Todesstrafe! Was denkt ihr darüber?

  • Todesstrafen sind ungerecht, manche haben es überhaupt nicht verdient und ich finde es nicht fair wenn jemand anderes darüber entscheidet dass jemand sterben sollst. Ich finde auch jeder hat eine zweite Chance, ok, manche vielleicht nicht die zum Beispiel tausende von Menschen umbrachten aber es ist auch nicht richtig denjenigen umzubringen. Dadurch wird man selber zum Mörder. Mir tun die "Verbrecher" dann auch leid wenn sie sterben müssen, egal was sie getan haben. Todesstrafen sind einfach nur blöd :pouting_face:

  • Die Todesstrafe ist meiner Meinung nach für einige Taten durchaus zu vertreten. Dabei muss die Staatsanwaltschaft allerdings dem Täter 1. eindeutig nachweisen, dass er die Tat begangen hat und 2. diese Tat aus krankhafter Neigung oder ein geplanter Mord war, aus dem nur Vorteile für den Täter entspringen sollten.
    Wie schon einige hier nannten gibt es auch Morde, die aus Rachegefühlen begangen werden... wobei ich diese meiner Meinung nach anders gewichten würde und auf keinen Fall mit der Todesstrafe abhandeln.
    Eigentlich bin ich sogar der Auffassung wenn man aus leidenschaft den Mörder seiner Frau umbringt, sollte man die Tat absolut nicht bestrafen. Für mich wäre das eher Gerechtigkeit, aber das ist ja für jeden ein auslegbarer Begriff und kann nie 100 % übereinstimmen.


    Todesstrafe für Vergewaltiger finde ich auch absolut in Ordnung, weil diese Menschen wissentlich ein ganzes Leben ruinieren. Die Menschen würden auch noch nach ihrer Haft eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen. Niemand kann ausschließen das dieser jenige es nochmal versucht. Vergewaltigung ist in meinen Augen auch eine Straftat, wo eine Haftstrafe viel zu milde ausfällt. Jahre hinter Gittern gegen eine total kaputte Psyche des Opfers? Da ist die Haftstrafe doch weitaus harmloser und so ein Täter soll harmloser bestraft werden als das Opfer? Das kann ich nicht verstehen.


    Fazit: Ich finde die Todesstrafe in einigen Fällen eine Bestrafung... doch nach diesem Prinzip wie ich es beschrieben habe, handelt kein Land welches die Todesstrafe ausübt. Ein gutes Beispiel ist die USA wo die Täter alle ziemlich gleich gestellt werden und die Straftaten nichtmal sicher nachgewiesen werden.

  • "Man erkennt den Wert und den Fortschritt eines Landes daran wie es mit seinen Gefangenen und mit seine Tieren umgeht."


    Ein Zitat was ich mal gehört habe und was ich als sehr wahr und richtig empfinde. - Von daher, ganz klar: Nein.


    Wenn sie vorbeigeht dann scheint es wie ein Feuerwerk, vor einem Himmel ist es sie die ich bemerk.
    Ihrer Königlichkeit ist nur ein König wert. Wenn sie tanzt dann tanzt alles - ihre Hüften und Arme.
    Alles erhellt sich im Licht dieser Dame. Sie hat den Anmut und die Reinheit die die anderen nicht haben.
    Es gibt Grenzen die man trotz Millionen von Soldaten wegwischt.
    Aber unsere überwindet man nicht.
    Man kann so vieles ändern wenn man zu kämpfen bereit ist.
    Aber nicht diese Ungerechtigkeit.

  • Von mir auch ein klares Nein.
    Egal wie klein die Chance ist, dass ein Verbrecher seine Taten bereut und sich ändert, niemand sollte sich das Recht nehmen ihm diese Chance zu rauben.
    Irgendjemand hatte hier Pädophilie angesprochen. Diese Menschen habeb nunmal ihre Triebe, und das zurückzuhalten muss sehr hart sein. Und wenn dann ein Pädophiler straffällig wird, ist das, so falsch es sich vielleicht anhört, irgendwo menschlich, denn er begeht die Straftat ja nicht aus boswilligkeit, sondern da er an einer Ungeheuer großen Last zerbricht. Dafür jemanden zu töten wäre noch ungerechter als es eh schon ist.

