewichten geht. Das ist reine Inszinierung und Selbstdarstellung. :rolleyes: Für mich muss ein Antagonist wirklich prägsam sein, Tiefe haben und einen gewissen Flair. Wenn ich nicht eine gewisse Neugierde auf den Bösewicht empfinde gilt er für mich auch nicht als dieser. Ich sags mal so... wenn man mir einen Bösewicht in einer Serie oder einem Film oder einem Buch vorstellt muss er mich schon irgendwie überzeugen.



    Joa... das wäre meine Meinung dazu. Ist etwas länger geworden, aber ich fand das Thema einfach interessant und fand, dass man das ruhig noch etwas ausweiten kann. Vielleicht reagiert ja jemand auf meinen Mammutbeitrag. :D

  • Ich würde gerne das Böse höchstpersönlich als Beispiel nehmen, nämlich den Teufel. Zumindest jenen in Goethes Faust: Mephisto


    Mephisto dient als Antagonist zu Gott und schließt mit ihm die Wette ab, Faust alleine durch seine Triebe glücklich machen zu können und ihn vom rechten Weg abzubringen. Er begleitet Faust das ganze Buch über, stets bereit, ihn zum Bösen zu verführen, eigentlich also der perfekte Bösewicht ( er verkörpert schließlich auch das Böse ( "So ist denn alles, was ihr Sünde,/ Zerstörung, kurz das Böse nennt,/ Mein eigentliches Element“, S.42, Z. 1338-1344 ) )
    Wenn man sich das Buch jedoch etwas genauer durchliest, erkennt man, dass nicht Mephisto, sondern Faust selbst der Antagonist ist, und das finde ich persönlich ziemlich interessant. Nicht der Teufel, sondern ein Mensch ist das Böse in dem Buch. Viele böse Taten die Faust begeht ( vor Allem im Zusammenhang mit Gretchen ), stammen aus seiner Feder selbst ( wenn ich mich recht erinnere, war die Idee für den Schlaftrank für Gretchens Mutter von Faust ). Mephisto hält ihn meist nur davon ab einen Rückzieher zu machen bzw. seinen Fehler zu begleichen ( vergessen wir nun einfach mal Gretchens Bruder ). Noch besser: Mephisto ist oftmals sogar Fausts Gewissen, das kann man z.B. ziemlich gut an der Szene vor der Kerkerszene mit Gretchen erkennen.


    Ich möchte damit sagen, dass der Bösewicht eines Buches/Films/Spiels nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar ist, viel mehr sind es Kleinigkeiten, Details, die einen von Gut und Böse unterscheiden.

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