Hey Leute,
da ich schon öfter auf diese Art von Persönlichkeitstest gestoßen bin, der je nach gegebenen Antworten die persönlichen Fähigkeiten, Präferenzen, Haltungen usw. auswertet und einem von 16 Typen zuordnet, und recht häufig das Gefühl hatte, dass dieser Test eine erstaunlich hohe "Trefferqoute" hatte, was die Empfindung von Übereinstimmung von Ergebnis und Selbsteinschätzung anbelangt, habe ich überlegt, doch mal hier im Forum zu fragen, ob ihr den Test machen wollt und berichten welches Ergebnis ihr habt, bzw. ob es gut zu euch passt oder nicht.
Eine Variante des Tests ist hier zu finden: >>Persönlichkeitstest<<
Ich weiß, dass solche Tests immer mit Vorsicht zu genießen sind, weil der Charakter doch durch wesentlich mehr bestimmt wird, als durch eine Einteilung anhand von 4 Tendenzen, auch das finde ich hier diskutierbar.
Ein wenig zum Hintergrund:
Carl Gustav Jung, eine wichtige Gestalt der analytischen Psychologie hat in den 20er Jahren ein Modell aufgestellt, in welchem er Menschen grundsätzlich den beiden Typen "Extrovertiert" bzw. "Introvertiert" zuordnet, wobei diese Bezeichnungen etwas anders als die heutigen Bedeutungen zu verstehen sind (extrovertiert = kommt gut aus sich heraus, ist auf den Kontakt mit anderen Menschen hin orientiert / introvertiert = nach innen gekehrt; vor allem auf sich selbst und weniger auf andere Menschen orientiert), sondern mehr die Frage danach stellt, wie sehr sich diese Menschen mit der äußeren bzw. inneren Realität beschäftigen. Soll heißen, ob Menschen eher ein Gespür für die praktischen Dinge haben, pragmatisch sind und anpacken, oder sie mehr mit Ideen, Gedanken, Visionen beschäftigt sind und daraus kreative Energie und Kraft schöpfen.
Zusätzlich zu der Einteilung nach Extrovertiert (E) oder Introvertiert (I), gibt es weitere Konzepte,
- die die Wahrnehmung betreffen: nach Sinn (S) oder Intuition (N), soll heißen ob ein Mensch eher analytischer an die gegebenen Informationen mit Heranziehung der Details heranwagt oder sich mehr auf den "sechsten Sinn" verlässt und das "große Ganze" mit einbezieht.
- die die Urteilsfunktion betreffen: fühlend (F) oder Denkend (T). Fühlende Menschen lassen sich mehr von inneren Wertesystemen (Ethik, Glaube, Gewissen) und ihrer Moralvorstellung bei Entscheidungen leiten, wohingegen denkende Menschen mithilfe logischer und rationaler Argumente und gesellschaftlicher Wertesysteme (Gesetze) zu entsprechenden Entscheidungen kommen.
- die den Lebensstil betreffen: wahrnehmend (P) oder beurteilend (J). Wahrnehmende Menschen, sind flexibler und in der Lage sich besser an gegebene Umstände anzupassen, sie sind generell offener für neue Ideen, Informationen und halten nicht zu sehr an Pläne fest, wohingegen beurteilende wesentlich größere Disziplin und Konsistenz in ihren Taten bzw. Plänen zeigen, wodurch einmal getroffene Entscheidungen nicht durch spontane Änderungen immer wieder verworfen werden müssen.
Über diese 4 Kategorien lassen sich nun je nach Tendenz 16 Persönlichkeitstypen bilden. Also z.B. ENTP, ISTJ, INFJ usw.
Katharine Briggs und Isabel Myers haben mithilfe dieser Persönlichkeitstypen den Myers-Briggs Typenindikator entwickelt, der über entsprechende Fragestellungen möglichst genau eine Zuordnung zu einem der 16 Typen gewährleisten soll.
Mehr dazu auch hier: Myers-Briggs-Typenindikator
Mein Ergebnis ist INFP, was für den "Vermittler", steht und hauptsächlich Idealisten und Träumer beinhaltet, die stets in allem das Gute sehen wollen, sich von Ehre, Schönheit, Moral und Schicksal angezogen fühlen und eine hohe Affinität für sprachliche, poetische und philosophische Felder verspüren. Generell ist der INFP wenig an Plänen oder praktischer Durchführung interessiert, er kann sich schnell in Ideen verrennen, borniert in seinen Vorstellungen und Überzeugungen sein, aber dennoch eine kreative, mitfühlende und der Schönheit und Harmonie zugewandte Persönlichkeit sein.
Gerade die poetische Natur des INFP empfinde ich für mich als sehr passend und auch die generelle Problematik ist mir wohlbekannt (was Planung, stringentes Ausführen und Vermeidung von Prokrastination angeht). Dennoch finde ich, dass ich auch mit dem Typus des "Logikers" (INTP) oder des “Abenteurers” (ISFP) einiges an Übereinstimmung finde. Nicht zuletzt bin ich äußerst naturwissenschaftlich interessiert und habe auch einen großen Hang zu unkonventionellen Methoden bzw. Experimenten.
EDIT: Hier ist noch ein weiterer Link, der mir von Ôra empfohlen wurde und noch etwas andere Facetten zu den Typen beiträgt und deren Bezeichnungen auf die ursprünglich von Jung gewählten zurückgehen. Was bei obigen Test durch Rückübersetzungen aus dem Englischen geschehen ist.