  • Also ich habe nicht viel darüber nachgedacht, trotzdem fallen mir spontan zwei Punkte ein, die gegen die Todesstrafe sprechen.


    Jemanden mit dem Tod zu bestrafen, weil er vermutlich selbst getötet hat, spricht irgendwie gegen sich selbst. Denn die Tat, die nicht begangen werden soll, wird am Täter wiederhohlt. "Prinzipbruch" Auch wenn dann ein "Grund" vorliegt, nämlich Gerechtigkeit zu schaffen, ist das meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt. Der Täter wird wahrscheinlich auch Gründe gehabt haben, so übel das klingt. Für die Tat wird er ja trotzdem bestraft und das lebenslange Verweilen im Gefängnis ist manchmal eine härtere Bestrafung als die Hinrichtung, die manchmal eine Erlösung sein kann.


    Auch übergibt man mit der Todesstrafe den Richter die gewaltige Verantwortung sowie das Recht über Leben und Tod zu entscheiden, etwas das ich niemanden zutrauen und auch nicht überlassen will. Aussagen wie "Der Täter hat das doch auch entschieden" treffen auf die oben angeführte Problematik des Prinzipienbruchs (so wie ich es mal genannt habe).


    In den Vereinigten Staaten wird immer noch häufig damit argumentiert, dass die Todesstrafe zur Abschreckung dienen. Ich denke, dass selbst die Todesstrafe, wenn der Täter überhaupt erwischt wird (!), nicht Abschreckung genug ist. Denn wer vor hat einen Menschen zu töten oder irgendwas anderes Brutales und Unwürdiges machen will, wird so starke Gründe haben, die jemanden so sehr motivieren, dass die Todesstrafe kein "Hindernis" für diese Person ist.


    Der Text ist spontan verfasst und enthält das, was mit gerade eben eingefallen ist, ich aber für vertretbar halte.

  • Ich finde es ehrlich gesagt erstaunlich, wie viele Leute hier tatsächlich für die Todesstrafe argumentieren. Auch wenn sie sagen, dass es nur in Sonderfällen zur Ausführung dieser kommen sollte.
    Meiner Meinung nach sollte kein anderer, auch nicht der Staat oder das Gericht, die Macht haben, das Leben eines eigenständigen Individuums beenden zu dürfen. Dieser Grundsatz ist immerhin in unserem Grundgesetz verankert.
    Nun gibt es aber scheinbar trotzdem noch viele Leute, die sagen, dass es doch vollkommen gerecht ist, wenn man einem Täter das gleiche Leid zufügt, das er verursacht hat. Wie einige hier bereits gesagt haben, ist es das nicht. Das einzige, was der Staat gegen solche Täter tun sollte ist, sie wegzusperren. Klar, viele Haftstrafen fallen viel zu milde aus und nach einigen Jahren ist der Täter wieder auf freiem Fuß. Aber es kann einfach kein Mittel sein, einen Menschen für seine Taten zu töten. Genau so wenig, wie es gerecht ist, dass jemand aus Rache irgendwen tötet, weil dieser zum Beispiel seine Frau umgebracht hat.
    Versteht mich nicht falsch, es ist das schlimmste überhaupt, irgendwen zu töten, aus welchem Grund auch immer. Aber genau deswegen sollte sich doch niemand rausnehmen dürfen, dann für "Gerechtigkeit" zu sorgen und das gleiche mit diesem Menschen zu tun.

  • Sönke: Ist das nicht von Gandhi?


