Cool, dass du das fragst, da kann ich direkt mal ein bisschen Lari-Fari-Blabla kundtun
Nee, ehrlich, freut mich, dass du so nachfragst :)
Ich habe nämlich für mich ganz bewusst keine festen Zeitpunkt a la "ab 2 Monaten Schwangerschaft" definiert. Wir haben uns im Ethikunterricht ausführlich mit dem Thema "Pränatale Diagnostik" beschäftigt und auch mit den dadurch neu hinzukommenden ethischen Problemen, und schon da hat es mir gestunken, dass ein "Zellhaufen" nur bis zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt nicht als Lebewesen betrachtet wird und dann quasi von einem Tag auf den anderen als bewusstseinsfähiges Wesen.
Ab dem Zeitpunkt der nachweisbaren Schwangerschaft zählt der Zellhaufen für mich als Lebewesen und insofern hat ein Richtig oder Falsch einer Abtreibung für mich absolut nichts mit Zeit zu tun.
Auch verstehe ich deinen Einwand bez. "jedes Leben ist lebenswert", aber trotzdem frage ich mich... selbst wenn ein Leben im Selbstmord endet, ich kenne keinen Menschen, der nicht zumindest einmal im Leben gelacht hat, sich geliebt gefühlt hat, selbst geliebt hat, etc.pp. Nur, weil ein Selbstmord dieses Leben frühzeitig beendet, kann er diese glücklichen Momente - die für mich das Leben lebenswert machen - nicht auslöschen. Deswegen auch diese Aussage; ich kann es natürlich nicht wissen, aber ich glaube einfach, dass ein suizidbeendetes Leben trotzdem noch "schöner" oder besser ist als gar kein Leben.
Ich würde nun nicht soweit gehen, jede Eizelle als Leben zu bezeichnen, denn erst die Verschmelzung von Eizelle und Spermium gibt dem ja letztlich diesen Funken Leben. Einzeln für sich sind in meinen Augen weder Eizelle noch Sperma schützenswert oder "lebendig", erst mit deren Verschmelzung ist dann dieses Potential da.
Insofern könnte man wahrscheinlich sagen, dass ab Verschmelzung für mich tatsächlich alles schon Leben ist.