    Auch ich bin gegen die Todesstrafe, erstens, weil ich finde, dass Absitzen und Warten wesentlich qualvoller sein können als der endgültige Tod, sei er noch so schmerzvoll... Und zweitens sollte jeder eine neue Chance erhalten, wenn er denn Reue und Besserung zeigt. Ja, meinetwegen auch Terroristen und andere Massenmörder, auch wenn ich mich damit unbeliebt mache. Jedenfalls denke ich im Großen und Ganzen so, ist ja auch die Meinung, die man laut Öffentlichkeit haben sollte. [SIZE=7]*hust*[/SIZE]


    Wenn jemand jedoch jemandem aus meinem persönlichem Umfeld etwas antäte oder antun wollte, würde ich das jedoch auch getrost übersehen, so ehrlich will sein. Aber dann würde ich mich da auch persönlich drum kümmern und nicht auf ein Gerichtsurteil warten. Wer mir jetzt damit kommt, dass ich nicht besser wäre - das gebe ich zu, bin ich nicht. Habe ich aber auch niemals behauptet. Lieber schmore ich im ewigen Fegefeuer, wissend, dass der Verbrecher gesühnt hat, und ziehe solange den Hut vor Leuten, die gnädig darauf verzichten können. Im Ernstfall könnte ich diese Güte jedenfalls nicht versichern.


    Scheint eine sehr zwiegespaltene Meinung zu sein, und genau das ist es auch. Aber diese Prinzipien sind recht einfach zu verstehen, und, wenn wir alle mal ehrlich zu uns selbst sind, vollkommen legitim, oder? Subjektives Empfinden ist eine schwierige Sache, gerade bei einer Sache wie dieser. Wenn Freunden oder der Familie etwas passiert, fühlt man sich automatisch betroffener, als wenn man auf eine Demo gegen die Todesstrafe in Amerika geht, was so weit entfernt liegt.


    Was mich aber nicht davon abhält, eventueller Körperverstümmelung des Täters bei sexuellen Übergriffen an Kindern positiv gegenüberzustehen. Macht der Pädo dann mal schlapp, schneiden wir ihm die Eier ab (meinetwegen auch mehr). So einfach kann's gehen. Beschwert der Betroffene sich darüber, soll er zunächst an die kleine Seele denken, der er vielleicht zuvor jeglichen Gedanken an ein späteres Liebesleben zerstört hat. Eunuchen können sich noch immer einen anderen für sie sinnvollen Lebenszweck suchen. Da würde es sich wahrscheinlich jeder nochmal überlegen, ob er so schnell seine Männlichkeit aufgeben will. Wie man da bei Frauen verfahren würde, weiß ich nicht, aber gerecht fände ich es auf jeden Fall.


    Bei körperlicher Gewalt ein wenig Folter anzuwenden, da wäre ich auch für, nicht so doll, dass es ihn oder sie umbringt oder komplett entstellt, aber soviel, dass es sie zwingt, darüber nachzudenken. Heutzutage hat man Trainingscenter, private Fernsehsender und Taschengeld im Knast... Das ist auch nicht der richtige Weg.


    Dazu kommt noch, dass Kapitalismus laut unserem Rechtssystem ein wesentlich schlimmeres Verbrechen ist als Vergewaltigung oder Mord, aber das ist ein anderes Thema. Da liegt die Kritik eindeutig bei den Obrigkeiten.

  • Todesstrafe? NEIN!


    Diese Menschen haben auch ein Familie, Freunde und Verwandte und denen soll man also das gleiche Leid antun wie sie selber anderen angetan haben? (gehe von Mord aus). Natürlich ist es falsch wenn jemand einen anderen Umbringt keine Frage aber ist es nicht die größere Strafe 25 Jahre in einem Gefängnis zu sitzen?


    Oder bei pädokriminellen? Diese Menschen sind krank und konnten den trieben nicht Widerstehen... Keine Frage sie haben höchstwahrscheinlich das leben eines Kindes zerstört und das ist grausam und das Kind wünscht sich wahrscheinlich den Tod dieses Mannes/der Frau. Trotzdem darf man ihn nicht einfach Umbringen und wenn er seine Krankheit bzw seine Triebe nicht im Griff hat gehört er nach dem Gefängnisaufenthalt in eine Anstalt die ihm helfen kann. Das ist jetzt ein extremer Vergleich aber dennoch möchte ich es so darstellen: Nur weil einer Depressiv, Schizophren oder Suizid Gefährdet ist darf man ihn auch nicht umbringen oder? Ganz grob gesehen sind das ja alles "Krankheiten" die im Kopf entstehen wofür der Mensch an sich nichts kann. Könnte an einem Schlüsselerlebnis aus der Kindheit liegen oder an viel mehr.


    Wir nehmen uns trotzdem nicht das Recht sie zu töten aber bei einem Pädokriminellen dürfen wir das? Verstehe ich nicht ganz (wie gesagt ganz grob und Oberflächlich gesehen).


    Nie wollen die Menschen daran denken das er selbst ein Vater sein könnte, mit 3 Kindern und einer Frau. Diese Familie wird nie mehr eine Möglichkeit haben ihn wiederzusehen. Wenn er jedoch im Gefängnis sitzt hat die Familie die Möglichkeit ihn zu besuchen und ich denke dadurch werde 95% der Verurteilten merken was sie sich selbst alleine schon angetan haben. Dabei rede ich noch gar nicht von der Familie des Opfers ich denke auch hier wird den meisten Mördern klar was sie der Familie angetan haben.


    Meine Meinung dazu stehe ich! Niemand soll sich das Recht geben zu Morden, außer natürlich die Amerikaner die dürfen alles solange sie es sich schön reden können.


    Liebe Grüße

  • Ich finde, die Frage, die eigentlich gestellt werden muss, lautet:
    "Welchen Zweck hat eine Todesstrafe?"



    Was wird dem Mörder oder Vergewaltiger (oder sonst was) verdeutlicht, wenn man ihn/sie mit dem Tode bestraft? Das läuft ganz nach dem Motto:
    "Wir töten Leute, die andere töten, weil Töten schlecht ist."
    Will man die Straftat im Sinne von "Auge um Auge, Zahn um Zahn", vergelten, oder die Schwere der Tat mit derselben Schwere zurückzahlen, so wird man ihn/sie wohl mit dem Tod bestrafen müssen. Aber was wird dadurch verdeutlicht? Gerechtigkeit? Wiedergutmachung?


    Die Frage sollte doch eher sein, welchen Sinn die Bestrafung allgemein hat?
    Geht es darum, Erbarmen zu zeigen? Eine sogenannte "zweite Chance" zu geben? Mit gutem Beispiel voran zu gehen?
    Man kann stunden- ja jahrelang darüber spekulieren, inwiefern all solche Sanktionen wirklich wertvoll oder bekehrend für irgendwen sind.


    Den einzigen pragmatischen Sinn, den ich sowohl in Gefängnissen oder auch der Todesstrafe sehe, ist dass das Problem, bzw. der Risikofaktor, also der Kriminelle, dadurch lediglich aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird - quasi wegsperrt oder ausradiert.
    Dadurch kann man zwar versuchen, ein Exempel zu statuieren und weiteren Schaden durch diese Person zu vermeiden. Jedoch ist ein viel wichtiger Faktor, wie man den Schaden, der bereits angerichtet wurde, wieder gut machen kann.


    Viel zu viele Leute befassen sich damit, wie man den Straftäter am besten bestrafen, oder ihm sogar "helfen" kann.
    Aber wer hilft den Opfern? Wer macht wieder gut, was ihnen angetan wurde? Wer kann Angehörigen u.ä. die Verluste zurückzahlen, die sie erlitten haben?
    Manchmal solllte sich, zumindest meiner Meinung nach, die Justiz vielleicht mehr um solche Fragen kümmern.


    Ich habe mal einen völlig anderen Vorschlag zu hören bekommen, was Strafen, zweite Chancen und Gerechtigkeit anbelangt. Der da lautete:
    "Man sollte Mörder und Verbrecher nicht einfach einsperren, ihnen auch noch helfen, sie begnadigen, zum Tode veruteilen oder sonst was. Was sie getan haben, ist nicht mehr rückgangig zu machen und auch nicht zu beschönigen. Das Einzige, was sie wirklich tun können und sollten, ist ihr leben Lang egal in welcher Form für einen Schadenersatz zu arbeiten - sei es, dass sie in irgendeiner Form für die Angehörigen der Opfer aufkommen müssen, selbst wenn es nur finanziell ist oder anderweitig."


    Der Gedanke klingt zunächst abstrakt, aber ich finde ihn nicht abwegig.
    Natürlich wird wohl nun mancher sagen: "Das bringt die Toten auch nicht wieder zurück./ Kann den Verlust nicht wieder gut machen/ Den Schaden nicht begleichen"
    Aber darum geht es auch nicht. Es ist im Prinzip nur die nächstmögliche Näherung daran.
    Der Angeklagte wird dadurch aber nicht einfach weggesperrt oder Selbsterleuchtung überlassen, sonder muss sich tatsächlich sein Leben lang vor Augen führen, was er getan hat - und er wird den Rest seines Lebens damit zubringen müssen, für diesen Schaden aufzukommen, so gut er es kann.


    Was haltet ihr von diesem Gedanken? Möchte ihn jemand weiterführen?

  • also ich habe mit Ja abgestimmt, obwohl ich das "auf jeden fall" nicht ganz unterstütze
    ich denke es geht eher um den Grund, warum jemand und vor allem auf welche Art und Weise jemand eines Verbrechens wegen sterben muss


    ich stehe da wahrscheinlich ziemlich alleine da aber Kidnerschänder haben meiner Meinung nach eine sehr drastische Strafe verdient, besonders wenn man mal bedenkt wie viele dieser Straftäter, nach z Bsp Beendigung ihrer Strafe rückfällig werden.
    und jeder Kinderschänder auf diesem Planeten ist einer zu viel
    Wenn man bedenkt, dass so ein Mensch durch sein Handeln eine (oder mehrere?!) junge Existenzen zerstört und sollte er die Kinder zum Bsp nach sexuellem Missbrauch am Leben lassen (was ja auch sehr oft leider nicht passiert) müssen diese Kinder ihr restliches Leben versuchen damit klar zu kommen.


    diese Denkweise ist sehr drastisch und ich lass mich auch gerne etwas besserem belehren, aber so ist nun mal meine Meinung zum Bsp zu diesem besonderem Fall
    ich sage ja nicht dass man solche Leute auf besonders grausame Weise oder sogar in der Öffentlichkeit töten sollte

  • Ich weiß, ich koche hier einen alten Thread auf, aber ich fand die Diskussion ganz interessant als ich das Forum durchstöbert habe.


    Ich kann nur ausdrücklich Nein sagen. Ich bin froh, dass wir in der EU von solchen Maßnahmen verschont werden, was nicht heißt, dass ich nicht dafür bin, dass Vergehen auch entsprechend geahndet werden. Ich finde es vielmehr schlimm, dass der Vollzug auf so unmenschlichem Wege geschieht. In manschen US Staaten, werden beispielsweise neue Giftcocktails an Hinzurichtenden ausprobiert, auch wenn vorher nicht bekannt ist ob und vor allem wie diese wirken.
    (Leider profitiert die Pharmaindustrie teilweise auch davon, welche, wie ich finde, schon zu viel Einfluss hat)
    Wenn man mit Toxinen arbeitet, dann sollte auch garantiert sein, das die Betroffenen möglichst schmerzfrei daran sterben und nicht stundenlang mit dem Tod ringen, was bei unseren amerikanischen Kollegen ja der Fall ist.
    Grundsätzlich würde man mit Hinrichtungen zwar die Kriminalität senken, da die abschreckende Wirkung in diesem Fall eine wichtige Rolle spielt (hat ja bereits jemand erwähnt, dass es als Exempel sinnvoll ist), aber höchstwahrscheinlich nur temporär. Deswegen sei die Langzeitwirkung auch in Frage gestellt.
    Gutes Beispiel ist Pakistan, da die Regierung dort die Todesstrafe aus Verzweiflung wiedereingeführt um der Bevölkerung vorzugaukeln, etwas zu unternehmen. Gebracht hat das leider gar nichts, weil die Menschen dort immer noch abgemetzelt werden trotz hunderter Menschen, die in Gefängnissen erhängt werden. Oder in Frankreich wo die FN versucht mit solchen Methoden, Wähler zu gewinnen, da man der Bevölkerung vorspielt, mit sowas Vergeltung auszuüben. Da hat das ganze rein gar nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun sondern dient nur als Mittel zum Zweck. Ich meine es hilft den Opfern sowie Angehörigen auch nicht sonderlich, wenn man die betroffenen Kriminellen umbringt.
    Ein Pädophiler zum Beispiel mag zwar ein schlechter Mensch sein, aber er kann im Grunde auch nichts für seine Triebe sondern hat halt bestimmte psychische Störgen. Da sind therapeutische Behandlungen wesentlich angebrachter.
    Ich stell mir da auch die Frage was bringt es UNS eigentlich wenn man solche Menschen zum Tode verurteilt? Wir ziehen da doch gar keinen besonderen Nutzen daraus, oder? Also ich wäre da nicht glücklicher, wenn ich wüsste, dass irgendein Schwerverbrecher hingerichtet wurde anstatt lebenslänglich in der JVA zu verrotten. Und Geld spielt da gar keine Rolle.
    Bevor man den Bruchteil der Kosten, die durch den Aufenthalt in der JVA und der Therapie von Kriminellen entstehen, versucht durch Hinrichtungen verringern, sollte man sich lieber um andere kostspielige und unnötige Dinge kümmern, es wird schließlich genug Geld in schwachsinnige Sachen investiert, die die Welt nicht braucht.


    Ne also ich bin froh, dass solche Methoden nicht bei uns nicht mal in Frage gestellt werden auch wenn es Massenmörder, etc. nicht verdient haben, zu leben.


    Harte Worte, aber soviel zu meinem Standpunkt :)

  • Nein auf keinen Fall, einfach aus folgenden Grund…


    Wieso soll jemand getötet und somit von seinem Leid erlöst werden, wenn die Person selber Leid ausgeteilt hat ? Da soll doch eher diese Person leiden als man Sie erlösen sollte, solange bis die Person Rechenschaft für seine Taten abgelegt hat!

  • Die Frage ist für mich schnell beantwortet: Nein. Die Todesstrafe ist in meinen Augen ein Relikt aus einer Zeit, als es noch kein ratifiziertes Menschenrechtsabkommen gab.
    Das Recht auf Leben fällt nun unter diese Rechte, ist vielleicht das fundamentalste von allen, und kein Staat der Welt hat das Recht, einem Menschen dieses Recht abzuerkennen. Auch kein Mensch hat das. Und kein Mensch kann dieses Recht für sich verwirken. Das redet man sich manchmal nur gerne ein, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man manche Menschen einfach gerne töten würde, um seinen Hass zu befriedigen. Dieser Hass ist teils sicherlich nachvollziehbar, und ich würde es unter bestimmten Umständen sicherlich auch fertig bringen, einen Menschen zu töten, wenn dieser etwas in meinen Augen unverzeihliches getan hätte. Aber das ändert nichts daran, dass ich diesem Menschen im Moment des Mordes ein Unrecht antue, so nachvollziehbar es emotional auch sein mag.


    Natürlich kann man nun dafür argumentieren, dass durch den Entzug dieses Rechtes bspw. insgesamt ein Gewinn an Freiheit und Sicherheit für den Rest der Bevölkerung bestünde. Dazu aber folgendes: Würde genau das nicht auch erreicht werden, wenn wir einem Menschen, der in den Augen mancher den Tod verdient hätte, mit einem lebenslangen Freiheitsentzug strafen würden? Der Rest der Bevölkerung wäre vor ihm sicher, und seine Rechte wären bei weitem nicht so stark beschnitten.
    Nun kommt mit Sicherheit das Argument, dass den Staat so ein Aufenthalt ja nicht wenig Geld kostet. Das Stimmt. Auf die Gefahr hin, es mir einfach zu machen, möchte ich dazu aber sagen, dass uns die Wahrung des Rechtes auf Leben (in meinen Augen etwas, dessen Bruch mit einem Rechtsstaat unvereinbar ist) diese Summen eben wert sein muss (zumal man ohnehin überlegen muss, ob ein gegebener Mord eine tatsächlich LEBENSLANGE Haft rechtfertigt. Ein Mord aus Rache ist bspw. mit Sicherheit eine verachtenswerte Tat, aber nur weil jemand einen Menschen ermordet hat, geht von ihm nicht zwingend eine Gefahr für den Rest der Bevölkerung aus. Und ein paar Jahre Haft sind schon ein ganz guter Schandfleck im Lebenslauf).


    Dann möchte ich noch das Dammbruchargument anbringen. Sagen wir, die Todesstrafe würde hierzulande eingeführt. Sie ist ein enorm mächtiges Mittel der Justiz, und einmal vollstreckt kann die Strafe nicht zurückgenommen oder vorzeitig beendet werden.
    Wie schützen wir uns vor ihrem Missbrauch? Dies geht nur durch möglichst präzise Handlungsanleitungen zu ihrem Gebrauch. Gut, wäre noch möglich.
    Was aber zusammen mit der Einführung der Todesstrafe wegfiele, wäre ein starkes Argument gegen die Folter: Das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Das wird ja mit der Todesstrafe, die ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit ist, so ziemlich ad absurdum geführt, oder zumindest stark geschwächt. Dass Folter menschenunwürdig (und übrigens auch tierunwürdig) ist, darüber muss wohl nicht diskutiert werden (postuliere ich jetzt mal ganz einfach). Und wenn einmal in einer "absoluten Ausnahmesituation" gefoltert wurde (und hier kommt das Dammbruchargument richtig in fahrt), dann wird nächstes Mal bei einer nicht ganz so absoluten Ausnahmesituation gefoltert, aber das ist ja nur ein ganz klein wenig weniger schlimm als beim letzten Mal, also fast genauso schlimm, und da geht das dann ja auch noch. Und irgendwann haben wir dann staatlich legitimierte Polizeigewalt schlimmster Ausmaße.


    Also: Todesstrafe, nein danke. Da muss die Menschheit einfach drüber stehen. Und lernen, den Unterschied zwischen "nachvollziehbarer Straftat" und "legitim" zu erkennen.

  • =) Guter Post!


    Zu deiner Argumentation: Hinzu kommt auch noch, dass Bundesstaaten in den USA, wo die Todesstrafen Rechtsprechung verstärkt oder wieder eingeführt wurde, in keinster weise statistisch nachweisen konnten, dass da durch die Kriminalität oder die Mordrate zurück gegangen ist. Im Gegenteil.


    Von daher ist das eh totaler Quatsch und Mittelalter Kram, denn Therapien etc. haben die Statistiken einfach massenhaft auf ihrer Seite - auch wenn sie natürlich viel Geld kosten.


    Ich bin nach wie vor extrem gegen sowas. Man erkennt den Wert eines Landes oder eine Zivilisation daran wie sie mit ihren Tieren und mit Gefangenen umgehen. Alles andere ist Auge um Auge - und das führt nur zu immer mehr Leid.


    Ich finde auch das leider meistens eher ungebildete Menschen, oder der typische Facebook Pöbel FÜR die Todesstrafe ist, alleine deswegen nehme ich schon großen Abstand davon. Facebook z.B. ist eine coole Sache, mag ich persönlich auch ab und zu gerne aber diese Selbstjustiz die da mittlerweile gefordert, befürwortet und gelebt wird, ist unerträglich dumm - und genauso wie ich ein Land bei diesem Thema nach seiner Meinung beurteile genauso beurteile ich bei diesem Thema auch Personen die für sowas sind - negativ.


    Wenn sie vorbeigeht dann scheint es wie ein Feuerwerk, vor einem Himmel ist es sie die ich bemerk.
    Ihrer Königlichkeit ist nur ein König wert. Wenn sie tanzt dann tanzt alles - ihre Hüften und Arme.
    Alles erhellt sich im Licht dieser Dame. Sie hat den Anmut und die Reinheit die die anderen nicht haben.
    Es gibt Grenzen die man trotz Millionen von Soldaten wegwischt.
    Aber unsere überwindet man nicht.
    Man kann so vieles ändern wenn man zu kämpfen bereit ist.
    Aber nicht diese Ungerechtigkeit.

  • Ich spekuliere hin und wieder ja gerne mal, dass das damit zusammenhängt, dass die Gesetze eines Staates eben auch immer eine Rückwirkung haben, und Gewalt/ radikale Mittel für das eigene Wohl wesentlich leichter durchzuführen sind, wenn die eigene Justiz das als in bestimmten Fällen durchaus legitim ansieht. So einfach ist es am Ende natürlich doch nicht, und andersherum spiegeln Gesetzestexte natürlich auch die Gesellschaft.


    Und ja, der schnöde Mammon...Das ist immer ein sehr beliebtes Argument, aber wie ich ja schon schrieb, zählt das für mich einfach nicht. Vor allem nicht in einem Staat, in dem öffentlich rechtlicher Rundfunk jährlich Beiträge von 9,1 Milliarden Euro einstreichen darf, um dann doch mit den Privatsendern um Zuschauer zu buhlen (und stark tendenziös berichtet). Aber ich mache grad ein ganz anderes Fass auf.


    Würde ich mit Facebook jetzt auch grad gerne, lese ich da doch täglich verachtenswerte Ergüsse aus den diversen Gruppen "besorgter Bürger".
    Ich stimme dir insofern zu, als dass der Bildungsstand mit Sicherheit einen Einfluss auf die Haltung zu dieser Frage hat. Aber da spielen sicherlich auch sehr viele andere Faktoren mit hinein.
    Ich versuche immer, Personen, die für die Todesstrafe sind, nicht direkt zu bewerten. Ich kann grundsätzlich auch nachvollziehen, dass man manchen Menschen gerne Leid zufügen würde. Das ist menschlich, denke ich, manchmal auch sehr gut nachvollziehbar, aber eben rechtlich und vom Prinzip her nicht in Ordnung. Das trennen zu können war für mich der Punkt, an dem ich mir keine legitime Todesstrafe mehr vorstellen konnte.

  • Ich bin generell gegen die Todesstrafe aber nicht weil ich denke, dass Kinderschänder sowas nicht verdient hätten sondern weil es ja sein kann, dass man sich irrt und das ist dann nicht korrigierbar, tot bleibt tot.
    Wenn man mir einen Menschen zeigen würde und mir bestätigen würde, dass er zu 100% 4 Kleinkinder vergewaltigt und dann zerstückelt hat würde ich sagen er hat seinen Platz auf diesem Planeten verwirkt und sollte demnach kein Recht haben weiter zu leben. Das ist meine Meinung.
    Und ich find es persönlich auch sehr daneben, dass hier einige schreiben, dass Leute die diese Meinung vertreten dumm sind. Jeder sollte ein Recht auf Meinungsfreiheit haben.


    Und jetzt noch dazu, dass man Kinderschänder auf den rechten Weg führen kann: Darf man, dass leben aller Kinder aufs Spiel setzten nur damit ein schlechter Mensch vielleicht ein mittelmäßiges Leben führen kann?

  • Ich bin ganz eindeutig gegen die Todesstrafe.


    Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, dass man denjenigen, der dem Verurteilten das Gift gibt oder ihn zwingt, es zu sich zu nehmen oder whatever zu machen, sollte man theoretisch danach auch gleich hinrichten und so würde das immer weitergehen. Einen Mörder zu ermorden macht schlichtweg keinen Sinn, v.a. weil mindestens die Hälfte aller Täter meistens eine psychische Störung haben und ein paar dazu noch unschuldig verurteilt werden, kommt ja immer wieder vor. Zudem scheint mir eine lebenslange Haft eine härtere Strafe zu sein als der Tod, weil du für den Rest/dem Großteil deines Lebens hinter Gittern leben musst. Bei der Todesstrafe trinkste des Zeug und ciao und der Sinn soll ja sein, solchen Leute vor Augen zu führen, was sie getan haben, sofern sie nicht psychisch krank sind.

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